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Am Montag wurde in Wien das Buch „Gottes Werk und unser Beitrag“ vorgestellt. 3,8 Mrd. Euro würden jährlich an Subventionen an die Religionsgemeinschaften fließen, monieren die Autoren.

 

Insgesamt 3,8 Mrd. Euro an Subventionen sollen die staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich jährlich vom Staat erhalten - geht es nach dem neu erschienenen Buch „Gottes Werk und unser Beitrag“ (Czernin Verlag), in dem die Autoren Carsten Frerk und Christoph Baumgarten versuchen, die Kirchenfinanzierung möglichst umfassend abzubilden.

 

Frerk bemängelte am Montag in einer Pressekonferenz auch die erst vor wenigen Tagen veröffentlichte offizielle Finanzgebarung der römisch-katholischen Kirche. Manche Posten seien darin erst gar nicht gesondert aufgeschlüsselt - mehr dazu in Katholische Kirche stellt Budget online (religion.ORF.at; 7.9.2012).

 

„Mindestens eine Milliarde im Bildungsbereich“

„Nackte Tatsachen“ seien es dagegen, die im Buch über die Finanzierung der Kirchen zusammengetragen seien. Das Ergebnis aus der Sicht der Kritiker rund um die „Initiative gegen Kirchenprivilegien“: Österreichs Religionsgemeinschaften hingen stärker am Steuertopf als bisher vermutet.

 

So kosteten etwa konfessionelle Bildungseinrichtungen und der Religionsunterricht allein „mindestens“ eine Milliarde Euro jährlich. Das sei mehr als doppelt so viel, wie die katholische und die evangelische Kirche gesamt an Kirchenbeitrag lukrieren würden. Weiters berücksichtigt sind in der Aufstellung etwa Denkmalpflege, Ordensspitäler und Denkmalschutz.

 

Nicht immer sei es leicht, Zahlen zu den Kirchensubventionen zu bekommen, kritisierte Grünen-Abgeordnete Daniela Musiol, die sich dem Kreis der Kirchenkritiker anschließt. Mehrere parlamentarische Anfragen zum Thema seien unzureichend bzw. überhaupt nicht beantwortet worden.

 

Teilweise wüsste etwa das Bildungsministerium schlicht nicht, wohin wie viel Geld fließt. Kritik übte die Grüne auch an der Finanzierung der katholischen Hilfsorganisation Caritas: Lediglich zwei Prozent des Budgets trage die Kirche selbst, der Rest komme von der öffentlichen Hand und aus Spendengeldern.

 

Baumgarten: Umgang mit Geschichte „sehr selektiv“

Auch die laufenden NS-Entschädigungszahlungen an die Kirche werden im Buch beleuchtet: Co-Autor Christoph Baumgarten meint, dass diese zum Teil gar nicht mehr berechtigt wären. Lediglich „einige Grundstücke“ seien von den Nazis enteignet, der Großteil aber später wieder zurückgegeben worden. Der Umgang mit der historischen Wahrheit sei bei diesem Thema „sehr selektiv“, so Baumgarten. Missbrauchsopfer würde die Kirche hingegen nur mangelhaft entschädigen.

(APA)

 

Bearbeitet von yilmaz
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