Webmaster Geschrieben 23. Mai 2007 Teilen Geschrieben 23. Mai 2007 Siebentes Wort «Im Namen Allahs, des Barbarmers, des Barmherzigen» Das tiefe, hermetisch verschlossene, kosmische Geheimnis (tylsym) wird enträtselt. «Ich glaube an Gott» und «Ich glaube an den Jüngsten Tag» öffnet dem menschlichen Geist die Pforten zur ewigen Seligkeit. Möchtest du verstehen, wie wertvoll die beiden Schlüssel zu diesem tiefen Geheimnis (tylsym) sind, vertrauensvoll und in Geduld zu deinem Schöpfer deine Zuflucht nehmen, dich voll Dankbarkeit in Bitten und Gebeten dem zuwenden, der dich versorgt, begreifen, wie stark die heilende Wirkung dieser beiden Mitteln ist, erfahren, wie den Quran zu hören, seinen Ratschlüssen zu folgen, das Gebet zu verrichten, und die Sünden zu vermeiden auf der Reise in die Unendlichkeit der Ewigkeit eine unentbehrliche, unbezahlbare und allüberall gültige Fahrkarte darstellt, unsere «Speise» im Jenseits, und unser Licht (nur) in der Finsternis des Grabes, dann schaue und höre das folgende Gleichnis: Eines Tages geriet ein Soldat auf dem Kampfplatz, dem Prüfungsfeld, zu der Zeit von Gewinn und Verlust, in eine äußerst beklemmende Lage. Es war dies wie folgt: Er hatte eine tiefe Wunde an seiner rechten Seite, und auch seine linke Seite war fürchterlich verletzt. Hinter ihm verharrte geduckt und sprungbereit ein gewaltiger Löwe. Vor seinen Augen war ein Galgen aufgerichtet, an dem alle seine Freunde durch den Strang hingerichtet wurden. Er wartete auch auf ihn. Und er stand noch dazu mitten auf einem langen Weg in die Verbannung. Während dieser Ärmste aber nun noch verzweifelt über seine schreckliche Lage nachgrübelte, tauchte zu seiner Rechten plötzlich eine machtvolle und lichterfüllte Gestalt auf, die ihn gleich Chidr (= der Grüne, gemeint ist der Prophet Elias - d.Ü.) mit seinem Wohlwollen einhüllte und zu ihm sprach: «Sei nicht verzweifelt! Ich werde dir zwei Tylsym (gemeint ist die Annahme und Vertiefung des Glaubensd.Ü.) geben und erklären. Machst du den rechten Gebrauch davon, wird dieser Löwe für dich zu einem gehorsamen Pferd. Selbst der Galgen verwandelt sich für dich zu einer kosmischen Schaukel für eine angenehme Flugreise. Außerdem werde ich dir auch noch zwei Heilmittel geben. Wenn du sie recht verwendest, werden durch sie deine beiden schmerzvollen Wunden umgewandelt werden und du wirst an ihrer Statt zwei zarte Blumen tragen, welche den wundervollen Duft der Rosen Muhammeds (ASM) verströmen. Ich werde dir auch noch eine Fahrkarte geben. Damit kannst du eine Fußwanderung von einem Jahr verkürzen und so die Strecke in einem Tag überfliegen. Probiere die Dinge nur aus, wenn du mir nicht glaubst. Versuche es nur und du wirst sehen, daß ich die Wahrheit gesagt habe. «Da machte er tatsächlich einen Versuch und so auch die Erfahrung, daß es damit seine Richtigkeit hatte. Dies bekundete und bestätigte er. Und in der Tat kann auch ich, d.h. dieser armselige Said, dies bestätigen. Denn ich habe es ein wenig ausprobiert und es als völlig richtig erkannt. Nun erblickte dieser Soldat plötzlich zu seiner Linken einen Saufbruder, einen hinterlistigen Betrüger, der aussah wie der Teufel, der mit allerlei Schmuck und Tand, mit verschiedenen bunten Bildchen und noch anderem nutzlosem Kram, aber auch mit Getränken auf ihn zu kam, vor ihm stehen blieb und sagte: «Hallo Kumpel! Komm her! Wir wollen miteinander zechen und guter Dinge sein! Laß uns doch die Bilder dieser hübschen Mädchen betrachten! Wir wollen flotte Musik hören und genüßlich miteinander schmausen.» Frage: «Ha, ha ha... Was murmelst du denn da so heimlich vor dich hin?» Antwort: «Es ist ein Tylsym (= Geheimnis des Glaubens).» - «Laß den Unsinn fahren!... Wir wollen uns doch nicht die gute Laune verderben lassen!» - «Hah! Was hast du denn da in deinen Händen?» - «Ein Heilmittel.» - «Wirf es weg! Du bist doch gesund! Was fehlt dir denn? Nun komm schon! Es ist Zeit.» - « Hah! Was ist denn das mit den fünf Stempeln da für ein Papier?» - «Ein Reisevertrag mit Leistungsgutscheinen.» - «Zerreiße ihn. Was brauchen wir denn in dieser schönen Frühlingszeit noch eine Reise zu unternehmen... » So redete der Teufel auf ihn ein und versuchte mit allen Listen ihn zu überzeugen. Und fast schon hätte er ihn auf seine Seite gezogen. In der Tat neigt der Mensch dazu, dem Betrüger auf den Leim zu gehen. Auch ich bin einmal auf einen Betrüger hereingefallen. Da hörte der Soldat zu seiner Rechten plötzlich eine Donnerstimme, die ihm zurief: «Paß auf und laß dich nicht täuschen! Sage diesem Betrüger: Wenn du den Lowen hinter mir töten, den Galgen zum Verschwinden bringen, die Wunden in meiner rechten und linken Seite wieder schließen kannst und zudem noch eine Möglichkeit weißt, meinen Weg in die Verbannung zu beenden, dann tu's doch und zeig mir was du kannst! Danach magst du dann sagen: Komm, wir wollen uns vergnügen! Sonst aber schweig, du Verblendeter!... Dann will ich auf das hören, was diese El-Chidrgleiche Erscheinung des Himmels zu mir spricht...» Wohlan denn, du meine Seele, die du gelacht hast, als ich noch jung war, und die du jetzt weinst, weil du darüber gelacht hast! Wisse nun... Dieser armselige Soldat, das bist du, das ist der Mensch. Und der Löwe, das ist die Sterbestunde. Was aber den Galgen betrifft, so ist er Tod, Zerfall und Trennung, da wie das Aufeinanderfolgen von Tag und Nacht, ein jeder seinem Freund «Lebe wohl!» sagt... ihn verliert. Von den beiden Wunden ist die eine die unendliche, unerträgliche menschliche Schwäche, die andere aber die grenzenlose menschliche Armseligkeit. Betrachten wir nun die Reise in die Verbannung, so führt sie heraus aus der Welt der Geister (ruh), heraus aus dem Mutterschoß, hindurch durch Kindheit und Greisenalter, durchs irdische Leben, Grab und Zwischenwelt (berzah) zur Wiederversammlung hinüber über die Brücke von «Syrat»: eine lange Fahrt der Prüfung. Die beiden Tylsym (Geheimnisse) aber sind der Glaube an Gott den Gerechten und der Glaube an das Jenseits. In der Tat nimmt der Tod, wenn ein gläubiger Mensch diese beiden Tylsym (Zaubermittel) gebraucht, die Gestalt von Buraq (jenes geheimnisvollen Reittieres unseres Propheten - d.Ü.) an, eines Pferdes, das ihn willig aus diesem irdischen Kerker heraus in die himmlischen Gärten hinüber und zur Gegenwart Gottes des Allbarmherzigen trägt. Deshalb lieben die Vollendeten (kamil insanlar ), da sie die Wahrheit hinter dem Tod schauen, den Tod. Noch ehe denn der Tod kommt, verlangen sie danach zu sterben. Zudem werden uns Verfall und Trennung und der Galgen, der den Ablauf der Zeit darstellt, mit dem Tylsym (Geheimnis) des Glaubens zu Geräten, die uns die wundervollen Kunststickereien des königlichen Meisters, wie sie gleichsam noch feucht, überaus bunt, vielfarbig und vielgestaltig, frisch aus Seiner Werkstatt kommen, die Wunder Seiner Allmacht und die Manifestationen Seines Erbarmens als einen vollkommenen Genuß vor unser betrachtendes Auge bringen. In der Tat werden nur die Spiegel, welche das Licht (nur) und die Farben der Sonne zurückstrahlen, ausgewechselt und durch neue ersetzt. Die Szene auf der Leinwand wechselt und der Anblick gestaltet sich noch besser, noch schöner. Wenn wir nun auf die beiden Heilmittel zu sprechen kommen, so ist das eine davon die Geduld und das Gottvertrauen, das sich auf die Macht des Schöpfers stützt und sich in Seiner Allweisheit geborgen fühlt.Ist das nicht so? Es ist wirklich so! Ein Mensch, der sich aufgrund der Urkunde seiner eigenen Schwäche auf den Herrn der Welt stützt, der da herrscht mit dem Befehl: «Kun fe yekun!» (Sei! Und es ist.- 36,82), was braucht er zu fürchten? Denn im Anblick eines fürchterlichen Unglücks sagt er: «Allahs sind wir,und zu Ihm kehren wir zurück.» (2,151) und vertraut sich mit ganzem Herzen der Barmherzigkeit seines Herrn an. In der Tat erwächst dem Gotteskenner, dem Theologen, der Sinn für die Freude aus seiner Hilflosigkeit und Gottesfurcht. In der Tat nähren sich Sinn und Gemüt aus der Furcht. Fragte man ein einjähriges Kind: «Was ist es, was dich deines Wohlbefindens ganze Köstlichkeit verspüren läßt?» und hätte das Kind Verstand genug, diese Frage zu beantworten, so würde es sicherlich sagen: «Wenn ich in dem Bewußt sein meiner Schwäche und Armseligkeit, vor dem zärtlichen Klaps meiner Mutter schüchtern erneut an meiner Mutter Brust flüchtend wieder ihre Liebe verspüre.» Denn, aller Mütter Liebe und Zärtlichkeit gleicht nur dem Aufleuchten eines Blitzstrahls der Allerbarmung. Deshalb ist es auch, daß die Vollendeten (kamil insanlar) in ihrer Schwäche und in der Gottesfurcht so viel Sinn und Zufriedenheit erfahren, daß sie auf ihre eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten verzichten und in ihrer Schwäche zu Allah ihre Zuflucht nehmen. Sie haben ihre Schwäche und ihre Furcht zu ihrem Fürsprecher gemacht. Was nun aber das andere Heilmittel betrifft, so besteht es aus der Dankbarkeit und der Zufriedenheit, in der sich der Gläubige mit Bitten und Beten auf das Erbarmen des allbarmherzigen Versorgers (Rezzak) stützt. Ist das nicht so? Es ist wirklich so! Denn wie kann in der Tat für einen Gast des freigebigen Gastgebers (Cevvad-y Kerim), der die ganze Erde wie einen Tisch bereitet, den Frühling wie einen Blumenstrauß erschaffen und Seine Blumen über diesen Tisch hin ausgestreut hat, seine Armseligkeit und Bedürftigkeit noch länger ein Schmerz und eine Last sein? Vielmehr nimmt seine Armseligkeit und Bedürftigkeit gleich dem Hunger die Gestalt eines Koches an. Ja, um dieses Hungers willen, bemüht er sich sogar noch darum, sich seine Armseligkeit noch klarer vor Augen zu stellen. Aus diesem Grunde sind vollkommene Menschen geradezu stolz auf ihre Armut.(Hüte dich, dies nicht falsch zu verstehen! Gegenüber Gott seine Armseligkeit zu empfinden, heißt, zu Ihm zu flehen. Es heißt nicht, seine Armut vor den Leuten zur Schau zu stellen und damit hausieren zu gehen.) Wenn wir uns nun noch dem Reisevertrag mit seinen Gutscheinen zuwenden, so ist dies die Erfüllung der göttlichen Gebote, allen voran aber die Verrichtung des Gebetes und die Vermeidung der schweren Sünden. Ist das nicht so? Es ist wirklich so. In der Tat kann in Übereinstimmung aller Gelehrten und Gebildeten, der Theologen und Geistlichen und all derer, die einen Sinn für die Wahrheit haben, auf diesem langen und dunklen Weg in die Unendlichkeit der Ewigkeiten nur derjenige Wegzehrung und alles, für die Reise notwendige, ein Licht und ein Reittier (buraq) erhalten, der die Gebote des Quran hält und seine Verbote beachtet. Wenn aber nicht, so sind seine natur- oder sprachwissenschaftliche Schulbildung, alle Kunstfertigkeit und Gelehrsamkeit keine fünf Pfennige mehr wert. Denn der Lichtstrahl der Leuchte der Wissenschaft reicht nur bis an die Pforten des Grabes. Wohlan denn, oh du meine faule Seele (nefs): Fünf mal am Tag das Gebet zu verrichten und sich der Sünden (kebair) zu enthalten, wie wenig und einfach und leicht ist doch das! Wie reichlich ist dagegen Gewinn, Frucht und Nutzen, wie groß und wertvoll. Das kannst du begreifen, wenn du Verstand hast, wenn du ihn noch nicht verloren hast. Sage also dem Teufel, zu diesem Mann, der dich zur Sünde verführen, zu seinen Ausschweifungen mitreißen will: «Gibt es eine Möglichkeit, den Tod zu töten, so daß nun der Verfall der Welt entfällt, menschliche Schwäche und Armseligkeit aufgehoben und die Pforten des Grabes verschlossen werden, dann sage es mir; ich höre. Wenn nicht, dann schweig!... In der großen Moschee des Alls liest Quran (Hodscha) aus (dem Buch) des Alls. Lauschen wir ihm. Lassen wir uns von seinem Lichte erleuchten. Handeln wir nach seiner Rechtleitung (hidayet). Er sei unser immerwährendes Gebet. In der Tat ist er das Wort und als solches wird er bezeichnet. Die Wahrheit ist er. Aus der Wahrheit kommt er. Die Wahrheit spricht er. Die Tatsachen zeigt er auf und das Licht seiner Weisheit strahlt er aus...» Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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