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Asatrú


Anja67

Empfohlene Beiträge

Da ich in einen anderen Beitrag meine eigentliche Religion erwähnt habe - Asatrú - bat mich Fatih_Sultan_1453 ein bischen was dazu zu schreiben... will ich hiermit gerne tun :)

 

Was ist Asatru ?

Asatru, auch Nordisches/Germanisches Heidentum genannt, ist eine polytheistische, lebendige Religion. Sie versteht sich als Wiederaufnahme der Religion der germanischen und skandinavischen Völker vor der Bekehrung zum Christentum.

 

Was heißt "Asatru" übersetzt ?

"tru" heißt "glauben", "asa" = "die Asen". Die Asen sind eine von zwei Götterfamilien des Pantheons. Die Verehrung auch der anderen Götterfamilie, den Vanen, wird meist automatisch mitgemeint. Es gibt aber auch die Bezeichnung "Vanatru".

 

Wer sind die Götter ?

Die Götter und Göttinnen sind (germanisch) Wodan, Donar, Frey, Ziu, Friia bzw. (skandinavische Namen) Odin, Thor, Freyr, Tyr, Freya, Frigga... Sie leben in vielen europäischen Wochentagsnamen weiter (Donnerstag= Donars Tag, Freitag = Freyas Tag, schwed.Mittwoch= Onsdag = Odins Tag etc.)

 

Es handelt sich bei Asatrú also um eine polyistische Naturreligion, wir haben nicht nur einen Gott, sondern mehrere Götter...

 

Ich will es mal in meinen eigenen Worten ausdrücken:

Um es zu verstehen muss man zunächst gesellschaftliches oder christliches Denken und Ansichten außer acht lassen. Folgende Darlegung ist meine persönliche Ansicht und steht nicht allgemein für alle Asatru!!!

Die meisten aktuellen Weltreligionen stützen sich auf die Angst vor dem Tod und das was danach kommt, auf die Verunsicherung und Angst der Menschen.

Asatru ist eine Naturreligion, das soll nicht bedeuten das wir alles in Sandalen mit Blümchen in den Haaren herumlaufen. Ganz gewiss nicht!

Nein! Es beinhaltet die „Erkenntnis“ des natürlichen Kreislaufes von Leben und Sterben. Mit der Geburt ist auch festgelegt das ich irgendwann sterbe. Es ist also unabwendbar und ein natürlicher Zyklus. Wieso sollte ich mein Leben darauf verschwenden zu „fürchten“ oder versuchen zu „beeinflussen“ was danach kommt? Niemand kann sagen was danach ist aber jeder kann für sich etwas „ausmalen“ wie es einem beliebt. Fakt: Du weist es erst wenn es soweit ist, und dann kannst Du auch nichts mehr ändern. Deshalb lebe Dein Leben es ist das einzige das Du hast. Du allein bist für dich und dein Handeln verantwortlich. Kein Gott, keine Götter oder sonst irgendjemand oder irgendetwas. Das ist meiner Ansicht nach die Kernaussage von Asatru.

 

Einige Merkmale von Asatrú sind für mich:

Mut, Recht, Ehre, Treue, Tapferkeit, Toleranz, Eigenständigkeit, Gastfreundschaft, Fleiß, Selbstbeherrschung, Besonnenheit, Freiheit, Durchhaltevermögen, streben nach Wissen und Weisheit

 

Beschreibung von einigen Gottheiten des Asatru:

 

Odin

Odin (altnord. Óðinn, angelsächs., altsächs. Woden, altfränk. Wodan, althochdt. Wutan, Wuotan, schwedisch Oden) gilt gemeinhin als der höchste Gott der germanischen Mythologie. Im norddeutschen Raum war wohl der Ase Tyr ursprünglich einmal der höchste Gott.

 

Die Rolle Odins ist komplex, wie bei vielen germanischen Göttern: Er ist das Oberhaupt der Asen, die mit den Wanen zusammen die nordischen Götter darstellen und beherrscht Asgard von seinem Hof Walhalla aus. Ebenso ist er der Gott des Krieges, der Weisheit und der Magie. Zumindest bei den Wikingern ist er auch der Gott der Poesie. Sein Name hat im Altnordischen Wort óðr seine Wurzeln, was "Inspiration, Wut" bedeutet. Odin (Óðinn) wird auch auf Vóden verwiesen. Andere Varianten sind: Othinn; Althochdeutsch Wuotan; (Wut) (Adam von Bremen: "Wodan id est Furor") Altniederdeutsch Wodan, Wotan; und Altenglisch Woden, Uoden, was "wütend", "wild" bedeutet. Bezeichnend ist die seelische Erregung im Wesen Wodans. Er wird auch der Walvater (Wal bedeutet Schlachtfeld) und Allvater genannt, oder "Vater der Götter", da viele Götter, doch nicht alle, von ihm abstammen; auf Isländisch: aldafeðr/aldafaðir; oder auch "Vater der Zeitalter" bzw. "Vater der Familien". Zusammen mit Hoenir und Lodur "erschafft" Odin das erste Menschenpaar. "Seele gab Odin, Sinn gab Hoenir, Leben gab Lodur und lichte Farbe", womit Seele, Verstand und die Sinne gemeint sind.

 

 

Thor

Thor (auch: Thunar, Donar, Donner, Wingthor, Asathôr; isl.: Þór), in der germanischen Mythologie Gott des Donners war der erste Sohn des Odin und der Nerthus (auch Jörd, Erde).

 

Nach Angaben des Tacitus war es den Germanen nicht gestattet sich ein Bildnis ihrer Götter zu fertigen. In der jüngeren Überlieferung wird Thor geschildert als ein Mann im besten Alter, von jugendlicher Frische, mit rotem Bart, vom Wesen her gutmütig, bieder und von ungeheurer Stärke, aber auch leicht erregbar und zornig.

 

Thor ist der Donnerer. Als solcher führt er drei Kleinode mit sich: Den Blitze schleudernden Donnerhammer Miölnir (Mjolnir), der, einmal geworfen, nie sein Ziel verfehlte und von selbst zurückkehrte, den Machtgürtel Megingiard und die Eisenhandschuhe. Mit seinem Hammer weiht er die Ehe und schenkt ihr Fruchtbarkeit. Die Braut (das Brautpaar) wurde bei der Hochzeit geweiht, indem man der Braut einen symbolischen Thorshammer in den Schoß legte. Andere Quellen sprechen von einem Schwert, das man in der ersten Nacht in die Mitte des Bettes zwischen das Brautpaar legte. Auch die Gesundheit der Menschen beschützt er und deshalb wurden ihm bei Krankheit Opfer gebracht.

 

Er lag in steter Fehde mit dem Riesengeschlecht der Joten und Thursen, auch mit der Jormungandr (Midgardschlange). Später erlegte er diese bei der Götterdämmerung, doch wurde er hierbei selbst durch ihren Gifthauch getötet. Seit seinem Kampf mit Hrungnir steckt ein Stück von dessen Waffe, einem Wetzstein, in Thors Kopf.

 

Thors Wagen, den er benutzt wenn er gegen die Riesen ins Feld zieht, wird von den beiden Ziegenböcken Tanngnjostr (nord. Zähnefletscher oder Zähneknisterer) und Tanngrisnir (nord. Zähneknirscher) gezogen. Seine Gattin Sif gebar ihm eine Tochter, Thrud (Kraft), während er von der Jotin Jarnsaxa zwei Söhne, Magni und Modi, was soviel wie (Stärke) und (Mut) bedeutet, besaß.

 

Als sein Wohnsitz gilt Thrudheim (Land der Stärke); als eine Wohnung in Asgard ist Thrudwang genannt. Von Donar (= Thor) hat der Donnerstag den Namen, von Thor der englische Thursday (ae. thursday, an. thorsdagr).

 

Unter den Tieren ist dem Thor der Ziegenbock heilig, unter den Bäumen ist besonders die Eiche geweiht, aber auch die Eberesche. Das wohl bekannteste ihm von den Germanen geweihte Heiligtum war die Donareiche bei Fritzlar in Nordhessen, die Bonifatius im Jahre 723 fällen liess und damit die Christianisierung der nordeuropäischen Germanen einleitete.

 

 

Loki

Loki gilt als Bringer des Unheils und steht im Grenzbereich zwischen Göttern und Dämonen.

 

Loki, nicht zu verwechseln mit dem Riesen "Logi", dem Wildfeuer, ist riesischer Abstammung, die Eltern heißen Farbauti und Laufey oder Nal. Durch "Schwurbrüderschaft" steht er in besonderer Beziehung zu Odin. In seinem Trickreichtum und seiner "Gerissenheit" stellt er ein Musterexemplar des mythischen "Tricksters" dar. Er besitzt einen ausgeprägten Sinn für Strategie und nutzt diesen, um mit Intrigen und ausgefeilten Lügen seine Interessen durchzusetzen. Ähnlich wie bei den antiken Göttern wirkt sein Handeln hier egoistisch und dadurch menschlich. Loki stellt damit ein natürliches Gegengewicht zu Odin und seinem Codex dar. Seine äußere Gestalt ist wandelbar, sein Wesen und Verhältnis zu den Göttern zwiespältig. Mit der Riesin Angurboda zeugt er drei dämonische Wesen: die Midgardschlange (Jörmungand), welche Thor zum Ende aller Zeiten tötet, die Todesgöttin Hel und den Wolf Fenrir (Fenriswolf), der beim Weltende den Göttervater Odin verschlingen wird. Des weiteren ist er Mutter von Odins achtbeinigem Ross Sleipnir. Vor allem ist Loki der Feind Balders und der Gegner Heimdalls. Am Tod des guten Gottes Balder hat Loki als Ratender (radbani) Anteil, indem er den blinden Hödr veranlasst, einen Mistelzweig auf Balder zu werfen. Dabei wird der Zweig zum todbringendem Speer. Mit dieser Tat leitet er den Untergang der Götter ein, denen es zunächst gelingt, Loki an einen Felsen zu fesseln, über dem eine Schlange hängt, die ätzenden Speichel tropfen lässt. Seine Frau steht neben ihm und fängt den Speichel in einer Schüssel auf. Nur wenn sie die Schüssel leeren muss, tropft Speichel auf Lokis Gesicht und er schüttelt sich, wodurch Erdbeben entstehen. Doch er befreit sich und wird im Ragnarök (Schicksal der Götter) der Anführer der Mächte der Vernichtung von Götter- und Menschenwelt. Loki und der Gott Heimdall töten sich gegenseitig, ebenso wie seine Tochter, die Midgardschlange, zusammen mit Thor fällt.

 

 

Freya

Freya (altgerm. Herrin; Freyja, Freia, Freja) ist der Name der germanischen Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit, des Frühling und des Glücks. Von ihr ist der Wochentag Freitag abgeleitet.

 

Freya gehört zu den Wanen. Sie ist die Schwester des Freyr und die Tochter des Njörd und der Nerthus (nicht der Skadi, obwohl diese Njörds Frau ist). Als Gatte wird ihr Zwillingsbruder Freyr angegeben, bis dieser die Riesin Gerda heiratet. Freyja hatte zahlreiche Geliebte (nach Lokis Angabe sogar alle Asen und Elfen) darunter Ottar und Odhur, mit dem sie die Tochter Hnofs hat. Hross und Gersimi sind ebenfalls Töchter der Schönheit. Ihre Schönheit hat auch Kriege zwischen den Riesen und den Asen veranlasst (Thyrm, Hyndla, ...).

 

Nach dem Asen-Wanen-Krieg musste sie zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder als Geisel nach Asgard. Freyja konnte Odin überreden die Hälfte der gefallenen Krieger in der Halle Sessrumniri in ihrer Burg Folkwang aufzunehmen.

 

Freya gilt als: Schönste aller Asinnen (mit der Zeit wird sie, genauso wie Njörd und Freyr, zu den Asen gezählt!), Führerin der Walküren, Lehrerin des Zauberwesens (Lehrling: Seidr), usw..

Sie besitzt: den Halsschmuck Brisingamen, den Eber Hildeswin, einen mit Katzen gespannten Wagen, ein Falkengewand (mit ihm kann sie wie ein Falke durch die Lüfte gleiten), usw.

 

Heilig sind ihr die Linden und die Katzen, was auch ihr Symbol ist. Freyja wurden Rinder geopfert.

 

Freya findet ihre Bedeutung bei der weiblichen Visionssuche und in der Sexualmagie. Als Verkörperung der Hexe, des sinnlichen erotischen Weibes und der machtvollen und zügellosen Liebhaberin verbinden wir uns bei Walpurgis und bei unseren Liebesspielen mit ihr. So ist es nicht verwunderlich, dass sich alle Körperflüssigkeiten, wie Sperma, Blut, Menstruationsblut, Speichel und Urin, aber auch Rauschmittel und Feuer als Ritual- und Opfergaben eignen. Aphrodiasika, insbesondere die Hexenkräuter Tollkirsche, Bilsenkraut und Stechapfel, Wildbeeren und der Fliegenpilz stehen unter Freyas Segen.

 

 

Balder

Balder (altnord. baldr: "Herr"; Baldur, Baldr) ist in der germanischen Mythologie der Gott des Lichtes, der Güte, der Reinheit, der Schönheit.

 

Er ist Sohn des Odin und der Frigg, somit Bruder von Hödur und Hermor. Mit seiner Gattin Nanna hat er den Sohn Forseti.

 

Balder lebt in Breidablik in Asgard und besitzt das Schiff Ringhorn. Er hat eines Tages einen Traum von seinem eigenen Tod, worauf seine Mutter Frigg zu jedem Tier und zu jeder Pflanze geht und sie auffordert, einen Eid abzulegen, dass sie Balder nicht verletzen werden. Nur der junge Mistelzweig scheint Frigg zu unbedeutend zu sein, als dass sie von ihm einen Eid abnehmen sollte. Loki nutzt dies aus und gibt Balders blindem Bruder Hödur einen Mistelzweig und bedeutet ihm, damit zu schießen. Der Zweig trifft Balder und der Gott sinkt tot zusammen. Der Leichnam wird auf einem Schiff aufgebahrt, das nur die Riesin Hyrokkin ins Wasser stoßen kann. Unter der Wucht fangen die Rollen, auf dem das Schiff stand, Feuer und entzündet den Leichnam. Thor segnet den Leichenbrand mit seinem Hammer Mjölnir. Hermor versucht vergeblich, seinen Bruder aus dem Reich Hel zurückzuholen.

 

Mit der Lichtgestalt Balder verschwinden Glück und Schönheit aus der Welt und lässt die Götterdämmerung damit näherrücken. Balders Merkmale sind Toleranz, Friedfertigkeit und Liebe. Sein Vater Odin gibt den Ring Draupnir mit auf Balders letzte Fahrt gen Walhall. Pflanzen, die ihm gewidmet sind, sind Kamille, Gänseblümchen und Margeriten. Der lichte Gott findet Bedeutung für die eheliche Treue.

 

 

Ok für heute erstmal soviel dazu... ich kann auch gerne noch mehr dazu schreiben falls Interesse besteht, unsere Feiertage, weitere Götter, etc...

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@Anja67:

Wie bist du denn auf Asatru gekommen? :-)

 

Durch Zufall?

 

Ein nettes Grüßle

vom Unglaub

 

Zufall, ich weiß nicht, ich konnte mit dem Christentum noch nie etwas anfangen, hab schon in der Schule den Lehrer zur Verzweiflung getrieben, weil ich eben nicht alles brav geschluckt hab was aus der Bibel vorgelesen wurde... Irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es eigentlich keinen Gott wie er im Islam oder Christentum beschrieben wird geben kann... ein liebender Gott würde nicht zulassen dass Menschen verhungern, durch grausame Krankheiten sterben, dass Naturkatastrophen Hunderttausende umbringen... und bin somit zur Überzeugung gekommen dass die einzige wahre Macht die es gibt die NATUR sein kann... wir ein Teil davon sind, und nach dem Tod der Kreislauf weitergeht... wir vermodern, durch den Humus kann wieder neues Leben entstehen...

Naturreligionen bedrohen die Menschen nicht mit Strafe wenn man nicht macht was sie wollen (du kommst in die Hölle...), sondern die Menschen werden als eigenverantwortlich behandelt...

Ich brauche weder Koran noch Bibel um mir zu sagen dass Rauchen und andere Drogen schlecht für mich sind, ich weiß es, und kann selbst entscheiden ob ich dieses Risiko eingehe... Das Gleiche kann man auf die Gesellschaft anwenden, wenn wir die Natur zerstören wird sich das rächen, mit Klimawandel, Waldsterben, Trockenheit...

Kennst du die Havamal? Dort werden Ratschläge erteilt, aber keine Drohungen ausgesprochen, das ist das was ich am meisten an allen organisierten Religionen ablehne, den Druck den sie auf ihre Anhänger ausüben....

Aber wie schon gesagt, ich hab nichts gegen andere Religionen, solange man nicht versucht mich zu bekehren...

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Hallo Anja

hab dein beitrag über Asatru gelesen und habe einige fragen an dich...

 

Irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es eigentlich keinen Gott wie er im Islam oder Christentum beschrieben wird geben kann... ein liebender Gott würde nicht zulassen dass Menschen verhungern, durch grausame Krankheiten sterben, dass Naturkatastrophen Hunderttausende umbringen... und bin somit zur Überzeugung gekommen dass die einzige wahre Macht die es gibt die NATUR sein kann...

 

Frage 1: wie entstand die Natur ? wie enstand die Welt / Galaxy ?

 

Das Gleiche kann man auf die Gesellschaft anwenden, wenn wir die Natur zerstören wird sich das rächen, mit Klimawandel, Waldsterben, Trockenheit...

Thor

Thor (auch: Thunar, Donar, Donner, Wingthor, Asathôr; isl.: Þór), in der germanischen Mythologie Gott des Donners war der erste Sohn des Odin und der Nerthus (auch Jörd, Erde).

 

Frage 2:wenn Thor ein Gott ist warum verhindert Thor nicht die Überschwemmung ?

ok wir zerstören die Natur

Frage 3:wieso verhindern uns die Naturgötter das nicht ?

 

Es handelt sich bei Asatrú also um eine polyistische Naturreligion, wir haben nicht nur einen Gott, sondern mehrere Götter...

 

Frage 4: was passiert wenn sich Götter untereinander streiten ?

 

Die meisten aktuellen Weltreligionen stützen sich auf die Angst vor dem Tod und das was danach kommt, auf die Verunsicherung und Angst der Menschen.

 

diesmal keine frage sondern eine erklärung...

ein moslem hat eine angst vor dem tod, denn er weiss was danach kommt, nähmlich das paradies... wieso sollte sich ein moslem dann angst vor dem tod haben ?

Allah sagt uns im Koran (Bakara-82)"Die aber glauben und gute Werke tun - diese sind die Bewohner des Himmels; darin sollen sie bleiben."

 

Fakt: Du weist es erst wenn es soweit ist, und dann kannst Du auch nichts mehr ändern. Deshalb lebe Dein Leben es ist das einzige das Du hast. Du allein bist für dich und dein Handeln verantwortlich.

 

Frage 5: Also kann ich morden, klauen usw. und werde von niemanden,(abgesehen ich werde nicht erwischt von der polize), bestraft ?

 

Frage 6: erkläre mir laut "Asatru" wie aus einem tropfen samen im mutterleib ein mensch entsteht ? aus einem einzigen tröpfchen ensteht körper, knochen, auge, herz, niere ? vor allem dingen wie ensteht aus einem tropfen "wasser" die seele der verstand ??

 

und hier noch die letzte frage...

nehmen wir an die religionen (islam,christentum,judentum) sind falsch

und Asatru ist die wahre Religion, wieso verhindern die götter

Klimawandel, Waldsterben, Trockenheit
nicht ?

 

 

 

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ein liebender Gott würde nicht zulassen dass Menschen verhungern, durch grausame Krankheiten sterben, dass Naturkatastrophen Hunderttausende umbringen

 

Schau bitte wegen dieser Problematik hier nach:

http://www.misawa.de/cgi-bin/sbb/sbb.cgi?&a=show&forum=1&show=484

 

 

Gutes Posting, zu dem ich einiges zu sagen habe ;-) , werde ich aber auf morgen verschieben wenn ich wieder munter bin...

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Hallo Anja

hab dein beitrag über Asatru gelesen und habe einige fragen an dich...

 

Irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es eigentlich keinen Gott wie er im Islam oder Christentum beschrieben wird geben kann... ein liebender Gott würde nicht zulassen dass Menschen verhungern, durch grausame Krankheiten sterben, dass Naturkatastrophen Hunderttausende umbringen... und bin somit zur Überzeugung gekommen dass die einzige wahre Macht die es gibt die NATUR sein kann...

 

Frage 1: wie entstand die Natur ? wie enstand die Welt / Galaxy ?

 

Das Gleiche kann man auf die Gesellschaft anwenden, wenn wir die Natur zerstören wird sich das rächen, mit Klimawandel, Waldsterben, Trockenheit...

 

Frage 2:wieso verhindern die Naturgötter das nicht ?

 

die natur rächt sich ? ahaa es gibt doch eine strafe für nicht-gutes handeln! also man wird bestraft von der natur worüber die "Asatru"Götter bestimmen!

 

Es handelt sich bei Asatrú also um eine polyistische Naturreligion, wir haben nicht nur einen Gott, sondern mehrere Götter...

 

Frage 3: was passiert wenn sich Götter untereinander streiten ?

 

Die meisten aktuellen Weltreligionen stützen sich auf die Angst vor dem Tod und das was danach kommt, auf die Verunsicherung und Angst der Menschen.

 

diesmal keine frage sondern eine erklärung...

ein moslem hat keine angst vor dem tod, denn er weiss was danach kommt, nähmlich das paradies... wieso sollte ein moslem dann angst vor dem tod haben ?

Allah sagt uns im Koran (Bakara-82)"Die aber glauben und gute Werke tun - diese sind die Bewohner des Himmels; darin sollen sie bleiben."

 

Fakt: Du weist es erst wenn es soweit ist, und dann kannst Du auch nichts mehr ändern. Deshalb lebe Dein Leben es ist das einzige das Du hast. Du allein bist für dich und dein Handeln verantwortlich.

 

Frage 4: Also kann ich morden, klauen usw. und werde von niemanden,(abgesehen ich werde nicht erwischt von der polize), bestraft ?

 

Frage 5: erkläre mir laut "Asatru" wie aus einem tropfen samen im mutterleib ein mensch entsteht ? aus einem einzigen tröpfchen ensteht körper, knochen, auge, herz, niere ? vor allem dingen wie ensteht aus einem tropfen "wasser" die seele der verstand ??

 

habe noch viele fragen an dich,und möchte (wenn du es willst) durch "Asatru" erklärt haben...

islam hat für alles eine erklärung und hoffe auch "Asatru"

 

 

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  • 3 Wochen später...
Frage 1: wie entstand die Natur ? wie enstand die Welt / Galaxy ?

 

Es gibt auch im Asatru eine Entstehungsgeschichte...

 

Götterdämmerung (Ragnarök)

 

 

Nachdem sie Balders Tot gerächt hatten, kehrten nach Asgard die Asen und Wanen zurück. Doch Friede und Freude weilten nicht mehr in ihrem Kreis. Balder, der Gütige, fehlte. Der Streit mehrte sich in aller Welt, Hader und Zwietracht verfeindeten Thursen, Alben und Menschen. Eine Zeit des Schreckens hub an. Viel Blut wurde vergossen überall in den Reichen, Not und Elend kamen über alle Wesen. Sommer und Herbst waren dahin, ein furchtbarer Winter kündete sich an. Noch stand die Sonne über Asgard, Mittgart und dem Riesenreiche, aber ihr Licht wärmte nicht mehr, fahl durchdrang es die Wolken, die sich über den Burgen der Götter drängten. Von Nifelheim herunter jagten Stürme über Asgard und die Erde weg, Schnee und Eis trugen sie mit sich. Von den Hagelkörnern getroffen, fiel das Laub von den Zweigen der Weltesche. Der Frost der Eiswelt drang vor und ließ ihr Leben erstarren. Am Ende stand der gewaltige Baum kahl und nackt im Sturm. Immer gewaltiger fegte die Eisluft aus Nifelheim über die Erde weg, das uralte, spröde Holz der Weltesche zitterte unter ihrem Druck. Bis zu den Wurzeln hinab erschütterten die Stürme Yggdrasil.

 

Auf ihrer höchsten Spitze saß noch immer Goldkamm, der Hahn und Wächter, wie zu besserer Zeit. Doch barg er, sich vor dem Eishauch zu schützen, oft den Kopf unter den Flügeln. Nicht mehr ermunternd wie einst, sondern gellend und warnend hallte sein Ruf durch die Welten. Fern in Thursenheim antwortete ihm sein flammenköpfiger Bruder. Der Schrei aus der Höhe hatte ihn aus dem Schlaf gerissen, sein Krähen klang schrill aus der Feuerriesen Reich zum Himmel und nach Norden hinauf. Als schauriges Echo antwortete aus den Tiefen des Totenreiches der dritte der Hähne, der schwarze, der bis dahin lautlos im Dunkel schlief. Es klang, als riefe die Herrin der Toten selber alles Lebendige zu sich hinab.

 

Heimdall, der Wächter von Asgard, sah von seiner Burg aus als erster die schreckliche Verwandlung der Welt. Was die Asen geahnt, kam nun herauf. Der Gott hob von den Ästen der Esche Gjallar, das große Hörn, und blies es zur Warnung mit all seiner Kraft. Der dumpfe, eintönige Hall wurde in aller Welt gehört.

 

Auf flogen die Tore der Götterhallen in Asgard. Aus Walhall drängten in Massen die Scharen der tapferen Helden, die Wotans Gäste gewesen. Ihnen gesellten sich die Asen und Wanen, Donar allen voran. Ernst schauten die Götter drein, jeder wußte, der Tag der Entscheidung war nah. Alle eilten sie zu dem weiten Feld vor Walhalls Toren, der Walstatt des Kampfes. Auf der Ebene erwartete sie Wotan, der erste der Asen, hoch zu Roß. Sein goldener Helm glänzte nicht mehr in dem düsteren Licht. Auch die Spitze Gungnirs, des Herscherspeers, war blind. Zur letzten Schlacht wies der Göttervater die seinen. In wohlgeordneten Haufen, geführt von den mächtigsten ihres Geschlechtes, warteten Einherier und Walküren, Asen und Wanen auf den Beginn des Kampfes. Ihr gewaltiges Heer stand bereit, dem Feind zu begegnen.

 

Fern von Thursenheim her rollte der dumpfe Donner der bebenden Erde. Noch hing Loki, der Führer der unteren Mächte, gefesselt am Fels, dort, wohin ihn die Asen nach Balders Ermordung verbannt. Da barst vom Beben der Tiefe zerrissen, rings um ihn her der Stein. Lokis Bande zersprangen. In wildem Triumph, befreit von Fessel und Qual, sprang der Üble zu Boden. Rasch erreichte er des höchsten Gebirges Zacken. Zu den Feuerriesen hinüber gellt sein Ruf zum Kampf. Wie brennende Lohe richtet sein Haar sich auf, als er nach Mittgart zeigt, wo die Himmelsbrücke herab sich senkt.

 

Da regt sichs im Thursenreich. Aus ihren Felsenhallen und Höhlen drängen die Feuer- und Steinriesen gewaltig herauf, mit Stangen und Speeren zur Schlacht bereit. Ihr Haufe sammelt sich in Muspelheim, von Flammen umloht.

Ihre Spitze nimmt Surt, ihr Herr. Voran, ganz in schwarz, erscheint seine Herrschergestalt vor dem Riesenheer. So führt er Loki, dem Asen des Feuers, die Seinen zu. Über das Randgebirge wälzen sich durch Felsentäler und Schrunden hindurch die Heere des Feuers, Asgard entgegen.

 

Wie niemals vorher brandet das Weltmeer empor. Bis zum Himmel spritzt der Schaum. Endlose Wogen rollen über die Fläche, haushoch, als wollten sie Mittgart verschlingen.

 

Da hebt sich aus dem Wellentaumel des Meeres ein gewaltiger Leib, rund, glatt und grau. Aus dem Wasser schießt der ungeheure Kopf der Mittgardschlange empor. Sie öffnet die Kiefer, Ströme von Gift schießen aus ihrem Schlund und verpesten die Luft. Den Rachen streckt sie drohend nach Asgard hinauf.

 

Hoch über Nifelheim hebt sich in nachtschwarze, eisige Luft hinauf der Adler, der Leichenschwelger. Sein schwarzer Schatten gleitet über Mittgart hin. Als er erscheint, fahren krachend die Tore auf, die die Unterwelt schlössen. Längst haben sich dort, vom Beben der Erde aus traumhaftem Leben erweckt, die endlosen Scharen der Toten versammelt. Riesig schreitet Hel, die Herrin, durch die Hallen und ordnet ihr Heer. Vor ihnen allen betritt sie, die schaurige Tochter der Angrboda und Lokis, den felsigen Boden der oberen Welt.

 

Düster wie die untere Welt ist die Erde geworden. Kein freundlicher Strahl erhellt sie mehr. Grau, wie leblos im Dämmer liegt Mittgart.

 

 

Zum Strand des Meeres wälzt sich der Toten Strom. Kalte Nebel umhüllen die tobende Tiefe. Riesenhaft ragt ein Schiff am Strand, aus den Nägeln aller Toten gefertigt. Wild schaukelt es auf den haushohen Wellen und nimmt mit Loki die Heere der Hel auf in seinem Bauch.

 

 

Von der Höhe herab senkt sich Leichenschwelger und zerhackt mit dem Schnabel die Taue. Dann setzt er sich auf den höchsten Mast. Vom Sturm gejagt, fährt das Heer der Hel dem Aufgang zum Kampffeld zu. Als Letzter bricht aus dem Höllentor Garm, der Wachthund hervor. Schaurig dringt sein Gebell durch den Raum, als er dem Totenschiff folgt.

 

 

Noch immer fahren, von ihren Lenkern geführt, Sonne und Mond über den Himmel dahin. Wie seit der Urzeit rasen hinter ihnen her die Wölfe der Finsternis. Da ermattet die Kraft des Sol und des Mani und mit ihnen die Kraft der eilenden Rosse. Auf reißt der größte der Wölfe sein gewaltiges Gebiß. Den Sonnenwagen verschlingt er mit samt dem schönen Gestirn. Sein Gefährte stürzt sich auf den Mond. In seinem Rachen verschwindet auch er.

 

 

Tiefe Nacht bricht über die Welt herein. Nur von Bifröst und vom Süden her dringt Licht. Es sind nicht mehr Balders und der Gestirne helle, lebenweckende Strahlen. Hochauf züngeln verzehrende Flammen, vom heraufziehenden Feuerheer steigen sie auf, über Surt und den Seinen ein Feuermeer. Schwarz und gelb mischt sich grausig, als Muspelheims Herr über Mittgart hinweg mit seinem Flammengefolge das untere Ende der Himmelsbrücke erreicht. Auf ihren Feuerrossen jagen sie hinauf. Bis in die Grundfesten erbebt der stolze Bau. Schon sprengen die Ersten bei Heimdalls Burg auf Asgards Boden dahin. Unter den Hufen flammt, vom Brand berührt, Bifröst auf. Zu Kohle verbrennt ihr herrlicher Bogen, in das graue Gewölk der Tiefe stürzt mit schrecklichem Krachen ihr letzter Rest.

 

 

Geborsten sind längst die Wälle, die Mittgart schützten. Über der Menschen Reich hinweg brandet das tobende Meer. Vom Beben geschüttelt, stürzen die Berge zusammen, Wasser und Fels verschlingen Mittgarts Bewohner. Nur in den Tiefen bergen sich im klaffenden Stein zitternde Alben, die übrigbleiben. Auf den turmhohen Wellen aber führt, ungefährdet, Loki, der abgefallene Ase, das Heer der Nacht zu Asgards Feld.

 

 

Durch den Aufruhr von Feuer und Wasser schrillt ein schrecklicher Ton. Das Zauberband, des Fenriswolfs Fessel, von den Zwergen erschaffen, zersprang und flog in Fetzen davon. Aufheult das riesige, unendlich gewachsene Tier, so daß oben selbst die mutigen Asen erschrecken. Mit ungeheuren Sprüngen folgt der Fenris dem Heer. Nun rast er zur Walstatt nach Asgard hinauf. Auch der Eisriesen Scharen verlassen die Gletscherwelt und suchen den Kampf, brodelndes Gewölk von Hagel und Eissturz über sich.

 

 

Am Rand des Feldes stehen die Götter mit ihren Scharen zur Schlacht bereit. Donars Augen schleudern Blitze, rot flammt sein Bart. Nur über der Asen Heer breitet sich noch glänzendes Licht, nicht vom Brand der Zerstörung gezeugt.

 

 

Nun sehen die Götter den größten, den ärgsten Feind, der so lange mit ihnen gelebt hat. Loki selber führt flammenumloht und flammenbeschwörend sein Heer heran. Rund um die Asen ist das Gewimmel der Nacht- und Feuerwelt. Jäh erstarren die schwarzen, fahlgelben Reihen, als sie die Scharen der Götter erblicken. Ein letztes Mal wirkt ihre Macht. Dann springt aus der Gruppe der Unholde gesträubten Haars und von Gier verzehrt Fenrir, der Wolf. Den Rachen reißt er auf, weit klafft sein Schlund, als verschlinge er die Welt. Wotan sieht ihn. Hoch hinauf reißt er Gungnir, den Speer, den Seinen zum Zeichen, den Kampf zu beginnen. Dann gibt er Sieipnir die Sporen, senkt den Speer. Schon schießt der Herr der Götter auf den Fenriswolf zu. Gungnirs Spitze bohrt sich in die Kehle des Untiers. Da stürzt das kühne Pferd, vom Gifthauch gelähmt. Roß und Reiter verschwinden im Rachen des Wolfes.

 

 

Widar, Wotans Sohn, sieht des Vaters Ende. Durch die Scharen der Kämpfenden drängt er auf Fenrir zu. Den einen seiner Füße setzt er in den unteren Kiefer des Wolfs und tritt ihn zu Boden. Mit der Linken packt er die Schnauze des Tiers. Dann fährt sein Schwert in das Maul des Wolfs. In Strömen des eigenen Blutes erstickt Lokis grausiges Geschöpf.

 

Mitten in den schwarzen Scharen kämpfend, dringt der Ase des Feuers selber auf seine Blutsbrüder ein. Heimdall sieht ihn im Getümmel zuerst. Das Schwert zückt er auf ihn. Mit furchtbarem Stoß durchbohrt er den Führer der unteren Welt. Im Fall aber dringt dessen flammende Lanze dem Wächter des Himmels ins Herz.

 

Überall stehen Götter, Helden, Riesen und Dämonen im Kampf auf Leben und Tod. Erfüllt ist die Luft der Walstatt vom tosenden Lärm der Waffen, vom schrecklichen Brüllen.

Über die kämpfenden Scharen hebt sich Jetzt das grausige Haupt der entfesselten Schlange. Ihr Körper ragt hoch heraus aus dem Meer. Wie Wogen stürzen Ströme von Gift und Flammenhauch über die Kämpferscharen Asgards herunter.

 

Da sieht Donar die uralte Feindin. Durch das Gedränge der Schlacht bahnt er sich den Weg zu ihr hin. Nun steht er ihr Auge in Auge gegenüber wie einst im Nordmeer. Noch einmal hebt er Mjöllnir mit letzter Kraft. Ein greller Blitzstrahl durchzuckt die schwarze Welt. Durch fahles Gewölk sausend trifft die mächtige Waffe der Zwerge der Schlange Kopf. Der Schädel zerbirst. Tot sinkt sie zerschmettert aufs Feld. Zahllose Kämpfer erdrückt ihr gewaltiger Leib. Der letzte Giftstrom aus ihrem Maul aber wogt über den Herrn des Blitzes hinweg. Aufrecht steht Donar, der große Gott, noch nach seiner Tat. Dann fällt er wie eine Eiche zurück, tot zu Boden.

 

Zahllos decken Asgards Helden das Feld der Walstatt. Über ihren Leibern liegen die toten Riesen, zwischen ihnen die Leichen der Scharen der Hei.

 

Schrecklich wütet Surts, des Feuerriesen, engster Kreis unter den Asen. Nun kämpfen sie dicht bei der Weltesche Stamm. Bis zu ihr strömen die Flammen hinauf, Yggdrasils Äste entzündend. Eine Lohe, wie sie nie getobt, erhebt sich über die Welt. Die Burgen der Götter faßt die Flamme. Bis zum Himmelsgewölbe hinauf züngelt sie. In sich zusammen bricht der Esche stolzer Bau, krachend stürzen die flammenden Trümmer ab.

 

Da erreicht das Feuermeer des Weltenbaums und Asgards des Urmeeres Rand. Ein letzter Kampf von Wasser und Feuer, von Flamme und Eis entbrennt. Unendliche Nebelwolken zischen empor. Der Abgrund, einst von den

 

Göttern mit dem Leib des Urriesen gefüllt, klafft wieder auf. In den leeren, gähnenden Raum stürzt, was noch lebt und noch besteht. In brausenden Wirbeln versinkt die Welt.

 

Der Dämmerung der Götter folgt die Nacht. Ragnarök, der Asen Geschick, ist vollzogen.

 

Verstummt ist das Getöse des Kampfes. Tiefe, schauervolle Stille waltet allein, wie zur Zeit, da die Welt nicht bestand. Nichts ist als ein brauendes, undurchdringliches, nachtschwarzes Wolkenmeer.

 

Aber nicht ewig dauert das letzte Nichts. Anders als sie in der Urzeit entstand, wächst nach unzählbaren Jahren die neue Welt. Die Nebel weichen. Aus der Vernichtungsflut, die alles verschlang, hebt sich neuer Fels. Nicht nackt und kahl ist er. Er trägt sogleich des Lebens herrliches, junges Grün.

 

Ohne Gewalt steigt aus dem Meer herauf eine neue Sonne, golden und ungetrübt wie nie. Ihr milder Strahl weckt Samen überall, wo Erde ist. Ein Weltenbaum grünt auf, herrlicher als die alte Esche je war. Er rauscht mit seinen Ästen und zahllosen frischen Blättern, die nie verwelken, über der neuen Welt.

 

Am Fuß des Baumes regt es sich dann. Zwei Wesen, ein Mann und eine Frau, erheben sich, schön wie die Götter einst, hell und licht wie Balder selbst. Sie atmen die wunderbare Luft des neuen Tages und schauen sich um. Als einzige haben sie, Keime des kommenden I.ebens, Ragnarök überlebt. Eng umschlungen suchten sie Schutz an der äußersten Wurzel der Esche, als der Weltbaum verbrannte.

Keine Flamme hat dort sie berührt, keine Welle ihnen den Atem genommen. Noch in seinem Sturz hat sie der Baum beschützt.

 

Hoch über dem neuen Mittgart breitet sich herrlich ein grünes Feld. Im sanften Wind des neuen Frühlings wogt das saftige Gras. Wie durch ein Wunder stehen auf seinen grünen Flächen die alten Götter noch einmal in ihren Kindern auf. Söhne und Töchter der Asen gründen das neue Göttergeschlecht. Donars Knaben Magni und Modi tragen den Mjöllnir froh herbei. Widar, Wotans Sohn, trägt des Vaters wunderbaren Speer in der Hand.

 

Sie alle, die Kinder der Äsen und Wanen, eilen voll strahlenden Glückes hinauf zur Edelsteinhalle, die wie von selber hoch über der neuen Weltesche wächst und glänzt.

 

Aus ihrem die Augen blendendem Tor tritt der neuen Götter Herr, Balder, der Hüter des Lichtes und der Liebe. An seiner Seite steht Hödur, der Ase, der ihn einst gegen den eigenen Willen gefällt, wie Balder Wotans Sohn. Die Kraft der Versöhnung strahlt von Balder auf alle Wesen hinüber, die neu aus dem Weltbrand erwachsen. Gesühnt ist der Götter Schuld durch Feuer und Tod. Rein sind wiedererstanden die Schuldlosen. Sie wissen jetzt um alles, was war und ist, und kennen das neue Ziel, die Welt rein zu erhalten, damit sie nicht noch einmal die Schuld verzehrt.

 

Doch auch der Unholden Kreis ist nicht ganz getilgt. Der Drache des Neides kriecht aus den Tiefen der neuen Erde hervor, noch einmal den Kampf mit der Lichtwelt Balders zu wagen. Doch die Zeit für Lokis Walten ist aus. Die Strahlen von Balders Licht treffen die schwarzen Schwingen des Untiers, als es zum Licht hinauf will. Seine Augen erlöschen, schwach und kraftlos sinkt es zum Boden zurück. In die innersten Höhlen rettet es sich.

 

Rein erstanden ist eine neue Welt, die Schuld ist gesühnt, das Leid ist getilgt. Die Dämmerung der Götter wich dem ewigen Licht.

 

 

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Frage 2:wenn Thor ein Gott ist warum verhindert Thor nicht die Überschwemmung ?

ok wir zerstören die Natur

Frage 3:wieso verhindern uns die Naturgötter das nicht ?

 

Der Donner selbst ist ja die Gottheit, bzw ein Zeichen der Natur.... Asatru sagt den Menschen nicht was er tun soll, es gibt auch keine Hölle in dem Sinn, man wird also nicht wie im Koran, der Bibel, oder Torah unter Druck gesetzt nach den Gesetzen eines Gotts zu leben...

 

Frage 4: was passiert wenn sich Götter untereinander streiten ?

 

Lies den Artikel was passiert ist, die alte Welt wurde zerstört und eine neue Welt ist entstanden...

 

Frage 5: Also kann ich morden, klauen usw. und werde von niemanden,(abgesehen ich werde nicht erwischt von der polize), bestraft ?

 

Nein, darf man natürlich auch nicht, nur wird man im irdischen leben bestraft, nicht nach dem Tod... gut auch im Islam wird man irdisch bestraft, und nicht durch Gott - zumindest zuerst einmal...

Ich denke morden, klauen, etc ist in allen Religionen verboten... wenn man die Religionen anschaut, alle haben die gleichen Grundsätze des Miteinanders unter den Menschen...

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hat Asatru ein Buch ? eine quelle wie Koran oder Bibel ?

wo stehen denn die ganzen gesetze was erlaubt oder was nicht erlaubt sind ?

 

hier noch einige fragen an dich

 

1. wie bestrafen die götter die menschen die böses antuen ?

2. wie ist die strafe wenn ein kind misshandelt wird ?

3. wie regelt asatru die kluft zwischen arm und reich ?

 

 

hab noch eine bitte, kannst du meine fragen mit quellen hinweis schreiben und

noch eine bitte kannst du es kurz und bündig schreiben und nicht ein riesig langes text einfach kopieren

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hat Asatru ein Buch ? eine quelle wie Koran oder Bibel ?

wo stehen denn die ganzen gesetze was erlaubt oder was nicht erlaubt sind ?

 

Nein das gibt es nicht, es gibt die Edda, das ist eine Art Lieder/Gedichte Sammlung, ein Teil davon ist allerdings auch Loddfafnirs Lied, was man als Ratschläge Odins an die Menschen verstehen kann... Der Spruch unter meinen Avatar ist ein Beispiel davon :)

 

hier noch einige fragen an dich

 

1. wie bestrafen die götter die menschen die böses antuen ?

 

Die Götter bestrafen gar nicht, das wurde von den Menschen geregelt...

 

2. wie ist die strafe wenn ein kind misshandelt wird ?

 

Der älteste Begriff für "Recht" ist das Wort "Eh", das heute auf die Ehe eingeschränkt ist, aber ursprünglich umfassend gedacht war: Wie die Ehe ist jede Rechtsbeziehung ein Vertrag auf Gegenseitigkeit. Immer geht es also darum, dass jeder zu seinem Recht kommt. Die germanische Rechtsprechung zielt daher nicht auf Bestrafung des Täters ab, sondern auf Wiedergutmachung für die Opfer bzw. ihre Sippen und auf Versöhnung der Beteiligten.

Die Aufgabe des Things ist es, den sozialen Frieden wiederherzustellen, nicht aber, Rache zu üben. (Das Thing ist die Versammlung der Ältesten, oder auch in manchen Fällen even was wir heute als Gericht sehen würden). Es gab daher keine Todesstrafe: Auch ein Mörder konnte durch Wiedergutmachung – das Wergeld / Blutgeld– mit der Sippe des Opfers versöhnt werden. Nur völlig entartete Menschen, die zum Schutz der Gesellschaft beseitigt werden mußten, z.B. Verwandtenmörder, wurden gehenkt.

 

3. wie regelt asatru die kluft zwischen arm und reich ?

 

Asatrú (übersetzt heißt das übrigens: an die Asen glauben, die Asen waren das höchste Göttergeschlecht) regelt das nicht, sondern die Gesellschaft, damals eben die Sippe, der Stamm, die auch die Verpflichtung hatten für schwächere Familienmitglieder zu sorgen.

 

 

hab noch eine bitte, kannst du meine fragen mit quellen hinweis schreiben und

Wenige der Vikinger und Germanen konnten schreiben, das meiste was von der Religion bekannt ist kommt von mündlichen Überlieferungen und Traditionen...

Die Sachen die ich hier geschrieben habe, stammen alle von meinen eigenen Nachforschungen, die ich hier auf dem Computer gesammelt habe. Es gibt einige schriftliche Überlieferungen wie die Edda, aber viel wurde auch durch die Christenhorden zerstört, als sie beschlossen Europa zu christianisieren und unseren Glauben zerstören wollten.

 

noch eine bitte kannst du es kurz und bündig schreiben und nicht ein riesig langes text einfach kopieren

Ich versuche es so gut ich kann, es nicht zu lang zu machen :)

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:bism:

 

ja aber natürlich

 

Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem gesteinigten Satan,vor den Geisteskrankheiten,die er den Menschen bringt,seiner (arroganten) Hochmütigkeit und seinen üblen Dichtungen

 

hmmm, bezeichnest du Asatrú also ein Werk des Satans und die die Asatrú befolgen als geisteskrank und hochmütig??

Könnte dann ja fragen wer hier im Forum beleidigend ist, ich hab Eure Religion nicht als Werk von Geisteskranken oder bösen Mächten bezeichnet...

 

Aber keine Angst ich fühle mich hier nicht beleidigt, unsere Religion gibt es übrigens schon wesentlich länger als das Christentum oder den Islam...

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:bism:

 

:selam:

 

ja genau das will ich damit sagen du triffst es genau auf den punkt und das hat nichts mit beleidigung zu tun das sind Tatsachen denn die einzigste Wahre Religion ist der Islam

:sub:

 

Sorry, aber doch es ist eine Beleidigung jemanden zu sagen er ist Geisteskrank nur weil er kein Anhänger Allahs ist..

Wie würdest du reagieren wenn ich jetzt sage... oh je, du trägst ein Kopftuch und betest Allah an, du bist von bösen Mächten beherrscht und nicht ganz richtig im Kopf?

 

Nein, das ist NICHT meine Meinung, ich sagte das jetzt nur um klar zu machen wie beleidigend es eigentlich ist jemanden auf Grund seiner Religion für geisteskrank etc zu erklären...

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@Meryem

 

Da du gegen die Forumregeln verstoßen bist, gibt es eine Verwarnung. Du weißt, dass Beleidigungen anderer Religionen hier nicht gestattet sind. Ich hoffe du nimmst das nicht persönlich liebe Schwester.

 

Anja hat zwar vorurteilhafte Bemerkungen gemacht, jedoch niemanden beleidigt. Vorurteile sind zwar nicht erwünscht, jedoch nicht als Verstoß gegen die Forumregeln einzustufen. Hier hat jeder die Möglichkeit diese Vorurteile abzubauen. Dies sollte man als Chance sehen, nicht als Provokation. Mir stehen auch die Haare zu Berge, wenn ich einige falsche Aussagen über den Islam lese, jedoch haben wir hier die Freiheit den richtigen Islam darzustellen.

 

Ich wünsche mir von Anja ihre Fragen und Kommentare sachlicher darzustellen, damit niemand sich verletzt oder beleidigt fühlt.

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Die Götter bestrafen gar nicht, das wurde von den Menschen geregelt...

 

also das heisst solange ich nicht erwischt werde kann ich alles unsinnige und böse machen und werde nicht und von keinem bestraft...

wie soll das klappen ? und vor allem bei den alten germanen wo es keine tel.verbindung und moderne aufklärung gab, wie wurden die täter erfasst ? heutzutage kommen die spezialisten von LKA BKA usw die eine langjährige moderne ausbildung hinter sich haben und dennoch liegt die dunkelziffer bei nicht aufgeklärtem sehr hoch...

 

ein richtiger muslim braucht keine polizei um erwischt zu werden, denn er weiss jetzt oder später kommt die bestrafung im diesseits oder jenseits.

 

heutzutage würden die leute mit asatru 1000mal mehr verbrechen begehen, da die furcht um die strafe wegfällt.

 

Die germanische Rechtsprechung zielt daher nicht auf Bestrafung des Täters ab, sondern auf Wiedergutmachung für die Opfer bzw. ihre Sippen und auf Versöhnung der Beteiligten.

Auch ein Mörder konnte durch Wiedergutmachung – das Wergeld / Blutgeld– mit der Sippe des Opfers versöhnt werden.

 

was ist wenn ich mich als angehöriger des opfers querstelle und die bestrafung des täters möchte ? ich will kein geld oder versöhnung mit dem täter, ich möchte das er bestraft wird...

wie wird das geregelt ?

 

Nur völlig entartete Menschen, die zum Schutz der Gesellschaft beseitigt werden mußten, z.B. Verwandtenmörder, wurden gehenkt.

 

aha verwandtenmörder sind entartete menschen aber kindervergewaltiger sind keine entartete menschen oder wie ?

irgendwie keine logik...

es gibt millionen verschiedene straftaten, sie reichen von a-z und von all dem wird nur der verwandtenmörder bestraft und bei all den anderen versucht man auf versöhnung? das geht mir nicht in kopf wie das funktionieren soll

 

Asatrú (übersetzt heißt das übrigens: an die Asen glauben, die Asen waren das höchste Göttergeschlecht) regelt das nicht, sondern die Gesellschaft, damals eben die Sippe, der Stamm, die auch die Verpflichtung hatten für schwächere Familienmitglieder zu sorgen

 

alles schön und gut, aber wer ordnung schaffen will muss es auf dem papier festhalten (wie Koran,Bibel,Thora)... sonst würde jedes dorf ihr eigenes gesetz für die versorgung der schwächeren haben...

als beispiel: die einen würden für arme eine kuh schlachten die anderen 15 kühe, wer sorgt dann für eine gerechte verteilung unter allen ?

 

zitat:Frage 4: was passiert wenn sich Götter untereinander streiten ?

 

Lies den Artikel was passiert ist, die alte Welt wurde zerstört und eine neue Welt ist entstanden...

 

wann wurde die welt zum letzten mal zerstört und neu aufgebaut?

kann ich dieses ereigniss auch in normalen geschichtsbüchern lesen?

wie wurde die welt zerstört mit welcher kraft und wie ist es neu entstanden ?

 

 

und hier bitte auch eine aufklärung

mal sagst du :

zitat:Frage 5: Also kann ich morden, klauen usw. und werde von niemanden,(abgesehen ich werde nicht erwischt von der polize), bestraft ?

 

Nein, darf man natürlich auch nicht, nur wird man im irdischen leben bestraft, nicht nach dem Tod...

 

und dann sagts du:

Die germanische Rechtsprechung zielt daher nicht auf Bestrafung des Täters ab, sondern auf Wiedergutmachung für die Opfer bzw. ihre Sippen und auf Versöhnung der Beteiligten.

 

was denn jetzt wird man bestraft oder nicht ??

Liebe Anja sei mir bitte nicht böse oder fasse es nicht als beleidigung an aber ich verstehe die logik und den sinn bei Asatru nicht...

 

 

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Ich hab mir fast gedacht dass du es nicht verstehen wirst...leider wolltest du keine langen Text, ich werde jetzt trotzdem den Artikel über die germanische Gesellschaft kopieren (die Germanen damals, nicht heute), vielleicht verstehst du dann einiges das ich geschrieben habe besser....

 

Die germanische Gesellschaft

 

Wie alle ursprünglichen Gesellschaften war die germanische nicht in Klassen und Stände geteilt, sondern eine gleichberechtigte Gemeinschaft freier Menschen, die sich in natürlich gewachsenen Verwandtschaftsgruppen, den Sippen, in kleinen Dorfgemeinden und schließlich, als freier Zusammenschluß der autonomen Sippen, in Stämmen und kleinräumigen Gebieten organisierten. Führungsfunktionen wurden von Sippen- und Dorfältesten oder von frei gewählten Anführern wahrgenommen. Mit der Zeit entwickelte sich aus den angeseheneren Sippen, deren Leute oft in solche Funktionen gewählt wurden, eine Art Adel, doch er hatte noch in der Wikingerzeit nur eine sehr begrenzte Macht. Auch Könige konnten immer noch vom Volk abgesetzt werden.

 

Männer, Frauen und Kinder

 

In der germanischen Gesellschaft hatten Männer und Frauen prinzipiell gleiche Persönlichkeitsrechte, die aber für die Frauen besser geschützt wurden: Ein Frauenmord z.B. wog doppelt so schwer wie Mord an einem Mann (weil er sich leichter selbst schützen kann). Frauen waren gleich vertragsfähig und hatten gleichen Besitzrechte. Das Familienoberhaupt, das die Familie nach außen vertrat und ihren Besitz verwaltete, war immer der Mann. Diese Funktion wurde vor allem als Schutzpflicht (ahd. munt) verstanden. Wenn es keinen Mann gab, der sie erfüllen konnte, z.B. für Witwen mit Kindern, wurde auch eine Frau als Familienoberhaupt mit allen Erbansprüchen und Vertretungsrechten anerkannt.

 

Die Germanen lebten in strenger Einehe, die beide Partner zur Treue verpflichtete, aber auch geschieden werden konnte. Kinder galten, sobald sie der Vater als Neugeborene durch Hochheben und Namengebung anerkannt hatte, als vollwertige Mitglieder der Sippe mit allen dazugehörigen Rechten, deren Vertretung der väterlichen Schutzpflicht (Munt) oblag. Wenn der Vater starb, übernahmen erwachsene Brüder oder andere männliche Verwandte die Muntpflicht.

 

Als "mündig", d.h. fähig, sich selbst zu schützen, galten Jugendliche mit 14 oder 15 Jahren. Als Zeichen dafür erhielten die Burschen Schild und Schwert, die Mädchen einen Dolch. Dem besseren Rechtsschutz für Frauen entsprechend waren die mündigen Mädchen voll rechtsfähig, konnten aber auch weiterhin die väterliche Munt beanspruchen, bis sie heirateten und der Gatte diese Pflicht übernahm.

 

Die Bedeutung der Sippe

 

Die wichtigste soziale Einheit der Germanen war die Sippe, die all ihre Angelegenheiten selbst regelte und damit nach heutigen Begriffen eine eigene Rechtspersönlichkeit war und auch Rechtshoheit hatte, d.h. Verstöße gegen die Sippenordnung und Übergriffe von Fremden selbst ahnden konnte. Ursprünglich war sie auch die bäuerliche Wirtschaftseinheit, die einen gemeinsamen Besitz, das Erbland (Odal), bewirtschaftete. Es war ein gemeinsames göttliches Lehen, das nicht verkauft und nur wieder der ganzen Sippe vererbt werden konnte.

So war die Sippe in allen Belangen eine unlösbare Schicksalsgemeinschaft, deren Mitglieder voneinander abhängig, jeder für jeden und alle zusammen für das gemeinsame Wohl verantwortlich waren: eine organische Ganzheit und als solche der oberste Träger dessen, was wir Heil nennen. Das heißt aber: Es gibt kein individuelles Heil, jedenfalls nicht unabhängig vom Heil der Sippe. Das Heil des einzelnen ist das Heil seiner Sippe und umgekehrt: Befällt einen Unheil, leidet die ganze Sippe darunter, handelt einer schändlich, bringt er Schande über alle seine Leute.

(wird unten auch noch mal geschrieben, die Sippe war das wichtigste für die Germanen, also wog es weitaus schlimmer einen Verwandten, sprich ein Mitglied aus der Sippe umzubringen als jemanden aus einer anderen Sippe - ergibt ja auch Sinn, in einer Familie ist jedes Mitglied wichtig, um die Sippe zu ernähren und zu schützen...)

 

 

Die germanische Demokratie

 

Die Unabhängigkeit der Sippen ist auch der Ursprung der germanischen Demokratie, die so alt wie die Stämme ist. Denn die Stämme entstanden als Zusammenschlüsse verwandter Sippen, die bestimmte Dinge gemeinsam regelten, aber weiter unabhängig blieben. Die einzige Möglichkeit, sippenübergreifende Entscheidungen zu treffen, war daher eine Beschlussfassung, an der alle gleichberechtigt beteiligt waren und die alle unterstützten. Der Stamm als solcher hatte keine Machtmittel, um seine Beschlüsse durchzusetzen, sondern war ganz auf die Mitarbeit jeder einzelnen Sippe angewiesen. Daher musste man darauf bedacht sein, in allen Dingen die Rechte und Interessen jeder Sippe zu wahren.

Ort der Stammesentscheidungen war das Thing, das je nach Stamm regelmäßig oder nur im Anlassfall zusammentrat und als Instanz, von der das Heil des Stammes abhing, heilig und durch einen heiligen Frieden geschützt war. Wer ihn brach, wurde geächtet, d.h. für bestimmte Zeit, meist drei Jahre, verbannt und für rechtlos erklärt. Teilnahmeberechtigt am Thing waren nur die Männer, die als Beweis der Mündigkeit ihre Waffen mitbrachten. Der Grund dafür ist vermutlich historisch: Das Thing entstand wahrscheinlich aus dem Kriegsrat der Männer und blieb auch noch traditionell Männersache, als es längst weitere Aufgaben übernommen hatte.

 

 

Der germanische Rechtsbegriff

 

Das germanische Recht geht nicht von einer einseitigen Bindung an abstrakte Gesetze aus, die gleichsam über den Menschen stehen, sondern von konkreten menschlichen Beziehungen, die auf Gegenseitigkeit beruhen. Der älteste Begriff für "Recht" ist das Wort "Eh", das heute auf die Ehe eingeschränkt ist, aber ursprünglich umfassend gedacht war: Wie die Ehe ist jede Rechtsbeziehung ein Vertrag auf Gegenseitigkeit. Immer geht es also darum, dass jeder zu seinem Recht kommt. Die germanische Rechtsprechung zielt daher nicht auf Bestrafung des Täters ab, sondern auf Wiedergutmachung für die Opfer bzw. ihre Sippen und auf Versöhnung der Beteiligten. Die Aufgabe des Things ist es, den sozialen Frieden wiederherzustellen, nicht aber, Rache zu üben. Es gab daher keine Todesstrafe: Auch ein Mörder konnte durch Wiedergutmachung – das Wergeld / Blutgeld– mit der Sippe des Opfers versöhnt werden. Nur völlig entartete Menschen, die zum Schutz der Gesellschaft beseitigt werden mußten, z.B. Verwandtenmörder, wurden gehenkt. Ansonsten ist jeder Rechtsfall, auch ein Verbrechen, prinzipiell ein Streitfall, in den das Thing nicht richtend, sondern schlichtend eingreift – ein Prinzip, das heute unter dem Begriff "Konfliktregelung" oder "außergerichtlicher Tatausgleich" als neueste Errungenschaft der Justizreform gilt.

 

 

Blutrache-Tradition und Thing-Gerichtsbarkeit

 

Bei Kapitalverbrechen, in denen keine Versöhnung erreichbar ist, ist nach germanischer Tradition auch die Blutrache rechtmäßig. Wer durch eine Bluttat den auf Frieden bricht, kann ihn auch nicht mehr für sich in Anspruch nehmen: Er wird "friedlos". Offen und fair geübte Rache galt bei unseren Vorfahren als ehrenvoll, bedeutete aber Unfrieden im Stamm, der begrenzt werden musste. Deshalb galt die Rache schließlich nur noch als rechtmäßig, wenn das Thing den Täter für friedlos erklärt oder, wie man auch sagte, geächtet hatte. Die Ächtung (Acht und Bann) war eine befristete, meist dreijährige Verbannung, die nicht nur der Sippe des Opfers ihr Recht auf Genugtuung, sondern auch dem Täter eine faire Chance gab.

(man durfte sich wie du siehst also rächen... ist die Todesstrafe egal wo, vor allem für Mord etwas anders... Wiedergutmachung ist ja bei Mord nicht möglich, du kannst einen Mord nicht wiedergut machen und den Ermordeten aufwecken... Strafe sollte zur Einsicht führen... das wäre eine Gefängnisstrafe, eine Chance für den Täter einzusehen dass er falsch gehandelt hat - ihn zu töten ist Auge um Auge, Zahn um Zahn... also Rache... )

 

Die Hüter des Rechts

 

Die Rechtsprechung lag in den Händen gewählter Richtergremien. Ihre Mitglieder hießen Schöffen, da sie Recht schufen, oder Geschworene, da sie vereidigt wurden. Sie urteilten nach einem Gewohnheitsrecht, das durch die Einbeziehung von Präzendenzfällen sehr umfangreich war. Der Vorsitzende mußte also ein Rechtsgelehrter, ehwarto (Rechtswart), sein. Er war zugleich Kultwart, denn auch die Religion ist ebenfalls eh - eine Beziehung auf Gegenseitigkeit, die zwischen Göttern und Menschen besteht. Beide Aufgaben des ehwarto hat im Norden der goði (Gode) übernommen.

 

 

Rechtsprechung durch Waffen

 

Konnte kein Urteil gefunden werden, das alle Beteiligten akzeptierten, so mussten die Gegner ihren Streit geregelt austragen. Als fairste Form dafür galt ein Zweikampf an einem abgegrenzten Ort, den sie nicht verlassen konnten, oft auf einer Insel (Holmgang). Diese Kämpfe dienten nicht der Klärung von Tatbeständen, sondern dazu, unklärbare Streitfälle mit möglichst wenig Blutvergießen zu beenden. So konnten Sippenfehden und sogar Kriege durch Zweikämpfe ersetzt werden. Kam es zum Krieg, galt auch er als "Rechtsprechung durch Waffen" und unterlag demselben Ehrenkodex wie der "ritterliche" Zweikampf.

Gegenseitigkeit und Schutz der Schwächeren

Das Prinzip der Gegenseitigkeit hat auch zur Folge, dass das germanische Recht die Schwere eines Verbrechens nicht nur nach der Höhe des Schadens beurteilt, sondern auch nach der Chance des Opfers auf Gegenwehr. Heimtückischer Mord wog vor den Thinggerichten schwerer als offener Totschlag, heimlicher Diebstahl schwerer als offener Raub. Im selben Sinn schützte das germanische Recht Schwächere mehr als Starke, z.B. Frauen mehr als wehrfähige Männer. Es galt als ehrenvoll, sich ohne eigenen Vorteil des Schutzes der Schwachen anzunehmen. Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Widerstand gegen Unrecht und Schutz wehrlosen (auch nichtmenschlichen) Lebens sind ureigenste ethischen Forderungen des Heidentums.

 

 

Drei wesentliche Rechtsgüter

 

Jedes Rechtssystem der Welt kennt drei wesentliche Rechtsgüter: Schutz vor Gewalt, Schutz vor sexuellem Mißbrauch und Schutz des Eigentums. Im germanischen Recht gilt für alle drei die demokratische Grundregel, die auch das moderne Recht kennzeichnet: Alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, muß als rechtmäßig anerkannt werden.

 

 

Der Schutz vor Gewalt

 

Das bedeutet, dass es anders als im Christentum kein allgemeines Gewalt- oder auch Tötungsverbot gibt. Recht und Ethik des Heidentums erfordern eine spezielle Verpflichtung zur gegenseitigen Gewaltfreiheit, einen anerkannten Frieden. Da normalerweise sowohl im Stamm als auch zwischen den Stämmen Frieden herrscht, ist diese Regelung ebenso wirksam wie ein prinzipielles Gewaltverbot, aber gerechter: Sie setzt Menschen, die legal Gewalt anwenden, nicht unter moralischen Druck, und sie begeht nicht den Fehler, einen natürlichen Instinkt, die Aggression, als "böse" zu verdammen.

 

 

Die Bedeutung des Eigentums

 

Eigentum ist das geringste heidnische Rechtsgut. Raub und Diebstahl sind Unrecht, wiegen aber weniger schwer als Angriffe auf Leib und Leben oder Verletzungen der persönlichen Würde. Eigentum gab es ursprünglich nur an beweglicher Habe, nicht an Grund und Boden: Die Mutter Erde "gehört" niemandem. Die Sippen besitzen ihr Erbland als göttliches Lehen, das sie nutzen, aber nicht veräußern können. Die generelle Einstellung der Germanen zum Eigentum war positiv, aber gelassen. Sie wussten, dass nur das, was keinen Preis hat, das Unersetzliche, wirklichen Wert hat.

 

 

Religiöse Gesetze und Tabus

 

Was wesentlich für das Heil der Gemeinschaft und daher besonders heilig ist, wird durch religiöse Gesetze geschützt, deren Übertretung einen Frevel, d.h. einen Bruch mit dem Heiligen selbst, darstellt. Im Heidentum sind diese heiligen Werte vor allem die Sippe, der Eid und der religiöse Friede.

 

 

Der heilige Schutz der Sippe

 

Eine Bluttat gegen Angehörige der eigenen Sippe ist kein "gewöhnlicher" Mord, sondern ein Angriff auf die heiligste Grundlage des Lebens und der Gemeinschaft, für den es keine Versöhnung gibt, Wer sein eigenes Blut vergießt, bleibt zeitlebens friedlos – sogar über den Tod hinaus: Bei den dänischen Moorleichen dürfte es sich um gehenkte Verwandtenmörder handeln, die auch das Recht auf Frieden in einem richtigen Grab verwirkt hatten.

 

 

 

Die Heiligkeit des Eides

 

Mit dem Eid sichert das germanische Recht auch nichtverwandtschaftliche Beziehungen und Verpflichtungen mit religiöser Strenge ab. Da beim Eid die Götter als Zeugen und Helfer angerufen werden, richtet sich ein Meineid auch gegen sie und stört das Vertrauensverhältnis zwischen Göttern und Menschen und damit das Heil der Gemeinschaft. Eidesbande sind so heilig wie Sippenbande, gelten aber nur, solange beide Seiten den Eid halten.

 

 

Der heilige Friede

 

Der religiöse Friede gilt beim Thing, bei heiligen Festen, Begräbnissen und allen Anlässen, für die er offiziell ausgerufen wird. Jeder Streit, auch wenn er noch nicht geschlichtet ist, muss ruhen. Heilige Stätten sind immer Orte des Friedens. Sie sind natürlich auch ihrerseits durch Tabus vor Zerstörung, Entweihung und Missbrauch geschützt. Heilig in diesem Sinn – unantastbar – sind auch Personen, die unersetzbare religiöse Aufgaben haben (z.B. Seher) oder aus anderen Gründen besonders schutzwürdig sind, wie Behinderte, Alte oder Fremde, die unter dem Schutz des Gastrechts stehen.

 

Die germanische Gastfreundschaft

 

Die große Gastfreundschaft, für die unsere Vorfahren berühmt waren, war also zumindest in einem Punkt auch ein religiöses Gesetz: Der Gast ist heilig und unantastbar, der Gastgeber bürgt für seine Sicherheit. Er handelt ehrlos, wenn er ihn im Bedarfsfall nicht verteidigt, und natürlich erst recht, wenn er sich selbst an ihm vergreift. Gewalt gegen Fremde, die Gäste in unserem Land sind, ist daher nicht nur ein Unrecht, sondern auch ein schwerer Frevel. Selbstverständlich beruht auch das Gastrecht auf Gegenseitigkeit: Wer es missbraucht, verliert es.

 

 

Sittliche Werte und Tugenden

 

Wie wir gesehen haben, basiert die gesamte germanische Rechts- und Sozialordnung, da sie keinen Zwang von oben kennt, auf dem Prinzip von "Treu und Glauben": Jeder muss sich darauf verlassen können, dass der andere freiwillig seine Verpflichtungen einhält und von sich aus gerecht und ehrenvoll handelt. Daher sind die höchsten sittlichen Werte der Germanen – diejenigen, auf denen alle anderen beruhen – Ehre und Treue.

 

Ehre und Treue umfassen Selbstachtung und Achtung der Ehre anderer – die ethische Grundhaltung, so zu handeln, dass man sich dafür vor sich und anderen nicht zu schämen braucht – und Treue zu Sippe, Verträgen und allen Verpflichtungen, die man eingeht. Als dritte Tugend, die oft nötig ist, um die beiden anderen zu wahren, gehört auch persönlicher Mut zu den zentralen sittlichen Werten unserer Vorfahren. Aus ihnen wuchsen ihr edler Stolz und ihre Verachtung für alles Niedrige und Unwürdige.

 

Ehre darf natürlich nicht mit Hochmut und Mut nicht mit Leichtsinn verwechselt werden, und Treue ist nicht immer eine unbedingte Forderung. Das gilt zwar für die Sippentreue, nicht aber für selbst gewählte Treuebündnisse, die auf Gegenseitigkeit beruhen und daher enden, wenn einer der Beteiligten sie bricht. Ein historisches Beispiel dafür ist die Gefolgschaftstreue, die Krieger ihrem Anführer schworen – und er seinen Kriegern. Missbrauchte er ihre Treue, so waren sie nicht mehr an ihn gebunden. Verratene Gefolgsmänner waren auch im Recht, wenn sie den treulosen Führer töteten. Heute gilt gegen staatliches Unrecht das Bürgerrecht auf Widerstand.

 

 

Die Sittenlehren der Edda

 

Da das Heidentum keine moralische Religion ist, die uns Vorschriften aufzwingt (sondern eine ethische, die uns eine ehrenvolle Gesinnung lehrt), gibt es auch in der Edda keine "göttlichen Gebote", wohl aber Gedichte, die sich mit Sittenfragen beschäftigen. Sie machen allerdings keinen Unterschied zwischen ethischen Forderungen und praktischen Ratschlägen, sodass sie eher Spruchweisheiten als Sittenlehren im strengen Sinn vermitteln. Ihr Sinn ist es nicht, das Leben moralisch zu normieren, sondern Orientierungshilfen zu geben, nach denen jeder selbst seinen Weg frei gehen kann.

 

 

Der Charakter der heidnischen Tugenden

 

Alle heidnischen Tugenden sind dazu angetan, die Gemeinschaft und den einzelnen, der sie besitzt, zu stärken und zu erhöhen: mehr Würde, Freiheit, Stolz und gegenseitige Achtung und Vertrauen zu schaffen. Ihr Charakter ist aristokratisch im alten Sinn von "edel" oder "ritterlich": Nicht der nach einer vorgegebenen Norm "gute", fremden Gesetzen gehorchende, sich demütig beugende Mensch ist ihr Ziel, sondern derjenige, der sich seines Wertes bewusst ist und danach handelt. Damit stehen wir im Gegensatz zu christlichen Tugendlehre, die auf Demut und Gehorsam aufgebaut ist. Wir demütigen weder andere noch uns selbst.

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