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[h=1]Ermittlungen zu Anschlägen von ParisWas wir bis jetzt sicher wissen[/h]Stand: 16.11.2015 16:55 Uhr

 

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Wer waren die Attentäter von Paris? Kam der mutmaßliche Drahtzieher aus Belgien? Und welche Rolle spielt der "Islamische Staat"? tagesschau.de fasst die wichtigsten Antworten und Fakten zusammen.

ALLES EINKLAPPEN

 

Von Judith Pape, tagesschau.de

[h=2]Was ist passiert?

[/h]Bei der Terrorserie in Paris eröffneten am Freitagabend nahezu zeitgleich Attentäter das Feuer auf Gäste von Bars und Restaurants rund um die Place de la République sowie auf Besucher eines Konzerts der amerikanischen Indie-Band Eagles of Death Metal in dem Konzertsaal Bataclan. Währenddessen erschütterten mehrere Explosionen die Umgebung des Fußballstadions Stade de France im Norden der Stadt. Dort fand ein Freundschaftsspiel zwischen der deutschen und der französischen Nationalmannschaft statt.

[h=2]Wie viele Opfer gibt es?

[/h]Nach offiziellen Angaben der Staatsanwaltschaft von Paris sind mindestens 129 Menschen getötet worden - 89 allein im Konzertsaal Bataclan, 40 starben an den anderen Anschlagsorten. 352 Menschen seien verletzt worden. 42 von den Verletzten befinden sich noch in kritischem Zustand - dementsprechend könnte die Totenzahl noch steigen. Inzwischen ist auch klar, dass zwei Deutsche unter den Todesopfernsind. Ob auch Deutsche verletzt wurden, ist noch unklar.

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/paris-309~_v-videowebl.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngAn diesen sechs Orten in Paris wurden die Anschläge verübt.

 

 

 

[h=2]Wie liefen die Anschläge ab?

[/h]Die Attentatsserie begann am Freitagabend gegen 21.20 Uhr. Die Terroristen schlugen an sechs Orten in Paris und dem Vorort Saint-Denis koordiniert zu. Vor demStade de France, in dem zu diesem Zeitpunkt die erste Hälfte des Freundschaftsspiels Frankreich gegen Deutschland lief, explodierten drei Sprengsätze - an zwei Eingängen zum Stadion sowie bei einem McDonald's-Restaurant in der Nähe. Die Explosionen waren auch im Stadion zu hören und sorgen dort unter den rund 80.000 Zuschauern zunächst für Unruhe, später für Panik. Das Fußballspiel wurde nicht unterbrochen um eine Massenpanik zu vermeiden.

In der Nähe der Place de la République fuhren die Attentäter mit Autos vor mehreren Restaurants vor und schossen mit Kalaschnikows zunächst wahllos auf Gäste, die auf den Außenplätzen saßen. Ein Attentäter drang in ein Café ein und sprengte sich in die Luft.

Im Bataclan hatte die Band etwa eine halbe Stunde gespielt, als drei Attentäter begannen, wahllos in die Menge zu schießen. Der Veranstaltungsort war mit 1500 Plätzen ausverkauft. Augenzeugen berichten später, die Schützen hätten ihre Gewehre auch auf am Boden liegende Menschen gerichtet. Viele Gäste konnten fliehen, bevor die Attentäter Geiseln nahmen. Andere versteckten sich mehrere Stunden lang in dem Gebäude. Es folgte eine fast dreistündige Geiselnahme in dem Konzertsaal am Boulevard Voltaire. Um kurz vor halb eins stürmten Einsatzkräfte der Polizei den Saal. Als die Polizei einrückte, sprengten sich zwei Geiselnehmer mit Sprengstoffgürteln in die Luft, einer wurde von der Polizei erschossen.

Animation der Anschlagsorte

tagesschau 20:00 Uhr, 14.11.2015

 

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Download der Videodatei

 

 

 

 

 

 

[h=2]Was ist über die Attentäter bekannt?

[/h]Die genaue Zahl der Angreifer ist noch nicht bekannt. Die schwierige Frage bleibt, wie viele Terroristen noch flüchtig sind. Denn im Pariser Vorort Montreuil fand die Polizei am Wochenende einen schwarzen Seat. In dem Wagen entdeckten die Ermittler drei Kalaschnikows - von den Fahrern fehlte jedoch jede Spur.

Sicher ist, dass sieben Täter tot sind. Für die Ermittler steht fest, dass die Terroristen in drei gut koordinierten Gruppen vorgegangen sind. Nach bisherigen Erkenntnissen sprengten sich drei Selbstmordattentäter in der Nähe des Stade de France in die Luft. Im Batanclan zündeten zwei Attentäter ihre Sprengstoffweste, ein dritter Täter wurde von der Polizei erschossen. Der siebte Terrorist verübte einen Selbstmordanschlag auf dem Boulevard Voltaire.

Einer der getöteten Terroristen konnte anhand seines Fingerabdrucks als Franzose identifiziert werden: Es handelt sich um den 1985 im Süden von Paris geborenenOmar Ismail Mostefai, der in den vergangenen Jahren acht Mal wegen "gewöhnlicher" Straftaten verurteilt worden. Der französische Inlandsgeheimdienst führte ihn auf einer Liste verdächtiger Personen. Er war einer der Männer, die den Konzertsaal Bataclan angegriffen hatten. Die Zeitung "Le Monde" berichtet, Mostefai sei "sehr wahrscheinlich" im Winter 2013/2014 einige Monate in Syrien gewesen.

Ein weitere Selbstmordattentäter aus dem Bataclan stand schon einmal wegen Gründung einer terroristischen Vereinigung unter Verdacht. Gegen den 1987 in Drancy bei Paris geborenen Samy Amimour wurde wegen einer versuchten Reise in den Jemen 2012 ermittelt. Die Polizei suchte ihn mit internationalem Haftbefehl.

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/samy-amimour-101~_v-teaserM.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngGegen den 1987 in Drancy bei Paris geborenen Samy Amimour wurde wegen einer versuchten Reise in den Jemen 2012 ermittelt.

 

 

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/ahmad-al-mohammad-101~_v-teaserM.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngNeben der Leiche eines der Selbstmordattentäter am Stade de France war ein syrischer Pass mit dem Namen Ahmad al-Mohammad gefunden worden.

 

 

 

Einer der Täter, der sich am Stade de France in die Luft sprengte, hatte einen syrischen Pass, ausgestellt auf den Namen Ahmad al-Mohammad, geboren 1990 im syrischen Idlib. Der Passinhaber hatte sich laut griechischer Regierung am 3. Oktober auf der Insel Leros als Flüchtling registriert. Der dort abgenommene Fingerabdruck passt zu einem am Tatort gefundenen abgetrennten Finger und der Attentäter war der einzige Getötete an diesem Ort. Bislang kann die französische Polizei aber nicht ausschließen, dass der Ausweis gefälscht ist.

Unter Berufung auf einen Ordner vom Stade de France und einen Polizisten berichtete das "Wall Street Journal", dass mindestens ein Attentäter ein Ticket für das Spiel Frankreich gegen Deutschland hatte. Demnach sei etwa 15 Minuten nach Anpfiff am Stadioneingang bei dem Mann eine Sprengstoffweste entdeckt worden. Beim Versuch zu entkommen, habe er sich in die Luft gesprengt.

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/hadfi-101~_v-videowebs.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngBilal Hadfi zündete am Stadion eine Bombe.

 

 

 

Ein weiterer Selbstmordattentäter, der am Stadion eine Bombe zündete, war Bilal Hadfi. Der 20-Jährige soll schon in Syrien für den IS gekämpft haben.

Der Mann, der sich am Boulevard Voltaire in die Luft sprengte, ist nach Informationen aus Ermittlerkreisen der 31 Jahre alte Brahim Abdeslam.

Zwei weitere getötete Täter sind als französische Staatsbürger identifiziert. Sie wohnten in Brüssel. Mehr ist noch nicht bekannt.

[h=2]Welche Spuren führen nach Belgien?

[/h]Nach französischen Erkenntnissen sind die Attentate von Islamisten in Syrien organisiert und geplant worden. Dies gab Premierminister Manuel Valls am Montag bekannt.

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/abdelhamid-abaaoud-101~_v-videowebs.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngAbdelhamid Abaaoud haben die Ermittler als Drahtzieher der Anschläge von Paris ausgemacht.

 

 

 

Drahtzieher war nach Medienberichten der polizeibekannte Belgier Abdelhamid Abaaoud. Er soll mit zwei der Selbstmordattentäter befreundet gewesen sein und laut Medien in Syrien gekämpft haben sowie in IS-Propagandavideos aufgetreten sein. Der Name eines Selbstmordattentäters von Paris tauche in mehreren Strafverfahren aus den Jahren 2010 und 2011 zusammen mit dem von Abdelhamid Abaaoud auf, berichten die flämischen Zeitungen "De Standaard" und "Het Nieuwsblad" am Montag unter Berufung auf belgische Sicherheitsdienste. Abaaoud gilt bereits als der meistgesuchte Islamist Belgiens. Er soll sich zuletzt in Syrien aufgehalten haben. Früher lebte er in dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek.

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/abdeslam-salah-103~_v-videowebs.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngDie französische Polizei schrieb den 26-jährigen Salah Abdeslam zur Fahndung aus.

 

 

 

Der Verdächtige Salah Abdeslam wird von der französischen Polizei per internationalem Haftbefehl gesucht. Auf den Namen des 26-Jährigen wurde der schwarze VW Polo gemietet, mit dem die Täter zum Bataclan fuhren. Salah ist in Brüssel geboren. Er und mehrere Begleitpersonen aus Brüssel gerieten kurz nach den Anschlägen in einem Auto an der Grenze zu Belgien in eine Kontrolle, Salah wurde aber nicht festgenommen. Zu dem Zeitpunkt wusste die Polizei, dass er den VW Polo gemietet hatte. Salah ist der jüngere Bruder des Attentäters Brahim.

Zu den Abdeslam-Brüdern gehört auch Mohamed, der am Wochenende in Belgien festgenommen wurde. Ihn musste die Polizei am frühen Montagnachmittag wieder freilassen, da er ein Alibi für Freitagabend hatte.

[h=2]Welche Rolle spielt der IS?

[/h]Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zu der Anschlagsserie bekannt. "Acht Brüder" mit Sprengstoffgürteln und Sturmgewehren hätten einen "gesegneten Angriff" auf das "Kreuzzug-Frankreich" verübt, hieß es in einer Erklärung des IS. Darin wurden die Anschlagsziele in der "Hauptstadt des Ehebruchs und des Lasters" als sorgfältig ausgewählt bezeichnet. Die Erklärung halten Fachleute für echt. Ob sie inhaltlich wahr ist, lässt sich nicht prüfen. In den vergangenen Monaten hatte der IS Frankreich wiederholt gedroht, weil das Land in Syrien und im Irak gegen die Islamisten kämpft. Die Männer, die das Konzerthaus Bataclan stürmten, sollen laut Augenzeugen "Allahu Akbar", Allah ist groß, gerufen haben.

http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/paris-317~_v-videowebl.jpghttp://www.tagesschau.de/resources/framework/img/base/icon/galerie.pngDas mutmaßliche Bekennerschreiben des "Islamischen Staats" wurde im Internet veröffentlicht.

 

 

 

Nach den Anschlägen von Paris bombardierten zehn französische Jagdbomber die syrische IS-Stellung Rakka und zerstörten laut Militär eine IS-Kommandostelle samt Waffen- und Munitionslager sowie ein Ausbildungslager für Terroristen. Die internationale Staatengemeinschaft will zudem versuchen, IS-Finanzströme zu stoppen.

 

 

 

TAGESSCHAU

 

 

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[h=1]"Solidarisch an der Seite Frankreich"[/h][h=2]ZMD verurteilt Terroranschläge aufs Schärfste: "Diese Terroristen führen Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam"[/h]Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verurteilt diese schrecklichen und orchestrierten Kriegsattacken gegen die Menschlichkeit gestern Nacht (13.11.2015) in Paris aufs Schärfste.

 

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek sagte dazu in einer ersten Reaktion: „Wir sind tief erschüttert über diesen feigen und perfiden Massenmord. Wir stehen solidarisch an der Seite Frankreichs und trauern um die vielen Opfer und sind in Gedanken und Gebeten bei den Familienangehörigen.“

 

Diese Terroristen führen Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam. Ihr Ziel, Panik, Hass und Zwietracht zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und Religionen zu säen, wird niemals aufgehen, wenn wir wachsam, entschlossen und vor allem gemeinsam handeln. Wir appellieren insbesondere an Medien und Politik den Terroristen nun nicht auf dem Leim zu gehen, indem ihre pseudo-religiösen Begründbarkeiten einfach unkritisch übernommen werden und damit der Vereinnahmung des Islam weiter Vorschub geleistet wird.

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[h=1]"Solidarisch an der Seite Frankreich"[/h][h=2]ZMD verurteilt Terroranschläge aufs Schärfste: "Diese Terroristen führen Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam"[/h]Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verurteilt diese schrecklichen und orchestrierten Kriegsattacken gegen die Menschlichkeit gestern Nacht (13.11.2015) in Paris aufs Schärfste.

 

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek sagte dazu in einer ersten Reaktion: „Wir sind tief erschüttert über diesen feigen und perfiden Massenmord. Wir stehen solidarisch an der Seite Frankreichs und trauern um die vielen Opfer und sind in Gedanken und Gebeten bei den Familienangehörigen.“

 

Diese Terroristen führen Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam. Ihr Ziel, Panik, Hass und Zwietracht zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und Religionen zu säen, wird niemals aufgehen, wenn wir wachsam, entschlossen und vor allem gemeinsam handeln. Wir appellieren insbesondere an Medien und Politik den Terroristen nun nicht auf dem Leim zu gehen, indem ihre pseudo-religiösen Begründbarkeiten einfach unkritisch übernommen werden und damit der Vereinnahmung des Islam weiter Vorschub geleistet wird.

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Pressemeldung der Islamischen und Migrantischen Organisationen in Deutschland

Köln, 16.11.2015. Am Samstag trafen sich die 8 größten muslimischen Religionsgemeinschaften auf Einladung des Koordinationsrates der Muslime zu einer Beratung über die Situation nach den terroristischen Anschlägen von Paris. Die vier im KRM vertretenen Religionsgemeinschaften DITIB, IRD, VIKZ und ZMD sowie die weiteren Religionsgemeinschaften AMC, IGBD, IGS und ZRMD sind sich einig in der Verurteilung der Anschläge. Der TGD, der bei dem Treffen am Samstag anwesend war, unterstützt die Haltung der Islamischen Verbände.

Die vorliegende Erklärung der im KRM sowie der in der Deutschen Islam Konferenz (DIK) vertretenen muslimischen Religionsgemeinschaften wird von allen oben genannten Gemeinschaften sowie weiteren migrantischen Organisationen mitgetragen bzw. unterstützt.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt – jetzt erst recht

„Wir alle sind zutiefst betroffen von den niederträchtigen und barbarischen Anschlägen in Paris. Wir sind bestürzt und entsetzt. Diese erschütternden Terroranschläge haben uns fassungslos gemacht und uns in tiefe Trauer gestürzt.

Die Familien und Freunde der Opfer sind in tiefer Trauer. Unser Mitgefühl und Beileid gilt zuallererst den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer sowie der französischen Nation und allen, die sie sich betroffen fühlen. Wir teilen ihre Trauer. Ihr Schmerz ist auch unser Schmerz.

Wir teilen diese Trauer, denn auch wir sind Teil dieser Gesellschaft. So ist dieser Angriff auch ein Angriff auf uns. Terroranschläge richten sich gegen den gesellschaftlichen Frieden und die Friedliebenden. Ob sich darunter Angehörige einer bestimmten Volks-, Religions-, Weltanschauungszugehörigkeit befinden, ist Terroristen gleichgültig. Das zeigen auch die Anschläge in Syrien, in Madrid, im Irak, in London, in Marokko, in der Türkei und in Beirut.

Die Mörder von Paris irren, wenn sie glauben, sie seien die Vollstrecker eines göttlichen Willens. Terror steht in gänzlichem Widerspruch zur Barmherzigkeit Gottes. Die Terroristen sollen wissen: Im Bewusstsein der Barmherzigkeit Allahs stehen wir vereint in unserer Liebe zum Nächsten und in der Achtung vor dem Leben. Wir stehen entschlossen gegen Terror und gegen jede Form von Gewalt. Gerade in dieser schwierigen Zeit müssen wir mit allen gesellschaftlichen Kräften auch den Flüchtlingen helfen, die Zuflucht bei uns suchen. Wir müssen ihrer Stigmatisierung entgegenwirken.

Die beste Antwort, mit der man den Absichten der Terroristen entgegentreten kann, ist es, Hass, Zwietracht und Angst nicht in unsere Herzen eindringen zu lassen. Vielmehr müssen wir aufeinander zugehen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, das Bündnis der Friedliebenden erweitern und dies demonstrativ zeigen, damit die Friedliebenden Hoffnung schöpfen können und nicht aufgeben. Denen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören wollen, muss deutlich gezeigt werden, dass ihr Terror nicht Zerstörung, sondern Verbundenheit geschaffen hat. Unsere Antwort auf Terroranschläge muss lauten: Wir rücken noch stärker zusammen und halten unbeirrt an dem fest, was uns stark macht: unsere Religion, die Vielfalt als Segen begreift und an den freiheitlichen Werten dieser Gesellschaft, die diese Vielfalt zum Erblühen bringt.

Das Gebot der Stunde ist es, die Verantwortlichen weltweit auf ihre Verantwortung hinzuweisen und sie aufzufordern, Unterdrückung, Tyrannei und Kriegen im Nahen Osten, in Afrika und überall auf der Welt mit allen Mitteln, die unsere freiheitlich und demokratischen Werte zulassen, entgegenzuwirken.

Dabei sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Daher werden der KRM und die hier unterzeichnenden Organisationen in den nächsten Tagen und Wochen in einen engen Austausch mit gesellschaftlichen Akteuren treten und beraten, was wir gemeinsam tun können, um die Reihen der Friedliebenden zu stärken. Uns ist dabei wichtig, die Menschen über konkrete Projekte und Aktionen zu erreichen. Es ist wichtiger denn je, den gesellschaftlichen Frieden zu stützen und zu stärken.

Der erste Anschlag in Paris im Januar hat dazu beigetragen, dass wir näher zusammengerückt sind. Jetzt werden wir unseren Kreis erweitern und die Reihen der Friedliebenden und Freiheitsliebenden verstärken!“

 

Unterzeichner sind folgende Religionsgemeinschaften bzw. Verbände:

KRM Verbände: DITIB – Türkisch Islamische Union

Islamrat für die BRD

Verband Islamischer Kulturzentren

Zentralrat der Muslime in Deutschland

weitere Verbände: Ahmadiyya Muslim Cemaat

Islamische Gemeinschaft der Bosniaken

Zentralrat der Marokkaner in Deutschland

Islamische Gemeinschaft der Schiiten

Mitunterzeichner:

Konferenz der Islamischen Landesverbände

Aktionsbündnis Muslimischer Frauen

Union of European Turkish Democrats

Union der Türkischen Caferiten in Europa

Deutsch Türkische Gesundheitsstiftung

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Pressemeldung der Islamischen und Migrantischen Organisationen in Deutschland

Köln, 16.11.2015. Am Samstag trafen sich die 8 größten muslimischen Religionsgemeinschaften auf Einladung des Koordinationsrates der Muslime zu einer Beratung über die Situation nach den terroristischen Anschlägen von Paris. Die vier im KRM vertretenen Religionsgemeinschaften DITIB, IRD, VIKZ und ZMD sowie die weiteren Religionsgemeinschaften AMC, IGBD, IGS und ZRMD sind sich einig in der Verurteilung der Anschläge. Der TGD, der bei dem Treffen am Samstag anwesend war, unterstützt die Haltung der Islamischen Verbände.

Die vorliegende Erklärung der im KRM sowie der in der Deutschen Islam Konferenz (DIK) vertretenen muslimischen Religionsgemeinschaften wird von allen oben genannten Gemeinschaften sowie weiteren migrantischen Organisationen mitgetragen bzw. unterstützt.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt – jetzt erst recht

„Wir alle sind zutiefst betroffen von den niederträchtigen und barbarischen Anschlägen in Paris. Wir sind bestürzt und entsetzt. Diese erschütternden Terroranschläge haben uns fassungslos gemacht und uns in tiefe Trauer gestürzt.

Die Familien und Freunde der Opfer sind in tiefer Trauer. Unser Mitgefühl und Beileid gilt zuallererst den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer sowie der französischen Nation und allen, die sie sich betroffen fühlen. Wir teilen ihre Trauer. Ihr Schmerz ist auch unser Schmerz.

Wir teilen diese Trauer, denn auch wir sind Teil dieser Gesellschaft. So ist dieser Angriff auch ein Angriff auf uns. Terroranschläge richten sich gegen den gesellschaftlichen Frieden und die Friedliebenden. Ob sich darunter Angehörige einer bestimmten Volks-, Religions-, Weltanschauungszugehörigkeit befinden, ist Terroristen gleichgültig. Das zeigen auch die Anschläge in Syrien, in Madrid, im Irak, in London, in Marokko, in der Türkei und in Beirut.

Die Mörder von Paris irren, wenn sie glauben, sie seien die Vollstrecker eines göttlichen Willens. Terror steht in gänzlichem Widerspruch zur Barmherzigkeit Gottes. Die Terroristen sollen wissen: Im Bewusstsein der Barmherzigkeit Allahs stehen wir vereint in unserer Liebe zum Nächsten und in der Achtung vor dem Leben. Wir stehen entschlossen gegen Terror und gegen jede Form von Gewalt. Gerade in dieser schwierigen Zeit müssen wir mit allen gesellschaftlichen Kräften auch den Flüchtlingen helfen, die Zuflucht bei uns suchen. Wir müssen ihrer Stigmatisierung entgegenwirken.

Die beste Antwort, mit der man den Absichten der Terroristen entgegentreten kann, ist es, Hass, Zwietracht und Angst nicht in unsere Herzen eindringen zu lassen. Vielmehr müssen wir aufeinander zugehen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, das Bündnis der Friedliebenden erweitern und dies demonstrativ zeigen, damit die Friedliebenden Hoffnung schöpfen können und nicht aufgeben. Denen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören wollen, muss deutlich gezeigt werden, dass ihr Terror nicht Zerstörung, sondern Verbundenheit geschaffen hat. Unsere Antwort auf Terroranschläge muss lauten: Wir rücken noch stärker zusammen und halten unbeirrt an dem fest, was uns stark macht: unsere Religion, die Vielfalt als Segen begreift und an den freiheitlichen Werten dieser Gesellschaft, die diese Vielfalt zum Erblühen bringt.

Das Gebot der Stunde ist es, die Verantwortlichen weltweit auf ihre Verantwortung hinzuweisen und sie aufzufordern, Unterdrückung, Tyrannei und Kriegen im Nahen Osten, in Afrika und überall auf der Welt mit allen Mitteln, die unsere freiheitlich und demokratischen Werte zulassen, entgegenzuwirken.

Dabei sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Daher werden der KRM und die hier unterzeichnenden Organisationen in den nächsten Tagen und Wochen in einen engen Austausch mit gesellschaftlichen Akteuren treten und beraten, was wir gemeinsam tun können, um die Reihen der Friedliebenden zu stärken. Uns ist dabei wichtig, die Menschen über konkrete Projekte und Aktionen zu erreichen. Es ist wichtiger denn je, den gesellschaftlichen Frieden zu stützen und zu stärken.

Der erste Anschlag in Paris im Januar hat dazu beigetragen, dass wir näher zusammengerückt sind. Jetzt werden wir unseren Kreis erweitern und die Reihen der Friedliebenden und Freiheitsliebenden verstärken!“

 

Unterzeichner sind folgende Religionsgemeinschaften bzw. Verbände:

KRM Verbände: DITIB – Türkisch Islamische Union

Islamrat für die BRD

Verband Islamischer Kulturzentren

Zentralrat der Muslime in Deutschland

weitere Verbände: Ahmadiyya Muslim Cemaat

Islamische Gemeinschaft der Bosniaken

Zentralrat der Marokkaner in Deutschland

Islamische Gemeinschaft der Schiiten

Mitunterzeichner:

Konferenz der Islamischen Landesverbände

Aktionsbündnis Muslimischer Frauen

Union of European Turkish Democrats

Union der Türkischen Caferiten in Europa

Deutsch Türkische Gesundheitsstiftung

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Spur von Pariser Terroranschlag führt nach Deutschland

vor 10 Stunden

94

In Deutschland sind laut einem Medienbericht Flüchtlinge mit gefälschten syrischen Pässen unterwegs. Diese sollen aus der Fälscherwerkstatt stammen, die bereits zwei der Paris-Attentäter versorgte.

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben nach den blutigen Terroranschlägen von Paris vom 13. November eine Spur nach Deutschland entdeckt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sind in Deutschland offenbar Flüchtlinge mit syrischen Pässen unterwegs, die aus derselben Fälscherwerkstatt stammen wie die Pässe zweier Attentäter der Terrormiliz Islamischer Staat.

 

Nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden sind etwa ein Dutzend syrischer Flüchtlinge mit diesen gestohlenen und umgearbeiteten Originalpässen zudem auch noch untergetaucht. Deutsche Behörden wüssten nicht, wo sie sich derzeit aufhalten. Zudem wurden ihnen bei der Einreise keine Fingerabdrücke genommen.

In Brüssel wurden unterdessen im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den islamistischen Anschlägen fünf Verdächtige vorübergehend festgenommen. Wie die belgische Staatsanwaltschaft mitteilte, wurden bereits am Sonntagabend zwei Brüder sowie ein Freund von ihnen in Brüssel gefasst. Zwei weitere Festnahmen erfolgten am Montag. Später teilte die Justiz mit, die Verdächtigen seien wieder freigelassen worden. Die Ermittlungen würden aber fortgesetzt.

dpa/mol/AFP

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