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Matt Stone und Trey Parker erhielten Drohungen via Internet, weil Mohammed in der 200. Folge ihrer Serie im Bärenkostüm dargestellt wurde.

 

In einer Videobotschaft zeigen die Islamisten Fotos des 2004 ermordeten niederländischen Regisseurs Theo van Gogh und fragen, ob Stone und Parker das schon vergessen hätten.

 

Auf der US-Website Revolutionmuslim.com ist dazu auch ein Artikel verlinkt, der die Wohnadresse der beiden South-Park-Macher in Los Angeles verrät.

 

Der Betreiber der Webseite erklärte gegenüber news.blogs.cnn.com, dass es sich nicht um eine Morddrohung handele. Die Veröffentlichung der Adresse von Parker und Stone biete Muslimen die Gelegenheit, dort gegen die Sendung zu protestieren.

 

 

 

Quelle: http://www.dnews.de/nachrichten/panorama/210517/islamisten-drohen-machern-south-park.html

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Die Wahrheit über South Park und die “Islamisten”

 

Von Jörg Lau 23. April 2010

Zeit online

 

Als ich vor ein paar Tagen von der Drohung einer Gruppe New Yorker Islamisten gegen South Park las, dachte ich: Nein, das ist zu blöd, darüber schreibe ich nicht. Es ist wirklich zu blöd, aber nun muss ich doch darüber schreiben.

 

Wo beginnen? In der zweihundertsten Folge der Cartoon-Serie South Park tritt der Prophet Mohammed in einem Bären-Maskottchen-Kostüm auf. Das hat sich eine Gruppe von Islamisten mit dem wichtigtuerischen Namen “Revolution Muslim” auf ihrer Website zum Anlass genommen, den Machern von South Park in Erinnerung zu rufen, sie könnten wie Theo van Gogh enden. Die Gruppe ist für ihre lauten Strassenproteste bekannt und für ihren wilden Israelhass, den schon die Aufmachung der Homepage dokumentiert. Wie ernst ist sie zu nehmen?

 

Ich möchte es so zusammenfassen: Das ist eine Bande durchgeknallter Konvertiten zum Islam, die vor allem den radical chic suchen. Heißt nicht, dass sie nicht ernst zu nehmen seien, es gibt leider viele gefährliche Irre unter den Konvertiten. Aber wenn es jetzt überall heißt, eine “islamistische Gruppe” bedrohe South Park, dann sollte das doch bitte mit einer gewissen Distanz behandelt werden: Dies hier ist eine Gruppe von spinnerten Freaks.

 

Interesanter Weise scheinen skurrile Figuren wie “Youssef al-Kattab” in der Gruppe eine Rolle zu spielen – geboren als Joseph Cohen, ein amerikanischer Jude, der in Israel ein Rabbinerseminar besucht hatte, bevor er 2000 zum islamischen Glauben konvertiert ist. (Nein, das ist keine Erfindung von South Park, das ist die Wirklichkeit.) Auch der Mitgründer “Younes Abdullah Muhammad” ist ein Konvertit. Und beide waren wiederum inspiriert von dem radikalen Scheich “Abdullah al-Faisal”, ebenso Konvertit, geboren als Trevor William Forest in einer evangelikalen Familie in Jamaika. In anderen Worten: Ein Haufen religiös Verwirrter, haltloser Irrer, die nichts dringender brauchen als die besorgte, erregte Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. (Hier mehr Hintergrund von der Anti Defamation League.)

 

So, und nun wird es peinlich: Wegen der albernen Drohposts dieser Freaks hat Comedy Central nun das große Muffensausen bekommen und South Park zensiert. Unfaßlich.

 

Die Folge 200 – ich habe sie unterdessen mehrfach gesehen – ist dabei nahe an der Genialität. Die Geschichte geht ungefähr so: Einer der Jungs von South Park beleidigt Tom Cruise, der daraufhin den gesamten Ort mit einer Prozeßlawine überziehen will. Cruise sammelt 200 Promis, die auch schon von South Park beleidigt wurden – Bono, Hillary Clinton, Paris Hilton etc. Nur unter einer Bedingung will er sich abbringen lassen von seiner Klage: Er verlangt, dass die South Park Jungs – die einen Draht zu Jesus haben – ihm einen Kontakt zum Propheten Mohammed besorgen. Denn Mohammed hat eine geheime Kraft, von der alle Promis träumen: Er kann nicht mehr beleidigt werden. Niemand kann ihn auch nur abbilden ohne Gefahr an Leib und Leben. Ein Promi-Traum!

 

Wie wäre es, wenn wir diese fantastische Fähigkeit für uns gewinnen würden, lockt Cruise seine Mit-Celebrities. Man übt gemeisam druck auf die South Park Jungs aus, die kontaktieren Jesus, Buddha, Konfuzius, Moses und die anderen Religionsstifter, und die wiederum überreden Mohammed in langen Verhandlungen zu erscheinen. Da er aber nicht in menschlicher Gestalt sichtbar werden darf, endet der Prophet also in einem Bärenkostüm. Alles scheint gut zu laufen, da erschüttert eine Explosion South Park – ein Terrorakt? Ja, aber welche Extremisten stecken dahinter?

 

Es sei nur soviel verraten: Islamisten sind es nicht...

 

Es geht in dieser Episode offensichtlich nicht um Mohammed, sondern um Tabu, Angst und Einschüchterung, wie sie sich seit 2001 und besonders nach der Karikaturen-Affäre breit gemacht haben. Es geht um genau die feige Einstellung, die sich jetzt wieder zeigt. Sie hat, muss man leider sagen, in diesem Fall recht wenig mit den Muslimen zu tun. Sie ist eine Folge allzu bereitwilliger Projektionen, für die die konvertierten Irren von New York nur den Anlaß liefern mußten.

 

Die South Park-Macher wollten sich von dem feigen Meinungsklima seit der Karikaturenaffäre nicht beeindrucken lassen. Ihre 200. Folge ist ein Zeichen dafür, dass sie sich weder von weltlichen Mächtigen und Wichtigen noch von denen, die im Namen des Heiligen andere einschüchtern, etwas bieten lassen.

 

Und der feige Sender hat einfach nicht den Mumm, das so stehen zu lassen, sondern zensiert ausgerechnet dieses herrlich absurde Manifest gegen die Zensur. In der 201. Folge ist selbst die Erwähnung des Namens Mohammed mit einem Piepton überblendet worden.

 

Eine Schande ist das. Und eine Lächerlichkeit noch dazu angesichts der albernen Vögel, die sich angemaßt haben im Namen des Islam zu sprechen.

 

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Natürlich sind diese Leute "alberne Vögel. Sie sind lächerlich und peinlich. Aber, wenn du erst mal das Messer in die Brust gerammt bekommst, nach dem man dich mit ein paar Schüssen vom Fahrrad geholt hat...

Doch selbst wenn das nicht passiert, du bekommst Polizeischutz und fühlst dich nicht mehr sicher und auf der anderen Seite gibt es dann Leute, die sagen, dieser Polizeischutz wäre übertrieben, es geschieht dir ja doch nichts. Das geht dann vielleicht dein Leben lang.

Es ist wie mit den durchgeknallten Abtreibungsgegner, die angefangen haben Ärzte zu ermorden. Es sind nur ganz wenige. Man kann sie eigentlich nicht mal Minderheit nennen. Nur wenn dir so einer in den Kopf schießt, dann bist du in den meisten Fällen tot.

Das ist ein Problem, und mir fällt auch nicht ein, wie ich mich da verhalten würde.

Wenn ich mir vorstelle ich wäre Soundpark-Macher. Meine Arbeit ist mein Leben, ich habe Spass daran und verdiene auch noch sehr gut. Im Gegensatz zu Schauspielern kann ich mich auch ungestört in der Öffentlichkeit bewegen, da eigentlich kaum einer so richtig weiss wie ich aussehen (na ja, die eingefleischten Fans schon). Du kannst also dein Leben und deine Arbeit genießen. Und das sollst du dann gegen ein Leben unter Polizeischutz eintauschen. Das gilt natürlich auch für die Verantwortlichen von Comedy Central. Wer garantiert, dass nicht am nächsten Tag ein Idiot mit einer Handgranate in die Lobby stürzt und die hinter den Tresen wirft. Wer will das verantworten?

Es ist leicht da Mut einzufordern. Ich weiss wirklich nicht wie ich handeln würde.

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