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Der Kosmos ist deutlich größer als sein sichtbarer Bereich: Laut Berechnungen dreier britischer Forscher passen in das Universum mindestens 250 Kugeln mit einem Radius von 13 Milliarden Lichtjahren.

 

 

Der Raum dehnt sich aus

 

Auch die Astronomen haben ein "Unbestimmtheitsprinzip" - eines, das die Grenze des Messbaren in großen Dimensionen festlegt. Denn: Uns sind nur jene Teile des Universums zugänglich, deren Signale uns während der 13 Milliarden Jahre seit dem Urknall erreichen konnten. Was jenseits dieses durch die Lichtgeschwindigkeit definierten Beobachtungshorizontes liegt, bleibt unsichtbar.

 

Würde sich der Raum des Kosmos nicht selbst ausdehnen, läge der Radius des sichtbaren Bereichs bei genau 13 Milliarden Lichtjahren. Da sich der Raum jedoch aufbläht - und zwar offenbar sogar beschleunigt aufbläht, ist der Radius deutlich größer.

Das Licht im Raum verhält sich so ähnlich wie eine Ameise, die mit entlang eines Gummibandes spaziert, das währenddessen auseinandergezogen wird. Das Tempo der Ameise bleibt zwar konstant, dennoch wächst die Distanz zum Startpunkt schneller, als man aufgrund ihrer Fortbewegung annehmen würde. Physiker gehen davon aus, dass uns sogar Photonen erreichen, deren Quelle mittlerweile 45 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

Blick hinter den Horizont

 

Und jenseits dessen? Direkte Messungen sind unmöglich, aber Forscher haben Wege gefunden, dennoch hinter die kosmischen Kulissen zu blicken. Und zwar indirekt, über die Krümmung der Raumzeit. Letztere kann man beispielsweise durch Schallwellen in der kosmischen Hintergrundstrahlung, die sogenannten Baryonische akustische Oszillation, bestimmen.

Und von der Krümmung schließen Astronomen wiederum auf bestimmte Modelle des Universums, die nicht nur etwas über das Diesseits des Beobachtungshorizontes aussagen, sondern auch über das Jenseits.

 

 

Methode: Statistisches Rasiermesser

 

Gleichwohl führt dieser Ansatz zu einem gewissen Wildwuchs im theoretischen Fach. Im Prinzip befindet sich die Kosmologie in einer ähnlichen Situation wie zur Zeit der kopernikanischen Wende. Um die Bewegung der Sterne zu berechnen, hätte es nicht unbedingt die neue Theorie des Nikolaus Kopernikus gebraucht, die die Erde um die Sonne Kreisen ließ anstatt, wie bis dahin üblich, umgekehrt.

Auch das alte ptolemäische System konnte die Himmelsbeobachtungen mit Hilfe komplexer Stapel von Kreisbahnen auf Kreisbahnen, sogenannten Epizyklen, erklären. Nur türmten sich diese Stapel immer höher auf, ohne dass ein Ende abzusehen gewesen wäre. Sie waren das Gegenteil von einfach.

Und mit Einfachheit ist man in der Physik meist gut gefahren - weniger ist mehr, lautet die entsprechende Regel des Ockham'schen Rasiermessers.

 

Um quasi epizyklische Exzesse in der aktuellen Kosmologie zu vermeiden, schlägt nun Mihran Vardanyan von der Oxford University mit zwei Kollegen einen neuen Ansatz vor. Man passe die Modelle nicht an die Daten an, lautet seine Devise, sondern stelle stattdessen die Frage: Wie wahrscheinlich ist ein Modell, wenn man die Daten als gegeben annimmt? Die Methode heißt "Bayesian Model Averaging" und ist nichts anderes als ein Ockham'sches Rasiermesser mit statistisch geschärfter Klinge.

 

 

Billiarden Kubiklichtjahre - oder mehr

 

Die Methode sorgt nicht nur für eine neue Übersichtlichkeit, weil sie einfache Modelle gegenüber komplexen favorisiert, sie wirft auch konkrete Ergebnisse ab. Den Berechnungen der drei britischen Astrophysikern zufolge hat die Raumzeit keine oder eine nur sehr schwache Krümmung.Und das Volumen des Universums ist groß, sehr groß sogar. Eine Kugel mit einem Radius von 13 Milliarden Lichtjahren hätte ein Volumen von rund 9.200 Milliarden Trillionen Kubiklichtjahren. Das Universum ist laut Vardanyan und Co. mindestens um das 250-Fache größer.

science.ORF.at

 

 

Links zum Thema:

:bism:

Und den Himmel haben Wir mit (Unserer) Kraft erbaut; und siehe, wie Wir ihn reichlich geweitet haben. [51:47]

http://forum.misawa.de/showthread.php/11044-51.-Ad-Dariyat

An dem Tage, da werden Wir den Himmel zusammenrollen, wie die Schriftrollen zusammengerollt werden. (So) wie Wir die erste Schöpfung begonnen haben, werden Wir sie wiederholen - bindend für Uns ist die Verheißung; wahrlich, Wir werden (sie) erfüllen. [21:104]

http://forum.misawa.de/showthread.php/11074-21.-Al-Anbiya

 

Die Studie: "Applications Of Bayesian Model Averaging To The Curvature And Size Of The Universe"

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Ein hochinteressanten Thread hast Du aufgemacht,Yilmaz!

 

Interessierst Du Dich persönlich für Physik und Astronomie?

 

Ich persönlich bin mir manchmal nicht sicher,ob wir das Universum wirklich verstehen! :-)

Beispiel Ausdehnung des Alls: Woher wissen wir das? Aus der Rotverschiebung.Die Spektren der Sterne sind in den roten Bereich verschoben.Je weiter die Sterne weg sind,umso stärker ist diese Verschiebung der Spektrallinien ins Rote.

Der relativistische Dopplereffekt würde diese Rotverschiebung erklären: Je stärker die Rotverschiebung ist,umso schneller bewegen sich die Sterne von uns weg.

 

Was mich allerdings nachdenklich macht: Das Licht legt teilweise Milliarden von Lichtjahren zurück.

Wäre es da nicht denkbar,daß das Licht auf andere Weise Energie verliert?

So wird Licht z.B. auch ins Rote verschoben,wenn es ein Gravitationsfeld durchqueren muß..

 

Auf alles Fälle ein dickes Lob für Deinen Beitrag,Yilmaz!

 

Nette Grüße

vom Unglaub

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Danke Unglaub! :daumhoch

Der Weltraum ist auch Zentrum meiner Neugierde. Ich kann mich noch erinnernm ich glaube das war 2009 Sommer, auf jeden Fall war es zeitgleich die Lailat al Qadr "Nacht der Macht" wo der Erdrand als Schatten am Mond sichtbar war. Da hatte ich einen freien Blick auf den Vollmond, es war eine überwältigende Sache sehen zu können um welche Dimension es da geht mit Gänsehautfaktor. Schon als Kind war mein Kpf immer nach oben in den Weltraum gerichtet.:) Aber ein Fachmann bin ich keiner! Es gibt da so einige Bereiche die mich immerschon angezogen haben, wovon ich aber keine genauen Details in meinem Gedächtniss speichern will, keine Ausdrücke aus der Physik usw, ich will sie mir weiter aus der Brille des Phantasten betrachten, so liebe ich es. Es gibt Dinge die verlieren ihren Zauber wenn sie vollständig und exakt nachvollziehbar erlärt werden, davor flüchte ich. Obwohl die Sendungen von Prof. Lesch auch spannend sind und ich sie mir gerne reinziehe.

Auf die Sache mit der Rot/Blau-Verschiebung bin ich das erste mal durch Harun Yahya´s "DIE WUNDER DER WISSENSCHAFT IM QURAN" aufmerksam geworden, aber da stehen noch weitere spannende Sachen.

 

Weitere Interessante Links: Der neue Wettlauf um den Weltraum

http://orf.at/stories/2042391/2042393/

Bearbeitet von yilmaz
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