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Die

Stufen

der Mudschtahid

 

 

 

Aus dem türkischen Fetawayyi Hindiyya von Mahmut Efe

Übersetzt von der Ahlu Sunnah Schura

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der große türkische Gelehrte Scheichulislam Ibni Kemal Pascha1 hat die Mudschtahid in sechs Gruppen eingeteilt. Diese Einteilung ist die berühmteste Einteilung der Hanafiten:

Mudschtahid Fi’sch-Scher (= Im Din Mudschtahid, auch Mudschtahid-i Mutlak)

Mudschtahid fi’l-Madhab (= Mudschtahid in der Madhab)

Mudschtahid fi’l Masala (= In einer bestimmten Angelegenheit Mudschtahid)

Ashab-i Tahridsch (= Diejenigen die Tahridsch machen)

Ashab-i Temyiz (= Diejenigen die Temyiz machen)

Mukallid-i Mahz (= Diejenigen die nur Taklid machen können)

Nun wollen wir uns die einzelnen Mudschtahid Stufen genauer ansehen:

MUDSCHTAHID FI’SCH-SCHAR’

Ein Mudschtahid, der in Haupt-und Nebensächlichen in keinsterweise einem anderen Mudschtahid folgt, jemand der absoluten Idschtihad besitzt nennt man Mudschtahid-i Mutlak bzw. Mudschtahid Fi’sch-Schar

Diese Mudschtahids sind es, welche das Usul und die Regeln aufstellen und aus den Naas (Scharia Beweisen) Rechtsurteile herausfiltern. Jede von diesen Personen hat im Idschtihad eine eigene Methode. Dies sind die Imame, die eine eigenständige Madhab haben. Imam Azam Abu Hanifa, Imam Malik, Imam Schafi und Imam Ahmed ibn Hanbal zählen zu diesen…und die Personen deren Madhab nicht mehr fortexistiert haben.

 

MUDSCHTAHID FI’L MADHAB

Obwohl er fähig ist, eigenständig direkt aus den Naas ein Urteil zu fällen, es nicht zu tun, sondern sich an die Methode des Madhab Imam zu halten und seinen Grundsätzen und Regeln zu folgen, diesen nennt man Mudschtahid fi’l-Madhab.

Imam Abu Yusuf, Imam Muhammed ibn Hasen asch-Schaybani, Imam Dhufar, Imam Hasan ibn Ziyad und Personen wie diese, nennt man Mudschtahid fil Madhab.

Wenn diese Imame in einigen Fer’i Angelegenheiten2 auch Imam Azam Abu Hanifa widersprochen haben, haben sie sich in den Grundsätzen und Regeln des Idschtihads an ihn gehalten. Ihre Prinzipien waren genauso wie Imam Azam. Sie benutzten die gleichen Beweise und die gleichen Grundsätze. Sie haben sich also in einigen Feri Angelegenheiten mit ihrem Lehrer Imam Azam Abu Hanifa widersprochen, doch in grundlegenden Dingen (Asl) haben sie ihm nicht widersprochen.

 

MUDSCHTAHID FI’L MASALA

Jemand, der über eine Fiqh Angelgenheit durch Idschtihad ein Urteil geben kann, da es es in seiner Fiqh Madhab noch keins gibt. Diese Person nennt man Mudschtahid fi’l Masala. Man sieht, dass diese fähig sind ein Urteil über eine Angelegenheit zu geben worin keine Aussage eines Imams existiert. Sie sagen nichts, was der Aussage des Imams widerspricht.

In der Hanafi Madhab gehören folgende zu dieser Kategorie:

Hassaf, Tahawi, Abul Hasan al-Karkhi, Shamsu’l-Aimma Halwani, Shamsu’l Aimma Serahsi, Fahru’l-Islam Pazdawi, Kadihan Burhanuddin Mahmud Buhari, Tahir Ahmed iftiharu’d-din Buhari; der Vater von Burhanuddin Mahmud Buhari Sadru’s-Said Tadschuddin Ahmed ibn Abdulaziz ibni Maze und dessen Bruder Sadru’s-Schahid Husamuddin Omar ibn Abdulaziz ibni Maze und deren Väter Sadr-i Kebir Burhanu’l-Aimma Abdulaziz bin Maze.

Die Mudschtahid fi’l-Masala Fuqaha widersprechen im Fer und Asl nicht den Madhab Imams.

Jedoch bezüglich der Angelegenheiten, worin es in der Madhab kein Urteil gibt, folgen sie den Grundsätzen und Regeln des Idschtihad, welches der Madhab Imam gesetzt hat und machen somit Idschtihad und fällen ein Urteil.

 

 

4. ASHAB-I TAHRIDSCH

Dies sind die Fuqaha, welche ein starkes Wissen im Fiqh haben. Jedoch können sie nicht eigenständig Idschtihad machen. Da sie aber die Grundsätzen und Regeln der Madhab, der sie folgen, sehr gut begreifen, können sie die aus den Aussagen ihrer Imame, welche auf mehrere Schlussfolgerungen schließen lassen, untersuchen und ein deutliches Urteil hervorbringen und so gut erklären, dass die Möglichkeit auf was anderes entschwindet.

Es ist auch so, dass die Ashab-i Tahridsch Fuqaha die Urteile, die es in ihrer Madhab nicht gibt, aber die zur ihrer Zeit nötig sind, herausfinden indem sie sich an die Methodik ihrer Madhab halten.

Einige Personen zählen diese Gruppe ebenfalls zu den Mudschtahid fi’l Masala.

Abu Bakir Ahmed ibni Ali er-Razi el-Dschessas und Abu Abdullah el-Durdschani zählen zu Ashab-i Tahridsch.

 

ASHAB-I TERDSCHIH

Eine Person die mehrdeutige und widersprüchliche Aussagen/Überlieferungen der

Madhab, indem er auf ihren Beweis schaut, sagen kann: „Diese Aussage ist die Stärkste.“; „…ist echt…“; „…passt besser zum Kiyas…“; „…passt zu den Verhältnissen der Menschen…“, nennt man Ashab-i Terdschih.

Wie man sieht sind dies solche Fuqaha, welche die Beweise untersuchen und mit einander vergleichen können. Jedoch haben sie nicht die Stufe des Tahridsch erreicht. Sie kennen die Urteile ihrer eigenen Madhab gut. Deswegen können sie die Ansichten der Imame der Madhab, welche sich widersprechen, untersuchen und eins davon auswählen. Sie nehmen die Aussagen, welche mehr zum Volk und dem Brauch und der Tradition passen.

Abu Hasanul Kuduri, Scheichulislam Burhanuddin Merginani, Kemaluddin ibn Humam zählen zu den Hanafis dieser Sorte.

Einige Gelehrten jedoch erklären diese drei, wegen der Stärke und Meisterhaftigkeit ihrer Werke, als Mudschtahid fi’l Masala.

 

 

6. ASHAB-I TEMYIZ

Dies sind die Fuqaha, welche zwischen den Dhahir Riwayat und Nadir Riwaya unterscheiden können [klaren und seltenen Überlieferungen] und die starken Aussagen von den schwachen Aussagen trennen können.

Wie sie auch fehlerhaft darin sind, die Beweise ihrer Madhab zu untersuchen und zu kontrollieren, sind sie nicht so stark wie die Ashab-i Tardschih die Beweise zu erläutern und die Angelegenheiten zu erklären. Sie sind nicht fähig eine Aussage der anderen vorzuziehen, wie die Ashab-i Tardschih.

Nur, diese studieren die Hauptbücher ihrer Madhab und lernen die enthaltenen Aussagen und die widersprüchlichen Aussagen; können erkennen welche Aussagen in den Madhab Büchern auf Rey basieren und deren Aussagen nicht erläutert werden, welche von diesen Dhahir-i Riwayah sind und welche von diesen zu den Nedawir zählen; welche davon zu den Aussagen gehören, die Tahridsch gemacht wurden, können sie unterscheiden.

Man sieht, dass diese wie die Ashab-Tardschih die Aussagen ihrer Madhab gelernt haben. Sie haben aber nicht die gleiche Fähigkeit im Verstehen der Beweise, ihrer Details und ihrer Wahrhaftigkeit. Sie sind im Beweis und im Urteil auf der Stufe des Mukallid (Anhängers).

Abul Berekat Hafizuddin Nesefi, Abul Fazl Meaduddin Mewsali, Tadschusscheriat Mahmud Buhari und Muzafferuddin ibn Saadi gehören zu dieser Gruppe.

 

 

7. MUKALLID-I MAHZ

Die nicht fähig sind Idschtihad, Tahridsch und Terdschih zu machen sondern viele Urteile und Überlieferungen ihrer Madhab auswendig gelernt haben und in ihren Werken aufgeschrieben haben, nennt man Mukallid-i Mahz.

Diese gehören eigentlich nicht einmal zu der Gruppe der Fuqaha.

Diese haben viele Urteile in ihr Gedächtnis eingespeichert, jedoch haben sie nicht zu einem Urteil finden können, indem sie die Beweise untersucht haben. Das sind keine Fuqaha, das sind Leute die den Fiqh tragen.

Ibn Kemal vergleicht diese mit Hatibul-Leyl [= jemand der Nachts Holzscheitel sammelt] Diese sammeln alles, ob gesund oder verdorben, auf.

Jedoch sind sie Menschen des Wissens und welche das Wissen überliefern.

Die Mehrzahl der Hanafi Fuqaha, die nach dem Jahr 800 n.H kommen, zählen zu dieser Gruppe.

Ibn Abidin und Alauddin Haskefi gehören dazu…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach den Schafiiten

Die Stufen der Mudschtahids

 

 

Von den Schafi Gelehrten Imam Nawawi und Dschelaleddin Suyuti ihren Erklärungen zufolge, teilen sich die Schafi Mudschtahid in vier:

 

 

MUDSCHTAHID-I MUSTAKIL

Jemand der in allen Fächern der Din auf absoluter Weise die Fähigkeit zum Idschtihad hat, nennt man Mudschtahid-i Mustakil.

Diese haben ihre eigene Methodik des Idschtihad.

Die vier Madhab Imame gehören zu dieser Gruppe.

 

 

MUDSCHTAHD-I MUNTASIB

Mudschtahid-i Muntasib bedeutet Mudschtahid fi’l Madhab.

Dies ist ein Mudschtahid, obwohl er fähig ist in jeder Kategorie seiner eigenen Ansicht zu folgen und Idschtihad zu machen, die Methodik eines Mudschtahd-i Mustakil befolgt und den anderen vorzieht und nach dieser Methodik handelt.

Abu Bakr Kaffal-i Saghir, Imamul Haremeyn, Imam Ghazali, Abu Ishaak Schirazi und Abu Ali al-Marwazi zählen zu diesen bei den Schafii Fuqaha.

Mudschtahid-i Mustakil und Muntasib, bedeutet, Mudschtahid-i Mutlak.

 

 

MUDSCHTAHID FI’L MADHAB

Fuqaha die manchmal Idschtihad machen, wenn es in ihrer Madhab bezüglich eines Themas kein eindeutiges Urteil gibt. Man sieht selten, dass sie den Madhab Imamen widersprechen.

 

 

MUDSCHTAHID FI’L FATWA:

Das sind diejenigen, die bei den Hanafi als Ashab-i Tardschih bezeichnet werden.

Sie ziehen eine Aussage in ihrer Madhab, wenn sich welche widersprechen –indem sie die Beweise kontrollieren und die Regeln beachten – dass eine dem anderen vorziehen und damit Fetwa geben können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachwort

 

 

Dieser Artikel sollte uns klar machen, wie niedrig unser Wissen ist und wir nicht einmal richtig Wissen was die Methodik der Gelehrten war, in keinster Weise ihnen im Wissen bezüglich der Naas und in der Gottesfurcht, Frömmigkeit etc. das Wasser reichen können.

Allah soll uns davor bewahren, unsere Zungen gegen diese wunderschönen Menschen, die ihr Leben und ihre Zeit dafür opferten, damit wir sie nicht opfern müssen und damit wir auf dem Sirat-i Mustakim kerzengerade wandeln können, ohne uns mit dem tiefen Studium auseinanderzusetzen und dadurch das gewöhnliche Leben aufzugeben. Denn das Studium des Islams ist schwerer als jedes Studium auf dieser Welt, denn die Din Allahs ist kein Spielzeug.

Genauso wie wir immer zu den Ärzten gehen, um unsere Gesundheit zu bewahren und uns nicht eine eigene Apotheke gründen mit verschiedenen chemischen Substanzen, wo wir dann uns eigene Antibiotika herstellen, nach der Anleitung eines Buches, genauso wenden wir uns in unseren Fragen an die Ulama.

Die Din ist der Grund warum wir leben, warum wir Gesundheit, Schlaf, Gut, überhaupt unser ganzes Leben opfern. Wir sind nur dazu erschaffen wurden, dem Islam kerzengerade zu folgen und somit das Wohlgefallen Allahs zu erlangen und dadurch dann in das Paradies einzugehen.

Deswegen muss man verstehen, dass der Iman und die Ausführung der Scharia wichtiger sind als unsere Gesundheit, die wir blind dem Doktor in die Hand legen. Haben wir je jemanden gesehen, der gegen den Doktor sich stellt und den Doktor fragt, woher er denn die Grundlage für seine Diagnose habe, ob er sie ihm mal zeigen kann? Sogar wenn, glauben wir wirklich, dass ein Laie, der kein Latein richtig beherrscht und der vielleicht nur vier Bücher über die Medizin gelesen hat, den Doktor vollkommen verstehen kann? Wenn wir in diesen Dingen Spezialisten vertrauen und unser Leben in ihre Hand legen, dann sollten wir verstehen, dass wir uns ganz auf die Gelehrten vertrauen können.

Keiner von uns diagnostiziert sich selber, gibt sich selber Spritzen oder mixt sich selber im Chemiebaukasten Antibiotika zusammen.

Warum? Weil wir eben wissen, dass wir nichts wissen. Wenn wir in diesem schweren Thema (unzweifelbar ist Medizin eins der schwersten Gebiete) wissen, dass wir keine Ahnung haben und uns deswegen den Doktoren ergeben, müssen wir verstehen, dass der Islam ein viel schweres Gebiet ist und dass der Islam viel komplexer ist. Die Ulama haben ihr Leben dazu geopfert, dieses Wissen zu studieren und den Unwissenden wie uns vorzulegen.

Allah soll uns Verstand geben und uns vor Hochmut, Arroganz und Besserwisserei bewahren. Amin.

 

 

Und Allah weiß es am besten.

 

 

 

 

1 Scheichulislam Ahmed Schemseddin ibn Kemal Pasachazade Sulayman. Geboren in Tokat, erzogen in Edirne und gestorben in Istanbul. War mit Yavuz Sultan Selim auf dem Schlachtfeld. Er wurde wegen seinem immensen Wissen Muftiyus-Sakaleyn genannt. Im Jahre 932 n.H wurde er zum Scheichulislam. Er erfüllte diese Aufgabe mit voller Gewissheit und behielt den Rang bis zu seinem Tode. Ibn Abidin nennt ihn den Imam Suyuti von Anatolien, in der Anzahl seiner Werke jedoch im Wissen stärker als Imam Suyuti. Er starb im Jahre 940, wir haben sein Geburtsdatum nicht entdeckt.

 

2 Wegen Fer, was das ist, dies sollte man im Artikel Fiqh nachlesen

 

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