Zum Inhalt springen
Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Empfohlene Beiträge

Die türkische Regierung bemüht sich weiter um gute Kontakte zu den Machthabern in Syrien und Libyen. Ein Grund dafür sind wirtschaftliche Interessen.

 

von JÜRGEN GOTTSCHLICH

 

ISTANBUL taz | "Die Türkei", sagt Soli Özel, Nahostexperte der renommierten Kadir-Has-Universität, "ist in einem großen Dilemma". Seit in der arabischen Welt die Menschen gegen ihre Diktatoren aufbegehren, weiß Ankara nicht, "ob es die Demokratiebewegungen unterstützen soll, oder sich doch lieber mit den Machthabern weiter gutstellt".

Hatte Ministerpräsident Tayyip Erdogan seinen ägyptischen Kollegen Husni Mubarak noch als einer der ersten aufgefordert, dem Willen des Volkes nachzugeben und sich zurückzuziehen, blieb die Regierung stumm, als saudische Truppen nach Bahrein marschierten. Als die iranische Opposition zur Unterstützung der Ägypter auf die Straße ging, saß der türkische Präsident Abdullah Gül am selben Tag mit seinem iranischen Kollegen Mahmud Ahmadinedschad zusammen, um über den Ausbau der beiderseitigen Handelsbeziehungen zu beraten.

 

Diese Widersprüche erreichten mit dem Aufstand in Libyen einen neuen Höhepunkt. Plötzlich gehörte die türkische Regierung nicht mehr zu den Demokratieexporteuren, sondern warnte vor Chaos, falls Gaddafi gestürzt werden sollte. Die Türkei hat seit langem große ökonomische Interessen in Libyen. Schon vor zwanzig Jahren holte Gaddafi als einer der ersten Baufirmen vom Bosporus für große Infrastrukturprojekte ins Land.

Daraus wurde ein gewaltiger Markt. Als der Aufstand losbrach, musste die Türkei 30.000 Landsleute evakuieren. Milliardenaufträge stehen auf dem Spiel. Kein Wunder, dass Erdogan massiv gegen eine militärische Intervention opponierte und bis heute den Kontakt zu Gaddafi aufrecht erhält.

Obwohl Ankara in der Frage des Nato-Kommandos für die Luftüberwachung in Libyen nachgab und damit den Weg für die Nato als Führungsinstitution frei machte, setzt die türkische Regierung auf eine Verhandlungslösung. Wie ein Sprecher des Außenministeriums kürzlich erläuterte, hat die Türkei immer noch eine diplomatische Vertretung in Tripolis und gleichzeitig Diplomaten in Bengasi.

Ankara hat sich bereit erklärt, mit eigenen Soldaten die Sicherung des Flug- und Seehafens in Bengasi zu übernehmen, um über Luft- und Seewege Lebensmittel und humanitäre Güter ins Land zu bringen. In London bot Außenminister Ahmet Davutoglu aber auch noch einmal an, türkische Diplomaten könnten als Vermittler zwischen den Aufständischen und Gaddafi tätig werden, um einen friedlichen Übergang auszuhandeln.

Freundschaftliches Verhältnis auch zu Syrien

 

Ankara ist sehr dafür, Gaddafi die Möglichkeit eines Exils ohne Strafandrohung in Den Haag einzuräumen. "Nur so kann man weiteres Blutvergießen verhindern", ist ein Sprecher des Außenministeriums überzeugt.

Ob nun auf türkische Vermittlungsangebote eingegangen wird oder nicht, mit humanitärer Hilfe für die Aufständischen und gleichzeitiger Aufrechterhaltung des diplomatischen Kanals zu Gaddafi: die türkische Regierung hat sich in Libyen leidlich aus dem von Experten beschriebenen Dilemma herausgezogen.

Richtig brenzlig für die Türkei wird es aber jetzt in Syrien. Verglichen mit Syrien sind Ägypten und Libyen weit weg. Syrien aber ist direkter Nachbar und außerdem der wichtigste Partner der Erdogan-Regierung für die neue, nach Osten ausgerichtete Außenpolitik der AKP.

Nach langen Jahren eines Kalten Krieges zwischen der Türkei und Syrien hat Erdogan den Ballast der Vergangenheit beiseite geräumt und zu Baschar al-Assad eine geradezu freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Assad hatte Erdogan gebeten, zwischen Syrien und Israel zu vermitteln und die Türkei damit erstmals als Regionalmacht aufgewertet.

Mit Assad hat Erdogan weitreichende Wirtschaftsabkommen abgeschlossen, es war sogar die Rede von einer Freihandelszone zwischen Syrien, Jordanien, Libanon und der Türkei, die zur Keimzelle einer Nahost-Wirtschaftsgemeinschaft werden sollte. Die Türkei schaffte die Schlagbäume zu Syrien ab, die Grenze kann heute von beiden Seiten ohne Formalitäten passiert werden.

 

Mit anderen Worten: Assad ist die Schlüsselfigur für die türkische Nachbarschaftspolitik in der Region. Entsprechend besorgt blickt die Regierung auf die Zusammenstöße in Syrien. Erdogan und Davutoglu haben Assad beschworen, durch eine konsequente Reformpolitik wieder selbst die Offensive zu ergreifen. Mit der Ankündigung, den seit 48 Jahren bestehenden Notstand aufheben zu wollen, hat Assad einen ersten Schritt gemacht. Auf die türkische Regierung können Protestler in Syrien nicht hoffen. Erdogan wird Assad stützen, solange es geht.

 

http://www.taz.de/Arabische-Revolutionen-und-die-Tuerkei/Kommentare/!c68279/

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es geht eigentlich nur um die wirtschaftlichen Interesse und nicht um die Demokratie und Menschenrechte und auch nicht um die islamische Union. Das ist nunmal eine Tatsache.

 

Das ist echt gut das ausgerechnet von dir zu lesen^^

Menschenrechte:

http://forum.misawa.de/showthread.php/14387-Homosexualität/page11?highlight=homosexualit%E4t

Lies deine Statemants nochmal gut durch und frage dich dann selbst was für dich Menschenrechte bedeuten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ein Blödsinn, ich hab nichts gegen die Türkei, das ist doch primitiv sowas zu behaupten. Euch beiden und jeden, der wie euch denkt fehlt an wissenschaftlichen Denkvermögen und Kritikfähigkeit und ihr seid radikal!

Euch fehlt jeglicher Bezug zur Realität.

@galama das sagst du doch nur wegen die Homosexualität. Sie ist dein Göttin. Jeder der gegen die HS ist, ist automatisch dein Feind.icon12.png

Bearbeitet von Lamya
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wozu, du gibst Dir die ganze Zeit über selbst die Kugel.

Und ich habe mich über Dich nicht beim Webmaster beschwert, sondern lasse Dich dazu selbst reden...obwohl dabei nur Unkraut herraus kommt.

 

Ja da hast du Recht beleidigen ist noch praktischer. Dann geht der unerwünschte Mitglied von sich selbst!

 

Aber wie gesagt, hier sagt sowieso jeder, was er will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...
Freundschaftliches Verhältnis auch zu Syrien

Das war nur Schauspielerei:

Die Rolle von Israel und der Türkei

Ankara und Tel Aviv sind beide daran beteiligt, die bewaffneten Aufstände zu unterstützen. Diese Unternehmungen sind zwischen den beiden Regierungen und ihren Geheimdiensten koordiniert.

Es gibt Berichte darüber, dass Israels Mossad den radikalen Salafi-Terroristengruppen im Geheimen Unterstützung gewährt hat, welche nach dem Beginn der Protestbewegung in Daraa Mitte März im Süden Syriens aktiv wurden. Es gibt Berichte, die andeuten, dass die Finanzierung des Salafi-Aufstandes von Saudi-Arabien komme. (Siehe: Syrian army closes in on Damascus suburbs [syrische Armee umkesselt Vorstädte von Damaskus], „The Irish Times”, 10. Mai 2011.)

Die türkische Regierung von Premierminister Recep Tayyib Erdogan unterstützt nicht nur syrische Oppositionellengruppen im Exil, sondern auch die bewaffneten Rebellen der Moslembruderschaft im Norden Syriens.

Die syrische Moslembruderschaft (MB), (deren Führung im Exil in England ist), und die verbotene Hizb-ut-Tahrir (Befreiungspartei) sind beide hinter dem Aufstand. Beide Organisationen werden vom britischen MI6 unterstützt. Das erklärte Ziel beider, des MB und des Hizb-ut-Tahrir ist es, letztendlich den säkularen Staat Syrien zu destabilisieren. (Siehe Michel Chossudovsky: SYRIA: Who is Behind The Protest Movement? Fabricating a Pretext for a US-NATO “Humanitarian Intervention [Wer ist hinter der Protestbewegung? Das Erschaffen eines Vorwandes für eine “humanitäre Intervention“ der USA-NATO], Global Research, 3. Mai 2011.)

http://abundanthope.net/pages/German_49/Ein-humanit-rer-Krieg-gegen-Syrien.shtml

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na ja Peace. Da gibt es nur einen Haken an der Sache. Wirtschaftlich ( Öl ) ist es besser für den Westen, es bleibt alles wie es war. Da weiß man an welchem Halunken man sein Geld bezahlt und bekommt was man will. Rührt man da wie jetzt drann rum, weiß man letztendlich nicht was dabei raus kommt. Aber es ist halt Mode geworden den Westen für alles verantwortlich zu machen. Da braucht man dann nicht bei sich selber zu suchen. Bearbeitet von Jörg
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Michel Chossudovsky hat auch nur eine Meinung.

Den Kampf um die Kontrolle über das Weltwährungssystem und die Geldschöpfung hält er für eine Mitursache vieler heutiger, kriegerischer und wirtschaftlicher, Auseinandersetzungen.[2]

Zwischen 2006 und 2007 warf Chossudovsky den USA und Israel mehrmals vor, einen Angriff mit Atomwaffen auf den Iran, bzw. in seinen Worten "einen nuklearen Holocaust im Nahen Osten" zu planen.

 

Meine Meinung ist, das so was Schwachsinn ist, den dann hätte die Weltwirtschaft wirklich ein Problem, da sie kein Öl mehr hat und wenn, dann zu Preisen das sie Pleite geht.

 

Ich bin zur Zeit mehr damit beschäftigt genug Geld zu verdienen um Heizöl zu kaufen, die Bank und das Finanzamt glücklich zu machen. Und ich verkaufe auch keine Panzer nach Saudi Arabien.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...