Selim Geschrieben 20. Mai 2009 Teilen Geschrieben 20. Mai 2009 Die geplante Ausstrahlung der RTL-Sendung "Erwachsen auf Probe" schlägt weiter hohe Wellen. In der Sendung werden Kinder in verschiedenen Altersstufen, darunter auch Babys, an Teenager mit Kinderwunsch "verliehen". - Kritiker sehen darin eine Gefährdung des Kindeswohls und werfen dem Sender vor, für die Quote die Grenzen der Moral zu überschreiten. Bereits vor rund zwei Wochen hatte sich der Kinderschutzbund entsetzt über die siebenteilige Sendung gezeigt, die ab 3. Juni ausgestrahlt werden soll. Das Format gefährde das Kindeswohl und sei nicht hinnehmbar. Kritik von Ärzten und Hebammen Inzwischen hat sich die Zahl der Kritiker ständig erhöht. Unter anderem haben sich der Hebammenverband, der Verband der Kinder- und Jugendärzte sowie bundesweit mehrere Politiker zum Format geäußert und RTL teilweise zu einem Verzicht der Ausstrahlung aufgefordert. Für Freitag hat RTL die Kritiker nun zu einer Sichtung des bereits abgedrehten Formats eingeladen. Die Resonanz auf die Einladung sei bislang jedoch mäßig, sagte RTL-Sprecher Frank Rendez. Die fachliche Leiterin des Kinderschutzbundes Köln, Renate Blum-Maurice, will nach eigenen Aussagen an der Sichtung teilnehmen. Sie sagte, es sei zu prüfen, inwiefern die Persönlichkeitsrechte von Kleinkindern durch die Ausstrahlung berührt würden. Dazu zähle auch die Abwägung, ob eine Anzeige Aussicht auf Erfolg hätte. Eine Strafanzeige gegen den Sender gebe es nach ihrer Kenntnis bislang nicht. Die Landesmedienanstalten (LM) von Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen erklärten gestern, eine Instrumentalisierung von Babys und Kleinkindern sei aus ethischen Gründen nicht hinnehmbar. Auch sie fordern RTL zu einem Verzicht auf. Hinter der Aufforderung stehen jedoch nur die ehrenamtlichen Gremien der Landesmedienanstalten. Deren gesetzliche Vertreter kündigten kurz darauf an, dass die für RTL zuständige Landesmedienanstalt Niedersachsen der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) erst nach Ausstrahlung der Sendung eine medienrechtliche Bewertung vorlegen werde. "Es gibt einen Unterschied zwischen der rechtlichen und der moralisch-ethischen Komponente", sagte ZAK-Sprecher Axel Dürr. Forderungen nach einem Ausstrahlungsverbot seien mit der Rundfunkfreiheit nicht zu vereinbaren. Babys werden an Teenager verliehen Diese könne nur dann eingeschränkt werden, wenn durch die Ausstrahlung gegen geltendes Recht verstoßen werde: "Es wäre Zensur, die Sendung vorab zu verbieten", sagte Dürr. Angestrebt werde dagegen die Diskussion um eine Selbstverpflichtung der Sender, moralisch bedenkliche Dokusoaps nicht zu produzieren. In "Erwachsen auf Probe" werden Kinder in verschiedenen Altersstufen an vier Teenagerpaare mit Kinderwunsch "verliehen", um deren Reife zu testen. Nach Angaben von RTL wurde die Sicherheit der Babys durch die ständige Anwesenheit einer Erzieherin, einer Kinderkrankenschwester und einer Psychologin gewährleistet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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