Kudsi Geschrieben 14. November 2006 Teilen Geschrieben 14. November 2006 Selamün aleyküm! Nun steht sie da in voller Pracht Mitten in der Münchner Altstadt: Die neue Synagoge von München. :tup: Für viele Juden und Überlebende des Holocaust ist damit das Unvorstellbare zur Wirklichkeit geworden. Als damals 1938 durch Hitlers befehl die Münchner Hauptsynagoge abgerissen wurde, mussten die Juden ohnmächtig zusehen, wie ihr Gotteshaus durch die Nazi-Herrschaft geschändet wurde. Heute würde sich Hitler im Grabe umdrehen (geschieht ihm auch Recht! ), wenn er davon wüsste, dass München nun eine neue Synagoge hat. Wir als Muslime können die Freude der jüdischen Religionsgemeinschaft nachempfinden und ihnen glückwünschen. Wäre, ja wäre da doch nicht da die Heuchelei der Regierung von Oberbayern, welche einem diese Freude trübt. Während mitten in die Münchner Altstadt die Synagoge gebaut werden darf, wird der Bau der Moschee im Stadtteil Sendling mit topmodernem Kuppelbau und modernen Minaretten durch jene Regierung abgesagt: [ZITAT WIKIPEDIA] 18. September 2006: Die Regierung von Oberbayern hebt auf Grund von Nachbarwidersprüchen den erteilten Vorbescheid auf. Die Landeshauptstadt habe gegen Vorschriften des Abstandsflächenrechts verstoßen. Ferner beeinträchtige (!!!) die Moschee das Ortsbild und lasse die gebotene Rücksichtnahme auf die Umgebungsbebauung vermissen. Sowohl der Bauherr als auch die Landeshauptstadt haben bereits angekündigt, den Freistaat beim Bayerischen Verwaltungsgericht München zu verklagen. Experten geben der Klage gute Erfolgsaussichten. [ZITAT ENDE] (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Moschee_in_Sendling#Chronik_des_Bauvorhabens ) Das finde ich so was von heuchlerisch in Anbetracht der Eröffnung der neuen Synagoge und halte es für eine Doppelmoral der Regierung von Oberbayern. :tdown: Dabei wird die Moschee nicht schlechter platziert sein als die Synagoge jetzt. Während auf der einen Seite den Rechtsextremisten auf den Geist gegangen wird, schmiert man ihnen auf der anderen Seite Butter in ihr Brot! Über die Absage des Moscheebaus freuen sich natürlich auch die rechtsextremen Organisationen anderer Städte, welche in ihren Städten gegen Moscheebauten vorgehen und sich durch solches Verhalten der Regierung von Oberbayern ja geradezu “bestätigt” fühlen. Es kann doch nicht sein, dass Vorurteile bestimmen, ob und welche Gotteshäuser gebaut werden oder nicht. :hey: Ich hoffe, dass es in meiner Heimatstadt nicht dazu kommen wird und wünsche natürlich auch den Müncher Muslimen den Sieg beim Rechtsstreit. Vesselam! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gülseven Geschrieben 14. November 2006 Teilen Geschrieben 14. November 2006 Überall das gleiche :Daumrunter: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
yilmaz Geschrieben 16. November 2006 Teilen Geschrieben 16. November 2006 SelamunAleyküm. Peinlich dass es erst jetzt nachgeholt wird. Die Synagoge soll gleichzeitig mahnen, erinnern wie damals im kollektivmarsch so etwas furchtbares an eine Minderheit angetan werden konnte. Die Deutschen tragen eine große Schuld mit sich, und sie sind sich dieser Bewusst. Heuchelei könnte dem Staat angelastet werden, wenn der Kern dieser bewußten Schuld, aus wirtschaftlichen Stabilitätsgründen besteht, vieles würde zum Stillstand kommen wenn jüdisches Geld in Deutschen Töpfen fehlen würde. Wenn man noch bedenkt was Ihnen alles an Gütern gewaltsam entwendet wurde und als "Dank" in Gaskammern und Arbeitslagern landeten, ist diese Synagoge im Vergleich verschwindet gering, im Sinne der Wiedergutmachung" bzw. mir fällt echt nichts ein, wie man DAS ÜBERHAUPT WIEDERGUTMACHEN könnte. Anders verhält es sich beim Bau von Moscheen. Hier wird etwas gefordert. Dabei beruft man sich auf das Recht der Religionsausübung, die ja (wenn ich mich nicht irre) in großem Maße auch ermöglicht wird. Ein harmonischer Dialog zwischen Religionsgemeinschaften und Politkern wäre gegeben, wenn die Integrationspolitik schon von Anbeginn an betrieben wäre. Es wäre doch das schönste wenn Gebetshäuser nicht gerfordert, sondern mit Respekt und Wohlwollen seitens dem Staat und aller in der Gesellschaft lebenden gefördert werden würde. Die Basis dafür liegt im gegenseitigen Verständniss. Weil diese Integration verfehlt wurde, fühlen sich nun die einen aufgerufen unbedingt etwas zu erhalten was ihnen zusteht, demgegen über die andere Partei es wiederwillen billigen (weil "unbedingt"). Das treibt einen Keil zwischen die Leute und je länger sich dann das herauszieht, umso negativer werden die Gefühle zueinander, was den Rechtsextremen ohnehin als Wasser auf die Mühlen dient. Ich denke, dass hier schon in den 70er Jahren ein Fehler gemacht wurde, dessen Auswirkungen Heute in breiterem Rahmen zu erkennen ist. Wie denkt Ihr darüber ? Ve AleykümSelam Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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