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Kopftuch- und Internetrassismus nehmen zu

Rassismus gegen Frauen mit Kopftuch nimmt zu. Das ist eine der wesentlichsten Schlussfolgerungen aus dem "Rassismus-Report 2010", den die Initiative ZARA am Montag vorgelegt hat. Auch Beschimpfungen im Alltag sind keine Ausnahme.

 

Gezielte Politik gegen Muslime

ZARA-Geschäftsführerin Barbara Liegl und der Leiter der Beratungsstelle, Wolfgang Zimmer, sehen diese Entwicklung auch im Zusammenhang mit gezielter Politik gegen Muslime. Sie vermuten, dass durch den Wien-Wahlkampf hier eine zusätzliche Negativdynamik entstanden sei.

 

745 Fälle dokumentiert

Insgesamt wurden von ZARA im Vorjahr 745 Fälle dokumentiert, rund 50 weniger als im Jahr davor. Vertreten sind auch Fälle, in denen Österreicher Opfer von Diskriminierung wurden, etwa bei Beschimpfungen als "Scheiß-Österreicher" durch ausländische Jugendgruppen.

 

Kein Job wegen Kopftuchs

Schwierig ist es laut dem Bericht vor allem, als gläubige Muslimin einen Job zu bekommen, wenn man diesen mit Kopftuch ausüben will. Dabei sei das nicht in erster Linie auf die rassistische Einstellung von Arbeitgebern zurückzuführen, so Zimmer. Vielmehr wollten diese oft vermeintlich negativen Kundenreaktionen vorbeugen.

 

Entsprechende Erfahrungen musste eine Frau machen, deren Qualifikationen zwar eine Wiener Firma für Heilbedarf überzeugten, die aber nach Rücksprache mit den Filialen doch nicht engagiert wurde - mit dem Argument, dass sich die Kunden über eine Mitarbeiterin mit Kopftuch beschweren würden.

 

Burkini als Daueraufreger

Ein weiterer Daueraufreger bleibt der Burkini. Das Tragen dieses stoffreichen Badeanzugs büßte eine Frau im Schwimmbad einer geförderten Wohnungsanlage mit wilden Beschimpfungen durch andere Hausparteien.

 

Hemmschwelle geht zurück

Überhaupt scheint laut ZARA die Hemmschwelle bei Rassismus zurückzugehen, vor allem im Internet. Hier werde gepostet, "was das Zeug hält". Angriffe richteten sich gezielt vor allem auf Muslime, Juden und Schwarzafrikaner.

 

Letztere Gruppe hat unverändert mit Problemen zu kämpfen, was den Zutritt zu Lokalen betrifft. Berichtet wurde von Vorfällen, bei denen in einer Art von Apartheid "Ausländer" nur an einem Wochentag in Bars eingelassen würden oder wo unter Hinweis auf eine bereits erfüllte "Ausländerquote" der Einlass verwehrt werde.

 

Verfehlungen durch Exekutive

Verbesserungsbedarf erkennt ZARA bei der Exekutive, der die Initiative "Ethnic Profiling" sowie Anhaltungen und Personendurchsuchungen bei Ausländern ohne jeglichen Verdachtsmoment vorhält.

 

So wurde ein Bildhauer nigerianischer Herkunft bei einem Aufenthalt in Oberwart von einem Hotelparkplatz aus auf die nächste Polizeidienststelle mitgenommen, um eine Kontrolle seiner Ausweise durchzuführen. Die Exekutive sprach von einer "Routineüberprüfung".

 

Auch Niki Lauda erwähnt

Eingang in den Bericht fand auch Formel-1-Legende Niki Lauda. Dieser hatte bei einem Zweikampf zwischen dem späteren Weltmeister Sebastian Vettel und dem polnischen Fahrer Robert Kubica auf RTL gemeint: "Sebastian gegen den Polaken".

 

Dass Polen hierzulande noch immer mit Negativklischees konfrontiert seien, beweist laut ZARA ein weiterer Fall aus den Medien. Der Nachrichtensprecher einer privaten TV-Station meinte angesichts der Bilder einer über einem Auto einstürzenden Mauer: "Da waren wohl polnische Arbeiter am Werk."

 

Weiterführende Links:http://www.zara.or.at/

http://oesterreich.orf.at/stories/505559/

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