zehra Geschrieben 18. Februar 2010 Teilen Geschrieben 18. Februar 2010 Junge Muslime auf der Berlinale Im Wettbewerb um den Goldenen Bären der 60. Berlinale ist der zweite deutsche Wettbewerbsbeitrag gestartet. In seinem Spielfilmdebüt "Shahada" erzählt der 29-jährige Regisseur Burhan Qurbani von jungen Muslimen in Berlin. In einer ersten Pressevorstellung wurde der Film mit Anerkennung und Applaus aufgenommen. "Natürlich ist unser Film ein Aufruf zum Dialog", sagte Qurbani. Der Regisseur wuchs als Sohn afghanischer Flüchtlinge bei Stuttgart auf und bezeichnet sich selbst als gläubigen Muslim. "Ich hoffe, dass der Film ein junges Publikum erreicht, das sich dann streitet und diskutiert." Der Episodenfilm zeigt drei junge Menschen in Glaubenskrisen. Im Fastenmonat Ramadan geraten Maryam, Sammi und Ismail in Situationen, die sie ihr Leben neu überdenken lassen. "Wir wollten Geschichten erzählen, die die Figuren an den äußersten Rand des für sie Erträglichen treiben", sagte Qurbani. Abtreibung, Homosexualität, Schuldgefühle Erzählt wird von der 19-jährigen westlich orientierten Maryam, die ein ungewolltes Kind abtreibt und dann in einen schweren seelischen Konflikt gerät. Der Nigerianer Sammi wird sich seiner Homosexualität bewusst und glaubt, dass sich seine Neigung nicht mit seinem Glauben vereinbaren lässt. Und der Polizist und Familienvater Ismail leidet unter massiven Schuldgefühlen, weil er bei einem Einsatz eine unschuldige Frau schwer verletzt hat. In der Moschee des aufgeklärten islamischen Geistlichen Vedat - Maryams Vater - kreuzen sich die Wege der drei jungen Menschen. Während der liberale Vater seiner unglücklichen Tochter helfen will, fühlt sich die junge Frau immer schuldiger und legt den Koran immer radikaler aus. Der Filmtitel "Shahada" bezieht sich auf die erste Säule des Islam - Shahada, das Glaubensbekenntnis. "Wir wollten keine Klischees bedienen", sagte der Regisseur. Vielmehr habe er die Vielfältigkeit muslimischen Lebens zeigen wollen. Der Film wolle "hinter die Islamdebatte schauen und die Menschen wieder sehen", meinte die weibliche Hauptdarstellerin Maryam Zaree. dpa Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
carpe_fortunam Geschrieben 18. Februar 2010 Teilen Geschrieben 18. Februar 2010 mir fällt ein, was vielen gar nicht auffällt: muslime sind auch nur menschen - *seufz* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Zaid Geschrieben 6. August 2010 Teilen Geschrieben 6. August 2010 Filmbesprechung: „Shahada“ – Wirkt der Muslim nur noch mit Alkohol und Sex hierzulande spannend? Wie die angebliche Darstellung einer typisch muslimischen Gemeinschaft zur Farce wird Der 1980 in Afghanistan geborene Burhan Qurbani produzierte 2009 „Shahada“ als seinen Abschlussfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg.Die Tatsache, dass es ein Abschlussfilm einer Filmhochschule direkt zur BERLINALE schafft, kann man schon als sehr außergewöhnlich bezeichnen. Der Filmverleih selber beschreibt den Film so: „Shahada ist ein Film über moderne, junge Menschen, die als Muslime mit ihren Gefühlen in universelle Konflikte geraten…“ Ferner wird von einem „lebensnahen Blick auf moderne Muslime“ gesprochen. Das mit dem „modern“ konnte man während der Pressekonferenz auf der BERLINALE auch gleich erleben. Regisseur Qurbani gab unumwunden zu, er habe mit Sekt angestoßen statt mit Mineralwasser. Lange habe er überlegt, „ob er Sekt oder Mineralwasser nehmen solle, dann habe ich mich für den Sekt entschieden.“ Daraufhin erhielt er schon vereinzelt Beifall. Kommt ja auch nicht alle Tage vor, ein Regisseur erhält deshalb schon Beifall auf der BERLINALE- Pressekonferenz, weil er dem Publikum mitteilt, was er getrunken habe. Die Ankündigung des Filmverleihs, Burhan Qurbani sei ein „deutsch-muslimischer“ Filmemacher sollte eventuell nochmals überdacht werden. Nicht jeder in einem von Muslimen geprägten Land Geborene ist schon deshalb ein Muslim, weil er dort das Licht der Welt erblickt hat. Nur gut, dass der Islam besagt, jeder Mensch ist für sein Handeln und Nichthandeln selber verantwortlich, unabhängig des muslimischen Alkoholverbotes. In „Shahada“ werden dem Zuschauer angeblich typische Muslime in der Bundeshauptstadt Berlin vorgestellt. Deren Schicksale spielen sich alle im Fastenmonat Ramadan ab. Maryam (dargestellt von Maryam Zaree) ist die ledige Tochter des verwitweten Imam Vedat (Vedat Erincin). Ihr Leben besteht aus Männerbekanntschaften, Besuch von Tanzschuppen und schließlich aus der Frage, wie sie ihre Schwangerschaft abbrechen kann. Der aus Nigeria stammende Samir (Jeremias Acheampong) verliebt sich als bekennender Muslim in seinen Arbeitskollegen Daniel (Sergej Moya, 2006 Undine- Award Preisträger als bester Schauspieler.) Daniel soll zum Islam „bekehrt“ werden und die Shahada aufsagen vor muslimischen Freunden und Kollegen. Das „es keinen Zwang im Glauben“ gibt, hat die Horde noch nie gehört. Daniel kann man ja auch in Form von Schlägen und Tritten dazu bewegen, endlich die Shahada zu sprechen, so seine angeblichen „Freunde.“ Der türkisch stämmige Polizeibeamte Ismael (Carlo Ljubek, wirkte schon 2009 in dem BERLINALE -Streifen „Jedem das Seine“) hat im Dienst mit seiner Waffe durch einen Querschläger einen kleinen Jungen getötet. Bei einer Ausweiskontrolle trifft er später auf die Bosnierin Leyla. Sie ist die Mutter des getöteten Kindes. Der verheiratete Polizist und Familienvater trifft sich danach privat mit Leyla und man feiert im Bett die türkisch-bosnisch muslimische Versöhnung. Scheint ja auch in diesem Falle „muslimischer Alltag“ zu sein, ein verheirateter Muslim bringt aus Versehen ein Kind um und die Mutter, selber Muslima, hüpft dann mit diesem Mann ins Schlafgemach. Man darf getrost die Frage aufwerfen, ob das wirklich der moderne, muslimische Alltag in Berlin ist- oder anderswo. Alltag in diesem Film heißt also, ledige muslimische Mädchen gehen tagtäglich mit wechselnden Männern ins Bett. Kommt es zur Schwangerschaft, wird abgetrieben. Da entdecken Muslime ihre Homosexualität und wollen einen Ausgleich dadurch erlangen, in dem man einen Menschen, der ausgerechnet der Sexualpartner ist, zum Islam bekehren möchte. Für viele Muslime wirkt diese Zuschreibung eher wie eine Farce oder den Versuch, inwieweit sie sich davon provozieren lassen wollen, oder nicht. Man kann nur sagen, „um Himmels Willen“, sieht so wirklich der Alltag von modernen Muslimen aus? Es kann und soll nicht verleugnet werden, dass es unter den Muslimen auch Leute gibt, die den Koran und seine Regeln nur vom „Hörensagen“ kennen. Dieses Phänomen ist aber auch leider in allen Religionen vorhanden. Ein Lichtblick im ganzen Film ist der immer gütige Imam. Vedat Erincin spielt ihn mit so großer Hingabe, dass sich jede Moscheegemeinde wohl so einen Imam wünscht. Er toleriert die Eskapaden seiner erwachsenen Tochter. Von diesen Eskapaden kennt er nur einen Bruchteil und steht ihr als Vater trotzdem immer hilfreich zur Seite. Glücklich auch, wer im echten Leben so einen Vater hat. Als Maryam sehr spät zur Religion findet, zeigt der Vater ihr mit viel Liebe und Humor erst einmal die Gebetsrichtung. Maryam vertieft sich so in die Religion, dass sie schon unter Wahnvorstellungen leidet. Wieder ist es der Vater, der Imam, der immer für seine Tochter aufopferungsvoll da ist und ihr auch in dieser Situation die helfenden Hände reicht. Man stelle sich einmal vor, ein Regisseur hätte verkündet, sein Film spiegelt den Alltag in einem Dorf in Oberbayern wieder. Dann wären diese Personen als ledige und zur Abtreibung bereite Maria und der untreue katholische Gendarm als Seppel aufgetreten. Das Problem für Regisseur und Filmverleih wäre dann, kaum jemand hätte sich für diesen Streifen interessiert. Spielt sich das Alles aber in der muslimischen Community ab, kommt ein Abschlussfilm auch direkt zur BERLINALE. Burhan Qurbani packte viele „Alltagssituationen“ in einen Film. Es hätte besser getan, das Thema moderne Muslime in mehreren Filmen, auch als Serie im TV- Programm beispielsweise, ab zu handeln. Der – laut Filmverleih ja- „deutsch muslimische Regisseur“ hat bereits mitgeteilt, er habe nach der Filmpremiere einen Sekt getrunken. Ob und wie viel Alkohol er während der Dreharbeiten genossen hat, blieb bis heute unbekannt. Auch unbekannt bis heute blieb, ob es einen Filmverleiher gegeben hätte oder einen durch Fernsehzuschauer bezahlten öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, der bereit ist, einen Mehrteiler aus dem wahren Leben der muslimischen Community auf die Leinwand zu bringen. (Volker- Taher Neef. Berlin) Quelle Islam.de Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
yilmaz Geschrieben 6. August 2010 Teilen Geschrieben 6. August 2010 Das kommt davon, wenn man unbegingt(!) einem blutigen Anfänger einen Preis verleihen will(!). Hauptsache der Islam kommt im Streifen vor und der sog.Regisseur stößt mit Sekt an, so wie es sich (in diesen Kreisen) gehört. Jetzt noch ein paar apllaudanten dazu und voila ein "ausgezeichneter Film" >Bravo, gut gemacht, da kann einer Stolz auf sich sein! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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