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Imame in Deutschland

Nachhilfe für Vorbeter

12.03.2010 - Von Roland Preuß

Die Bundesregierung will Imame besser auf ihre Rolle als Seelsorger und Integrationshelfer vorbereiten. Zudem sollen die Rechte von Kindern illegaler Zuwanderer gestärkt werden.

 

Die Bundesregierung will Imame aus dem Ausland umfassend auf ihre Arbeit in Deutschland vorbereiten und damit eine bessere Integration der etwa vier Millionen Muslime erreichen. "Die Imame müssen in der Lage sein, hier Seelsorge und Integrationsaufgaben wahrzunehmen und hierzu bedarf es einer gründlichen Vorbereitung", sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU) der Süddeutschen Zeitung. Das Thema sei jahrelang ausgeblendet worden, die Imame nähmen jedoch als Autoritätspersonen eine zentrale Rolle für viele Muslime ein.

 

Bisher gibt es lediglich zwei Modellprojekte, um die Imame schon vorab besser zu integrieren: Das Bundesamt für Migration schult seit Ende vergangenen Jahres Imame in Nürnberg und Köln, die Konrad-Adenauer-Stiftung bietet ähnliche Kurse in der Türkei an.

 

Nicht mit dem Umfeld junger deutscher Muslime vertraut

In dem Unterricht lernen die Vorbeter Deutsch, auch das Thema Grundwerte und kulturelle Unterschiede wird behandelt. "Die Vorbereitung muss aber über diese Kurse hinausgehen", sagte Böhmer. Sie werde das Thema bei ihrem Treffen mit der türkischen Regierung in Ankara vor Ostern ansprechen.

 

Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) unterstrich die Bedeutung der Imam-Fortbildung. Die Vorbeter aus dem Ausland seien "oftmals mit dem Umfeld ihrer Gemeindemitglieder - gerade der jungen aus der 2. und 3. Generation - nicht vertraut".

 

Laut Bundesamt für Migration arbeiten etwa 2000 Imame in Deutschland. Langfristig planen Bund und Länder, Imame an deutschen Hochschulen auszubilden.

 

Der Islamrat, dem etwa 300 Milli-Görüs-Moscheen angehören, zeigte sich offen für solche Schulungen. "Das ist ein Gewinn für die Imame - so können sie gerade Jugendliche hier besser verstehen und ansprechen", sagt der Islamratsvorsitzende Ali Kizilkaya der SZ.

 

Bildungsangebote für Kinder illegaler Zuwanderer

Böhmer kündigte zudem an, dass die Bundesregierung künftig auch den Kindern illegaler Zuwanderer zu Bildung verhelfen will. "Wir wollen den Kindern sowohl den Besuch von Schulen als auch den von Kindergärten ermöglichen", sagt Böhmer. Hierzu solle das Aufenthaltsrecht geändert werden.

 

Bisher müssen Lehrer und andere Staatsdiener den Ausländerbehörden melden, wenn sie im Dienst erfahren, dass sich ein Kind ohne die nötigen Papiere im Land aufhält. Dies kann die Entdeckung und Abschiebung der Familie zur Folge haben.

 

In einzelnen Ländern wie Bayern bestehe sogar eine Schulpflicht für die Kinder, gleichzeitig aber eine Meldepflicht der Pädagogen. "Hier müssen wir jede Unsicherheit der Lehrer beseitigen", sagte Böhmer. Der Staatsministerin zufolge findet das Vorhaben Unterstützung in allen Koalitionsfraktionen.

 

Böhmer kritisierte Äußerungen des Berliner Ex-Finanzsenators Thilo Sarrazin (SPD). Dieser hatte gefordert, Familien, deren Kinder es zweimal versäumen, ihre Hausaufgaben zu machen, das Kindergeld zu kürzen. "Kindergeld kürzen geht nicht - schon nach dem Verfassungsrecht", sagte Böhmer. Sie setze auf Vereinbarungen der Schulen mit den Eltern.

(SZ vom 12.03.2010/jobr/woja)

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Selam Aleikum,

ich frage mich wo das hinführt. Darf dann irgendwann jemand das Amt des Imams nur noch ausführen wenn er so eine Prüfung gemacht hat?

 

Das halte ich für bedenklich. Denn dadurch geht meiner Meinung nach die Vielfalt in unserem Glauben verloren.

 

Erinnert mich alles zu stark an das Christentum. Entweder katholische oder evangelische Ausbildung und dann ab auf die Kanzel.

Nachdenkliche Grüße,

FrauRosi!

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