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Integration in China? – Interview mit unserem China-Korrespondenten Yasar Kina

 

 

 

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Unser China-Korrespondent Yasar Kina sammelt für uns Erfahrungen in China und teilt sie auf Misawa TV (http://tv.misawa.de/?cat=25).

Wie ist es in China und seit wann lebst du da?

Seit jetzt ungefähr 13 Monaten.

 

Und kommst du gut voran in China, ist es dort ganz anders, eine absolute Fremde? Oder kennt man etwas aus Jackie Chan Filmen wieder?

 

Am Anfang hatte ich noch Schwierigkeiten, die ersten 6 Monate waren halt ganz schwer aber so hab ich mich jetzt mehr oder weniger integriert. Habe eigentlich wenige Probleme in China zurzeit.

 

Hast du die chinesische Sprache gelernt?

 

Die chinesische Sprache habe ich nach der zweiten Woche angefangen zu lernen. Es war kein Pflichtprogramm, aber ich habe es für mich gelernt, freiwillig, damit ich mich zu Recht finden kann. Und mittlerweile kann ich auf Chinesisch sprechen.

 

War es leicht diese Sprache zu lernen? Ich kann mir vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist.

 

Nein. Es ist eines der schwersten Sprachen, die es auf der Welt gibt. Allein dadurch, dass sie kein Alphabet haben sondern Schriftzeichen, Charaktere nennt sich das. Man muss halt ungefähr 1000 Charaktere auswendig wissen, damit man überhaupt anfangen kann zu lesen.

 

Gibt es auch in China solche Integrationsdebatten wie hier in Europa?

 

Noch nicht. Weil auch die Ausländerzahl da so gering ist. Ich lebe da in einer eine Million Stadt, die eine Grenzstadt zu Shanghai ist, da leben vielleicht 200 Ausländer und da ist diese Debatte über Ausländer nicht so groß. Der Ausländeranteil in China ist allgemein nicht so groß.

 

Du bist ja in einer deutschen Firma in China, da wird es uns interessieren, wie integrieren sich Deutsche in China?

 

Ja, das ist interessant wie sich Deutsche in China integrieren, das sieht genau so aus wie Türken sich in Deutschland integriert haben und das aber in 2012. Ich war sehr überrascht, als ich in Taichang war, da waren viele deutsche Kneipenm wo es nur deutsche Küche und deutsche Musik gab. Und die ganzen Chinesen mussten deutsch sprechen. Das heißt, die Deutschen verhalten sich im Ausland nicht anders, wie sich die Türken damals. Der Mensch ist überall gleich, also wenn jemand ins Ausland geht, fangen die Wenigsten an, sich zu integrieren oder die Kultur anzunehmen, jeder versucht seine eigene Heimat dort ein bisschen auszuleben.

 

 

Wie ist es als Muslim dort? Hat man dort Schwierigkeiten muslimisch zu essen?

 

Nein, überhaupt nicht. China besteht aus vier großen Völkern, das sind einmal die Randchinesen, das sind 80% der Chinesen, dann gibt es die Mongolen, dann die Tibetaner und eine große Gruppe sind die Muslime in China. Es gibt chinesische Muslime, die haben ihre eigenen Restaurants an fast jeder Ecke und da kann man auch Halal essen in China. Es ist zwar teilweise eintönig, weil es immer die Selben Gerichte sind, aber gut, man verhungert nicht.

 

Auf Misawa TV konnten wir mitverfolgen, wie du auch den Shaolin Tempel besucht hast. Wie war es da? Wie bist du da überhaupt hoch gekommen?

 

Ja, wird sind zu Fuß hochgekommen. Gut, zum Tempel wird man jetzt vorgefahren, also zum Shaolin Tempel, aber dann gibt es auf den Bergen mehrere andere Tempel oder irgendwelche Statuen, dann muss man eben zu Fuß hochgehen, das sind ungefähr zwei Stunden, aber das macht dann halt Spaß, weil diese Berge und diese Landschaft sehr imposant ist.

 

Was war dein schönstes Erlebnis bisher in China?

 

Mein schönstes Erlebnis in China. Da muss ich mal kurz überlegen. Eigentlich gibt es da viele, aber eines der schönsten war eigentlich doch schon der Shaolin Tempel, weil wir da einen ausländischen Mönch getroffen haben, der da seit 3 Jahren lebt und ursprünglich aus Frankreich kommt. Der hat uns dann alles über die Shaolin im Detail erklärt, er war für uns wie ein persönlicher Guide.

 

Möchten du überhaupt noch nach Deutschland wieder zurückkehren oder hat sich das für dich erledigt?

 

Also freiwillig nicht. Allein das Land ist sehr spannend und mit meiner Arbeit dort bin ich sehr zufrieden. Kann ich jedem empfehlen.

 

Wenn man von China hört, denkt man immer an Kapitalismus und an Kommunismus. Sieht man den Widerspruch dort und welche Seite hast du mehr wahrgenommen?

 

Ich denke es ist zurzeit ein Zwischending. Ich kann es nicht weiter differenzieren, aber es funktioniert irgendwie. Ich hab nicht über die Kulisse geschaut. Das mag vielleicht pauschal klingen, aber das, was ich sehe funktioniert so ein bisschen, besser als in Europa oder Amerika.

 

Deine Videos sind ja eins der meistgesehenen Videos auf dem Portal Misawa TV. „Kina in China“ ist schon zum Kult geworden. Welche Videos werden noch folgen? Die Zuschauer warten vor allem auf zwei Videos: „Die Bedeutung von Misawa“ und ganz wichtig „Ein Sack Reis fällt in China um“.

 

Ja genau, ich habe schon viele Säcke gesehen, die schon umgefallen waren, aber es ist schwer einen Sack in Aktion zu sehen und darauf warte ich. Wie gesagt ich habe schon viele Säcke gesehen… Und die Bedeutung von Misawa werde ich auf jeden Fall noch auflösen.

 

Gibt es etwas, was du noch auf jeden Fall loswerden möchtest? Was wir über China auf jeden Fall wissen müssen? Oder etwas, was dir auf dem Herzen liegt?

 

China ist wirklich teilweise wie man es aus den Filmen kennt. Es wird auch teilweise schnell gegessen. Es ist wirklich vieles wie in den Filmen, aber China hat auch eine andere Seite, eine moderne Seite, die mit bekannten China nicht viel zu tun hat, aber weil es so ein großes Land ist, hat es auch viele Facetten und bleibt die nächsten Jahrzehnte spannend und ich denke, man sollte China besuchen und man wird immer etwas Spannendes erleben.

 

Dann erst einmal vielen Dank und wenn du wieder zurück bist machen wir ein zweites Interview.

 

Ja, auf jeden Fall und ich Grüße meine Misawa-Zuschauer und die Ayasofya-Leser. Bleibt am Ball, die Bedeutung von Misawa wird mich noch in Asien beschäftigen.

 

Wie gut das keiner weiß, was Misawa heißt.

 

Das Interview führte Cemil Sahinöz

 

Ayasofya Nr.41, 2012

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