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Nachdem ich hier im Forum etwas darüber erfahren wollte, und keiner mir eine Antwort geben konnte, möchte ich Euch hiermit weiterhelfen:

 

Bismillaahir-Rahmaanir-Rahiim

 

Rechte und Pflichten von Ehemann und Ehefrau

 

 

Frage:

 

Welches sind die Rechte einer Ehefrau über ihren Ehemann, gemäß Qur’aan und Sunna? Oder welches sind die Verpflichtungen eines Ehemannes seiner Frau gegenüber und umgekehrt?

 

 

Antwort:

 

Alles Lob gebührt Allah.

 

Der Islaam hat dem Ehemann Verpflichtungen gegenüber seiner Frau auferlegt, und umgekehrt, und unter diesen Verpflichtungen sind einige, die von beiden, Ehemann und Ehefrau, geteilt werden.

 

Wir werden - mit Allahs Hilfe - einige Texte aus Qur’aan und Sunna erwähnen, die mit den Verpflichtungen der Eheleute einander gegenüber zu tun haben, so werden auch einige Kommentare und Ansichten der Gelehrten zitiert.

 

Erstens: Die Rechte der Frau, die ihr allein zustehen:

 

Die Ehefrau hat finanzielle Rechte über ihren Ehemann, welche die Mahr (Brautgabe), Ausgaben und Versorgung sind. Und sie hat nicht - finanzielle Rechte, wie (z.B.) faire Aufteilung zwischen Mitfrauen; in einer anständigen und angemessenen Weise behandelt zu werden; und nicht in einer schändlichen Art von ihrem Ehemann behandelt zu werden.

 

1. Finanzielle Rechte:

 

(a) Die Mahr (Brautgabe). Dies ist das Geld (oder anderer Vermögenswert), zu welchem die Frau anspruchsberechtigt ist von ihrem Ehemann, wenn der Ehevertrag vollständig ist, oder wenn die Ehe vollendet wird. Es ist ein Recht, zu welchem der Ehemann verpflichtet ist, es der Frau zu zahlen. Allah sagt (sinngemäß):

 

„Und gebt den Frauen ihre Brautgabe als Schenkung,.." ( Sura An - Nisa (4) : 4 )

 

Die Beschreibung der Mahr zeigt die Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit des Ehevertrages, und ist ein Zeichen des Respektes und Ehre für die Frau.

 

Die Mahr ist keine Bedingung oder ein essentieller Teil (Rukn) des Ehevertrages, gemäß der Mehrheit der Fuqaha; besser ist das sie eine der Folgen des Vertrages ist. Wenn der Ehevertrag ohne eine Erwähnung der Mahr geschlossen wurde, ist er dennoch gültig, gemäß dem Konsens der Mehrheit (Dschumhuur), denn Allah sagt (sinngemäß):

 

„Es ist kein Vergehen für euch, wenn ihr die Frauen entlasst, bevor ihr sie berührt oder ihnen eine Brautgabe gewährt habt...." ( Sura Al - Baqara (2) : 236 )

 

Die Tatsache, dass die Scheidung erlaubt ist vor dem Vollzug der Ehe oder vor dem Geben der Mahr, bedeutet, dass es erlaubt ist, die Mahr nicht im Ehevertrag festzulegen.

 

Wenn die Mahr festgelegt wurde, wird sie zur Pflicht für den Ehemann; wenn sie jedoch nicht festgelegt wurde, dann muss er die Mahr geben, die zu Frauen von ähnlichem Status wie der seiner Frau gegeben wurde.

 

(b) Ausgaben: Die Gelehrten des Islaam stimmen überein, dass es Pflicht für Ehemänner ist, Geld für ihre Frauen (aus) zu geben, unter der Bedingung, dass die Frau sich selbst verfügbar für ihren Ehemann macht. Wenn sie ihn ablehnt oder rebelliert, dann ist sie nicht berechtigt für diese Ausgaben. Der Grund warum es Pflicht ist, für sie Geld auszugeben, ist, dass die Frau nur für ihren Ehemann verfügbar ist, wegen des Ehevertrages, und es ist ihr nicht erlaubt, das eheliche Haus ohne seine Erlaubnis zu verlassen. Deshalb muss er Geld für sie ausgeben und sie unterstützen, und dies ist, im Gegenzug, um sie verfügbar für ihn zu machen, zu seiner Freude.

 

Was damit gemeint wird, Geld auszugeben, ist Unterstützung, was die Frau an Essen und Unterhalt braucht. Sie hat das Recht auf diese Dinge, selbst wenn sie reich ist, denn Allah sagt (sinngemäß):

 

„...Und es obliegt dem, dem das Kind geboren wurde, für (die Mütter) ihre Nahrung und Kleidung in rechtlicher Weise Sorge zu tragen..." ( Sura Al - Baqara (2) : 233 )

 

„Der Wohlhabende soll entsprechend/aus seinem Wohlstand (die Aufwendungen) ausgeben. Und wem seine Versorgung bemessen (zuteil) wurde, der soll von dem ausgeben, was Allah ihm gegeben hat..." ( Sura At - Talaaq (65) : 7 )

 

Aus der Sunna: Der Prophet sagte zu Hind bint Utba, der Frau von Abu Sufyaan, die sich beschwert hatte, dass er nichts für sie ausgab: „Nimm, was genügend für dich und deine Kinder ist, auf einer vernünftigen Grundlage."

 

Es wird überliefert, dass Aischa sagte: „Hind bint Utba, die Frau von Abu Sufyaan, kam zum Gesandten Allahs und sagte: „O Gesandter Allah’s, Abu Sufyaan ist ein geiziger Mann, der nicht genug für mich und meine Kinder ausgibt, außer dem, was ich von seinem Vermögen nehme, ohne sein Wissen. Ist es eine Sünde für mich, das zu tun?" Der Gesandte Allahs sagte: „Nimm von seinem Besitz auf einer vernünftigen Grundlage, (d.h.) nur dass was ausreichend für dich und deine Kinder ist."1

 

Es wird überliefert von Dschaabir, dass der Gesandte Allahs in seiner Abschiedspredigt sagte:

 

„...Fürchtet Allah die Frauen betreffend! Wahrlich, ihr habt sie unter dem Schutz Allah’s genommen und der Verkehr mit ihnen wurde euch durch Allah’s Worte rechtmäßig gestattet. Ihr habt auch Rechte über sie, und (zwar) dass sie niemandem erlauben sollen, auf euren Betten zu sitzen (d.h. sie nicht ins Haus zu lassen), den ihr nicht mögt. Aber wenn sie dies tun, könnt ihr sie bestrafen, aber nicht streng. Ihre Rechte über euch sind, dass ihr sie mit Essen und Kleidung in einer angemessen Weise versorgen sollt..."2 4

 

© Versorgung: Dies ist auch eines der Rechte der Ehefrau, welches bedeutet, dass der Ehemann für ihre Versorgung aufkommen soll, gemäß seinen Mitteln und Fähigkeiten. Allah sagt (was bedeutet):

 

„Lasst sie wohnen, wo ihr (selbst) wohnt, gemäß euren Mitteln..." ( Sura Al - Talaaq (65) : 6 )

 

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2. Nichtfinanzielle Rechte:

 

(a) Gerechte Behandlung von Mitfrauen: Eines der Rechte ,die eine Ehefrau über ihren Ehemann hat ist, dass sie und ihre Mitfrauen gleich behandelt werden sollen, wenn der Ehemann andere Ehefrauen hat, mit Blick auf die Nächte, die er mit ihnen verbringt, Ausgaben und Kleidung.

 

(b) Freundliche Behandlung: Der Ehemann sollte ein gutes Benehmen gegenüber seiner Frau haben und freundlich zu ihr sein, und ihr alles geben, was ihr Herz ihm gegenüber weich machen könnte, da Allah (sinngemäß) sagt:

 

„...Und geht in rechtlicher Weise mit ihnen um..."

 

( Sura An - Nisaa (4) : 19 )

 

„...Und ihnen (den Frauen) steht in rechtlicher Weise (gegenüber den Männern) das gleiche zu, wie (den Männern) gegenüber ihnen..." ( Sura Al - Baqara (2) : 228 )

 

Aus der Sunna:

 

Es wird überliefert, dass Abu Huraira (Möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Der Gesandte Allah’s sagte:

 

„Seid freundlich gegenüber (euren) Frauen."3

 

Es folgen Beispiele der freundlichen Behandlung des Propheten seinen Frauen gegenüber, denn er ist das beste Beispiel:

 

1. Es wird überliefert von Zainab bint Abi Sallama, dass Umm Sallama sagte: 5

 

„Ich hatte meine Menstruation, als ich bei dem Propheten unter einer einzigen wollenen Decke lag. Ich rutschte weg und zog die Kleidung an, die ich normalerweise trug während der Menstruation." Der Gesandte Allah’s sagte zu mir: „Hast du deine Menstruation bekommen?" Ich sagte: „Ja." Dann rief er mich und ließ mich mit ihm unter derselben Decke liegen."

 

Sie sagte: „Und sie erzählte mir, dass der Prophet sie zu küssen pflegte, wenn er fastete, und der Prophet und ich pflegten Ghusl (rituelle Waschung) aus demselben Eimer zu machen, um uns von der Dschanaaba4 zu reinigen.5

 

2. Es wird überliefert, dass `Urwa ibn al - Zubair sagte: „Aischa sagte:

 

„Bei Allah, ich sah den Gesandten Allah’s an der Tür meines Zimmers stehen, während die Abessinier mit ihren Speeren in der Moschee des Gesandten Allah’s spielten. Er bedeckte mich mit seinem Umhang, so dass ich ihren Spielen zusehen konnte, dann stand er für mich dort, bis ich diejenige war, die genug hatte (zuzugucken). Deshalb solltet ihr die Tatsache schätzen, dass junge Mädchen gerne Spaß haben wollen."6

 

3. Es wird überliefert von Aischa, der Mutter der Muminin (Möge Allah mit ihr zufrieden sein), dass der Gesandte Allah’s sitzend zu beten pflegte. Er rezitierte den Qur’aan während er saß, dann blieben noch 30 oder 40 Ayaat übrig, dann stand er auf und rezitierte sie stehend. Dann vollzog er Ruk’u (Beugung), dann Sudschud (Niederwerfung), dann tat er es genauso in der 2. Raka’a (Gebetseinheit). Als er sein Gebet beendete, blickte er auf, und wenn ich wach war, sprach er mit mir, und wenn ich schlief, legte er sich nieder."7

 

© Seiner Frau keinen Schaden zufügen: Dies ist eine der Grundprinzipien des Islaam. Denn jemand anderem zu schaden, ist verboten (haraam), im Fall von Fremden; und es ist natürlich (noch) schlimmer, in dem Fall, seiner Ehefrau zu schaden.

 

Es wurde überliefert von ’Ubaada ibn al - Saamit, dass der Gesandte Allah’s urteilte:

 

„Es soll keinen Schaden oder Zurückgeben eines Schadens geben."8 6

 

Dieser Hadith wurde als authentisch/makellos (sahih) klassifiziert von Imaam Ahmad, Al - Haakim, Ibn as - Salah und weiteren. Siehe auch Chalaasat al - Badr al - Munir (2/438).

 

Unter den Sachen, denen der Gesetzgeber Aufmerksamkeit zollt in dieser Angelegenheit, ist das Verbot von Schlagen oder Stoßen in einer ernsten (harten) Weise.

 

Es wurde überliefert von Dschaabir, dass der Gesandte Allah’s in seiner Abschiedspredigt sagte:

 

„Fürchtet Allah, die Frauen betreffend! Wahrlich, ihr habt sie unter dem Schutz Allah’s genommen und der Verkehr mit ihnen wurde euch durch Allah’s Worte rechtmäßig gestattet. Ihr habt auch Rechte über sie, und (zwar) dass sie niemandem erlauben sollen, auf euren Betten zu sitzen (d.h. sie nicht ins Haus herein zu lassen), den ihr nicht mögt. Aber wenn sie dies tun ,könnt ihr sie bestrafen (in rechter Weise!), aber nicht streng (bzw. hart). Ihre Rechte über euch sind, dass ihr sie mit Essen und Kleidung in einer angemessen Weise versorgen sollt."9

 

Zweitens:

 

Die Rechte des Ehemannes über seine Ehefrau:

 

Die Rechte des Ehemannes über seine Frau sind unter den größten Rechten, in der Tat sind seine Rechte über sie größer als ihre Rechte über ihn, denn Allah sagt (sinngemäß):

 

„...Und den (Frauen) stehen die gleichen Rechte zu wie sie (die Männer) zur gütigen Ausübung (betreffend Gehorsam und Respekt) über sie haben. Doch die Männer haben ihnen gegenüber einen Vorzug (bzgl. der Verantwortlichkeit)..." ( Sura Al - Baqara (2) : 228 )

 

Al - Dschassaas sagte: „Allah sagt uns in dieser Aya, dass jeder der Eheleute Rechte über den anderen hat, und dass der Ehemann ein spezielles Recht über seine Ehefrau hat, welches sie nicht über ihn hat." Ibn al - ’Arabi sagte: „Dieser Text sagt, dass er einigen Vorrang über sie hat, betreffend der Rechte und Pflichten der Ehe.

 

Diese Rechte beinhalten: 7

 

(a) Die Pflicht zum Gehorsam: Allah hat den Mann als Qauwaam (Beschützer und Unterhalter) für die Frau eingesetzt, durch Befehlen, Führen und Aufpassen auf sie, wie Hüter auf ihr Hab und Gut aufpassen, durch die Nutzung der physischen und mentalen Fähigkeiten, die Allah nur den Männern gegeben hat und den finanziellen Verpflichtungen, die Er ihnen auferlegt hat. Allah sagt (sinngemäß):

 

„Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben,.." ( Sura An - Nisaa (4) : 34 )

 

’Ali ibn Abi Talha sagte, überliefernd von Ibn ’Abbas: „Männer sind die Beschützer und Unterhalter der Frauen" - Dies bedeutet, sie sind die Schützlinge von ihnen, d.h. sie sollte ihm gehorchen in Angelegenheiten des Gehorsams, die Allah ihr auferlegt hat, und ihm gehorchen, indem sie seine Familie gut behandelt und auf seinen Besitz acht gibt. Dies war die Ansicht von Muqaatil, Al - Saddi und Al - Dahhaak. [Tafsir Ibn Kathir (1/492)].

 

(b) Sich für den Ehemann verfügbar halten: Eines der Rechte, die der Ehemann über seine Frau hat, ist, dass er in der Lage sein sollte, sich an ihr (physisch) zu erfreuen. Wenn er eine Frau heiratet und sie fähig ist, Verkehr zu haben, ist sie verpflichtet, sich ihm zu fügen gemäß dem (Ehe-) Vertrag, wenn er sie danach fragt. Das ist nachdem, er ihr die Mahr sofort gegeben hat, und ihr einige Tage gibt - 2 oder 3 Tage - wenn sie darum bittet, um sich zurecht zu finden, denn ist dies etwas, was sie braucht, und das ist nicht zu lange und ist üblich.

 

Wenn eine Frau ablehnt, dem Nachfragen ihres Mannes nach ehelichem Verkehr nachzukommen, dann hat sie etwas getan, was verboten (haraam) ist, und eine große Sünde begangen, es sei denn sie hat einen gültigen schar’i (legitimen) - Grund, wie z.B. Menstruation, Pflichtfasten, Krankheit usw.

 

Es wird überliefert, dass Abu Huraira (Möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Der Gesandte Allah’s sagte:

 

‚Wenn ein Mann seine Frau in sein Bett ruft und sie dieses (grundlos) ablehnt, und er einschläft, während er auf sie ärgerlich ist, dann werden die Engel über sie bis zum Morgen fluchen.’"10

 

© Niemanden (in das Haus) hineinlassen, den der Ehemann nicht mag: Eines der Rechte die der Ehemann über seine Frau hat, 8

 

ist, dass sie keinem erlauben darf, den er nicht mag, in das Haus einzutreten.

 

Es wird überliefert von Abu Huraira (Möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass der Gesandte Allahs sagte:

 

„Es ist nicht erlaubt für eine Frau, (freiwillig) zu fasten ohne Erlaubnis, wenn ihr Mann anwesend ist, oder jemanden in das Haus zu lassen ohne seine Erlaubnis. Und was immer sie (als Spende) ausgibt von seinem Besitz ohne seine Einwilligung,..."11

 

Es wird überliefert von Sulaiman ibn ’Amr ibn al - Ahwas:

 

„Mein Vater erzählte mir, dass er bei der Abschiedspilgerfahrt des Propheten (Hadschat al - Wadaa) anwesend war. Er lobte und preiste Allah, dann predigte er eine Ansprache und sagte:

 

„Behandelt die Frauen freundlich, denn sie sind Gefangene und ihr habt keine andere Macht über sie als dies, wenn sie schuldig sind der offenen Unzüchtigkeit, dann lehnt es ab, euer Bett mit ihnen zu teilen, und schlagt sie, aber nicht hart. Aber wenn sie in Gehorsamkeit zu euch zurückkehren, dann sucht keine Mittel (der Boshaft) gegen sie. Ihr habt Rechte über eure Frauen und eure Frauen haben Rechte über euch. Eure Rechte über sie sind, dass sie niemanden, den ihr nicht mögt, auf eurem Bett sitzen lassen und sie sollen niemanden, den ihr nicht mögt, in euer Haus einlassen. Ihre Rechte über euch sind, dass ihr sie versorgen und gut kleiden sollt."12

 

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Es wird überliefert, dass Dschaabir sagte:

 

„Der Prophet sagte:

 

‚Fürchtet Allah, die Frauen betreffend! Wahrlich, ihr habt sie unter dem Schutz Allah’s genommen und der Verkehr mit ihnen wurde euch durch Allah’s Worte rechtmäßig gestattet. Ihr habt auch Rechte über sie, (u.a.) dass sie niemandem erlauben sollen, auf euren Betten zu sitzen (d.h. sie nicht in das Haus herein zu lassen), den ihr nicht mögt. Aber wenn sie dies tun, könnt ihr sie bestrafen (einen Klaps geben), aber nicht streng (hart). Ihre Rechte über euch sind, dass ihr sie mit Essen und Kleidung in einer angemessen Weise versorgen sollt.’"13

 

(d) Das Haus nicht verlassen außer mit der Erlaubnis des Ehemannes: Eines der Rechte des Ehemannes über seine Frau ist, dass sie nicht aus dem Haus gehen soll, außer mit seiner Erlaubnis. 9

 

Die Schafi’iten und Hanbaliten sagen: Sie hat selbst nicht das Recht, ihren kranken Vater zu besuchen, ohne die Erlaubnis ihres Ehemannes, und er hat das Recht, sie davon abzuhalten... da der Gehorsam dem Ehemann gegenüber Pflicht ist, und es nicht erlaubt ist, eine verpflichtende Handlung zu vernachlässigen für etwas, was keine Pflicht ist.

 

(e) Disziplin: Der Ehemann hat das Recht, seine Ehefrau zu disziplinieren, wenn sie ihm nicht gehorcht in einer guten Angelegenheit, jedoch nicht, wenn sie ihm in einer Sünde nicht gehorcht, denn Allah hat das Disziplinieren der Frauen (in einem bestimmten Fall) vorgeschrieben, indem man sie (indem man sie vorerst ermahnt und dann) im Bett meidet, und sie (sanft) schlägt, wenn sie nicht gehorchen.

 

Die Hanafiten erwähnen 4 Situationen, in denen es dem Ehemann erlaubt ist seine Frau durch (leichtes) Schlagen zu disziplinieren. Sie lauten:

 

- Sich nicht zu schmücken, wenn er es will.

 

- Seinem Ruf, zu Bett zu kommen, nicht zu antworten, wenn sie tahir (rituell rein, z.B. nicht menstruierend) ist. - Wenn sie nicht betet (oder andere große Sünden offensichtlich ausführt).

 

- Wenn sie aus dem Haus geht ohne seine Erlaubnis.

 

Der Beweis, dass es erlaubt ist, seine Frau zu disziplinieren, enthalten die Ayaat (welche bedeuten):

 

„…Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie (zuerst !!!), meidet sie im Ehebett (als nächstes) und (zuletzt) schlagt sie (leicht)!..." ( Sura An - Nisaa (4) : 34 )

 

„O ihr, die ihr den Iman verinnerlicht, rettet euch und die Euren vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind,…" ( Sura At - Tahrim (66) : 6 )

 

Ibn Kathir sagte: 10

 

„Qataada sagte: ‚Ihr solltet ihnen befehlen Allah zu gehorchen und ihnen verbieten Allah gegenüber ungehorsam zu sein; ihr solltet sie leiten gemäß dem Befehl Allah’s, und sie anweisen den Befehlen Allah’s zu folgen, und ihnen helfen dies zu tun. Wenn ihr irgendeine Tat des Ungehorsams gegenüber Allah seht stoppt sie es zu tun und tadelt sie dafür.’

 

Dies war auch die Ansicht von Al - Dahhaak und Muqaatil: dass es die Pflicht des Muslim’s ist seine Familie zu lehren, einschließlich seiner Verwandten und Sklaven, in dem was Allah ihnen auferlegt hat und dass was Er ihnen verboten hat."

 

Tafsir Ibn Kathir (4/392)

 

(f) Die Frau dient ihrem Ehemann: Es gibt einen großen Beweis (Dalil) dafür, einiges von dem, was schon oben erwähnt wurde. Scheich ul - Islaam Ibn Taimiya sagte:

 

„Sie ist verpflichtet, ihrem Ehemann zu dienen, gemäß dem, was angemessen ist unter Leuten von ähnlichem Stand. Das variiert gemäß den Umständen: die Art in der eine Beduinenfrau ihrem Ehemann dient wird nicht die Art eines Stadtbewohners sein, und die Art einer starken Frau wird nicht die Art einer schwachen Frau sein."

 

Al - Fataawa al - Kubraa (4/561)

 

(g) Sich ihm zu unterwerfen: Wenn die Bedingungen des Ehevertrages einmal erfüllt wurden und er gültig ist, dann ist die Frau verpflichtet, sich ich ihrem Ehemann zu unterwerfen und ihm zu erlauben, an ihr (körperlich) Gefallen zu finden, da - wenn der Vertrag vollständig ist - es ihm erlaubt ist im Gegenzug an ihr Gefallen zu finden, wobei die Frau zu einem Ausgleich berechtigt ist, welcher die Mahr (Brautgabe) ist.

 

(h) Die Frau sollte ihren Ehemann in einer guten Art behandeln: Denn Allah sagt (sinngemäß):

 

„…Und den (Frauen) stehen die gleichen Rechte (Ausgaben) zu wie sie (die Männer) zur gütigen Ausübung (Gehorsam und Respekt betreffend) über sie haben..." 11

 

( Sura Al - Baqara (2) : 228 )

 

Al - Qurtubi sagte:

 

„Es wurde auch von ihm -Ibn ’Abbas- berichtet, dass dies bedeutet: ‚Sie haben das Recht auf eine gute Gefährtenschaft und freundliche und vernünftige Behandlung von ihren Ehemännern, genauso wie sie verpflichtet sind, den Befehlen ihrer Ehemänner zu gehorchen.’

 

Und es wurde gesagt, dass sie das Recht haben, dass ihr Ehemann ihnen keinen Schaden zufügt, und ihre Ehemänner haben ein ähnliches Recht über sie. Dies war die Ansicht von At - Tabari.

 

Ibn Zayd sagte: „Ihr solltet Allah fürchten sie betreffend, genau wie sie Allah fürchten sollen, euch betreffend."

 

Die Bedeutungen sind ähnlich, und die Ayaat beinhalten all dies bzgl. der Rechte und Pflichten der Ehe."

 

Tafsir Al - Qurtubi (3/123-124)

 

Und Allah weiß es am besten.

 

Scheich Muhammad Salih al - Munadschid

 

1 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 5049) und Muslim (Nr. 1714).

 

2 Überliefert bei Muslim (Nr. 1218).

 

3 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 3153) und Muslim (Nr. 1468).

 

4 Dschanaaba ist eine rituelle Unreinheit die durch Geschlechtsverkehr, Samenerguß oder einem feuchten Traum zustande kommt.

 

5 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 316) und Muslim (Nr. 296).

 

6 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 443) und Muslim (Nr. 892).

 

7 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 1068).

 

8 Überliefert bei Ibn Madscha (Nr. 2340).

 

9 Überliefert bei Muslim (Nr. 1218).

 

10 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 3065) und Muslim (Nr. 1436).

 

11 Überliefert bei Al - Buchari (Nr. 4899) und Muslim (Nr. 1026).

 

12 Überliefert bei At - Tirmidhi (Nr. 1163), er sagte, dass dies ein sahih hassan (authentisches & gutes) Hadith ist. Auch bei Ibn Madscha (Nr. 1851) überliefert.

 

13 Überliefert bei Muslim (Nr. 1218).

 

Die Kunst des Umgangs mit der Ehefrau

 

Die Kunst des Umgangs mit der Ehefrau ist nicht nur eine Angelegenheit von Güte, sondern eine sehr wichtige Angelegenheit, die sich auf eine Hauptsäule stützt, nämlich die Heirat. Die heirat ist eine der großartigsten Gaben Allahs, für seine Diener, die das Herz jedes heiratsfähigen Menschen entzückt. Allahu Ta’ala sagt:

 

„Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf dass ihr Frieden bei ihnen finden möget; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein Volk, das nachdenkt.”

(Surah ar-Rum (30):21)

 

Und zu den Stützpfeilern dieser Heirat gehört der Ehemann und die Ehefrau - Allahu Ta’ala hat zwei fremde Herzen zusammen finden lassen und bewirkte in ihnen Zuneigung, Barmherzigkeit, Ruhe, Vertrauen, Stabilität, Geselligkeit und Glückseligkeit.

 

Allahu Ta’ala schrieb den Männern die Verantwortung gegenüber ihren Frauen zu, wie Allahu Ta’ala sagt:

 

„Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor.”

(Surah an-Nisa’(4):34)

 

Mein Vortrag heute Abend richtet sich auf den Besitz dieses kleinen Königreichs. Jawohl, denn der Ehemann ist der König dieser Familie. O du König, wenn dir daran liegt, dass in diesem Königreich Glückseeligkeit herrscht und innerer Frieden, dann ist es notwendig, dieser Verantwortung gerecht zu werden mit ihren Säulen, ihren Bedingungen und als Vorbild.

 

Von einigen Brüdern sind mir verschiedene Sorgen und Probleme vorgetragen worden, von denen ich dir einige erzählen möchte:

Einer von ihnen sagte: „Wo ist die seelische Glückseligkeit, denn ich spüre von all dem nichts?”

Ein anderer sagte: „Ich kann ihre Maßlosigkeit und Dummheit nicht mehr ertragen.”

Wieder ein anderer sagt: „Ihr häufiges Verlassen des Hauses und ihre vielen Besuche stören mich.”

Ein weiterer sagte: „Sie hat mich mit ihren Wünschen und Ausgaben überlastet.”

Ein anderer sagte: „Ich kann diese Schönheit an ihr nicht mehr finden, nur zu bestimmten Anlässen.”

Wieder ein anderer sagte: „Sie sorgt sich nicht um ihre Kinder, besonders in der Erziehung.”

Ein weiterer sagte: „Sie kümmert sich nicht mehr um mich.”

Ein anderer sagt: „Ich höre von ihr keine schönen Worte.”

 

Und sonstige Beschwerden dieser Art, die ihr gelesen oder gehört habt. Jedes dieser Zeugnisse deutet auf einen starken Vorwurf gegen die Frau hin. Diese Vorwürfe und damit die Schuld werden einzig und allein auf die arme Ehefrau gerichtet, und der Mann spricht sich damit frei.

 

Genau hier meine Brüder und Schwestern fühle ich mich in einer unangenehmen Lage: Unterstütze ich meine Geschlechtsgenossen, werden meine Schwestern über mich verärgert sein, wende ich mich hingegen meinen Schwestern zu, werden meine Geschlechtsgenossen verärgert sein.

 

Nach langer Überlegung und Abwägung kam ich zu der Überzeugung, dass der einzige Ausweg ist, zu den Quellen zurück zu kehren - nämlich zu Qur’an und Sunnah, die Rückkehr zu Allahu Ta’ala, der beide Geschlechter, Mann und Frau, erschaffen hat. Er bevorzugte sie gegenseitig und zeichnete sie voneinander aus; jeder von ihnen hat verschiedene Vorzüge und Auszeichnungen, und so ergänzen sie sich gegenseitig.

 

So bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mich ausschließlich an den Qur’an und die Sunnah halten werde. Ebenso bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Verantwortung bei Problemen, die zwischen Mann und Frau auftreten, von beiden gleichermaßen getragen wird. Und das Eheleben besteht aus Anstrengung und Harmonie, Liebe und Übereinstimmung. Das beste Beispiel, damit im Eheleben Glückseligkeit herrscht, ist die Aussage des Propheten (s.a.s.) - und es ist wichtig, dass wir diesen Hadith verstehen:

 

„Jeder Sohn Adams macht Fehler, und der beste von ihnen ist der Reuende.”

 

Und eine sehr schöne Grundlage kann man bei Abu Dharr sehen, als er zu seiner Frau sagte: „Wenn ich erzürnt bin, versuche mich zufrieden zu stellen; und wenn du erzürnt bist, werde ich versuchen, dich zufrieden zu stellen.” Aus diesem Grund müssen wir versuchen, die Inhalte zu verstehen, denn daraus werden wir erkennen, dass bei jedem Problem, das auftritt, sowohl der Mann als auch die Frau verantwortlich sind, und nicht nur einer von ihnen.

 

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden für beide einen Vortrag zu machen.

 

Heute Abend sind meine Worte an die Ehemänner gerichtet, denn Der Wunsch zu diesem Vortrag kam von einem Mann.

 

Weil ich der Überzeugung bin, dass Männer Kritik besser ertragen können.

 

Kommt der Mann zu der Erkenntnis, wie er mit seiner Frau umgehen soll, wird er erkennen, dass er die Schlüsselfigur für die Glückseligkeit in der Familie ist.

 

Weil Allah Ta’ala ihm die Verantwortung zugeschrieben hat, denn er ist der Herr im Haus und der Lenker der Familie - haben die Männer das wirklich begriffen? Wie ist der Umgang mit ihren Frauen? Heirat ist nicht nur dazu da die Begierden zu stillen, auch nicht, um die Wohnung mit den besten Möbeln zu bestücken oder nur Kinder in die Welt zu setzen. Sie bedeutet auch nicht, das Leben zu genießen, denn das können viele Männer auch. Und der Ernährer ist Allah und nicht der Ehemann. Doch die Ehe ist ein gesetzliches Recht, das Umgang und Verantwortung enthält, denn eine Frau hat Rechte und Pflichten, die im Qur’an und den Prophetischen Texten, und in der Position des Propheten (s.a.s.), die in der Sirah nachzulesen ist, und die der Mann notwendigerweise kennen muss, verankert sind.

 

Hat der Mann die Kenntnis davon, woher soll er die Künste nehmen? Wir nehmen die Künste nicht von den Künstlern oder Künstlerinnen, auch nicht von Presse oder Fernsehen, sondern wir nehmen die Künste des Umgangs mit unseren Ehefrauen vom Propheten (s.a.s.). Jawohl, nur von unserem geliebten Gesandten (s.a.s.). Ein Leben, welch ein Leben und eine großartige und außergewöhnliche Position. Ein beeindruckendes Leben mit Güte, Harmonie, Liebe und Geselligkeit, für denjenigen, der dies gelesen und das Leben des Propheten (s.a.s.) mit seinen Ehefrauen begriffen hat. Aus diesem Grund hat Allahu Ta’ala den Frauen des Propheten (s.a.s.) vorgeschrieben, uns über alles zu berichten, was das Leben betrifft, auch über die geheimen Dinge, die in diesem Haus vor sich gingen, über alles, was das Leben betrifft, auch über die geheimen Dinge, die sich zwischen den Ehepartnern ereignen. Allahu Ta’ala:

 

„Und gedenkt der Verse Allahs und der Weisheiten, die in euren Häusern verlesen werden.”

(Surat al-Ahzab (33):34)

 

Mit „Verse Allahs” ist der Qur’an gemeint, aber mit „Weisheit” ist hier, wie die Qur’an-Kommentatoren sagten, die Sunnah des Propheten (s.a.s.) gemeint, sie sollen uns von allem berichten, das in ihren Häusern vorkommt. Warum? Weil Allahu Ta’ala sagt:

„Und ihr habt in eurem Gesandten ein beispielhaftes Vorbild.”

Denn der Gesandte Allahs ist unser Vorbild in allen Angelegenheiten. Das heißt, wir müssen zu seiner Sunnah und zu seiner Biographie (Sirah) zurückkehren, damit wir das Leben und den Umgang daraus entnehmen können, und uns die prophetische Rechtleitung in allen Angelegenheiten, die das Diesseits betreffen, aneignen. Aus diesem Grund, bei Allah, und noch mal bei Allah, die Probleme, in denen sich die Menschen, und vor allem die Muslime, befinden, bestehen deshalb, weil wir uns von der Rechtleitung des Propheten (s.a.s.) entfernt haben. Der Prophet (s.a.s.) sagte: „Ich hinterlasse euch zwei Dinge, ihr werdet nie irregehen, wenn ihr an ihnen festhalten werdet. Und diese sind: Das Buch Allahs und die Sunnah Seines Gesandten.” (Berichtet von Malik)

 

Und widersetzt ihr euch, indem ihr das Hinterlassene nicht beachtet, werdet ihr irregehen. Und genau das ist bei sehr vielen Menschen eingetroffen.

 

Der Grund dafür, dass ich diesen Vortrag ausgewählt habe ist:

 

Die Rechtleitung des Islam, hinsichtlich des Zusammenlebens der Eheleute zu demonstrieren, besonders, was die Rechte der Frau anbetrifft, die vielen Männern unbekannt sind, ja sogar von vielen anderen Männern missachtet werden. Meine Position ist nicht die eines Lehrers, sondern, Allah weiß es am besten, tatsächlich eine Ermahnung, die zunächst einmal für mich gilt und für meine Mitbrüder, mit den Texten des Propheten (s.a.s.) und seinen Umgang mit seinen Ehefrauen.

 

Diese Missverständnisse, die bei Männern gegenüber der Frau bestehen, zu beseitigen. Wie z.B. bei manchen Männern zu hören ist, dass einer Frau gegenüber Vorsicht geboten ist. Oder, dass man von der ersten Nacht an klare Verhältnisse schafft.

 

Wir sagen nicht, wie ein arabischer Dichter sagte:

 

„Ich habe in dieser Welt viele Sorgen gesehen,

und die meisten Sorgen kommen von den Frauen.

So vertraue dem Weib keinen einzigen Tag,

auch wenn sie behauptet, sie käme vom Himmel.”

 

Und wir sagen auch nicht, wie folgender Dichter sagte:

 

„Denn die Frauen sind Satane für uns geschaffen,

und wir suchen Zuflucht bei Allah vor diesen Satanen.

Sie sind der Hauptgrund für die Plagen, die aufgetreten sind

Zwischen Schöpfung, Diesseits und der Religion.”

 

Nein! Doch wir sagen, wie ein Dichter gesagt hat:

 

„Denn die Frauen sind ein schöner Duft,

der für uns geschaffen ist. -

Jeder von uns wünscht sich,

diesen Duft zu riechen.”

 

Sehr viele Frauen beschweren sich über ihre Ehemänner und den furchtbaren Umgang und den abscheulichen Charakter, den sie haben. Bei manchen entwickeln sich auch Handgreiflichkeiten, so dass der Mann die Frau schlägt und auch einsperrt. Das ist kein Umgang mit den Frauen nach prophetischer Rechtleitung.

 

Der vierte Grund ist das Leben des Propheten (s.a.s.) mit seinen Ehefrauen. So ein ausnahmsloses, unvergleichliches Beispiel für ein außergewöhnliches, beeindruckendes Leben in Güte, Harmonie, Liebe und Geselligkeit mit seinen Frauen. Je mehr ich mich damit befasst habe und hineingelesen und begriffen habe und dies dann mit dem Zustand der heutigen Zeit verglichen habe, so wurde ich immer verlegener. Denn der Gesandte Allahs (s.a.s.) war barmherzig, gütig und seine Wesensart war ausnahmslos.

 

Ihr werdet erstaunt sein, wenn ihr gleich einige Auszüge aus seinem Leben hört und welche Position er im Umgang mit seinen Ehefrauen bezogen hat. Dieses mustergültige, vorbildliche Leben ist nicht geeignet, sich als Geschichte anzuhören, sondern sich als Beispiel und Rechtleitung anzunehmen.

 

Und so beginnen wir jetzt inscha Allah mit:

 

Die Kunst des Umgangs mit der Ehefrau

 

Mit „Kunst” meine ich hier: Methode und Stil. Die Arten der Methoden und Stile, die ein Mann wissen sollte, um dadurch das Herz seiner Ehefrau zu erreichen. Dadurch erreicht man auch inneren Frieden und Glückseligkeit.

 

Die erste Methode ist Sanftheit und Verwöhnen:

 

Damit gemeint ist Sanftheit mit der Ehefrau und sie zu verwöhnen. Wundere dich nicht mein lieber Bruder, wenn wir von Verwöhnen sprechen - jawohl, die Ehefrau zu verwöhnen.

 

Der beste Umgang mit der Frau ist der Umgang mit Sanftheit und Verwöhnen. Und höre zu, mein lieber Bruder, wie unser Gesandter (s.a.s.) mit seinen Frauen umgegangen ist! Zu der Methode mit Sanftheit und Verwöhnen gehört, dass du deine Frau mit den Namen rufst, die ihr am liebsten sind. Und es ist wünschenswert, seine Frau mit Kosenamen zu rufen, oder einen Buchstaben zum Namen hinzufügen oder vom Namen wegnehmen, so dass der Name melodisch klingt. So hat der Prophet (s.a.s.) seine Frau: „O A’ish, o A’ish, dies ist Jibriel, er lässt dir schöne Grüße ausrichten.” (Berichtet von al-Buchari und Muslim)

 

Der Prophet (s.a.s.) hat eine seiner Frauen: „Oh Humairah” gerufen. „Humairah” bedeutet im Arabischen: „die Weiße”, d.h. sie ging mehr ins Blonde. Im Sahih Muslim berichtet A’isha ®, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) eine seiner Frauen küsste, und er war am Fasten, daraufhin lachte sie.”

 

An-Nasa’i berichtet, dass A’isha ® sagte: „Der Prophet (s.a.s.) kam, um mich zu küssen, daraufhin sagte ich: ,Ich bin am Fasten´, und er sagte: ,Ich bin auch am Fasten!´”

 

In einem anderen Bericht berichtet A’isha ®: „Der Prophet (s.a.s.) war am Fasten und er küsste, so lange er wollte, mein Gesicht.”

 

Zu der Methode mit Sanftheit und Verwöhnen gehört es, die Ehefrau zu küssen. Mit küssen ist hier nicht das Küssen gemeint, das Gefühle der Leidenschaft auslöst, sondern das Küssen zum Verwöhnen, dies geht aus dem Hadith hervor, als A’isha sagte, sie sei am Fasten und er erwiderte, dass er auch am Fasten sei.

 

Zu der Methode mit Sanftheit und Verwöhnen gehört die Versorgung. Der Prophet (s.a.s.) hat gesagt: „Alles ist Sadaqah. Auch wenn du einen Bissen deiner Frau reichst, ist dies Sadaqah.” Subhanallah, ein Biss, wenn man dadurch die Belohnung Allahs haben möchte und in das Herz seiner Frau eindringen möchte, so wir man von Allah belohnt. Aber manchem Nafs fällt es schwer, diese Art der Verwöhnung durchzuführen. Aber wie auch immer, dies ist die prophetische Rechtleitung, an die sich der Gläubige halten muss, wenn er tatsächlich nach der Sunnah leben möchte.

 

Sanftheit und Verwöhnen: Jede Art von Verhalten zeigt Wirkung auf eine Frau, es benötigt keine große Anstrengung des Mannes, um diese Art von Sanftheit und Verwöhnen zu zeigen. Aus diesem Grund nennt man diese Methode Kunst, mit deren Hilfe man das Herz seiner Ehefrau gewinnt und von Allah belohnt wird.

 

Unsere Religion Allahu Ta’alas dient der Liebe, Güte, Anbetung und Belohnung für jede Tat, wenn sie im Angesicht Allahs ausgeführt wird. A’isha ® sagte, dass der Prophet (s.a.s.) gesagt hat: „Der vollkommenste Gläubige im Glauben ist derjenige, der die beste Wesensart hat und der Gütigste zu seiner Frau ist.” (Berichtet von Nisa’i, Ahmad und at-Tirmidhi)

 

Dies war die erste Methode, die zweite Methode ist:

 

Die Methode, über Fehler seiner Ehefrau hinwegzusehen:

 

Besonders dann, wenn diese Fehler nur mit weltlichen Dingen zusammenhängen.

 

Mein lieber Bruder, erlaube mir, dich daran zu erinnern, dass du es mit einem Menschen zu tun hast; und die prophetische Rechtleitung sagt: „Jeder Mensch macht Fehler.” Und vergiss nicht, mein lieber Bruder, dass du es mit einer Frau zu tun hast; und die prophetische Rechtleitung sagt: „Sie ist aus einem Rippenbogen erschaffen worden.” Und vergiss nicht, mein lieber Bruder, dass eine Frau sehr viel Arbeit hat, in der Erziehung und in der Hausverwaltung, darum lieber Bruder, sollte deine Frau dabei etwas vergessen oder nicht mehr geschafft haben, so sieh darüber hinweg und vergiss es schnell und habe Nachsicht mit ihr. Gehöre nicht zu denen, die ständig nörgeln. Erlaube mir, mein Bruder, dich an eines zu erinnern - beobachte dich doch, auch du bist ein Mensch, auch du machst Fehler. Warum, mein lieber Bruder, bist du zu deiner Frau streng und nörgelst bei jeder Gelegenheit herum, und bei dir siehst du darüber hinweg und übst Nachsicht mit dir? Hier sind einige Beispiele aus der prophetischen Rechtleitung:

 

Im Nasa’i wird berichtet, dass Umm Salama, Allahs Wohlgefallen auf ihr, mit einer Schüssel Essen zum Propheten (s.a.s.) kam, und der Prophet (s.a.s.) hatte Gäste bei sich. A’isha kam dazu und hatte einen Stein in der Hand versteckt, daraufhin warf sie ihn an die Schüssel, so dass sie zerbrach. Der Prophet (s.a.s.) sammelte die zerbrochene Schüssel auf und sagte zu seinen Gefährten: „Esst, eure Mutter ist eifersüchtig.” Er schickte Umm Salama eine Schüssel von A’isha zurück. So war der Umgang des Propheten (s.a.s.) bezüglich dieses Fehlers. Verglichen mit uns, ist das eine Katastrophe. Dass eine Frau vielleicht solch ein Verhalten zeigt, wie wäre deine Reaktion, wenn dies neben deinen Freunden passierte? Was hat der Prophet (s.a.s.) mit A’isha gemacht? Hat er sie beschimpft, hat er sie bloßgestellt, hat er sie geschlagen, hat er sich von ihr scheiden lassen? Nein! Und noch mal nein! Es wird nirgendwo berichtet, dass de Prophet (s.a.s.) ihr überhaupt etwas gesagt hat. Das einzige, was er gemacht hat, war, den Grund für A’ishas Verhalten seinen Gefährten gegenüber zu erklären, damit sie keine falschen Gedanken bekommen. Er sagte nämlich: „Eure Mutter ist eifersüchtig.”

„Eure Mutter ist eifersüchtig.” Der Grund war Eifersucht. Da Eifersucht eine natürliche Angelegenheit ist, besonders bei den Frauen, hat der Prophet (s.a.s.) den Gefährten denGrund erklärt und Umm Salama eine neue Schüssel gegeben, dann war die Sache erledigt. So hat der Prophet (s.a.s.) diesen Fehler behoben.

 

Nachsicht und Vergebung zu üben, sollte die Frau Fehler gemacht haben; und Dankbarkeit und Lob für ihre Anstrengung und gelungene Dinge besonders hervor zu heben. Sich auf diese Art zu verhalten, zeigt die Klasse im Wesen und die Qualität der Charakterzüge.

 

Mein lieber Bruder, vergiss nicht, selbst, wenn deine Frau zwei, drei Fehler gemacht hat oder zehn oder mehr, dass ihr auf der anderen Seite tausende von Dingen gelungen sind.

 

Erlaube mir, dir ein Beispiel zu geben. Bei bestimmten Anlässen übernehmen die Frauen die Organisation. Sie kochen, sie organisieren und sind von morgens bis abends unter Stress, haben keine Ruhe. Und das fängt schon Tage vorher an. Sie bereitet vor und lässt ihre Künste sprechen, besonders, was das Essen betrifft.

 

Und zum Schluss mein lieber Bruder, vergessen sehr viele Ehemänner, der Frau zu danken und sie zu loben. Vielleicht ist ihr in dieser Zeit etwas misslungen, dann wird sie dankenswerterweise von ihm zur Rechenschaft gezogen.

 

Die dritte Methode ist:

 

Die Methode des Sich-Schön-Machen und Parfümieren für die Ehefrau:

 

Was die Männer betrifft, ist die Vorschrift begrenzt. Was wir heute sehen ist entweder eine starke Übertreibung oder eine Untertreibung. Die Übertreibung betreffend wird solange übertrieben, bis eine Widersetzung gegen Allah eintritt, wie z.B. den Bart zu rasieren oder eine zu lange Hose zu tragen (Isbal). Die Untertreibung führt so weit, dass er alles unterlässt und nichts mehr zur Pflege seines Körpers beiträgt. Die großartigsten Methoden, um die Herzen zusammen zu bringen und miteinander zu vereinigen, ist sich schön zu machen und zu parfümieren. A’isha ® wurde gefragt: „Wenn der Prophet (s.a.s.) das Haus betreten hat, womit hat er begonnen?” Sie sagte: „Mit Siwak.”

 

Einige haben zu diesem Hadith gesagt: „Möglicherweise war dies ein Hinweis darauf, dass er, wenn er nach Hause kam, seine Frau mit einem Kuss begrüßt hat.“ Ibn Abbas berichtet: „Ich mache mich für meine Frau schön, so wie sie sich für mich schön macht.”

 

Allahu Ta’ala ha gesagt:

 

„Und den (Frauen) stehen die gleichen Rechte zu wie sie (die Männer) zur gütigen Ausübung über sie haben.”

(Surah al-Baqarah (2):228)

 

In der Zeit von Umar ibn al-Khattab ® ist folgende Geschichte passiert:

 

Ein Mann und eine Frau traten bei Umar vor. Der Mann war ziemlich verstaubt und die Frau sagte auf dem Weg zu Umar: „Weder ich noch er.” Das heißt: Trennung von einander. Umar ibn al-Khattab hat erkannt, dass die Frau nichts mehr von ihrem Mann will. Was hat Umar gemacht? Er schickte den Mann fort, um sich frisch zu machen, um sein Haar zu kürzen und seine Fingernägel zu schneiden. Als dieser Mann wieder kam, hat er ihm befohlen, zu seiner Ehefrau zu gehen, wobei seine Frau ihn nicht erkannte. Schließlich erkannte sie ihn doch und zog ihre Klage zurück. Daraufhin sagte Umar: „So müsst ihr mit ihnen (euren Frauen) umgehen. Sie mögen es, wenn ihr euch für sie schön macht, wie sie sich für euch schön machen.”

 

Die Methode der Genügsamkeit und Zufriedenheit mit seiner Ehefrau:

(Besonders in der heutigen Zeit)

 

Wo eine Frau in dieser Zeit nur eine Ware geworden ist, sie ist eine billige Ware geworden. Schaut man in Zeitschriften, so gibt es keine, in denen nicht ein Bild, Entschuldigung Bilder, von Frauen abgebildet sind. Und schaut man, was die Kosmetikindustrie mit Frauen gemacht hat, oder Serienfilme, sie bilden eine Frau auf eine Art und Weise ab, dass man nur ins Staunen gerät, so dass es das Herz dieses armen Menschen (Mann) anspricht und erreicht. Dies kommt durch die Einflüsse des Schaitan und dem schwachen Iman. Aus diesem Grund ist Genügsamkeit und Zufriedenheit besonders wichtig, besonders in der heutigen Zeit.

 

Die Methode des gemeinsamen Sitzens mit der Ehefrau:

 

Das gemeinsame Sitzen mit der Ehefrau, sich gemeinsam zu unterhalten, ihr deine Sorgen mitzuteilen, sich mit ihr zu beraten - bei dieser Angelegenheit gibt es ein großes Defizit. Viele Männer nehmen sich das Recht heraus, sehr oft das Haus zu verlassen, Einladungen nur für sich anzunehmen, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, und sie kommen oft sehr spät nach Hause. Ich frage euch bei Allah, was ist das für ein Leben? Und wo bleiben die Rechte der Ehefrau? Und wieso bleiben die Rechte der Ehefrau und der Kinder auf der Strecke? Mit welchem Recht? Wo ist hier die Gemeinsamkeit, mein lieber Bruder? Wie stellst du dir, lieber Bruder, eine glückliche Familie vor?

 

Wie kannst du dir diese brutale Art und Weise aneignen? Diese arme Frau ist zu Hause, erzieht die Kinder, kocht das Essen, wäscht und bügelt die Wäsche, führt den Haushalt. Wo bleiben ihre Rechte? Nein, mein Lieber, so hat es uns unsere Religion nicht gelehrt. Diese Frau ist ein Mensch, sie hat eine Seele, sie hat ein Herz und sie besitzt Gefühle.

Auch sie hat Verlangen, auch sie hat Bedürfnisse, auch sie möchte sich möglichst ausruhen, sich mit dir austauschen und dir ihre Sorgen mitteilen.

 

Höre dir die Beispiele vom Propheten (s.a.s.) an. Ein Hadith aus Sahih al-Bukhari, berichtet von Umm Zar’a, ein sehr langes Hadith. In diesem Hadith kommt vor: „Ein gutes, geselliges leben mit seiner Ehefrau zu führen.”

 

Ihr deine Sorgen mitzuteilen und dich mit ihr zu beraten, lässt sie fühlen und spüren, dass sie eine wichtige Rolle in deinem Leben spielt.

 

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Die Methode der Liebe und Freundschaft:

 

Dies kann sowohl in Worten als auch in Taten gezeigt werden. In einem Hadith von Ummi Zar’a sagt der Prophet (s.a.s.) im letzten Abschnitt des Hadith zu A’isha: „Ich bin zu dir wie Abi Zar’a zu Umm Zar’a.” Was das Zusammenleben und die Beziehung betrifft. Daraufhin sagte A’isha: „Wallahi, du bist für mich besser als Abi Zar’a zu Ummi Zar’a.” Und von den Nutzen dieses Hadith ist, dass der Ehemann der Ehefrau die Liebe in Worten zum Audruck bringt.

 

In einem Hadith in Sahih Muslim berichtet A’isha ®: „Ich war in der Menstruationszeit, und wenn ich getrunken habe, reichte ich den Becher an den Gesandten (s.a.s.) und er trank an derselben Stelle.”

 

A’isha ® berichtete, dass sie in der zeit der Regel war, und sie waren beim Essen. Während des Essens reichte er ihr ein Stück Fleisch von seinem Mund in ihren Mund.

 

A’isha ® berichtete weiter, dass der Prophet (s.a.s.), als sie Haid (Menstruation) hatte, sich auf ihren Schoß legte und Qur’an rezitierte.

Bei all diesen Taten demonstrierte der Prophet (s.a.s.) die Liebe und Freundschaft zu seiner Frau.

 

Und zu den Methoden gehört auch die großartigste Methode:

 

Die Methode der gegenseitigen Unterstützung in de Anbetung Allahs, Subhanahu wa Ta’ala

 

Im Beten, im Gedenken an Allah, Im Qur’an-Rezitieren, im Fasten, usw.

 

Durch die Ausführung dieser Arten der Anbetung erreichen sie das Wohlgefallen Allahu Ta’alas.

 

Wie schön ist es, dass zwei rechtschaffene Menschen sich gegenseitig unterstützen und wetteifern in der Anbetung Allahu Ta’alas.

 

Der Prophet (s.a.s.) sagte: „Die Welt ist nur eine zeitliche Annehmlichkeit, und die beste Bequemlichkeit in dieser Welt ist eine rechtschaffene Frau.” (Berichtet von Muslim)

 

Die Kunst des Umgangs mit dem Ehemann

 

 

Erlaubte Zauberei

 

Viele Ehemänner wissen nicht, wie sie mit Ihrer Ehefrau umgehen sollen.

Genauso wissen viele Ehefrauen nicht, wie sie mit ihrem Ehemann umgehen sollen. Und wir sagen zu beiden Ehepartner: "Wäre einer von euch vollkommen in seinem Umgang und seinem Wesen, so würde dies nicht reichen."

 

Es ist notwenig, daß jeder von euch seinen Teil dazu beiträgt, seine Verantwortung in die Tat umzusetzen . Es ist notwendig, daß jeder von euch seine Pflicht dem anderen gegenüber erfüllt, denn ihr seid Teilhaber und Partner in eurem Leben geworden. Aus diesem Grund wünsche ich aus tiefsten Herzen, daß über jedes Haus die Glückseligkeit weht. Ich bete zu Allah :

 

Ich bitte Allah mit Seiner Güte, Seinem Wohlwollen und Seiner Hochherzigkeit, daß Er jedes Ehepaar zusammenführt und ihr Leben reich segnet. Möge Allah sie zusammenbringen und ihnen Liebe, Vertrautheit und Geselligkeit geben und sie im Wohlbefinden gedeihen lassen."

 

Dieser Bericht ist an jede Ehefrau gerichtet, die Glückseligkeit in ihrer Ehe möchte und die für jedes Problem, das auftritt, eine Lösung sucht. Und es reicht nicht, dass man sich diesen Bericht einmal, zweimal, oder dreimal ansieht, sondern man soll sich diesen Bericht besonders gut durchlesen, wenn Probleme auftreten - Probleme, die durch ein Missverständnis, Missverhalten oder Fehler entstanden sind.

 

Oh du Gesegneter, lies dir das einmals,zweimal, dreimal durch und hebe es dir für bestimmte Vorkommnisse auf. Und gibt diesem Bericht an jede Ehefrau weiter, die dir lieb ist und von der du glaubst, dass sie diese Art der Erinnerung braucht.

 

Versteht mich nicht falsch, dieser Betricht ist keine Vollkommenheit sonder eine Anstrengung eines Menschen, wie jeder andere Mensch auch.

 

Ich habe darauf geachtet, nicht über das Haus des Propheten,a.s.s. hinauszugehen.

Wenn ich die Wahrheit gesprochen habe, so ist es von Allah und ich Falsches gesagt habe, so ist es von meiner schwachen Seele und vom Shaitan.

 

Zauberei in meinem Bericht ist eine Metapher, d.h. dieses Wort wird im übertragenen Sinn gebraucht. Mit Zauberei meine ich hier nicht Magie, die mit Amuletten, Omen und Glücksbringern zu tun hat, den dies ist haram und führt zum großen Shirk. Diese Art Magie kann Krankheiten verursachen und kann bis zum Tod führen. Diese Magie ist natürlich haram.

 

Meine Absicht mit diesem Wort ist Lob, wie die Aussage des Prophten,a.s.s., entnommen, die in Al-Buchari berichtet wird:

 

"Denn manche wohlgesetzte Rede ist wie Magie."

 

Sie (erlaubte Zauberei) ist erlaubt, im Zusammenhand mit Lob, weil sie das Herz umfasst; selbst der Aufgebrachte wird zufrieden gestellt wie Ibn Al-Mandhur in Lisan al Arab gesagt hat.

 

Und ich glaube nicht, daß zwei sich so darin unterscheiden, daß eine Frau keine Wirkung auf das Herz ihres Mannes haben kann, denn sie besitzt, was Allah ihr gegeben hat, an Schönheit, Mitgefühl und Zärtlichkeit und an umgänglichen Worten, die das Herz Ihres Mannes umfassen. Bis einige von ihnen sogar ihren Verstand verloren haben. Zweifelt jemand daran, daß eine Frau eine Versuchung ist?

 

Der Prophet, a.s.s. sagte: Ich habe nach mir keine Versuchung hinterlassen, die den Mänenrn am schädlichsten wäre, als die Frauen!"

 

Also ist sie eine Versuchung.

 

Allah sagt:

 

Schön gemacht für die Menschen ist die Liebe der Begierden nach den Frauen.... "

 

Sure Al-Imran 3:14

 

So hat Allah die Frau als erste Begierde für die Menschen gemacht.

 

Wie ist es dann, wenn die Frau ihre Begehrtheit im Rahmen des Erlaubten ausnutzt?

Dann ist dies unterstützend und zufrieden machend für den Ehemann. Der Gesandte Allahs,a.s.s. hat gesagt:

 

Die Welt ist nur eine zeitliche Annehmlichkeit, und die beste Bequemlichkeit in dieser Welt ist eine rechtschaffene Frau."

 

Muslim

 

Erlaubte Zauberei - Die Kunst des Umgangs mit dem Ehemann:

 

Erlaube Zauberei ist auch ein Stil und eine Methode - wie im letzten Schreiben schon für Kunst erklärt wurde - im Umgang der Ehefrau mit ihrem Ehemann. Ich empfehle der Ehefrau, sich dies gut durchzulesen.

 

Die erste Methode ist:

 

Die Methode, ihren Ehemann mit einem Lächeln und mit Freundlichkeit zu empfangen.

 

Der Ehemann kommt erschöpft und ermüdet von der Arbeit zurück, begleitet von Problemen, die seinen Tagesablauf betreffen und die er bewältigt oder nur teilweise bewältigt hat. Unterwegs nach Hause kommt noch der Stress im Verkehr und mit Staus hinzu. Er kommt gerade nach Hause und sucht Ruhe und Erholung. Er kommt zur Tür hinein und sucht die Glückseligkeit bei seiner Ehefrau unsd seinen Kindern und entgegen kommt ihm seine Zauberin, seine Schönheit - seine Ehefrau.

 

Sie kommt ihm mit einem Lächeln entgegen. Und so begrüßt sie ihn mit einem Kuss auf die Wange - der mit Geborgenheit und Barmherzigkeit gefüllt ist.

 

Und genau hier ist die Zauberei. In diesem Augenblick vergisst er seine Probleme, seine Ermüdung ist verschwunden. Er schaut links und rechts, und die Wohnung ist ordnungsgemäß und glänzt. Seine Mahlzeit ist so verlockend hergerichtet und seine Kinder kommen ihm wie Blüten entgegen. Das Haus oder die Wohnung hat einen tollen Geruch, was ist das für eine Glückseligkeit, ein Vertrauen, eine Liebe. All dies ist mit dem Willen Allahs geschehen und dann durch seine Zauberin, mit ihren zauberhaften Händen, die die ganze Welt ersetzt.

 

Abul Muslim al Khaulani, der rechtschaffene Mann, der für bekannt war, dass seine Bittgebete von Allah immer angenommen wurden, rief, wenn er von der Moschee nach Hause ging und an der Tür ankam, Takbir (Allahu Akbar) und seine Frau erwiderte ihm mit dem Takbir. Und wenn er in das Haus eintrat, rief er das Takbir und seine Frau erwiderte auch mit dem Takbir. Eines Abends kam er nach Hause und hat vor der Tür Takbir gerufen und keiner hat geantwortet. Als er in das Haus eintrat, hat er wieder Takbir gerufen und wieder hat ihm niemand erwidert. Er war gewöhnt, dass seine Frau beim Eintreten seinen Umhand und die Schuhe entgegen nahm und zur Seite stellte.

 

Schau mal, meine rechtschaffene Schwester, wie eine rechtschaffene Frau ihren Ehemann empfangen hat.

 

Daraufhin hat sie ihm das Essen gebracht. Als er an diesem Abend nach Hause kam, fand er die Wohnung dunkel. Und seine Frau saß beleidigt in der Ecke und bewegte einen Stock hin und her. Daraufhin fragte er sie:

 

"Was hast du denn?"

 

Sie sagte:

 

"Dein Stellenwert ist wie der von Mouaouia und wir haben kein Dienstmädchen." Würdest du ihm fragen, gäbe er uns auch ein Dienstmädchen."

 

Daraufhin wußte er, jemand hat seine Frau verdorben.

 

Abu Muslim sagte darauf:

 

"O Allah erblinde denjenigen, der mir meine Frau verdorben hat."

 

Kurz vor seiner Ankunft kam eine Frau zu ihr, die zu ihr sagte:

 

"Dein Mann hat den Status und den Stellenwert wie Mouaouia, wenn du ihm sagst, er soll sich von Mouaouia ein Dienstmädchen geben lassen, dann ginge es euch noch besser."

 

Die Frau saß noch in der Wohnung sagte:

 

"Warum habt ihr euer Licht ausgemacht?"

 

Sie sagten: Das Licht ist nicht aus."

 

So hat sie ihre Sünde begriffen und ging zu Abu Muslim. Er war bekannt dafür, daß seine Dua's von Allah immer angenommen wurden.

Sie (die Frau) ging weinend auf ihn zu und bat ihn, zu Allah zu beten, ihr das Augenlicht wieder zu geben. Daraufhin hat Abu Muslim sich zu Allah gewandt und ein Dua ausgesprochen. Dann hat Allah ihr das Sehlicht wiedergegeben.

 

Wichtig für uns aus dieser Geschichte ist, meine lieben Schwestern, wie die Frau von Abu Muslim ihren Ehemann empfangen hat. Sie nahm seinen Umhand und seine Schuhe und sein Essen war immer vorbereitet.

 

Die kluge Ehefrau weiß, wie sie das Herz ihres Ehemannes gewinnt. Sie sorgt immer dafür, daß sie immer attraktiv bleibt. Süße Worte sind schön, ein strahlendes Lächeln ist Schönheit, ein guter Duft ist Pracht, ein hübsches Kleid, eine schöne Frisur, schöner Schmuck, der zu der Farbe des Kleides passt und die fortdauernde Sauberkeit ist Reinheit und Anbetung.

 

So bist du, meine liebe rechtschaffende Schwester. Hur von dieser Welt und die Herrin im Palast des Paradieses am Tag der Auferstehung, mit der Hilfe Allahs. Und so nehme, meine liebe Schwester, die Charakterzüge von den Huris des Jennah aus dem Quran. Und eifere ihnen nach um das Herz deines Mannes.

 

Mach sein Diesseits zum Paradies, kleide dich für ihn mit Seide, parfumiere dich für ihn und singe zu ihm, wie die al-Hur im Paradies singen werden.

 

Die Methode, sich schön und hübsch für ihn zu machen

 

Denn eine Frau mit ihrer Weiblichkeit und Zärtlichkeit ist im Stande, das Herz ihres Ehemannes zu gewinnen und Einfluß auf ihn zu haben. Wie wird sie dann, wenn sie sich auch noch für ihn hübsch macht. Hier wird die Zauberin wirksam, und Ihr Mann wird ein Gefangener für sie.

 

Der Gesandte Allahs, a.s.s. hat gesagt:

"Ich habe nach mir keine Versuchung hinterlassen, die den Männern am schädlichsten wäre, als die Frauen!"

 

Der Propohet,a.s.s. hat die Frau als Fitna (Versuchung) beschrieben.

 

Mein lieben Schwestern, Ihr beschwert euch, daß Euer Mann oft das Haus verlässt und sich selten mit euch insetzt. Und Ihr beschwert euch, daß er einen miserablen Charakter hat. Und vielleicht ist der Schmerz bis in euer Herz gedrungen, wenn er von anderen Frauen oder einer Heirat spricht. Und vielleicht beschwert ihr euch, daß er euch nicht liebt! Vielleicht geht das soweit, daß Ihr sagt, er kümmert sich nicht mehr um Euch und Ihr erkennt ihn nicht wieder. So sage ich Euch, Ihr Gesegneten, wenn ihr dieses Problem analysieren wollt und die Ursache dieses Problems wissen wollt, schaut erst einmal auf euch und das Umfeld eurer Wohnung.

 

Im Laufe der Zeit in Wochen, Monaten und Jahren habt ihr eure Waffen vergessen. Jawohl, ihr habt die Waffen vergessen, die ihr bei ihm angewandt habt. Denn er vermisst diese Schönheit, er vermisst diese zärtlichen Worte, denn er sieht nichts anderes als die Veränderung und die äußerliche Vernachlässigung wie Kleidung, Haare und ein verbissenes Gesicht. Und er hört nichts anderen als das Geschrei der Kinder und das Beschimpfen untereinander und die vielen Bestellungen. Das viele Läuten des Telefons und die vielen Beschwerden.

 

Was ist es überhaupt noch, mein lieben Schwestern, was übrig geblieben ist. Was ist das für eine Bitterkeit, wenn er sich nicht mehr wohlfühlt. Plötzlich will er die Trennung und ruft die Scheidung aus. Dann eilt ihr zu einem Magier, der euch helfen soll, ihm zu halten. Und Ihr, meine lieben Schestern besitzt selbst erlaubte Zauberei. Aber ihr fühlt es nicht, Allah, Subandhu wa Ta'ala hat gesagt:

 

"Unt jemand der zum schmücken großgezogen wird."

 

Sure 43:18

 

Nämlich eine Frau ist von Natur aus so geschaffen, dass sie sich schon von Kindheit an schön macht und schmücken will. Und sehr viele Ehemänner sehen die Schönheit ihrer Frauen nicht mehr, sondern bedauerlicherweise nur noch bei bestimmten Anlässen.

 

Teilt er ihr mit, was er auf dem Herzen hat, sagt sie:

 

"Du bist doch kein Fremder"

 

Ist das nicht ein satanisches Argument? Ist das nicht ein Einflüstern von Iblis, der dadurch einige Ehen zerstört hat? Das Heilmittel für dieses Problem, liegt in Eurer Hand, o du Zauberin. Ihr besitzt erlaubte Zauberei, die auch ein Grund für einen Eintritt ins Paradies sein kann. Wissen die Ehefrauen überhaupt, dass das Höchste nach den Rechten Allahs, die Rechte ihrer Ehemänner sind?

 

Es gibt nichts, was höher ist, außer die Rechte Allahs; und die Frauen in der heutigen Zeit sollen in dieser Hinsicht vorsichtig sein.

 

Die Methode mit Spaß, Heiterkeit, Sanftheit und Verwöhnen

 

Dies ist auch ein Stil des Umgangs, der zur erlaubten Zauberei gehört.

 

Denn der Wunsch der jungen Männer in der heutigen Zeit ist fast durchgehend Spaß und Heiterkeit. Mit der zarten Stimme und strahlendem Lächeln, füllt sie die Wohnung mit Glückseligkeit und Heiterkeit. Mit ihrer Gestik und Mimik und ihrer Attraktivität überschattet sie die Routine, die das Leben ihres Mannes ausfüllt. Dann erinnert sie sich und an die Worte ihres Vorbilds, nähmlich des Gesandten Allas, a.s.s., als er eines Tages zu Jabir sagte:

 

"Warum hast du nicht eine Jungfrau geheiratet? Mit ihr kannst du spielen und sie kann mir dir spielen. Du kannst mit ihr lachen und sie kann mit die lachen."

 

berichtet von Ibn Majah

 

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Der Prophet,.a.s.s. hat gesagt, daß das Lustigsein und Spielen nicht nur Aufgabe des Mannes ist, sondern dies ist die Aufgabe von beiden, sowohl der Ehefrau als auch des Ehemannes. Könnt ihr euch daran erinnern, meine lieben Schwestern, hört euch diese Haltung von A'ischa , Allahs Wohlgefallen auf ihr, an, als der Prophet, a.s.s. über Safiyah verärgert war.

 

Sie ging zu A'ischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr , und bat sie:

 

"Kannst du den Propheten für mich zufrieden stellen und ich gebe dir meinen Tag."

 

Das Propblem war eine Eheproblem zwischen Safiyah und dem Propheten,a.s.s.

 

Schaut wie A'ischa reagiert hat, mit voller Weisheit. A'ischa berichtete:

 

"Ich nahm meinen Khimar der mit Sa'fran eingerieben war. (Das war ein Parfum) Dann habe ich es mit Wasser nass gemacht, damit man den Duft riecht. Dann habe ich meinen Khimar angelegt und bin zum Propheten,a.s.s. gegangen und setzte mich an seine Seite."

 

Diese Gestik, die sie gemacht hat, war eine Gestik unter Eheleuiten.

 

Der Prophet,a.s.s. sagte zu ihr:

 

"Dies ist nicht dein Tag heute".

 

A'ischa sagte:

 

"Dies ist die Gunst Allahs und Er gibt sie wem Er will."

 

Und dann hat sie ihn benachrichtigt.

 

Habt ihr diese Gestik verstanden, meine lieben Schwestern?

 

Das Sich-Schön-machen für den Eheman, sich parfümieren für den Ehemann, dabei schöne Gesten machen und sich in seine Nähe setzten. Dies alles machst Du für deinen Ehemann. Dabei gewinnst du sein Herz. Wie bewundernswert, wenn eine Frau so etwas beherrscht.

 

Der abscheulichste Charakter einer miserablen Frau ist, deren Seele trüb ist, die sich ständig beschwert, die engstirnig ist, die Sorgen und Kummer macht und ständig ein verbittertes Gesicht hat und flüstert. Wir suchen Zuflucht bei Allah vor solch einer Frau.

 

Allahu Ta'alal sagt:

 

Unser Herr, schenkte uns durch unsere Gattinnen und unsere Nachkommen Augentrost und mache uns den Gottesfürchtigen zum Vorbild."

 

Sure Al-Furqn 25:74

 

Gebote für den Mann, für eine glückliche Ehe

 

"Seid gütig gegenüber euren Frauen", heißt es im Islam, ein Satz, der jedem Muslim geläufig sein sollte.

 

Zur Zeit des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, konnte jede Frau ihre Stimme erheben, sich gegen Unrecht wehren und beschweren. In der Schweiz, wo die Frau bis zu unserer Zeit immer noch um ihre politische Gleichberechtigung bei der Wahl kämpft, war es für die muslimische Frau zur Zeit des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und der Rechtschaffenen Kalifen vor mehr als 1400 Jahren eine Selbstverständlichkeit, daß sie wählen und ihre Kritik öffentlich vortragen durfte.

 

Als der zweite Kalif 'Umar Ibn Al-Hattab ® das hohe Brautgeld kritisierte und einschränken wollte, erhob sich eine Frauenstimme in der Moschee mit den Worten: "Wer bist du 'Umar, daß du die Höhe des Brautgeldes einschränken willst, während Allah dies im Qur’an nicht gemacht hat?" Warum gibt es aber so viele Männer unter euch, die ihre Frau anbrüllen, nicht ausreden lassen oder ignorieren, wenn sie einmal nicht eurer Meinung ist? Warum hört ihr eurer Frau nur zu, wenn sie konform mit euren Gedanken ist. Die gegenseitige Beratung in der islamischen "Sura" ist ein Gebot des Qur’an und ein Charaktermerkmal unseres gütigen Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und der großen muslimischen Führer in unserer ehrwürdigen Geschichte. Allah (t) hat euch Männer zu Führern über Frau und Familie gemacht. Im Vers 32 der vierten Sura heißt es:

 

"Und begehrt nicht das, womit Allah die einen von euch vor den anderen ausgezeichnet hat. Die Männer sollen ihren Anteil nach ihrem Verdienst erhalten, und die Frauen sollen ihren Anteil nach ihrem Verdienst erhalten. Und bittet Allah um Seine Huld. Wahrlich, Allah hat vollkommene Kenntnis von allen Dingen."

 

Das "Mannsein" wurde dadurch zu einer Auszeichnung von Allah (t), zum Ehrentitel gemacht; Mannsein bedeutet nicht nur männlich sein, sondern auch Tugenden und Persönlichkeit zu haben, ein Mensch mit Herz, Kraft und Verstand zum Segen der Menschheit. Warum also hört ihr nicht, was sie zu euch sagen und vorschlagen, um eure Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen? Der Begriff "Führer" hat in diesem Teil der Welt, in dem wir leben und der sich liberal nennt, einen bitteren Beigeschmack. Nicht zu Unrecht; denn Führer wie Hitler, Stalin und auch viele andere Führer der heutigen Welt in Ost und West und der sogenannten islamischen Welt, haben ihre Macht gegen den Willen des Volkes bis zu seinem Untergang durchgesetzt. Führer im islamischen Sinne bedeutet aber "Macht und Herrschaft umsetzen zum Wohl des Volkes" und dazu gehört auch die Selbstlosigkeit, die "Sura", die Milde, die Barmherzigkeit, das leise Reden, das Zuhören, das Kritik-Ertragen und Fehler-Zugeben. Vielleicht hast du Mann "A" eine Frau, die öfter jammert. Das stört dich vielleicht - oder auch ganz bestimmt! Aber hast du dir vielleicht schon mal darüber Gedanken gemacht, warum sie dies tut? Glücklich ist sie dabei bestimmt nicht. Oder hast du Mann "B" eine Frau, die sich dir gegenüber gleichgültig verhält, sowohl als Mensch als auch als Frau? Viele Frauen wünschen sich nur eines, daß ihr Mann einmal wirklich nur Zeit für sie und ihre Kinder hat, daß er zuhört, welche Bedürfnisse und Vorstellungen sie alle haben! Aber da ist ja der Beruf und dieser geht ja immer vor, sonst Ist kein Geld da. Dabei ist zu bemerken, daß alles Geld und Segen nur von Allah kommt und durch Seinen Willen bestimmt ist -nicht nur durch Fleiß und Schlauheit der Männer unter Vernachlässigung von Rechten der anderen in der Familie, die unter Allahs Geboten und Schutz stehen. Und dann sind da noch die islamischen Freunde, die islamische Gruppe, die Parteimitglieder, das islamische Treffen in einer anderen weitentfernten Stadt und der x-te Besuch bei Bruder "Y". Dabei hat Allah (t) und Sein Prophet (a.s.s.) gesagt, daß die allererste Verpflichtung "Familie" heißt. Es kann nicht angehen, daß ihr Männer "chronisch" abwesend seid, während zuhause das Familienleben verrottet. Ihr wollt, daß islamische Gebiete von den Aggressoren befreit werden? Dann sagt bitte den nächsten Termin ab und bringt eurem Kindern bei, wie man das macht. Ihr wollt, daß die Muslime auch in der westlichen Welt das Ansehen genießen, das sie doch eigentlich haben müssten? Dann fangt an, soweit ihr könnt, euren Frauen im Haushalt und den Kindern beim Lernen zu helfen wie unser Prophet dies gemacht hat - und schätzt diese Tätigkeiten nicht geringer ein; denn das passive Verhalten eurerseits in dieser Hinsicht hat Allah (t) nicht gewollt. Wie wollt ihr glaubhaft sagen können, die Muslime haben die besten Gesetze für Frauen, wenn manche von euch sich so verhalten wie die "aggressiven und brutalen Besoffenen" in einer nicht-islamischen Gesellschaft. Unter uns gibt es Männer, die ihre Frauen körperlich misshandeln oder sie auch noch das zehnte Kind bekommen lassen, während sie gesundheitlich am Ende ist. Es gibt auch jene, die verlangen, daß ihre Frau sooft sie wollen Gäste bewirtet, bis spät in die Nacht? Warum helft ihr nicht, indem ihr wenigstens die Kinder abnehmt oder danach abwascht oder einfach ein paar Termine mit männlicher Zivilcourage absagt, weil ihr gemerkt habt, daß das "Frausein" so keinen Spaß machen kann? Dies alles wäre eine Werbung für den Islam, eine Da'wa; sie beginnt hinter euren Türen. Wer diese Tür Öffnet, soll eine Atmosphäre von Frieden und Toleranz, Güte, Respekt, Gerechtigkeit und Geborgenheit finden. Diese Atmosphäre gleicht einem wunderbaren Parfüm, dessen herrliche Brise durch die Fugen eurer Häuser nach außen weht und die Herzen der Menschen betört. Also: Handeln ist angesagt - nicht nur Reden und "Schai-Trinken". Die Frauen, mit denen ihr verheiratet seid, sind euch wie ein Geschenk von den Eltern eurer Frauen gegeben worden. Es sind nicht irgendwelche Frauen, sondern gläubige Frauen; sie haben somit bei Allah den gleichen menschlichen Wert wie ihr. So heißt es in dem ersten Vers der vierten Sura:

 

"O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen; und aus ihm erschuf Er seine Gattin, und aus den beiden ließ Er viele Männer und Frauen entstehen".

 

Und in Sura 30, Vers 21 heißt es:

 

"Und unter Seinen Zeichen ist dies, daß Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf daß ihr Frieden bei ihnen fändet­ und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt."

 

Die Eltern eurer Frauen haben viele Jahre ihres Lebens geopfert und damit verbracht, ihre Töchter im islamischen Glauben großzuziehen; sie haben versucht, sie von den Versuchungen und vom Verfall dieser Gesellschaft fernzuhalten, damit ihr sie rein und unbefleckt wie eine unberührte Blume heiraten könnt. Warum brechen so viele von euch diese Blume ab, lassen sie dann achtlos liegen und wundem sich, daß sie so schnell verblüht ist.

 

Auch ihr habt Töchter. Wollt ihr, daß sie später von ihren Männern so behandelt werden, wie ihr eure Frauen behandelt? Die Liebe zu Allah (t) will eine Mu'mina nicht aufgeben, aber die Liebe zu ihrem Mann hat sie von Allah nicht befohlen bekommen und sie wird auch nicht zur Rechenschaft gezogen, wenn ihr Herz nicht mehr für ihren Mann schlagen kann; denn über das Herz gibt es keine Herrschaft. Dies entbindet sie gleichwohl nicht von der Pflicht, ihn weiterhin gütig zu behandeln, eben so wie der Mann seine Frau nicht schikanieren darf, nur weil er sie vielleicht nicht mehr liebt; denn sie ist seine Schwester im Glauben, die er sowieso - in der Ehe oder ohne Ehe - gütig und menschlich behandeln muss. Ihr Männer! Wenn eure Frauen gesünder, gebildeter und glücklicher sind, als die so oft herbeizitierte emanzipierte Frau der westlichen Welt, dann seid ihr auch die glaubwürdigen Gesprächspartner in Konferenzen und Diskussionen, Medien usw. Jetzt, wo ich fertig bin, will ich betonen, daß diese Kritik nicht für alle Männer Gültigkeit hat; denn es gibt - alhamdu-lillah - vorbildliche Männer und Mustergatten, die ihren Islam lieben, leben und ernst nehmen. Ferner möchte ich betonen, daß nicht alle Frauen ihrerseits ein Haufen Engelchen sind; nein! Sie haben auch ihre Fehler und Macken und sind an vielen Miseren in der Ehe nicht ganz schuldlos." (Nadja Rassoul)

 

Zehn Gebote für die Frau

 

Die Historiker berichten von Umama Bint AI‑Harit, die ihrer, mit Al‑Harit Ibn 'Amr, dem König von Kinda, jungvermählten Tochter Umm lyas zehn Gebote zum Eheglück als Geschenk mitgab. Die Mutter sagte beim Abschied:

 

"Mein Töchterchen, wisse, wenn eine Frau auf Heirat verzichten würde, weil ihre Familie reich ist, so wärst du der reichste Mensch. Aber die Frauen sind für die Männer genauso erschaffen wie die Männer für sie erschaffen sind. OTöchterchen! Behalte von mir zehn Charakterzüge, die für dich zu einem großen Schatz im Leben und einem guten Ruf nach dem Tode werden können:

 

Was zum Ersten und Zweiten gehört ist das, daß du mit deinem Mann in voller Zufriedenheit und Genügsamkeit lebst und daß du ihm Gehör gibst und Gehorsam leistest.

 

Zum Dritten und Vierten gehört, daß du auf die Nähe seiner Nase und die Stelle, wo er hinblickt, achtest, so daß er von dir nichts Hässliches sieht und von dir nichts anderes als den besten Duft riecht. Der Kuhl ist die beste Schminke und das Wasser (zur Reinigung) ist der beste Ersatz für Parfüm.

 

Was zum Fünften und Sechsten gehört ist das, daß du ihm Ruhe gewährst, wenn er schläft und seine Mahlzeiten einhältst; denn das Beißen des Hungers ist schmerzlich und die Schlafstörung löst Ärger aus.

 

Was aber zum Siebten und Achten gehört, daß sein Haus und Vermögen von dir bewahrt und er selbst, seine Ehre und Kinder geschützt werden. Der Vermögensschutz gehört zur guten Wertschätzung und der Schutz der Ehre und Kinder gehört zum guten Walten.

 

Zum Neunten und Zehnten gehört, daß du dich nicht gegen ihn aufsässig verhältst und sein Geheimnis lüftest; denn, wenn du gegen ihn aufsässig bist, wirst du sein Herz gegen dich beklemmen, und wenn du sein Geheimnis lüftest wirst du niemals vor seiner Rache sicher sein. Und zum Schluss warne ich dich vor Fröhlichkeit bei Trübsal und vor Trübsal bei Fröhlichkeit; denn jenes gehört zur Nachlässigkeit und dieses zur Ungeschicklichkeit." Über die Bewahrung der Geheimnisse in der Ehe sagt Allah (t) lobend für die Frau: "...und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren." (Qur’an 4:34)

 

Wa salamu alaykum wa rahmatullah wa barakatuhu

 

Islamisches Scheidungsrecht

 

A. Scheidungsrecht

 

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I. Ehestörungen

 

1. Maßnahmen bei Ehestörungen nach islamischem Recht

 

a) Maßnahmen im Falle des Nuschuth (der Auflehnung bzw. des widerrechtlichen Verhaltens) der Frau

 

Es gibt drei Phasen die der Ehemann durchführen muß.

 

1. Phase der Besinnung und der gütigen Ermahnung der Ehefrau

 

2. Phase des Hagr ( d.h. den Verkehr mit der Frau einstellen )

 

3. Phase der Hoffnungslosigkeit: Aggressivere Form, damit ist nicht das Schlagen gemeint.

 

Gemeint ist eine symbolisch erzieherische Maßnahme, was im Scharia als ghair mubarrih ( nicht quälend, nicht verletzend, nicht Schmerz verursachend ) definiert wurde. Brutalität und Körperverletzung werden von allen Rechtsgelehrten kategorisch abgelehnt. Unser Prophet Muhammed hat in vielen Hadithen Handgreiflichkeiten im üblichen Sinne abgelehnt.

 

b) Maßnahmen im Falle des Nuschuth des Mannes

 

1. Phase der Besinnung und der gütigen Ermahnung

 

2. Phase der letzten Warnung: Warnung vor der göttlichen Strafe.

 

3. Phase der rechtlichen Maßnahmen: Hierbei kann die Frau seine Familienangehörigen benachrichtigen. Wenn sie nicht helfen können, kann sie das Gericht verständigen. Der Richter wird zunächst versuchen, den Mann zum richtigen Verhalten zu ermahnen. Nach Ablauf einer angemessenen Frist verhängt er über ihn eine Strafe z.B. Geldstrafe, körperliche Züchtigung oder Haft. Nach der malikitischen Schule kann der Richter die Frau dazu ermächtigen, sich ihrem Mann zu verweigern.

 

II. Scheidungsgründe

 

1. Scheidungsgründe nach islam. Recht

 

Scheidung ohne rechtlichen Grund ist verboten. Gründe die die Scheidung rechtfertigen sind für die Hanefiten z.B. Impotenz, Kastration, Mutation des Gliedes, Elefantiasis, Lepra, Geisteskrankheiten, Abfall vom Islam.

 

Für die Schafeiten ist es ein zusätzlicher Scheidungsgrund, wenn der Mann nicht für den Unterhalt aufkommt.

 

Die Hanbaliten berücksichtigen ferner, wenn er seine Frau verlässt.

 

Die Malekiten geben der Frau noch weitere Gründe wie: Schlechte Behandlung der Frau, Schlagen, längere Abwesenheit des Mannes und Gefangenschaft des Mannes.

 

III. Scheidungsarten

 

1. Scheidungsarten nach islam. Recht

 

a) Die widerrufliche Scheidung des Mannes ( Talag ragi )

 

Diese ist eine einseitige Scheidung des Mannes.

 

1. Wenn Ehestörungen auftreten, muß der Mann zunächst die drei Phasen ( siehe I. 1. a) ) durchführen. Führen diese zu keiner Lösung, darf er die Scheidung aussprechen. Dies geht nach der Formel ``Anti talig ,, ( d.h. du bist geschieden, wörtlich: du bist frei). Durch diese einfache Talag-Formel wird die Ehe nicht geschieden. Sie bewirkt eine vorläufige Trennung, die in der Regel auf drei Monate befristet ist (idda) und sich allein auf Enthaltsamkeit im Geschlechtsverkehr bezieht. Während der idda bleibt die Frau Zuhause. In dieser Zeit haben die beiden die Möglichkeit, sich miteinander zu versöhnen, ohne erneut heiraten zu müssen. Der Talag heisst deshalb widerruflich ( ragi). Nach Ablauf der idda (3 Monate Wartezeit), wenn der Mann sich von seinem Widerrufsrecht nicht Gebrauch gemacht hat, gilt die Ehe als geschieden und heisst daher unwiderruflich (bain). Eine Wiederaufnahme der ehelichen Lebensgemeinschaft bedarf in diesem Fall eines neuen Ehevertrages.

2. Wenn der Ehemann aber nach der ersten Scheidung, bevor die Scheidung rechtskräftig geworden ist, sich mit der Frau versöhnt, darf er ein zweites mal die Scheidung aussprechen, wenn wieder Konflikte auftreten und die 3 Phasen ( siehe I. 1. a) ) nichts gebracht haben. Dann kommt die Zeit der idda, wobei man sich wieder versöhnen kann. Wenn dies nicht geschieht, ist die Scheidung wie bei 1. rechtskräftig und eine Wiederaufnahme der Ehe geht nur durch neuen Ehevertrag.

3. Wenn der Ehemann aber sich auch nach der zweiten Scheidung in der idda mit der Frau versöhnt hat, hat er noch eine Möglichkeit, die Frau zu scheiden, wenn wieder die drei Phasen (I. 1. a) ) nicht helfen. Diesmal ist die Scheidung aber rechtskräftig. Widerruf ist nicht mehr möglich. Die Wiederheirat ist nur möglich, wenn die Frau einen anderen geheiratet hat und wieder geschieden ist.

 

aa) Scheidungsverbote

 

Das Aussprechen der Scheidungsformel dreimal nacheinander; Scheidung während eines Zornausbruchs; Scheidung des Betrunkenen; Scheidung während der Monatsregel der Frau; Scheidung zwischen zwei Monatsregeln, wenn der Mann mit seiner Frau nach Beendigung ihrer vorausgegangenen Regelblutung Geschlechtsverkehr hatte. Da sie möglicherweise Schwanger geworden sein kann, würde er die Meinung vielleicht ändern.

 

b) Das Recht der Frau auf Scheidung

 

1. Aufgrund des Ehevertrages

 

2. Unter Herausgabe der Brautgabe

 

3. Richterliche Scheidung: Dem Mann ist verboten, etwas von der Morgengabe einzubehalten, wenn er am Scheitern der Ehe schuldig ist. Da eine einseitige Scheidung der Frau nicht möglich ist, greift der Richter ein. Die Frau muß die Anklage allerdings beweisen.

 

IV. Scheidungsverfahren

 

1. Scheidungsverfahren nach islam. Recht

 

In den sunnitischen Rechtsschulen ist beim Talag des Mannes keine Zeugen erforderlich. Bei den Schiiten sind 2 Zeugen erforderlich.

 

V. Scheidungsfolgen

 

1. Scheidungsfolgen nach islam. Recht

 

a) Unterhalt

 

In der idda muß der Mann Unterhalt zahlen. Mit Ablauf der idda( 3-Monatige Wartezeit) d.h. mit Rechtskraft der Scheidung erlischt die Unterhaltspflicht.

 

b)Fälligkeit

 

Nach der idda wird die Morgengabe fällig.

 

c) Sorgerecht ( Hadanah)

 

Die Mutter bekommt das Sorgerecht. Fällt sie weg, bekommt die Großmutter mütterlicherseits oder der Vater die Hadanah.

 

aa) Länge der Hadanah

 

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Die Malekiten sagen bis zur Pubertät des Jungen und der Heirat des Mädchen. Schafeiten lassen dem siebenjährigen Kind die Auswahl, zu welchem Elternteil es gehen möchte. Ansonsten sind sich die Rechtsschulen einig, das es bis zur Pubertät dauert.

 

Die Eheschließung erfolgt im Islam durch einen zivilrechtlichen Vertrag, der durch Angebot und Annahme und im Beisein von Zeugen zustande kommt. Er kann überall geschlossen werden. Man muss dafür weder in einer Moschee sein, noch muss ein bestimmter Gelehrter anwesend sein. Es ist jedoch nicht erlaubt, beispielsweise in der Kirche zu heiraten, da dort Riten vorgenommen werden, die mit dem Glauben eines Muslims nicht vereinbar sind. Der Vertrag bedurfte früher nicht der Schriftform, was jedoch später aus guten Gründen geändert wurde, und viele Vorteile mit sich bringt. Dadurch sind die Bedingungen sicher festgehalten, und wenn nötig, kann die Ehe dadurch bezeugt und bestätigt werden. Die Bedingungen für eine islamische Ehe sind folgende:

1. Die Mitwirkung eines Beistands (à Walyy): Er ist der männliche Verwandte und Schutzbeauftragte der Frau, normalerweise ist er ihr Vater. Falls er nicht anwesend ist, kann ebenso der Bruder, Onkel oder Großvater diese Aufgabe übernehmen. Sollte auch dies nicht möglich sein, so kann der muslimische Führer oder ein Richter der Walyy sein. Ansonsten darf es auch ein vertrauenswürdiges Mitglied der islamischen Gemeinde sein.

2. Die Zustimmung der Braut: Wenn der Walyy die Frau fragt, ob sie den Mann heiraten möchte, muss sie mit "Ja" oder "Nein" antworten, sofern sie schon einmal verheiratet war. Andernfalls, wenn sie zu schüchtern ist, kann sie durch ihr Schweigen ihre Annahme ausdrücken. Möchte sie nicht annehmen, so muss sie "Nein" sagen.

3. Angebot und Annahme: Damit ist das Heiratsangebot und dessen Annahme beider Seiten gemeint. Während eines Treffens bittet der Mann höflich um die Hand der Frau, macht der Mann also der Frau bzw. ihrer Familie das Angebot. Auch der umgekehrte Fall ist möglich bzw. erlaubt, wenn auch selten praktiziert. Die Frau kann dann das Angebot annehmen. Beide sollten das Wort Ehe oder ein anderes klares Synonym deutlich aussprechen. Im Arabischen werden dazu die Worte "Nikah" oder "Zawag" benutzt.

4. Zeugen: Mindestens zwei gläubige muslimische Männer, oder ein gläubiger muslimischer Mann und zwei gläubige muslimische Frauen müssen die Zustimmung bezeugen. Alle müssen das Alter der Pubertät erreicht haben. Als gläubiger, muslimischer Zeuge gilt derjenige, der eine gute Führung hat. Trinker, Verleumder und Gesetzesbrecher werden nicht zu dieser Aufgabe zugelassen.

5. Die à Brautgabe.

6. Das Hochzeitsmahl.

 

Muster eines Ehevertrags:

kann in folgender Form abgefasst werden, bedarf aber noch der individuellen Gestaltung: Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Urkunde zur Eheschließung (oder zur Bestätigung einer gültigen Ehe) nach dem islamischen Recht. Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und Segen und Friede auf unserem Propheten Muhammad, Siegel aller Propheten und Gesandten. Durch mich persönlich, ich ... (Name der eheschließenden Person) und in meiner Eigenschaft als: ... (hier stehen zusätzliche Bezeichnungen, wenn der Eheschließende z.B. Imam einer Moschee, Leiter eines islamischen Zentrums oder Vater der Braut ist), stelle ich folgendes fest: Mit Allahs Hilfe und Segen, und nach der Sunna Seines Gesandten ' Allahs Segen und Friede auf Ihm, wurde die Eheschließung und die Bestätigung einer gültigen Ehe nach dem islamischen Recht vollzogen, und zwar wie folgt: Datum der Eheschließung: *** (Uhrzeit, Tag, Monat und Jahr nach europäischer und islamischer Zeitrechnung). Vertragsort: ... (genaue Anschrift wie z.B. Wohnung der Eheleute bzw. deren Eltern, Moschee, Zentrum, Verein usw., dazu Straße Hausnummer, Stadt und Land). Angaben über das Brautpaar: ... (für jeden Partner muss einzeln erwähnt werden: Vor- und Familienname, besser mit dem Zusatz "Sohn, Tochter des.....“ Geburtsdatum und ‑ort, Religions‑ und Staatszugehörigkeit, Volljährigkeit nach dem geltenden Recht, Geistesgegenwärtigkeit). Ehehindemisse bei der Eheschließung: ... (das Brautpaar muss versichern, daß solche Ehehindernisse bzw. Heiratsverbote ‑ wie z.B. bei Milchgeschwisterschaft und noch nicht geschiedenen Frauen ‑ nicht existieren). Bei bereits bestehender Ehe: ... (die beiden Eheleute bestätigen, daß die Ehe zwischen ihnen seit soundso viel Jahren besteht). Die Brautgabe und deren Art: ... (je nach Wunsch: entweder die genaue Bezeichnung der Brautgabe. Es genügt auch, wenn darüber steht: "Zwischen den beiden Partnern bekannt und geregelt). Die Art des Empfangs bzw. der Aushändigung der Brautgabe: ... (nur wenn gewünscht, muss die volle Zahlung oder Anzahlung an die Ehefrau oder ihren Vertreter genannt werden). Erschienene Personen (die vertragschließenden Personen, d.h. das Brautpaar oder deren Stellvertreter bzw. Bevollmächtigte und die Zeugen. Angaben über Vollmachten und Identität müssen gemacht werden). Besondere Bedingungen des Brautpaars: ... (hier muss genau überlegt werden, was man zur Bedingung stellen will, damit es nicht im Sog der Feierlichkeit versäumt wird, wie z.B., daß die Scheidungsgewalt beiden Partnern zustehen soll). Schlusssatz: Damit ist die Ehe zwischen dem genannten Brautpaar durch Angebot und Annahme und durch Einwilligung nach der Schari'a Allahs, des Allmächtigen, sowie nach der Sunna Seines Gesandten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und zwar nachdem dem Brautpaar die Bestimmungen einer gültigen islamischen Ehe erklärt worden sind, geschlossen. Und Allah, Erhaben ist Er, ist der Verleihende von Segen und Erfolg und Er ist Zeuge über das, was wir sagen und schreiben. Unterschriften ... (zum Schluss müssen alle Beteiligten mit deren genauen Bezeichnungen unterschreiben). Im Falle eines vertraglichen Abschlusses zwischen Parteien, die die Vertragssprache nicht beherrschen muss der Wortlaut hier mündlich und schriftlich von einem beeidigten Dolmetscher übertragen werden, damit der evtl. Vorwand ausgeklammert wird, es sei nicht alles verstanden worden.

 

Die Brautgabe: Die Kaufehe ist eine Institution bei manchen Völkern, bei der für jede in die Ehe gegebene Frau ein Betrag an Geld, Werkzeuge oder Vieh verlangt wird.

Dies soll als Pfand für eine gute Behandlung der Frau und als Ersatz für die verlorengegangene Arbeitskraft dienen. Die Kaufehe ist vorwiegend verbreitet bei Hirtenvölkern Afrikas und Asiens. (LH) Dieser Brauch ist im Islam unbekannt.

Die Brautgabe (Mahr, Sadaq) ist im Islam ein Brautgeschenk, das der Braut vom Bräutigam gemäß dem Qur`an gezahlt wird. "Und gebt den Frauen ihre Brautgabe als Schenkung. Und wenn sie euch gern etwas davon erlassen, so könnt ihr dies unbedenklich zum Wohlsein verbrauchen." (Qur`an 4:4).

Damit repräsentiert der Mann auch seine Fähigkeit, den familiären Lebensunterhalt bestreiten zu können. Die Brautgabe sollte genau aufgeführt werden. Jede Wertangabe ist akzeptabel. Es wird empfohlen, den Betrag des Mahr oder Sadaq so gering wie möglich zu halten, damit die Männer nicht abgeschreckt werden zu heiraten.

 

Folgende Überlieferung möge Aufschlüsse über die Brautgabe und die damit verbundene Praxis der Eheschließung zur Zeit des Propheten (a.s.s.) geben: Sahl Ibn Sa'd berichtete: "Eine Frau bot sich dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, (für die Ehe mit ihm) an. Darauf sagte ein Mann zu ihm: »O Gesandter Allahs, gib sie mir zur Frau!« Der Prophet fragte ihn: »Was bietest du ihr (als Brautgabe) an?« Er sagte: »Ich habe nichts.« Der Prophet sagte zu ihm: »Geh und suche einen Ring, sei dieser auch aus Eisen!« Der Mann ging dann, kam aber zurück und sagte: »Nein, bei Allah! Nichts habe ich gefunden, nicht einmal einen Ring aus Eisen. Aber hier ist mein Lendentuch, von dem sie die Hälfte besitzen kann.« Der Mann besaß aber kein Oberkleid dazu, und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte zu ihm: »Was soll die Frau mit deinem Lendentuch machen?: Wenn du es anhast, so hat sie nichts auf ihrem Leibe; und wenn sie es anhat, hast du selbst nichts auf deinem Leibe. Der Mann setzte sich hin, und nach einer langen Welle stand er auf. Als der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ihn noch mal sah, rief er ihn zu sich und sagte zu ihm: »Was hast du vom Qur`an (auswendig gelernt)?« Der Mann sagte: »Ich behalte noch die Sura Soundso und die Sura Soundso« Er nannte ihm dann mehrere Suren. Da sagte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu ihm‑. »Wir geben sie dir (zur Ehefrau) für das, was du von dem Qur`an behältst.«" (Bu) Würde die Heirat zu einer finanziellen Last, so wäre dies für die Gesellschaft sehr schädlich.

Ibn 'Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: "Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, verbot den à Sigar. Und Sigar ist, wenn ein Mann seine Tochter einem anderen Mann mit der Bedingung zur Frau gibt, mit der Absicht, die Zahlung des Brautgeldes gegeneinander aufzuheben." (Bu) Die Brautgabe ist in vollem Umfang bei der Zustimmung bzw. Eheschließung, oder schon vorher zu zahlen. Auch kann ein Teil oder der Gesamtwert zu einem später festgelegten oder offenen Zeitpunkt gezahlt werden. Im letzteren Fall wird die Zahlung fällig bei Scheidung oder Tod des Ehemannes. Im Qur`an (4:24‑25). heißt es: "... Und erlaubt ist euch außer diesem, daß ihr mit eurem Geld Frauen begehrt, zur Ehe und nicht zur Hurerei. Und gebt denen, die ihr genossen habt, ihre Brautgabe. Dies ist eine Vorschrift; doch soll es keine Sünde sein, wenn ihr über die Vorschrift hinaus miteinander eine Übereinkunft trefft. Seht, Allah ist Allwissend und Allweise. Und wer von euch nicht vermögend genug ist, um gläubige Frauen zu heiraten, der heirate von dem Besitz eurer rechten Hand unter euren gläubigen Mägden; und Allah kennt euren Glauben sehr wohl. Ihr seid einer vom anderen. Darum heiratet sie mit Erlaubnis ihrer Familien und gebt ihnen ihre Brautgabe nach Billigkeit, wenn sie keusch sind, weder Unzucht treiben noch insgeheim Liebhaber nehmen .Nach dieser Bestimmung hat die Ehefrau ein Anrecht auf die Zahlung einer Brautgabe von ihrem Ehemann. Es muss gemäß der Vereinbarung im Ehevertrag gezahlt werden. Sollte der Vertrag keine Klausel über den Mahr enthalten, so hat die Frau ein Anrecht auf den Mahr, gleichwertig dem anderer Frauen von gleichem sozialen Status.

 

Mehrere Ehefrauen

 

Warum dürfen muslimische Männer mehrere Frauen heiraten?

 

Die religiöse Überlieferung zeigt, dass, außer Jesus ( Allahs Segen und Friede auf ihm ), der nicht verheiratet war, viele Propheten mehr als eine Ehefrau hatten.

 

Für muslimische Männer gibt es nach dem Qur’an die Erlaubnis, mit mehr als einer Frau gleichzeitig verheiratet zu sein, aber nicht, um ihre Lust zu befriedigen, sondern um unter anderem die Versorgung von Witwen und Waisen nach einem Krieg zu gewährleisten.

 

"... so heiratet, wer für euch von den Frauen gut ist, zweie und dreie und viere, und wenn ihr fürchtet, dass ihr nicht gerecht seid, dann eine einzige..." ( Sura 4 / 3).

 

Die Mehrehe ist keine Pflicht und unter den Muslimen eher die Ausnahme.

 

In der vorislamischen Zeit hatten die Männer gewöhnlich mehrere Frauen, einer von ihnen hatte z.B. elf Ehegattinen. Als er Muslim wurde, fragte er den Propheten Muhammad ( Allahs Segen und Friede auf ihm ) :

 

"Was soll ich mit so vielen Frauen?" Dieser antwortete: "Scheide dich von allen, außer von vieren."

 

Weil es in der Praxis sehr schwierig ist, alle Ehefrauen gerecht zu behandeln, haben die meisten muslimischen Männer nicht mehr als eine Frau. Der Prophet Mohammad selbst war von seinem 25. bis 50. Lebensjahr allein mit seiner ersten Frau Khadidscha verheiratet.

 

In der westlichen Gesellschaft haben manche Männer, die mit einer Frau verheiratet sind, außereheliche Verhältnisse. So wurde in der Zeitschrift "USA Today" ( 4. April 1988, Abschnitt D ) eine Untersuchung veröffentlicht, wonach 4700 Geliebte gefragt wurden, welchen Status sie besitzen wollten. Sie sagten, dass sie eher bevorzugten, eine zweite Ehefrau zu sein als die "andere Frau", da sie weder die Rechte noch die finanzielle Gleichstellung besitzen, die nach dem Gesetz verheirateten Ehefrauen zustehen. Es komme ihnen so vor, als würden sie von den Männern nur benutzt werden.

 

Selam Aleykum

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