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Putin kauft für hunderte Millionen Euro Uran

 

 

Der russische Präsident hat in Australien große Mengen Uran eingekauft. Nur zum Betrieb der 30 Atomkraftwerke, die Russland in den kommenden Jahren bauen will - sagt Putin. Kritiker befürchten einen Weiterverkauf oder gar eine militärische Nutzung.

 

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Der russische Präsident Wladimir Putin und der australische Premierminister John Howard haben ein Atomabkommen unterzeichnet, dass Russland die Lieferung von Uran zusichert.

 

Über die exakte Menge wurde nichts bekannt, der Verkaufspreis von mindestens einer Milliarde australische Dollar (604 Millionen Euro) lässt jedoch auf einen enormen Posten schließen.

 

Die Uranlieferungen seien zur zivilen Nutzung vorgesehen, sagte Howard nach Vertragsabschluss vor dem Asien-Pazifik-Forum (Apec) am Wochenende in Sydney.

 

Zudem biete die Vereinbarung einen "Rahmen für weitergehende Zusammenarbeit bei den friedlichen Atomaktivitäten". Zum Umfang des Abkommens wurden keine Angaben gemacht.

 

Beide Vertragspartner wiesen Vorwürfe zurück, Moskau wolle einen Teil des Urans an Drittstaaten wie den Iran verkaufen. "Ich weiß gar nicht, worüber die Leute da reden", sagte Putin. Sein Land exportiere schon jetzt große Mengen angereicherten Urans für militärische Zwecke, unter anderem jährlich 30 Tonnen an die USA.

 

Howard betonte, dass bei jedem Uranverkauf an Russland "sehr strenge Sicherheitsvorkehrungen" gelten würden, so dass es nicht zur Herstellung von Atomwaffen verwendet werden könne. Australien hatte zuvor bereits ein ähnliches Abkommen mit China geschlossen.

 

Russland will Putin zufolge in den nächsten zwei Jahrzehnten 30 neue Atomkraftwerke bauen. Nur dafür werde der Brennstoff aus Australien benötigt. Das Abkommen schließt einen Weiterverkauf oder eine militärische Nutzung des Urans aus.

 

Auch der australische Außenminister Alexander Downer wies Befürchtungen der Opposition zurück, man könne Putin nicht trauen, dass er das Uran nicht doch für militärische Zwecke nutzen oder an Drittländer wie den Iran weiterverkaufen werde. Solche Spekulationen seien wirklichkeitsfremd, sagte Downer im australischen Rundfunk.

 

Australien hat kein eigenes Atomprogramm, verfügt aber über 40 Prozent der weltweit bekannten Uranreserven. Diese unterliegen strikten Exportbestimmungen. So darf das Material nicht für militärische Zwecke eingesetzt werden, auch nicht zum Antrieb von Atom-U-Booten.

 

Süddeutsche Zeitung

07.09.2007

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