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Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Maida 5/44


AlMurabit

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Entscheidungen nach dem Islamischen Gesetz

 

Beantwortet von Scheich Amjad Rasheed

 

Übersetzt von Umm Salah

 

 

 

Frage:

 

Bezug nehmend auf die Ayets 44-48 der Sure al-Maidah, ist es korrekt zu sagen, dass ein Herrscher, ob nun ein Herrscher eines Landes oder das Oberhaupt einer Familie, der nicht auf der Grundlage der Schariah entscheidet, sich außerhalb des Islam befindet? Welches sind die Regelungen, aufgrund welcher wir bestimmen, dass jemand ein Apostat ist?

 

Antwort:

 

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen,

 

Die Ayets aus der Frage sind aus den Worten des Gepriesenen, „Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - Das sind die Ungläubigen,“ und in einem anderen Ayet, „das sind die Ungerechten,“ und in einem dritten Ayet, „ Das sind jene, die rebellieren.“

 

Die Juristen und Exegeten der Ahl al-Sunna haben erklärt, dass diese Ayets, speziell der erste, für Muslime gelten und nicht allgemein gelten. Vielmehr werden sie gedeutet (nach der offensichtlichen Bedeutung). Um (die Bedeutung) zusammenzufassen: Wenn jemand nicht nach dem Gesetz, welches Allah offenbart hat, richtet, weil er glaubt, dass diese Ayets nicht s gültig und legitim genug sind, dann ist er, basierend auf Konsens, ein Ungläubiger und ein Apostat und diese Ayets gelten für ihn. Wenn er aber an die Rechtmäßigkeit und Gültigkeit dieser Ayets glaubt, sie aber aus Nachlässigkeit nicht anwendet, dann ist er noch immer ein Muslim, aber er ist verdorben und hat seiner Seele durch das Verlassen von Allahs Befehl Unrecht getan.

 

Diese Position trennt die Ahl al-Sunna von den Kharijiten und den Mutazilahs bezüglich des Belanges, wenn jemand Ungeheuerlichkeiten ausführt. Die Kharijiten erklären eine solche Person zu einem Ungläubigen. Die Mutazilahs sagen, dass jemand, der Ungeheuerlichkeiten begeht, sich von seinem Glauben entfernt und sich irgendwo zwischen Glaube und Unglaube befindet. Er wird weder als Gläubiger noch al Ungläubiger bezeichnet, aber er ist für immer in das Höllenfeuer verdammt.

Die Ahl al-Sunnah hat einen Mittelweg eingenommen, indem sie die Ansicht aufrecht erhält, dass es einen Unterschied zwischen einer Person, die etwas Ungesetzliches tut und ganz genau weiß, dass es ungesetzlich ist und jemandem, es aber nichtsdestotrotz als erlaubt betrachtet und jemandem, der glaubt, dass es ungesetzlich ist, aber es trotzdem tut, weil er nachlässig war und von seinem Shaytan und seinen Gelüsten überwältigt wurde. Der Erstgenannte ist ein Ungläubiger und ein Apostat, er wird lediglich verlieren und in beiden Welten leiden; der Zweitgenannte ist ein sündhafter Muslim, der das Begehen einer Ungeheuerlichkeit verdorben wurde. Das ist es, was die rechtmäßigen Texte aus Qur`an und Hadith sagen bezüglich der Angelegenheit für jemanden, der vorsichtig ist und sie mit Ausgewogenheit betrachtet. Dies ist eine gemäßigte, ausgewogene Basis.

 

Es ist verbindlich, die Religion Allahs auszuführen. Sein Gesetz steht über allen anderen Gesetzen. Wenn jemand ihm entsagt, wird er verlieren und in beiden Welten leiden. Niemand stimmt zu, dass (diesem Gesetz) widersprochen werden darf, außer von jemandem, der eine vernünftige Entschuldigung dafür hat (nicht einigen Aspekten der Schariah zu folgen), wie jemand, der Zwang ausgesetzt ist oder Irrtum oder der mit Vergesslichkeit geplagt ist. Nicht jeder sollte zu einem Ungläubigen abgestempelt werden. Solch eine Person muss im richtigen Zusammenhang betrachtet werden. Das ungewöhnliche Verhalten bestimmter Gruppen ist es, die das Kennzeichen des Unglaubens auf jeden ausweiten, der eine Ungeheuerlichkeit begeht, auf politische Entscheidungsträger und viele andere Menschen, ohne zwischen jemandem, der versucht etwas legal zu machen, das explizit ungesetzlich ist, und jemandem, der Ungesetzliches tut, aber zugibt, dass es nachlässig und sündhaft ist, zu unterscheiden. Dies ist ein gefährlicher Weg, es ist nichts weniger als die Wiederbelebung der falschen madhab der Kharijiten. Dies steht im Widerspruch zum Weg des Propheten (sallallahu aleyhi ve sellem), der Rechtgeleiteten Kalifen und der frommen Imame der Muslime, die nicht jemanden, der eine Ungeheuerlichkeit begangen hat, als Ungläubigen bezeichneten und ihn nicht als solchen behandelten. Im Gegenteil, sie betrachten eine solche Person als Muslim, obgleich als sündhaften, nachlässigen und einen, der eine Bestrafung verdient. Es besteht ein Unterschied zwischen dieser Ansicht und den Zielen dieser speziellen Gruppe, deren Überlegungen sich außerhalb des Konsens der Muslime befinden.

 

Um auf die Frage der Interpretation dieser Ayets zurückzukommen, entsprechend dem, was wir von der madhab der Ahl al-Sunnah wissen, wiesen die führenden Exegeten der Sahaba und jener, die nach ihnen kamen, explizit darauf hin, dass diese Ayets nicht allgemein gesehen werden können, wie einige Leute es tun, welche das Ziel verfehlen. Im Gegenteil, dies Ayets sind gründlich und in Übereinstimmung mit anderen rechtmäßigen Texten interpretiert worden. Dies ist die korrekte juristische Methode, die von den frühesten Gelehrten eingeführt wurden und von heutigen Experten befolgt wird. Was ich damit meine, ist, dass wenn sie rechtmäßige Expertenmeinungen verbreiten (ijtihad), sie alle für diese Frage relevanten Texte mit einbeziehen und alle rechtmäßigen Beweise bedenken, so wie den Konsens (ijma) und Analogie (qiyas), erst dann entnehmen sie Regelungen, nach welchen sie handeln.

 

Fiqh ist nicht das, was einige Ignorante Vorführer tun, wenn sie sich nur auf die äußere Bedeutung eines Textes beziehen und vollständig andere rechtmäßige Texte und Beweise außer Acht lassen. Dies geschieht entweder aus Ignoranz in Bezug den Weg der Extraktion von Beweisen oder aus dem Verlangen heraus, Streit und Neuerungen unter den Muslimen zu verbreiten.

 

Der Grund warum ich dies betone, ist die Debatte, die heutzutage verursacht worden ist von einigen Gruppen, die viele verschiedene Menschen und verschiedene Entscheidungsträger zu Ungläubigen erklärt haben und dann die Regelungen bezüglich der Ungläubigkeit aufgezwungen haben. Es gibt Individuen mit dieser seltsamen Mentalität, die sogar versucht haben, jemanden zu töten, den sie für ungläubig erachten und so fälschlicherweise und ungerechterweise das Blut vieler Muslime als erlaubt ansehen. Indem ich das sage, stelle ich mich auf niemanden Seite. Im Gegenteil, ich wende mich Allah zu und wende mich von jedem ab, der gegen die Gesetze Allahs geht aufgrund von Begierden und persönlicher Interessen, obwohl er die Fähigkeit besitzt, sich an Allahs Gesetz zu halten und es auszuführen. Ich wende mich auch von jenen Menschen ab, die viele Entscheidungsträger und einfache Menschen zu Ungläubigen erklärt haben ohne irgendeinen Beweis von Allah zu haben.

 

Der Din von Allah ist kostbar und wenn wir seine Regelungen lernen, ist es absolut notwendig mit glaubhaften Gelehrten zu sitzen und von ihnen zu lernen bezüglich dessen, was die Imame der Ahl al-Sunnah für uns in den Büchern der Rechtswissenschaft und des Glaubens aufgeschrieben haben. Allah ist der Herr des Erfolges und der Höchste Führer dazu.

 

 

Der Hafiz-Imam Muhyi al-Sunna al-Baghawi sagte in seiner Exegese, Besonderheiten der Offenbarung, diese Ayets intpretierend,

 

„Qatadah und Dahhak haben gesagt: Diese drei Ayets wurden über die Juden offenbart, ausgenommen von jemandem, der aus dieser Ummah etwas in dieser Angelegenheit falsch gemacht hat. Es wurde von al-Bara bon Azib, möge Allah mit ihm zufrieden sein, dass diese Ayets „ „Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - Das sind die Ungläubigen,“ ,„Das sind die Ungerechten,“ und„ Das sind jene, die rebellieren.“ sich alle auf Ungläubige beziehen.

 

Es wird auch gesagt, dass sie diese drei Ayets sich auf Menschen im Allgemeinen beziehen.

 

Ibn Abbas und Tawoos haben gesagt, dass dies keine Form des Unglaubens ist, welche jemanden aus der Gemeinschaft ( des Islam) hinauswirft, wenn aber jemand dies tut ( was in diesen Ayets angesprochen wird), so sind sie Ungläubige in ihren Handlungen aber sie sind nicht wie diejenigen, die Allah und den Jüngsten Tag anzweifeln.

 

Ata sagt, dass dies ein kleiner Unglaube und eine kleine Ungerechtigkeit und eine kleine Rebellion ist.

 

Ikrimah interpretierte dies, indem er meinte, dass wenn jemand sich mit Absicht dazu entscheidet nicht nach dem zu entscheiden, was Allah herab gesandt hat, dann sei er ein Ungläubiger. Aber wenn jemand es bestätigt, aber nicht danach entscheidet, dann ist er ein verdorbener Übeltäter.

 

Abd al-Aziz ibn Yahya al-Kanani wurde zu diesen Ayets befragt. Er sagte, dass diese Ayets sich auf alles beziehen, was Allah offenbart hat, nicht nur auf einiges. Wer auch immer nicht nach dem entscheidet, sei ein Ungläubiger und außerdem ein verdorbener Übeltäter. Wenn jemand nach dem entscheidet, was Allah offenbart hat bezüglich des Monotheismus und sich davon fern hält, Allah Partner beizugesellen, aber nicht nach dem entscheidet, was Allah sonst offenbart hat, auf den beziehen sich die Regelungen diese Ayets nicht (ist kein Ungläubiger).

 

Die Gelehrten haben gesagt, dass eine solche Person nur ein Ungläubiger sei, wenn er öffentlich und wissentlich die Gesetze Allahs verworfen hat. Aber wenn jemand diese Ayets missversteht oder einen Fehler in der Interpretation macht, dann ist er kein Ungläubiger.

 

Um auf die Frage bezüglich der Apostasie zu kommen, so ist es eine lange und riskante Diskussion. Unsere Juristen haben dieser Thematik vollständige Abschnitte von Fiqh-Büchern gewidmet und haben die Angelegenheiten, die das Thema umgeben, skizziert. Einige haben sogar ganze Bücher über diese Thematik geschrieben, das wichtigste von ihnen sind al-Ilm bi Qawati al-Islam (Eine Nachricht der Schmäher des Islam) von Sheykh al_Islam Ahamd ibn Hajar al-Haytami , der Imam der Shafii-madhab und der Mufit von Mekka.

 

Lasst mich einige Grundsätze von dem, was die Gelehrten zu dieser Angelegenheit gesagt haben, anmerken:

 

Apostasie ist die Schmähung des Islam durch Wort, Tat oder Absicht. Wer immer Allah Taala, seine Religion, oder einen seiner Gesandten leugnet, begeht Unglaube. Und wer explizit ein Wort des Unglaubens ausspricht und an das glaubt, was er ausgesprochen hat, begeht auch Unglaube, so wie eine Person sagt: „Allah ist der Dritte von Drei“, oder „ Der Messias ist der Sohn von Gott.“ Wer auch immer einen Akt des Unglaubens begeht und an das glaubt, was er tut, wird ein Ungläubiger, so wie jemand, der sich vor einer Götze niederwirft oder den Qur`an in den Müll wirft. Und wenn jemand in seinem Herzen beabsichtig, den Islam zu schmähen, dann ist er ein Apostat, auch wenn er nichts sagt oder tut.

 

Amjad Rasheed

 

[Übersetzt von Umm Salah]

 

ws

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