Webmaster Geschrieben 2. Juli 2008 Teilen Geschrieben 2. Juli 2008 Dreißigstes Wort - Ego (Ene) / Atom (Dherre) welches das Rätsel des Kosmos entschleiert und ein bedeutendes Geheimnis des weisen Qur´an löst, ist ein Elif (senkrechter Strich) und ein Punkt, welche aus dem Ego (Ene) und dem Atom (Dherre) bestehen. Es besteht aus zwei Kapiteln. Das erste Kapitel dient dazu, das Wesen und die Folgen des Ego zu behandeln, das zweite Kapitel der Bewegung und der Aufgabe des Atoms. Erstes Kapitel »Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen. Wahrlich, wir boten das Vertrauenspfand den Himmeln und der Erde und den Bergen an, doch sie weigerten sich, es zu tragen, und schreckten davor zurück. Aber der Mensch nahm es auf sich. Fürwahr, er ist sehr ungerecht und unwissend.« (Sure 33, 72) Wir wollen auf einen einzigen Edelstein aus der großartigen Schatzkammer dieser Ayah hinweisen. Es ist wie folgt: Ein Objekt, ein Aspekt unter verschiedenen Aspekten des Vertrauenspfandes, das zu tragen sich Himmel, Erde und Berge weigerten und vor dem sie zurückschreckten, ist das Ego. In der Tat ist das Ego der Kern eines leuchtenden paradiesischen Baumes (TubaBaum) und eines schrecklichen höllischen Baumes (ZakkumBaum), welcher von der Zeit Adams her bis heute in alle Richtungen der Welt der Menschheit Äste und Zweige treibt. Bevor wir mit dieser gewaltigen Wahrheit beginnen, möchte ich eine Einführung bringen, die dem Verstehen dieser Wahrheit dienen soll. Es ist wie folgt: Das Ego ist der Schlüssel zu den Namen Gottes, die verborgene Schätze sind. So ist es auch der Schlüssel zu dem verschlossenen tiefen Sinn dieses Kosmos. Dabei ist es selber ein Rätsel, (dessen Lösung) alle Schwierigkeiten beseitigt, und eine tiefe Wahrheit, welche unsere Verwunderung weckt. Durch das Erkennen des Wesens des Ego öffnet sich dieses Ego, dieses einzigartige Rätsel, diese eigenartige verschlossene tiefe Wahrheit und öffnet auch den verborgenen tiefen Sinn des Kosmos und die Schatzkammern der Welt des NotwendigSeienden (Alemi Vudjub = Gottes Welt). Über dieses Thema habe ich in einer Abhandlung auf Arabisch mit dem Titel »Shemme« (Schimmer) folgendes geschrieben: Der Schlüssel der Welt liegt in den Händen des Menschen und ist an seine Seele * angeheftet. Während die Tore des Kosmos äußerlich geöffnet erscheinen, sind sie in Wahrheit verschlossen. Gott der Gerechte hat dem Menschen als Vertrauenspfand einen solchen Schlüssel, mit dem wir das Ego meinen, gegeben, womit er alle Tore der Welt öffnet, und einen solchen rätselhaften Egoismus (enaniyet * ), wodurch er die verborgenen Schätze des Schöpfers des Kosmos entdeckt. Das Ego ist selbst auch äußerst kompliziert und rätselhaft. Es ist eine verschlossene tiefe Wahrheit, welche schwer zu öffnen ist. Wenn man aber sein wahres Wesen und den Sinn seiner Erschaffung erkennt, öffnet es sich nicht nur selbst, sondern gleichzeitig auch der Kosmos. Es ist dies wie folgt: Der allweise Meister hat in die Hände des Menschen als Vertrauenspfand das Ego gelegt, welches Hinweise und Beispiele beinhaltet, um die Wahrheit der Eigenschaften Gottes und der Taten Seiner Herrschaft zu zeigen und vorzustellen. Dieses Ego soll als eine Art Messlatte dem Vergleich dienen, wodurch die Eigenschaften der Herrschaft Gottes und Seine Taten erkannt werden sollen. Aber diese Vergleichsgröße benötigt keine reale Existenz, ist vielmehr eine angenommene Vorstellung wie die angenommenen Linien in der Technik. Feststellbar durch Wissenschaft und Forschung muss sie nicht sein. Frage: Warum ist die Erkenntnis der Eigenschaften und Namen Gottes des Gerechten vom »Egoismus (enaniyet)« abhängig? Antwort: Da etwas, das absolut und allumfassend ist, keine Grenzen und kein Ende hat, kann man ihm keine Gestalt geben und über ihn nicht urteilen, von ihm nichts feststellen und sich von ihm nichts vorstellen. Was sein Wesen ist, kann man nicht erkennen. Zum Beispiel: Ein beständiges Licht kann man ohne Dunkel nicht erkennen und nicht bemerken. Wenn in ihm aber eine Linie aus einem tatsächlichen oder imaginären Dunkel gezogen wird, dann wird es erkennbar. Da also die Eigenschaften und Namen Gottes des Gerechten wie Wissen und Macht, Allweisheit und der Allbarmherzigkeit, allumfassend, ohne Grenzen und ohne Gegensätze sind, kann man über sie nicht urteilen, nicht erkennen, was sie sind, und sie nicht bemerken. Da sie kein tatsächliches Ende und keine Grenzen haben, benötigt man dazu eine angenommene, eine imaginäre Linie. Diese aber zieht der Egoismus (enaniyet). Er ist selbst die Vorstellung von einer Herrschaft, von Besitz und Eigentum, von Macht und Wissen und zieht (auf diese Weise) eine Linie. Dadurch setzt er den allumfassenden Eigenschaften (Gottes) eine imaginäre Schranke. »Bis hierher ist mein, ab dort ist Sein.« sagt er und macht so eine Teilung. Mit den winzig kleinen Maßstäben seiner Vorstellungen beginnt er ganz langsam ihr Wesen zu erkennen. Zum Beispiel: Durch die vorgestellte Herrschaft in seinem Eigentumsbereich kennt (das Ego) die Herrschaft seines Schöpfers im Kosmos, im Bereich des Möglichen. Durch seine Vorstellung von Besitz und Eigentum versteht es das wahre Besitzrecht Seines Eigentümers und seines Schöpfers. »Wie ich der Eigentümer dieses Hauses bin, so ist der Schöpfer auch der Eigentümer dieses Kosmos.« sagt das Ego und es versteht so in seinem wenn auch nur bruchstückhaften Wissen Sein Wissen und durch seine erworbene Kunstfertigkeit das Schaffen des glorreichen Meisters. Zum Beispiel: »Wie ich dieses Haus aufgebaut und geordnet habe, so hat einer dieses Weltenhaus aufgebaut und geordnet.« sagt es. Usw.... Tausende geheimnisvolle Zustände, Eigenschaften und Gefühle, um alle Eigenschaften und Durchführungen Gottes in gewissem Maße zu erkennen, wohnen dem Ego inne. Das heißt, dass das Ego mit einem Spiegel vergleichbar ist. Es ist eine Einheit, die dem Vergleich dient, ein Fahrzeug für die Entfaltung (des Menschen) und wie ein Buchstabe, der in sich keinen Sinn hat, sondern dazu da ist, um die Bedeutung eines anderen zu zeigen. Es ist ein bewusstseinstragender Faden aus dem dicken Seil des Menschenkörpers und ein feines Haar aus der Hülle des Menschenwesens und ein Strich aus dem Buch der Identität Adams. Dieser Strich hat zwei Gesichter. Das eine schaut nach Gutem und wahrem Sein. Nur in dieser Hinsicht ist es für (den Empfang) der Gnade (Gottes) fähig. Es nimmt den an, der gibt, und kann selber nichts erschaffen. In dieser Hinsicht ist es nicht aktiv und seine Hand greift zu kurz. Das andere Gesicht schaut nach Bösem und führt in das Nichts. In dieser Hinsicht ist es tätig und Herr seiner Taten. Außerdem bekleidet sein Wesen die Rolle eines (arabischen) Buchstabens, der (als eine arabische Präposition) auf ein Nomen hinweist. Seine Herrschaft besteht in seiner Vorstellung. Seine Existenz ist aber so schwach und dünn, dass es nichts für sich alleine auf sich nehmen, schultern kann. Ja vielmehr gleicht es einem Thermometer oder Barometer, welches die Stufen und Mengen der Dinge feststellt, ein Messgerät, um die absoluten, allumfassenden und unbegrenzten Eigenschaften des NotwendigSeienden zu erkennen. Derjenige also, der sein Wesen in dieser Weise kennt und von ihm überzeugt ist und sich dementsprechend verhält, tritt in die frohe Botschaft von »Selig ist, wer es (von sich aus) rein hält;...« (Sure 91, 9) ein. Er geht mit dem Vertrauenspfand richtig um. Er sieht durch das Fernrohr des Ego, was der Kosmos ist, und seinen Zweck. Wenn Kenntnisse aus der Umwelt kommen, erfahren sie in seinem Ego eine Bestätigung. Dieses Wissen bleibt als Erleuchtung und Weisheit. Es verwandelt sich nicht in Finsternis und Absurdität. Wenn das Ego seinen Zweck in dieser Weise erfüllt, gibt es seine vorgestellte Herrschaft und seine imaginäre Vorstellung, Eigentümer und Besitzer zu sein, auf, welche nur ein Vergleichsmaßstab ist. »Ihm gehört das Eigentum. Ihm gehört der Lobpreis. Ihm gehört die Macht. Und zu Ihm kehren wir zurück.« sagt es und es nimmt seinen eigentlichen Auftrag an, Gott zu dienen und Ihn anzubeten. Es steigt zu dem Wert eines »Ahseni Taqvim« (Besten in der Schöpfung) auf. Wenn dieses Ego den Sinn seiner Erschaffung vergisst, seine eigentliche Aufgabe aufgibt, seinen Sinn in sich selbst gefunden zu haben glaubt und sich selbst für den Eigentümer hält, dann verrät es somit das (ihm von Gott anvertraute) Pfand. Es gerät unter das Wort »Aber enttäuscht wird (in seinen Hoffnungen), wer es verkommen lässt.« (Sure 91, 10) Also entsteht denn alles, was Abgötterei, Bosheit und Irrglaube hervorbringen, aus diesem Aspekt des Egoismus (enaniyet), wovor »Himmel und Erde und die Berge« (Sure 33, 72) zurückschreckten und sich vor der Möglichkeit der Abgötterei fürchteten. Das Ego ist tatsächlich nur ein feiner Strich (Elif), ein dünner Draht, eine nur vorgestellte Linie. Wenn sein Wesen nicht erkannt wird, gedeiht es unter dem Deckmantel der Erde, nimmt allmählich an Umfang zu, verbreitet sich überall im menschlichen Körper, verschluckt (schließlich den ganzen) Körper des Menschen wie ein ungeheuerlicher Drache. So wird (am Ende) der ganze Mensch bis in seine feinsten (Verästelungen hinein) zu einem (bloßen) Ego. Danach gibt dann ein Rassenegoismus (enaniyet) angesichts einer rassistischen und nationalistischen Gesinnung diesem Ego (enaniyet) Kraft. So stützt es sich auf diesen rassistischen Egoismus (enaniyet) und beginnt wie der Teufel gegen die Gebote des majestätischen Schöpfers anzukämpfen. Wie man sich im Geist (nefs) an die Stelle der anderen versetzt, so versetzt (das Ego) sich dann in seiner Vorstellung (nefs) an die Stelle eines jeden, ja selbst aller Dinge und beginnt das Eigentum Gottes des Gerechten unter ihnen und den Ursachen zu verteilen. Es verfällt in eine gewaltige Vielgötterei und entspricht somit inhaltlich dem »Siehe, Vielgötterei ist ein gewaltiger Frevel!« (Sure 31, 13) So wie ein Mann, der aus dem staatlichen Vermögen vierzig Para gestohlen hat, in der Tat nur dann gelassen bleiben kann, wenn er annehmen darf, dass alle seine gegenwärtigen Freunde auch einen Dirhem genommen haben, so muss derjenige, der sagt: »Ich gehöre mir.« notwendiger Weise der Überzeugung Ausdruck geben: »Alles gehört nur sich selbst«. Also befindet sich das Ego infolge dieser seiner verräterischen Haltung in einer absoluten Ignoranz. Auch kennte es Tausende von Wissenschaften, haftet an ihm dennoch die noch gesteigerte Unwissenheit der Unwissenheiten, die sich noch dazu für gebildet hält. Denn da seine Gedanken und Gefühle, die das Licht der Erkenntnis aus dem Kosmos empfangen, in seiner Seele keinen Stoff finden, sie zu bestätigen, zu erleuchten und fortzusetzen, verlöschen sie wieder. Alles, was (aus dem Kosmos auf ihn) zukommt, wird mit den Farben aus seiner Seele gefärbt. Wäre es selbst die lautere Weisheit, erschiene sie ihm doch in seiner Seele als völlige Absurdität. Denn infolge seiner Haltung entspricht die Farbe des Ego der Vielgötterei, der Versandung, der Verleugnung Gottes. Wäre der ganze Kosmos von leuchtenden Wunderzeichen (Ayat) erfüllt, würden sie durch einen finsteren Punkt in diesem Ego als völlig unbedeutend ausgelöscht, sodass sie nicht mehr in Erscheinung träten. Im »Elften Wort« wurde bereits mit äußerster Gewissheit ausführlich erklärt, was das Wesen des Menschen ist, und was für ein empfindliches Messgerät, welch ein zuverlässiger Maßstab, welch ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis, welch eine genaue Landkarte, welch ein umfassender Spiegel und was für ein wundervolles Kalenderblatt (in der Geschichte des) Kosmos die Essenz (enaniyet) des menschlichen Wesens hinsichtlich ihrer Funktion als Buchstabe (bzw. Präposition) ist. Dort kann man also nachschlagen! Wir begnügen uns mit dieser ausführlichen Erklärung zu diesem Wort, wollen uns hier kurz fassen und diese Einführung damit abschließen. Hast du also diese Einführung verstanden, dann lass uns nun zum eigentlichen Hauptstück unserer Abhandlung kommen! Siehe: Zwei gewaltige Strömungen, zwei Wogen der Lehren verzweigen sich weit in der Welt der Menschheit, zwei gewaltigen Bäumen gleich in alle Richtungen und unter allen Schichten der Menschen seit Adams Zeiten bis zum heutigen Tage... Die eine ist die Woge des Prophetentums und der Frömmigkeit; die andere ist die der Philosophie und der Weisheit... Sie sind gekommen und setzen sich fort. Wann auch immer diese beiden Wogen einander in Einklang und Verständnis fanden, das heißt, wann immer die Woge der Philosophie sich mit der Woge der Theologie vereinigte, ihr gehorchte, ihr diente, erlebte die Menschheit eine glanzvolle Zeit der Blüte, des Glücks und des gesellschaftlichen Lebens. Wann immer sie aber voneinander getrennt gingen, versammelten sich alles Gute und Leuchtende um die Woge des Prophetentums und der Frömmigkeit und scharten sich Bosheit und Irrglaube um die Woge der Philosophie. Nun müssen wir die Ursprünge und Grundlagen dieser beiden Wogen finden. Siehe: Die Woge der Philosophie, die sich der Woge der Theologie nicht unterwirft, nimmt die Gestalt eines Höllenbaumes (Zakkum) an und verbreitet um sich die Finsternis der Abgötterei und des Irrglaubens. Ja dieser Baum des Denkvermögens trug sogar die Früchte des Atheismus, Materialismus und Naturalismus und überreichte diese dem menschlichen Verstand. (Aus diesem Baum der Philosophie wuchs) der Ast der zornigen Eigenschaften des Menschen (heraus und) brachte Menschen hervor, die tyrannisch wie Nimrod, stolz wie Pharao, hartherzig wie Scheddad (König von Ad) waren, und die Menschheit ins Unglück stürzten. * Und (aus einem anderen) Ast (wuchsen) die Kräfte wollüstiger, tierischer Begierden des Menschen (hervor), brachten Götter und Göttinnen und (andere Wesen), die göttliche Attribute für sich beanspruchen, als ihre Früchte hervor und reiften heran. Die Wurzel dieses Zakkumbaumes und der Ursprung der Woge des Prophetentums welche der Tubabaum des Dienstes und der Anbetung Gottes ist, dessen segensreiche Äste im Garten der Erde, am Ast der Denkfähigkeit Früchte wie Propheten, Gesandte, Gottesfreunde und Getreue heranreifen lässt, und an dem Ast des Rechtempfindens Früchte wie gerechte Richter und Engel gleichen Herrscher trägt, und an dem Ast des Schönheitsempfindens Früchte wie edle Gesinnung, vornehmes Äußere, gütige und großmütige Menschen hervorbringt, und zeigt, was für eine vollkommene Frucht des Kosmos dieser Mensch ist sind die beiden Aspekte des Ego. Nun wollen wir diese beiden Seiten des Ego als den gemeinsamen Samen erklären, welcher Keim und Ursprung dieser beiden Bäume ist. Dies ist nun folgendermaßen: Der eine Aspekt des Ego bewegt sich in Richtung auf das Prophetentum (die Theologie), der andere Aspekt kommt aus der Richtung der Philosophie. Der erste Aspekt (des Egos) ist der theologische Aspekt. Sein Ursprung liegt in seinem lauteren Dienst und der Anbetung Gottes. Das heißt; das Ego kennt sich selbst als einen Diener Gottes. Es versteht sich selbst über seinen Dienst an einem anderen. Sein Wesen (entspricht der Funktion) eines Buchstabens (d.h. einer Präposition). Das heißt; es ist sich dessen bewusst, dass es dazu da ist, (Träger der) Bedeutung eines anderen zu sein. Seine eigene Existenz ist daneben zweitrangig. Das heißt, es ist fest davon überzeugt, dass es sein Dasein der Existenz eines anderen verdankt, dessen Erschaffung ihm Bestand verleiht. Sein Eigentumsanspruch ist lediglich eine Annahme. Das heißt; es weiß, dass es sich nur auf Grund der Erlaubnis seines Eigentümers einen scheinbaren, vorübergehenden Eigentumsanspruch vorstellen kann. Seine Wahrheit ist nur schattenhaft. Das heißt, es ist ein armseliger, kaum wahrnehmbarer Schatten, der das Aufscheinen einer notwendigerweise gegebenen Wahrheit anzeigt. Was aber seinen Auftrag betrifft, so dient es dem (menschlichen) Selbstbewusstsein als Maßstab oder Messgerät für die Eigenschaften und Taten seines Schöpfers. Also betrachteten die Propheten, Theologen und Heiligen, die auf der Woge der Propheten mit schwammen, das Ego, sahen sie und verstanden die Wahrheit in dieser Hinsicht. Das ganze Eigentum haben sie dem wahren Eigentümer (MalikulMulk) überlassen und sind zu der festen Überzeugung gelangt, dass dieser majestätische Eigentümer weder in Seinem Eigentum noch in Seiner Herrschaft noch in seiner Gottheit einen Teilhaber oder Mitregenten hat. Er bedarf weder eines Helfers noch eines Ministers. Der Schlüssel aller Dinge liegt in Seiner Hand. Er ist der Allmächtige über allen Dingen. Die äußeren Ursachen verhüllen Ihn wie einen Schleier. Die Natur folgt den Gesetzen ihrer Erschaffung, dem Kodex Seiner Erlasse und der Lineatur Seiner Macht. So wurde denn dieser strahlende, lichterfüllte, wunderschöne Aspekt (der menschlichen Seele) zu jenem lebendigen, verheißungsvollen Samen, aus dem der glorreiche Schöpfer den paradiesischen TubaBaum Seines Dienstes und Seiner Anbetung erschuf, dessen segensreiche Äste die Welt der Menschen überall mit leuchtenden Früchten verziert. (Dieser Aspekt, dieser Seelenfunke) vertreibt die Finsternis aller vergangenen Zeiten und zeigt, dass diese längst vergangene Zeit kein riesiges Grabmal ist, so wie das die Philosophie sehen möchte, sondern dass er eine Lichtquelle und eine Leiter ist, die mit vielen Sprossen in die Zukunft der Erleuchtung und der Ewigen Glückseligkeit empor führt, in ein lichtvolles Lichtreich (Nuristan), einen Garten für die Seelen (ruh), wo sie endlich ihre schweren Lasten abladen und frei werden, nachdem sie von der Erde dahingeschieden sind. Was aber den zweiten Aspekt betrifft, so folgt er der philosophischen Richtung. Was nun die Philosophie betrifft, so betrachtet das Ego sich darin als Nomen (und nicht als eine Präposition). Das heißt; die Philosophie sagt, dass das Ego auf sich selbst verweist (und nicht auf Gott). Seine Bedeutung findet sich in ihm selbst. Es arbeitet und urteilt für sich selbst und seine eigenen Belange. Es behauptet, sein Dasein verdanke Ursprung und Wesen sich selbst, das heißt, das Wesen seiner Existenz läge in ihm selbst. Es nimmt an, es gäbe da einen Anspruch auf sein Leben und es habe die tatsächliche Verfügungsgewalt in seinem Herrschaftsbereich. Es hält sich für eine konkrete Gegebenheit. Es betrachtet seinen Auftrag als eine Art von Selbstverwirklichung, die nur aus der Liebe zu sich selbst erwächst usw.... Auf vielen solchen oder ähnlichen brüchigen Grundsätzen haben die Philosophen ihre Lehre aufgebaut. Es ist aber bereits in anderen Abhandlungen, besonders im Band »Worte (Sözler)«, insbesondere im »Zwölften« und »Fünfundzwanzigsten Wort« unwiderlegbar bewiesen worden, wie grundlos und wie faul diese Grundsätze sind. Selbst Männer wie Platon und Aristoteles, Avicenna und AlFarabi, die edelsten und größten in der Reihe der Philosophen, wahre Koryphäen auf ihrem Gebiet, (bekannten): »Das Ziel aller Ziele wahren Menschseins ist es, ein Abbild des NotwendigSeienden zu werden. Das heißt, zum Imago des NotwendigSeienden zu werden.« So haben sie in ihrem Pharaonenstolz gelehrt, ihren Egoismus hochgepeitscht, ihn in den Tälern der Abgötterei frei umher laufen lassen und so den verschiedenen Arten der Abgötterei, wie der Anbetung der Ursachen, der Anbetung der Götzen, der Anbetung der Natur, der Anbetung der Sterne den Weg geebnet. Während sie die Türen der Ohnmacht und Schwäche, der Armseligkeit und Bedürftigkeit, der Fehlerhaftigkeit und des Mangels, welche im Innern des Menschen wohnen, zuschlossen, versperrten sie den Weg des Dienstes und der Anbetung (Gottes). Sie verrannten sich in den Naturalismus, konnten sich nicht vollständig vor der Abgötterei retten und das große Tor zur Dankbarkeit nicht finden. Was aber das Prophetentum betrifft, so lehrten die Propheten, dass das Ziel der Menschheit und der Auftrag des Menschen darin besteht, sich die gottgegebene Sitte und Moral und einen guten Charakter zu Eigen zu machen, seine eigene Ohnmacht zu erkennen, bei der Macht Gottes seine Zuflucht zu suchen, seine eigenen Schwächen zu kennen und sich auf die Kraft Gottes zu stützen, seine eigene Armseligkeit zu begreifen, auf die Barmherzigkeit Gottes zu vertrauen und von dem Reichtum Gottes Hilfe zu erbitten, seine eigenen Fehler wahrzunehmen und von Gott, dem Verzeihenden, Vergebung zu erbitten, den eigenen Mängeln gegenüber die Vollkommenheit Gottes zu loben und zu preisen, wie es einem Diener (Gottes) gebührt. Da also nun die Philosophie, in ihrem Ungehorsam gegenüber dem Glauben (diyanet), auf diese Weise vom rechten Weg abgeirrt ist, nimmt das Ego nun die Zügel selbst in die Hand und läuft jeder Art von Irrglauben nach. So wächst denn nun unter diesem Aspekt über dem Kopf des Ego ein höllischer ZakkumBaum heran, der mehr als die Halbe Welt mit ihren Menschen überschattet. So sind denn die Früchte dieses Baumes, die an dem Ast der Macht tierischer, wollüstiger Begierde des Menschen in sein Blickfeld kommen, seine Götter und Göttinnen. Denn in der Grundlage der Philosophie wird die Macht gutgeheißen. Ja, einer ihrer Grundsätze lautet sogar: »Das Recht ist auf Seiten des Stärkeren.« Sie sagt: »Der Überlegene ist der Stärkere. Der Stärkere hat Recht.« * Sie jubelt gewissermaßen der Ungerechtigkeit zu, ermutigt die Tyrannen und führt den Gewaltverbrecher dazu, sich wie ein Gott zu fühlen. Des Weiteren schreibt sie die Schönheit eines Kunstwerkes und seine hohe Qualität dem Kunstwerk selbst und seiner künstlerischen Gestaltung zu und misst sie nicht der Persönlichkeit des Künstlers und Seiner Gestaltungskraft und der Wahrnehmung Seiner abstrakten, reinen, vollkommenen Erscheinung bei, sondern sagt statt dessen: »Wie schön ist es!« anstatt zu sagen: »Wie schön wurde es gestaltet!« Sie macht es einem Götzen ähnlich, als wäre es der Verehrung würdig. Da sie des Weiteren eine trügerisch glänzende Schönheit gutheißt, die sich selbstgefällig zur Schau stellt und scheinheilig allen zum Kauf anbietet, jubelt sie diesen Heuchlern auch noch zu und baut Tempel für die Anbeter ihrer Idole. * An dem Ast mit den zornigen Eigenschaften dieses Baumes erwuchsen diesen hilflosen Menschen über ihren Häuptern Früchte wie kleine und große Nimrods, Pharaonen und Scheddade. An dem Ast des Denkvermögens erwuchsen dem Geist der Menschen Früchte wie der Atheismus, Materialismus, Naturalismus und zersplitterte den Verstand der Menschen in tausenderlei Sektoren... Nun wollen wir, um diese Wahrheit deutlich herauszustellen, drei, vier Beispiele unter tausenderlei Vergleichen für die Folgen aufführen, die aus den falschen Grundsätzen der Philosophie entstehen, verglichen mit den Folgen, welche sich aus den richtigen Grundsätzen entsprechend der Reihe (silsile) der Propheten ergeben. Erstes Beispiel: Vergleichen wir einmal den Grundsatz: »Rüstet euch aus mit der Sittenlehre Gottes!« ein Prinzip des Prophetentums, welches das persönliche Leben der Menschen betrifft, mit dem selbstgefälligen Grundsatz der Philosophie: »Werdet zum Ebenbild des NotwendigSeienden!« ist die höchste Vollendung des Menschseins. »Ihr sollt danach streben, dem NotwendigSeienden ähnlich zu werden!« Was ist in der Tat das Wesen des Menschen, geschaffen in seiner unendlichen Ohnmacht, Schwäche, Armseligkeit und Bedürftigkeit, verglichen mit dem Wesen des NotwendigSeienden, in Seiner unendlichen Allmacht und Stärke, Seinem Reichtum und Seiner Unabhängigkeit!... Zweites Beispiel: Vergleichen wir einmal den Grundsatz der gegenseitigen Hilfeleistung, das Prinzip der Güte, das Gesetz der ehrenvollen Aufnahme, eines von den Folgen der Grundsätze des Prophetentums im gesellschaftlichen Leben, wo es gilt, angefangen von der Sonne und dem Mond, bis zu den Pflanzen, die den Tieren zu Hilfe eilen, und den Tieren, die den Menschen zu Hilfe eilen, ja sogar Nährstoffen, die den Körperzellen zu Hil fe und ihrer Unterstützung eilen, mit dem Kampfprinzip, das eines der Prinzipien der Philosophie im gesellschaftlichen Leben ist und das nur aus dem Missbrauch der natürlichen Fähigkeiten mancher brutaler Gewaltmenschen und der Raubtiere entsteht! In der Tat halten die Philosophen das Kampfprinzip für so grundlegend und umfassend, dass sie törichterweise urteilen: »Das Leben ist ein Kampf.« Drittes Beispiel: Vergleichen wir einmal jenen Grundsatz der Einheit Gottes (Tauhid), jenes hocherhabene Ergebnis, jenen kostbaren Grundsatz des Prophetentums, der zur Einheit hinführt, der da lautet: Das heißt; »Alles, was eine Einheit bildet, kann nur aus dem Einen hervorgehen.« Und: »Da sich nun einmal jedem einzelnen Ding (die Einheit des gemeinsamen Ursprungs innewohnt) und alle Dinge in ihrer Gemeinsamkeit (miteinander verbunden sind), ist dies das Werk eines einzigen Wesens (Dhat).« mit einem der Glaubensgrundsätze der alten Philosophie: »Aus dem Einen kann nur das Eine entstehen.« Das heißt: »Aus einem Einzigen kann nur ein Einziges direkt hervorgehen. Aus ihm können andere Dinge nur durch Vermittlung eines Mittlers entstehen.« Da sie den absolut Reichen und Allmächtigen so darstellen, als ob Er eines ohnmächtigen Mittlers bedürfe, schreiben sie allen Ursachen und Mittlern in der Herrschaft Gottes eine Art Teilhaberschaft zu und dem majestätischen Schöpfer ein Geschöpf namens »Urverstand (einen Logos oder Demiurgen)«, so als würden sie das, was von Seinem Herrschaftsbereich noch übrig geblieben ist, unter den Ursachen und den Mittlern verteilen, und öffnen so den Weg zu einer gewaltigen Teilhaberschaft mit ihrer durch Vielgötterei besudelten und vom rechten Weg abgeirrten Grundsätzen dieser Philosophie!.. Wenn schon die Gnostiker (und ihre Nachfolger in Orient und Okzident!), welche die am weitesten fortgeschrittenen unter den Philosophen waren, so etwas anrichten konnten, so kannst du damit vergleichen, was nun erst die unteren Ränge (der Philosophen) wie Materialisten und Naturalisten noch alles anrichten werden! Viertes Beispiel: Nach dem Geheimnis von »Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist.« (Sure 17, 44) lautet eines von den weisen Prinzipien des Prophetentums: »Wenn das Ergebnis und der Zweck (hikmet) jedes Dinges, jedes Lebewesens, das sich selbst gehört, nur eines ist, so sind die Ergebnisse, die seinem Meister zukommen, die Absichten (hikmet), die sich auf seinen Schöpfer zurückführen lassen, Tausende. Jedes Ding, sogar jede Frucht hat so viele Bestimmungen (hikmet) und so viele Ergebnisse, wie die Zahl der Früchte an einem Baum.« Vergleiche nun aber einmal diesen weisen Grundsatz, der die lautere Wahrheit ist, mit der (Behauptung) der Philosophen, die sagen: »Der Zweck eines jeden Lebewesens richtet sich allein nach ihm selbst oder nach seinem Nutzen für den Menschen.« und mit den Grundsätzen einer trügerisch glänzenden Philosophie ohne jede Weisheit, die in allem nur noch eine völlige Sinnlosigkeit erkennen kann, als ob man einem Baum, riesig wie ein Berg, nur eine Frucht, ein Ergebnis von der Größe eines Senfkorns zusprechen würde? Da diese Wahrheit schon in der Zehnten Wahrheit des »Zehnten Wortes« bis zu einem gewissen Grade erkennbar wurde, haben wir sie hier nur kurz zusammengefasst. So kannst du diesen vier Beispielen noch Tausend weitere Beispiele anreihen. In einer Abhandlung namens »Lemeat (Stichpunkte mit Erklärung)« haben wir schon auf einen Teil von ihnen hingewiesen. Und so ist es denn eine Folge solcher falscher philosophischer Grundsätze und irrigen Vorstellungen, dass selbst noch Koryphäen islamischer Philosophie, wie Avicenna und AlFarabi, hingerissen von äußerlichem Prunk und Pracht, überwältigt von ihrem Ruhm und Ruf, einen Weg eingeschlagen haben, auf dem sie nur die Stufe eines unerfahrenen Gläubigen erlangen konnten. Selbst ein Huddjatu lIslam (ein Zeuge islamischer Wahrheit) wie Imam Ghazzali, konnte ihnen noch nicht einmal diese Stufe zugestehen. Da auch die Vorsteher der Schule der »Mu´tazila (Sektierer)«, Gelehrte unter den Theologen mit ozeangleichem Wissensumfang, von der äußerlichen Pracht der Philosophie hingerissen waren und auf diesem Weg (meslek) ernst zu nehmende Beziehungen (zu anderen Schulen) pflegten und den menschlichen Verstand zur obersten Richtschnur annahmen, konnten sie nur die Stufe eines sündigen, unerfahrenen Gläubigen erlangen. Des Weiteren haben unter den berühmten islamischen Dichtern (Männer) wie Abu l´Alai Ma´arri, der wegen seines Pessimismus bekannt wurde, und Omar Hayyam mit seinen Wehklagen eines Verwaisten, von den Kennern der Wahrheit und den Vollendeten scharfen Tadel und die Beschuldigung der Gottlosigkeit hinnehmen müssen, weil sie die Freude an ihren eigenen Lehren (meslek) genossen, die ihrer rebellischen Seele schmeichelten, und haben von ihnen vernichtende Kritik und moralische Ohrfeigen einstecken müssen, wobei sie zu hören bekamen: »Ihr begeht Schamlosigkeiten, seid dem Unglauben verfallen und erzieht zu ihm hin.« Des Weiteren folgt aus den falschen Grundsätzen des philosophischen Weges (meslek) dass das Ego durch diese unselige Betrachtungsweise der Philosophie und weil es diese aus eigenem Antrieb für sinnvoll hält, obwohl es eigentlich doch von nur schwacher Natur ist wie die Luft, ein Ego, das wenn man es mit dem Dampf vergleicht flüssig wird, sich schließlich durch die Macht der Gewohnheit und wegen seiner intensiven Beschäftigung mit materiellen Dingen verhärtet, wonach dann dieser Egoismus in seiner Gottvergessenheit und Verleugnung kristallisiert. Sodann wird er in seiner Rebellion gegen Gott trübe und verliert seine Klarheit. Sodann schwillt er allmählich an und verschluckt (am Ende) seinen Träger (ruh, der Geist, erstickt). In der (allgemein gängigen) Meinung des Menschengeschlechts bläht er sich auf. Sodann vergleicht er die anderen Menschen, ja sogar die Ursachen mit sich selbst und seinen Begierden (nefs) und verleiht jeder von ihnen die Stellung eines Pharao, obwohl diese sie nicht annehmen wollen, sie zurückweisen. So ist es denn dieser Zustand, in dem er gegenüber den Befehlen des glorreichen Schöpfers eine Kampfposition einnimmt. »Wer wird diese Knochen wieder lebendig machen, nachdem sie bereits morsch geworden sind.« (Sure 36, 78) sagt er und beschuldigt den Allmächtigen der Ohnmacht und fordert Ihn damit heraus. Ja er greift sogar die Eigenschaften des glorreichen Schöpfers an. Solche, die ihm unpassend erscheinen oder dem Pharaonenstolz seiner herrischen Seele nicht gefallen, weist er entweder zurück, leugnet sie, oder verfälscht sie. Zum Beispiel: Eine Gruppe der Philosophen bezeichnet Gott den Gerechten als »Mudjibi bizzat (eine wesensgemäße Zwanghaftigkeit)« und verneint so Seine freie Willensentscheidung. Sie bezichtigen die so unendlich vielen Zeugnisse der ganzen Schöpfung, welche die Freiheit Seiner Willensentscheidung beweisen, der Lüge. Oh, gepriesen sei Gott! Obwohl von einem Stäubchen bis zur Sonne alle Gegebenheiten des Seins im Universum, so wohl bestimmt und wohlgeordnet sind, so voll Weisheit und Wohlausgewogenheit und (auf diese Weise) die freie Willensentscheidung ihres Schöpfers beweisen, sieht dieses verblendete Auge der Philosophen es nicht. Des Weiteren verneint ein anderer Teil der Philosophen den gewaltigen Umfang des Wissens Gottes, indem er sagt: »Mit Kleinigkeiten beschäftigt sich Gottes Allwissenheit nicht.« und weisen die glaubhaften Zeugnisse allen Seins zurück. Des Weiteren schreibt die Philosophie den Ursachen eine Wirkung zu und spricht der Natur eine Schöpfungskraft zu. Das glänzende Siegel in allen Dingen, das allein dem Schöpfer aller Dinge gehört, wie im »Zweiundzwanzigsten Wort« mit einer absoluten Gewissheit bewiesen wurde, erkennt sie nicht an und nimmt die Natur, welche ohnmächtig, leblos, unbewusst und blind ist und deren beide Hände in der Hand zweier Blinder wie Zufall und Kraft liegen, als Quelle an. Sie schreibt der Natur einen Teil des Seins zu, welches Tausende erhabener Weisheiten in sich enthält, wo doch alles im Dasein und jedes einzelne für sich als ein Brief des Einzigartigen (Samed) gilt. Des Weiteren konnten die Philosophen das Tor zur Wiederauferstehung und zum Leben nach dem Tode nicht finden, welches, wie bereits im »Zehnten Wort« bewiesen wurde, Gott der Gerechte mit all Seinen Namen, der Kosmos mit allen Gegebenheiten (haqq), die Reihe der Propheten mit all ihren kritischen Forschungen (tahqiqat) und die himmlischen Bücher mit all ihren Versen aufzeigen. (Die Philosophen der Antike) bestritten die Wiederauferstehung nach dem Tode und schrieben den Geistern (ruh) eine Urewigkeit zu. So magst du nun diese (Art törichten) Aberglaubens mit noch anderen Hypothesen vergleichen. In der Tat (bedient sich) der Satan der Schnäbel und Klauen des Egos, um diese atheistischen Philosophen bei ihrem Verstand (zu packen), in die Luft zu heben und sie in die Bäche der Irrtümer hinunter zu werfen, wo sie dann völlig durcheinander geraten. In ihrer kleinen Welt ist das Ego (den Philosophen) zum Götzen (taghut) geworden, so wie es die Natur in ihrer großen Welt ist. »Wer nun an die Götzen nicht glaubt, aber an Gott glaubt, der hält sich fest an dem Seil, bei dem es kein Reißen gibt. Und Gott ist der Allhörende und der Allwissende.« (Sure 2, 256) In diesem Zusammenhang möchte ich hier kurz zusammengefasst eine innere Schau erwähnen, über die ich im »Lemeat (Stichpunkte mit Erklärung)« in gereimter Prosa schrieb, welche die oben angeführten Wahrheiten näher beleuchten soll. Es ist dies wie folgt: Acht Jahre vor der Abfassung dieser Abhandlung hatte ich in Istanbul im heiligen Monat Ramadan eine visionäre Schau, ein Erlebnis wie im Traum, während der alte Said, der sich noch mit philosophischen Fragen (meslek) beschäftigte und schon im Begriff war, sich in den neuen Said zu verwandeln und über die drei Wege (meslek) nachdachte, auf die am Ende der ersten Sure »Die Eröffnung (Fatiha Scherif)« mit folgenden Worten »Den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht den Weg derer, die Deinem Zorn verfallen sind und die in die Irre gehen!« (Sure 1, 7) hingewiesen wird: Ich sah mich in einer großen Wüste. Die ganze Erdoberfläche war mit finsteren, beklemmenden und erstickenden Wolken überzogen. Es gab weder einen Lufthauch, noch Licht, auch kein lebendiges Wasser... Nichts dergleichen ward dort zu finden. Ich hatte die Vorstellung, als gäbe es überall Wölfe, so als wäre (die ganze Gegend) voller wilder und reißender Tiere. Da tauchte in meinem Herzen (der Gedanke) auf: Es gibt auf der anderen Seite der Welt Licht, Luft und lebendiges Wasser. Dahin muss man gehen. Ich bemerkte, wie ich ohne meinen Willen geführt wurde. Ich wurde in eine Höhle unter der Erde, wie in einen Tunnel hineingebracht. Schritt für Schritt reiste ich durch die Erde. Ich bemerkte, dass schon vor mir viele Menschen diesen unterirdischen Weg gegangen waren. Sie waren überall erstickt und liegen geblieben. Ich erkannte ihre Fußspuren. Eine Weile noch vernahm ich die Stimmen einiger von ihnen. Dann aber verstummten diese Stimmen. Oh mein Freund, der du dich in deiner Vorstellung an meiner visionären Reise beteiligst! Diese Erde ist die Natur und die naturalistische Philosophie. Was aber den Tunnel betrifft, so ist er die Berufung derer, die mit den Meinungen der Philosophen zur Wahrheit einen Weg zu öffnen versuchen. Die Fußspuren, die ich sah, sind die solch berühmter (Männer) wie Platon und Aristoteles *. Die Stimmen, die ich hörte, sind die solch genialer (Menschen) wie Avicenna und AlFarabi. Tatsächlich bemerkte ich an einigen Plätzen noch manchmal Worte und Grundsätze von Avicenna. Doch dann hörte dies alles ganz und gar auf. Er hatte nicht weitergehen können, was heißt, dass er erstickt war. Wie dem auch immer sei: Ich habe dir einen Zipfel der Wahrheit meiner Vision gezeigt, um dich vor deiner Neugierde zu retten. Nun komme ich wieder auf meinen Reisebericht zurück. Im Weiterschreiten bemerkte ich, dass jemand mir zwei Dinge in die Hand gab. Zum einen war es eine Taschenlampe, die die Finsternis dieser unterirdischen Natur vertrieb. Zum anderen war es ein Werkzeug, mit dem riesige Steine und gewaltige Felsbrocken, groß wie Berge zertrümmert werden konnten, um mir den Weg zu ebnen. Und man sagte mir ins Ohr: »Diese Lampe und dieses Werkzeug wurde dir aus der Schatzkammer des Qur´an gegeben.« Wie dem auch sei, ich bin längere Zeit (mit diesen beiden Dingen) weiter gegangen. Plötzlich erkannte ich, dass ich das andere Ende (des Tunnels) erreicht hatte. Ich fand mich zu wunderschöner Frühlingszeit, an einem wolkenlosen Sonnentag, in einem die Seele erquickenden Lufthauch, an lebendigem, köstlichem Wasser, in einer Welt voll Frohsinn wieder. Da sagte ich: Elhamdulillah (Alles Lob gebührt Gott!). Dann bemerkte ich, dass ich nicht über mich selbst verfüge. Es gibt einen, der mich prüft. Und wieder sah ich mich in jener vorigen Situation, in der gewaltigen Wüste, unter den erstickenden Wolken. Eine Kraft trieb mich und führte mich wieder einen anderen Weg. Diesmal reiste ich nicht unter der Erde, sondern fuhr und segelte über die Erde dahin und ich fuhr weiter, um auf die andere Seite zu gelangen. Auf dieser meiner Reise sah ich derart erstaunliche und merkwürdige Dinge, wie man sie gar nicht beschreiben kann. Das Meer wütete gegen mich. Der Sturm bedrohte mich. Alles bereitete mir Schwierigkeiten. Doch mit einem Fahrzeug, welches mir wieder aus dem Qur´an gegeben wurde, überwand ich alle diese Schwierigkeiten und setzte meine Reise fort. Im Weiterfahren sah ich: überall fand ich Leichen von Reisenden. Es war nur einer unter tausend, der seine Reise vollenden konnte. Wie dem auch immer sei... Ich konnte mich vor diesen Wolken retten und gelangte zur anderen Seite der Erde und begegnete wieder dem schönen Sonnenschein. Ich atmete wieder die Luft und (spürte) den Hauch, der meine Seele erfrischte und sagte, Elhamdulillah (Alles Lob gebührt Gott!). Dann begann Ich mich in dieser paradiesesgleichen Welt umzuschauen. Sodann bemerkte ich: es gab dort einen, der mich dort nicht lassen wollte. Als wollte er mir noch einen anderen Weg vorstellen, brachte er mich in einem einzigen Augenblick wieder in jene fürchterliche Wüste zurück. Von oben kommend sah ich Dinge in unterschiedlichen Formen, die Fahrstühlen glichen und von denen manche wie Flugzeuge, andere wie Autos, einige wie Gondeln aussahen. Je nach Kraft und Begabung konnte man auf diese Fahrzeuge aufspringen und wurde dann von ihnen nach oben gezogen. Ich sprang auch in eines hinein und ließ mich von ihm in einer Minute bis über die Wolken hinauf tragen. Es trug mich über wunderschöne Berge in ihrem grünen Schmuck empor. Die Wolkenschicht (unter mir) reichte kaum bis zur halben Höhe des Berges. Ich bemerkte, dass in allen Richtungen die Luft überaus milde, das Wasser überaus köstlich und das Licht überaus liebliches war. Ich bemerkte, dass es überall lichterfüllte Wohnstätten gab, die diesen Fahrstühlen glichen. Zwar hatte ich sie schon während meiner beiden vorigen Reisen auf der anderen Seite der Erde wahrgenommen, es aber damals nicht verstehen können. Nun begriff ich, dass dies Erscheinungen der Wunderzeichen (Ayat) des weisen Qur´an waren. Der erste Weg, auf den mit dem Ausdruck »...derer, die in die Irre gehen.« hingewiesen wird, ist der Weg (meslek) derer, die in die Naturphilosophie hineingeraten sind und die Meinung der Naturalisten vertreten. Sie werden aber schon verspürt haben, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind, (auf dem Wege der Philosophen) zur Wahrheit und ins Licht zu gelangen. Der zweite Weg, auf den mit dem Ausdruck »...derer, über die Du zürnst.« hingewiesen wird, ist der Weg derer, die die Ursachen anbeten und den Vermittlern Schöpfungsmacht und Einfluss zuschreiben, wie die atheistischen Philosophen, die nur mit Vernunft und Verstand einen Weg zur Wahrheit aller Wahrheiten und zur Erkenntnis des NotwendigSeienden bahnen wollen. Der dritte Weg aber, auf den mit dem Ausdruck »den Weg derer, denen du Gnade erwiesen hast.« hingewiesen wird, ist die leuchtende Straße der Leute des Qur´an, die die Leute des geraden Weges sind, welcher der kürzeste, angenehmste, sicherste und für jeden zugängliche, himmlische, barmherzige und leuchtende Weg ist. Zweites Kapitel (Die Umwandlung der kleinsten Teilchen) Dieses Kapitel verweist auf ein Teilchen (dherre) aus dem Schatz der folgenden Ayah. »Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen. Und diejenigen, die ungläubig sind, sagen: Die Stunde des Gerichts wird nicht über uns kommen. Sag: Doch, bei meinem Herrn, der das Verborgene kennt, sie wird bestimmt über euch kommen. Ihm entgeht auch nicht das unwägbar kleinste Teilchen, weder in den Himmeln noch auf der Erde. Und es gibt nichts, was kleiner ist als dies, und nichts, was größer ist, das nicht in einer deutlichen Schrift verzeichnet wäre.« (Sure 34, 3) (Dieses Kapitel behandelt aus dem riesigen Schatz dieses Qur´anverses das unwägbar kleinste Teilchen, das heißt, den Juwel aus der Schatulle dieses kleinsten Teilchens, und befasst sich ein wenig mit der Bewegung und dem Auftrag eines Atoms. Dieses Kapitel besteht aus einer Einführung und umfasst drei Punkte.) Einführung Die Umwandlungen der Teilchen kommen durch Schwingungen und Frequenzen zu Stande, die entstehen, wenn der urewige Designer mit der Feder Seiner Macht die Verse des Seins in das Buch des Kosmos schreibt. Es ist jedoch nicht so, wie die Materialisten und Naturalisten sich das vorstellen, dass diese Bewegungen (der Teilchen) ein Spiel des Zufalls, ein sinnloses Durcheinander wären. Denn das ganze Sein in allen seinen Teilchen und jedes einzelne Teilchen für sich spricht zu Beginn seiner Bewegung: Bismillah (Im Namen Gottes). Denn es trägt unendlich schwere Lasten, die seine Kräfte übersteigen; z.B. nimmt ein Same, (klein wie) ein Weizenkörnchen, die ganze Last eines riesigen Tannenbaumes auf seine Schultern. Nach der Erfüllung seines Auftrags sagt es: Elhamdulillah (Alles Lob gebührt Gott!). Denn es zeigt ein Werk, das in seiner Weisheit und Schönheit alle (Menschen) von Verstand in Begeisterung versetzt, ein zweckmäßiges und schönes Kunstwerk eines glorreichen Meisters, das einem Lobgesang (Kasside) auf Gott gleicht. Betrachte einmal als (weitere) Beispiele einen Granatapfel oder einen Maiskolben! Die Umwandlung der einzelnen Teilchen * geschieht in der Tat durch eine Bewegung, eine Schwingung, die ihre besondere Bedeutung hat und die unter den Prinzipien und der Orthographie des Klaren Vorbildes (Imam-i Mubin), das eine Bezeichnung für das Wissen (ilm) und den Befehl (emir) Gottes ist und die Quelle der Wohlordnung aller Dinge in vergangenen wie künftigen Zeiten und kommenden Geschlechtern, und aus der Klaren Schrift (Kitab-i Mubin) erwächst, die eine Bezeichnung für die Macht und den Willen Gottes ist und sich auf die gegenwärtige Zeit und die bezeugte Welt bezieht und die Quelle für die Erschaffung aller Dinge ist, und auf der Tafel vom Aufbau und der Zerstörung (Lauh-i Mahv-Isbat), welche die Leinwand ist, auf der die Wahrheit über den Fluss der Zeit zur Darstellung gelangt, auf der die Worte der Macht geschrieben und gezeichnet werden. Erster Punkt: zwei Abschnitte Erster Abschnitt: Bei jedem kleinsten Teilchen, sowohl bei seinen Bewegungen als auch bei seinem Stillstehen lassen zwei sonnengleiche Strahlen die Einheit (Gottes) erkennen. Denn:mwenn jedes kleinste Teilchen kein Beamter Gottes wäre und sich nicht mit Seiner Erlaubnis, Lenkung und Leitung bewegte und nicht mit Seinem Wissen und Seiner Macht umwandelte, dann müsste jedes kleinste Teilchen über ein unendliches Wissen, eine unbegrenzte Macht, ein alles sehendes Auge, ein nach allem schauendes Gesichtmund über ein alles bewirkendes Wort verfügen, wie es schon im ersten Hinweis des »Zehnten Wortes« zusammengefasst und im »Zweiundzwanzigsten Wort« ausführlich bewiesen wurde. Denn: jedes kleinste Teilchen der Elemente kann im Körper eines Lebewesens perfekt arbeiten und tut das auch. Die einzelnen Dinge unterscheiden sich je nach ihrer Funktion und den Grundlagen ihres Aufbaus voneinander. Kennt man ihre Funktionsweise nicht, kann man auch nicht mit ihnen arbeiten. Arbeitet man mit ihnen, kann man es jedoch nicht fehlerfrei tun. Und doch geschieht alles fehlerfrei. Also sind diese kleinen Teilchen, die im Dienst stehen, entweder mit der Erlaubnis, auf Befehl, mit dem Wissen und der Entscheidungsgewalt dessen tätig, der über ein allumfassendes Wissen verfügt, oder aber sie müssen selbst ein allumfassendes Wissen und Macht besitzen. Und es kann in der Tat ein jedes Luftmolekül in den Körper jedes einzelnen Lebewesens, in die Frucht jeder einzelnen Blüte, in den Bau eines jeden Blattes eintreten und dort tätig werden. Ihre Systeme sind aber voneinander verschieden und haben eine unterschiedliche Ordnung. Wenn also, angenommen, eine Fabrik, in der die Früchte eines Feigenbaumes hergestellt werden, wie eine Webmaschine aussehen würde, so sollte auch die Fabrik, in der die Früchte eines Granatapfelbaums produziert werden, wie eine Fabrik, in der Zucker hergestellt wird, aussehen, usw... Die Programme ihres Aufbaus, ihres Körpers sind voneinander verschieden. Jetzt tritt also ein Luftmolekül in alle diese Dinge ein, oder kann in sie eintreten, nimmt seinen Platz ein und wird mit großer Weisheit und Meisterschaft tätig. (Es arbeitet) einwandfrei und nachdem es seine Aufgabe beendet hat, steht es auf und geht wieder. So müssen also die beweglichen Moleküle der beweglichen Luft entweder alle Formen, mit der die Pflanzen und Tiere, ja sogar deren Früchte und Blüten bekleidet werden, und die Maße, kennen, nach denen sie gebildet und zugeschnitten werden... oder sie müssen Beamte sein, die unter dem Befehl und dem Willen eines Wissenden arbeiten. Genauso ist die sesshafte Erde und sind ihre kleinsten Teilchen, die auch sesshaft sind, fähig, den Samen aller blühenden Pflanzen und der früchtetragenden Bäume als Grund und Quelle zu dienen. Welcher Same auch kommen mag: er findet in diesem Teilchen, sozusagen in einer Handvoll Erde, welche wegen ihrer Ähnlichkeit als die gleichen Teilchen gelten, eine Fabrik, die ihm gehört, und alle Geräte, die für alle seine Bedürfnisse und Bauvorhaben notwendig sind. In diesem kleinsten Teilchen und in dieser einen Handvoll Erde, die sein kleines Häuschen ist, müssen so viele wohlgeordnete, unsichtbare Maschinen und Fabriken vorhanden sein, wie es Arten von Bäumen und Pflanzen und Blüten und Früchten gibt, oder aber muss diese eine Handvoll Erde über eine wunderbare Macht, die alles aus dem Nichts zu erschaffen vermag, und über ein Wissen verfügen, das von allen Dingen alles und jedes und alle ihre Seiten kennt. Oder aber diese Aufgaben werden auf den Befehl und mit der Erlaubnis, aus der Macht und Kraft eines absolut Allmächtigen und Allwissenden erfüllt. Da geht ein ganz gewöhnlicher, blinder, unerfahrener und ungebildeter Mann nach Europa. Er betritt alle Fabriken und Werkstätten und arbeitet in jedem Gebäude und in allen Berufen meisterhaft und einwandfrei. Er vollbringt Werke, die in unendlichem Grade zweckmäßig und kunstvoll sind, und versetzt damit jeden in Erstaunen. Wer auch nur ein Fünkchen Verstand hat, weiß, dass dieser Mann nicht selbständig arbeitet. Vielmehr unterrichtet ihn ein Meister des gesamten Betriebes und setzt ihn an die Arbeit. Und da ist auch noch ein Mann, der blind und hilflos ist und sich nicht von seinem Platz erheben kann. Der sitzt in seiner einfachen Hütte. Und doch sehen wir, wie in diese Hütte ein kleines Steinchen oder ein Knochen oder bisschen Baumwolle und dergleichen andere Dinge hineingebracht werden, während aus dieser Hütte zentnerweise Zucker, Stoffe in Ballen, Tausende von Edelsteinen, äußerst kunstvoll zugeschnittene, geschmackvoll verzierte Kleidung und auch delikate Speisen heraus gebracht werden. Sagt dann nicht jeder, der ein bisschen Verstand besitzt: »Dieser Mann, der selber nichts hat, ist der Pförtner in einer Fabrik, die für einen wunderwirkenden Herrn den Export Seiner Wunderwerke bedient.« Genauso bewegen sich die kleinsten Teilchen der Luft und dienen in den Bäumen und in allen Pflanzen, in ihren Blüten und Früchten, welche Briefe des Einzigartigen (Samad), kostbare Kunstwerke des Herrn, Wunderwerke der Macht und einzigartige Stücke der Weisheit sind, mit dem Befehl und dem Entscheidungswillen eines Meisters, des glorreichen Herrschers, des Schöpfers, des vollkommenen Freigiebigen. Und auch die kleinsten Teilchen der Erde dienen als Beet und Pflanzgrund für die winzigen Samenkörner und Kerne der Ähren wie der Bäume, deren jede eine Maschine, ein Webstuhl, ein Drucker, eine Schatzkammer, ein kostbares Kunstwerk und eine Bekanntmachung der Namen des glorreichen Meisters und ein Lobgedicht ist, welches Seine Vollkommenheit in verschiedenen Farben und Formen verkündet. Es ist so klar, wie zwei mal zwei vier ist, dass dies nur mit dem Befehl, der Erlaubnis, der Entscheidung und aus der Kraft eines glorreichen Meisters sein kann, der über den Befehl »Sei! Und es ist!« verfügt und dessen Befehl alle Dinge gehorchen. Daran glauben wir (Amenna)! Zweiter Abschnitt: Ein kurzer Hinweis auf die Aufgaben und Weisheiten, die in den Bewegungen der kleinsten Teilchen liegen. Tatsächlich sehen die Materialisten, denen der Verstand in die Augen gerutscht ist, mit ihrer weisheitslosen Lehre, in Anbetracht ihrer Philosophie, die auf der Grundlage der Absurdität beruht, die Umwandlungen der kleinsten Teilchen als nur vom Zufall abhängig, den sie für das Grundprinzip all ihrer Gedankengänge halten und als den Ursprung aller Kunstwerke Gottes erklären. Was für ein Unverstand es ist, die Kunstwerke, geschmückt mit unendlich vielen Weisheiten, einem Wirrwarr von einem Etwas ohne Weisheit und Bedeutung zuzuschreiben, weiß ein jeder, der auch nur ein Fünkchen Verstand besitzt. Vom Blickpunkt der Weisheit des weisen Qur´an findet sich in der Umwandlung der kleinen Teilchen ihre Aufgabe und liegt darin sehr viel von ihrem Sinn und Zweck und ihrer Bedeutung. Er weist mit vielen Versen wie »Und kein Ding ist, das Ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist.« (Sure 17, 44) darauf hin, dass (in den Dingen) eine Weisheit (liegt) und sie ihre Aufgabe (haben). Hier wollen wir nur auf einige von ihnen als Beispiele hinweisen. Erstens: Der Herr, der Notwendig-Seiende macht jede einzelne Seele wie ein Modell, an dem in Erscheinung tritt, was Er aus dem Nichts erschafft und immer wieder erneuert. Er, der glorreiche Schöpfer setzt mit Seiner Macht die kleinsten Teilchen in Bewegung und beauftragt sie damit, jedes Jahr den Wunderwerken Seiner Macht einen neuen Körper anzuziehen, aus jedem einzelnen Buch tausend verschiedene Bücher Seiner Weisheit abzuschreiben, eine einzige Wahrheit in vielen verschiedenen Formen zu zeigen, für die Schöpfungen, Welten und alles Dasein, die Schar um Schar hintereinander kommen, Platz zu machen und den Boden für sie vorzubereiten. Zweitens: Der glorreiche Herrscher über allen Besitz erschuf diese Welt, besonders den Acker dieser Erde als Sein Besitztum. Das heißt, Er gab ihr die Fähigkeit, eine Pflanzenwelt wachsen zu lassen und immer wieder frisch und neu Ernten hervorzubringen, um so (auf Seiner Erde) unendlich viele Wunderwerke Seiner Macht säen und ernten zu können. So bringt Er denn in Seinem Acker auf dieser Erde die kleinsten Teilchen mit Weisheit in Bewegung, lässt sie nach Seiner Ordnung arbeiten und führt immer wieder neue Welten in jedem Jahrhundert, in jeder Jahreszeit, in jedem Monat, ja sogar an jedem Tag, ja sogar in jeder Stunde als Wunderwerk Seiner Macht vor und lässt den Garten der Erde ganz verschiedene Ernten hervorbringen. Er bringt Geschenke aus der Schatzkammer Seiner unendlichen Barmherzigkeit und Musterstücke Seiner unendlichen Macht durch die Umwandlungen dieser kleinsten Teilchen in Erscheinung. Drittens: Während Er die Ornamente der Erscheinungen Seiner göttlichen Namen vorführt, um den Erscheinungen dieser Namen Ausdruck zu verleihen, werden auf der begrenzten Erde grenzenlos viele Ornamente gezeigt. Um auf ein kleines Blatt unendlich viele Verse zu schreiben, um unbegrenzte Bedeutungen auszudrücken, bringt der urewige Designer die kleinsten Teilchen mit vollkommener Weisheit in Bewegung und lässt sie wohlgeordnet arbeiten. In der Tat ist die Ernte des vergangenen Jahres von ihrem Wesen her gleich mit der dieses Jahres, doch ist ihre Bedeutung verschieden. Wenn sich der unsichtbare Tatbestand ändert, ändert sich auch ihre Bedeutung und entfaltet sich. Obwohl sich der unsichtbare Tatbestand und der vorübergehend sichtbar werdende Körper (z.B. das Laub) verändert und äußerlich vergänglich ist, wird doch die Bedeutung ihrer Schönheit gespeichert, bleibt sie unveränderlich und beständig. Eines Baumes Blätter, Blüten und Früchte vom vergangenen Frühling, die keine Seele (ruh) haben, sind ihren Nachbildungen dieses Frühlings wirklich gleich. Nur in ihrer unsichtbaren Form (in unserer Erinnerung) unterscheiden sich voneinander. Was aber diese unsichtbare Form betrifft, so ist in diesem Frühling eine neue Form an ihre Stelle getreten, um den Bedeutungen der Eigenschaften der göttlichen Namen Ausdruck zu verleihen, deren Erscheinungen sich jedes Mal (im Frühling) wieder zu erneuern. Viertens: Um für die unendlich weiten Welten der Engel und für die wie unsere Traumwelt unbegrenzten anderen jenseitigen Welten Ernten, Schmuck und Werkzeuge und dergleichen dort geeigneten Dinge zu erzeugen, setzt der glorreiche Herrscher in diesem schmalen Acker der Erde, an der Werkbank und dem Feld der Erdoberfläche die kleinen Teilchen in Bewegung. Er macht die ganze Welt zu einem Ozean und lässt alles Sein wie Fahrzeuge über ihn dahin ziehen. So zieht Er auch auf dieser kleinen Erde für jene unendlich großen (jenseitigen) Welten sehr viele unsichtbare Dinge heran. Aus der unendlichen Schatzkammer Seiner Macht lässt Er einen grenzenlosen Fluss aus der Erde quellen und in die Welt des Verborgenen und einen Teil auch in die jenseitigen Welten strömen. Fünftens: Um die unendliche Vollkommenheit Seiner Gottheit, grenzenlose Erscheinungen Seiner Schönheit, unendlich viele Erscheinungen Seiner Größe und zahllose Lobpreisungen Seiner Herrschaft in dieser kleinen, begrenzten Erde, in einer begrenzten und knappen Zeit zu zeigen, bringt Er die kleinen Teilchen durch Seine Macht in vollkommener Zweckmäßigkeit in Bewegung und lässt sie wohlgeordnet arbeiten. So lässt Er in einer begrenzten Zeit auf einer begrenzten Erde einen unbegrenzten Gottesdienst (tesbihat) veranstalten. Er zeigt die grenzenlosen Erscheinungen Seiner Schönheit (Djemal), Größe (Djelal) und Vollkommenheit (Kemal). So bringt Er viele Wahrheiten aus dem Verborgenen, viele Früchte des Jenseits, sehr viele Stickereien und bedeutungsvolle Webmuster der ewigen Urbilder und Formen für die vergängliche Welt ins Dasein. Das heißt also, dass derjenige, der die kleinen Teilchen in Bewegung setzt, der Herr ist, der diese gewaltigen Ziele verwirklicht und dabei diese großen Weisheiten zum Ausdruck bringt. Sonst müsste sich in einem jedem kleinsten Teilchen ein Gehirn (von der Ausstrahlungskraft) der Sonne befinden. So werden denn die kleinen Teilchen, diesen fünf Beispielen entsprechend in Weisheit, ja vielleicht fünftausend Weisheiten, in Bewegung gesetzt, welche jedoch jene unverständigen Philosophen gar nicht für weise halten, vielmehr fälschlicherweise annehmen, diese kleinen Teilchen würden ganz für sich alleine wie Betrunkene umher torkeln, wo sie sich doch in Wirklichkeit wie ein Mevlevi-Dervish ekstatisch im Tanze drehen und Gottes gedenken (dhikr) und Ihn lobpreisen (tesbih). So versteht sich denn aus dem oben gesagten, dass ihre Kenntnisse keine wahren Erkenntnisse sind, sondern Unvernunft, und ihre Weisheit Unverstand. (In dem folgenden dritten Punkt werden wir noch eine »sechste Weisheit« erwähnen, die jedoch etwas umfangreicher ist.) Zweiter Punkt: In jedem kleinsten Teilchen finden sich zwei zuverlässige Zeugnisse für die Existenz und Einheit des Notwendig-Seienden. In der Tat legt ein kleines Teilchen für die Existenz des Notwendig-Seienden dadurch Zeugnis ab, dass es große Lasten emporhebt und große Aufgaben erfüllt, als hätte es ein Bewusstsein, obwohl es doch nur (ein Stückchen) tote Materie ist, genauso wie es auch für die Allgegenwart des Notwendig-Seienden Zeugnis ablegt, für die Einheit des Herrn, der über das Reich aller sichtbaren und aller unsichtbaren Dinge herrscht, indem es sich bei seinen Bewegungen der allgemeinen Ordnung entsprechend verhält und an jedem Ort, wo es eintrifft, auf die jeweiligen dortigen Anordnungen achtet und sich an jedem Platz niederlässt, als wäre er seine Heimat. Das heißt, wem dieses kleine Teilchen gehört, dem gehören auch alle Gebiete, die dieses kleine Teilchen durchwandert. Da eines dieser kleinen Teilchen schwach, seine Last aber unendlich schwer ist und seine Aufgaben unendlich viele sind, macht es uns also klar, dass es im Namen und Auftrag des absolut Mächtigen einen Rückhalt hat und sich in Ihm bewegt. Des Weiteren hält es die allgemeine Anordnung im Kosmos ein, als hätte es sie schon zuvor gekannt, und tritt überall ungehindert ein. Das zeigt, dass es durch die Macht und Weisheit des einen absoluten Wissenden tätig ist. So wie ein Soldat mit seinem Zug, seiner Kompanie, seinem Bataillon, seiner Division, seiner Armee, seinem Heer usw. in Verbindung steht, so hat er in der Tat entsprechend seiner Verbindung auch eine Funktion in allen Heeresgruppen und insoweit er diese Verbindungen und Aufgaben kennt, kann er sich auch entsprechend verhalten, wenn er in den militärischen Anordnungen geübt ist und darin ausgebildet wurde, wobei er sich den Befehlen und Anordnungen eines einzigen Oberkommandierenden unterwirft, der über alle diese Heeresgruppen das Kommando führt. Genauso hat auch jedes kleinste Teilchen in den ineinander verschachtelten Zusammensetzungen seinen ihm entsprechenden Platz, seine unterschiedlichen, zweckmäßigen Verbindungen, seine ganz verschieden angeordneten Aufgaben mit unterschiedlichen Folgen und einer ebenso unterschiedlichen, weisen Zweckmäßigkeit. Diese Teilchen in einer solchen Zusammensetzung in der Weise zu platzieren, dass es den Umständen entsprechend seine Aufgaben erledigt, ohne dabei das Ergebnis und seine Weisheit zu stören, ist mit Sicherheit einem Herrn zuzuschreiben, der den ganzen Kosmos unter der Macht Seiner Lenkung und Leitung führt. Ein kleines Teilchen, das zum Beispiel im Augapfel von Tevfik * seinen Platz hat, fügt sich entsprechend den Reflex- und Gefühlsnerven und den Adern, wie Venen und Arterien ein. Es hat sein Verhältnis, zuerst zum Gesicht, dann zum ganzen Kopf und zum Rumpf, und schließlich zum ganzen Leib des Menschen. Es steht mit allen Körperteilen in Verbindung und hat in Beziehung zu allen und in vollkommener Zweckmäßigkeit seine Aufgabe und seinen Nutzen. Das zeigt uns, dass nur derjenige, der alle Glieder dieses Körpers ins Dasein brachte, dieses kleine Teilchen an seinem richtigen Platz einsetzen kann. Besonders jene kleinen Teilchen, die mit der Nahrung zur Versorgung gekommen sind, diese Teilchen, die mit der Schar der Nahrungsmittel segeln und reisen, segeln und reisen in einer ganz erstaunlichen Wohlordnung, sie kommen und gehen mit einer Zielstrebigkeit und in ihrer Liebe zur Ordnung in einer solchen Haltung, tun ihre Schritte bewusst, ohne sich zu irren und gelangen so an ihren Platz. Sie werden im Körper eines Lebewesens durch vier Siebe gesiebt und auf die roten Blutkörperchen aufgeladen und eilen den bedürftigen Organen und Zellen nach dem Gesetz der Freigebigkeit zu Hilfe. Daraus wird ganz offensichtlich verständlich, dass derjenige, der diese kleinen Teilchen an Tausende verschiedener Wohnstätten führt und leitet, mit aller Sicherheit derjenige ist, der der freigiebige Versorger, der barmherzige Schöpfer ist, vor Dessen Macht diese kleinen Teilchen wie die (größten) Sterne als Gleiche Schulter an Schulter stehen. Des Weiteren arbeitet jedes einzelne kleine Teilchen in einem solch kunstvollen Ornament, dass es entweder dazu in der Lage ist, mit allen Teilchen in Verbindung zu stehen und über jedes einzelne von ihnen und alle gemeinsam sowohl zu herrschen, als auch von ihnen beherrscht zu werden und dass es dieses erstaunlich kunstvolle Ornament und dieses zweckmäßig ausgestaltete Kunstwerk kennt und ins Dasein ruft, was aber tausendfach unmöglich ist, oder aber: es ist ein Punkt, der aus der Feder der Macht des allweisen Meisters hervor tritt und sich im Auftrag und nach dem Gesetz Seiner Bestimmung bewegt. Zum Beispiel: Wenn die Steine der Kuppel der Hagia Sophia nicht dem Befehl und der Baukunst eines Baumeisters unterständen, dann müssten sie selber, wie der Architekt Sinan, hochbegabte Baumeister sein und von den anderen Steinen sowohl beherrscht werden, als auch über sie herrschen, also gewissermaßen befehlen können, indem sie sagen: »Kommt, wollen wir uns Kopf an Kopf aneinander legen, damit wir nicht hinunterfallen!« Genauso müsste man auch jedem kleinen Teilchen eines Kunstwerkes, welches noch tausendfach kunstvoller, erstaunlicher und zweckmäßiger ist als die Kuppel der Hagia Sophia, so es denn nicht den Befehlen des Baumeisters dieses Kosmos folgen sollte, so viele vollkommene Eigenschaften zuschreiben, wie sie der Baumeister des Kosmos hat. Gepriesen seist Du, oh Gott! Da die verbohrten Materialisten den einen Notwendig-Seienden nicht annehmen wollen, müssen sie ihrer Schule (mesheb) entsprechend so viele falsche Götter annehmen, wie es solche kleinen Teilchen gibt. In dieser Hinsicht befindet sich also ein Ungläubiger, der als Philosoph doch ein gebildeter (Mensch) sein sollte, in unendlichem Grade in einer gewaltigen, tiefen Torheit und ist ein vollkommener Tor. Dritter Punkt: Dieser Abschnitt ist nun der Hinweis auf die sechste große Weisheit, den ich bereits am Ende des ersten Punktes versprochen hatte. Es ist dies wie folgt: In der Anmerkung zur Antwort auf die zweite Frage des »Achtundzwanzigsten Wortes« wurde gesagt: Es ist eine unter Tausenden von Weisheiten, die in den Umwandlungen der kleinsten Teilchen und in ihren Bewegungen in den lebendigen Körpern liegen, diesen kleinen Teilchen Leuchtkraft zu verleihen, sie zu verlebendigen und ihnen einen Sinn zu geben, damit sie sich als Bauelemente für den Aufbau der jenseitigen Welt qualifizieren können. Es ist, als wären die Körper der Menschen und Tiere, ja sogar die der Pflanzen ein Gasthaus, eine Kaserne, eine Schule für diejenigen, die kommen, um eine Ausbildung zu erhalten, sodass diese leblosen kleinen Teilchen in sie eintreten und Leuchtkraft erlangen können. Sie erhalten Unterricht, werden unterwiesen in Kultur und Bildung. Jedes einzelne (Teilchen) versieht seine Aufgabe und qualifiziert sich, ein Teilchen in der ewigen Welt zu werden, der jenseitigen Welt, die in allen ihren Teilchen lebendig ist. Frage: Woran erkennt man diese Weisheit, die wir in den Bewegungen dieser kleinen Teilchen finden? Antwort: Erstens: Man erkennt sie an der Weisheit des Schöpfers, die der Wohlordnung und Zweckmäßigkeit der ganzen Schöpfung zu Grunde liegt. Denn die Weisheit, die so ein kleines Teilchen als Ganzes erfüllt, lässt die Bewegungen solcher kleinen Teilchen nicht ohne jene Weisheit allein, die im Strom der Schöpfung eine überaus große Aktivität entfalten und die Quelle all ihres sinnreichen Schmuckes sind. Eine Weisheit, eine Herrschaft (hikmet ve hakimiyyet), die auch das kleinste Geschöpf nicht ohne seinen Lohn, ohne Gehalt, ohne Würde lässt, lässt auch die große Zahl ihrer angestammten Beamten und Diener nicht ohne Licht und Führung. Zweitens: Wenn der allweise Schöpfer die (vier Ur)Elemente in Bewegung versetzt, ihnen ihre Aufgabe gibt und (ihnen als Lohn entsprechend ihrer Würde) auf die Stufe der Mineralwelt erhebt und sie in Gebeten unterweist, wie sie den Mineralien zu Eigen sind, und wenn Er dann die Mineralien in Bewegung versetzt, ihnen ihre Aufgabe gibt, sie in den Rang (maqam) der Pflanzenwelt, auf die Stufe des Lebendigen erhebt und wenn Er dann die Pflanzen als Nahrungsmittel in Bewegung versetzt, ihnen ihre Aufgabe gibt und sie so in der Tierwelt mit der Stufe eines fühlenden (Wesens) beschenkt, und wenn Er dann den Zellen, den Molekülen (serrat) der Tiere ihre Aufgabe gibt und sie auf dem Wege der Versorgung auf die Stufe der Menschenwelt emporhebt, und wenn Er dann diese Zellen, diese Moleküle im menschlichen Körper reinigt und verfeinert, sie immer wieder sichtet und siebt, bis Er endlich ihnen in dem so äußerst empfindsamen und feinfühligen Gehirn und im Herzen ihren Platz anweist, so erkennt man daraus, dass die Bewegungen der kleinsten Teilchen (der Zellen, Moleküle, Atome) nicht sinnlos sind, dass sie vielmehr so einer Art Vervollkommnung entgegen geführt werden, wie sie ihnen entspricht. Drittens: Unter den kleinsten Teilchen lebendiger Körper erreichen einige, (die Gene) in den Samenkernen und Körnern eine solch geistige Ausstrahlung, eine Erlesenheit, eine quantitative Besonderheit, dass sie als der Geist für einen riesig großen Baum und König über alle anderen Teilchen gelten können. Da nun einige Gene unter den kleinen Teilchen eines riesigen Baumes nur dadurch zu dieser Stufe empor gelangen können, dass sie in den verschiedenen Lebensabschnitten dieses Baumes viele Phasen durchlaufen und dabei die diffizilsten Aufgaben versehen, zeigt sich uns also, dass sie auf Befehl des allweisen Meisters (einerseits und zugleich) im Auftrag und zur Ehre der Namen (Gottes), die (nun andererseits) in ihrem von Natur aus gegebenen Aufgaben der Art der Bewegung dieser Teilchen entsprechend in Erscheinung treten, ihre geistige Feinheit, ein geistiges Licht, einen gewissen Rang (maqam) und geistige Unterweisung erhalten. Zusammenfassung: Da nun einmal der allweise Meister für jedes Ding einen Gipfel der ihm entsprechenden Vervollkommnung und die ihm gebührende Freude in seiner Daseinsstufe bestimmt und ihm die Fähigkeit gibt, sich anzustrengen, zu diesem Gipfel der Vervollkommnung empor zu gelangen, führt Er es in diese Richtung. Dieses Gesetz der Göttlichen Herrschaft (Rububiyyet) hat bei allen Pflanzen und Tieren seine Gültigkeit, ja sogar in der unbelebten Natur, sodass Er ganz gewöhnlichen Sand auf die Stufe eines Edelsteines, eines kostbaren Juwels emporhebt. In dieser Tatsache können wir den Leitfaden des Gesetzes allgewaltiger Göttlicher Herrschaft erblicken. Des Weiteren gibt der freigiebige Schöpfer (Haliq-i Kerim) den Tieren, die Er unter das allgewaltige Gesetz der Vermehrung gestellt hat, als Lohn einen ihm eigenen Genuss. Er schenkt Tieren, wie Biene oder Nachtigall, als Lohn für ihre Dienste (im Auftrage ihres) Herrn Vollkommenheit als Lohn. Er verleiht ihnen ihren Rang (maqam) als Quellgrund zu ihrem Genuss für ihre Begeisterung und darin erscheint der Leitfaden zum Gesetz einer allumfassenden Freigiebigkeit. Was nun das Wesen (haqiqat) jedes einzelnen Dinges betrifft, so handelt es sich dabei um die Erscheinung eines Namens Gottes des Gerechten, ist an ihn gebunden und dient ihm als Spiegel. Welch schöne Form auch immer dieses Ding annehmen mag: es dient damit der Ehre des Namens Gottes und so will es dieser Name. Ob dieses Ding sich nun dessen bewusst sein mag oder nicht, so ist doch in Wahrheit diese seine schöne Form erwünscht und dieser Wahrheit entsprechend wird hier der Leitfaden zum Gesetz einer allumfassenden Schönheit und Vollkommenheit sichtbar. Des Weiteren nimmt der freigiebige Schöpfer einen Rang (maqam) oder eine Vollendung, die Er einem Ding als ein Erfordernis des Gesetzes Seiner Freigiebigkeit verliehen hat, nachdem dessen Lebenszeit abgelaufen, beendigt ist, nicht wieder zurück. Vielmehr verleiht Er den Früchten, den Ergebnissen, den Merkmalen, der Bedeutung des Trägers der Vollkommenheit, und insoweit es sich dabei um ein beseeltes Wesen handelt, seinem Geist (ruh) die Beständigkeit. So verleiht Er z.B. dem, (was in seinem Leben von) Bedeutung war, seinen Früchten, seiner Reife (kemalat), die er erlangt hat, Beständigkeit. Ja, Er lässt sogar eine vergängliche Frucht, die ein dankbarer Gläubiger gegessen hat, wegen dessen Danksagungen und Lobpreisungen sich als Frucht im Paradies wieder verkörpern und schenkt sie ihm aufs Neue. Und in dieser Wahrheit wird der Leitfaden zum Gesetz einer allumfassenden Barmherzigkeit sichtbar. Des Weiteren verschwendet der einzigartige Schöpfer nichts und nichts, was er tut, ist sinnlos. Ja selbst für die stofflichen Überreste Seiner Geschöpfe, die im Herbst ihre Aufgaben beendet haben, hat Er für Seine Kunstwerke im Frühling wieder Verwendung. Er setzt sie in deren Gebilde wieder ein. Dem tiefen Sinn von »Am Tag, da die Welt gegen eine andere Welt eingetauscht wird,...« (Sure 14, 48) und entsprechend dem Hinweis von »Und es ist in der Tat das Haus des Jenseits von Leben erfüllt.« (Sure 29, 64) ist es mit Sicherheit ein Erfordernis der Weisheit, dass die kleinsten Teilchen der Erde, welche in dieser Welt ohne Leben und Bewusstsein sind und dennoch wichtige Aufgaben versehen, in einem Teil der Gebilde im Jenseits, in dem Steine, Bäume und alles, was es da gibt, von Leben und Bewusstsein erfüllt sind, wieder eingesetzt und verwendet werden. Denn die nach der Zerstörung der Welt übrig gebliebenen Atome in dieser Welt zurück zu lassen oder in der Vernichtung anheim zu geben, wäre Verschwendung. Und in dieser Wahrheit wird der Leitfaden des Gesetzes einer allumfassenden Weisheit sichtbar. Des Weiteren werden sehr viele Kunstwerke und geistige Werte, Früchte dieser Welt und Gewebe aus guten Werke verantwortungsbewusster Menschen und Dschinnen und die Logbücher ihrer Handlungen, ihre Leiber und Seelen auf den Markt des Jenseits gesandt. Sicherlich haben die Atome dieser Welt ihren Früchten und dem, was sie bedeuten, gedient und sie auf ihrem Weg begleitet. Nachdem diese kleinsten Teilchen sich hinsichtlich ihrer Aufgaben ihrem Wesen entsprechend vervollkommnet haben, d.h. nachdem sie dem Licht des Lebens vielmals gedient und es ausgestrahlt haben und ein Brunnen der Lobpreisungen alles Lebendigen gewesen waren, ist es ein Erfordernis der Gerechtigkeit und der Weisheit, sie aus den Ruinen unserer zerstörten Erde herauszulösen und für den Aufbau einer (neuen), jenseitigen Welt wieder einzusetzen. In dieser Wahrheit wird der Leitfaden zum Gesetz einer allumfassenden Gerechtigkeit sichtbar. Des Weiteren herrscht der Geist über den Körper und so herrschen auch die Seinsbefehle (die Naturgesetze), die durch Qader (Gottes Vorherbestimmung) der leblosen Materie eingeschrieben sind, über die Materie. Diese Materie kann nur nach der verborgenen Schrift der Vorherbestimmung Gottes ihren ordnungsgemäßen Platz einnehmen. Zum Beispiel nehmen (die Moleküle) in den verschiedenen Sorten von Eiern, Spermien, Kernen und Körnern entsprechend den Naturgesetzen, die die Vorherbestimmung Gottes für jedes (von ihnen) im besonderen vorgezeichnet hat, einen eigenen Platz ein, für den sie wie ein Licht (qualifiziert) sind. Diese Moleküle, deren Struktur * materiell gesehen gleich ist, dienen als Quelle zahlloser verschiedener Daseinsformen. Jedes von ihnen nimmt seinen eigenen Rang (maqam) ein und ist in sich Träger eines (eigenen verborgenen) Lichts. Sicherlich stehen auf der Stirn eines Atoms (dherre), das vielmals im Dienst der Lebewesen und den Lobpreisungen des Herrn des Lebens beteiligt war und gedient hatte, unsichtbar die Weisheiten mit der Feder der Vorherbestimmung Gottes aufgezeichnet, die nichts verloren gehen lässt, so wie es Sein allumfassendes Wissens erfordert. Und darin erkennt man den Leitfaden zum Gesetz eines allumfassenden und überstrahlenden Wissens. Demnach sind also diese kleinsten Teilchen * nicht führerlos sich selbst überlassen. Ein Wort zum Schluss: Hinter jedem dieser nun sichtbar gewordenen Leitfäden zu sehr vielen allumfassenden Gesetzen, nämlich den oben erwähnten sieben Gesetzen, d.h. dem Gesetz der Herrschaft (Gottes), dem Gesetz der Freigiebigkeit, dem Gesetz der Schönheit und Vollkommenheit, dem Gesetz der Barmherzigkeit, dem Gesetz der Weisheit, dem Gesetz der Gerechtigkeit, dem Gesetz des allumfassenden Wissens, erscheint ein Gewaltiger Name und die Gewaltige Erscheinung dieses Gewaltigen Namens. Durch diese Erscheinung wird es verständlich, dass sich auch die kleinsten Teilchen in dieser Welt (in der ständigen Bewegung) ihrer Umwandlungen genauso wie alle anderen Daseinsformen entlang der Schiene, die die Vorherbestimmung einer überaus hohen Weisheit vorgegeben hat, den Befehlen des Seins entsprechend, die die Macht erteilt, und entsprechend der hochempfindlichen Waage Seines Wissens bewegen. Es ist, als ob sie sich darauf vorbereiteten, in eine andere, höhere Welt * hinüber zu gehen. Demnach ist also jeder lebendige Körper für diese wandernden kleinsten Teilchen wie eine Schule, ein Kasernenhof oder ein Haus, wo sie ihre Erziehung genießen. Und dass dies so ist, lässt sich mit einer zuverlässigen innerlichen Wahrnehmung erkennen Zusammenfassung: Wie bereits im »Ersten Wort« gesagt und bewiesen wurde, spricht alles ein Bismillah (Im Namen Gottes). So bringt denn alles Sein, wie jedes Atom, jedes Molekül und jedes Organ unausgesprochen schon durch sein bloßes Dasein (hal) ein Bismillah (Im Namen Gottes) zum Ausdruck, agiert und reagiert demgemäß. In der Tat sagt jedes Atom entsprechend dem Geheimnis der oben angeführten drei Punkte zu Beginn einer jeden Reaktion durch sein Dasein unausgesprochen »Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen.« Das heißt: »Ich agiere und reagiere im Namen Gottes, in Seinem Auftrag, zu Seiner Ehre, mit Seiner Erlaubnis und durch Seine Macht.« Später bringt gleich jedem Kunstwerk auch ein jedes Atom, jedes Molekül sowie ein jedes Kunstwerk am Ende eines solchen Prozesses mit seinem Dasein unausgesprochen zum Ausdruck: »Alles Lob, Dank und Preis gebührt dem Herrn der Welten!« sodass es sich im Schmuck eines kunstvoll gestalteten Geschöpfes, welches einer Kasside (einem Lobgedicht) gleicht, als eine winzig kleine Federspitze (in der Hand) der Macht (Gottes) erweist, oder auch jedes von ihnen wie die Nadelspitze eines großartigen Plattenspielers des Herrn. Dieser Plattenspieler hat zahllose Tonarme, die sich über Seinen Kunstwerken drehen, von denen jedes einer Schallplatte gleicht, und bringt diese Kunstwerke zum Sprechen, indem er Lobgedichte und Gesänge zu Gottes Preis vorträgt. »Sie rufen, wenn sie darin eintreten, aus: Gepriesen seist Du, oh Gott! Und werden mit »Friede« begrüßt. Und sie schließen ihrerseits mit dem Ausruf: Lob sei Gott dem Herrn aller Welten!« (Sure 10, 10) »Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise.« (Sure 2, 32) »Oh Herr, lass unser Herz nicht mehr irren, nachdem Du uns auf den rechten Weg geleitet hast und schenke uns Deine Barmherzigkeit, denn Du bist ja der Gnadenspender.« (Sure 3, 8) »Oh Gott, schenke Friede und Segen unseren Herrn Mohammed! Möge Dir sein Gebet wohlgefällig sein, das er Dir in Aufrichtigkeit darbringt! Segne ihn, seine Familie, seine Gefährten, seine Mitbrüder! Segne uns und segne ihn und unseren Glauben! Amen. Oh Herr der Welten!« Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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