Islamischer Friedhof Altach für Architekturpreis nominiert

[yilmaz]

Der 2012 eröffnete islamische Friedhof in Altach in Vorarlberg (Ö) ist für den mit einer Million US-Dollar (rund 760.000 Euro) dotierten Aga Khan Award of Architecture nominiert.

 

Die von dem Dornbirner Architekturbüro Bernardo Bader gestaltete Begräbnisstätte findet sich auf der 20 Projekte umfassenden Shortlist für die Auszeichnung, wie die Jury am Dienstag in Lissabon bekannt gab. Sie ist die erste muslimische Bestattungsstätte in Vorarlberg.

„Die Anlage verfügt über Gräberfelder für ca. 700 Gräber, eine Anlage für die rituelle Waschung, einen gedeckten Bereich für die Verabschiedung der Toten von der Gemeinschaft und einen kleinen Gebetsraum“, heißt es in einem Folder über das Projekt. „Die Gräberfelder sind so angelegt, dass die Toten in der rituell korrekten Ausrichtung der Körper nach Mekka begraben werden können. Im Gebetsraum zeigt die Installation „Schindel-Mihrab“ die Gebetsrichtung nach Mekka an. Der Teppich wurde von Frauen in Sarajevo handgewebt.“

 

Preis wird seit 1977 vergeben

Für den seit 1977 bestehenden Preis können Projekte aus aller Welt eingereicht werden, die von Muslimen gestaltet wurden oder von Muslimen genutzt werden, und die nicht nur architektonisch außergewöhnlich sind, sondern auch die allgemeine Lebensqualität verbessern. Unter den heuer ausgewählten Projekten finden sich etwa Schulen in Afghanistan, Ruanda und Syrien, ein Museum in China oder ein Spital im Sudan. Die gelisteten Projekte werden nun von einer Expertengruppe näher geprüft. Die Fachjury wird im September 2013 fünf bis sechs Finalisten bekannt geben.

APA AustriaPresseAgentur/orf.at

 

Mehr dazu:

 

• Ein Grab mit Blick nach Mekka (religion.ORF.at; 30.8.2012)
  
• Erster islamischer Friedhof eröffnet (vorarlberg.orf.at; 2.6.2012)
  

 

Links:

 

• Aga Khan Award for Architecture
  
• Informationsfolder zum Islamischen Friedhof Altach (pdf)