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Eine 70-jährige Frau aus Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) ist von Rettungskräften verwahrlost in ihrem Wohnhaus vorgefunden worden. Der Schock für die Einsatzkräfte: Im Körper der Frau haben sie Maden gefunden.

 

 

Unglaubliche Qualen: Frau bei Bewusstsein

Der Sohn der Frau, der gemeinsam mit seiner Mutter in Sieghartskirchen wohnte, alarmierte Mittwochnachmittag die Rettung. Zu diesem Zeitpunkt ist in der gesamten Wohnung bereits ein starker Verwesungsgeruch wahrzunehmen.

 

Der Gestank ist sogar so schlimm, dass die Feuerwehr mit schwerem Atemschutz anrücken muss, erzählte Georg Patrias von der Feuerwehr Sieghartskirchen.

 

"Wir wurden von der Rot-Kreuz-Stelle Sieghartskirchen benachrichtigt und sind dort mit Atemschutz hinein und haben die Dame in den Rettungswagen getragen", so Patrias. "Wir mussten vorsichtig sein, weil sie Schmerzen hatte und es ist eine physische Belastung für die Einsatzkräfte. Das muss man halt verarbeiten", so Patrias weiter.

"So etwas noch nie zuvor gesehen"

In dem Haus dürften katastrophale hygienische Zustände geherrscht haben. So soll etwa überall Kot am Boden gelegen sein.

 

Die Frau dürfte die letzten Tage im Bett gelegen sein. Ihre Haut soll überall wundgelegen sein. In den offenen Wunden fanden die Rettungskräfte sogar Maden. Der Verwesungsprozess hatte bereits eingesetzt, bei lebendigem Leibe.

Große Betroffenheit

Bei der Bezirkshauptmannschaft Tulln kennt man den Fall, die Frau hat zudem einen Sachwalter, sagte Bezirkshauptmann Andreas Riemer.

 

Der Amtsarzt hatte diese Frau Mitte März gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin besucht, erzählte Riemer. "Damals war sie körperlich in einem durchaus guten Zustand. Die Frau soll aber jede Hilfe abgelehnt haben. "Sie wollte auch nicht in ein Heim eingeliefert werden. Wir können nur dort helfen, wo man uns lässt".

Eine Person gegen den eigenen Willen in ein Heim einzuliefern sei auch für einen Sachwalter schwer. "Sie hat sich massiv dagegen gewehrt", so Riemer.

 

Sohn wurde angezeigt

Die 70-jährige Frau befindet sich derzeit im Landesklinikum Tulln in intensivmedizinischer Betreuung.

Die erste Konsequenz dieses Falls: Der Sohn der Frau, der als verwirrt beschrieben wird, wird wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt.

 

Im Vorjahr ähnlicher Fall in Wien

Im vergangenen Jahr ist in Wien ein bettlägeriger Mann von Fliegenmaden am lebendigen Leib zerfressen worden. Kurz nachdem der 61-Jährige von der Rettung entdeckt wurde, starb der Pensionist.

 

Seine Lebensgefährtin, die ihren Freund seit einem Schlaganfall pflegte und die Sanitäter zu Hilfe holte, wurde damals festgenommen.

http://noe.orf.at/stories/518104/

 

Links zum Thema im MISAWA_Forum:

Hadith-Ecke: Familie, Eltern und Kinder

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