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Türkische Gemeinde in Oldenburg feuert VHS-Dozent

 

Verfassungsschutz warnt vor Lehrbuch mit bedenklichem Inhalt – Verband distanziert sich

 

 

http://www.nwzonline.de/nwz-bilder/art_gr/2011/02/22/dozent.jpg Yakup Castur (l.). BILD: Krogmann http://www.nwzonline.de/images/btn_zoom.gif

 

Die VHS Oldenburg stellt ihre Islam-Kurse ein. Bei der türkischen Gemeinde ist der umstrittene Dozent nicht mehr Dialogbeauftragter.

 

von Frank Jungbluth

 

Oldenburg - Nachdem der Verfassungsschutz vor einem Lehrbuch gewarnt hat, dass an der Oldenburger Volkshochschule für Islam-Kurse verwendet worden ist (diese Zeitung berichtete), trennt sich die VHS vom bisherigen Dozenten Yakup Castur (34). Der türkischstämmige Unternehmer aus Oldenburg ist ab sofort auch nicht mehr Dialogbeauftragter der Türkisch-Islamischen Gemeinde Oldenburg, wie der Vorsitzende Tunjay Dincer (46) bestätigt.

 

Der Skandal um das Lehrbuch „Einführung in den Islam speziell für Volkshochschulen“, das auf der Internet-Seite „Way-to-Allah“ (Weg zu Allah) vertrieben wird, erreicht jetzt den Dachverband der Türkisch-Islamischen Union (DITIP) in Köln. Dort sind 900 muslimische Religionsgemeinschaften in Deutschland organisiert. „Way-to-Allah“ wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Der Verfassungsschutz Brandenburg hatte das Lehrbuch als verfassungs- und frauenfeindlich eingestuft.

 

DITIP-Generalsekretär Dr. Ali Ihsan Ünlü (52), gleichzeitig Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen, sagte dieser Zeitung: „Die Türkisch-Islamische Gemeinde in Oldenburg und auch der Imam der Moschee wussten nicht, was dort vor sich geht. Der Kursleiter Yakup Castur war als Dialogbeauftragter nur befugt, Besucher durch die Moschee zu führen. Für Unterricht oder Kurse zum Islam haben wir ausgebildete Experten und Theologen. Hier hat jemand seine Kompetenzen überschritten. Wir dulden keinen Extremismus.“

Weiterführende Links

Artikel: Verfassungsschützer ermitteln in Oldenburger VHS

 

 

 

Man wolle den Fall auch im Dachverband aufklären und distanziere sich vom Lehrbuch und der unerlaubten Werbung auf der Internetseite von „Way-to-Allah“. Externe Links zum Thema:

Zur Homepage des Verfassungsschutzes Brandenburg Innenminister Uwe Schünemann (CDU) bestätigt, dass der Verfassungsschutz des Landes rechtzeitig kooperative Gespräche mit der VHS Oldenburg geführt habe. „Ich bin beruhigt, dass die Volkshochschule umgehend reagiert hat.“

Sowohl die Türkische Gemeinde als auch die Volkshochschule bestätigen inzwischen, dass es sich beim umstrittenen Islam-Kursus um einen Alleingang des Dozenten gehandelt habe. Sowohl die Gemeinde als auch der Imam hätten nicht gewusst, dass ein Islam-Kursus in der Oldenburger Moschee angeboten werde.

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