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Selam Aleikum,

kann mir jemand sagen ob ich während einer Schwangerschaft Ramadan machen darf?

Ich würde gerne wissen ob es mir freigestellt ist, je nachdem wie ich mich fühle oder ob es auch für mich eine Pflicht ist.

Wenn es für mich keine Pflicht ist würde ich auch gerne wissen ob ich die versäumten Tage nachholen muß.

Die gleichen Fragen habe ich zu der späteren Stillzeit.

Ich weiß das es Musliminnen gibt, die ganz normal fasten wenn sie schwanger sind. Aber ich möchte hier keine Erfahrungsberichte sammeln sondern eher Hadithe oder Gelehrtenmeinungen. Diesbezüglich würde mich vor allem die Auslegung in der malikitischen Rechtsschule interessieren. Aber auch die Vorschriften der anderen Rechtsschulen sind willkommen.

Meine Sorge ist das ich durch das Fasten dem Kind schaden könnte. Das Kind wird zwar im Moment "nur" durch mein Blut versorgt, aber ich weiß eben nicht wie schnell das Blut unbrauchbar wird durch Nahrungs- oder Flüssigkeitsmangel. Der erste Fastentag z.B. dauert immerhin 16 Stunden.

Viele grüße,

FrauRosi!

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Aleykumselam liebe Schwester

Ich kann es im Moment leider nur auf hanefitischer Rechtschulbasis beantworten, ich denke aber, dass es in den restlichen Rechtschulen ähnlich gehandhabt wird:

Wenn man sich in den ersten oder letzen drei Monaten der Schwangerschaft befindet, soll man nicht fasten, da es definitiv schädliche Auswirkungen auf Mutter und Kind hat.

Wenn man sich jetzt aber im 4. oder 6. Monat befindet, soll man die Sachlage mir einem möglichst gläubigen (oder emphatischen) Arzt/einer Ärztin besprechen und nach seinem/ihrem Ratschlag handeln.

Die nicht gefasteteten Tage soll man bei gegebener Zeit versuchen schnell nachzufatsen, kaza.

Aus meinem Umkreis kenne ich das auch so, dass schwangere Frauen sehr häufig im Ramadan nicht fasten und es dann nachholen. Vor allem jetzt, wo die Fastenzeit so lang sein wird und wir uns noch im "Spätsommer" befinden, sollte man sich das genau überlegen und dieses zumindest mit einem Arzt absprechen. Dasselbe gilt auch für die Stillzeit- wenn man befürchtet sich und dem Kind damit schaden zu können- mit einem Arzt/einer Ärztin absprechen. Nur frag ich mich, was man dem Kind denn für lebenswichtige Nährstoffe geben kann, wenn man selber nichts isst und trinkt..?

Grüße zurück

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Selam Schwester,

vielen Dank, das hat mir schon sehr weiter geholfen.

Trotzdem war ich immernoch nicht so ganz beruhigt, ich möchte ja schon gerne fasten.

Also hat mein Mann angefangen auf arabischen Seiten zu googlen und mir dann alles übersetzt was er gefunden hat. Ich versuche es mal zusammen zu fassen:

Zuerst wurde ein Hadith angegeben. Eine Frau soll zu Mohammed gekommen sein und sagte, sie sei schwanger und hätte Angst zu fasten. Sie habe Angst um ihr Kind. Daraufhin soll Mohammed entgegenet haben sie soll erstmal frühstücken gehen.

Und wenn sie es schafft soll sie fasten, wenn sie es nicht schafft muß sie es nicht, aber sie solle dann die Tage nachfasten.

Dieser Hadith wurde dann so interpretiert, das eine Frau, die Angst hat oder sogar panisch wird nicht fasten soll. Wenn sie sich aber körperl. und geistig gut fühlt kann sie fasten. Außerdem solle man einen Arzt fragen ob er meint man sei in der Lage zu fasten.

Dann wurde noch darauf hingewiesen welche Nahrungsmittel man auf jeden Fall in der Nacht zu sich nehmen soll um das Kind ordentlich zu versorgen.

Ich habe jetzt mit meinem Mann zusammen entschieden das ich es versuchen werde. Ich komme zwar jetzt in den 7. Monat, und das Laufen und Bücken wird langsam unangenehm, aber bis jetzt fühle ich mich während der ganzen Schwangerschaft topfit.

Und wenn ich mal einen Tag habe, an dem ich Mittags oder Nachmittags das Gefühl habe es geht nicht mehr werde ich den Fastentag eben sofort abbrechen. Ich hoffe Allah wird Erbarmen mit mir haben.

Meine Ärztin werde ich auch noch fragen, wobei ich denke sie wird es pauschal ablehnen.

Viele Grüße,

FrauRosi!

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  • 5 Jahre später...

Hallo,

eine Vertrauensperson in meinem Bekanntenkreis hat sich sehr aufgeregt, dass eine schwangere Frau gefastet hat.

Mich hat es etwas gewundert. Ich weiß, dass Reisende nicht fasten müssen, aber da kann ich mir sehr schwer vorstellen, dass Schwangere fasten sollen?

 

Wie handhabt ihr das? Darf sich das die Frau das selbst aussuchen oder müsste der da eingreifen?

Darf man da überhaupt etwas sagen, wenn man selbst kein Moslem ist? Irgendwie denke ich, dass ein Ungeborenes durchaus darauf angewiesen ist, dass die Mutter sich gut ernährt und genug trinkt?!

Danke für das Flügelchen stutzen oder bestärken...

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Danke für die Auskunft :-) Ich habe darüber nachgedacht und mir überlegt, dass ich den den Dreien sagen werde, dass sie einen möglichst muslimischen Arzt suchen sollen. Außerdem wäre ja vielleicht auch eine Lösung, dass die Schwangere durchgehend nur stilles Wasser trinkt und tagsüber wenigstens etwas Gemüse zu sich nimmt.

Ich persönlich war vor meiner Schwangerschaft Vegetarierin und habe mit viel Überwindung wieder angefangen Fleisch zu essen, da ich sichergehen wollte. Es war mir wichtig, dass der Kleine gut versorgt ist - er ist das größte Geschenk auf Erden. Von daher weiß ich wie schwer es ist Mamawerden und Überzeugung zu kombinieren. Es fiel mir jedoch von der Entscheidung einfach, da es keinen religiösen Hintergrund hatte.

Ich denke, dass Ramadan etwas Gutes ist und das Thema "Nachholen" sehr sinnvoll sein kann. So kann man beides miteinander vereinen und hat die freie Wahl, wenn die Familie die Entscheidung akzeptiert.

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