Legend Killer Posted July 2, 2008 Share Posted July 2, 2008 As-salamu alaikum liebe Schwestern, wie Euch allen sicherlich im Gedächtnis ist, wurde in den letzten Jahren in einigen Bundesländern das Schulgesetz geändert und seitdem ist es Lehrerinnen untersagt mit Kopftuch zu unterrichten. In Nord-Rhein-Westfalen sind besonders viele Lehrerinnen und Lehramtsstudentinnen von dieser Verschärfung der Gesetzgebung betroffen. Auch an der Schule tätige Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiterinnen dürfen nicht mehr mit Kopftuch erscheinen und in Kindergärten wird den Erzieherinnen mit Kopftuch das Leben zunehmend schwer gemacht. Eine Gruppe von Betroffenen hat sich zusammengefunden und eine Initiative mit dem Ziel gegründet, sich auf rechtlichem und politischem Wege gegen diese Diskriminierung zu wehren (näheres unter: www.isgg.de). Seit unserem Zusammenschluss haben wir einiges erreicht. So konnten wir uns nicht nur gegenseitig den Rücken stärken, sondern die betroffenen Schwestern konnten untereinander Informationen über den Stand ihrer Verfahren austauschen, es fanden Kontakte mit uns unterstützenden Verfassungsrechtlern und Politikern statt, wir haben mit der finanziellen Unterstützung vieler Muslime ein Gutachten in Auftrag geben können, das unsere Position bei den gerichtlichen Verfahren unterstützt. Derzeit stehen wir in Kontakt mit Frau Haleh Chahrokh von der Organisation "Human Rights Watch". Diese unabhängige Nichtregierungsorg anisation sammelt Informationen über Menschenrechtsverletzungen aller Art und berichtet darüber (näheres unter: http://www.hrw.org/german/ about/ ) Frau Chahrokh hat uns bei einer unserer Sitzungen besucht und wir haben sie als faire, unvoreingenommene und vertrauenswürdige Person kennen gelernt. Daher möchten wir sie bei ihrer Recherche bzgl. der beruflichen Diskriminierung Kopftuch tragender Frauen gerne intensiv unterstützen - schließlich liegt es in unserem eigenen Interesse, dass diese Ungleichbehandlung immer wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit getragen wird. Für einen differenzierten und aussagekräftigen Bericht zu diesem Thema ist es notwendig, dass Frau Chahrokh mit so vielen Betroffenen wie möglich sprechen kann. Besonders interessant sind dabei Lehrerinnen, Referendarinnen, aber auch Lehramtsstudentinnen, Sozialpädagoginnne/Sozialarbeiterinnen und Erzieherinnen und solche Frauen, die sich zwar für das Lehramtsstudium interessieren/ interessiert haben, es dann aber aufgrund der rechtlichen Situation nicht mehr in Erwägung ziehen. Auch Frauen, die von dem Gesetz betroffen sind, dann aufgrund des drohenden Berufsverbots das Kopftuch abgelegt haben und deshalb weiter arbeiten dürfen, bitten wir um ihre Mitarbeit. Es ist mehr als verständlich, wenn jemand solch massivem Druck nachgibt - insbesondere wenn das Einkommen der Familie davon abhängt. Es wäre nützlich mehr über die Entscheidungsnöte zu erfahren und dadurch klar zu machen, dass es sich keinesfalls um die ersehnte Befreiung handelt, sondern um einen massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Schließlich suchen wir auch Frauen, die im außerschulischen Arbeitsbereich Probleme mit ihrem Kopftuch bekamen, weil der Arbeitgeber argumentierte, dass das Kopftuch ja auch an Schulen bzw. staatlicherseits verboten sei. Hier also unsere dringenden Bitten: ·wenn ihr selbst Betroffene seid, stellt euch für ein Interview zur Verfügung ·wenn ihr Betroffene kennt, leitet die Informationen bitte weiter ( nur an Privatadressen, bitte keine Veröffentlichung in Internetforen) Selbstverständlich ist die vertrauliche Behandlung aller Daten gewährleistet; alle Informationen können auf Wunsch anonymisiert werden. Liebe Schwestern, wir leben hier - Gott sei Dank - in einem freien Land und daher ist es für uns ein Leichtes, der Empfehlung unseres Propheten zu folgen: Abu Sa'id Al-Hudri, Allahs Wohlgefallen auf ihm, hat gesagt: Ich hörte Allahs Gesandten salla Allah u alihi wa sallam sagen: Wer von euch etwas zu Verabscheuendes sieht, soll es mit seiner Hand verändern, und wenn er dies nicht vermag, so soll er es mit seiner Zunge verändern, und wenn er (selbst) das nicht vermag, dann mit seinem Herzen, und dies ist das Mindeste an Glauben. Muslim Also liebe Schwestern, folgt dieser Empfehlung nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit der Zunge, indem ihr euch für ein Interview zur Verfügung stellt. As-salamu alaikum, gezek allah chairan kathiran und herzliche Grüße für die Schwestern der ISGG Gabriele Boos-Niazy Kontaktadresse für die Interviews: Frau Haleh Chahrokh Researcher Europe and Central Asia Division Human Rights Watch, Vienna, Austria email: chahroh@hrw.org Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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