carpe_fortunam Geschrieben 20. Februar 2010 Teilen Geschrieben 20. Februar 2010 Chinas Dönerkönig will den Weltmarkt erobern Vom Tellerwäscher zum Millionär - so lautet der amerikanische Traum. Den träumen auch viele Chinesen. Eine Erfolgsgeschichte aus dem Reich der Mitte ist die des mongolischen Unternehmers Gu, der tanzend Fleischspieße verkauft. Von Petra Aldenrath, ARD-Hörfunkstudio Peking, 20.02.2010 Im Kebabladen von Herrn Gu herrscht Hochbetrieb. Gleich 15 Männer hacken mit scharfen Messern Rind-, Lamm- und Straußenfleisch klein. Im Akkord pieksen sie die Fleischbrocken auf Holzspieße, rollen sie in Frischhaltefolie und packen alles in den Kühlraum. Zum chinesischen Neujahrsfest hat Gu alle Hände voll zu tun. Ganz China hat Ferien und strömt in die Parks. Dort sind Rummelplätze aufgebaut, es gibt Zuckerwatte und an den Ständen von Herrn Gu eben Fleischspieße. Aber keine normalen, sondern extragroße. Allein der Holzspieß ist 50 Zentimeter lang, die Fleischbrocken groß wie Mandarinen: "Wir haben unsere eigenen Rezepte. In diesem Jahr sind arabische Gewürze angesagt," erklärt Gu. Die Spieße werden im Park gegrillt. Beim Grillen werde einem und den Besuchern schnell langweilig, "deshalb tanzen wir ein wenig", so Gu. China ist nicht genug In Pluderhosen und glitzerndem Top, Palästinensertücher um den Kopf geschlungen tanzt Gu und hält gleich zehn Fleischspieße für seine Kunden in der Hand. In China wird er "König des Kebabs" genannt. Doch China allein genügt ihm nicht. Herr Gu hat andere Ziele und zitiert Dschinghis Khan: "Solange es Flüsse und Berge gibt, werden dort meine Kühe und Schafe weiden. Solange es Wasser gibt, wird es meine Fußstapfen geben." Genau, wie Dschinghis Kahn, der die Welt eroberte, wolle auch er expandieren. Er habe vor Geschäfte in Amerika und in jeder anderen Ecke der Welt zu eröffnen. Herr Gu stammt aus einem kleinen Dorf in der Inneren Mongolei. Dort wuchs er in armen Verhältnissen auf. Dreimal wiederholte er die erste Klasse, ein guter Schüler war er nicht. Clever aber trotzdem. Eines Tages kaufte sein Vater eine Kuh. Sie schlachteten sie und verkauften das Fleisch. Langsam wurde die Idee ein Kebabimperium zu gründen in Gus Kopf geboren. Millionär hinterm Grill Als er gerade mal 15 alt war, ging Gu nach Peking und verkaufte seine ersten Spieße auf der Straße. Das ist nun über 25 Jahre her. "Damals gab es nur in den USA Millionäre, aber nicht in China," erinnert er sich. China hole die USA aber ein. "Unsere Spieße werden immer größer, unser Geschäft auch," sagt Gu. Heute ist er Millionär, hat über 150 Mitarbeiter und verkauft seine Spieße Chinaweit. Noch immer steht er dabei selber hinterm Grill - nicht im Anzug, sondern im arabischen Outfit. Gu ist das Zugpferd in seinem Laden, Chinas Kebabking. "Die Leute kommen nicht nur wegen der Fleischspieße, sondern auch weil sie mich sehen wollen," weiß er. Sie würden sich dafür interessieren, wie er sei. "Dieses Jahr habe ich so viele Aufträge. Ich habe fünf Doppelgänger angeheuert. Ich bin also überall gleichzeitig." tagesschau.de Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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