Webmaster Geschrieben 23. Mai 2007 Teilen Geschrieben 23. Mai 2007 «Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen» «und mit Seiner Hilfe» «Lob, Preis und Dank sei Allah, dem Herrn (Rab) der Welten, und Segen und Frieden über unseren Herrn (seyyidina) Muhammed und über seiner Familie und über allen seinen Gefährten» Oh Bruder! Du möchtest von mir einige Ratschläge. Weil du aber ein Soldat bist, so höre denn acht kleine Geschichten aus dem militärischen Bereich, die ich meiner Seele (nefs) erzählen werde und entnimm ihnen einige Wahrheiten! Denn meine Seele ist es, die dieser guten Ratschläge vor allen anderen bedarf. Ich hatte schon einmal aus acht Ayat (Verse des Quran) meinen Nutzen gezogen und auch etwas längere Worte zugesprochen. Nun möchte ich sie noch einmal in kurzen, allgemeinverständlichen Worten wiederholen. Wer es wünscht, möge mir dabei zuhören. Erstes Wort «Im Namen Allahs (Bismillah), des Erbarmers, des Barmherzigen» «Bismillah», das ist der Anbeginn alles Guten. Im Anbeginn steht auch für uns dieses Wort und so beginnen wir mit ihm. Wisse, oh du meine Seele! So wie dieses gesegnete Wort ein Zeichen des Islam ist, so ist es unausgesprochen auch ein immerwährendes Gebet der gesamten Schöpfung. «Bismillah!» Willst du verstehen, was für eine unerschöpfliche Kraft und welch ein nicht enden wollender Segen in diesem Wort enthalten ist, so komm und höre dieses Gleichnis. Es ist dies das folgende: Wenn ein Beduine eine Reise durch die Sahara unternehmen will, so tut er gut daran, sich unter den Schutz eines Stammesfürsten zu begeben, und die Fahrt in dessen Namen zu beginnen, damit er vor den Nachstellungen der Räuber bewahrt seine Angelegenheiten regeln kann. Unternimmt er die Reise dagegen auf eigene Faust, so werden all seine Angelegenheiten angesichts unzähliger Feinde völlig durcheinander geraten. Nun zogen einmal zwei Männer zu einer Reise in die Sahara hinaus. Der eine von ihnen war ein bescheidener Mann, der andere aber stolz... Der bescheidene erbat den Schutz eines Fürsten und reiste unter dessen Namen, der stolze aber nicht... Der erste bewegte sich überall in Sicherheit (selamet). Begegnete ihm ein Wegelagerer, so sagte er nur: «Ich reise unter dem Namen des Fürsten von So-und·So.» So läßt ihn der Räuber weiterziehen und geht. Tratt er in ein Zelt ein, ward er unter diesem Namen in Ehren aufgenommen. Der andere aber in seinem Stolz geriet auf der ganzen Reise in solche Schwierigkeiten, wie man sie kaum beschreiben kann. Er lebte in beständiger Angst und Not und mußte um alles und jedes betteln. Dazu erfuhr er noch eine schlechte, ja unwürdige Behandlung. Wohlan denn, du meine hochmütige Seele! Dieser Reisende bist du. Was aber diese Welt betrifft, so gleicht sie einer Wüste. Deine Schwäche und Armseligkeit ist grenzenlos. Deine Feinde sind zahllos und deine Bedürfnisse unendlich. Weil aber das so ist, unterstelle dich dem Namen dieses Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit, welcher Besitzer und Herrscher dieser Wüste ist... damit du davor bewahrt bleibst, in aller Welt betteln zu müssen und vorjedem Ereignis zu zittern... In der Tat ist dieses Wort «Bismillah» ein so gesegneter Schatz, daß es für dich in deine grenzenlose Schwäche und Armseligkeit am Hofe des Allmächtigen (Kadir) und Allbarmherzigen zu einem hochachtbaren Fürsprecher wird und so für dich eine Beziehung zur Macht (kudret) und Barmherzigkeit herstellt. Wer nach diesem Wort handelt, gleicht einem Mann, der sich als Soldat anmustern läßt. Er handelt im Namen des Staates. Er braucht niemanden zu fürchten. «Im Namen des Gesetzes, im Namen der Regierung», spricht er. Er erledigt jede Arbeit und überwindet jede Schwierigkeit. Wir haben am Anfang gesagt: Die ganze Schöpfung spricht ohne Worte ein «Bismillah». Wie geschieht das? Stellen wir uns also einmal vor: Da kommt ein Mann ganz allein daher. Er führt die ganze Bevölkerung einer Stadt gewaltsam an einen Ort, wo er sie zur Arbeit zwingt. Da weißt du mit Sicherheit: dieser Mann handelt nicht in eigenem Namen und nicht aufgrund seiner eigenen Macht. Er ist vielmehr ein Soldat. Er handelt im Namen der Regierung. Er stützt sich auf die Macht und das Ansehen eines Königs. Genauso handeln alle Dinge im Namen Gottes des Gerechten, wie z.B. die Samenkerne und Körner, winzig klein wie Staubkörner, riesige Bäume auf ihren Schultern tragen, Lasten gleich Berge emporheben. Das heißt also: Jeder Baum spricht «Bismillah». Er füllt seine Hände aus der Schatzkammer des Allbarmherzigen mit Früchten, streckt sie uns entgegen, bietet sie uns an. Jeder Garten spricht «Bismillah». Er wird wie zu einem Kessel in der Küche der Macht, worin die verschiedensten Arten köstlicher Speisen gleichzeitig zubereitet werden. Alle die Tiere (die Gott zum Segen der Menschheit geschaffen hat) wie Kuh und Kamel, Ziege und Schaf, sprechen «Bismillah». Aus der Fülle des Erbarmens entsteht ein Brunnen von Milch. Er bietet uns im Namen des Versorgers (Rezzak) das feinste und reinste Wasser des Lebens zur Nahrung an. Alle die Pflanzen, Bäume wie Kräuter sprechen mit ihren seidenweichen Wurzeln und Adern «Bismillah». Sie durchdringen harte Steine und feste Erde. Sie sprechen «Im Namen Allahs, im Namen des Barmherzigen» und es unterwerfen sich ihnen alle Dinge. ln der Tat breiten sich ihre Aste yn der Luft aus und tragen Früchte und ihre Wurzeln breiten sich mit der gleichen Leichtigkeit in der Erde aus, durchdringen den harten Stein und bringen unter der Erde ihren Ertrag hervor. Zudem bleiben ihre empfindlichen grünen Blätter auch noch in sengender Hitze monatelang frisch. Das alles ist den Materialisten wie ein Schlag ins Gesicht und bringt sie zum Verstummen, steckt ihnen den Finger zu Strafe auf ihre verblendeten Augen und spricht zu ihnen: Auch die Härte und die Hitze, der du eine so große Macht zuschreibst, handeln unter (göttlichem) Auftrag, so daß diese seidenweichen Adern gleich dem Stab Mosis dem Befehl: « Und wir haben gesagt: Schlage den Felsen mit deinem Stab!» (2, 60). gehorchen und den Felsen spalten. Und diese zarten Blätter, dünn wie Zigarettenpapier gleichen jedes den Gliedern Abrahams, mit dem der Friede sei, als der Befehl Gottes gegen die glühende, sengende Hitze erging: « Oh Feuer, sei kühl und friedlich!» (21,69) Da nun einmal jedes Ding dem Sinne nach «Bismillah» sagt und uns in Allahs Namen die Gnadengaben Gottes entgegenbringt und anbietet, müssen auch wir «Bismillah» sagen. In Allahs Namen müssen wir geben. In Allahs Namen müssen wir entgegennehmen. Wenn dies aber so ist, dürfen wir von gottvergessenen (ghafil Menschen, die nicht in Allahs Namen geben, auch nichts annehmen. Frage: Wir bezahlen den Menschen, die uns ihre Waren anbieten einen Preis. Doch welchen Preis verlangt Allah von uns, der doch der wahre Eigentümer (sahib) der Ware ist? Antwort: Es sind dies in der Tat drei Dinge, die der wahre Geber aller guten Gaben im Austausch für alle die kostbaren Gnadengaben und Güter als Preis von uns gefordert hat. Erstens: Zikir (Gottesgedenken), zweitens: Schükür (Danksagung), drittens: Fikir (Nachsinnen). Im Anfang steht das Gottesgedenken (zikir) im «Bismillah». Am Ende steht die Danksagung (schükür) im «El-hamdu-li'llah» Zwischen den beiden stehen Nachdenken und Begreifen, daß diese kostbaren Gnadengaben, die wunderbare Kunstwerke sind, Geschenke des Erbarmens, und Wunderwerke der Macht des Einen (Ahad) und Einzigartigen (Samad= Er, der nichts und niemanden braucht und dessen alle und jedes bedarf) sind, bedeutet Nachsinnen (fikir). Jedoch einem Habenichts die Füße zu küssen, wenn er dir ein kostbares Geschenk eines Königs überbringt und dabei den Eigentümer (sahib) des Geschenkes nicht zur Kenntnis zu nehmen; was für eine Dummheit wäre das! Genauso wäre es, die äußerlich sichtbaren Spender zu loben and zu lieben, den wahren Geber aber zu vergessen, noch tausendmal törichter als dies. Oh du meine Seele! Wenn du nicht so töricht sein willst, dann gib im Namen Allahs, nimm im Namen A1lahs. Im Namen Allahs fange an. Im Namen Allahs führe zu Ende. Und somit ist Frieden (selam= Gruß und Wunsch beim Abschied). 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