Guest Posted October 15, 2002 Share Posted October 15, 2002 ...hört As salamu alaikum, Im Sommer 1993 machten mein damaliger, türkischer Ehemann Ali und ich eine Tour mit unserem Iveco-Kleintransporter - ich hatte eine kleine Firma- in die Balkanländer. In Bulgarien wurden wir aufgehalten, Ali´s Aufenthaltserlaubnis für Deutschland war abgelaufen und unsere Vermieter, mit denen wir im Rechtsstreit lagen, meldeten unseren Wohnsitz unbekannt verzogen ab. Deswegen erteilte die deutsche Botschaft in Sofia/Bulgarien ihm kein Einreisevisum, sie sagten, er müsse es von der Türkei aus versuchen. Wir reisten in die Türkei ein, der Iveco wurde, da er mir gehörte, in meinen Pass eingetragen, wie es eben in der Türkei üblich ist. Das deutsche Konsulat lehnte den Antrag Ende September ab, mit der Begründung, er habe keinen festen Wohnsitz in Deutschland, und es sei auch keine Familienzusammenführung, da ich ja auch in der Türkei war. Wir überlegten, ob wir in der Türkei bleiben, oder nach Deutschland zurückkehren wollten. Da ich mein Studium noch beenden wollte, entschieden wir uns für die Rückkehr nach Deutschland. Man kann aus der Türkei nur so ausreisen, wie man eingereist ist, das bedeutete also, ich müsste allein mit meinem Kleinlaster nach Deutschland zurückfahren, oder wir müssten aus der Türkei ausreisen, und ihn bei der Einreise in den Ali´s Pass eintragen lassen. Da es zu gefährlich ist, als Frau, allein, mit einem neuen Kleinlaster durch den Balkan zu reisen, entschieden wir uns für die zweite Alternative. Wir bereiteten alles für den Aufbruch vor, Ali fuhr zur Tankstelle, ich packte ein paar Sachen zusammen. Als er zurückkam, machte er ein bedrücktes Gesicht und sagte mir, daß der Iveco nicht mehr richtig fährt! Ich erinnerte mich daran, daß der Verkäufer uns geraten hatte, nach soundsoviel tausend Kilometern den Antriebsriemen überprüfen zu lassen, was wir versäumt hatten. Darum sagte ich Ali, er solle doch mal danach schauen, und ihn eine Kerbe in die eine Richtung verstellen, wenn es nicht geht, zwei in die andere. Ali meinte, er wolle lieber in das Industriegebiet von Bursa tuckern und dort sich von Fachleuten beraten lassen. Die Fachleute waren sich einig, daß die Dieselpumpe kaputt sei. Eine neue Dieselpumpe müsse von Deutschland importiert werden, Kostenpunkt ca. DM 1500,-. Soviel Geld hatten wir nicht mehr, es war ja nur ein kurzer Aufenthalt geplant. Seine Verwandten wollten uns nicht helfen, da Ali´s Rückzahlungsmoral bekannt war, und von meinem Stiefvater war auch keine Unterstützung zu erwarten, also fragten wir auf Zollhof von Bursa nach, ob wir den Kleinlaster dort abstellen könnten. Der Zollbeamte sagte, es würde 250 $ pro Monat kosten, aber selbst, wenn wir das bezahlen würden ginge es nicht, weil er den Platz, den er noch habe, selbst brauche....er wollte also geschmiert werden. Wir fuhren zurück und berieten uns mit der Familie, aber auch diesmal wollten sie uns nicht helfen. Also blieben wir bei seiner Mutter in der mittelanatolischen Stadt Aksehir. Meine Mutter sparte solange bis sie uns das Geld überweisen konnte. Endlich war es Mitte Februar 1994 soweit! Ali fuhr nach Bursa um die Dieselpumpe zu bestellen. Einen Tag später rief er an, ich solle auch nach Bursa kommen, er habe eine Überraschung für mich... er holte mich vom Busbahnhof mit unserem Kleinlaster ab!!! So schnell kann doch keine Dieselpumpe importiert werden!?! Er erzählte mir dann, was geschehen war. Er war in das Industriegebiet gefahren, um die Pumpe zu bestellen. Die Automechaniker dort begutachteten nochmals den Motor des Iveco´s, tranken Tee und palaverten, als ein alter Mann dazukam, und fragte, was los sei. Als er hörte, wie der Motor lief, stellte er den Antriebsriemen um eine Kerbe in die eine Richtung, es lief garnichts mehr, dann zwei Kerben in die andere Richtung...der Iveco lief wieder wie am Schnürchen!!! Ich informierte meine Mutter. Dann kamen meine Schwester und ein Bekannter Anfang März 1994 in die Türkei, um den Iveco nach Deutschland zurückzubringen, damit er dort verkauft werden konnte. Ich wollte in der Türkei bleiben, da dort mein Studium anerkannt wurde, und ich eine sehr gut bezahlte Stellung hätte bekommen können. Erstens kommt es anders, als man meistens zweitens denkt... Wir stellten bald fest, daß unsere Pläne nicht funktionierten, sprachen sogar darüber, uns scheiden zu lassen. Bald hatten wir dann auch ein klärendes Gespräch. Wir vereinbarten, daß ich,sobald wir geschieden wären, direkt zum Flughafen nach Ankara fahren würde, wo meine Mutter schon ein Ticket für mich hinterlegt hatte. Nach demGespräch fuhr Ali wieder zu seinem Freund Mustafa, der ein kleines Lokal an der Bundesstrasse zwischen Konya und Aksehir betrieb. Gegen Mitternacht rief er an, er habe zwei leute aus Deutschland getroffen, die uns helfen könnten, sie hätten auch Dokumente dabei, die das belegen würden. Ich solle Tee kochen, sie seien gleich da. Kaum war der Tee fertig, standen sie schon vor der Tür. So lernte ich Murat und Fatma, ein türkisches Ehepaar aus Freiburg/Breisgau kennen.Wir redeten die ganze Nacht... Murat bot mir an, ich könne am nächsten Tag mit ihnen nach Deutschland zurückfahren, und wenn ich nicht mehr bei meiner Familie bleiben könne, zu ihnen nach Freiburg kommen. Dort könne ich bei ihnen solange wohnen, bis ich Arbeit und Wohnung gefunden habe, und Ali und ich könnten in Ruhe überlegen, was wir tun wollten. Anfang Mai 1994 verließ ich die Türkei mit Murat und Fatma. Unterwegs erfuhr ich, daß Murat ein Schüler Sheikh Nazim´s ist, den er gerade in Zypern besucht hatte. Nach drei schönen Wochen des Wiedersehens verließ ich meine Familie, und fuhr mit dem Zug nach Freiburg, wo mich die beiden am Bahnhof abholten. Zwei Wochen später hatte ich eine Arbeitsstelle gefunden, mit der Wohnungssuche wollte ich warten, bis ich mich entschieden hätte, ob ich noch mit Ali verheiratet bleiben wolle, oder nicht. Drei oder vier Monate lebte ich in der Familie Murat´s, lernte etwas über den Islam und hörte das erste Mal von Sheikh Nazim und der Naqshbandi-Tarikat. Einmal kehrte Murad von einem Besuch bei Sheikh Nazim zurück. Er war im Zimmer nebenan, und redete mit Fatma, ich hörte, wie sie sagte: Das musst Du ihr sagen! . Sie baten mich, zu ihnen ins Zimmer zu kommen. Ich erfuhr, daß Sheikh Nazim Murad und Fatma zu mir geschickt hatte, damit ich ihn nach siebenjähriger Suche endlich finden konnte, und daß ich seine Schülerin sei. Fatma erzählte, sie habe damals,als sie von Konya Richtung Usak fuhren Murad schon zweimal gebeten, anzuhalten, weil sie Wasser trinken wollte, er sei an zwei Raststätten vorbeigefahren. Bei der dritten hatte sie ihm gesagt, er solle dort endlich anhalten. Das war die Raststätte, in der sie Ali getroffen hatten. Ich war sehr froh darüber, endlich etwas zu lernen und von Sheikh Nazim zu hören, denn seitdem ich im Sommer 1993 offiziell die Schahada sprach, hatte ich nicht viel lernen können, denn ich fand niemanden, der mich das über den Islam lehren wollte, wonach ich mich sehnte. Ali und ich probierten es nochmal unsere Ehe weiterzuführen, der Versuch scheiterte, ich liess mich 1998 scheiden. Wenn Leute mich nach meiner Religion fragten, antwortete ich anfangs noch, ich sei Muslima. Dann wurde mir immer wieder von Muslimen erklärt, ich sei nur Muslima, wenn ich dies und jenes tun bzw. lassen würde, so daß ich dann nur noch sagte, ich habe den Islam akzeptiert, könne aber nicht von mir sagen, Muslima zu sein. Anfang diesen Jahres wurde der Wunsch in mir immer grösser, wieder Verbindung mit Muslimen aufzunehmen, und dachte auch wieder des Öfteren an Sheikh Nazim, und die Naqshbandi-Tarikat. So gab ich bei Google: Muslima, deutsch, Forum ein. Zuerst landete ich im Deutsche-Muslima-Forum , darüber kam ich auf die Ansary-Seite und über die Linkliste zum Abendstern. Durch ein Posting Salim´s wurde mir wieder klar, daß ich eigentlich immer Muslima war. - Alhamdullilah! Bald entwickelte sich ein persönlicher Kontakt mit Salim und seiner Frau Hagar, die ich an einem Wochenende besuchte. Wir saßen zusammen am Tisch und redeten über den wunderbaren Humor Allah´s. Plötzlich wurde mir klar, dass ich meinem Exmann Ali dankbar dafür sein muß, daß er nicht auf mich gehört hat, als ich ihm 1993 sagte, der Antriebsriemen des Iveco´s sei verstellt. Denn sonst sässen wir jetzt nicht zusammen, der Sheikh hätte mir Murat und Fatma nicht nach Aksehir schicken können, damit ich ihn endlich finde und ich hätte auch nicht am Schwarzwald-Dhikr teilnehmen können! Allahu Akbar! wasalam Katja [Diese Nachricht wurde am 16.10.2002 um 11:57 Uhr von Katja editiert] [Diese Nachricht wurde am 16.10.2002 um 12:05 Uhr von Katja editiert] Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted October 15, 2002 Share Posted October 15, 2002 ??? wo ist das, was ich geschrieben habe??? In der Überschrift fehlt das letzte Wort: ...hört Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted October 16, 2002 Share Posted October 16, 2002 Katja schrieb am 15.10. um 13:49 Uhr : ??? wo ist das, was ich geschrieben habe??? In der Überschrift fehlt das letzte Wort: ...hört Ich habs in dein Posting reingeschrieben. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted October 16, 2002 Share Posted October 16, 2002 Cok tesekür ederim, kardesim:thumbs: wasalam + das Beste Katja Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted October 16, 2002 Share Posted October 16, 2002 salam schwester eine sehr interessante lebens geschichte... aber bin froh das du alles hinter dir hast und jetzt zufrieden bist mit deinem leben ALHAMDULILLAH MASAALLAH und weiter so:thumbs: wassalam songül/köln Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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