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:selam:

 

Aaaaalso, ich hab da ein super tolles Seminar an der Uni über Jugend- und Jugendverbandsarbeit.

 

Bei Verteilung der Referatsthemen für dieses Semester hab ich mich direkt beim Thema MigrantInnen eingetragen, weil ich in dem Bereich arbeiten will...

 

Jetzt kommt ihr ins Spiel:

Kennt ihr Jugendzentren, Jugendverbände (z.B. Pfadfinder, Sportverbände etc.) oder ähnliches, wo man auch mit der Problematik des Migrationshintergrundes der Jugendlichen arbeitet?

Wenn ja, was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Inwiefern wird die Integration gefördert?

 

Und was euch sonst noch so wichtig erscheint...

 

Ich persönlich habe Kontakt mit dem Jugendzentrum, wo ich von meinem 14. bis 18. Lebensjahr wirklich jeden Tag meine Freizeit verbracht habe, aufgenommen, da ich die Leitung und auch die Mitarbeiter ja sehr gut kenne. Auch die Migrationsproblematik ist da ein großes Thema, denn das Zetrum befindet sich in einem sozialen Brennpunkt in Berlin-Neukölln (Köllnische Heide, wem das was sagt), in dem sehr viele Jugendliche vor allem mit türkischem oder arabischem Hintergrund leben, aber natürlich auch mit anderer Herkunft, das ist recht bunt gemischt. Ich kannte viele von ihnen damals sehr gut, daher habe ich auch ihre fragwürdigen Karrieren mitbekommen. Das sind so Sachen, wo das Jugendzentrum angesetzt hatte. Man wollte die Kids von der Straße holen wie man so schön sagt, und hat vieles angeboten, um dies zu erreichen. Allerdings sind die Mitarbeiter auch auf deutliche Grenzen gestoßen, nämlich da, wo der Wille nicht mehr da war, was aus seinem Leben zu machen.

Das ist ein sehr kompkexes und ebenso brisantes Thema, denn bundesweit geht es vielen Einrichtungen ähnlich wie dem Jugendzentrum Grenzallee.

 

Ich möchte einfach mal eure Erfahrungen wissen, kennt ihr ähnliche Fälle?

 

Oder könnt ihr mir sogar Beispiele nennen, wo es ganz anders, nämlich viel positiver läuft?

 

Des Weiteren ergeben Statistiken, dass MigrantInnen in den Jugendverbänden eher weniger zu finden sind - kennt ihr Ausnahmen?

 

Vielleicht an dieser Stelle zu der Unterscheidung zwischen offener Jugendarbeit und den Jugenverbänden.

 

Bei der Jugendarbeit sind zumeist Hauptamtliche und Sozialpädagogen tätig. Die Jugendlichen selber werden in die Planung von Aktivitäten involviert, aber haben eher wenig Eigenverantwortung. Dadurch, dass Kontinuität da nicht unbedingt verlangt wird, sprechen die Jugendlichen eher auf Angebote aus dem Bereich Jugendarbeit (z.B. Jugendzentren) an. Laut Statistiken nehmen diese Angebote überwiegend Jugendliche mit niedrigem bis mittlerem Bildungsstand sowie MigrantInnen wahr.

 

In den Jugendverbänden dagegen arbeiten größtenteils Ehrenamtliche. Die Jugendlichen sind maßgeblich an den Vorgängen beteiligt und übernehmen gewisse Aufgaben. Hier wird Regelmäßigkeit vorausgesetzt. Träger von Jugendverbänden sind oft Kirchen oder Sportvereine. Ihr Angebot richtet sich i.d.R. an die Mitglieder (feste Mitgliedschaft wird verlangt), aber es werden auch zuweilen offene Veranstaltungen wie Discoabende oder sog. Teestuben organisiert, nicht selten, um neue Mitglieder zu werben. Unter den Mitgliedern sind statistisch gesehen überwiegend Jugendliche mit hohem Bildungsniveau, verhältnismäßig wenig MigrantInnen.

 

Als Jugendlicher gilt übrigens jeder bis unter 27. Die Jugendarbeit richtet sich an diese Gruppe, wobei auch darüber hinaus oftmals weiterhin enger Kontakt gepflegt wird. Jugendliche im engeren Sinne sind die Gruppe der 14 bis 18jährigen, um diese soll es auch primär im Referat gehen, allerdings sollen auch die älteren nicht außen vor gelassen werden.

 

Ich danke euch schon mal im Voraus...

 

Wassalam

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Klingt interessant das Thema.

Also in unserer stadt gibt es kein richtiges jugendzentrum, bzw ich kenne keins.

Wovon ich aber mal im Fernsehen gehört habe, ist so ein Jugentreff namens Madonna i-wo in berlin, wo auch viele muslima sind, ich weiß net, ob du das meinst.

 

"Bis zu 50 Personen nehmen täglich an den Freizeitangeboten des MaDonna teil. Fast alle wohnen im Rollbergviertel oder in unmittelbarer Umgebung. 85 Prozent der unter 12-Jährigen und 70 Prozent der Älteren sind Migrantinnen aus dem Libanon, aus Syrien, Kurdistan, der Türkei und Ex-Jugoslawien. Viele wachsen in kinderreichen Familien und beengten Wohnverhältnissen auf. Schwierige Familienverhältnisse wie Alkohol- und Drogenabhängigkeit der Eltern, Traumatisierung durch Krieg und Flucht, vor allem aber häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, fehlende Selbstbestimmung junger Frauen und Zwangsverheiratung sind keine Seltenheit. Für die Mädchen und junge Frauen ist das MaDonna vor allem ein Ort, an dem sie sich frei von den Zwängen zuhause bewegen und unterhalten können. Aber auch Jungen und junge Männer werden aktiv in die Arbeit einbezogen, wenn es von Seiten der Mädchen und jungen Frauen gewünscht ist und deren Selbstbestimmung geachtet wird."

Falls du den Link brauchst, um mal reinzuschauen:

http://www.madonnamaedchenpower.de/seite1.htm

 

Persönliche Erfahrung habe ich- wie gesagt- nie gemacht. War nie in einem Jugendzentrum, aber habe von freunden, die insbesondere in schwierigen gegenden leben, gehört, dass sie lieber in jugendzentrums gehen, als auf der sraße "rumzugameln".

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:selam:

 

Danke schonmal. Vom MaDonna hab ich auch schon mal gehört, aber keine persönliche Erfahrung. Wie gesagt, mein 2. Zuhause war Jugendzentrum Grenzallee, das ist nicht im Rollbergviertel...

 

Es ist ja schonmal lobenswert, dass die Jugendlichen lieber solche Angebote wahrnehmen, als irgendwelchen Mist auf der Straße zu bauen. Schade, dass das noch nicht die Regel ist...

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