Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Aus dem Risale-i Nur Gesamtwerk Briefe aus Emirdag Kommentare zum Qur'an von Bediüzzaman Said Nursi Vorwort Die Briefsammlungen, die als "Siebenundzwanzigster Brief" in das Gesamtwerk der Risale-i Nur eingereiht wurden, beginnen mit der ersten Abfassung der Risale-i Nur und haben sich seitdem fortgesetzt. Als die Abhandlungen (Risalat) in Barla mit der Abfassung begonnen wurden, überreichten die ehrenwerten Schüler in Isparta und Umgebung, die mit Lesen und Schreiben aus diesen Abhandlungen ihren Nutzen und Segen erfahren hatten, dem verehrten Verfasser Hasret Ustadh als Dank ihre Briefe mit ihren Eindrücken, ihrer Begeisterung und ihrer Hochachtung (ihtiram). Darin baten sie ihn, etliche Schwierigkeiten und Fragen zu behandeln. So kamen durch diese Briefe sowohl von Hasret Ustadh als auch von seinen Schülern diese Briefsammlungen (lâhika) aus Barla, Kastamonu und Emirdag zustande. Briefe aus Barla: Dieser Band umfasst einige Briefe von Hasret Ustadh und die Schriftstücke, in der die ersten begeisterten Schüler der Risale-i Nur vom Beginn der Abfassung der Risale-i Nur in Barla und ihrer handschriftlichen Abfassung und Verbreitung, bis zum Zeitpunkt der Inhaftierung in Eskisehir, nachdem sie diese gleich nach der Abfassung der Abhandlungen der Risale-i Nur erstmals gelesen und wieder abgeschrieben hatten, ihre Eindrücke, ihren Nutzen und Segen mit Herz und Verstand (kalbî ve ruhî) in aller Aufrichtigkeit zum Ausdruck bringen. Briefe aus Kastamonu: Nach der Entlassung aus dem Gefängnis in Eskisehir wurde der Verfasser der Risale-i Nur nach Kastamonu verbannt. Bis zu der Zeit seiner Inhaftierung in Denizli musste er dort verbleiben. In dieser Zeit war der Verfasser der Risale-i Nur mit seinen Schülern in Isparta ständig in Kontakt (muhabere) und kümmerte sich intensiv darum, dass die Risale-i Nur-Abhandlungen in der alten arabischen Schrift abgeschrieben und vervielfältigt, veröffentlicht und bekanntgemacht wurden und auch für die Jugendlichen, welche die alte Schrift nicht mehr kannten, einige Abhandlungen aus dem Gesamtwerk (külliyat) der Risale-i Nur mit Hilfe einer Schreibmaschine vervielfältigt wurden. Er befasste sich mit Wert und Wesen der Risale-i Nur und dem Heiligen Dienst am Glauben (kudsî vazife-i imaniye), den seine Schüler übernommen hatten, über ihre Erfolge und überdies über die Art des Dienstes seiner Schüler und ihre Standhaftigkeit und Unerschütterlichkeit gegenüber den angreifenden Atheisten und um die Richtlinien, auf welche die Leute des Islam bei ihrem aufrichtigen (ihlasli) Umgang untereinander achten sollten, u.dgl. verschiedenen internen und externen Themen. Daher sind die Briefe (lâhika) aus Kastamonu, besonders in Anbetracht der Zeit, in der sie geschrieben wurden, einer besonderen Beachtung wert und wegen der Behandlung und Bewertung vieler sozialer Fragen und ihrer Allgemeingültigkeit hinsichtlich einer umfassenden, wahrhaftigen Betrachtung (nazar-i hakikat) im Glauben (iman) von großer Bedeutung. Briefe (Lâhika) aus Emirdag, erster Teil: Es sind die Antwortbriefe von Said Nursî Hazretleri, dem Verfasser der Risale-i Nur, auf etliche Briefe und Fragen seiner Schüler in Isparta, Kastamonu, İstanbul, Ankara, an Studenten der Universitäten und Schüler in den Provinzen von Anatolien, in denen die Verbreitung der Risale-i Nur-Abhandlungen bereits begonnen hatte, Briefe, die sich auf den Dienst (hizmet) an dieser Aufgabe beziehen und die er während seines Aufenthalts (ikamet) in Emirdag bis zum Ende des Jahres 1947 geschrieben hat, d.h. bis zu seiner dritten, langen Inhaftierung in Afyon, wo er sich nach Anweisung des Ministerrates (heyet-i vekile) aufhalten (ikamet) musste (memur), nachdem er am 15.6.1944 freigesprochen (beraet) und aus dem Gefängnis in Denizli entlassen worden war. Zweiter Teil: Nachdem er 1948-1949 zwanzig Monate im Gefängnis von Afyon inhaftiert gewesen, danach aber wieder entlassen, nach Emirdag zurückgekehrt und dort eine Weile verblieben war, verweilte er 1951 zwei Monate (ikamet) in Eskisehir und ging von dort in den Jahren 1952-1953 zweimal wegen der Gerichtsverhandlungen über sein Buch "Wegweiser für die Jugend" (Gençlik Rehberi) nach Istanbul, wo er nach einem Verbleib von jeweils drei Monaten wieder nach Emirdag zurückkehrte. Es sind Briefe, die er dort an seine Schüler geschrieben hat, und verschiedene Berichte, die die Gerichte (mahkeme) betreffen und die dortigen Verhandlungen (dava) beleuchten. Es gibt auch noch nach 1953 Briefe, die er in Isparta (ikamet) geschrieben hat, wo er gelegentlich verblieb. Diese so wertvollen Gefangenenbriefe, die er während seiner Aufenthalte im Gefängnis in Eskisehir, Denizli und Afyon an seine mit ihm inhaftierten Schüler geschrieben hatte, wurden mit dem Einverständnis ihres verehrten Verfassers Hazret-i Üstadh in dem Band "Strahlen" (Sualar Mecmuasi) originalgetreu veröffentlicht. Was die Briefe der Schüler betrifft, die in diesen Band (lâhika) aufgenommen wurden, so drücken sie den Segen, den sie durch die Abhandlungen (Nurlar) im Glauben (feyz-i iman) empfangen haben, ihre Wahrhaftigkeit (ihlâs), ihre Aufrichtigkeit (sadakat) und ihren aus dem Glauben erwachsenen Mut (sehamet-i imaniye) aus. Sie haben sie ihrem Meister (ustadh) überreicht, ihm ihren Dank (tesekkürat) mitgeteilt und somit gezeigt, dass sie Ansprechpartner (muhatab) des in dieser Zeit entstandenen Unterrichtes (ders) des Qur'an sind. Und damit gilt ein jeder von ihnen als ein Zeuge (sahid) für die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) der Risale-i Nur und für den Ruf (dava) von Hazret-i Üstadh. Es ist voraussichtlich ausreichend, um die Bedeutsamkeit dieser Briefe (lâhika mektublari) verständlich zu machen, dass neben der Verfassung und Verbreitung der Risale-i Nur die Entstehung dieser und aller weiteren dazugehörigen Briefe und ihre Veröffentlichung unmittelbar durch den verehrten Verfasser veranlasst, befürwortet wurde und er auch in verschiedenen Briefen von dem Wert dieses Bandes (lâhika) gesprochen und die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt hat. Die Schüler, die - was die Abfassung der Risale-i Nur, ihre Entstehung und ihre Verbreitung betrifft - und zugleich auch wegen ihres Dienstes (hizmet) an der Risale-i Nur, der Erteilung des qur'anischen Unterrichtes (ders), des Studiums (meslek) der Werke der Risale-i Nur und bei der Ausdauer im Dienst für eine lange Zeit tausenderlei widrigen Umständen (ahval) und Angriffen ausgesetzt sind, benötigen in der Tat Warnungen und Ermahnungen, die ihnen in all den Strömungen unentbehrlich sind, ihnen auf jeden Fall Standhaftigkeit (sebat), Unerschütterlichkeit (metanet) und Aufrichtigkeit (ihlas) vermitteln, ihnen auf ihrem Weg (hareket) durchs Leben sicher die Richtung weisen und offensichtlich auch zu ihrer Sicherheit im Dienst (hizmet) am Qur'an beitragen. Wenn also nun Hazret-i Üstadh seinen Finger zweifelsfrei auf dergleichen Gegebenheiten (hakikat) legt und so die Aufmerksamkeit zutreffend auf die Fragen (mes'ele) lenkt und so seine Schüler ermahnt, so ist dies in jedem Fall ein Erfordernis der Bedeutsamkeit dieses heiligen Dienstes (hizmet-i kudsiye). Überdies ist ein Teil dieser Briefe (lâhika) aufgrund einer Notwendigkeit geschrieben worden, oder es sind Ermahnungen, die er erteilen musste. Da die Wiederholung derselben Notwendigkeit jederzeit zu erwarten ist, beinhalten diese Briefe Weisheiten (hikmet) und Grundsätze (düstur), die man immer wieder nachschlagen muss. Tatsächlich hat sich diese Notwendigkeit anhand Hunderter von Fällen, Ereignissen (hâdise) und Problemen gezeigt. Hulusi Bey, welcher der erste Schüler (talebe) der Risale-i Nur war, sagt in einem Brief, den er an Hazret-i Üstad schrieb: "Auch wenn Sie die Welt (dunya) vergessen wollten und es für Sie überhaupt nichts mehr gäbe, was noch dagegen spräche, würden Sie dennoch bestimmt noch Erklärungen (izahat) geben wollen, um die die Menschen Sie auch weiterhin bitten werden, die sich mit diesen segensreichen Abhandlungen (mübarek Sözler) verbunden (rabita) fühlen, und die Sie bestimmt nicht ohne eine Antwort lassen werden. Die verschiedenen Themen (mesail), die Sie in Ihren so wertvollen Schriften für alle, die Sie um Gottes willen (Allah için) lieben und die Sie um Erklärungen (istizah) bitten, in ihrem Vortragszirkel (meclis-i ilmîniz) behandeln und die noch nicht einmal in den Abhandlungen (Sözler) eingetragen wurden, zeigen mit Sicherheit, dass sowohl die Zeit eines solchen Bedürfnisses als auch für diesen Dienst (hizmet) noch nicht zu Ende ist." Damit drückt er aus, dass es für diesen Dienst (Nurlarin hizmeti), für Ermahnungen (ikaz), für Unterweisung (ihtar) und Unterricht (irsad) immer ein Bedürfnis geben wird. Die Briefsammlungen (lâhika), die später entstanden sind und diesem Bedürfnis entsprechen, bestätigten das zutreffende Wort dieses segensreichen Herrn (mübarek zât). Wie in diesen Briefsammlungen (lâhika) zu lesen ist, misst der Verfasser der Risale-i Nur, unser verehrter Meister (Nur Müellifi Aziz Üstadimiz), der Beschäftigung mit der Risale-i Nur (nurlar) selbst und ihrer Verbreitung eine große Bedeutung bei und ermuntert seine Schüler (talebe) immer wieder dazu, sie zu lesen und abzuschreiben. Deren Notwendigkeit und Weisheit (hikmet) bedarf ohne Zweifel keiner weiteren Erklärungen. Denn in unserer Zeit (asr) sind die Wissenschaften einer modernen Welt (kâinat fenleri) und die Naturwissenschaften (maddî ilimler) populär und so werden denn diese neuen Natur- und Geisteswissenschaften (ilim ve fenleri) von einer jungen, neugierig gewordenen Generation eifrig studiert. Da gibt es außerdem noch die Veröffentlichungen (nesriyat) der Naturalisten (tabiiyyun) und Materialisten (maddiyyun) gegen den Glauben (din) und gegen die Geistlichkeit (maneviyat). Da gibt es außerdem noch diese Strömung des absoluten Unglaubens (küfr-ü mutlak), die überhaupt keine Religion (din) oder Spiritualität (maneviyat) anerkennt und die Wahrheiten (hakikat) des Glaubens (iman) an Gott (Allah) bekämpft und stattdessen ihren Atheismus (dinsizlik) verbreitet, die islamische Art zu denken (fikir) beleidigt und auf diese Weise nicht nur die ganze islamische Welt (beseriyet) bedroht, die einer neuen Generation und allen jungen Menschen (gençlik) ihr atheistisches Gedankengut (fikr-i küfrîsi) und ihre Glaubenslosigkeit (imansizlik) einimpfen will. Da aber nun die Feinde des Islam und des Glaubens (iman) dies mit ihren Büchern (kitab), Broschüren, Zeitungen (gazete) u.dgl. Mitteln der Veröffentlichung (nesir) zu ihrer obersten Priorität erhoben haben, braucht man in einer so merkwürdigen wie fürchterlichen Zeit mit Sicherheit die Risale-i Nur; ja sie zu lesen und sie zu verbreiten (nesredilmesi) ist heute dringend erforderlich und absolut notwendig. Denn die Risale-i Nur setzt als ein geistiges Wunder (mu'cize-i manevi) des Weisen Qur'an (Kur'an-i Hakîm) und als eine Atombombe des Geistes (manevi) gegen die Glaubenslosigkeit (dinsizlik) dieser Zeit die geistigen Werte im Herzen (maneviyat-i kalbiye) wieder instand, während die atheistischen (solculuk) Strömungen diese Geistlichkeit des Herzens (maneviyat-i kalbiye) zerstören, und lässt jeden Einzelnen unter ihren Lesern einen Halt von gewaltig großer Kraft (kuvvet) und Macht (kudret), welche aus dem wahrhaftigen Glauben (iman-i tahkikî) erwächst, in seinem Herzen gewinnen. Diesen Auftrag (vazife) aber erfüllt sie wiederum durch die Eingebung (ilham), Rechtleitung (irsad) und Unterweisung (ders) unseres heiligen (mukaddes) Qur'an. Sie zeigt anhand des Unterrichts (ders) und des Nachdenkens über den Glauben (tefekkür-ü imanî) das Licht der Einheit (Tauhid nurunu) in denselben Fragen, aus denen die Naturalisten (tabiiyyun) und Materialisten (maddiyyun) keinen Ausweg mehr finden; sie erläutert die Glaubenswahrheiten (iman hakikatleri) dadurch, dass sie ihre Gleichnisse und Beweise aus der materiellen Welt (madde âlemi) anführt. So zeigt sie in denselben Fragen der Natur- und Geisteswissenschaften (ilim ve fen), die in den Gymnasien und Universitäten unterrichtet werden, sonnenklar den Beweis dieser Glaubenswahrheiten (iman hakikatleri). In diesen u.dgl. vielen Hinsichten ist die Risale-i Nur das diamantene Schwert des Geistes (manevî) in der Hand aller Gläubigen (ehl-i iman), das in dieser Zeit für alle Gläubigen zur obersten Priorität erklärt werden sollte. Sie ist ein Unterricht (ders) des Qur'an und ein allumfassendes Zeugnis der Erkenntnis Gottes (marifetullah), welches dem Verständnis unserer Zeit (asrin idraki) entspricht, welches die der Notwendigkeit am meisten entsprechende Art und Weise zeigt, unterrichtet (ders) und geradewegs auf den Pfaden des Segens (feyz) und der Eingebung (ilham) von den Sternen der Ayat kommt. Die Abhandlungen des Lichtes (Nur Risaleleri) gewannen - weil sie ihrem Wesen (mahiyet) nach dem Verständnis des Denkens unseres Zeitalters (asrimizin efkâri) und ihrer Auffassung (idrak) entsprechen und als ein Unterricht (ders) des Weisen Qur'an mit der Denkweise (fahim) unserer Zeit übereinstimmen - besonders in diesem Lande (memleket) an großer Bedeutung. Dieses besondere Volk (millet), das jahrhundertelang dem Qur'an als Bannerträger gedient und die Welt (dunya) mit seiner Religiosität (diyanet) erleuchtet hat, zeigt wiederum der Welt als ein Vorbild und als ein Meister (ustadh) hinsichtlich Anstand (ahlâk) und Tugend (fazilet) den Rettungsweg für die Menschheit (beseriyet) aus ihrer furchtbaren Bedrängnis. Der einzige Ausweg aus der Anarchie, Verderbnis (ifsad) und Zerstörung (tahrib), welche die Menschheit schrecklich wie ein Schicksalsschlag bedroht, sind einzig und allein die ewig bleibenden Wahrheiten (ezelî ve ebedî hakikatlari) einer göttlichen (ilahî) vom Himmel geoffenbarten Religion (semavî bir din): die Wahrheiten (hakikat) der İslâmiyet. Die Risale-i Nur führt die Wahrheiten des Islam und des Qur'an der Menschheit auf positive und wohl begründete Weise in Form einer kritischen Betrachtung (nazar-i tahkik) zu und macht sie ihr verständlich (ifade). Außerdem schreibt der Verfasser der Risale-i Nur (Nur Müellifi) in einem Brief (mektub): "Ich habe mein Leben (hayat) darauf verwandt, nicht die Einzelheiten, die ein Quell aller innerparteilichen Streitigkeiten, ja selbst Feindschaften sind, sondern die Glaubenspfeiler (erkân-i imaniye), welche das bedeutendste Fundament (mes'ele) der ganzen Menschheit (nev'-i beser) sind, und die Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) des Qur'an, welche der Angelpunkt des Glücks der Menschheit (beserin medar-i saadeti), die Grundlage (esas) für alle Muslime und das Band ihrer Bruderschaft (rabita-i uhuvveti) sind, zu finden und diejenigen, die sie brauchen, dazu zu bringen, sie zu finden." Damit drückt er aus, dass die Risale-i Nur den Dienst (hizmet) am Islam und die Themen des Glaubens (mesail-i diniye) in ihrem ganzen Umfang und in all seiner Vielseitigkeit als Ganzes (câmiiyet) umfasst; dass er jede Art Dienst am Glauben (dinî hizmet) unterstützt und fördert, so wie den Kreis (daire) der Risale-i Nur, der die größte Straße des Qur'an (cadde-i kübra) ist, auf der alle Leute des Glaubens und des Islam voranschreiten. In demselben Brief (mektub) schreibt er weiter: "Ich versuche nicht nur zu den Muslimen, sondern auch den gottesfürchtigen (dindar) Christen gegenüber freundlich (dost) zu sein und alle Gegensätzlichkeiten (adavet) nach Möglichkeit zu überwinden. Demgegenüber erklären der Weltkrieg und jedwede Anarchie unter dem Deckmantel eines Kommunismus in der ihnen eigenen Sprache (lisan-i hal) einer Bedrohung, ja der Zerstörung: "Die Welt ist vergänglich (dünya fânidir) und voller Schmerzen über die dabei erlittenen Trennungen (firak). Oh ihr Menschen! Gebt eure Streitigkeiten auf! Hört auf den Unterricht (ders) des Qur'an! Werdet eins! Andernfalls werden wir euch vernichten." {Der Krieg vernichtet alle und zerstört alles, wenn sich die Menschen nicht einig werden. (A.d.Ü.)} Er unterweist damit wiederum die Art und Weise des Dienstes (tarz-i hizmet) unter den gegebenen Umständen (sart) unserer Zeit und ihren Erfordernissen (îcab) im Lichte des Qur'an (Kur'anin nuru) und erklärt die Notwendigkeit und die Bedeutung der Risale-i Nur, indem er behandelt, wie die weisheitsvollen Richtlinien (hakîmane irsad) und ein rechtgeleiteter Dienst (isabetli hizmet) so angewendet werden sollen, wie sie der göttlichen Führung (taufik-i İlahi) entsprechen. So weisen denn die Briefsammlungen (Lâhika Mektub) auf solche und ähnliche Themen hin. Sie unterrichten (ders) die Grundlagen (esas) eines rechtgeleiteten (hizmet) Dienstes am Qur'an unter den stets wechselnden Geschehnissen (hâdithe) in dieser Welt (dunya) und gegenüber den umfangreichen, allgemeinen Problemen (mes'ele) und Umständen (sart). Die ergebenen Schüler von Hazret Bediüzzaman Said Nursî Tahirî, Zübeyr, Hüsnü Bayram, Mustafa Sungur, Bayram * * * بِاسْمِه۪ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِه۪ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ اَبَدًا دَائِمًا {"Im Namen dessen, der gepriesen sei." "Und es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist." (Sure 17, 14) "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Segen in der Anzahl der Buchstaben der Risale-i Nur."} An meine Brüder in Emirdag Sagt denen, die ihre Verdächtigungen gegen mich erheben: (Wir kennen) aufgrund unseres Dienstes alle Briefe und Bücher, mögen sie nun aus seinem Privatleben (mahrem) stammen oder für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen sein, und alle persönlichen Gegenstände (esrar) aus den letzten zwanzig Lebensjahren dieses Mannes, die der Regierung während einer gründlichen Hausdurchsuchung in die Hände gefallen sind. Während neun Monaten einer Untersuchung durch die Justizbehörden sowohl in Isparta, in Denizli als auch in Ankara konnte in fünf Kisten mit Büchern oder (verschiedenen anderen) Papieren kein einziger Gegenstand (der Anklage) gefunden werden, dessentwegen man auch nur einem einzigen Schüler eine Strafe von auch nur einem einzigen Tag hätte erteilen müssen, sodass die Gutachter (Ehl-i Vukufu) des Gerichtes sowohl in Ankara als auch in Denizli einstimmig beschlossen, ihn freizusprechen. Ferner erklärte dieser Mann, um dessen notwendige Angelegenheiten wir uns mit Rücksicht (hürmet) auf sein Alter kümmern, vor Gericht, und rief dabei alle anwesenden Brüder zu Zeugen auf und diese bestätigten ihm, dass er schon seit zwanzig Jahren Zeitungen oder politische Bücher weder gelesen, danach gefragt, oder sie auch nur erwähnt habe. Schon seit zehn Jahren kenne er außer (den Namen von) zwei Ministerpräsidenten, einem Gouverneur (vali) und einem Abgeordneten keinen einzigen der Ministerialdirektoren oder anderer hoher Beamter, habe niemals einen von ihnen persönlich kennen gelernt und lege auch gar keinen Wert darauf. Und seit drei Jahren habe er sich nach diesem Weltkrieg weder erkundigt, noch wisse er sonst noch etwas darüber, interessiere sich auch nicht dafür und höre auch kein Radio. Unter dieser Regierung hat weder die Verwaltung, noch die öffentliche Sicherheit, auch nicht das Vaterland oder das Volk durch die einhundertdreißig bisher veröffentlichten Schriften, obwohl sie doch in den letzten zwanzig Jahren von hunderttausend Menschen aufmerksam gelesen worden sind, auch nur den geringsten Schaden erlitten. Da in allen fünf Provinzen (vilayet) aufmerksame Polizisten, Untersuchungsbeamte, die Gerichtshöfe für Schwerverbrechen bei den vier Justizbehörden, drei davon in den Provinzen (vilayet) und einer am Sitz der Regierung, auch nicht die geringste Schuld finden konnten, mussten sie ihn (und seine Schüler) wieder entlassen. Wäre dieser Mann wirklich so gierig nach weltlichen (dunya) Dingen und so sehr an der Politik interessiert, wie kommt es dann, dass man davon keinen Niederschlag oder (sonst irgendwelche) Anzeichen findet?! Da man aber nun während der ganzen Gerichtsverhandlung überhaupt keine Anzeichen finden konnte, sah sich der Staatsanwalt in seiner Verbohrtheit dazu gezwungen, anstelle von Fakten zu Möglichkeiten zu greifen und sprach nun in seinem Plädoyer wiederholt davon, dass er "es" tun könnte, sagte aber nicht, dass er "es" getan hat. Was heißt hier: "Er hätte es vielleicht tun können?" Und wer sagt denn, dass er es wirklich getan hat? (Das ist doch ein himmelweiter Unterschied!) Deshalb sagte ihm Said vor Gericht: "Es kann jeder einen Mord begehen. Unter einer solchen Anklage muss man Sie und jeden anderen vor Gericht stellen..." Kurz gesagt: Dieser Mann (Ustadh) ist entweder so völlig geistesgestört, dass er für solch abscheuliche weltliche Dinge gar kein Interesse zeigt, oder aber er will sich aufrichtig für das einsetzen, was das größte Glück des Landes und seines Volkes ist, weshalb er sich auf nichts anderes mehr einlassen will und darauf auch gar keinen Wert legt. Dann aber ist, ihn dabei zu behindern und derart unter Druck zu setzen, eine Art von Verrat an Volk und Vaterland und seiner Sicherheit. Und gegen ihn auch nur irgendeinen Argwohn zu hegen, der reine Wahnsinn. * * * Eine wahrheitsgetreue Antwort auf eine wichtige Frage Einige hochrangige Beamte haben mich gefragt: "Warum hast du nicht das Angebot von Mustafa Kemal für ein Gehalt von dreihundert Lira und anstelle von Scheych Sinusi das oberste Amt eines Predigers in Kurdistan und den östlichen Provinzen angenommen? Hättest du es angenommen, so hättest du auch veranlassen können, dass das Leben von hunderttausend Menschen gespart geblieben wäre, die dann während der Revolution ums Leben gekommen sind." Ich gab ihnen zur Antwort: "Die Risale-i Nur, die für Hunderttausende unserer Landsleute der Weg war, auf dem sie für Millionen Jahre ein Leben im Jenseits gewinnen konnten, hat diese Aufgabe mehr als tausendmal erfüllt, und das anstelle eines weltlichen Lebens von zwanzig, dreißig Jahren, das ich nicht für diese Leute gewinnen konnte. Hätte ich dieses Angebot angenommen, wäre die Risale-i Nur, die für nichts ein Werkzeug ist und niemandem unterstellt ist und das Geheimnis der Aufrichtigkeit umfasst, nicht zustande gekommen. Ich habe sogar meinen ehrenwerten Brüdern im Gefängnis gesagt: Wenn diejenigen, die mich, nachdem sie eine schallenden Ohrfeige durch die Risale-i Nur, die nach Ankara geschickt worden war, bekommen hatten, dazu verurteilt haben, hingerichtet zu werden, ihren Glauben mit Hilfe der Risale-i Nur retten werden und davor bewahrt werden, auf ewig hingerichtet zu werden, so sollt ihr meine Zeugen sein, dass ich ihnen von ganzem Herzen und ganzer Seele (ruh) vergeben (helal) werde! Ich habe denjenigen, die mich nach unserem Freispruch in Denizli weiterhin verfolgt, belästigt und überwacht haben, den hochrangigen Beamten, dem Chef und den Inspektoren der Polizei gesagt: Es ist ein nicht zu leugnendes Wunder der Risale-i Nur, dass während einer neun Monate langen Untersuchungshaft bei Tausenden ihrer Schüler, in Hunderten von Abhandlungen und Briefen, während zwanzig Jahren meines Lebens in der Verfolgung, keine Dokumente über irgendwelche Verbindungen mit irgendwelchen Organisationen oder sonstigen Vereinigungen irgendwelcher Art im Inland oder im Ausland gefunden werden konnten. Ja konnte denn eine derartige Situation durch irgendwelche Überlegungen oder das Ergreifen irgendwelcher Maßnahmen zustande gebracht werden? Wenn die privaten Belange eines Menschen über eine Anzahl von Jahren ans Licht gebracht werden, so finden sich darunter sicherlich zwanzig verschiedene Vorkommnisse, mit denen man ihn hätte in Verlegenheit bringen oder für die man ihn hätte zur Verantwortung ziehen können. Da dies aber nun einmal so ist, werdet ihr entweder sagen: "Irgendein besonders brillanter, geradezu unbesiegbarer Genius schmiedet hier seine Pläne." Oder aber ihr müsst zugeben: "ies ist ein ganz besonders gnadenreicher (inayat) Schutz Gottes (hifdh-i Ilahi)." Und es wäre sicherlich ein Fehler, einen derartigen Genius bekämpfen zu wollen, und auch ein großer Schaden für Volk und Land. Sich aber einem derartigen Schutz Gottes und der Gnade des Herrn widersetzen zu wollen, käme der Verstocktheit eines Pharao gleich. Wollten sie aber sagen: "Wenn wir dich jetzt frei ließen und dich nicht weiter überwachen und unter Kuratel stellen würden, würdest du mit deinen Lehren und mit deinen geheimsinnigen (Machenschaften) im Verborgenen noch die ganze Gesellschaft anstecken." So antworte ich ihnen: Alle meine Lehren sind ohne Ausnahme auch durch die Hände der Regierung und des Justizwesens gegangen und man hat nicht ein einziges Vorkommnis entdecken können, für das man auch nur einen Tag Strafe hätte fordern können. Vierzig-, fünfzigtausend Kopien dieser Lehren sind von Hand zu Hand gegangen. Doch obwohl sie aufmerksam und mit großem Interesse untersucht wurden, haben ihre Leser nur davon profitiert und keinem von ihnen wurde dadurch irgendein Schaden zugefügt. Da aber nun weder der vorige noch der jetzige Gerichtshof irgendwelche indizierbaren Verstöße registrieren konnte, ist es nun eine abscheuliche, sinn- und grundlose Ungerechtigkeit von Ihnen, gegen unseren Freispruch in Berufung zu gehen, der doch von dem neuen Gerichtshof einstimmig garantiert worden ist, mir gegenüber und gegen die Risale-i Nur, wie dies ja auch schon von dem früheren Gerichtshof mit Bestimmtheit bewiesen worden ist, der nur Urteile von sechs Monaten für fünfzehn unter hundertundzwanzig meiner Brüder fällen konnte, die damals eingekerkert waren, und das rein willkürlich, aufgrund von fünf oder zehn indizierten Worten in einhundertunddreißig Abhandlungen und zugunsten einer Persönlichkeit, die in den Augen der Welt von besonderer Bedeutung ist. Des Weiteren habe ich keine neuen Lehren und keines meiner Geheimnisse ist verborgen geblieben, sodass sie es mir durch eine Überwachung entlocken könnten. Nun aber brauche ich sehr meine Freiheit. Nachdem man mich zwanzig Jahre lang einer völlig unnötigen, ungerechten und sinnlosen Überwachung unterworfen hat, ist es nun endlich genug! Meine Geduld ist erschöpft. Es wäre möglich, dass ich jetzt in der Schwäche meines Alters alle die Flüche äußern könnte, vor denen ich mich bis jetzt zurückgehalten habe. "Die Seufzer der Unterdrückten steigen auf zu Gottes Thron." ist eine machtvolle Wahrheit. Später dann sagten diese Despoten, welche in den Augen der Welt so hohe Plätze einnehmen: "Nicht ein Mal in zwanzig Jahren hast du eine unserer Kopfbedeckungen getragen. Nie hast du entblößten Hauptes vor einem der früheren Gerichtshöfe noch vor dem jetzigen Gerichtshof gestanden. Du hast dich uns stets in deiner alten Kostümierung präsentiert. Stattdessen haben siebzehn Millionen moderne Kleidung angelegt." Ich aber antwortete ihnen: "Statt mich von der Schari'a zu dispensieren und nun unter dem Zwang der Gesetze die Kleidung von nicht siebzehn Millionen, oder auch nur sieben Millionen Menschen zu tragen, sondern die von nur siebentausend in die Europäer vernarrter Trunkenbolde, ziehe ich es vor, in Übereinstimmung mit der Schari'ah und aus Furcht vor Gott die Kleidung von siebenhundert Millionen (Muslimen) zu tragen. Man sollte nicht von einem Mann wie mir, der sich seit fünfundzwanzig Jahren vom öffentlichen Leben zurückgezogen hat, sagen: "Er ist verstockt und widersetzt sich uns." Und selbst wenn es Verbohrtheit wäre, und selbst Mustafa Kemal konnte sie nicht brechen, und zwei Gerichtshöfe konnten sie nicht brechen, und die Verwaltungshöfe dreier Provinzen konnten sie nicht klein kriegen: wer bist dann du, dass du dich darum bemühst, mir diese Verstocktheit zum Schaden der ganzen Nation und ihrer Regierung auszutreiben?! Selbst sollte er ein politischer Gegner gewesen sein, so hat er doch, wie du es selbst bestätigt hast, in diesen letzten zwanzig Jahren alle Verbindungen zur Welt abgebrochen; und du wirst ihn nicht wieder zum Leben erwecken, nachdem er nun gleichsam seit zwanzig Jahren (für die Welt) gestorben ist, und sich selbst einen solchen Tort antun, sich wiederum nutzlos ins politische Leben zu verwickeln und weiter gegen euch anzukämpfen. Es gleicht daher eher einer Geisteskrankheit, ihn eines politischen Widerstandes verdächtigen zu wollen. Da es aber einer Geisteskrankheit gleichkommt, mit geistig Gestörten ernsthaft reden zu wollen, gebe ich es auf, mit Ihresgleichen noch weiter zu verhandeln. "Was immer Ihr unternehmen wollt," so habe ich gesagt, "ich fühle mich Ihnen gegenüber zu nichts verpflichtet.", was sie sowohl verärgert, als auch letztendlich zum Schweigen gebracht hat. Mein letztes Wort ist: حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَك۪يلُ ٭ نِعْمَ الْمَوْلٰى وَ نِعْمَ النَّص۪يرُ {"Gott ist unser befriedigender Anteil und der beste Anwalt." (Sure 3, 173) "Gott ist mein befriedigender Anteil. Es gibt keine Gottheit außer Ihm. Auf Ihn vertraue ich und Er ist der Herr des gewaltigen Thrones." (Sure 9, 129)} * * * Meine lieben getreuen Brüder! Den nachstehenden Absatz sollt ihr auch an den Anfang der Abhandlungen (risalah) und Briefsammlungen setzen, welche den Wert (makbuliyet) der Risale-i Nur noch unterstreichen. Setzt ihn an den Anfang, wenn ihr wieder einmal einen Band abschreibt, wenigstens aber immer dann, wenn ihr den "Ersten Strahl" (Birinci Sua) kopiert. Um mich macht euch bitte keine Sorgen! Da wir mehr Lohn (sevab) dafür erhalten, macht dies, dass ich diese Anstrengungen in gewisser Hinsicht sogar mag. Denn sie öffnen den Weg für die Verbreitung der Risale-i Nur (Nurlar) in unterschiedlichen Kreisen. Ich grüße euch (selam) allesamt und jeden Einzelnen von Euch! "Hier ist der erste Abschnitt von acht Abschnitten, die den Wert der Risale-i Nur unterstreichen und anhand der Hinweise aus dem Verborgenen (ghaybî isaret) von ihr berichten. Ihre Übereinstimmung mit demselben Thema und derselben Behauptung hat den Grad einer Offensichtlichkeit. Hinsichtlich der Einheit (vahdet) des Themas unterstützen und bestärken (kuvvet) diese Hinweise einander. Drei von diesen acht beziehen sich darauf, dass bereits Imam Ali mit drei Prophezeihungen aus dem Unsichtbaren die Risale-i Nur voraussagt. Diese acht Abschnitte haben die Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara untersucht und hatten nichts dagegen einzuwenden. Sie haben nur gesagt: "So etwas sollte man nicht schreiben. Wer ein Wunder wirkt (keramet sahibi), sollte nicht über seine Wundertaten schreiben." Ich habe ihnen dagegen die folgende Antwort gegeben: "Sie gehören nicht mir. Sie sind ein Wunder (keramet) der Risale-i Nur. Die Risale-i Nur ist jedoch Eigentum des Qur'an und ein Kommentar (tefsir) dazu.", habe ich ihnen gesagt. Sie haben dazu geschwiegen. Also haben sie das akzeptiert (kabul). Wenn diese Art Gnadengeschenke (ikram) {Der Hinweis auf Imam Ali wurde ihm als Überheblichkeit angekreidet. (A.d.Ü.)} nicht geschrieben würden, so wäre es besser gewesen. Uns jedoch, die wir nur wenig, arm (fakir) und schwach sind, gegen dermaßen unzählig viele Gegner und so starke (kuvvet) und viele Feinde eine geistige Kraft (kuvve-i manevi) und uns aus dem Verborgenen (ghayb) auf unseren Hilferuf (imdad) Ermutigung, Ausdauer und Standhaftigkeit (metanet) zu verleihen, war eine unabdingbare Notwendigkeit, woraufhin ich denn doch geschrieben habe. Und wenn auch dadurch mein Ego (benlik) ein Gefühl der Überheblichkeit bekommen sollte und deshalb meinen Sturz verursachen würde, ist das nicht weiter von Bedeutung. Für diesen Dienst (hizmet), d.h. um die Gläubigen (ehl-i iman) vor einem völligen Irrtum (dalalet-i mutlak) zu retten und - wenn es denn notwendig sein sollte - nicht nur mein irdisches Leben (dünyevî hayat), sondern auch mein Leben im Jenseits (uhrevî hayat) zu opfern (feda), ist für mich ein Glück (saadet). Könnten auf diese Weise Tausende meiner Freunde und Brüder ins Paradies (Cennet) kommen, so akzeptiere (kabul) ich selbst noch die Hölle (Cehennem)." * * * Aus dem Bericht, den die Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara einstimmig beschlossen haben: Es wurden unsererseits insgesamt fünf Kisten geöffnet und die in ihnen enthaltenen Bücher gelesen. {(*): Was den Teil der Kritik (tenkid) in dem Bericht (rapor) der Sachverständigen (ehl-i vukuf) betrifft, so wurden meine Antworten vor Gericht eindeutig gegeben. Da sie am Schluss meiner Verteidigungsrede bereits aufgeschrieben wurden, stehen sie hier nicht noch einmal geschrieben. Im übrigen betrifft ihre Kritik nur zehn unwesentliche Punkte in drei oder vier Abhandlungen. Zudem handelt es sich dabei nicht um politische, sondern um wissenschaftliche Themen. Zudem konnte vor Gericht anhand der Belege bewiesen (isbat) werden, dass ihre Kritik (itiraz) irrig und fehlerhaft (hata) ist.} Die gedruckten und die noch nicht gedruckten Teile der Risale-i Nur, die von Said Nursi verfasst wurden, sowie die gleichfalls zur Risale-i Nur gehörigen Briefe, teils wissenschaftlichen (ilmî), teils religiösen (dinî) Inhalts, welche von Said Nursi und einigen seiner Schüler geschrieben worden sind, ferner die alltäglichen Mitteilungen der Schüler untereinander, die Korrespondenz mit Said Nursi und schließlich auch die Matrizen wurden im Rahmen der dazu angeordneten Hausdurchsuchung erfasst und überprüft. Um ihren Inhalt zu verifizieren, müssen diese Abhandlungen (risalah) und Briefe (mektub) zunächst in zwei Gruppen getrennt erfasst werden. Abhandlungen: Sie sind als Kommentar (tefsir) zu einer Ayah oder als Erläuterung (serh) zu einer Hadith geschrieben worden. Die in ihnen enthaltenen Hypothesen (ilmî) werden in Gleichnisse gekleidet, um die Glaubenslehre (akide) hinsichtlich Religion (din), Glaube (iman), Gott (Allah), den Propheten (Peygamber), den Qur'an und das Jenseits (âhiret) mit den dazugehörigen Begriffen (ibare) allgemeinverständlich zu erklären. Ethisch-moralische Ratschläge (ahlâkî), welche die Alten und die Jungen ansprechen, lehrreiche Begebenheiten, die zum Teil aus eigener Lebenserfahrung stammen, sowie Abhandlungen (risalat), die nützliche Erzählungen (menkibe) für jede Volksschicht beinhalten, bilden 90/100 aller vorhandenen Bücher. In diesen und allen übrigen Abhandlungen verließ der Verfasser nicht seinen wissenschaftlichen (ilim) Weg, den er aufrichtig (samimî) und nur auf Gotteslohn (hasbî) hoffend, auf einer religiösen Grundlage (dinî esas) ging. Es ist offensichtlich, dass in ihnen kein Versuch entdeckt werden konnte, die Religion zu missbrauchen (dini âlet), die allgemeine Sicherheit zu gefährden, oder eine Organisation zu gründen. Der alltägliche Briefverkehr der Schüler untereinander und mit Said Nursi ist ebenfalls von gleicher Art. 1.) Said Nursi sagt, dass der nennenswerte Ruhm und Ruf (san ü seref), den er gewonnen hatte, als er in Istanbul war, nichts als ein tiefer Schlaf war, der schließlich in eine Art Albtraum überging und vorübergehend in einer Art Rauschzustand (sersemlik) endete. Da er sich in Istanbul selbstvergessen (ghaflet) ein, zwei Jahre mit Politik befasst hatte, beschreibt er dies als den Tod der Welt. In diesem Zusammenhang sagt er, dass es in ihm zwei Persönlichkeiten gab, die er als den "Alten Said" und den "Neuen Said " beschreibt, und dass diese Persönlichkeiten voneinander verschieden sind. Darüber schreibt er später in Isparta am Ende des ersten von neun Bänden, der zwanzig Abhandlungen enthält, in einem Brief an die Schüler der Risale-i Nur, dass es ein Fehler (hata) ist, sich auf die politische Ebene hinabzubegeben. 2.) Said Nursi schreibt in einem seiner bedeutenden Bücher (kitab) mit dem Titel "die wohldurchdachten Gottesbeweise (Hüccet-ül Baliga)" in dem Abschnitt über das Gebet: "Diese Welt ist vergänglich (Bu dünya fânidir.) Im größten Prozess (dava) des Lebens geht es darum, eine ewig (bâki) bestehende Welt (âlem) zu gewinnen. Wenn der Mensch in seiner Überzeugung nicht fest steht, wird er diesen Prozess verlieren. Der richtige (hakikî) Prozess verläuft auf diese Weise. Sich in einen anderen Prozess außer diesem einen einzulassen, ist von Übel. Wer sich mit der Politik beschäftigt, vernachlässigt einen bedeutenden Dienst (hizmet). Darüber hinaus verlieren diejenigen, die sich in politischen Streitigkeiten verlieren, den Frieden ihres Herzens (selâmet-i kalbi)." 3.) Im "26. Blitz" schreibt er: "In dieser bereits alt gewordenen Welt (dunya) ist meine wahrhaftige Aufgabe die Veröffentlichung der Geheimnisse (nesr-i esrar) des Qur'an." - "Mit diesem Land (memleket) bin ich vom Standpunkt einer islamischen Einsatzfreude (hamiyet) verbunden. Ansonsten habe ich weder ein Haus noch Kinder." 4.) Der erste Grundsatz, den er im "21. Blitz" seinen Mitbrüdern rät: "Auf euren Werken muss das Wohlwollen Gottes (riza-i İlahî) ruhen und es wird kein Gedanke an materiellen Vorteil (menfaat) daran sein." In diesen Schriften steht: "Ich bin kein Sufi." - "Wir haben nicht die Berufung (meslek) der Ordensleute (tarîkat)." - "Die Ruhmsucht (hubb-u câh) und die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ist eine äußerst bedenkliche Krankheit des Geistes (ruh). Das wird eine unbewusste Abgötterei (sirk) genannt." - "Wäre es unsere Berufung (meslek), die Würde eines Scheichs anzustreben und gäbe es da nur eine einzige Rangstufe (makam): um diesen Rang würden sich mehrere talentierte Kandidaten (namzed) bewerben. Aber unsere Berufung ist die Bruderschaft (uhuvvet). Ein Bruder kann einem Bruder kein Vater (peder) sein und sich nicht so verhalten wie ein geistiger Meister (mürsid vaziyeti)." * * * Aus dem Gerichtsentscheid, der in Denizli einstimmig beschlossen wurde: Die Zeugen (Sahid) haben laut ihrer Aussage (ifade) erklärt, dass sie keinerlei Kenntnisse (adem-i malûmat) von den Verbrechen (suçu) besitzen, deren die Angeklagten (maznun) beschuldigt und die ihnen zur Last gelegt werden. Insbesondere steht in den Berichten, die von den Sachverständigen (ehl-i vukuf) geordnet worden sind, zu deren Vorsitzendem Emin Büke von der Großen Strafkammer (Agir Ceza Mahkemesi) in Ankara ernannt wurde, und zu denen auch Yusuf Ziya Yörükhan, Lektor (ders-i âm), Professor und Mitglied der Beraterkommission (Müsavere Heyeti) des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet İsleri) in Ankara, Necati Lügal, Direktor des Instituts für Orientalistik (Sarkiyat) an der Fakultät für Sprache (Dil) und Geschichte (Tarih) in Ankara und Yusuf Aykut, Mitglied des Gremiums für die Erfassung (Derleme) türkisch-islamischer Bücher und das Institut für türkische Geschichte (Türk Tarih Kurumu), gehörten, dass in diesen Abhandlungen (risalah), Büchern (kitab), Manuskripten, losen Blättern und sonstigen dort vorgefundenen (maucud) Unterlagen (rapor) von Said Nursi, welche alle einzeln untersucht worden sind, nichts Eindeutiges und kein Zeichen vorhanden ist, das Volk dazu zu ermuntern, die Religion (din) und was ihnen ansonsten noch heilig ist (mukaddesati) zu instrumentalisieren (âlet) und so die Sicherheit des Staates (devletin emniyeti) zu gefährden oder gar zu beabsichtigen, irgendeine derartige Organisation (cem'iyet) zu gründen. Was die Gefolgsleute Said Nursis unter den Inhaftierten betrifft, so sind sie Said Nursi in seinen Werken, den wissenschaftlichen (ilmî) wie den Sachbüchern, gleichsam wie in seinen Fußspuren gefolgt, um so die religiösen Themen (mes'ele) und Wahrheiten (hakika) des Qur'an zu erlernen. So haben sie in bester Absicht (hüsn-ü niyet) und aus rein religiöser Überzeugung (dinî itikad) Said und den Abhandlungen (risalele), die sie lesen, ihre Verbundenheit erwiesen. Aus dem Inhalt der Briefe, die sie mit dieser Absicht geschrieben haben, wird verständlich und wird auch diesbezüglich so gesehen, dass sie keine böse Absicht gegen die Regierung (hükûmet) hegen und nicht mit dem Gedanken (fikr) umgehen, eine Organisation (cemiyet) oder einen Orden (tarikat) zu gründen; und wenn auch aufgrund der vorhandenen (maucud) Manuskripte und dem Untersuchungsrichter (sorgu hâkim) zu Denizli folgend in dem Bericht der Sachverständigen (ehl-i vukuf) anhand der Schlussfolgerung aus einigen der Werke Said Nursis völlig unbegründet geäußert wurde, dass er selbst und seine Gefolgschaft gegen die Regierung (hükumet) eine böse Absicht (maksad) hegten, wurde aus dem Inhalt der durchforschten Manuskripte und den Zeugenaussagen (suhud) gefolgert, dass sie über die Tat, deretwegen die Angeklagten beschuldigt (maznun) werden und die ihnen zur Last gelegt wird, keinerlei Kenntnisse (adem-i malûmat) haben, und nach Wesen (mahiyet) und Inhalt des Berichts (rapor) der Sachverständigen (ehl-i vukuf), die von der Großen Strafkammer (Agir Ceza Mahkemesi) in Ankara beauftragt waren, wurde davon abgesehen, noch einen schriftlichen Beweis (sâyan-i ihticac) zu erbringen oder den Bericht aus Denizli noch einer weiteren Beachtung (iltifat) für wert zu halten. Und im Grunde genommen hat die Mehrheit der Angeklagten (ekseriyet-i a'zamîsi) nur schwache Kenntnisse im Lesen und Schreiben. Und der Rest widmete sich dem Dienst, der Anbetung und dem Gehorsam gegenüber Gott (ibadet ü taata). Daher gehören sie nicht zu den Leuten, welche die Voraussetzungen und Fähigkeiten besitzen, die sie in die Lage (mahiyet) versetzen könnten, die Sicherheit des Staates (devletin emniyeti) zu gefährden. So hat sich denn dies herausgestellt und sich bewahrheitet (tahakkuk) und auch die Gewissensüberzeugung (kanaat-i vicdaniye) des Gerichtes (mahkeme) zeigt und festigt sich in der gleichen Überzeugung. Da das Plädoyer des Staatsanwalts über ihre Strafe anhand der oben erwähnten und aufgelisteten Beweise als nicht in Betracht zu kommen (gayr-i vârid) angesehen wird, wird es abgelehnt. So werden sie denn von dem Verbrechen, dessentwegen sie angeklagt wurden, freigesprochen. Sollten sie nicht noch aus irgendeinem anderen Grund verhaftet worden sein, wird hiermit einstimmig für ihre Freilassung (tahliye) entschieden. 15.6.1944 gez. Von zwei Mitgliedern und dem Vorsitzenden Richter Ali Riza (Möge die göttliche Barmherzigkeit mit ihm sein!) Die Große Strafkammer in Denizli unterzeichnet einstimmig und rechtskräfig diese Entscheidung für den obigen Freispruch. * * * Sich selbst sein Herz ausschütten (hasb-i hâl) Ich überlasse es euch, dieses innerliche Zwiegespräch (hasb-i hâl) den Behörden in Ankara zu Gehör zu bringen, nachdem ihr es korrigiert habt und wenn es euch gut dünkt. Wäre der Richter zugleich auch der Kläger, müssten solch hilflose (Menschen) wie ich sagen: "Über wen soll ich bei wem mich beklagen? Denn auch ich bin verwirrt." Meine jetzige Lage ist in der Tat noch weit bedrückender als das Gefängnis. In ihr ist ein Tag ebenso quälend wie ein ganzer Monat in Einzelhaft. Hier in der Einsamkeit, in meinem Alter, bei meiner Krankheit, in meinem Elend, meiner Schwäche und bei aller winterlichen (Kälte) hat man mir auch noch alles verboten. Außer einem Kind und einem kranken Mann darf ich niemanden sehen. Schon seit zwanzig Jahren quält man mich mit dieser Gefangenschaft in vollständiger Isolation. Wollte man mich noch über diesen Zustand hinaus (mit noch mehr) Isolierung und Beobachtung quälen, müsste man befürchten, dass es die Würde Gottes verletzt und somit ein Unglück herbeiführt. Wie ich bereits vor Gericht gesagt habe, gibt es schon sehr viele Vorfälle, wie die vier schrecklichen Erdbeben, die sich in der gleichen Zeit ereigneten, wo wir dermaßen brutal überfallen wurden... Ja, ich nehme sogar an, dass es wahrscheinlich wäre, dass (der Umstand), dass die Justizbehörde in Afyon (während der Verhandlung vor) dem Gerichtshof in Denizli, der ich doch so sehr vertraut hatte, dass sie meine Rechte achten und mich beschützen werde, ganz im Gegenteil meinem Gesuch hinsichtlich der Risale-i Nur keine Beachtung geschenkt hat, was mich ganz verzweifelt gemacht hatte, der Anlass dazu wurde, dass das Gerichtsgebäude in Flammen aufging. Demgegenüber sage ich: Es ist eine der bedeutendsten Verpflichtungen der Verwaltung dieser Stadt, die sich mir gegenüber doch sonst so gewissenhaft und menschlich verhält, mich durch ihre Polizei und mit ihrer Justiz voll und ganz zu beschützen. Denn nachdem drei Justizbehörden und die Zentralregierung neun Monate lang all meine Werke und Briefe der letzten zwanzig Jahre untersucht hatten, entschieden sie sich, uns freizusprechen und dann zu entlassen. Jedoch versucht ein geheimes Komitee, das im Interesse des Auslands zum sehr großen Schaden an diesem Volk und seinem Land arbeitet, mich bei einem Teil der Beamten verdächtig zu machen, indem sie aus Mücken Elefanten machen, um so unseren Freispruch wieder zunichtezumachen. Eine ihrer Absichten ist es, mich dazu zu bringen, nun zu sagen: "Meine Geduld ist erschöpft. Jetzt reicht es mir endlich!" Ein Grund dafür, dass sie sich jetzt so über mich ärgern, ist mein Schweigen und dass ich mich nicht um weltliche (dunya) Dinge kümmere. Es ist, als wollten sie sagen: "Warum kümmerst du dich nicht (um diese Dinge)? Misch dich doch da einmal ein! Denn dann können wir auch unsere Pläne durchführen!" So möchte ich denn hier nun ein, zwei der Intrigen darlegen, die sie gebrauchen, um bei einem Teil der Beamten der Regierung einen Argwohn gegen mich zu schüren. So sagen sie z.B.: "Said übt einen großen Einfluss aus. Seine Werke sind nicht nur sehr überzeugend, sie sind auch noch sehr zahlreich. Wer immer mit ihm in Kontakt kommt, der wird auch sein Freund. Weil dies aber so ist, sollte man ihn von allen Dingen fernhalten. Man muss ihn geradezu verraten, ihm keine Beachtung mehr schenken, jeden dazu bringen, vor ihm davonzulaufen, seinen Freunden Angst vor ihm einjagen und seinen Einfluss auf sie brechen. So werden wir die Regierung durcheinanderbringen." Mich aber wollen sie so in eine fürchterliche Verlegenheit stürzen. Dementgegen sage ich: Oh meine Brüder, die ihr dieses Volk und sein Land liebt! Es gibt, wie diese Heuchler behaupten, in der Tat einen solchen Einfluss. Doch der geht nicht von mir, er geht vielmehr von der Risale-i Nur aus. Und den kann man nicht brechen. Versucht man ihn zu zerstören, wird er nur noch stärker. Niemals wurde er gegen dieses Volk und sein Land eingesetzt, darf es nicht und kann es auch gar nicht. Zwei verschiedene Justizbehörden haben, mit einer Unterbrechung von zehn Jahren, meine Papiere der letzten zwanzig Jahre eingehend und verbissen untersucht, mit dem Ergebnis, dass sie keinen wirklichen Grund zu einer Bestrafung entdeckt haben, was in dieser unserer Prozessführung ein unwiderlegbares Zeugnis ist. Und dieses Werk ist in der Tat überzeugend, dient es doch ganz und gar dem Wohl des Volkes und seines Landes. Hunderttausend Menschen haben diese Unterweisungen (ders) einen wahrhaft starken Glauben (iman) gegeben ohne je irgendeinen Schaden zu verursachen und sind deshalb in ihrem Aufgabenbereich für das Ewige Leben und die Glückseligkeit in ihm vollkommen überzeugend. Im Gefängnis zu Denizli haben hundert Mann, die teilweise als Schwerverbrecher verurteilt worden waren, einzig durch die "Fruchtabhandlung" ("Meyve Risalesi") vollkommen ihre Haltung geändert haben und sind zu hochanständigen und gläubigen (mütedeyyin) Menschen geworden. Selbst Mörder, die zwei oder drei Menschen getötet hatten, zögerten nach solchen Unterweisungen sogar einen Holzwurm zu töten, sodass selbst der Gefängnisdirektor zugeben musste, dass sein Gefängnis sich in eine Erziehungsanstalt, einer Medresse gleich, umgewandelt hatte, was selbst noch für den Staatsanwalt ein Zeugnis, ein Dokument ist, das er nicht zurückweisen kann. Mich hier von allem und jedem zu isolieren, ist in der Tat eine stets quälende Schikane, eine vielfache Tyrannei und an diesem Volk eine Ungerechtigkeit und ein Verrat. Denn obwohl ich dreißig, vierzig Jahre meines Lebens bei diesem Volk verbracht habe, was beweist, dass in dieser Zeit niemand durch mich irgendeinen Schaden erlitten hat, während doch andererseits dieses tiefreligiöse Volk, das dringend eine innere Kraft braucht, eine Tröstung und Stärke im Glauben (kuvvet-i imaniye), viel zu seinem Vorteil von mir erhalten hat, was ein sicherer Beweis ist. Ungeachtet dessen, dass ständig dermaßen heftig gegen mich propagiert wird, findet die Risale-i Nur dennoch allseits überwältigend viel Anklang und Interesse. Ja, ich muss sogar gestehen, dass man mir über alles Maß hinaus hundertmal mehr Hochachtung entgegenbringt, als ich es überhaupt verdient habe. Ich habe gehört, dass die Regierung hier sich um meinen Unterhalt und meine Bequemlichkeit bekümmert und dafür auch die Genehmigung erhalten hat. Ich möchte ihr hier für diesen menschlichen Zug danken und sagen: "Was ich am allernotwendigsten brauche und was das grundlegendste Bedürfnis in meinem Leben ist, das ist meine Freiheit." Aufgrund von haltlosen Verdächtigungen wurde ich in meiner Freiheit in beispielloser Weise in Fesseln geschlagen und Repressalien ausgesetzt. So bin ich denn nun allen Ernstes meines Lebens überdrüssig geworden. Diesem Zustand ziehe ich nicht etwa Kerker und Gefängnis vor, sondern das Grab. Da sich aber nun im Dienst am Glauben die Größe der Schwierigkeiten mit der Größe des Lohnes (sevab) verbinden, ist es mir gegeben, sie zu erdulden und halte ich sie aus. Da aber nun diese menschenfreundlichen Wesen mir gegenüber keine Tyrannei wünschen, sollen sie auch zuallererst meine Freiheit im Rahmen des Erlaubten nicht antasten. Ohne Brot kann ich leben, ohne Freiheit kann ich nicht leben. Ein Mensch, der sich neunzehn Jahre lang in der Fremde mit nur zwei Hundertern in Banknoten, durch äußerste Sparsamkeit und in strengster Askese über Wasser gehalten hat und der, um seine Freiheit und seine Würde als Gelehrter (izzet-i ilmiye) zu wahren, gegenüber niemandem seine Bedürfnisse äußert, der sich keine Dankesschuld aufbürden lässt, der keine Spenden (sadaka), keine Almosen (zekat), keinen Lohn und keine Geschenke annimmt, bedarf seiner rechtmäßigen Freiheit sicherlich mehr als seinen Lebensunterhalt. Ich stehe in der Tat unter einem beispiellosen Druck. Hierzu möchte ich ein, zwei kleine Beispiele anführen: Erstens: Die Fruchtabhandlung ("Meyve Risalesi"), welche als die wissenschaftlich (fundierte) Verteidigungsschrift der Risale-i Nur gilt und zusammen mit meiner eigenen Verteidigungsschrift zu sieben verschiedenen Ministerien und an den Staatspräsidenten in Ankara geschickt worden war und der Grund dafür wurde, dass die Sachverständigen (Ehl-i Vukuf) in Ankara durch ihre Wertschätzung am Ende unseren Freispruch bewirken konnten, wovon mir meine Gefährten im Gefängnis zum Andenken und zur Erinnerung einige Exemplare in Schönschrift kopiert haben, die sich noch in meiner Hand befinden, was die Polizei zwar gesehen, sich aber weiter nicht darum gekümmert hat, wohingegen sie eine Nacht lang auf der Polizeistation in Afyon und eine weitere Nacht offen bei der hiesigen Polizei gelegen haben. Da ich nun aber jeden Tag in Sorge bin, dass sie mir diese Abhandlung zusammen mit meiner Verteidigungsschrift aus den Händen nehmen und dem Gericht (übergeben) würden, habe ich sie versteckt. Doch nun bin ich sehr beunruhigt, dass sie vielleicht (zu einer erneuten) Durchsuchung wiederkommen werden und es macht mich überaus traurig, dass ich hier in der Fremde keinen Menschen kenne, dem ich sagen könnte, dass er sie (für mich) verstecken solle. Zweitens: Die Abhandlung für die Alten ("Ihtiyarlar Risalesi"), an der das Gericht in Denizli nichts auszusetzen hatte und an der das Gericht in Eskisehir lediglich ein Wort beanstandet hatte, worauf es dann einen einzigen Buchstaben als Antwort erhielt, hat ein Mann aus Istanbul einem hiesigen Menschen gebracht, der sie mit nach Istanbul nahm. Wie dem auch sei: sie geriet einem der Atheisten, die gegen mich sind, in die Hände. Und der machte aus einem Korn eine Kuppel und führte die Polizeibehörde der Stadt in die Irre, worauf diese mich mit ihren Fragen unter Druck zu setzen begann: "Mit wem treffen Sie sich? Welche Leute kommen zu Ihnen?" Wie dem auch sei, dafür gibt es eine Reihe sehr bitterer Beispiele ... Das sinnloseste (davon) ist jedoch Folgendes: Um zu verhindern, dass irgendjemand noch mit mir spricht, (sorgen sie dafür), dass außer einem Kind, dass für mich einige Besorgungen und Handreichungen übernimmt, und einem kranken Mann, ein jeder vor mir zurückschreckt und davonläuft. Ich möchte jedoch dazu sagen: Auch wenn zehn Leute vor mir in die Flucht gejagt werden, so gibt es doch zehntausende, ja vielleicht hunderttausende Muslime, die keinem Hindernis irgendwelche Beachtung schenken und dem Unterricht in der Risale-i Nur auch weiterhin folgen wollen. Denn sowohl in diesem Land als auch außerhalb, überall in der islamischen Welt (Âlem-i Islâm), findet jedes einzelne der vielen Tausend Exemplare der Risale-i Nur aufgrund ihrer so machtvollen Wahrheiten (hakikat) und kostbaren Beiträge so viel Anklang und eine solche Verbreitung, dass sie an meiner Stelle und weit vollkommener spricht als ich. In meinem Schweigen schweigen sie nicht und sie lassen sich auch nicht zum Schweigen bringen. Des Weiteren ist es gerichtlich erwiesen, dass ich seit zwanzig Jahren mein Interesse an der Politik abgebrochen habe und da nun keine Spur des Gegenteils mehr in Erscheinung tritt, macht irgendeine Verdächtigung derer, die mich jetzt noch besuchen kommen, sicherlich überhaupt gar keinen Sinn mehr. {(*): Ein merkwürdiges und seltsames Ereignis: Diesen Monat bin ich einmal in den Hof gegangen und habe mich dort umgeschaut. Da entdeckte ich auf dem frisch gefallenen Schnee einige Farbtupfer wie von rotgelber Tinte über den Schnee hin verteilt, als wollten sie in ihrer symmetrischen Übereinstimmung (tevafuk) auf einen Teil der Risale-i Nur hinweisen. Ich war darüber sehr erstaunt. Ich habe mich danach auch noch anderswo umgeschaut, doch es gab sie sonst nirgendwo anders als nur in meinem Hof. İch war darüber besorgt und sagte zu mir in meinem Herzen (qalb): Die Risale-i Nur steht mit dem ganzen Land (memleket), ja im Interesse des Qur'an sogar mit dem ganzen Erdenrund so sehr in Verbindung, dass selbst die Wolken Blut (kan) weinen wegen der Plagen und der Unglücke (bela), das sie getroffen hat. Dann habe ich noch ein, zwei Männer herbeigerufen. Auch sie waren erstaunt. Der Neffe des Hauseigentümers, Mehmed Efendi, der meine Besorgnis, ja Aufregung bemerkte, dachte, ich sei nervös geworden, weil eine solche Menge Schnee den Weg bedeckt. Nachdem ich wieder nach oben gegangen war, schaufelte er den Schnee rechts und links zur Seite, um den Weg frei zu machen und so schaufelte er denn diese bedeutsame rotgelbe meteorologische Erscheinung wieder zu. So habe ich denn zu Mehmed Efendi gesagt: Es wäre besser gewesen, du hättest sie nicht wieder zugeschaufelt. Noch am selben Tag ereigneten sich noch drei weitere Vorfälle (hâdithe) gegen die Risale-i Nur: Erstens: Ein Vertreter der Justizbehörde und ein Feldwebel von der Polizei waren hier. Entgegen meiner Bitte um Rückgabe meiner Bücher haben sie meine Hoffnung dadurch enttäuscht, dass sie sagten: "Da die Bestätigung des Revisionsgerichtshofes noch nicht gekommen ist, brauchen wir uns nicht weiter darum zu kümmern." Zweitens: Noch am selben Tag haben wir erfahren, dass Afyon einen speziellen Polizisten gesandt hat, mit dem Auftrag, alles über meine Situation (ahvalimi tecessüs) herauszufinden. Drittens: Gleichfalls am selben Tage hat ein Heuchler (münafik) in Istanbul die "Seelsorge für die Alten (İhtiyar Risalesi)" zu einem Scheingrund (bahane) gemacht, gegen uns zu agitieren, und so wurde die ganze Angelegenheit bei der Justizbehörde eingereicht. Wegen dergleichen Vorfälle (hâdithe) begannen diejenigen, die bis dahin noch Interesse gezeigt hatten, sich etwas mehr zurückzuhalten. So sagte ich denn: لِكُلِّ مُص۪يبَةٍ قَالُوا اِنَّا لِلّٰهِ وَ اِنَّٓا اِلَيْهِ رَاجِعُونَ ("Wenn sie ein Unglück trifft, sagen sie: Gott gehören wir und zu Ihm kehren wir zurück. (Sure 2,156)",) zog mich in meinen Unterschlupf zurück und sagte: حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ ("Gott ist mein Genüge. Welch trefflicher Sachwalter!" (Sure 3, 173))} Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 (Anhang zu dem Artikel unter der obigen Überschrift eines Zwiegesprächs (Hasb-i Hal) mit mir selbst) Ein Gespräch (Hasb-i Hal) mit dem Justizminister und den Richtern am Gerichtshof anlässlich der Prozessführung, die Risale-i Nur betreffend Sehr geehrte Herren! Warum verfolgen Sie uns wegen der Risale-i Nur ständig so völlig grundlos? Ich kann Ihnen mit Bestimmtheit versichern: Für mich und die Risale-i Nur liegt es außerhalb jeglicher Verpflichtung, mich mit Ihnen herumzustreiten, ja überhaupt auch nur an Sie zu denken. Denn die Risale-i Nur und ihre wahrhaftigen Schüler stehen in einem ganz besonders großen Dienst für die Generation, die in fünfzig Jahren kommen wird und sie bemühen sich darum, diese vor einem tiefen Abgrund und das Land und sein Volk vor einer ebenso großen Gefahr zu retten. Diejenigen, welche uns heute verfolgen, werden zu jener Zeit mit Sicherheit in ihren Gräbern liegen und zu Staub zerfallen. Nehmen wir einmal den unmöglichen Fall an, dieser Dienst am Glück und am Frieden (saadet ve selâmet) wäre nun (tatsächlich) ein solcher Kampf, so kann er unmöglich noch für diejenigen interessant sein, die bereits am Rande des Grabes stehen, um zu Staub zu zerfallen. Dabei zeigen sich die Republikaner in der Tat gegenüber der öffentlichen Moral (ahlâk-i içtimaîye), dem Glauben (din) und der charakterlichen (Bildung) des Volkes doch ziemlich gleichgültig. Wenn man (heute, nach nur) zwanzig, dreißig Jahren, die derzeitigen Verhältnisse hinsichtlich der Religion, der Ethik und einem ehrbaren Leben betrachtet, können Sie sich bestimmt vorstellen, welche Verhältnisse in fünfzig Jahren hinsichtlich der Frömmigkeit, der Ehrbarkeit und der Charakterfestigkeit eines tapferen Volkes den religiösen Charakter und die öffentliche Moral einer künftigen Generation bestimmen werden und welche Formen das noch annehmen wird. Obwohl nun dieses heldenmütige Volk seit tausend Jahren mit ganzer Seele (ruh) und mit ganzem Herzen im Dienst am Qur'an eine beispiellose Opferbereitschaft gezeigt hat, wird in fünfzig Jahren ein Teil der kommenden Generation diese glorreiche Vergangenheit in abscheulicher Weise besudeln, ja sogar zunichte machen, weshalb wir es mit Sicherheit als unsere größte Aufgabe (vazifah) gegenüber dem Volk und seinem Land erkennen, ihm eine derartige Wahrheit (hakikat) wie die Risale-i Nur in die Hand zu geben, um es vor diesem schrecklichen Verfall zu retten, wobei wir nicht an die Menschen unserer Zeit, sondern vielmehr an die Menschen jener Zeit denken. In der Tat, meine Herren! Zwar richtet die Risale-i Nur ihren Blick einzig auf das Jenseits, ihr Ziel ist jedoch das Wohlgefallen Gottes (Riza-yi Ilâhî) und den Glauben (iman) zu wahren. Was dabei die Schüler betrifft, so gilt es, stets danach zu streben, sich selbst und ihre Landsleute vor der ewigen Verdammnis und ewiger Einzelhaft (im Grab) zu retten, doch betrifft dies in zweiter Linie auch diese Welt (dunya) und ist ein sehr wichtiger Dienst an ihr; desgleichen auch, dieses Volk und sein Land vor der Gefahr der Anarchie und einen Teil dieser hilflosen kommenden Generation vor einem grenzenlosen Irrtum zu retten. Denn ein Muslim ist nicht mit den anderen zu vergleichen. Ein Muslim, der seinen Glauben aufgibt, dessen Charakter geht seiner Islamiyet verlustig, verfällt diesem grenzenlosen Irrtum, wird ein Anarchist und läuft aus dem Ruder. Fünfzig Prozent derer, die einmal eine islamische Erziehung erhalten haben, sind in der Tat noch stets auf dem Platz, während die anderen fünfzig Prozent ihren nationalen islamischen Traditionen gegenüber gleichgültig geworden sind. Es wäre nun die Möglichkeit denkbar, dass nach fünfzig Jahren neunzig Prozent ihrer eigenwilligen Seele (nefs-i emmare) folgen und Volk und Land in die Anarchie führen werden. Da mir auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Katastrophe vor zwanzig Jahren jede Beschäftigung mit der Politik und jeglicher Umgang mit Menschen unserer Zeit ausdrücklich verboten worden war, als auch um der Risale-i Nur willen für ihre Schüler das Interesse an dieser unserer Zeit abgebrochen wurde, so gibt es auch keinen Streit und keine Beschäftigung mehr mit ihr. Da dies aber nun einmal eine Tatsache (hakikat) ist, ist es nunmehr die allererste Pflicht der Justizbehörden, nicht mich oder sie zu verdächtigen, sondern vielmehr die Risale-i Nur und ihre Schüler zu beschützen. Denn da sie das bedeutendste Recht (hukuk) dieses Volkes und seines Landes bewahren, greifen ihretwegen die wahren Feinde dieses Volkes und ihres Landes die Risale-i Nur an, führen die Justizbehörden in die Irre und verleiten es zu fürchterlicher Gewalt und Ungerechtigkeit. Ich möchte dazu zwei ganz kleine Beispiele anführen. Zum Beispiel: Weges eines Briefes meiner Gefährten im Gefängnis, der aus einem Gruß und einigen wenigen Worten (selâm kelâm) bestand, um mitzuteilen, dass der Preis von zehn Banknoten für eine arabische Abhandlung an einen Mann hier übersandt worden sind, um dem Eigentümer dieser Exemplare in Isparta dessen Druckkosten zu erstatten, reagierten sowohl die Justizbehörde als auch die Verwaltung mit Schikanen und führten sogar bei dem Boten eine Hausdurchsuchung durch! Bei diesem simplen Brief, der noch nicht einmal die Bedeutung eines Mückenflügels besitzt, wurde sogar solch eine einfache Mitteilung in sechs Monaten zur Form eines derart riesigen Problems hochstilisiert, dass es dieser Justizbehörde ganz gewiss nicht zu ihrer Ehre und Würde gereicht! Ein zweites Beispiel: Vor einem Gast wie mich, der fremd, alt und schwach ist und auch bereits freigesprochen wurde, einen jeden, ja sogar seine Bediensteten, durch eine derart offene Propaganda zurückschrecken und ihn so in einen Zustand der Verwahrlosung versinken zu lassen, ist der vaterländischen Gesinnung der Verwaltung dieser Provinz (Vilayat) nicht angemessen. Die Weisheit und Souveränität (hikmet ve hâkimiyet) einer Regierung sollte sich nicht so weit auf einen derart merkwürdigen Zustand einlassen, dass sie einem nur eingebildeten Schaden von der Größe eines Mückenflügels die Bedeutung eines ganzen Berges verleiht, gegen (einen solchen Mann) öffentlich Propaganda macht und gegen ihn fragt: "Mit wem verkehrt der denn?" und "Wer kommt zu ihm?", und so jeden in Panik versetzt. Doch wie dem auch sei: so wie diese beiden Beispiele gibt es für den, der die Dinge kennt, noch viele andere Beispiele, die ihn in Erstaunen versetzen! Meine Herren! Wenn alle Irrtümer (dalâlet) und alle Schlechtigkeiten aus der Unwissenheit (cehalet) herrührten, wäre es einfacher, sie zu beseitigen. Doch die Aufklärung über eine Irrlehre (dalâlet), die aus der Philosophie (fen) und der Wissenschaft (ilm) erwächst, ist sehr schwierig. Da also die Irrlehre (dalâlet) unserer Zeit aus der Philosophie (fen) und der Wissenschaft (ilm) erwächst, brauchen wir, um darüber aufklären und künftige Generationen, die diesem Übel teilweise schon verfallen sind, noch retten zu können, ein allseitig vollkommenes Werk, wie die Risale-i Nur, die einzig dagegen standhalten kann. Der Beweis, dass die Risale-i Nur (tatsächlich) diesen Wert besitzt, ist folgender: In den letzten zwanzig Jahren ist noch niemals einer meiner vielen Gegner, auch der schärfste nicht, und auch kein einziger der Philosophen, (von denen mancher) heftige Ohrfeigen einstecken musste, gegen die Risale-i Nur aufgestanden, um sie zu widerlegen und kann es auch gar nicht. Und in neun Monaten konnten drei Justizbehörden und die Herren Sachverständigen (ehl-i vukuf) am Sitz der Regierung in dem aus (derzeit) hundert Büchern bestehenden Werk nicht einen einzigen Punkt entdecken, für den sie uns zur Verantwortung hätten ziehen können. Und Tausende von Schülern der Risale-i Nur, die doch aufmerksame Leute (ehl-i dikkat) sind, haben Hinweise (isârat) aus dem Qur'an und Voraussagen (ihbârat-i ghaybiye), die uns Imam Ali und Ghausu-l'Adham aus dem Unsichtbaren (übermittelt haben), zu der absoluten Überzeugung geführt, die sie für die Wichtigkeit und Akzeptanz der Risale-i Nur in diesem unserem Jahrhundert unterschreiben lässt. In Anbetracht der Tatsache, dass es eine Pflicht der Justizbehörden ist, die Rechte (hukuk) zu schützen und die Ungerechten von irgendwelchen Übergriffen zurückzuhalten und es desgleichen feststeht, dass die hundert Abhandlungen (risalah) der Risale-i Nur seit zwanzig Jahren dem Glück von hunderttausend Menschen gedient haben und hinsichtlich des Umstandes, dass weder zwei Gerichtshöfe, noch die Polizei am Sitz der Regierung und in einigen Provinzen (vilayat), noch der Gerichtshof zu Denizli während zehn Jahren, und das, obwohl sie doch neun Monate lang jedes, sei es für den privaten (mahrem), sei es für den öffentlichen Gebrauch, bestimmte Papier und jede Abhandlung untersucht haben, dennoch keinen Punkt entdeckt haben, der für das Volk und sein Land gefährlich gewesen wäre, oder sonst irgendetwas Unrichtiges, das eine Bestrafung verdient hätte, stehen der Risale-i Nur in diesem Lande sehr große und umfangreiche Rechte (hukuk) zu. Dabei möchten wir Sie noch darauf aufmerksam machen, dass es in gar keiner Weise dem Wesen der Justiz und einer wahrhaftigen Gerechtigkeit (adliyenin mahiyeti ve adaletin hakikati) entspricht, diese umfangreichen und so bedeutsamen Rechte (hukuk) nicht in Betracht zu ziehen und (die Risale-i Nur) stattdessen zu beschlagnahmen, als handle es sich dabei um ganz normale Schriftstücke, und zugleich diese so große Ungerechtigkeit gegenüber dem Volk und den armseligen (Menschen), die doch den Halt des Glaubens (takviye-i iman) brauchen, außer Betracht zu lassen, hingegen das unbedeutende, kleine bisschen Recht eines einfachen Mannes einer ganz besonderen Betrachtung zu unterziehen. Wir befürchten, dass den Werken eines Dr. Dozi und anderer nicht entgegenzutreten, der Risale-i Nur aber sehr wohl entgegenzutreten, ein Grund sein könnte, sich den Zorn Gottes (ghazab-i Ilâhî) zuzuziehen. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Haqq) in Seiner Güte (ihsan) Ihnen Einsicht und Barmherzigkeit (merhamet), uns aber Geduld und Standhaftigkeit schenken. Amin... nicht offiziell (verurteilt), aber (dennoch) in völliger Isolationshaft Said Nursi * * * بِاسْمِه۪ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."} وَ شَاوِرْهُمْ فِى الْاَمْرِ {"Und beratschlage dich mit ihnen über die Angelegenheit." (Sure 3, 159)} Nach der Anweisung (emr) dieser Ayah ist eine Beratung (mesveret) mit meinen Brüdern notwendig. Meine lieben getreuen Mitbrüder! Nun stehe ich vor einer vollendeten Tatsache (emr-i vaki'). Es soll eine Anweisung gekommen sein, mir für meinen Lebensunterhalt jeden Tag zweieinhalb Banknoten zu geben und mir außerdem auch noch ein neues Haus, schlüsselfertig und in der von mir gewünschten Ausführung, zur Verfügung zu stellen. Dagegen erfordert (iktiza) jedoch mein 50-, 60-jähriges Lebensprinzip (düstur-u hayatim), dies nicht anzunehmen (kabul). Ich habe zwar ein, zwei Jahre monatlichen Lohn angenommen, während ich im "Haus der Weisheit (Dâr-ül Hikmet) des Islam" tätig war. Ich habe jedoch dieses Geld für den Druck meiner Bücher (kitab) ausgegeben und die meisten davon kostenlos unter dem Volk (millet) verteilt. So habe ich auch das Gut des Volkes wieder dem Volk zurückgegeben. Wäre ich jetzt in Not und würde dann das Geld annehmen, ohne dabei dem Volk und der Risale-i Nur einen Schaden zuzufügen, würde ich es auch diesmal wieder aufbewahren, um es dann später wieder dem Volk zurückzugeben. Und so würde ich nur im Grade einer anders nicht abwendbaren Not (zaruret-i kat'iyye) ein klein wenig für mich selbst ausgeben. Ich habe gehört, dass - falls ich ablehnen sollte - sich besonders diejenigen, die sich um mich und meinen Lebensunterhalt (iase) bemühen, gekränkt fühlen würden. Diejenigen, die gegen mich sind, würden dann sagen: "Dieser Mann wird noch aus anderen Quellen versorgt." Diese Unglückseligen kennen den außergewöhnlichen Segen der Sparsamkeit (iktisad) nicht und haben nicht gesehen, dass das Brot, das fünf Kurusch kostet, mir für zwei Tage reicht (kâfi), sodass sie völlig unbegründet Verdacht (auham) schöpfen. Wenn ich es annehme (kabul), so würde ich in meinem siebzigjährigen Leben gekränkt sein und es bestünde die Möglichkeit, dass selbst Imam Ali (möge Gott mit ihm zufrieden sein), der von unserer Zeit berichtet und die Gelehrten (âlim) ohrfeigt, die wegen ihrer Habsucht (tama') und um ihres Lohnes willen in ketzerische Erneuerungen (bid'a) verfallen und von der Wahrhaftigkeit (ihlas) abirren, sich meinetwegen gekränkt fühlen würde. Und auch die wahrhaftige (hakikî) und reine (safi) Aufrichtigkeit (ihlas) der Risale-i Nur wird mich eines Mangels an Wahrhaftigkeit beschuldigen (ittiham). So bin ich denn wahrhaftig (hakikaten) unschlüssig. Denn ich habe gehört, dass sie mich nur noch mehr unter Druck setzen werden, wenn ich ihr Angebot nicht annehme; ja sie könnten sogar die vollständige Freigabe (serbestiyet) der Risale-i Nur verhindern. Und so hat es sich inzwischen herausgestellt, dass sie mich jetzt unter Druck (tazyik) setzen wollen, um mich auf diese Weise dazu zu drängen, diesen Lebensunterhalt (iase) anzunehmen, den sie mir angeboten (teklif) haben. Wenn aber nun der Sachverhalt einmal so ist, möge denn Gott es wollen (insâallah), dass - nach dem Grundsatz (kaide): اِنَّ الضَّرُورَاتِ تُب۪يحُ الْمَحْظُورَاتِ {"Die Notlage macht das Nachteilige zulässig",} insoweit das unbedingt nötig ist - mir daraus kein Schaden entsteht. Ich habe jedoch trotzdem abgelehnt. Meine lieben Brüder! Macht euch um mich keine Sorgen! Ich sehe in jeder Anstrengung (zahmet) das Werk der Barmherzigkeit (eser-i rahmet) und einen Funken Seiner Güte (lem'a-i inayet) und beunruhige mich daher nicht. Eure Einsatzbereitschaft (gayret), Ernsthaftigkeit (ciddiyet) und Hilfsbereitschaft (yardim) hebt jede Anstrengung auf und schenkt mir eine beständige Freude. Mein über die Maßen fleißiger und opferbereiter Mustafa Acet, der mir gleich wie mein Bruder Abdülmecid ist, und dessen Familie (hanedani) mir gleich wie meine eigene Familie ist, außerdem der noch ziemlich kleine Hüsrev und ein wirklich sehr fleißiges Kerlchen Namens Ceylan, das für mich wie der gleichfalls noch ziemlich kleine Abdurrahman ist, dienen hier der Risale-i Nur mit ganzer Kraft. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Der Frucht-Abhandlung (Meyve-Risalesi) habe ich noch einen Abschnitt über die Engel hinzugefügt und euch zugesandt. Da der Vorsitzende des Gerichtshofs (Mahkeme reisi) geäußert hatte, dass er mir meine Bücher wiedergeben wird, habe ich zwei Vollmachten (vekaletname) nach Denizli gesendet. Macht euch keine Sorgen darüber, dass ich hier so völlig isoliert (tecrid) bin und man auf mich einen solchen Druck (tazyik) ausübt. Die Güte des Herrn (inayet-i Rabbaniye) behütet uns auch weiterhin. Es ist zwar recht merkwürdig (Medar-i ibret), doch habe ich es von vielen Leuten gehört, dass - während hier die Risale-i Nur frei gelesen und abgeschrieben werden kann - es ganz ungewöhnlich war (hilaf-i âdet), dass ein solcher Winter so warm war, als sei es Sommer gewesen. Wann immer ich oder die Risale-i Nur angegriffen (hücum), ihre Abschrift behindert oder unterbrochen wurde, so begann ein besonders strenger Winter, so als ob die Hinsicht, in der ich die Schrift verfasst und in ihr mein Herz ausgeschüttet (hasbihal) und in Afyon in die Form einer Klage gegossen habe, eine Verbindung mit dem Erdbeben (zelzele) aufzeigen wollte. So habe ich gehört, dass diese Unterbrechungen (ta'til) der Arbeiten für die Risale-i Nur denen, die nicht glauben, diese Verbindung (münasebet) glaubhaft machen und sie ermahnen (ikaz) wollen, indem sie genau zur Zeit des Angriffs (taarruz) beginnen und sich danach leichte Erschütterungen (sarsar) ab und an bis heute fortsetzen. Außerdem erfahren wir, dass eine Art allgemeine Angst (umumî korku) begann, wann immer die Risale-i Nur angegriffen (ilisilirse) wurde. Das aber heißt, dass die Risale-i Nur ein sicheres Mittel ist, um dieses Land (vatan) vor allen Übeln (bela') zu bewahren (muhafaza). Da dies nun einmal so ist, sollen diejenigen, die das Volk (millet) und das Land (vatan) lieben, die Risale-i Nur frei geben, sie lesen (okusun) und dazu beitragen, dass sie auch gelesen (okutsun) wird. Um meine Schulden zu begleichen, die durch meine Ausgaben entstanden waren (masraf borçlari), habe ich ein einziges Mal von dem Geld, dass sie mir für meinen Lebensunterhalt (iase) angeboten (tahsisat) hatten, für achttägige Kosten (tayinat) etwas angenommen (kabul). Mehr will ich nicht, habe ich dann gesagt. * * * Meine lieben getreuen, so ganz unerschütterlichen (metin) Brüder! Als würden die Abhandlungen der Nur Risalat, mit denen sich der selige Märtyrer (Sehid) im Zwischenreich (berzah) lesenderweise freudig beschäftigt, geschrieben, um seine Arbeit in dieser Welt (dunya) fortzuführen und dabei auch mich in meiner Arbeit zu beflügeln, sind sie uns zu rechter Zeit zu Hilfe gekommen und brachten so drei süße Früchte der Schule Josephs und drei Abschnitte (hizb) des Qur'an, die heilig (kudsî) sind und Tausende paradiesischer (Firdaus) Früchte erbringen, mit. Zwei heldenmütige (kahraman) Gesegnete (mubarek) haben zunächst zwei Abhandlungen, sodann in der gleichen Form und Gestalt dieser beiden schönen Abhandlungen in der Frucht-Risalah (Meyveler) auch noch die Elfte Problemstellung (Mes'ele) abgeschrieben. Nun wäre es mir sehr recht (münasib), mir auch noch vier, fünf Kopien der Hizb-i Nuriye (Gebetsbücher der Heiligen), zusammen mit sodann noch fünf, sechs Kopien der Hizb-i Kur'aniye (Texte über den Glauben im Qur'an) zukommen zu lassen. Der Artikel (fikra) von Hüsrev soll als Ergänzung am Schluss der Elften Problemstellung aufgenommen werden. Ich habe euch diesmal einen Artikel über die wunderbaren Anmerkungen von zwei, drei Ayat zugesandt, welche eine Ergänzung (arkadas) des Thronverses (Âyet-ül Kürsî) sind und ihm folgen (tetimme). Ich habe noch keine Eingebung (ihtar) bekommen, ihn zu vollenden. Er blieb unfertig und wurde sehr in Eile geschrieben. Wichtige Geheimnisse (sirlar) zeigten sich mir; es gelang mir jedoch trotzdem nicht, ihn zu vollenden und mich dabei auch noch klar verständlich auszudrücken, damit ich mich nicht weiter in die weltlichen (dunya) Angelegenheiten einmischen solle. Gefällt es euch aber trotzdem, könnt ihr ihn im Anhang (lâhika) zur Elften Problemstellung als Anmerkung (Hasiye) mit aufnehmen. Im Anhang (zeyil) zur Abhandlung über das Wunder des Qur'an (İ'caz-i Kur'an Risalesi) könnt ihr sowohl die Anmerkung (nükte) über die Sure "El-Felaq" als auch diesen Artikel bringen. Meine Brüder! Macht euch gar keine Sorgen! Ich bin zu der festen Überzeugung gelangt, dass wir dank der Gnade Gottes (inayet) von unsichtbarer Hand (dest-i ghaybî) und unabhängig von unserem Willen (ihtiyar) und Können (iktidar) für einen besonders bedeutungsvollen Dienst (hizmet) mit einer Aufgabe (istihdam) betraut worden sind. Dabei erfahren wir oftmals das Geheimnis (sirr) von عَسٰٓى اَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Aber vielleicht ist euch etwas zuwider und es ist gut für euch." (Sure 2, 216)} Bei dieser Arbeit ist die Anstrengung zwar recht wenig, der Lohn aber recht viel. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Eure überaus segensreichen (mubarak) Geschenke, die so süß (sirin) wie die Früchte des Paradieses (Cennet meyveleri) sind, und eure frohe Botschaft (besaret), was Denizli betrifft, habe ich erhalten. Gerade in diesem Augenblick erlauben mir jedoch besonders viele Arbeiten nicht, mich lang und breit darüber auszulassen (konusturmayacak). Ich muss mich also kurz fassen. Denn da derjenige, der mir das Geschenk überbracht hat, sich schnell wieder verabschieden will, habe ich also dies hier nur schnell geschrieben. Erstens: Im letzten Abschnitt ist 1344 von بِالْعُرْوَةِ الْوُثْقٰى {"am unzerreißbaren Seil" (Sure 2,256)} ein Fehler. Wenn die beiden "Hemze" (die ja nicht mitgelesen werden) und die Verdoppelung (medde) nicht mitgerechnet werden, dann ist es kein Fehler. Dennoch ist es von großer Bedeutung. Richtig ist hingegen 1347, welches am Ende des Abschnitts auch wieder richtig geschrieben worden ist. Da der übrige Teil sowohl von Bedeutung ist, als sich auch auf die Welt (dunya) bezieht und dabei von dem Tyrannen (taghut) in dem folgenden Abschnitt der Sure عَلَقْ "Der Embryo" spricht, اِنَّ الْاِنْسَانَ لَيَطْغٰى {"Fürwahr, der Mensch ist aufsässig." (Sure 96, 6)} ließ mich dies jetzt nicht mehr weiterschreiben. Zweitens: Die Inhaltsangabe (fihrist) des "Vierten Strahls" über die Ayah "Hasbunallahi ve ni'mel wakil (Gott ist unser Genügen und der vortreffliche Anwalt)", soll in der "Abhandlung über die Inhaltsverzeichnisse" nochmal an die Stelle der "Vierzehnten Hoffnung (Rica)" aus dem "Sechsundzwanzigsten Blitz (Lem'a)", genannt die "Abhandlung für die Alten", geschrieben werden. Tatsächlich passt es (munasib) dort auch hin. Es ist wirklich eine "Hoffnung (Rica)". Drittens: Die "achtundzwanzigste Anmerkung" des "Achtundzwanzigsten Blitzes (Lem'a)" (nicht ihre Inhaltsangabe) soll an den Schluss des "Fünfzehnten Wortes" gesetzt werden. Denn die beiden behandeln dieselbe Wahrheit (hakikat). Viertens: Ich habe die Blitze (Lem'alar) korrigiert, die Hafiz Ali selig (merhum) damals noch abgeschrieben hatte. Möge Gott es wollen (insâallah), dass sie euch noch in Kürze zugesandt werden können. Während ich in den letzten Tagen diese sowohl paradiesischen als auch josephinischen Früchte {Hafiz Ali erntete die Früchte seiner Abschriften, die er in der Schule Josephs, also im Gefängnis, angefertigt hatte, nach seinem Tode im Paradies (Firdaus).} der segensreichen Helden (mubarak kahraman) korrigierte, erschien mir diese Abhandlung (risalah) so machtvoll (kuvvet) und bedeutsam, dass ich laut ausrief: Auch wenn die Anstrengungen, die wir hier in diesem Gefängnis erdulden müssen, noch hundertfach größer sein sollten, hätte diese Frucht-Abhandlung (Meyve Risalesi) dennoch allen noch hundertfach mehr Dienst erwiesen. Sie führt selbst die Verbohrtesten zum Glauben (iman) und veranlasst selbst noch die allerletzten Interessenten, {nämlich die Richter und Staatsanwälte. (A.d.Ü.)} sie mit einer gewissen Neugierde zu lesen. Oh ihr Unglückseligen, die ihr mich hier schikaniert! Ganz gleich, was immer ihr mir hier antut: die Beachtung, die ich all dem schenke, ist noch keine fünf Para wert. Was auch immer uns hier noch treffen sollte, ist mehr als seinen Preis wert. Es ist die reine Güte Gottes (inayet) und Sein lauteres Erbarmen (rahmet). So habe ich denn völlig meinen Trost gefunden. Allen Schülern der Risale-i Nur wünsche ich Frieden (selâm), bete (dua) für ihre Sicherheit und dass sie ihren Schutz finden mögen. Said Nursî * * * (Dieses Gesuch wurde an drei Behörden (makam) geschickt. Auch den Brüdern wurde (eine Kopie) zugeschickt, damit sie sich informieren können.) Ich wünsche, dass Sie der Klage eines Unterdrückten, der sich seit zwanzig Jahren schweigend in Geduld übt, Ihre Aufmersamkeit schenken. Obwohl mir unter dieser republikanische Regierung (Cumhuriyet), welche Freiheit (Hürriyet) im weitesten Rahmen gewährt, jegliche Freiheit untersagt wird, können meine Feinde alle Freiheiten gegen mich gebrauchen, um mich zu quälen. Die republikanische Regierung, welche die Freiheit des Gewissens und die Freiheit wissenschaftlichen Denkens (hürriyet-i fikr-i ilmiye) gewährleistet, sollte mich entweder voll und ganz beschützen, sodass meine gehässigen und misstrauischen Feinde gezwungen sind, stillzuhalten, oder aber mir ebenso wie meinen Feinden Schreibfreiheit erteilen, anstatt mich bei meiner Verteidigung zu behindern. Denn von oben herab hat man, um jeden (Austausch von) Nachrichten zu verhindern, (gewissermaßen) hinter vorgehaltener Hand, den Postämtern heimlich (entsprechend) Weisung erteilt. Zu einer Zeit, in der Weisung erteilt wurde, dass ich außer einem einzigen Kind, das mir Wasser und Brot brachte, niemanden sehen dürfte, habe ich gehört, dass meine langjährigen Gegner eine Gelegenheit fanden, während das Revisionsgericht fast schon bereit gewesen wäre, meinen Freispruch zu bestätigen, weil die Sachverständigen (ehl-i vukuf) des Gerichtshofs meine Bücher für gut befunden hatten und ich bereits darauf wartete, sie zurückzuerhalten, meine Feinde also zwei Abhandlungen (risalah) aus meinem ehemaligen Privatbesitz (mahrem), die ich inzwischen aus den Augen verloren hatte, wieder entdeckt und herausgebracht haben und sie sodann ein, zwei Sachverständigen (ehl-i vukuf) in die Hände gespielt haben sollen, die nun ihrerseits eine mir entgegengesetzte Einstellung hatten und deshalb auch einen bösen Bericht darüber vorbereitet haben. Nun habe ich keine Geduld mehr, (dies alles noch länger) zu ertragen. Darum gebe ich den tragenden Säulen aller Regierungsbehörden, ja der ganzen Welt bekannt: Aufgrund wundersamer (i'cazi) Andeutungen (tilsim) im Weisen Qur'an und nach dem Geheimnis seiner Wahrheiten (sirr-i hakikat) ist es unser Projekt (program), ja geradezu unsere Berufung (meslek), deren Frucht wir wachsen und reifen sehen wollen, für deren praktische Ergebnisse wir arbeiten wollen, ja Ziel und Zweck all unseres Tun und Handelns, alle Hilflosen und Armseligen vor der Verurteilung zum ewigen Tode zu erretten und auch dieses gesegnete Volk vor jeder Art Anarchie zu bewahren. So hat denn nun die Risale-i Nur eine Untersuchung durch eine Kommission von drei Sachverständigen (ehl-i vukuf) und drei Gerichtshöfen überstanden; jedoch sind zugleich auch mein Leben in den letzten zwanzig Jahren und hundertdreißig allgemein zugängliche Abhandlungen der Risale-i Nur ein unwiderlegbares Zeugnis dafür, dass sie über diese beiden heiligen Aufgaben {vazife-i kudsîye: Die Rettung der Hilflosen vor ihrer Verurteilung und die Bewahrung des Volkes vor der Anarchie (siehe oben!) (A.d.Ü.)} hinaus, die (zu erfüllen wir) ausdrücklich (geplant haben), (keineswegs) den Eindruck (hervorrufen kann, sie würde) die Welt (dunya), ihre Regierung und die öffentliche Sicherheit und Ordnung stören. Ja, wäre es denn überhaupt möglich, dass dieser armselige, unterdrückte Said, wie ich in der Tat bereits vor Gericht behauptet habe und wie alle meine Freunde, mit denen ich in Beziehung stehe, bestätigt haben, der seit zwanzig Jahren noch nie eine Zeitung gelesen hat, bzw. vorgelesen bekam, auch niemals einen Antrag gestellt hat, obwohl dies dringend notwendig gewesen wäre, der in zehn Jahren noch nie einen dieser Stützen des Regimes, von einigen wenigen einmal abgesehen, (auch nur vom Hörensagen) kennen gelernt hatte, der seit vier Jahren niemals eine Nachricht über diesen Weltkrieg und das Kriegsgeschehen bekommen hat oder sich auch nur dafür interessiert hätte, der sich mit Politikern (ehl-i siyaset) nicht beschäftigte und sich in ihre Geschäfte nicht einmischte, die Neigung gehabt haben sollte, die Sicherheit (des Staates) zu schänden... Wäre davon in ihm auch nur ein Stäubchen zu finden gewesen, er hätte sofort Nachforschungen angestellt: "Wer sind die gegen mich? Was geschieht in der Welt? Wer wird mir helfen?", wäre an solchen Dingen interessiert gewesen, hätte sich eingemischt, hätte ein Hintertürchen gesucht, um sich bei den Großen einschleichen zu können. Eines von diesen zwar recht kleinen und doch recht schmerzhaften Ereignissen war folgendes: Ich hatte einigen meiner Freunde durch die Hand eines geheimen Boten einen Brief geschickt, um ihnen zu sagen: "Ich lebe hier vollständig isoliert und von jeder Nachricht abgeschnitten. Findet also einen Weg, mich aus meiner Lage zu befreien, damit ich wieder ins Gefängnis gebracht und von dieser Qual errettet werde." Da wollte ich mich dann darum bemühen, meine Bücher, die jetzt in Denizli bei Gericht liegen, wieder zurückzubekommen und sie wieder in meiner Nähe zu haben, (jene Bücher aus dem Gesamtwerk) der Risale-i Nur, die als mein Lebenswerk und das Kapital meines Lebens, (manchmal) sehr schön (von Künstlerhand) geschrieben und verziert worden sind. Doch leider hat man auch den Mann aus der dortigen Kommission der Sachverständigen (ehl-i vukuf), die gegen mich waren, während er mich verteidigte, meinen (obigen) Brief sehen lassen und dadurch dazu gezwungen, gegen mich zu urteilen, damit ich nicht wieder ins Gefängnis kommen solle. Ein Vorwand meiner Gegner, die mich stets wieder ins Gefängnis gebracht haben, (ein Punkt der Anklage), bei dem ich vor Gericht einen Freispruch gewonnen habe, ist die Zugehörigkeit zu einem (Sufi) -Orden (Tarikatçilik). Jedoch habe ich in der Risale-i Nur stets darauf bestanden und gesagt: "Diese Zeit ist keine Zeit der Orden (tarikat), sondern vielmehr eine Zeit, den Glauben zu retten. Es gibt viele (çoktur), die ins Paradies kommen, ohne einem Orden anzugehören. Doch ohne Glaube (iman) ins Paradies einzugehen, gibt es keinen (yoktur)." So arbeiten wir denn mit aller Kraft für den Glauben (iman). Ich bin ein Hodscha und kein Scheych. Und ich habe auf Erden (dunya) kein Haus (hanem). Wo also sollte mein Kloster (tekke) sein? In diesen zwanzig Jahren gab es keinen einzigen Mann, der hervorgetreten wäre und gesagt hätte: "Er hat mich (für den Eintritt) in einen Orden (tarikat) unterwiesen (ders)." Dergleichen haben auch die Gerichte und die Polizei nicht finden können. Es gibt nur die "Abhandlung über die neun Andeutungen" (Telvihat Risalesi), die ich früher einmal geschrieben habe, um die Richtlinien (hakikat) der Orden (tarikat) wissenschaftlich (ilm) zu erläutern, eine Unterweisung in der Wahrheit (ders-i hakikat) und eine Hochschule der Wissenschaft (ders-i ilmî), aber keine Unterweisung (ders) in den (Regeln und Aufgaben) eines Ordens (tarikat). Es ist eine wichtige Aufgabe (vazifah) der Regierung dieser Republik, die Freiheit des Gewissens (Hürriyet-i vicdan) als Grundlage zu wahren und ein Werk und seine Diener zu beschützen, worin es um eine Wahrheit (hakikat) geht, mit der sicherlich schon die Seelen (ruh) von Milliarden Vorvätern dieses Volkes verbunden waren, wobei sie auf dem Wege (dieser Wahrheit) die Welt (dunya) herauszufordern vermocht haben und bewiesen, dass ein wahrhaftiger Glaube (iman-i tahkikî) der (westlichen) Philosophie überlegen ist. Einem schwachen Diener die Hände zu binden und Tausende seiner Feinde auf ihn loszulassen, ist demgegenüber mit den Prinzipien dieser Republik in gar keiner Weise zu vereinbaren. (In der Hoffnung), dass die Republik auf mich hören wird, habe ich diese Klage geschrieben. In der Tat ... حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott ist mein Genügen und Er ist der vortrefflichste Anwalt." (Sure 3, 173)} * * * Eine zwar persönliche aber dennoch wichtige Eingabe (Maruzat) an den Ministerrat (Heyet-i Vekil) und den Vorsitzenden (Riyaset) der Abgeordnetenkammer (Milletvekili). Obwohl ich mich seit dreißig Jahren aus dem politischen Leben (hayat-i siyasiye) zurückgezogen habe, möchte ich dennoch ausnahmsweise nur dieses eine Mal zu einer Frage Stellung nehmen, die das Land (vatan), das Volk (millî) und die öffentliche Sicherheit (asayis) betrifft. Es ist dies wie folgt: Anhand vieler Anzeichen sind wir zu der festen Überzeugung gelangt, dass im Sinne einer Anarchie eine Verschwörung (su'-i kasd) gegen mich, gegen diese Stadt (kasaba) Emirdag und darüber hinaus gegen das ganze Land (vatan) im Gange ist, die ein Korn zu einer Kuppel aufbauscht und einen Vorfall, der noch nicht einmal so bedeutend wie ein Mückenflügel wäre, groß wie einen Berg darstellt und mich dabei in einem Land, das so sehr der Ruhe bedarf, im Interesse einer Anarchie als Grund vorschiebt und uns, die Schüler der Risale-i Nur, die sich darum bemühen, unsere hilflosen Mitbürger vor einer Hinrichtung auf ewig (i'dam-i ebedî) und ihrem Zweifel am Jenseits (sübehat-i uhreviye) zu bewahren, nach einem ausländischen Plan und ganz und gar außergesetzlich und willkürlich angreift. Mit einem durchaus offensichtlichen Groll und wegen Verdächtigungen wurde, wie durch eine Lunte an einem Pulverfass, die öffentliche Sicherheit dieses Landes (vatan) in Gefahr gebracht, wobei man auch noch mich als den scheinbaren Grund dafür vorschob. Es ist dies wie folgt: Nachdem drei Gerichtshöfe all meine Briefe, meine Bücher und meine ganze Lebensweise (hal) zwanzig Jahre lang bis in alle Einzelheiten durchforscht hatten, ließen sie uns wieder frei und gaben mir auch meine Bücher wieder zurück. Obwohl ich bereits seit drei Jahren jede schriftliche Arbeit (te'lifat) abgebrochen hatte und in einer Woche nur mehr einen Brief schreiben konnte, auch ohne Not niemanden in Dienst genommen habe, außer drei, vier Schneidergesellen, die jeder jeden Tag abwechselnd die notwendigen Arbeiten verrichten, und obwohl ich bereits entlassen wurde und dennoch nicht in meine Heimat (memleket) zurückgekehrt bin, brachen sie in der Absicht, mich zu beleidigen, mich zu verärgern und mich in ihrer Bosheit gegen Recht und Gesetz zu durchsuchen, das Schloss meiner Tür in einer Weise auf, wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben erfahren hatte, um mich in aller Öffentlichkeit in Wut zu versetzen und auf diese Weise Unruhe zu stiften. Sie haben meinen Qur'an und meine arabischen Plakate (lauha) beschlagnahmt und mitgenommen, als wären es gefährliche Dokumente (evrak-i muzirra). Ein maßgeblicher Justizbeamter soll den hiesigen Beamten ganz offiziell befohlen (âmirane) haben: "Ihr sollt Said durch zwei Gendarmen vor allen Leuten herausbringen, ihm zwangsweise einen Hut auf den Kopf setzen und ihn so zum Verhör führen. Verhaftet auch all diejenigen, die versuchen sollten, sich ihm zu nähern." So habe er es in einer wichtigen Versammlung gesagt, nachdem er meine Aussage gelesen hatte, welche die lautere Wahrheit (hakikat) ist. So blieb denn nicht Zweifel noch Verdacht, dass hier eine böse Absicht im Spiel ist, um mich zu beleidigen, mich zu verärgern, in Wut zu versetzen und dadurch die allgemeine Ordnung und Sicherheit (asayis) zu stören. Unendlicher Dank sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er mir die geistige Verfassung (halet-i ruhiye) geschenkt (ihsan) hat, tausendfach Ehre (haysiyet) und Ansehen (seref) für das Wohlergehen der Armen in diesem Land (vatan) zu opfern, um sie vor jeglichem Übel zu bewahren; so habe ich mich entschlossen, all ihre Beleidigungen (tahkirat) und Provokationen (ihanet) zu ertragen, die sie bereits begangen haben oder die Absicht haben, sie noch zu begehen. Für die öffentliche Sicherheit (asayis) dieses Volkes, besonders aber für die Ruhe der unschuldigen Kinder, der ehrenwerten Alten, der hilflosen Kranken und Armen (fakir) in dieser Welt (dunya) und ihre Glückseligkeit im Jenseits (uhrevî saadet) bin ich bereit, tausendmal mein Leben (hayat) und tausendmal meine Ehre (seref) zu opfern. Ein Anzeichen dafür, dass sie aus einem Mückenflügel einen Berg machen wollen, ist Folgendes: Wenn wegen eines Mannes wie mir, der in der Fremde (gurbet), krank, alt und schwach für sich allein lebt, innerhalb von zehn Tagen fünf Mal der Gouverneur (Vali) von Afyon mit dem Direktor des Ordnungsamtes (Emniyet Müdürü) und zwei Mal der Staatsanwalt (Müddeiumumîsi) von Afyon meinetwegen hierher kommen, wenn an zwei Tagen jeweils fünf Flugzeuge immer dort, wo ich gerade spazieren ging, mich von dort oben herunter beobachten, wenn fünf Geheimpolizisten (hafiye) denen, die mich hier beobachten, beigesellt und hierher geschickt werden, um meine Verhältnisse (ahval) auszuspionieren, wenn den Postämtern offiziell der Auftrag erteilt wird (resmen emir), meine eigenen Briefe zu beschlagnahmen, so zeigt dies, dass sie sich hier in ihrem Argwohn zehnmal größere Ereignisse ausmalen als die damaligen Ereignisse unter Scheych Said und Menemen. Da wurde sicherlich über ein Korn berichtert, als handle es sich hier um eine Kuppel, weshalb sie solch eine Haltung (vaziyet) annehmen. Dabei erinnern sie sich an mein früheres Leben und stellen sich nun vor, sie könnten mich mit ihren Provokationen zur Weißglut bringen. Sie täuschen sich jedoch; denn ganz das Gegenteil ist der Fall: Wir arbeiten hier mit aller Kraft (kuvvet) an der Errichtung einer qur'anischen Mauer gegen die Anarchie, vergleichbar der Mauer von Dhu'l-Qarnayn (sedd-i Zülkarneyn), während es diejenigen sind, die uns belästigen, welche den Boden für eine Anarchie, ja sogar für den Kommunimus vorbereiten. Ginge es, wie in meinem früheren Leben, einzig darum, um der Bewahrung (muhafaza) des Ansehens der Wissenschaft (izzet-i ilmiye) willen jede Beleidigung zurückzuweisen, und es wäre nicht seine wahre Aufgabe (vazife-i hakikiye), einzig den Auftrag (vazife) zu erfüllen, die Muslime um des Jenseits (âhiret) willen vor dem Tode als einer Hinrichtung auf ewig (i'dam-i ebedîsi) zu retten und er würde sich einzig um diese Welt (dunya) und ihre verlogene Politik bemühen wie die Leute, die mich hier heute belästigen, so würden in der Tat diejenigen, die im Interesse einer Anarchie arbeiten, dabei eine solche Unruhe stiften, wie es die Unruhe gewesen wäre, die zehn Menemens und zehn Scheych Saids ausgelöst hätten. Obwohl ferner drei Gerichtshöfe und die Polizisten vieler Provinzen (vilayat) seit zwanzig Jahren nicht von Gesetzes wegen an meiner Bekleidung (kiyafet) Anstoß genommen haben und es hinsichtlich meiner Begründung (mzuriyet) und aufgrund meines Einsiedlerlebens (inzivam) niemals eine Ermahnung (ihtar) bezüglich der Änderung meiner Bekleidung (tebdil-i kiyafeti) gegeben hat, würde der Versuch, mir vor allen Leuten vollkommen willkürlich und gegen jedes Gesetz gewaltsam einen Hut auf den Kopf zu setzen, dazu führen, dass hunderttausende, mit denen ich seit vierzig Jahren in diesem Land (vatan), besonders durch den Unterricht (ders) im wahren Glauben (iman-i tahkikî), brüderlich verbunden bin, in höchste Aufregung geraten, die Erde (zemin) in Wut erbebt und die Menschen bitterlich zu weinen beginnen. Wir sind bereits anhand vieler Anzeichen zu der sicheren Überzeugung (mezkûr maksad) gelangt, dass mir illegale Handlungen, wie sie mir auf die Nerven gehen, durch den Finger einer ausländischen (ecnebi) Macht und wohl in dem Gedanken und mit der oben erwähnten Absicht zugefügt werden, die Zuwendung des Volkes (teveccüh-ü amme) zu brechen. Doch Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) sei unendlich Dank dafür, dass so einer wie ich, der an der Schwelle des Grabes, ohne jede familiäre Bindung und der Welt überdrüssig, vor der Zuwendung (teveccüh-ü âmme) und Ehrerbietung (hürmet) aller davonläuft und überhaupt kein Interesse an Ruhm und Ruf (sân ü seref), an Heuchelei und Hochmut mehr hat, in einem Zustand (vaziyet) verharrt, in dem ihre illegalen Provokationen (ihanet) mir gegenüber überhaupt keine Bedeutung mehr haben; ich überlasse diese Leute Gott dem Gerechten. Denke ich daran, wie diejenigen, die mich jetzt noch mit ihrem überflüssigen Argwohn (evham) quälen, gar bald durch den Tod in ihre Hinrichtung auf ewig (i'dam-i ebediye) hinabstürzen werden, so tun sie mir dabei wirklich leid. Oh Herr (Ya Rabbî), rette ihren Glauben (iman) durch die Risale-i Nur! Verwandle im Geheimnis (sirr) des Qur'an ihre Verurteilung zu einer Hinrichtung auf ewig in die Urkunde zu ihrer Entlassung! Und so verzichte (helâl) denn auch ich ihnen gegenüber auf meine Rechte (hakk)! Said Nursî * * * بِاسْمِه۪ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei"} Dies ist eine Antwort auf die Frage eines noch recht jungen Schülers der Risale-i Nur, der mir dient und der sie im Namen vieler anderer gestellt hat. Frage: Meister (ustadh), das freie (dua) wie auch das rituelle (namaz) Gebet um Regen hat keine Wirkung gezeigt. Es blieb ohne Segen (faide). Zwei, drei Mal ballten sich zwar einige Wolken zusammen, verflüchtigten sich dann aber wieder, ohne Regen zu bringen. Warum? Antwort: Regenlosigkeit ist die Zeit für diese Art freier wie ritueller Gebete, sie ist nicht deren Grund, Ziel und Zweck (hikmet). So wie während einer Verfinsterung der Sonne oder des Mondes die Gebete (küsuf ve husuf) verrichtet und nach dem Untergang der Sonne das Abendgebet (aksam namazi) verrichtet wird, genauso sind die Regenlosigkeit und die Dürre (kuraklik) die Zeit für die Gebete um den Regen. Grund, Ziel und Zweck unseres Gottesdienstes (ibadet) und all unserer Gebete (dua) ist Gottes Weisung (emir) und Sein Wohlgefallen (riza-i İlahî); ihre Segnungen (faide) sind auf das Jenseits (uhrevî) hin ausgerichtet. Wäre das Ziel (niyet) unserer Gebete (namaz) und unseres Gottesdienstes die Erfüllung unserer irdischen Wünsche (dünyevi maksad) und wir würden sie einzig deretwegen verrichten, so würde unser Gebet (namaz) dadurch verfälscht (battal). So wird z.B. das Abendgebet (Aksam namazi) nicht verrichtet, damit die Sonne nicht untergeht und auch das Gebet während einer Mondfinsternis (Husuf namazi) nicht deswegen verrichtet, damit der Mond dadurch wieder befreit wird. Genauso wäre es falsch, wenn diese Art Gottesdienst (ibadet) verrichtet würde, um den Regen herbeizuzaubern. Regen zu spenden ist die Aufgabe (vazife) Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakk). Wir haben unsere Aufgabe (vazife) erfüllt und mischen uns nicht in Seine Aufgabe (vazife) ein. Das offensichtliche Ergebnis eines Gebetes (namaz) um den Regen ist zwar die Herabkunft des Regens; dessen eigentliches, wahrhaftig (hakikî) überaus nutzvolles Ergebnis (menfaatli neticesi) und seine schönste und süßeste (tatli) Frucht ist jedoch das Folgende: Jeder begreift unter diesen Umständen (vaziyet), dass derjenige, der für seinen Unterhalt (tayin) sorgt, nicht sein Vater, nicht sein Haus, nicht sein Geschäft ist, sondern derjenige, der ihm seinen Unterhalt und seine Nahrung (tasarruf) reicht, der Herr (zât) ist, der über die riesigen Wolken wie über einen Schwamm und über das Antlitz der Erde (zemin) wie über einen Acker verfügt, zugleich auch ihn ernährt und für seinen Unterhalt (rizk) sorgt. Sogar selbst noch ein winzig kleines Kindlein, das es gewohnt ist, immer wenn es hungrig ist, seine Mutter anzurufen (yalvarmaga), begreift bereits in seiner doch noch sehr kleinen Vorstellungswelt (fikr) diesen großen und weiten Sinn (mana) des Gebetes (dua) um Regen: Der Herr (zât), der diese Welt (dunya) wie ein Haus verwaltet (idare), ernährt sowohl mich als auch diese Kinder und auch unsere Mütter und sorgt für ihren Unterhalt (rizik). Täte Er dies nicht, könnte auch kein anderer diesen Segen (faide) spenden. Wenn dies aber so ist, dann müssen wir Ihn deswegen anrufen (yalvarmali). So sagt es und wird zu einem wahrhaft gläubigen (tam imanli) Kind. In diesem Zusammenhang wird in sechs Punkten das folgende nur ganz kurz erklärt. Erster Punkt: Der Gegenwert für Gottes Gnade (ni'met) und Sein Erbarmen (rahmet-i İlahiye) ist unser Dank. Wir haben unseren Dank nicht in der angemessenen Weise (hakk) verrichtet. Wir haben den Gegenwert Seines Erbarmens (rahmet) nicht in der gebührenden Weise entrichtet und dadurch in der Tat durch unsere Ungerechtigkeit (zulüm) und Aufsässigkeit Seinen Zorn auf uns herabgerufen. So hat denn die Menschheit (nev'-i beser) durch diese Ungerechtigkeit (zulüm), die Missachtung (tahribat), ihren Unglauben (küfür) und ihre Aufsässigkeit (isyan) hier auf Erden (zemin) mit Recht (müstehak) eine Ohrfeige verdient und furchtbare Ohrfeigen dafür empfangen. Und auch wir werden in jedem Fall unseren Anteil (hisse) daran erhalten. Zweiter Punkt: Es gibt da folgende Überlieferung (hadîth): "Selbst die Fische in der Tiefe des Meeres beklagen sich über diese sündigen und ungerechten Menschen, sodass ihretwegen der Regen ausfällt und sich sogar unsere Versorgung (nafaka) vermindert." Es gibt in diesen Zeiten derartige Sünden und Ungerechtigkeiten (zulüm), dass wir in der Tat schon gar nicht mehr den Mut aufbringen, Gott noch um Sein Erbarmen (rahmet) anzurufen. Selbst die Tiere in ihrer Unschuld müssen darunter leiden. Dritter Punkt: In einer Ayah heißt es: "Hütet euch vor einem Unglück, das - wenn es über euch kommt - sich nicht nur auf die Ungerechten (zalim) beschränkt; denn auch die Unschuldigen (masum) und die Verfolgten (mazlum) werden davon erfasst." (Sure 8, 25). Blieben bei einem Unglück, das alle erfasst (musibet-i âmme), die Unschuldigen (masum) auf wunderbare (hârika) Weise inmitten einer Feuersbrunst in Sicherheit (selâmette), so verliert die Weisheit der Religion (hikmet-i diniye) dadurch ihren Wert. Denn der Glaube (din) ist eine Prüfung (imtihan), eine Erfahrung (tecrübe). Dann werden die Bösen (fena) wie Abu Cehil genauso wie Abu Bekir-i Siddik, mit dem Gott zufrieden sein möge, diese Wahrheit bestätigen. Darum müssen in einem Unglück, das alle erfasst (musibet-i âmme), auch die Unschuldigen (masum) das gleiche Übel (bela) erdulden. Vierter Punkt: Zur Zeit werden Hab und Gut (mal) und die Versorgung (rizik) durch viel Verbotenes (haram), durch Betrug (hile), Missbrauch (sû'-i istimal) oder Bestechung (rüsvet) nicht fair (helal) erworben und gehandelt. Und da viele Bauern ihr Gut nicht zu Recht (hakkiyla) besitzen, sind vielleicht nur zwei, drei von zehn unter ihnen der göttlichen Barmherzigkeit (rahmet) würdig. Von denen, welche die Erzeugnisse der Bauern nutzen, verlieren fünf, sechs entweder durch Ungerechtigkeit (zulüm), also indem sie dabei etwas Verbotenes (haram) tun, die göttliche Barmherzigkeit (rahmet), oder sind durch ihren Mangel an Dankbarkeit dieser Barmherzigkeit nicht mehr würdig (istihkak). Fünfter Punkt: Die Risale-i Nur ist ein wichtiges Mittel (vesile), dieses Land (memleket) Anatolien vor Unheil (bela) zu bewahren. Gleich wie eine Spende (sadaka) ein Unheil (bela) abwendet, hat sich anhand vieler Anzeichen (emare) und vieler Ereignisse (hâdise) herausgestellt, dass ihre Verbreitung (intisar) und ihre Lektüre nach Art einer umfassenden Spende alles Unheil des Himmels und der Erde abwenden wird. Es hat sich dies sogar durch einen Hinweis (isaret) des Qur'an bewahrheitet (tahakkuk): Der Beginn einer Kette von vier einander folgenden Erdbeben (zelzele) in einer Zeit, da ihre Abschrift und ihre Verbreitung verhindert wurde, und deren Ende durch ihre Weiterverbreitung, wonach sie nun in Anatolien in den meisten Orten gelesen wird, was wiederum dazu führte (vesile), dass der zweite Weltkrieg nicht nach Anatolien kam, worauf ja auch die Sure 103 وَ الْعَصْرِ {"Bei dem Zeitabschnitt"} hinweist. Während wir in dieser letzten zweimonatigen Dürrezeit (kuraklik) darauf warteten, dass das Revisionsgericht das Urteil des Gerichtes bezüglich des Freispruchs (beraet) der Risale-i Nur bestätigt und dass sie dem Land (vatan) von Vorteil (menfaat) ist und deshalb die Risale-i Nur in vollkommener Freiheit verbreitet und gelesen werden darf, wurde sie ganz und gar im Gegensatz dazu verboten, die einzelnen Abhandlungen im Gericht ihren Besitzern nicht zurückgegeben und wir wurden auch daran gehindert in diesem Sinne zu reden. Daher konnte auch diese umfassende geistige Spende (sadaka-i manevi), welche die Abwendung des Unheils bewirken sollte, dem nicht entgegenwirken, und so begann denn infolge unserer Sünden eine Zeit der Dürre. Sechster Punkt: Eine Zeit ohne Regen ist ein Unglück und eine Strafe für eine schlechte Tat (ceza-yi amel). Dem muss man mit Weinen, mit Gram und Trauer, mit Bitten (niyaz) und einem betrübt-inständigen Flehen, mit einer aufrichtigen und ernsthaften Reue, mit Bitten um Vergebung (tövbe) und Verzeihung (istigfar) begegnen und im Rahmen der gelobten Sitte (sünnet-i seniye), ohne ketzerische Neuerungen einzuführen, in einer Weise, die dem Gesetz (seriah) entspricht, an der Schwelle Gottes (dergâh-i İlahiye) Zuflucht suchen und mit Gebet (dua) und einem Gottesdienst (ubudiyet) antworten, welcher der jeweiligen Situation (hal) entspricht. Da nun des Weiteren ein solch allgemein verbreitetes Unglück durch ein Fehlverhalten der meisten Menschen verursacht wird, kann es auch nur dadurch überwunden werden, dass wiederum die meisten Menschen - also der größte Teil von ihnen - um Entschuldigung, Verzeihung und Vergebung bitten. Da wir, die Schüler der Risale-i Nur, der Welt nicht viel Bedeutung beimessen und die Welt (dunya) nur im Zusammenhang mit der Risale-i Nur sehen, betrachten wir auch eine Zeit ohne Regen von diesem Standpunkt aus. So regnete (rahmet) es in derselben Zeit, in der ein kleiner Teil der Risale-i Nur, der dem Gericht in Denizli überbracht worden war, inzwischen aber ihren Besitzern wieder zurückgegeben wurde, auch hier zur selben Zeit, in der ein Teil der Leute wieder mit der Abschrift begonnen hatte, in dieser Zeit der Regenlosigkeit auch wieder ein bisschen. Da diese Rückgabe der Risale-i Nur jedoch nur eine teilweise war, blieb auch der Segen (rahmet) diesmal nur gering. Möge Gott es wollen (insâallah), dass auch mir meine Abhandlungen (risalah) bald wieder vollständig zurückgegeben werden, ihre Verbreitung (intisari) im ganzen Land erfolgen kann und so auch ihr Segen (rahmet) vollkommen sein möge. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Der "Auszug aus dem Großartigen Qur'an (Hizb-ül Kur'an-ül Muazzam)" ist nicht nur von außerordentlicher Bedeutung, sondern hat auch seine Nutzanwendungen (faide). So wurde seine Rezitation durch keinerlei Einflüsterungen (vesvese) gestört. So enthält (ihtiva) er die segensreichsten Ayat (sevab) aus dem ganzen Qur'an. So umfasst er alle Grundlagen (esas) und Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nuriye. So ist er ein geheiligtes Beispiel (nümune-i kudsî) für den ganzen Qur'an, besonders für all diejenigen, die den Qur'an nicht auswendig (hâfiz) können und nicht die Gelegenheit finden, jederzeit den ganzen Qur'an durchzulesen. So ist er die verkürzte Ausgabe (misal-i musaggar) und der Verkünder (müjdeci) der Gesamtausgabe des in symmetrischer Übereinstimmung (tevafuk) gedruckten Qur'an. Und so ist er letzten Endes auch ein sichtbares Wunder (i'caz), was sowohl den Wortlaut (lâfzî) als auch den Sinn (mânevî) betrifft. So hat er dergleichen sehr viele Vorzüge (hâsiyet) und ist besonders in diesen heiligen Monaten (suhur-u mübarek) eine Quelle (medar) sehr vieler Segnungen (bereket), des Lichtes (Nur) und zahlreicher Verdienste (sevab). Und diejenigen, die für seinen Druck (tab'ina) und seine Veröffentlichung (nesrine) arbeiten, erlangen dadurch sehr viel Gutes (hayir). شَهِدَ اللّٰهُ اَنَّهُ لآَ اِلٰهَ اِلاَّ هُوَ وَالْمَلٰئِكَةُ {"Gott bezeugt, dass es keine Gottheit gibt außer Ihm. Desgleichen die Engel..." (Sure 3, 18)} قُلِ اللّٰهُمَّ مَالِكَ الْمُلْكِ {"Sprich: Oh Gott, der Du über die Herrschaft verfügst..." (Sure 3,26),} welche die beiden strahlenden, heiligen (kudsî) Stützpfeiler (istinad) der Risale-i Nur und die Quelle (çesme) ihres Lebenswassers (âb-i hayat) sind, sind wie dem auch sei, versehentlich nicht zusammen mit den Ayat aus der Sure "Al-i Imran" abgeschrieben worden. Ihr sollt auch diese beiden Ayat dazuschreiben. Während ich in den letzten Tagen die zwölfte Seite las, sprang mir plötzlich folgende Ayah ins Auge: اِنَّ الْمُنَافِق۪ينَ فِى الدَّرْكِ الْاَسْفَلِ مِنَ النَّارِ {"Die Heuchler befinden sich auf dem tiefsten Grund des Höllenfeuers." (Sure 4, 145)} Ich habe die Ayat davor betrachtet und sah: وَمَنْ اَحْسَنُ د۪ينًا مِمَّنْ اَسْلَمَ وَجْهَهُ لِلّٰهِ {"Wer hätte eine bessere Religion als der, welcher sich Gott zuwendet..." (Sure 4, 125)} Ich habe auf der folgenden Seite nachgesehen und fand dort vier Ayat, die auf die Risale-i Nur hinweisen. Sie wurden bereits im "Ersten Strahl" (Birinci Sua) erläutert. Da kam mir folgendes in den Sinn (qalb): In jedem Fall bezieht sich diese schreckliche Ayah besonders auf dieses schreckliche, finstere Zeitalter, dessen Wirrwarr überwältigend (kuvvet) ist. Nachdem ich diese Ayah aufmerksam betrachtet hatte, bin zu dieser Überzeugung gelangt. Ein Beleg (emare) dafür ist Folgendes: اِنَّ الْمُنَافِق۪ينَ فِى الدَّرْكِ الْاَسْفَلِ مِنَ النَّارِ {"Die Heuchler befinden sich auf dem untersten Grund des Höllenfeuers." (Sure 4, 145)} Nach numerischer Berechnung (cifir ve ebced) weist der Finger mit einer ganz genauen Übereinstimmung (tevafuk) auf die Daten der vier Stufen des Wirrwarrs hin. Es ist dies wie folgt: Zählt man die Verdopplungzeichen (sedde) mit und zählt dabei die "Hemze", die nicht gelesen werden und das ى in der Präposition فى "in", das auch nicht gelesen wird, nicht mit, so ergibt sich genau das Jahr 1362 (1943), auf das hier der Finger hinweist. Wenn man bei dem Verdopplungszeichen (sedde) in dem Ausdruck مِنَ النَّارِ "aus dem Feuer" ein ن "nun" und das ل " lâm-i aslî" berechnet, so ergibt sich mit exakt genauer Übereinstimmung das Jahr 1342 (1924), aus dem uns über die entsetzlichen Wirren als Folge des Ersten Weltkrieges berichtet wird. Zählt man bei dem "sedde" die beiden ن "nun" mit und bezieht auch das nicht gelesene "hemze" und das ى "je" mit ein, dann ergibt sich das Jahr 1376 (1957), welches mit der Stufe des Tiefpunktes dieses finsteren Wirrwarrs übereinstimmt. Auch das Wort الظُّلُمَاتِ "Finsternisse", das in vielen Ayat mit dem "Licht (Nur)" korrespondiert, ergibt nach numerischer Berechnung das Jahr 1372, welches mit nur vier Jahren Differenz übereinstimmend (tevafuk) ebenfalls auf das Jahr 1376 (1957) verweist. Werden die nicht mitgelesenen Buchstaben mitberechnet und bei dem "sedde" in dem Wort النَّارِ "Feuer" nur das "lâm-i aslî" berechnet, so ergibt sich ganz genau 1356 (1937). So habe ich gesehen, wie der Finger übereinstimmend (tevafuk) auf das Jahr der entsetzlichen Stürme des Unglaubens (küfür) und des Wirrwarrs (nifak) hinweist. In der Tat macht Zwei ر "ra" 400 Drei ف "fa" und zwei ل "lâm" 300 Ein ق "qaf" und zwei ن "nun" mit einem sedde 300 Ein م "mim" und ein سْ "sin" 100 Ein weiteres م "mim", ein ى "ye" und ein ن "nun" ebenfalls 100 Zwei ن "nun" ebenfalls 100 Macht insgesamt 1300 Ein ل "lam" und ein ك "kef" 50 Ein د "dal" mit sedde" 8 Zwei "medde" und zwei "hemze" 4 Macht insgesamt 1362. Die übrigen drei Arten der Berechnung möge man damit vergleichen. Außerdem betrachtete ich die zwölfte und die dreizehnte Seite aufmerksam und sah: Es entspricht der Risale-i Nur und ihren Schülern und ihren Gegnern so sehr, dass es nicht nur mit einem einzigen Hinweis (mana-yi isarî) auf sie hindeutet, vielmehr sie in der Offensichtlichkeit (mana-yi sarihi) dieses Jahrhunderts betrifft, sie ganz besonders betrifft und als eine besondere Person in ihrer umfassenden Bedeutung miteinschließt. So habe ich es zweifelsohne verstanden und unendlich dafür gedankt. Die Übel (bela), die in diesem Dienst an der Risale-i Nur (hizmet-i nuriye) bis jetzt über uns gekommen sind, auch wenn sie hundertfach mehr wären, sind wiederum dennoch nur von geringem Wert; denn wir werden gewinnen. Diese Übel (bela), welche unsere vergänglichen unbedeutenden Glasstückchen vernichten, lassen uns jenseitige Diamanten gewinnen, die ihren Wert ewig (bâki ve uhrevî) behalten werden. Darum müssen wir in Geduld (sabir) ausharren, danken und uns darüber freuen. So habe ich das erkannt. Des Weiteren möchte ich euch die frohe Botschaft (besaret) verkünden, dass ihr achter Versuch, mich zu vergiften, erfolglos geblieben ist. Die Sicherheit von Ghaus-i A'zam mit den Worten فَاِنَّكَ مَحْرُوسٌ بِعَيْنِ الْعِنَايَةِ {"Wahrlich, du stehst unter dem Schutz der lauteren Gnade."} hat sich wieder einmal bewahrheitet (tahakkuk). Mit allen unseren Brüdern, jedem Einzelnen von ihnen, möge der Friede (selâm) sein. Ich bete (dua) für sie und bitte auch sie um ihre Gebete in diesen segensreichen (mübarek) drei Monaten (suhur-u selâse). Euer Bruder, der mit ganzer Seele (ruh) um die Gebete der Kinder (masum), von denen es im Kreis der Risalah (daire-i nuriye) ja so viele gibt, und die der gesegneten aufrichtigen (masum) Alten, deren Hände ja (von der Barmherzigkeit Gottes) nicht leer zurückkommen, bittet Said Nursî * * * Meine lieben Brüder! Ich habe sechs Stunden vor der Heiligen Nacht (Leyle-i Regaib) zwei kurze Nachrichten an euch geschrieben. Nachdem wir die Sammlung der Gebete ("Hizb-ün Nuriye") auf Matritzen geschrieben und zur Vervielfältigung abgegeben hatten, hat nach meiner Überzeugung (teslim) ohne Zweifel wie eine Art Wunder (mu'cize) Ahmeds, nach einer zwei Monate ununterbrochen andauernden Trockenzeit (kuraklik) und Regenlosigkeit und nachdem sehr viele freie Gebete (dua) nach den Pflichtgebeten (namaz) immer und überall erfolglos geblieben waren und jeder in Sorge um seinen Lebensunterhalt (derd-i maiset) verzweifelt (kalben) weinte, auf einmal in der Heiligen Nacht (Leyle-i Regaib) - wie weder ich noch irgendjemand anders jemals in meinem ganzen Leben dergleichen gehört hat - in drei Stunden hundertmal und vielleicht noch öfter hintereinander mit der hohen und heftigen Rezitation (tebihat) des Engels des Donners (melek-i ra'd) ein solcher Segen (rahmet) herabgeregnet, dass selbst noch für den Verbohrtesten die Heiligkeit (kudsiyet) dieser Nacht (Leyle-i Regaib) bewiesen wurde und dass die Verehrung (tesrif) des Herrn des Prophetentums (Hazret-i Risalet) in der Welt der Zeugnisse (âlem-i sehadet) in gewissem Grade und in gewisser Hinsicht in der ganzen Welt (umum kâinat) und in allen Jahrhunderten als von Bedeutung (nazar-i ehemmiyet) erachtet wird und er die Barmherzigkeit der Welten (Rahmeten lil'âlemîn) ist und es hat sich auch gezeigt, dass die Schöpfung (kâinat) in dieser Nacht aufjauchzt und jubelt. In unseren Gebeten (dua) war Isparta stets mit dieser Stadt (memleket) verbunden. Nun möchte ich noch gerne wissen, ob sie auch von diesem Regen ihren Anteil erhalten hat. Anhand vieler Anzeichen ist die Risale-i Nur bis jetzt ein Mittel des Segens (vesile-i rahmet). Dieser Segen weist darauf hin, dass sie vielleicht insgeheim einen bedeutenden Erfolg hat; und vielleicht ist es auch ein Hinweis auf ihre Freigabe. Außerdem vermehrten sich die Abschreiber hier durch die Begeisterung, die sie aus den Blitzen ("Lem'alar") bekamen. So Gott will (insâallah) galt dies als eine Art angenommenes Gebet (makbul dua). * * * Meine lieben getreuen, unerschütterlichen Mitbrüder und meine künftigen Erben! Für den Druck (tazyikat), unter den man mich jetzt gesetzt hat, gibt es drei Gründe: Erstens: Auf Beschluss des Ministerrates (Heyet-i Vekile) erreichte mich hier der Befehl (emir), mir für meinen Lebensunterhalt täglich zweieinhalb Lira (Banknoten) und für sonstige Ausgaben noch einen bestimmten Betrag (tahsisat) auszuzahlen sowie mir ein Haus (hane) nach meinen Wünschen zu bauen und zu übereignen. Ich habe das aber nicht akzeptiert. Nur den Anteil, der für die Deckung der Fahrtkosten zu meiner Überstellung nach Denizli erforderlich war, habe ich akzeptiert. Darüber haben sie sich geärgert und sodann begonnen, mich unter Beobachtung zu stellen. Zweiter Grund: Die Bevölkerung in der Umgebung von Denizli erweist mir um der Risale-i Nur willen über alle Maßen viel Hochachtung und Respekt (hüsn-ü teveccüh). So haben sich denn auch hier in dieser Umgebung wieder die gleichen Verhältnisse eingespielt, was nun den Bösgesinnten erneut Angst einjagt. Drittens: Es sind dies die vorgeschobenen Gründe des rachsüchtigen (garaz) Gouverneurs (Vali) von Afyon, der wegen des allbekannten verstorbenen Mannes an mir seine Rache (intikam) ausüben will. Nach göttlichem Vorherwissen (kader-i İlahî) wandeln sich jedoch ihre Ungerechtigkeiten (zulüm) uns gegenüber in Barmherzigkeit (merhamet) und zu unserem Vorteil (maslahat) um. Macht euch also keine Sorgen! Einer der Vorteile ist z.B. folgender: Sie wollen an Stelle der Risale-i Nur einzig und allein mich zum Schweigen bringen. Darum redet nun an meiner Stelle die Risale-i Nur mit hunderten Zungen und äußern sich nun ihre Schüler auf vollkommene Weise und mit Tausenden Zungen; so erteilen denn diese Lichter (Nurlar) den finsteren Köpfen eine Lektion (ders). Infolge der Wirkung der Frucht-Abhandlung ("Meyve"), welche das Plädoyer der Risale-i Nur ist und das ihnen bereits zugesandt wurde, sowie auch durch alle weiteren Abhandlungen (risalat), besonders aber das Buch der "wohldurchdachten Gottesbeweise" (Hüccetüllah-il Baliga Mecmuasi) haben selbst die höchsten Beamten nun mit ganzem Interesse kritisch zu lesen begonnen. Und es gibt schon viele Hinweise, dass ihre Hartnäckigkeit (inad) auf diese Weise bereits gebrochen wurde. So wie ihre Beschäftigung mit meiner Person (sahsim) in gewissem Grade ein Beitrag (faide) zur Freigabe und Verbreitung der Risale-i Nur ist, so ist es in der Tat für uns auch von beachtlichem Vorteil, wenn sie mir nicht erlauben, mich mit meinen Mitbrüdern zu treffen. Es hat sich sogar ergeben, dass es insbesondere zu unserem Vorteil war, dass ein Bruder, der bereits hundert Lira ausgegeben hatte und hierher gekommen war, um sich auch nur ein einziges Mal mit mir zu treffen, wieder umkehren musste ohne mich zu treffen. Hätte sich hier ein Türchen geöffnet, so hätte ein Ansturm von Gästen von überall her möglicherweise sowohl die Ängste und den Argwohn böswilliger Leute wachgerufen, als auch dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) und den Prinzipien unserer Berufung (meslek) geschadet; daher ist meine Isolationshaft (tecrid) für uns sogar eine Gnade (inayat). In diesen heiligen drei Monaten (suhur-u mübareke) ist das Verdienst hundertfach. Wir brauchen überaus dringend die Hilfe der Gebete (dua) unserer gesegneten Geschwister mit Männern, Frauen, Kindern (masum) und den verehrten Alten. Möge Gott es wollen (insâallah), dass nie wieder ein Sturm euch erschüttern und eure eiserne Standhaftigkeit (metanet) niemals mehr gebrochen wird. * * * بِاسْمِه۪ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen der gepriesen sei!" "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und sein Segen!"} Meine lieben getreuen Brüder! (Eine Frage, die sich sowohl vom geistlichen als auch vom materiellen Standpunkt aus stellt und hier nun aufgrund ihrer Zwangsläufigkeit beantwortet werden soll.) Frage: Warum schenkst du weder den Strömungen im Inland, noch denen im Ausland und besonders den politischen Gemeinschaften irgendwelche Aufmerksamkeit? Und warum verbietest du, so weit wie möglich, deinen Schülern im Dienste der Risale-i Nur mit derartigen Strömungen in Kontakt zu treten? Denn wenn du dich dafür interessiertest, würden auf einmal Tausende Menschen in den Kreis der Risale-i Nur eintreten und könnten dann diese glänzenden Wahrheiten (hakikat) veröffentlichen; und du bräuchtest nicht derart sinnlos unter solchen Schikanen zu leiden. Antwort: Der wichtigste Grund für diese Zurückhaltung, ja geradezu Interesselosigkeit (ist darin zu suchen), dass unsere Aufrichtigkeit (ihlâs) als Grundlage unserer Berufung (meslek) uns das verbietet. Denn in dieser unserer Zeit der Gottvergessenheit (ghaflet) machen besonders einseitig denkende (mefkûr) Leute (sahib) jedes Ding zu einem Werkzeug für ihre Überzeugung (meslek). Ja sie machen sogar ihren Glauben (din) und alles, was sie für das Jenseits (uhrevî) tun, zu einer Art Mittel für ihre weltliche (dünyevî) Überzeugung. Doch die Glaubenswahrheiten (hakaik-i îmaniye) und der heilige Dienst an der Risale-i Nur (hizmet-i nuriye-i kudsiye) dürfen für nichts in der Welt (kainat) als Mittel verwendet werden. Außer dem Wohlgefallen Gottes (Riza-yi Ilâhi) darf nichts ihr Ziel sein. Jedoch ist es in einer Zeit wie der unsrigen unter den derzeitigen Kämpfen der verschiedenen Strömungen untereinander schwierig geworden, noch dieses Geheimnis der Aufrichtigkeit (sirr-i ihlâs) zu bewahren und nicht die Religion (din) zum Werkzeug für unsere weltlichen (Interessen) zu machen. Dabei ist der beste Ausweg der, sich nicht auf die Kraft (kuvvet) der (jeweiligen) Strömungen (zu verlassen), sondern (stattdessen) der Gnade (inayet) und der Führung Gottes (taufiq-i Ilâhiyye) zu vertrauen. Ein Grund unter vielen Gründen für unsere Enthaltung ist unser Mitempfinden (Sefkat), uns an Gewalttaten (nicht zu beteiligen) und keinen Schaden zu stiften, was eine der vier Grundprinzipien der Risale-i Nur ist. وَ لاَ تَزِرُ وَازِرَةٌ وِزْرَ اُخْرٰى {"Denn es wird keinem die Last eines anderen aufgebürdet."} Das heißt: "Hat einer einen Fehler begangen, so wird dadurch kein anderer, auch kein Verwandter, fehlerhaft und verdient auch keine Strafe." Auf dieses Grundprinzip göttlichen Willens (düstur-u irade-i Ilâhiyye) antwortet (der Mensch) in unserer Zeit entsprechend dem Geheimnis (sirr): اِنَّ الْاِنْسَانَ لَظَلُومٌ كَفَّارٌ {"Denn der Mensch ist unwissend und grausam." (Sure 33, 72)} mit (aller Schärfe), Härte und Grausamkeit. Sobald er in seinen Gefühlen Partei ergreift, hasst er einen Verbrecher nicht nur wegen seiner Vergehen, sondern auch dessen Verwandten und sogar noch dessen Parteigenossen. Gerät er ihm in die Hände, unterdrückt er ihn. Wenn er das Recht (hüküm) in Händen hat, wirft er wegen des Verbrechens eines (einzelnen) Menschen eine Bombe auf ein (ganzes) Dorf. Jedoch darf man das Recht eines Einzelnen, der unschuldig ist, auch um hundert Verbrecher willen nicht opfern. Man darf ihn auch nicht um ihretwillen terrorisieren. Unsere heutige Lage aber ist die, dass man wegen einiger Verbrecher hundert Unschuldige ins Unglück stürzt. Zum Beispiel: Die Angehörigen eines verbrecherischen Menschen: seine arme alte Mutter, seinen Vater, seine Frau und die unschuldigen Kinder niederzuknüppeln, ins Elend zu stürzen und kollektiv zu hassen, ist den Grundsätzen jeglichen Mitgefühls diametral entgegengesetzt. Aufgrund solcher Strömungen, wo immer die Muslime Partei ergreifen, können sich die Unschuldigen nicht aus ihrer Unterdrückung befreien. Besonders die Umstände, die Grund sind, einen Aufstand anzuzetteln, (sorgen dafür, dass auch) die Unterdrückung überall um sich greift und sich ausbreitet. Ein Kampf (Dschihad), auch wenn er um der Religion (din) willen geführt wird, versetzt auch die Familien (çoluk çocuk) der Ungläubigen (kafir) in dieselbe Lage. Sie können eine Beute werden. Die Muslime können sie in ihren Besitz nehmen. Doch auch wenn jemand im Umkreis der Muslime ohne eine Religion (din) wäre, dürfte man trotzdem seine Familie (çoluk çocuk) in gar keiner Weise in Besitz nehmen, darf man ihre Rechte nicht verletzen. Denn diese unschuldigen (Menschen) sind durch ihre Verbundenheit (rabita) mit der Islamiyet nicht an ihren religionslosen Vater, sondern vielmehr mit der Islamiyet und der islamischen Gemeinschaft verbunden. Ich grüße (selam) alle meine Brüder, jeden Einzeln, und wünsche ihnen Gottes Segen (tebrik) in der Nacht der Himmelfahrt (Leyle-i Mi'rac), deren Verdienst tausendfach ist. Re'fet Bey und allen Verwandten des verstorbenen Hadschi Ibrahim spreche ich meinerseits (ein herzliches) Beileid aus und wir sagen: "Der Verstorbene (merhum) gehört zum Kreis der Schüler der Risale-i Nur und wird allzeit ihrer Gebete (dua) teilhaftig sein. Auch wir werden ihn mit Namen in unseren Gebeten (dua) erwähnen." Said Nursi * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Meine lieben getreuen Mitbrüder! Frage: Eine kurze Antwort auf die Frage eines unserer Brüder, der sagte: "Wie kann man von einer symmetrischen Übereinstimmung (tevafuk) mit zweifelsfreier Sicherheit auf ein Wunder (keramet) schließen?" Antwort: Wenn sich irgendwo eine Übereinstimmung (tevafuk) ergibt, so wird dies zu einem kleinen Hinweis dafür, dass dahinter eine Absicht (kasd) verborgen ist, ein Wille (irade) erkennbar wird und es sich nicht etwa um einen Zufall (tesadüf) handelt. Wenn sich diese Übereinstimmung (tevafuk) noch dazu in einer gewissen Hinsicht zeigt, verstärkt (kuvvet) sich dieser Hinweis (emare) zur Genauigkeit. Wenn sich aber unter hundert Möglichkeiten zwischen zwei Dingen ein Zusammenhang (mahsus) ergibt und diese beiden Dinge vollkommen miteinander harmonieren (münasebet), so wird das Anzeichen (isaret), das von dieser Übereinstimmung (tevafuk) herrührt, zu einem offensichtlichen Beweis (delalet) dafür, dass diese Übereinstimmung durch eine Absicht, einen Willen und mit einem bestimmten Zweck (maksad) hervorgerufen wurde und daher keine Möglichkeit besteht, dass es sich hier um einen Zufall (tesadüf) handeln könnte. Genau dies passierte auch in der Nacht von Leyle-i Mi'rac. In den letzten neunundneunzig Tagen stimmte nur in der Nacht von Leyle-i Regayb und Leyle-i Mi'rac dieser Segen des Regens (rahmetinin tevafuku) überein und war nur auf diese zwei Tage und Nächte beschränkt, während es davor oder danach nicht weiter geregnet hat, und entsprach auch der größten Not genau zur rechten Zeit, und stimmte hier auch mit der Zeit der Lesung, dem Schreiben und der Verbreitung der Abhandlung (Mi'raciye Risalesi) durch viele begeisterte Menschen überein. So stimmten denn diese beiden segensreichen Nächte miteinander in gewisser Hinsicht überein. Und da es nicht gerade Regenzeit war, stimmte der erstaunliche Lärm im Himmel, die Menschen in ihrem hör- und fühlbaren (maddî manevî) Tumult bedrohend, den sie doch gar nicht machen durften, zu gleicher Zeit mit dem Wehgeschrei der Erde überein, stimmte mit der Suche der Leute des Glaubens (ehl-i iman) überein, die in ihrer Verzweiflung nach einem Trost suchten und tröstete sie, stimmte mit ihrer Bitte um Stärkung in ihrer geistigen Verfassung (kuvve-i maneviye) in ihrer Ohnmacht bei allen Verdächtigungen (vesvese) überein, welche sie immer dann überfällt, wenn der Irrtum sie zu überwältigen droht, als ein Tadel (tekdir) für die Fehler (hata) derjenigen, die sich den islamischen Kennzeichen (seair-i İslâmiye) gegenüber - wie diesen Nächten - respektlos verhalten. Denn die Schöpfung (kâinat) ehrt (hürmet) diese Nächte. Warum also ehrt nicht auch ihr sie? Das aber besagt sinngemäß (mana), dass sogar diese Demonstration der Achtung der Himmel und der Atmosphäre (feza-yi âlem) gegenüber den islamischen Kennzeichen (seair-i İslâmiye) durch reichlich Regen (rahmet) mit übereinstimmt. So erkennt denn ein jeder, der noch ein Fünkchen Einsicht (zerre mikdar) hat, dass in dieser Sache eine besondere Absicht (kasd), ein Wille (irade), und für die Leute des Glaubens (ehl-i iman) eine spezielle Gnade (inayat) und Barmherzigkeit (merhamet) liegt, innerhalb derer sich keineswegs eine Möglichkeit für einen Zufall (tesadüf) finden ließe, d.h. also, die Wahrheit (hakikat) von Mi'rac ein Wunder (mu'cize) Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, und zugleich auch sein größtes Wunder (keramet-i kübra) ist. Sein Aufstieg mit der Leiter in die Himmel (Mi'rac merdiveni) demonstrierte die Bedeutung und den Wert des Herrn Ahmed, mit dem Friede und Segen sei, bei den Leuten der Himmel (semavat ehli). Und auch in diesem Jahr zeigte die Mi'rac dem Erdboden (zemin) und den Leuten dieses Landes (memleket ahalisi), dass er in der Schöpfung (kâinat) geachtet (hürmet) und geehrt wird und erwies ihnen so seine Ehrerbietung (Keramet). * * * Meine lieben getreuen Brüder! Anhand der Hinweise aus dem Verborgenen (İsarat-i Gaybiye) durch Ghausu-l'adham und Imam Ali wird die Abfassung der Risale-i Nur im Jahre 1364 (1944) beendet sein. Danach werden also nur noch Erläuterungen, Anmerkungen und Ergänzungen geschrieben werden. In diesem Zusammenhang kam es mir in den Sinn (qalb), an zwei Dinge zu erinnern: Erstens: Diejenigen, die von Natur (fitrat) aus und den Umständen ihrer Zeit entsprechend Schüler (talebe) der Risale-i Nur werden sollten, sind vor allem die unschuldigen (masum) Kinder. Denn wenn ein Kind (çocuk) in seiner Kindheit (küçüklük) keinen intensiven (kuvvet) Unterricht im Glauben (ders-i imanî) erhalten hat, kann es später nur auf eine sehr schwere und mühsame Weise die Grundpfeiler (erkân) der Islâmiyet und des Glaubens in seine Seele (ruh) aufnehmen. Es wird für den heranwachsenden Menschen sehr schwer werden, wenn er als ein Nicht-Muslim die İslâmiyet annehmen (kabul) möchte, weil sie ihm fremdartig (yabani) erscheint. Besonders wenn das Kind seine Eltern nicht für religiös hält und nur in der Gedankenwelt (zihni) westlicher Wissenschaften erzogen wurde, flößt ihm das umso mehr ein Gefühl des Fremdseins ein. In diesem Fall wird dieses Kind in dieser Welt statt Respekt (hürmet) vor seinen Eltern nur Verachtung (istiskal) für sie empfinden und für sie zu einer Art Übel (bela) werden, indem es wünscht, dass sie bald sterben mögen. Im Jenseits (âhiret) wird es für sie nicht zu ihrem Fürsprecher (sefaatçi), sondern zu ihrem Ankläger (davaci). Warum habt ihr meinen Glauben (iman) nicht durch eine islamische Erziehung (terbiye-i İslâmiye) gerettet? So sind aufgrund dieser Tatsache (hakikat) die glücklichsten (bahtiyar) Kinder diejenigen, die dadurch zu glücklichen Kindern werden, dass sie in den Kreis der Risale-i Nur eintreten, in dieser Welt (dunya) mit ihren Eltern respektvoll (hürmet) umgehen, ihnen helfen und ihre guten Werke (hasanat) in deren Buch der guten Werke (defter-i a'mali) auch noch nach deren Abschied von dieser Welt (vefat) gutschreiben lassen und so im Jenseits (âhiret) ihrer Stellung gemäß für sie Fürsprache (sefaat) halten. Der zweite Teil der Schüler der Risale-i Nur sind besonders diejenigen Frauen, welche die Risale-i Nur von Natur (fitrat) aus brauchen und vor der Welt (dunya) in gewissem Grade zurückschrecken oder enttäuscht sind. Sind sie einmal in gewissem Grade alt geworden, ist die Risale-i Nur für sie eine wahrhaftige (hakikî) geistige (manevî) Nahrung. Denn eine der vier Grundlagen der Risale-i Nur ist die Liebe (sefkat), die aus der Erfahrung des Namens "der Allbarmherzige (Rahîm)" erwächst. Die grundlegendste (esas) Besonderheit (hassa) der Frauen und die Hefe ihrer natürlichen Aufgaben (fitrî vazife) ist die selbstlose Liebe (sefkat). Dritter Teil: Es sind die Kranken (hasta) und Alten (ihtiyar), die - wenn auch nicht von Natur (fitrî) aus, jedoch von ihrer Lage (vaziyet) her - die Risale-i Nur ebenso notwendig wie Brot und Arzneimittel brauchen. Denn da die Risale-i Nur das Ewige Leben (hayat-i bâkiye) sonnenklar zeigt und in Hinsicht auf die Vergänglichkeit (fânilik) auch das Wesen (mahiyet) des irdischen Lebens (dünyevî hayat) ganz klar zeigt, brauchen die Kranken und Alten, die in ihrem irdischen Leben entweder durch eine Krankheit oder durch ihr Alter Schläge bekommen haben und sich in ihrer Gottvergessenheit (ghaflah) oder einfach irrtümlich (dalalet) den Tod als eine Hinrichtung (i'dam) vorstellen, die Risale-i Nur so sehr und bekommen durch sie eine solche Tröstung (teselli) und ein Licht (Nur), dass sie dadurch ihre Krankheit und ihr Alter sogar der Gesundheit und der Jugend vorziehen. Der mir eingegebene zweite Punkt: Da nun einmal nach dem arabischen Kalender das Jahr 1364 (1944) begonnen hat, ist nun der Hinweis aus dem Verborgenen (isaret-i gaybiye) gekommen und die Risale-i Nur wird jetzt vollendet. Gehen wir jedoch vom Julianischen Kalender aus, bleiben uns noch zwei weitere Jahre. Tatsächlich gibt es noch Abhandlungen (risalat), die an besonders bedeutenden Stellen bisher nicht geschrieben wurden, sondern vorerst verschoben wurden. So sind z.B. der "Dreißigste Brief", der "Zweiunddreißigste Brief", der "Zweiunddreißigste Blitz" und dergleichen wichtige Stellen noch offengeblieben. So wurde ich denn in meinem Herzen (qalb) dazu aufgerufen, dass dieser arabisch geschriebene und gedruckte Kommentar (Tefsir) "Zeichen des Wunders" (İsarat-ül İ'caz), der das wichtigste Werk des Alten Said und die Eröffnung (Fatiha) zur Risale-i Nur ist, zum "Dreißigsten Brief" werden soll und auch geworden ist. Die Abhandlung "Lemaat", welche die letzte Abfassung des Alten Said ist und innerhalb von zwanzig Tagen im Ramadan verfasst wurde und spontan in Gedichtform (manzum) kam, wird zum "Zweiunddreißigsten Blitz" und der ziemlich große Band, der dem Neuen Said als Erstes von der Wahrheit (hakikat) im Grade einer inneren Schau (suhud) in seinem Herzen (qalb) offenbart (suhud) wurde und unter ihrem jeweiligen arabischen Titel als "Tropfen (katre)", "Korn (habbe)", "Spur (Semme)", "Stäubchen (zerre)", "Wellen (hubab)", "Morgenstern" (zühre), "Flamme" (Su'le) und einem dazugehörigen Anhang vorhanden ist, wird zum "Dreiunddreißigsten Blitz"; so sollte es sein. Und sowie die "Frucht-Abhandlung" (Meyve) der "Elfte Strahl" ist, wurde mir auch eingegeben, dass die "Verteidigungsschrift (Müdafaaname) in Denizli" zum "Zwölften Strahl" und der Band der "Kurzen Briefe", die im Gefängnis geschrieben wurden, zum "Dreizehnten Strahl" wird. Ich überlasse das jedoch den Überlegungen (tensib) meiner Mitbrüder. So bleibt denn noch an einigen Stellen das Tor offen und damit auch die Möglichkeit, vielleicht noch einige bessere Ergänzungen zu finden. Einem jeden Einzelnen meiner lieben Mitbrüder entbiete ich den Friedensgruß (selâm). Ich sehe auch die Brüder in Kastamonu und Umgebung wie in alten Zeiten immer noch bei mir. Sie sollen sich keine Sorgen machen: die Risale-i Nur lässt sich nicht mehr aufhalten; sie breitet sich auch im Geheimen (perde) noch weithin (fütuhat) aus. Die Ergebnisse unserer Anstrengungen ziehen die Aufmerksamkeit stets mehr auf die Lektionen (ders) der Risale-i Nur und sorgen dafür, dass sie in stets weiteren Kreisen gelesen wird. Darum sollen diese zwei überaus fleißigen Brüder, der Vater und der Sohn, stolz sein. Wenn er mit seinem Vater größere Unannehmlichkeiten erdulden muss, sollen sie sich keine Sorgen machen, wenn es gelegentlich einmal Behinderungen gibt. In meinen Augen und nach unserer aller Ansicht bewahren sie ihre alte Stellung auch weiterhin unverzagt. Zu Anfang hatten wir von den unschuldigen (masum) Kindern als den natürlichen (fitrî) Schülern (talebe) der Risale-i Nur gesprochen. Hierfür ist Ceylan ein Beispiel, dem ich diesen Brief diktiert habe, da ich ja wegen meiner Unpässlichkeit nicht selbst schreiben kann, und den er dann mit den neuen Buchstaben geschrieben hat. Ein anderer dieser Briefschreiber ist der unschuldige kleine Ali, ein weiterer ist der kleine Schüler (sakird) der Medrese-i Nuriye, der mir diesmal einen weisen und kritisch betrachtenden Brief geschrieben hat, nämlich der kleine Mehmet. Ich sage über sie auch: "Gott möge diese glücklichen Kinder segnen (Bârakâllah)." Und ich beglückwünsche (tebrik) auch ihre Eltern. * * * بِاسْمِه۪ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen der gepriesen sei!" "Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und sein Segen!"} Meine lieben getreuen Brüder! (Ergänzung zu der notwendigen Antwort auf eine Frage) Diese Sommerzeit (mausim) ist eine Zeit (zaman) der Nachlässigkeit (ghaflet) und zugleich eine Zeit (hengam) der Arbeit (mesghal) in der Sorge um den täglichen Lebensunterhalt. Auch sind diese drei Monate (Suhur-u Selâse) eine sehr fruchtbare Zeit des Dienstes und der Anbetung (sevabli ibadet). Wo es in einer Zeit, in der die Stürme über diese Erde hinwegfegen und die keine Zeit der Waffen, sondern eine Zeit diplomatischer Anstrengungen ist, an Kraft, Stärke (kuvvet), Beständigkeit (metanet) und jener Festigkeit fehlt, welche diese heilige Aufgabe der Risale-i Nur (vazife-i nuriye-i kudsiyye) erfordert, wird der Dienst an der Risale-i Nur Schaden nehmen, (eine Zeit) der Trägheit und des Überdrusses beginnen und es wird zum Stillstand kommen. Meine lieben Brüder! Ihr sollt wissen, dass die Aufgabe (um die es in der Risale-i Nur) geht und womit sich ihre Schüler beschäftigen, größer ist, als alle gewaltigen Themen auf dem ganzen Erdenrund. Wenn ihr also alle diese Dinge betrachtet, die in dieser Welt (dunya) eure Neugier erregen, so lasst nicht nach in eurem Eifer für die Aufgaben im Ewigen Leben (vazife-i bakiye)! Lest immer wieder das vierte Kapitel aus der Fruchtabhandlung (Meyve Risalah), damit eure innere Kraft (kuvve-i mânevi) nicht gebrochen wird! Alle diese riesengroßen Fragen der Weltleute (ehl-i dünya) bewegen sich im Kreis ihrer Regeln für den Kampf, die grausam in diesem vergänglichen Leben (fâni hayat) sind. Da sie gnadenlos und unbarmherzig die heiligen (Werte) des Glaubens (mukaddesat-i dinîye) für ihre weltlichen Interessen opfern, versetzt sie die göttliche Fügung (kader-i Ilâhî) mitten hinein in die innere Hölle (mânevî cehennem) ihrer eigenen Verbrechen. Worum es aber in der Risale-i Nur geht und woran ihre Schüler arbeiten müssen und wozu sie beauftragt (vazifedar) sind, ist, mit der Sicherheit, mit der zwei Mal zwei vier ist, zu beweisen, dass der Tod, welcher der Preis für dieses vergängliche Leben (fâni hayat) ist und ein Schleier über dem Ewigen Leben (bâki hayat), für die Verehrer dieses weltlichen Lebens (hayat-i dünyeviye) dagegen der Henker eines überaus schrecklichen Todes, der doch der Schleier über dem Ewigen Leben (hayat-i ebediye) und für die Leute des Glaubens (ehl-i iman) das Fahrzeug zur Ewigen Glückseligkeit ist. Diese Wahrheit (hakikat) haben wir bis heute stets aufgezeigt. Zusammenfassung: Die Leute des Irrweges (Ehl-i dalâlet) setzen sich für dieses vergängliche Leben ein. Wir dagegen kämpfen mit dem Licht des Qur'an gegen den Tod. Ihr größtes Problem ist, weil es dabei nur um vergängliche Dinge geht, unser kleinstes Problem und vom Standpunkt der Ewigkeit (beka) betrachtet, gar nicht zu vergleichen. Wenn sie aber nun sich in ihrer Torheit nicht auf unsere gewaltigen Probleme einlassen und ihnen keine Beachtung schenken, warum dann sollen wir zum Nachteil unserer heiligen Aufgabe (kudsi vazife) ihren unbedeutenden Angelegenheiten mit Interesse folgen? Denn die Ayah: لاَ يَضُرُّكُمْ مَنْ ضَلَّ اِذَا اهْتَدَيْتُمْ {"Nicht schaden kann euch wer irrt, solange ihr rechtgeleitet seid." (Sure 5, 105),} was ein bedeutendes Prinzip in der islamischen Grundlagenlehre ist. Denn اَلرَّاض۪ى بِالضَّرَرِ لاَ يُنْظَرُ لَهُ {"wer zufrieden ist mit seinem Schaden, der ist nicht zu verteidigen."} Das heißt: "Der Irrtum eines anderen beeinträchtigt eure eigene Rechtleitung nicht, solange ihr euch nicht unsinnigerweise mit ihrem Irrtum beschäftigt." Der Sinn dieses Grundsatzes ist folgender: "Wer mit seinem Schaden einverstanden ist, den braucht man nicht zu verteidigen, noch zu bemitleiden oder zu bedauern." Da nun einmal diese Ayah und dieser Grundsatz uns untersagt, denjenigen zu bemitleiden, der mit seinem Schaden einverstanden ist, müssen wir stattdessen all unsere Kraft, unsere Aufmersamkeit und unsere Zeit dieser heiligen Aufgabe (kudsî vazife) widmen. Alles, was außerhalb dessen liegt, müssen wir als sinnlos erkennen und dürfen unsere Zeit nicht damit vergeuden. Denn in unseren Händen halten wir das Licht und keine Keule. Wir dürfen nicht angreifen. Wer uns angreift, dem zeigen wir unser Licht (Nur). Unsere Haltung ist die einer Verteidigung mit Licht. Einer der Gründe, wozu diese Ergänzung geschrieben wurde, ist folgender: Ich habe einen Schüler der Risale-i Nur geprüft. Um herauszufinden, welche Ideen über die heutige Politik (die Ursache) seiner Aufregung sind, fragte ich ihn wegen seiner Schwatzhaftigkeit ein, zwei Dinge über (die Meerenge) am Bosporus und sah, dass er sachkundig und interessiert zu antworten wusste. In meinem Herzen sagte ich mir "Schade! Das wird unserem Dienst (vazifah) an der Risale-i Nur schaden." Ich habe ihn nachdrücklich ermahnt: "Eûzü billahi minesseytani vessiyase" {"Ich nehme meine Zuflucht zu Gott vor dem Teufel und seiner Politik."} Das ist unser Grundsatz. Wenn du Mitleid mit (solchen politischen) Menschen hast, so hebt obiger Grundsatz ihr verdientes Mitgefühl wieder auf. So wie das Paradies (Cennet) nach Menschen verlangt, so verlangt auch die Hölle (Cehennem) nach Menschen. (In den Kommentaren (zu einigen Hadithen), die teilweise bereits im Fünften Strahl (1908!) niedergeschrieben wurden (wird bereits vorausschauend über das) berichtet, was heute geschieht.) Said Nursi * * * Ein Brief (hitap) an Hâfiz Mustafa, der ein Geschäftsmann in Denizli ist und ursprünglich aus Burdur stammt. بِاسْمِه۪ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِه۪ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ بِعَدَدِ حُرُوفَاتِ رَسَٓائِلِ النُّورِ {"Im Namen dessen der gepriesen sei... Und es gibt kein Ding, dass nicht lobend Ihn preist." (Sure 17,44) "Friede sei mit euch, das Erbarmen Gottes und Sein Segen nach der Anzahl der Buchstaben der Risale-i Nur."} Mein lieber getreuer Bruder und erfolgreicher Gefährte im Dienst am Qur'an! Wir heißen dich tausendmal willkommen. Du hast mich für ewig zu Dank verpflichtet. Dein und deiner treuen Gefährten Dienst für die Freigabe der Risale-i Nur ist so groß und wertvoll, dass ihr nicht nur uns und die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, ja sogar dieses Land (memleket) und die islamische Welt (âlem) innerlich (manen) zu Dank (minnet) verpflichtet habt. Ihr habt den Weg für die Risale-i Nur geöffnet, damit sie den Gläubigen (ehl-i iman) zu Hilfe eilen kann. Ich habe seit einem Jahr dich und diejenigen, die mit dir zusammen an dieser Freigabe arbeiten, zusammen mit diesen unerschrockenen Männern, wie dem verstorbenen Hâfis Ali und Husrev, in meinen eigenen geistigen (manevî) Verdienst und in meine Gebete miteingeschlossen und werde das auch weiterhin tun. Jede Minute, die du bis hierher unterwegs verbracht hast, machte mich dankbar (minnettar), genauso, als hättest du einen Tag lang im Dienst an der Risale-i Nur verbracht. Den bekannten Herrn, der den Titel der Gerechte Richter (Hâkim-i âdil) verdient hat, und diejenigen, die für uns mit ihm zusammen gearbeitet haben, werde ich wegen dieser Dienste für die wahre Gerechtigkeit (hakikî adalet) bis zum Ende meines Lebens nicht vergessen. Seit sechs, sieben Monaten schließe ich auch sie genauso als Partner (serik) in meinen geistigen Verdienst mit ein. Das, was mir zurückgegeben wurde, ist ein Teil der Risale-i Nur. Ich werde meinen Brüdern schreiben, dass sie ihn vollenden sollen und ich möchte ihn dann Ihnen schenken. Denn Sie haben ihren vollständigen Anteil an dem folgenden weiteren Dienst an der Risale-i Nur. Sowohl ich als auch die Schüler (talebe) der Risale-i Nur haben beschlossen, in dieser Sache die Stadt (sehir) Denizli mit meinem Dorf (karye) zu Partnern (arkadas) zu machen und all ihre Toten und diejenigen, die von den Gläubigen (ehl-i iman) noch am Leben sind, an unserem geistigen (manevî) Verdienst teilhaftig werden zu lassen. Auch das Gefängnis von Denizli halten wir für eine Schule zu unserer Prüfung (imtihan medrese). Ich wünsche allen, die sich mit uns verbunden fühlen, sowohl in Denizli als auch im Gefängnis und besonders dem Gremium des Gerichtes, dessen vollständige Gerechtigkeit wir erfahren haben, Frieden (selâm) und schließe sie alle in unsere Gebete (dua) mit ein. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Wir hegen in gar keiner Weise irgendeinen Zweifel oder Argwohn, dass die Freigabe der Risale-i Nur, die das Ergebnis unseres Dienstes ist, nicht nur hier und in Anatolien und in der islamischen Welt (âlem) beglückwünscht und bejubelt wird, ja vielmehr selbst der Kosmos (kâinat) damit glücklich ist und auch der Himmel und das Wetter in den allgemeinen Jubel miteinstimmen; denn obwohl da seit drei, vier Monaten der Regen ein geradezu dringendes Bedürfnis war, kam er dennoch nicht. So ist denn der Beschluss des Gerichtshofes in Denizli zur tatsächlichen Rückgabe der Risale-i Nur, wieder in der Nacht von Leyle-i Mi'rac, ein Hinweis darauf, dass die Risale-i Nur eine Barmherzigkeit (rahmet) ist, die noch dazu mit der Nacht "Leyle-i Regaib" in einem vielfältigen Jubel des Engels des Donners (melek-i ra'd) und der Ankunft des Segens (rahmet) über Emirdag übereinstimmte (tevafuk) und so auch mit diesem Rückgabebeschluss übereinstimmte (tevafuk); auch eine Woche später, also in Denizli zur Zeit der Rücknahme mit Hilfe der Rechtsanwälte (vakil), erneut so mit der Nacht der Leyle-i Mi'rac und Leyle-i Regaib übereinstimmten (tevafuk) und genauso wie in diesen Nächten in der Nacht zum Freitag die Fülle des Segens und des Regens in dieses Land (memleket) kam; mit all diesen Übereinstimmungen (tevafuk) ist unsere sichere Überzeugung verbunden, dass, wie die Übereinstimmung der Beschlagnahme der Risale-i Nur und der Verhaftung ihrer Schüler mit vier einander folgenden Erdbeben (zelzele) ein Protest der Erde (Küre-i Arz) war, in das Land (memleket) Emirdag innerhalb von vier Monaten und in nur drei Nächten zum Freitag - eine in der Nacht von Leyle-i Regaib und eine in der Nacht von Leyle-i Mi'rac und eine weitere in der Nacht zum ersten Freitag des gewaltigen Monats Schaban (Saban-i Muazzam) - der Segen (rahmet) in Fülle kam und dass dies mit den drei Perioden der Freigabe der Risale-i Nur genauestens übereinstimmt (tevafuk), ist ein Glückwunsch (tebrik) der Erdatmosphäre (küre-i havaiye), ihre frohe Kunde (müjde) und ein mächtiger (kuvvet) Hinweis darauf, das die Risale-i Nur ein geistiger Segen (manevî rahmet) und Regen ist. Und ein überaus anmutiges (lâtif) Zeichen ist auch das Folgende: Gestern kam plötzlich ein Sperling zu meinem Fenster und klopfte dagegen. Wir machten einige Bewegungen, um ihn wieder fortzujagen. Er flog aber nicht weg. So blieb mir denn nichts anderes übrig, als zu Ceylan zu sagen: "Öffne das Fenster! Mal sehen, was er dann sagt." So kam er herein und blieb da bis zum anderen Morgen. So haben wir ihm das Zimmer überlassen und ich ging in mein Schlafzimmer. Am anderen Tag verließ ich das Zimmer wieder, öffnete die Tür und kam in einer halben Minute wieder zurück. Da blickte ich mich um und sah einen Vogel, der in dem Zimmer mit "Quddus! Quddus! (Heiliger Gott)" Dhikr machte und sagte mit einem Lächeln: "Warum ist dieser Gast (misafir) zu mir gekommen?" Genau eine Stunde lang betrachtete er mich, flog nicht weg und ist auch gar nicht erschrocken. Ich las also weiter, habe ihm auch einige Brotkrumen angeboten, die er aber nicht angenommen hat. Dann habe ich nochmals die Tür geöffnet, bin hinausgegangen und erneut eine halbe Minute später wieder zurückgekommen. Da war mein Gast verschwunden. Danach kam das Kind, das bei mir Dienst tat, und sagte: "Heute Nacht habe ich geträumt, dass der Bruder von Hâfis Ali zu uns gekommen wäre." Da sagte ich: "Einer der Brüder, wie Hâfis Ali oder Husrev, wird hierher kommen." Noch am selben Tag, etwa zwei Stunden später, kam dieses Kind wieder zu mir und sagte: "Hâfis Mustafa ist gekommen." Er brachte sowohl die gute Nachricht (müjde) von der Freigabe der Risale-i Nur als auch einen Teil der Bücher, die beim Gericht lagen. Das also bewies nun den Grund für das Erscheinen des Sperlings, den Traum des Kindes und den Besuch der Turteltaube - was beweist, dass also all diese Dinge nicht rein zufällig (tesadüf) geschehen waren. Ja, könnte denn etwa in beispielloser Weise sowohl der Sperling auf diese erstaunliche Art und die Turteltaube auf diese merkwürdige Art gekommen sein, mich betrachtet haben und dann wieder verschwunden sein, der Traum des unschuldigen (masum) Kindes, der sich wortwörtlich als wahr erwies, und die zeitlich genaue Übereinstimmung mit der Überbringung der Risale-i Nur durch die Hand einer Person wie Hafis Ali überhaupt zufällig sein? Gäbe es denn überhaupt eine Möglichkeit, dass all dies nicht eine Kunde aus dem Verborgenen (besaret-i gaybiye) wäre? Diese Angelegenheit ist nicht eine unbedeutende Angelegenheit; sie steht in der Tat mit der Schöpfung (kâinat) und mit der Welt der Tiere (hayvanat) in Verbindung. Ich bin als ein Schüler (sakird) der Risale-i Nur der Überzeugung, dass das, was mir davon als mein Anteil als Gewinn und als Ergebnis zufällt, etwa Tausend Goldlira Gewinn sein könnte. Man sollte jedoch die übrigen hunderttausende Schüler (sakird) der Risale-i Nur und die Vorteile (istifade) der Gläubigen (ehl-i iman), die der Stärkung des Glaubens (takviye-i iman) bedürfen, damit vergleichen. Die Abhandlungen (ecza) der Risale-i Nur, die mehr als hundert rätselhafte (tilsim) und verschlossene (muamma) Wahrheiten (hakikat) des Glaubens (din), der Gesetze (seriat) und des Qur'an lösen und entschleiern und noch die verbohrtesten Atheisten mundtot machen und sie zum Schweigen bringen und die Wahrheiten des Qur'an, die sie als von der nüchternen Vernunft (sirf akil) sehr weit entfernt halten, wie die Himmelfahrt (Mi'rac) und die leibliche Wiederauferstehung (hasr-i cismanî) selbst den hartnäckigsten und verbohrtesten Philosophen und Atheisten (zindik) sonnenklar beweisen und einen Teil von ihnen zum Glauben (iman) führen, sind auf jeden Fall mit dem Himmel (küre-i havaiye) und der Erde (Küre-i Arz) verbunden und in der Tat eine Wahrheit (hakikat) des Qur'an, mit der sich dieses Jahrhundert (asri) und die Zukunft (istikbal) noch weiter beschäftigen werden, ein diamantenes Schwert in der Hand der Gläubigen (ehl-i iman). * * * Mein lieber Bruder! Herrn Ziya, welcher der Rechtsanwalt der Risale-i Nur ist, teilen Sie unsererseits sowohl unseren verbindlichsten Dank (tesekkür) als auch unsere besten Glückwünsche (tebrik) mit. Schon vor langer Zeit empfing ich in meinem Inneren (ruh) die Mitteilung (ihtar), dass ein Mann namens Ziya der Risale-i Nur einen großen Dienst erweisen werde. Diese Angelegenheit hat nun erwiesen, dass jener Ziya eben dieser Ziya ist. Wir schulden ihm für ewig (ebede) unseren Dank (minnetdar). Wir bedanken uns ferner bei allen einsichtigen (vicdanli) Damen und Herren des Gerichtes (mahkeme), wie dem Protokollführer (zabit kâtibi), unter den Mitgliedern bei Frau Hasnâ und dem Untersuchungsrichter (sorgu hâkimi). Ich werde sie niemals vergessen. Vor allem teilen Sie besonders Herrn Müftü Osman, Hasan Feyzi und allen anderen Brüdern von besonderer Bedeutung unseren Friedensgruß (selâm) und unsere Dankbarkeit (minnetdarlik) mit. Auch sagen Sie dem Herrn, welcher der gerechte Richter (hâkim-i âdil) ist, dass ich beschlossen habe, jemanden zu beauftragen, ihm zu schreiben, dass ich ihm die meisten Abhandlungen (ecza) der Risale-i Nur schenken werde. Ich habe die Absicht, den Auftrag zu geben, einen beträchtlichen Teil der Risale-i Nur abzuschreiben, um sie dann auch Herrn Ziya, dem ehrenamtlichen Rechtsanwalt (fahrî avukat) der Risale-i Nur, zu schenken. Ich möchte gerne wissen, ob fünfhundert gedruckte Exemplare der Abhandlung (Risalah) "Das Große Zeichen" denen, welche sie gedruckt haben, zurückgegeben werden? Noch etwas: Wie viele Exemplare der Risale-i Nur auch immer in Istanbul in Beschlag genommen sein mögen: sie gehören alle mir. Den Band, der zwanzig Abhandlungen (risalat) enthält, benötige ich besonders dringend. Zudem hatte ich auch noch die Abhandlung (Risalah) über die Wunder Ahmeds (Mu'cizat-i Ahmediye), als ich Denizli verlassen musste, dort einigen als Pfand anvertraut. Auch sie brauche ich dringend. Vielleicht kennt sie Hoca Musa Efendi. * * * Um die schwachen oder noch neuen Schüler (sakird) der Risale-i Nur vor möglichen Einflüsterungen (vesvese) zu bewahren, erkläre ich, dass es in den letzten zwanzig Jahren zwanzig beachtliche Vorfälle (hâdisesi) gegeben hat und dass durch die List eines geheimen Komitees einige leichtgläubige Hodschas oder einige Gegner (muariz), die für ketzerische Neuerungen (bid'a) sind, um so gegen einige gänzlich unverrückbare Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur aufzubegehren, sich über die Mängel und Fehler meiner - ich gestehe - unzulänglichen und derart mangelhaften Person ausbreiten und mich durch sie in Misskredit bringen und so die Risale-i Nur angreifen und ihr einen Schlag versetzen wollen. Da sogar dies eine Art Anlass für unsere letzten beiden Verhaftungen war, gebe ich meinen Freunden und den Schülern (sakird) der Risale-i Nur bekannt: Ich danke Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er mich dazu gebracht hat, nicht selbstgefällig zu werden und Er mich meine eigenen Fehler erkennen ließ; geschweige denn, dass ich mich selbst rühme oder hochmütig werde; ich möchte im Gegenteil in meiner unendlichen Schwäche (kemal-i mahcubiyet) unter den gesegneten Schülern (mübarek sakird) der Risale-i Nur in ihrer Aufrichtigkeit (samimiyet) und Wahrhaftigkeit (ihlas) für mich um Verzeihung bitten und durch ihre geistliche Fürsprache (manevî sefaat) um Buße für meine Sünden nachsuchen. Diejenigen, die mir jetzt widersprechen, kennen meine verborgenen Fehler (ayib) nicht. Sie machen nur rein äußerlich einige meiner Fehler (hata) zu einem Vorwand und halten fälschlicherweise die Risale-i Nur für mein Eigentum und sagen, um damit über den Lichtern (Nur) der Risale-i Nur den Vorhang (perde) fallen zu lassen und so ihre Verbreitung (intisar) zu verhindern (rekabet): "Said geht nicht zum gemeinschaftlichen Freitagsgebet (cuma cemaat). Er lässt sich keinen Bart wachsen" und üben auf diese Weise Kritik an mir. Antwort: Ich gestehe meine vielen Fehler ein, halte jedoch dagegen: Für die beiden folgenden Dinge habe ich einige begründete Entschuldigungen (mazeret). Erstens: Ich gehöre zur Schule der Schafiîs. Der Richtung dieser Schule (Safiî Mezhebi) folgend ist es jedoch die Voraussetzung für das Freitagsgebet (cuma), dass vierzig Männer hinter dem Vorbeter (imam) die Sure Fatiha rezitieren. Und so gibt es dafür noch weitere Voraussetzungen (sart). Daher ist hier das Freitagsgebet für mich nicht vorgeschrieben (cuma farz degil). Dennoch bete ich manchmal der Schule der Mehrheit folgend (mezheb-i A'zamîyi takliden) freiwillig (sünnet) mit. Zweitens: Schon seit zwanzig Jahren hindert man mich unberechtigterweise daran, mich mit anderen Menschen zu treffen. Ja, in letzter Zeit - und offiziell seit vier Monaten - erging sogar insgeheim der Befehl, zu verhindern, dass ich mit anderen Menschen in Kontakt komme. Zudem lebe ich bereits seit fünfundzwanzig Jahren wie ein Einsiedler und kann keinen Frieden (huzur) mehr in mir finden, wenn so viele Menschen (kalabalik) um mich herum sind. Nach den Anweisungen meiner Schule (mezheb) kann ich mich nicht hinter jedem zum Gebet (namaz) anschließen. Auch bin ich bei der Rezitation nicht so schnell; und bevor ich noch die halbe Fatiha rezitiert habe, verneigt (rükua) sich der Vorbeter (imam) bereits. Bei uns ist jedoch die vollständige Rezitation der Fatiha eine Pflicht. Was aber nun die Frage um den Bart (sakal) betrifft, so geht es hier um eine ganz allgemeine Traditon (sünnet) und nicht etwa um eine besondere Regelung für Hodschas. Unter den neunzig Prozent, die in diesem Volk keinen Bart tragen, lebte ich schon ohne Bart, bevor ich groß wurde. Da einige Freunde von mir, die vor zwanzig Jahren mit mir zusammen verhaftet worden waren, ihre Bärte abrasieren mussten, war dies für mich ein Beweis dafür, dass es eine Weisheit (hikmet) und Güte Gottes (inayet-i İlahiye) war, dass ich mir noch nie einen Bart habe wachsen lassen. Hätte ich jedoch einen Bart, wäre es ein großer Verlust für die Risale-i Nur, ihn wieder abrasieren zu müssen. Denn dann müsste ich sterben und könnte dies nicht mehr ertragen. Manche Gelehrte sagten: "Den Bart abzurasieren ist nicht erlaubt (caiz)." Sie waren der Meinung (murad), den Bart wieder abzurasieren, nachdem man ihn erst habe wachsen lassen, sei eine Sünde (haram). Im Gegensatz dazu versäume derjenige, der ihn noch niemals wachsen ließ, lediglich die Erfüllung einer Tradition. So haben wir denn in dieser Zeit, um uns so sehr vieler entsetzlich großer Sünden (günah-i kebir) zu enthalten, anstelle der Nichterfüllung dieser Tradition (terk-i sünnet), durch die rechte Leitung (irsad) der Risale-i Nur zwanzig Jahre lang ein qualvolles Leben (hayat) wie in Einzelhaft (haps-i münferid) verbracht. So möge denn Gott (insâallah) dies für die Nichteinhaltung der Tradition (sünnetin terkine) als eine Buße (keffaret) annehmen. Eines möchte ich hiermit noch absolut klarstellen: Die Risale-i Nur ist Eigentum (mal) des Qur'an. Es steht mir nicht zu, sie zu besitzen (sahib), sodass ich sie mit meinen Fehlern infizieren könnte. Ich bin nur ein unvollkommener Diener der Risale-i Nur und Vermittler der Diamanten eines Juwelierladens. Auch mein Zustand einer totalen Verwirrung kann sie nicht infizieren oder sie sonst irgendwie beeinträchtigen. Erteilt uns doch die Risale-i Nur ihren Unterricht (ders), wie wir wahrhaft aufrichtig (hakikat-i ihlâs) sein, von unserer Selbstgefälligkeit lassen (terk-i enaniyet), uns stets unserer Fehlerhaftigkeit bewusst sein und unseren Hochmut (hodfürusluk) überwinden können. Nicht uns selbst stellen wir also den Gläubigen (ehl-i îman) vor, sondern die geistige Körperschaft der Risale-i Nur. Wir sind denen, die unsere Fehler erkennen und uns mitteilen, wenn es ihnen denn dabei um die Wahrheit (hakikat) geht, sehr dankbar. Und "möge es Gott wohlgefällig sein!" (Allah râzi olsun!) werden wir dabei sagen. Wenn ein Skorpion auf unserer Schulter sitzt und man kann ihn von da herunterschleudern, wie sehr werden wir doch dann erleichtert sein! Wenn jemand an unseren Fehlern Kritik übt und wenn er dann dabei nicht wütend wird oder sich als halsstarrig erweist, sich auch nicht dabei für ketzerische Neuerungen (bid'a) oder Irrtümer (dalalet) einsetzt, so können wir das annehmen und sind auch dankbar dafür. * * * Liebe Brüder! Hazret Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, sagt mit dem Satz: وَ بِالْاٰيَةِ الْكُبْرٰى اَمِنّ۪ى مِنَ الْفَجَتْ {"und durch das Große Zeichen rette mich vor dem Unheil"} wunderbarerweise (keramet) voraus, dass seine Schüler wegen des "Großen Zeichens" in ein Unglück stürzen und durch seinen Segen (berekât) wieder in Sicherheit (emniyet) und Freiheit (selâmet) gelangen werden. Da die Abhandlung "Das Große Zeichen" wegen der Freigabe hunderter gedruckter Exemplare einen überaus bedeutenden Rang unter den Abhandlungen der Risale-i Nur erhält, war sie ein Mittel erster Güte für den Segen (rahmet) von drei großen Regenfällen in dieser Provinz. Ich kenne die Lage in der Welt (dunya) nicht, aber gegen die Heimsuchung (istila) derer, die uns gefangen halten und uns schon seit langem die Kehle zuschnüren und dabei ununterbrochen auf eine Gelegenheit warten, über uns herzufallen, dabei diese unheimlich große Kraft (kuvvet) erhalten und zudem auch noch Anhänger finden und somit grundlos auf ihren bloßen Verdacht hin eine Gelegenheit erwarten, kann man sagen, dass auch diesmal die Freigabe des "Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra)" und seiner Kameraden anhand vieler Ereignisse (hâdise) und Anzeichen bis heute gegen solches Unheil ein Mittel ist, so wie die Risale-i Nur einer Spende (sadaka) gleich für die Vertreibung allen Unheils (bela) ein Mittel war. Und in dem Satz (fikra) von İmam-i Ali, möge Gott mit ihm zufrieden sein: وَ اسْمُ عَصَا مُوسٰى بِهِ الظُّلْمَةُ انْجَلَتْ {"Um des Namens des Stab Mosis willen, durch den die Finsternis verschwindet"} ist in gewisser Hinsicht die Abhandlung (Risalah) "Das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra)" gemeint, wobei mir in mein Herz (qalb) eingegeben (ihtar) wurde, dass die elf Problemstellungen der Frucht-Abhandlung (Meyve) von Denizli ebenso wie die elf Zeugnisse (hüccet) von den "wohldurchdachten Gottesbeweisen (Hüccet-ül Baliga)" genau mit den Elf Wundern (mu'cize) des Stabes Mosis (asâ-yi Musa) übereinstimmen (tevafuk) und in diesem Satz (fikra) genauso wie die Abhandlung "Das Große Zeichen" nach Ansicht (medar-i nazari) von Imam Ali (R.A.) enthalten sind. Also bringt die Frucht-Abhandlung (Meyve Risale) viele Pharaonen wie der Stab Mosis (asâ-yi Musa) zum Schweigen und besiegt sie auf diese Weise. Unsere mutigen (kahraman), gesegneten (mübarek) Brüder, die das "Große Zeichen (Âyet-ül Kübra)" gedruckt haben, haben da einen sehr großen Dienst (hizmet-i Nuriye) geleistet. Der Dienst (hizmet-i Nuriye) des Verstorbenen Hâfiz Ali (möge sich Gott seiner erbarmen) setzt sich dadurch fort. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Die bereits gedruckten Exemplare des "Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra)" haben insgeheim (perde) viele Dienste geleistet. Am Ende des Vorworts haben wir - an der noch frei gebliebenen Stelle - sechs Zeilen als eine Anmerkung (hasiye) geschrieben und euch zugeschickt. Ihr könnt sie, wenn ihr es für angemessen haltet, dort einsetzen. So könnt ihr sie noch ausbessern und korrigieren. Dabei bin ich zu der festen Überzeugung gelangt: Diesmal habe ich das "Große Zeichen (Âyet-ül Kübra)" aufmerksam gelesen und die Kritiker (muariz) dabei im Auge behalten. Ich habe nun keinen Zweifel mehr daran, dass der Grund dafür, warum unsere Kritiker (muariz) gegen die doch so heftigen Schläge der Risale-i Nur lediglich schwache Ausreden und unbedeutende Fehler, gleich einem Mückenflügel, als Grund zu unserer Anklage (medar-i mes'uliyet) ins Feld führen konnten, und deshalb folglich sowohl unsere eigene Freilassung als auch die Freigabe der Risale-i Nur akzeptieren mussten, die außerordentlichen, unerschütterlichen Wahrheiten (hakikat) in den Abhandlungen (ecza) der Risale-i Nur, wie vor allem "Das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra)", die "Frucht-Abhandlung (Meyve)" und die wohldurchdachten "Gottesbeweise (Hüccet-ül Baliga)" sind, welche ihre fürchterliche Hartnäckigkeit (inad) gebrochen haben. Sie werden wohl verzweifelt und nur gezwungenermaßen diese Freigabe und unseren offiziellen Freispruch angenommen haben. Dennoch sucht nun das geheime atheistische Komitee, um sich in den Augen des Volkes (nazar-i mille) vor dem Abscheu (lanet) und der Verachtung (nefret) der Leute noch in gewissem Grade zu retten, soweit wie möglich nach möglichen Fehlern und versucht, die Regierung (hükûmet) in die Irre zu führen. Darum dürfen wir wie bisher unsere Umsicht (ihtiyat) nicht außer Acht lassen. {(Anmerkung): Diese Anmerkung soll zu dem folgenden Satz in dem Vorwort zum "Großen Zeichen (Âyet-ül Kübra)" hinzugefügt werden: "Er betrachtete diesen Teil der Risale-i Nur mit besonderem Interesse und lenkte (unsere) Aufmerksamkeit auf sie hin." Die Ereignisse, die inzwischen in Denizli stattgefunden haben, bestätigten die Voraussage von Imam Ali, was das "Große Zeichen" betrifft. Denn die Vervielfältigung dieses Buches im Geheimen war der Grund für unsere Verhaftung, und der Triumph ihrer heiligen und ihrer so machtvollen Wahrheit (hakikat) war der hauptsächliche Grund zu unserem Freispruch und zu unserer Entlassung. So machte Imam Ali seine wunderbare Voraussage wahr und bewies damit selbst noch den Blinden die Annahme des Gebetes, das er um unseretwillen gesprochen hatte: وَ بِالْاٰيَةِ الْكُبْرَى اَمِنّ۪ى مِنَ الْفَجَتْ ("Um des Großen Zeichens willen errette mich vor dem Verderben!")} Zum kommenden gesegneten, heiligen Ramadan und nachträglich zur Heiligen Nacht (Berat) beglückwünschen wir alle Brüder von ganzem Herzen (can) und aus ganzer Seele (ruh). Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) möge die Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) in diesem Ramadan für sie und für uns besser (hayirli) als Tausend Monate und segenspendend (medar-i sevab) wie Tausend Monate gestalten und der Gemeinde Mohammeds Glück (saadet) und Frieden (selâmet) schenken. Amin Euer Bruder, der jedem Einzelnen von euch Friedensgrüße (selâm) sendet. Said Nursî * * * Meine lieben getreuen, standhaften, unerschütterlichen, ausdauernden, opferbereiten, aufrichtigen Mitbrüder! Ihr wisst ja, dass die Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara die auf die Risale-i Nur bezogenen Wunder (keramet) und die Hinweise aus dem Verborgenen (isaret-i gaybiye) nicht abstreiten konnten. Sie hielten jedoch mich selbst versehentlich für einen Wundertäter und widersprachen mir daher, indem sie sagten: "Solche Dinge sollte man nicht in einem Buch beschreiben; denn Wunder (keramet) veröffentlicht man nicht." Auf eine derart seichte Kritik hin habe ich ihnen in meiner Verteidigungsrede folgende Antwort erteilt: " (Diese Übereinstimmungen in Text und Inhalt der Risale-i Nur) sind nicht mir (als mein Werk) zugehörig. Und einen Anspruch (sahib) auf derartige Wunder (keramet) zu erheben, liegt nicht in meinem Bereich. Sie haben sich vielmehr (in der Art) von Tropfsteinen als ein spirituelles Wunder (mu'cize) verkörpert und sich als Blitzstrahlen aus dem Qur'an gezeigt. In der Risale-i Nur, die dessen wahrhaftige Auslegung (hakiki tefsir) ist, nehmen sie die Form solcher Wunder (keramet) an, um die Schüler in ihrer innerlichen Kraft (kuvve-i mâneviye) zu stärken (taqva) und kommen deshalb einer Gnadengabe Gottes (ikrâmât-i Ilâhiyye) gleich. Dafür, dass wir ein solches Geschenk (ikram) zeigen können, sind wir dankbar; das ist auch erlaubt und (vor Gott) wohlgefällig (makbul)." Nun will ich aber aus einem wichtigen Grunde diese Antwort teilweise noch weiter erläutern. Man hat mich nämlich gefragt, warum ich diese Dinge aufgezeigt habe und warum ich diesen Punkt mit solchem Nachdruck ins Rampenlicht gerückt habe. Antwort: Um in heutiger Zeit den vielen Tausenden, die (unser Werk) des Dienstes am Glauben (hizmet-i îmaniye), den die Risale-i Nur (leistet), wieder zerstören wollen, etwas entgegenzusetzen, bedarf es Hunderttausender, die (das, was bereits zerstört wurde), wieder instandsetzen wollen. Zudem brauche auch ich mindestens Hunderte von Schreibern und Helfern, die ich noch finden muss. Anstatt sich (vor dieser Arbeit) zurückzuziehen und sie zu vermeiden suchen, ist es vielmehr notwendig, dass das Volk und die Leute von der Regierung sie schätzen lernen und dazu ermuntert werden, Kontakte aufzunehmen und Hilfe zu leisten. Da es ja für alle Gläubigen (ehl-i îman) verpflichtend ist, diesen Dienst am Glauben (hizmet-i îmaniye), der sich doch auf ein Ewiges Leben (hayât-i bâkiye) bezieht, der Beschäftigung (mesghal) und den Annehmlichkeiten eines vergänglichen Lebens (hayât-i fâniye) vorzuziehen, möchte ich, indem ich mich selbst als Beispiel nehme, sagen: Mir wurde alles, die Besprechungen und die Hilfeleistungen, untersagt, während gleichzeitig meine Gegner mit aller Kraft daran arbeiten, die innerlichen Kräfte (kuvve-i mâneviye) meiner Gefährten zu zerbrechen, um sie von mir und der Risale-i Nur zu entfremden, sodass jemand wie ich, der alt, krank, schwach, im Exil, armselig, allein und verlassen ist, eine Aufgabe (vasifah), um die sich tausende Menschen kümmern sollten, nun alleine schultern muss. Durch diese Isolation und den Druck (unter dem ich stehe) sehe ich mich nun selbst aufgrund meiner materiellen (Umstände) und meiner Krankheit dazu gezwungen, mich von allen Konferenzen und Korrespondenzen mit den Menschen zurückzuziehen, was nun schon so weit geht, dass Leute dermaßen nachdrücklich abgeschreckt worden sind, dass sogar einige Freunde, mit denen ich mich bisher ganz besonders eng verbunden gefühlt hatte, mich nun nicht mehr grüßen (selam), ja einige von ihnen schon so weit verschreckt sind, dass sie sogar das (gemeinsame) Gebet vernachlässigen. (Doch bei allen Versuchen) ihre geistige Kraft (kuvve-i mâneviye) zu brechen und aus den (oben erwähnten) Gründen habe ich (eigentlich) gegen meinen Willen, jedoch gerade wegen all dieser Hindernisse, nämlich um die inneren Kräfte (kuvve-i mâneviye) der Schüler der Risale-i Nur zu stärken, mich dazu veranlasst gesehen, mit Hilfe der Verkündigung der göttlichen Gnade (ikrâmât-i Ilâhiyye) ihre innere (manevi) Aufmerksamkeit darauf zu lenken und ihnen zu zeigen, dass die Risale-i Nur ganz allein und ganz aus sich selbst heraus, wie ein Heer, das keine Hilfe von außen braucht, stark genug ist. Doch musste ich jetzt all diese verschiedenen Dinge einmal aufschreiben! Andernfalls - Gott bewahre! - wollten wir also uns selbst verkaufen, uns nur beliebt machen wollen (die Risale-i Nur schreiben und verbreiten, nur weil wir) dafür gelobt werden wollen und weil wir ja so stolz (auf unsere eigene Leistung) sind, so würde dadurch die tiefe innere Weisheit (sirr) der Aufrichtigkeit (ihlas), welche ein bedeutender Grundsatz der Risale-i Nur ist, zerstört werden. Möge nun Gott es wollen (insâallah), dass die Risale-i Nur so wie sie sich sowohl selbst verteidigen, als auch ihren umfassenden Wert aufzeigen wird, auch uns selbst indirekt verteidigen und uns dazu verhelfen möge, dass uns unsere Fehler vergeben werden. * * * Meine lieben Brüder! Vierzig Jahre vor Offenbarung der Risale-i Nur hatte ich auf eine merkwürdige Art ein allumfassendes Vorgefühl (von künftigen großen Ereignissen und Taten), das sich sowohl bei mir, als auch in unserem Dorf, als auch in unserer kleinen Stadt zeigte und heute ist mir durch eine innere Eingebung (der Grund dafür) zu einer festen Überzeugung geworden. Ich hätte ja gerne meinen älteren Schülern, wie Sefik und meinem Bruder Abdülmecid dieses Geheimnis (sirr) mitgeteilt. Da euch aber nun Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) viele Abdülmecid und viele Abdurrahman geschenkt hat, möchte ich es euch nun doch erklären. Ich war damals zehn Jahre alt und meine Haltung (hal) war von einem großen Stolz, ja manchmal sogar durch eine Art von Selbstlob gekennzeichnet. Obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte, verhielt ich mich so, als ob ich eine große Tat, oder sogar eine große Heldentat, geleistet hätte. So sagte ich denn zu mir selbst: "Du bist noch nicht einmal fünf Para wert. Was soll dann also dein Eigenlob und insbesondere dein Stolz, den du da allzu sehr zur Schau trägst?" Ich wusste es selbst nicht und war erstaunt darüber. Nun ist es ein, zwei Monate her, dass mir die Antwort (auf diese Frage) nach meinem Erstaunen gegeben wurde. Es war die Risale-i Nur, die selbst dieses Vorgefühl ausgelöst hatte (und nun zu mir sagte): "Obwohl du doch nur wie ein (Dattel)-Kern einem gewöhnlichen Holzspan ähnelst, kommst du dir mit deinem Gefühl kommender (Ereignisse) in der Tat so vor, als könntest du selbst die Trauben des Paradieses (firdaus) erfinden (mal) und bist auch noch stolz (hodfürusluk) darauf." Was aber unser Dorf (Nurs Köyümüz) betrifft, so wissen doch sowohl meine alten Schüler, als auch meine Landsleute, dass man sich in unserem Dorf sehr gerne selber lobt, um so in seinem Heldenmut ganz vorne an zu sein und sich ganz oben zur Schau zu stellen. Es ist, als wollten sie ein großes Reich erobern, sodass sie sich nun wie tapfere Helden aufführen wollen. Da habe ich mich sehr sowohl über mich selbst als auch über sie gewundert. Nun wurde mir in einer wahrhaftigen inneren Wahrnehmung klar: Diese einfachen (Bauern aus dem Dörfchen) Nurs werden noch einmal durch das Licht der Risale-i Nur zu großem Ruhm gelangen. (Zu einer Zeit, da die Menschen) noch nicht einmal den Namen dieser Provinz (vilayat), dieses Städtchens kannten, zeigten (seine Bewohner) bereits ein Vorgefühl, dass (die Menschen) dereinst die Bedeutung dieses Dorfes (Nurs köyünü) erkennen würden, durch die göttliche Gnade (nimet-i Ilâhiyye) ihre Dankbarkeit in Form eines Hochgefühls. Ferner wurden in unserem Distrikt (nahiye) Isparta, welcher der Stadt (Kaza) Hizan zugehört, plötzlich unter der geistlichen Führung von Scheych Abdurrahman-i Taghî, der unter dem Titel Seyda berühmt wurde, derart viele Schüler, Hodschas, Gelehrte ausgebildet, dass es aussah, als wäre ganz Kurdistan stolz auf sie. So bekam ich denn während der wissenschaftlichen Disputationen mit ihnen den Eindruck, diese so große Begeisterung unter ihnen erwecke in einem großen, umfangreichen Kreis von Gelehrten (daire-i ilim) und Mystikern (tarikat) eine solche Stimmung, als wären sie alle Hodschas, welche die ganze Welt erobern könnten. Jedes Mal, wenn von alten, berühmten Gelehrten (ulema), Heiligen (auliya), Koryphäen (allâme) und geistlichen Polen die Rede (medar-i bahsi) war, hörte ich ihnen bereits zu, obwohl ich damals erst neun, zehn Jahre alt war. Da kam mir in den Sinn (qalb), dass sich diese Schüler (talebe) und ihre Gelehrten (âlim) so verhielten (vaziyet), als hätten sie in der Wissenschaft (ilim) und in der Religion (din) bereits heute einen großen Erfolg (fütuhat) errungen. Wenn ein Schüler ein bisschen mehr Intelligenz (zekâvet) vorweisen konnte, maßen sie dem gleich eine große Bedeutung bei. Kam jemand bei einer Disputation (münzara) über ein Thema ganz groß heraus, erhielt er auch ein großes Lob (iftihar). Ich war jedoch darüber erstaunt, dass auch ich ein entsprechendes Gefühl in mir wahrnehmen konnte. Diese staunenswerte (medar-i hayret) Wettbewerbsstimmung (müsabaka) breitete sich sogar unter den Scheychs und in den Kreisen der Mystiker (tarikat) sowohl in unserem Distrikt (nahiye) als auch in unserer Stadt (kaza) und in unserer Provinz (vilâyat) aus. Ich habe eine solche Stimmung (hâlet) in anderen Provinzen (memleket) noch nie gesehen. Inzwischen bin ich durch eine innere Eingebung (ihtar) zu der folgenden sicheren Überzeugung gelangt: Schon damals spürten meine Mitschüler (talebe) und meine Lehrer (Hodscha) die als meine Meister (ustadh) galten, meine geistlichen Führer (mürsid), Heiligen (auliya) und Scheychs in ihrer Seele (ruh) unbewusst ein gewisses Vorgefühl (hiss-i kabl-el vuku), dass in einer Zeit größter Not, unter diesen Studenten (talebe) und unter den Lehrlingen (sakird) dieser Hodschas und inmitten der Schüler (mürid) dieser geistlichen Lehrer (mürsid) in Zukunft (istikbal) ein strahlendes Licht (Nur) aufgehen und den Gläubigen (ehl-i iman) zu Hilfe (imdad) eilen wird. Wenn die göttliche Gnade (nimet-i İlahiye) unter überaus schwierigen und einzigartigen Umständen (serait), gegenüber zahllosen Gegnern (muariz) und im Gegensatz zu dem Irrglauben (dalalet), der seit tausend Jahren noch an Kraft (kuvvet) gewonnen hat, umgeben von den Einflüsterungen (ihata) unserer überaus argwöhnischen (vehham) und bösartigen (garazkâr) Feinde, nach langwierigen Nachforschungen (tedkikat) von zwei furchtbaren Gerichtsverfahren (mahkeme) uns diesen außerordentlichen Sieg der Risale-i Nur und insgeheim (perde) eine wundersame Erleuchtung (tenvirat) geschenkt, dabei ihren Feinden keinen Ausweg mehr gelassen und dadurch ihre Freigabe gewonnen hat, so zeigt dies, dass sie sich dieser Prophezeihung wert erwiesen hat. So wie İmam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, und Ghausu-l'adham (Kuddise sirruhu) es bereits vorausgesehen und vorhergesagt haben, hat unser Dorf, unser Distrikt (nahiye) und unsere Provinz (vilayat) mit mir zusammen, wenn auch unbewusst, die Ankunft dieses zukünftigen Geschenkes Gottes gespürt und sich darüber gefreut. {(Anmerkung): Obwohl das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur sowohl arm (fakir), als auch nur ein gewöhnlicher Bürger (âdi) war und nicht aus einem adeligen und gebildeten Hause stammte, wie in dem Buch über sein Leben (tarihçe-i hayati) geschrieben wurde, erwuchsen seine Verhaltensweisen, wie seine außerordentliche Enthaltsamkeit (istigna), Geschenke (hediye) und Spenden (sadaka) nicht anzunehmen, im Interesse einer unvergleichlichen Würde des Wissens (izzet-i ilmiye), sich vor niemandem dazu herabzulassen, sein Haupt vor ihm zu beugen und sich nicht einzulassen und sich nicht um Angelegenheiten zu kümmern, die tausendfach über seine Grenzen hinausgehen, in der Tat aus diesem obenerwähnten Geheimnis (sirr).} Da ich euch als meine ehemaligen Schüler und meine alten Gefährten und meine Brüder gekannt und Abdülmecid und Abdurrahman gleichgestellt hatte, habe ich euch auch mein privates Geheimnis (mahrem sirri) offenbart. Und so möchte ich euch noch sagen: "So wie ich vor vierundzwanzig Stunden in meiner starken Empfindsamkeit und durch die (Reaktion) meiner Nerven auf die Feuchtigkeit das Nahen des göttlichen Erbarmens (rahmet) und das Kommen des Regens gespürt habe, so habe ich auch schon vor vierzig Jahren in meinem Dorf und in meiner kleinen Stadt den barmherzigen Regen der Risale-i Nur wie ein künftiges Ereignis im Voraus gespürt." Wir senden allen unseren Brüdern und Gefährten unsere Segenswünsche (selam) und unser Gebet (dua) und bitten gleichfalls auch um euer Gebet (dua). Said Nursi * * * Eine Ergänzung zu dem obigen Artikel über das Vorgefühl Meine lieben getreuen Brüder! Wie das Erscheinen der Risale-i Nur in einer Art Vorgefühl von allen Menschen irgendwie vorausgeahnt wurde, schreibe ich diese Ergänzung in Anbetracht dessen, dass anhand der Äußerungen eines Teils der zuverlässigen Schüler der Risale-i Nur und anhand der Lebensweise (tarz-i hayat) eines Teils von ihnen ihre Kandidatur für einen Dienst wie den an der Risale-i Nur erkennen lässt. Jeder von uns kennt mehr oder weniger dieses Vorgefühl. In der Tat kennen es sogar die Tiere. Selbst ein bedeutender Teil der Wahrträume gehört zu dieser Art Vorgefühl. Es steigert sich sogar bei einigen in ihrer Empfindsamkeit (hassasiyet) bis ins Wunderbare (keramet). Auch die Empfindlichkeit meiner Nerven vierundzwanzig Stunden vor einem Regen, durch die ich mit der Luftfeuchtigkeit die Ankunft des Regens wahrnehme, kann in einer Hinsicht als Vorgefühl betrachtet werden, in anderer Hinsicht aber nicht. Ich habe die Lebensweise (tarz-i hayat) meiner Brüder, die der Risale-i Nur einen bedeutenden Dienst erwiesen haben, aufmerksam betrachtet und gesehen, dass ihr Lebenslauf (güzeran-i hayat) genauso wie mein eigener nach dem Ergebnis ausgestattet und geführt wird, das die Risale-i Nur ist. Viele Brüder wie Hüsrev, Feyzi, Hâfiz Ali, Nazif haben gespürt, dass ihre bisherige Lebensweise (tarz-i hayat) nach ihrem Dienst (hizmet-i nuriye) gestaltet wurde; auch ich selbst und viele meiner zuverlässigen Brüder haben in der Tat erlebt, dass sie genauso wie meine eigene Lebensweise (tarz-i hayat) geordnet wurde, um eine solche lichtvolle Frucht (nuranî meyve) hervorzubringen. Auch der Teil, der das nicht so empfindet, würde das auch genauso empfinden, würde er die Dinge nur aufmerksam genug betrachten. Ich hatte diesen wundervollen Teil meines ganzen Lebens (hayat) bisher für eine Kette der Wunder (silsile-i keramet) von Ghaus-i A'zam gehalten; nun stellt es sich jedoch heraus, dass diese ganze Kette der Wunder eine Kette der Risale-i Nur war. Als ich z.B. noch vor der Deklaration der Konstitutionellen Monarchie (hürriyet) nach Istanbul kam, bekam ich unterwegs ein, zwei wichtige theologische Bücher (İlm-i Kelâm) in die Hand. Ich habe sie aufmerksam studiert (mütalaa). Nachdem ich in Istanbul angekommen war, habe ich sowohl die Gelehrten (ulema) als auch die Lehrer (muallim) der dortigen Schule ganz spontan zu einer Disputation eingeladen, indem ich ihnen bekannt gab: "Jeder kann mich fragen, was immer er möchte." Zu meinem Erstaunen (medar-i hayret) haben alle, die zur Disputation gekommen waren, Fragen zu den Themen gestellt, die ich unterwegs studiert (mütalaa) hatte und die auch so in meinem Gedächtnis (hâfizam) geblieben waren. Des Weiteren betrafen die Fragen, welche die Philosophen mir gestellt hatten, Themen, die mir im Gedächtnis geblieben waren. Da verstand ich plötzlich, dass diese außerordentlichen Erfolge und auch meine weit über alle Grenzen hinausgehende Anmaßung und sinnlose Demonstration meiner Überlegenheit (izhar-i fazilet) dazu diente, den Boden für die künftige Anerkennung (makbuliyet) und die Bedeutsamkeit der Risale-i Nur in Istanbul und unter den Gelehrten (ulema) vorzubereiten. Zweitens: Da ich arm (fakir) und bedürftig bin und da ich kein Asket (zâhid), Sufi oder Faster (riyazetçi) bin, auch nicht besonders mit Ruhm (seref) und Ruf (haysiyet) gesegnet oder edler Abstammung (hanedanlik) wäre, konnte ich auch - wie im Buche meines Lebens (tarihçe-i hayat) geschrieben steht - seit meiner Kindheit Güter (mal) und Geschenke (hediye) der Leute nicht annehmen; ich konnte mich nicht dazu erniedrigen, ihnen gegenüber meine Bedürfnisse zu äußern. Genauso wie diejenigen, die mich kannten, war auch ich darüber sehr erstaunt. Nun wurde mir aber besonders in den letzten Jahren klar, dass mir diese Geisteshaltung (halet-i ruhiye) geschenkt wurde, damit ich in dem fürchterlichen Kampf um die Risale-i Nur nicht wegen einer Habsucht (tama') oder wegen irgendwelcher Güter in Misskredit oder ins Gerede kommen könnte. Denn sonst würden mir meine Feinde in dieser Hinsicht einen großen Schlag versetzen. Und noch ein Beispiel: Obwohl der Alte Said in der Politik sehr weit gegangen war, und in einer Zeit, in der auch der Neue Said es dringend nötig hatte, Anhänger zu finden, Wirbelstürme in der Menschheit (beser) und politische Wirren, die in den letzten fünf, sechs Jahren alle Menschen beschäftigt haben, mich nicht länger mehr beschäftigen, konnte mich kein Interesse mehr mit sich reißen und habe ich seit fünf Jahren an Informationen kein Interesse mehr gezeigt. Wie diejenigen, die mich kannten, war auch ich über diesen Zustand (hal) sehr erstaunt. Ja, ich sagte sogar zu mir selbst: "Bin ich etwa verrückt (divane) geworden, dass ich mich für diese Ereignisse, welche die ganze Welt (dunya) beschäftigen, nicht mehr interessiere und ihnen keine Beachtung mehr schenke? Oder sind etwa die Menschen selbst verrückt geworden?" So war ich also erstaunt. Nun hat sich sowohl meine innerliche Eingebung (manevî ihata) als auch mein oben erwähntes Vorgefühl und durch einen offensichtlichen Sieg auch die Freigabe der Risale-i Nur als wahr herausgestellt, welch einzigartige geistige Haltung (halet-i ruhiye) mir gegeben wurde, um beweisen zu können, dass die Aufrichtigkeit der Wahrhaftigkeit (hakikat-i ihlas) in der Risale-i Nur überhaupt kein Werkzeug (âlet) für irgendetwas sein und zu nichts anderem führen darf, außer dem Wohlwollen Gottes (riza-yi İlahî) und sich außer auf den Qur'an auf nichts anderes stützen darf. Said Nursî * * * Meine lieben aufrichtigen Brüder! Da mir der Schreiber (kâtib), der mir dient, zu Beginn des Monats Ramadan unter dem Einflusss eines Ereignisses im Osten ganz aufgeregt etwas über das Merkmal des Festtages mitteilte und dabei genauso wie der Alte Said noch eine Schwäche hatte, die Ereignisse in der Welt zu verfolgen, wurde mir des Öfteren in meinem Herzen (qalb) die Ermahnung eingegeben (manen), die Erklärung einer Gegebenheit in der Vierten Problemstellung der Fruchtabhandlung (Meyve), Verluste jener umfangreichen und unklaren stürmischen Gegebenheit (hakikat) nur ganz kurz zu fassen, damit er die wertvolle Zeit im heiligen Monat Ramadan nicht sinnlos vor dem Rundfunk vertrödelt. Ich erkläre also die Dinge in Form einiger überaus kurz und bündiger Hinweise, um so die Neugier der Schüler (sakird) der Risale-i Nur zu zügeln. Da das Thema aber sehr umfangreich, meine Zeit knapp und mein Zustand noch immer ziemlich kritisch (hâlim perisan) ist, müsst ihr euch einmal ein bisschen anstrengen, um es zu verstehen. Doch vertraue ich dabei auf eure Intelligenz. In der vierten Fragestellung der Fruchtabhandlung (Meyve) heißt es: "Der Grund dafür, dass ich mich nicht mit politischen Fragen (dünya siyaset) beschäftige, ist der: In diesem großen und umfangreichen Bereich ist meine eigene Aufgabe (vazifah) nur klein und unbedeutend. Die Faszination politischer Fragen beschäftigt jedoch die Neugierigen und bringt sie dazu, ihre wirklich wichtigen Aufgaben (hakikî vazife) zu vergessen oder zu vernachlässigen. In jedem Fall weckt sie eine Neigung, Partei zu ergreifen und schließlich auch noch die Ungerechtigkeit der Tyrannen gut zu heißen und damit ihr Teilhaber (serik) zu werden." Dies wurde dort sinngemäß dargestellt. Hier sage ich jedoch: Oh ihr Armseligen, die ihr euch in eurer Neugier und aufgrund der Ereignisse in der Welt (âfâkî hâdisat) dem Rausch eurer Gottvergessenheit (sarhosane ghaflet) anheimgebt! Wenn ihr sagt, dass die Neugierde, die im Wesen des Menschen (insanin fitrati) liegt, durch eure menschliche Schwäche zum Nachteil eurer von Gott befohlenen und daher notwendigen Verpflichtung (farz ve lâzim vazife) durch dieses oben erwähnte Ereignis zu einer derartigen weltweiten Zerstörung (genis bogusma) geführt hat, was sogar einem inneren Bedürfnis (ihtiyac-i manevî) entspricht und daher ganz natürlich (fitrî) ist, so sage ich dagegen: Seid euch mit Sicherheit darüber im Klaren: So wie man, ohne sich für die vielfältig wunderbare Erschaffung (mu'cizatli hilkat) des Menschen zu interessieren und auf sie aufmerksam zu werden, wenn man einen Menschen mit zwei Köpfen oder mit drei Beinen sehen würde, bei dessen Betrachtung in völliger Neugier versinkt, genauso, wenn du in diesem Zeitalter die weltweiten, vergänglichen (fâni), flüchtigen, wenn auch zerstörerischen Ereignisse in der Menschheit und auf dem Antlitz der Erde hunderttausend Völker und unter diesen Völkern, du wie die Menschheit viele erstaunliche Ereignisse (hâdisat-i acibeye) erfährst, in jedem Frühling nur ein einziges unter den Bienenvölkern oder eine einzige unter den Arten von Trauben betrachtest, gibt es hundertfach mehr Neugier weckende und zu den geistigen und seelischen Freuden (ruhanî, manevî zauk) Anlass bietende Ereignisse als diese Ereignisse unter der Menschheit. Ohne diesen wahrhaftigen Freuden eine Bedeutung beizumessen und von nachteiligen, bösartigen (serli), wenn auch nur vorübergehenden Ereignissen der Menschheit so sehr von Neugierde und Freude abhängig zu sein, ist nur unter der Voraussetzung möglich, in der Welt für ewig zu bleiben, insoweit die Verhältnisse beständig bleiben. Insoweit ihnen diese Verhältnisse einen Nutzen oder einen Schaden zufügen, sind in Wirklichkeit diejenigen, welche diese Ereignisse bewirken, nicht die wahren Täter und ihre Verursacher. Es sind vielmehr nur flüchtige Zustände, in etwa einem Sturmwind vergleichbar. Die Einflüsse derer, die diese Ereignisse verursacht haben, sind nur gering. Den Schaden und den Nutzen, der in ihnen liegt, kann ein solches Ereignis, z.B. im pazifischen Ozean, dir nicht zufügen. Ohne die Herrschaft (rububiyet) und die Weisheit (hikmet) des Allheiligen Herrn (Zât-i Akdes), der dir noch näher ist, als du es dir selbst bist, und in dessen Verfügung dein Herz (qalb) ruht und dein Körper in Seiner Obhut (tasarruf) liegt und Seiner Erschaffung (icad) zugehört, in Betracht zu ziehen und von den äußersten Enden der Welt (dunya) Schaden oder Nutzen zu erwarten, was für ein Wahnsinn das ist, lässt sich gar nicht beschreiben! Außerdem richten solcherlei Arten Neugierde vom Standpunkt des Glaubens und der Wahrheit (iman ve hakikat) aus betrachtet großen Schaden an. Denn der umfangreichste Kreis derer, die Gott vergessen lassen (ghaflet), in ihren weltlichen Angelegenheiten (dunya) ertrinken und die eigentliche Aufgabe (hakikî vazife) der Menschlichkeit und des Jenseits (âhiret) vergessen lässt, ist der Kreis politischer Belange. Besonders ersticken derartige weltweite (umumî), kriegerische (mücadele) Ereignisse das Herz (qalb). Ein sonnengleicher Glaube (iman) ist notwendig, sodass er in jedem Ding, in jedem Zustand, in jeder Bewegung die Spuren und Merkmale der göttlichen Fügung (kader-i İlahî) und der Macht des Herrn (kudret-i Rabbaniye) erkennen kann, damit inmitten solch finsterer Tyrannei (zulm-ü zulmet) das Herz (qalb) nicht erstickt, der Glaube (iman) nicht erlischt und schließlich auch der Verstand (akil) über eine bloße Argumentation aufgrund der Naturgegebenheiten (tabiat) oder dem Zufall (tesadüf) hinauswachsen kann. Die Sucher nach der Wahrheit (ehl-i hakikat) bemühen sich sogar, den Bereich aller Vielfalt (der Ursachen) zu vergessen, um so die Wahrheit und die Erkenntnis Gottes (hakikat ve marifetullah) zu finden, damit das Herz (qalb) sich nicht zersplittert und das Interesse, die Freude und Begeisterung, die für wertvollere Dinge ausgegeben werden müssen, nicht für vergängliche Dinge (fâni) vergeudet werden. Aufgrund dieser bedeutungsvollen Umstände (sirr) können die Politiker (ein Teil der Sahabis, die einen sonnengleichen Glauben in sich tragen, die Mucahidin, die ihnen nacheifern und die aufrichtigen Imame ausgenommen, da sie die Hüter der Glaubensgrundsätze sind), häufig nicht so richtig fromm und gottesfürchtig (dindar) werden. Diejenigen, die aufrichtig und wahrhaftig fromm und gottesfürchtig leben, werden keine Politiker, d.h. für diejenigen, welche die Politik zu ihrem Hauptziel (maksad-i aslî) gemacht haben, bleibt die Religion sekundär, also zweitrangig. Ein wahrhaft Gläubiger sagt jedoch: "Das höchste Ziel der ganzen Schöpfung (kâinat) liegt im Dienste des Menschen und seiner Anbetung Gottes (ubudiyet-i insaniye)." So kann er der Politik nicht mit Liebe und Interesse (ask-i merak) dienen, sondern sie nur im zweiten und dritten Grad als ein Werkzeug für den Glauben (din) und die Wahrheit (hakikat) - wenn es möglich wäre - einsetzen. Andernfalls würde er ja beständigbleibende (bâki) Diamanten als ein Werkzeug für zerbrechliche, ganz gewöhnliche Glasstückchen gebrauchen. Zusammenfassung: Wie die Trunkenheit die Sorgen und Bedürfnisse, die aus den tatsächlichen Verpflichtungen (hakikî vazife) erwachsen, im Rausch zeitweilig vergessen lässt und dadurch eine unheilverkündende und daher nur kurzlebige Freude schenkt, so ist es auch eine Art Trunkenheit, derartige zeitweilige (fâni) Zerstörungen und andere Ereignisse mit Interesse zu verfolgen; sie lässt die Sorgen, die aus den Bedürfnissen wie den Unterlassungen der tatsächlichen Verpflichtungen (hakikî vazife) erwachsen, vorübergehend vergessen und verleiht daher eine unheilschwangere Freude oder stürzt in eine gefährliche Verzweiflung, womit sie dem Befehl Gottes (emr-i İlahîye) in der Ayah لاَ تَقْنَطُوا مِنْ رَحْمَةِ اللّٰهِ {"Gebt nicht die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit auf!" (Sure 39, 53)} widerspricht (muhalefet). So verdient sich denn der Mensch eine Ohrfeige (müstehak), oder erhält diese Ohrfeige in Form einer fürchterlichen Androhung Gottes (tehdid-i İlahî) in der Ayah لاَ تَرْكَنُٓوا اِلَى الَّذ۪ينَ ظَلَمُوا فَتَمَسَّكُمُ النَّارُ {"Und sucht nicht bei denen Unterstützung, die freveln! Sonst erfasst euch das Höllenfeuer." (Sure 11, 113)} Beteiligt (hasbî) er sich auf diese Weise gewissermaßen (manen) freiwillig an den Ungerechtigkeiten der Tyrannen (zalimlerin zulümleri), so erhält er seine wohlverdiente (bil'istihkak) Strafe sowohl in dieser Welt (dunya) als auch im Jenseits (âhiret). In meinem Herzen (qalb) wächst einzig noch eine beachtenswerte Sorge oder auch eine Tröstung, dass nämlich am Ende all dieser weltweiten Zerstörungen (genis bogusma) ein noch größerer Schaden als der Erste Weltkrieg in Europa, das doch Halt und Quelle der Zivilisation (medeniyet) ist, eine antichristliche Grausamkeit (deccalane bir vahset) emporsteigen könnte. Was jedoch diese Sorge in eine Tröstung verwandeln würde, wäre das Erwachen der ganzen islamischen Welt (âlem) und zugleich die Annahme des wahren christlichen Glaubens (hakikî din) als Basis allen Handelns (düstur-u hareket) in einer Neuen Welt, vereinigt mit der islamischen Welt, im Anschluss (ittihad) und der Befolgung (tâbi') der Botschaft Gottes (Qur'an) im Gegensatz zu jenen beiden kommenden, entsetzlichen Strömungen. Möge es der Wille Gottes sein (insâallah), sie mit Seinem himmlischen Beistand (semavî bir muavenet) zu überwältigen! Allen unseren Brüdern und jedem Einzelnen unter ihnen unseren Gruß (selâm)! Wir wünschen ihnen allen Segen zu der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir), sei es der noch kommenden oder der bereits vergangenen. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Ich habe durch euch einen langen, ausführlichen Brief (mektub) von Hasan Feyzi empfangen, der ein Hüsrev von Denizli ist. So habe ich denn erkannt, dass, wie ein Korn in die Erde fällt, damit aus ihm eine Ähre hervorkeimt, die viele Körner trägt, genauso auch der als Märtyrer verstorbene (Sehid merhum) Hâfiz Ali in einem solchen Acker unter die Erde gebettet worden und so dreißig, vierzig weitere "Hâfiz Ali" als Ähren hervorgebracht hat; und ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass er auch noch weitere hervorbringen wird. So sollt ihr denn nun ihm meinerseits schreiben und auch denen, die im Dienst der Risale-i Nur arbeiten, dass innerhalb von ein, zwei Jahren die Helden von Denizli der Risale-i Nur soviel gedient haben, als wären es zwanzig Jahre gewesen. Wir Schüler (sakird) der Risale-i Nur werden ihnen bis in alle Ewigkeit diese ihre guten Werke nicht vergessen. So ist uns denn Denizli in unseren Herzen (nazarim) zu einem zweiten Isparta geworden, sodass wir selbst das Gefängnis dort einer Schule der Risalah (Medrese-i Nuriye) gleich (mana) erachten. All diesen Personen, gleich denen, deren Namen sich in dem Brief von Feyzi finden, und besonders denjenigen, die mit dem gerechten Richter (hâkim-i âdil) an der wahrhaftigen Gerechtigkeit (hakikî adalet) arbeiten, also (Ç.H.M.) und dem Rechtsanwalt Ziya, sind nicht nur wir, sondern selbst Anatolien und die islamische Welt innerlich (manen) zu Dank verpflichtet (minnetdar). Sie sind genauso wie wir Teilhaber (sahib) an der Risale-i Nur. So möchte ich denn auch ihnen, soweit nötig, einen Teil der Bände (mecmua), die mir ausgehändigt wurden, leihweise zusenden, damit sie sie lesen können. Die Bücher, die dort geblieben sind, können ebenfalls, insoweit nötig, dort bleiben, unter der Voraussetzung, dass sie da nicht nutzlos liegen bleiben. Wer ebenfalls einen großen Band (mecmua) besitzt, soll ihn, unter der Voraussetzung, dass er ihn nicht ungebraucht liegen lässt, sondern zum Lesen weitergibt und dabei, soweit möglich, auch das Gefängnis miteinschließt (tesrik), weiterhin über ihn verfügen. Sollte er noch mehr benötigen, kann ich ihm auch noch weitere dorthin zusenden. Da eine Stadt wie Denizli in kurzer Zeit standhafte (metin) Helden als Inhaber (sahib) der Risale-i Nur und als Brüder geschenkt hat, möchte ich, wenn ich dazu imstande wäre, in vollkommener Freude und Frohsinn in ihrem gesegneten Gefängnis den Rest meines Lebens verbringen. Wie viele Freunde es auch immer sein mögen, unter ihnen auch Süleyman aus Beylerbey und Mehmed Çavus aus Tavas, die mir gedient haben, die uns sehr verbunden sind und noch weitere Personen, die wir im Gefängnis gesprochen haben: ich grüße (selâm) sie alle sehr. Sie sind allezeit in unsere geistigen (manevî) Verdienste und in unsere Gebete (dua) miteingeschlossen. Alle Personen, besonders die, deren Namen sich in dem Brief von Feyzi befinden, begrüße ich alle der Reihe nach. Wir beglückwünschen sie alle (tebrik) zum Ramadan und zur Leyle-i Kadir aus ganzer Seele und von ganzem Herzen (ruh u canim). Halil İbrahim aus Milas ist wirklich ein Schüler (sakird) der Risale-i Nur von einer eisernen und unerschütterlichen Standhaftigkeit. Auch diese kleine Stadt darf auf ihn stolz sein. Die beiden prächtigen Gedichte von diesem Herrn wie von Hasan Feyzi, die sie aufgrund ihrer guten Meinung (hüsn-ü zan) über mich verfasst haben und die hundertfach über das hinausgehen, was mir vielleicht zustehen könnte, akzeptiere ich in dem Sinne, dass sie dort von der Risale-i Nur reden und meine Wenigkeit als einen Schleier und als eine sekundäre Bezeichnung verwendet haben. Andernfalls stünde es mir nicht zu, diese Vorzüge für mich in Anspruch zu nehmen. Wir grüßen (selâm) vielmals ihn und Ahmed Feyzi, den Rechtsanwalt der Risale-i Nur, dessen Freunde und Sefik, der schon seit langem einer unserer heldenhaften Brüder ist und beten (dua) für sie alle. Liebe Brüder! Wie "Das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra)" im Ramadan zum Abschluss und nach meinem Wissen auch noch im Ramadan aus der Druckerei kam und nach Isparta gebracht wurde und nun schon im Ramadan in Freiheit gelesen wird, ja nun in die Moscheen gebracht wird, damit es dort gelesen werden kann, so kam auch die Hizb-i Nuriye in diesem heiligen Monat Ramadan aus dem "Großen Zeichen" hervor und hat bei einstündigem, kontemplativem Nachsinnen (tefekkür) die Bedeutung eines einjährigen Gottesdienstes (ibadet manasini). Während der Rezitation von لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah"} dreiunddreißig Mal nach dem Gebet (tesbihat) wurde mir im Lichte des Ramadan ins Herz (qalb) gegeben, dass als Segen (berekât) und Fülle (feyziyle) des "Großen Zeichens" in zehn Minuten, zwei Seiten, dieselbe Wahrheit über die Einheit Gottes (hakikat-i tauhid) wiedergegeben wird. So habe auch ich, als läse ich "Das Große Zeichen" in zehn Minuten ganz durch, wobei auf jeder Stufe und bei jedem Absatz (mukaddeme) erwähnt wird, dass die umfassende Sprache der Erde (Küre-i Arz) in meiner Vorstellung zu meiner Zunge wurde und sagte لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah";} und die Meere und Berge und die Elemente und die Sprache des Zustandes (lisan-i hal) der Volksschichten und Klassen der Menschen wurde zu meiner Zunge und sie sagte لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah";} jedes Mal, wenn ich لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah"} sagte, fügte ich dies jeweils in der Sprache der Erde, oder in der Sprache der Himmel oder in der Sprache der Atmosphäre oder in der Sprache der Elemente usw. hinzu. Möge Gott es wollen (İnsâallah), dass ich nun auch die Hizb-i Nuriye an euch senden kann. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder Said Nursî * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 * Ein Anhang zur Siebenten Problemstellung im Achtundzwanzigsten Brief, worin Gottes Gnadengaben und Wohltaten (ikram) betrachtet werden. Dieser Brief findet sich als ein Vorwort zu den "Hinweisen aus dem Qur'an (İsarat-i Kur'aniye)". Es ist dies der erste Abschnitt von acht Abschnitten, welche die Sichtweise Gottes (makbuliyet) über die Risale-i Nur unterstreichen (imza) und mit Hinweisen aus dem Verborgenen (gaybî isaret) darüber berichten. Zu demselben Thema finden sich in dieser Abhandlung neunundzwanzig Hinweise. Etwa Tausend Hinweise, Zeichen, Merkmale und Anhaltspunkte beziehen sich zusammen mit anderen Abschnitten auf dasselbe Thema im Grade der Offensichtlichkeit auf die gleiche Sache. Hinsichtlich der Einheit des Themas (vahdet-i mes'ele) bestärken sich diese Merkmale und bestätigen sich gegenseitig. Drei dieser acht Abschnitte beziehen sich auf İmam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, der anhand von drei Wundern aus dem Verborgenen (keramet-i gaybiye) die Risale-i Nur vorausgesagt hat. Diese acht Abschnitte haben die Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara sehr genau überprüft (tedkik), ohne irgendeinen Widerspruch (itiraz) zu erheben. Sie haben lediglich gesagt: "Ein Wundertäter (keramet sahibi) schreibt nicht über seine Wunder." Ich habe ihnen hingegen geantwortet: "Dies sind nicht meine eigenen Wunder. Es sind die Wunder der Risale-i Nur. Die Risale-i Nur ist jedoch Eigentum des Qur'an und sein Kommentar (tefsir)." Da schwiegen sie still; was also heißen soll, dass sie damit einverstanden (kabul) waren. Es wäre zwar angemessener (münasib) gewesen, solche Gnadenerweise (ikram) nicht weiter zu beschreiben, jedoch solch zahllos vielen und mächtigen (kuvvet) Feinden gegenüber war es absolut notwendig, uns in unserer Schwäche und Armseligkeit - gering an Zahl - geistige Kraft (kuvve-i maneviye) und Hilfe aus dem Verborgenen (ghaybî imdad) zu erbitten, um mutig, standhaft und unerschütterlich zu bleiben. Darum habe ich geschrieben. Sollte sich mein Ego (benlik) darüber stolz erheben und so meinen Fall zur Folge haben, wäre das nicht von Bedeutung. Für diesen Dienst, d.h. um die Gläubigen (ehl-i iman) vor einem tödlichen Irrtum (dalalet-i mutlaka) zu bewahren und dafür, wenn nötig, wie mein irdisches Leben (dünyevî hayat) so auch mein jenseitiges Leben (uhrevî hayat) zu opfern, wäre ich freudig (saadet) und im Glauben dazu bereit. Ja, ich würde selbst noch die Hölle (Cehennem) für mich annehmen (kabul), wenn dadurch Tausende Freunde und Brüder ins Paradies (Cennet) kommen könnten. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Ich muss euch nun etwas über meinen Zustand (hal) mitteilen, damit euch keine anderen Gründe besorgt machen können. Dieser Zustand ist folgender: Als Folge des Drucks in den letzten zwanzig Jahren verfolgt mich eine ernst zu nehmende chronische Krankheit. Ich trage schon seit Langem die Wurzeln dieser Krankheit in mir; man nennt sie "Menschenscheu (merdümgirizlik)". Man zieht sich vor den Menschen zurück, unterhält keine Kontakte (temas) mehr zu ihnen, ja fühlt sich durch solche Kontakte beunruhigt. Ja, meine Seele (ruh) kann es kaum mehr ertragen, selbst noch einem besonders feinfühligen Bruder, einem Schüler (sakird) zu begegnen, und sei es auch nur in einer Angelegenheit des Dienstes an der Risale-i Nur. Sogar mich auch nur freundlich (dostane) anzuschauen, stört mich ernstlich. Eine Ursache dieses bedenklichen Zustandes waren die Tyrannei und Schikanen der Menschen mir gegenüber; ein weiterer bedeutender Grund ist jedoch die Gnade Gottes (inayet-i İlahiye), die Gerechtigkeit in Seiner Voraussicht (kaderin adaleti) und die Aufrechterhaltung der Wahrhaftigkeit (ihlasin muhafazasi) im Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye), welche sowohl die Tyrannei und die Schikanen der Menschen (zulm-ü cinayet-i beseri) zunichtemachen, als auch diese Krankheit mir ganz und gar sympathisch erscheinen lässt (sevdiriyor) und mir Geduld (sabir) und Ausdauer verleiht. Die Menschen haben mich wegen ihres Argwohns immer von Kontakten abgehalten und mich dadurch provoziert; Gott, der barmherzige Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn), verlieh mir jedoch in Seiner Güte (inayet-i İlahiye) diese Krankheit, verbunden mit der Weisheit (hikmet), die Wahrhaftigkeit (ihlas) im Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) nicht zu zerstören, keine schmeichelhafte, selbstsüchtige Haltung einnehmen zu müssen und mich vor denen zu bewahren, die von mir eine überaus gute Meinung (hüsn-ü zan) hegen, mich zu einem nur gekünstelten Verhalten (tekellüf) und bloßer Zurschaustellung (gösteris) gezwungen zu fühlen und für meine Person eine Zuwendung (teveccüh) und eine Liebe (muhabbet), welche in dieser Zeit überhaupt einflussreich ist, und mich davor zu bewahren (vaziyetinden kurtarmak), mich so zu verhalten, als wäre ich Inhaber eines geistigen Ranges (makam sahibi), was jedoch dem Dienst schaden würde, und die diamantenen Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur, die aus dem Qur'an stammen, nicht auf den Wert von Glasstückchen herabzuwürdigen, indem ich sie in Anspruch nehme. So danke ich Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), und auch ihr sollt nicht besorgt (müteessir), sondern zufrieden sein. Ich brauche jedoch euer Gebet (dua), um auch weiterhin alle natürlichen Leiden (fitrî teellüm) geduldig ertragen (tahammül) zu können. Liebe Brüder! Ich habe mir einen Teil der Bücher, die uns zurückgegeben (teslim) wurden - diese großen Bände mit vergoldetem Deckel - angeschaut und dabei gesehen, dass von den Abhandlungen (risalah), welche die Fabrik von Nur und Gül {Ein Hinweis auf zwei Schüler und ihre Helfer. (A.d.Ü.)} mit ihren diamantenen Stiften abgeschrieben hatte, mit ihren vergoldeten Deckeln manchmal fünfzehn, zwanzig Abhandlungen zusammengebunden worden waren, um sie so schön wie ein diamantenes Schwert vor den großen Ämtern (makam) und Gerichten (mahkeme) gegen ihre Feinde verteidigen zu können; obwohl es überhaupt keinen Grund dafür gab, hatten wir fünf Monate vor unserer Verhaftung plötzlich damit begonnen, die Risale-i Nur in großen Bänden herauszugeben. Ich habe keinen Zweifel daran, dass dabei eine große Güte Gottes (inayet-i İlahiye) am Werk war und habe auch die Weisheit (hikmet) hinter der Niederlage dieser gottlosen Philosophen verstanden. Denn eine weitaus größere Kraft als die Kraft (kuvvet) einzelner Abhandlungen erwächst aus ihrer Zusammenbindung; und besonders während der Verteidigung erwächst sie aus ihrer Zusammenbindung (içtima) und dem spirituellen Zusammenhalt (tesanüd). Liebe Brüder! Was ich euch schon seit langem hätte gesagt haben sollen und doch immer wieder vergessen habe: Dieses wundervolle (keramet) "Neunundzwanzigste Wort" (Yirmidokuzuncu Söz) ist nur der erste Abschnitt (makam) dieser Abhandlung (Söz). Der zweite Abschnitt dieses Wortes (Söz) ist jedoch der arabisch verfasste "Neunundzwanzigste Blitz" (Yirmidokuzuncu Lem'a), dem İmam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, aufgrund seiner Bedeutung in gewisser Hinsicht auch den Titel "Das Große Zeichen" (Âyet-ül Kübra) verliehen hat. Er erklärt die Lichter an den Stufen weiterer Rezitationen (tesbihat), wie das "Gott ist Groß" (Allahü Ekber) und ist gleichermaßen auch die Quelle der "Hizb-i Nuriye". Ich grüße (selâm) alle meine Brüder und einen jeden Einzelnen von ihnen und bete (dua) für sie. Ich beglückwünsche (tebrik) sie zur Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir), welche ja verborgen ist und sich doch vielleicht in jeder Nacht verbirgt. Euer Bruder Said Nursî * * * Mein lieber getreuer Bruder! Auch wir wünschen Ihnen gleichfalls im Ramadan Gottes Segen (tebrik). Ihre Träume sind von sehr viel Segen (mübarek) erfüllt. Möge er ein Zeichen dafür sein, dass Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) Sie Seine große Güte (ihsan) erfahren lassen will (Insâallah). Für mich ist es in heutiger Zeit (Gottes) größtes Geschenk (ihsan), wenn man sich in der Weise bemüht, dass man den Glauben (iman) rettet und den Glauben der anderen dabei stärkt. Geben Sie acht, dass Sie dabei alles vermeiden, was Sie dazu veranlassen könnte, selbstsüchtig und stolz zu werden! Demut, Bescheidenheit und die Aufgabe seiner Selbstsucht (terk-i enaniyet) sind in dieser Zeit für die Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat) notwendig, ja geradezu zwangsläufig (lâzim ve elzem). Denn die größte Gefahr in diesem Jahrhundert erwächst aus Ichsucht und Eigenlob. Die Leute der Wahrheit und Gerechtigkeit (ehl-i hak ve hakikat) müssen stets bescheiden ihre eigene Unzulänglichkeit im Auge behalten und die Schuld ihrer eigenen Seele (nefs) geben. So wie Sie unter solch erschwerenden Umständen weiter heldenmütig ihren Glauben (iman) bewahren und dabei ihren Dienst und ihre Anbetung (ubudiyet) versehen, entspricht einem hohen Rang (makam). Auch die Deutung ihrer Träume enthält, von diesem Standpunkt aus betrachtet, eine gute Nachricht. Besorgen Sie sich also einmal jene Abhandlung unter den Bänden der Risale-i Nur, den 29. Brief, der sich mit der Mystik der Sufi-Orden (tarikat hakikati) beschäftigt und die "Neun Andeutungen" (Telvihat-i Tis'a) genannt wird, und lesen Sie ihn! Des Weiteren sollte auch Ihre Person, gleich den standhaften (metin), gläubigen (iman) und aufrechten (hakikat) Persönlichkeiten in den Kreis der Risale-i Nur eintreten. Denn in diesem Jahrhundert konnte die Risale-i Nur trotz aller Angriffe nicht besiegt werden. Selbst noch die hartnäckigsten Gegner mussten sich ihre Freiheit offiziell bestätigen lassen. Ja, schon seit zwei Jahren haben hochrangige (Persönlichkeiten) und Juristen aufgrund eingehender Untersuchungen beschlossen, dass sämtliche Teile der Risale-i Nur, und zwar sowohl die für den privaten (mahrem) als auch die für den öffentlichen Gebrauch, ihren Besitzern zurückgegeben werden sollten. Denn die Gemeinschaft (meslek) der Schüler der Risale-i Nur konnte nicht wie die Sufi-Orden (tarikat) und andere Gemeinschaften (meslek) jemals besiegt werden, während auch noch ganz besonders hartnäckige Gegner von ihr besiegt wurden und zum Glauben (iman) gelangt sind, wobei zudem besonders viele Ereignisse bezeugen (schehadet), dass sie in unserem Jahrhundert ein spirituelles Wunder ist, das aus dem Qur'an (mu'cize-i ma'neviye-i Kur'âniye) hervorgegangen ist. Dabei haben uns die Ereignisse zu der festen Überzeugung gebracht, dass außerhalb dieses Kreises in diesem Lande ein individueller Dienst, den jemand im kleinen, privaten (Rahmen leistet), verfolgt (und versteckt) hinter einem Vorhang, teilweise dazu gezwungen, ketzerische Neuerungen (bid'a) zu tolerieren oder (die Lehre) mit seinen Auslegungen in gewisser Weise zu verfälschen, dem Glauben (din) nicht mehr voll und ganz dienen kann. Da aber Sie nun einmal einen großen Eifer und einen starken Glauben haben, sollten Sie nun auch ein ganz aufrichtiger (ihlas) und ganz und gar demütiger und dennoch standhafter Schüler der Risale-i Nur sein, sodass Sie an der geistigen Gemeinschaft (sirket-i mâneviye-i uhreviye) von Tausenden, ja sogar hunderttausenden von Schülern (im Dienst) für das Jenseits teilhaben können, sodass alles, was Sie an Gutem und Schönem tun, aus Ihrem kleinen (privaten Rahmen) heraus, ein Teil des Großen und Ganzen (der Nur-Schülerschaft) werden und im Jenseits (Âhiret) ein ganz und gar verdienstvoller Handel sein möge. Said Nursi * * * Meine lieben getreuen Brüder! Unter den Büchern, die mir nach einer zwei Jahre langen Untersuchung vom Gericht wieder zurückgegeben (teslim) wurden, habe ich heute einen großen gebundenen und vergoldeten Band gesehen, der die Abschriften der unschuldigen Kinder und der Gemeinschaft der ungeschulten Alten enthielt, die sie mir zum Andenken gesandt haben. Dabei ist mir eingefallen, den Abschnitt, der am Anfang dieses Bandes war und den ich an die Brüder in Kastamonu geschrieben hatte, auch an euch zu senden. Vielleicht ist eine Kopie davon bereits vor langer Zeit an euch gesandt worden. Ich bin dadurch zur Überzeugung gelangt, dass dieser Band in meiner Hand, den die Unschuldigen und die Ungeschulten in ihrer Unschuld und Aufrichtigkeit fertig gestellt hatten, gegen die Philosophen und die Verbohrten ein ganz großes Mittel wäre, sie zu widerlegen; er durchbrach ihre Verbohrtheit und brachte die Uneinsichtigen zur Einsicht. Hier sind Bände, die mir aus vielen Orten zugesandt wurden. Wir haben diese Abschriften der Ungeschulten in drei Bänden zusammengestellt. Am Anfang dieses Bandes habe ich diesen kommenden Abschnitt bereits geschrieben, den ich auch an euch schicke. Des Weiteren füge ich einen Abschnitt bei und sende ihn euch. Er verdient es, an den Anfang des Bandes geschrieben zu werden, den ihr mit acht Abschnitten, die darauf hinweisen, dass die Risale-i Nur Gottes Wohlgefallen (makbuliyet) gefunden hat, und dem anderen Band, in dem neben den Wundern (keramet) von Ghausu-l'adham und Imam Ali und den "Hinweisen auf den Qur'an", noch drei, vier Abschnitte aus der Briefsammlung und anderen Büchern zusammenfügen könnt. Ich grüße (selâm) alle Brüder, besonders aber die Unschuldigen und die Ungeschulten und bete (dua) für sie und bitte auch sie um ihre Gebete (dua). Ich sage über sie tausendmal: wie Wunderbares hat Gott an euch getan (mâsâallah) und euch gesegnet (bârekâllah). Wer auch immer ihre Schriften sieht, wird begeistert sein und sie loben. Die Exemplare (nüsha) der Risale-i Nur, die fünfzig, sechzig Schüler unter den kleinen und unschuldigen Schülern der Risale-i Nur abgeschrieben hatten, haben sie uns zugeschickt. Wir haben diese Abschnitte in drei Bänden zusammengefasst. Einige von denen, die die Texte in diesem Band abgeschrieben haben, sind mit Name und Alter zum Beispiel die folgenden: Ömer 15, Mustafa 13, Hâfiz Nebi 14, Hicret 15, Hüseyin 11, Ahmed Zeki 13, Ayse 11, Hâfiz Ahmed 12, Mustafa 14, Bekir 9, Ali 12, Ayse 11 So sind die Abhandlungen (risalah) in diesem Band ein Teil von dem, was diese unschuldigen Kinder von der Risale-i Nur an Unterricht (ders) erhalten und abgeschrieben haben. Was sie in dieser Zeit mit großem Ernst an Arbeit geleistet haben, zeigt, dass in der Risale-i Nur eine derartige innerliche Freude (manevî zauk) zu finden ist, ein Licht (Nur), das sie anlockt, und dass die Risale-i Nur Freude, Frohsinn und eine Begeisterung verleiht, weshalb die Kinder sich so verhalten und welche jede Art Spiele und Förderungen übersteigt, die in den Schulen praktiziert werden, um die Kinder für das Lernen zu begeistern. Zudem zeigen diese Umstände (hal), dass die Risale-i Nur hier bereits bodenständig geworden ist. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass nun nichts mehr sie jemals wieder entwurzeln kann, sie sich vielmehr in künftigen Generationen fortpflanzen und so weiter bestehen wird. Genau so wie diese Schüler (sakird) unter den unschuldigen Kindern haben auch die ungeschulten Alten, welche diesem durchaus fesselnden Kreis der Risale-i Nur beigetreten sind, noch nach ihrem vierzigsten, fünfzigsten Lebensjahr begonnen, um der Risale-i Nur willen vierzig, fünfzig Abschnitte mit dem Stift abzuschreiben, welche dann in zwei, drei Bänden zusammengefasst wurden. Diese ungeschulten Alten - ein Teil von ihnen Hirten und Nomaden - welche es in einer solchen Zeit allen anderen Dingen vorgezogen haben, sich unter diesen Umständen für die Risale-i Nur einzusetzen, beweist, dass in dieser Zeit mehr als für das tägliche Brot ein Verlangen nach der Risale-i Nur besteht, weshalb diese Knechte und Mägde, Bauern, Hirten und Nomaden mehr als ihren gewohnten Lebensunterhalt in dem alltäglichen Lebensunterhalt erblicken, den ihnen die Wahrheit (hakaik) der Risale-i Nur bieten kann. In diesem Band habe ich mich wenig, in den anderen sechs Bänden bei der Korrektur der Abschrift der Unschuldigen und der ungeschulten Alten sehr angestrengt; die Zeit drängte mich. Ich habe darüber nachgedacht und dann wurde mir in meinem Inneren (manen) gesagt: Sei unbesorgt! Da ihre Abschrift nicht rasch gelesen werden kann und diejenigen, die es eilig haben daher gezwungen sind, langsam zu lesen, können sowohl der Verstand (akil) als auch das Herz (qalb), der Geist (ruh), die Seele (nefis) und das Gefühl (his) von den Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur, die als Nahrung und Speise (gida ve taam) gelten, ihren Anteil erhalten. Anderenfalls erhielte nur der Verstand (akil) seinen kleinen, ihm gebührenden Anteil. Alle anderen immateriellen Systeme aber könnten nicht mehr versorgt werden. Die Risale-i Nur sollte nicht wie die anderen Wissenszweige (ilim) studiert und wie andere Bücher gelesen werden. Denn die Kenntnisse des wahrhaftigen Glaubens (iman-i tahkikî) in ihr kann man nicht mit anderen Wissenszweigen (ilim) und ihren Erkenntnissen (maarif) vergleichen. Es findet sich dort neben dem Verstand (akil) auch noch Nahrung und Licht (kut ve nur) für all die anderen menschlichen Feinheiten (letaif-i insaniye). Kurzum: In den mangelhaften Abschriften der Unschuldigen und der ungebildeten Alten liegen zwei Vorteile: Erstens: Sie zwingen dazu, sie sorgfältig und aufmerksam zu lesen. Zweitens: Aus ihrem unschuldigen und aufrichtigen, innigen und süßen Mund und ihren Unterweisungen, in den süßen und feinsinnigen Themen der Risale-i Nur unterrichtet (ders) zu werden und dabei sowohl Geschmack (lezzet) als auch Begeisterung (hayret) zu beweisen. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder Said Nursî * * * Gott sei Lobpreis und Dank (Elhamdülillâh), dass in diesem Jahr Eure Schüler in Isparta durch ihre weltlichen Tätigkeiten (dünyevî mesagil) nicht (wieder) so sehr in Gottvergessenheit (ghaflah) versunken sind. Unser Einsatz für den Dienst am "Licht" setzt sich ernsthaft fort. Welche Anziehungskraft dieses "Licht" (Nur) auf die Herzen eines jeden Einzelnen von uns ausübt, lässt sich an unseren Gesichtern ablesen. Denn die Herzen Eurer Schüler sind von Freude erfüllt. In der Tat sagen alle Eure Schüler und unser geliebter Meister einstimmig: Obwohl wir es ja eigentlich gar nicht verdient hätten und trotz unserer Nichtigkeit wurden wir in aller Aufrichtigkeit in Dienst gestellt. In diesem lichtvollen Dienst haben wir sowohl als Schüler, als auch Schreiber, Gesprächspartner, Verteiler und Verbreiter, Kämpfer, Ratgeber für das Volk, Anbeter des Gerechten (Haqq) und dergleichen mehr, alle Schönheiten und Kostbarkeiten der Welt (cihandeger) auf einmal erhalten und nur wenig ist letztlich unser Dank, wie sehr wir auch unserem Herrn und Gott (Hazret-i Allah) dafür danken mögen. Dieser Dank, den wir abstatten möchten, erfüllt die Herzen von uns, Euren Schülern, mit Freude und Glück und erinnert uns dabei daran, dass auch er noch eine Güte (ihsan) unseres Schöpfers (Khaliq) ist, die im Überfluss in unsere Herzen (qalb) strömt. Und die gleiche Art von Dankbarkeit während des Lebens, das diese armseligen Bewohner und unser Meister (Ustadh), als er noch klein war (noch unbewusst in sich erfahren hatten), lässt (sich auch heute noch) aus unserer Haltung und aus unserem Verhalten ablesen. Unendliches Lob und grenzenloser Dank sei Gott dem Herrn in Seiner Majestät (Zât-i Zülcelâl), der uns in Seiner Gnade und Freigiebigkeit (lütuf ve kerem) von jenem Rinnsal völliger Unwissenheit (cehl-i mutlak) erlöst und aus dem Sumpf des Aufstandes und des Unglaubens (kufr) herausgezogen und zu Schülern jenes glänzendsten aller Lichter (Nur) gemacht hat, das die Augen blendet. Wenn unser Meister (Ustadh) uns den Sinn der Duplizität (iktiran) zweier Gnadengaben (ni'met), die gleichzeitig miteinander in Erscheinung treten, nicht schon vorher einmal erklärt hätte, er hätte sie aus unseren Schreibfedern, welche die vielfache Dankbarkeit unserer Herzen zum Ausdruck bringen, herauslesen können. Wir erkennen, unser geliebter Meister (Ustadh), unsere eigene Verfassung: Wir können der Ansprechspartner der Risale-i Nur nicht sein. Trotzdem bezeugen wir (müsahede) mit wachsendem Bedürfnis das Erscheinen des Erbarmens des Allbarmherzigen Schöpfers (Hâlik-i Rahîmin merhametli tecellileri). Das Herz unseres Meisters (Qalb-i Üstadh) ist ein glänzender Spiegel, ein Empfänger und ein Reflektor. Die Zunge des Meisters (Üstadh) ist ein hoher Botschafter, ein Lehrer und ein Wegweiser (mürsid). Die Haltung des Meisters (hâl-i Üstadh) ist das schönste, leibhaftig gewordene Beispiel, ein Muster und ein Vorbild. Die Bedürfnisse aller Schichten der menschlichen Gesellschaft werden von ihm aufgezeigt und beschrieben. So findet es sich denn, dass der Zustand (hal), der seit sieben Jahren Feuer speienden Gewaltmenschen, heute eine noch schmerzlichere Form (hal) angenommen hat. Wer auch immer Verstand besitzt, hält sein Ohr an den Mund seines Rundfunkgerätes und denkt voll Sorge darüber nach, was der morgige Tag wohl bringen wird. Nachdem nun im Osten die Japaner besiegt worden waren, wartet man nun darauf, dass die Welt (dunya) einen dauerhaften Frieden (salâh-i selâmet) in Sicherheit und Geborgenheit (Emn-ü emân) zustandebringen werde. Doch nun wurde sichtbar, dass sich im Norden eine teuflische (Deccal) Bewegung zeigte. Dieser Sachverhalt hat jeden in Unruhe und Aufregung versetzt. In dem Gedanken, dass wir einer düsteren Zukunft entgegengehen werden, wurden (alle Menschen) dazu getrieben, voll Sorge (den Nachrichten) im Rundfunk zu folgen. Gott sei Lob und Dank (Lillâhilhamd), dass die Risale-i Nur unsere Seelen (ruh) durch ihre erhabene Verkündigung wieder beruhigt. Durch ihre wahrhaftige Unterweisung (Hakiki ders) stellt sie unser Herz (qalb) zufrieden. So werden wir denn dieser Tage durch eine spirituelle Anspielung (mânâ-yi isârî) ermahnt, dass nun solch eine entsetzliche Strömung entstanden ist, dass einzig und allein dann, wenn die Welt (alem) der Christenheit in der Einheit mit den Muslimen, nämlich dadurch, dass sich die Evangelien mit dem Qur'an vereinigen und infolge dessen sich dem Qur'an unterordnen, die so entstandene himmlische Macht den Sieg erhalten wird, (welch obiger Sachverhalt) darauf hinzuweisen geruht, dass nun die Zeit gekommen ist, die Ankunft des hochehrwürdigen Jesus, mit dem der Friede sei (Hazret-i Isa Aleyhisselâm), zu erwarten. Wie ich gehört habe, hat das heutige Amerika eine seiner vier Kommissionen in alle Ecken der Welt ausgesandt, mit dem Auftrag, zu erforschen, welches die wahre Religion (sâlim bir din) ist, die das Heil der heutigen Menschheit sicherstellen werde. Weil dem so ist, wird die Risale-i Nur eine zeitgemäße Auslegung (müceddid) des Qur'an mit den Worten des Gerichts überall bekannt machen und so für eine elende, leidende Menschheit jenes allumfassende Heil bringen, an das wir mit aller Macht glauben. Solange noch unser geliebter Meister (Ustadh) über uns (wacht) und wir die Risale-i Nur, welche die erhabensten Wahrheiten (hakikat) in sich enthält und worin sich die gesegnete Auslegung (mübarek tefsir) des Qur'an in ihrer höchsten (Form) vorfindet, kennt unsere Freude weder Schranken noch Grenzen. Wenn also nun diese Wahrheiten (hakikat) Abhandlung (cüz'ü) um Abhandlung an die Öffentlichkeit gelangen, werden sie auch (dafür Sorge tragen), dass sie überall mit Interesse, ja mit Freude gelesen werden. Dafür gibt es sehr viele, ganz offensichtliche Beweise. Möge nun Gott es wollen (Insâallah), dass insbesondere die bereits im Druck (erschienenen) Exemplare des "Zehnten Wortes" (Onuncu Söz), das diese Idee (mefkûre) von einer Leugnung der Auferstehung (inkâr-i hasr) besiegt und besonders auch die Abhandlungen (risalah) über "das Große Zeichen" (Âyetül-Kübra), das, obwohl einmal heimlich gedruckt, nun aber frei und offen von jedermann gelesen werden kann und sehr große, wunderbare Wirkungen zeigt, wodurch der Glaube (takviye-i îman) gestärkt wird, sowie "die wohldurchdachten Gottesbeweise" (Hüccetül-Bâliga) und die "Fruchtabhandlung" (Meyve) und dergleichen Abhandlungen aus dem Gesamtwerk (Külliyat-i Nur), die alle Ideen (mefkûre) über die Leugnung Gottes (inkâr-i Ulûhiyyet) ganz und gar zunichte machen, die gnadenlosen (emansis) Mauern der Gottlosigkeit, die nun um den Qur'an herum aufgerichtet werden sollen, (durch die Hilfe) der Risale-i Nur mit der Wurzel ausgerissen werden, das gnadenlose (emansis) Feuer der Gottlosigkeit gelöscht wird und der ganzen Welt (dunya) der überschäumende Trunk (sarâb-i kauthar) von dem Leben schenkenden Elixier (âb-i hayat) eines gnadenreichen Glaubens (emanli îman) zu trinken gegeben werden kann! اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Schüler Hüsrev * * * Ihre gute Meinung (hüsn-ü zann) über meine Person, die sehr weit über das hinausgeht, was mir zusteht, kann ich nur im Namen der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur akzeptieren; andernfalls stünde es mir nicht zu, mich auf diesen Rängen (makam) sehen zu lassen. Des Weiteren ist die Berufung der Risale-i Nur nicht mystisch (tarîkat), sondern die Wahrheit (hakikat); ist eine Manifestation der Berufung (meslek) der Sahabis. Diese Zeit ist nicht die Zeit einer Mystik (tarîkat), sondern die Zeit zur Rettung des Glaubens (iman). Die Risale-i Nur versah und versieht diesen Dienst, Dank sei Gott (lillahilhamd), in schwersten und schwierigsten Zeiten. Der Kreis der Risale-i Nur ist nach der Verkündigung von Hazret-i Ali und Hasan und Hüseyn (möge Gott mit ihnen allen zufrieden sein), von Ghaus-i A'zam (Gott heilige sein Geheimnis) - aus dem Verborgenen (ihbarat-i gaybiye) heraus - ein Kreis ihrer Schüler (sakird) in dieser Zeit. Denn so wie Hazret-i Ali mit drei wunderbaren Verkündigungen aus dem Verborgenen (keramet-i ghaybiye) über die Risale-i Nur voraussagte, sagte auch Ghaus-i A'zam (Gott heilige sein Geheimnis) mit großem Nachdruck über die Risale-i Nur voraus und ermutigte ihren Verkünder (tercüman). Möge Gott es wollen, dass diese vier ganz persönlichen Abhandlungen, vier Abhandlungen über die wunderhaften Verkündigungen von Hazret-i Ali und von Ghausu-l'adham, einmal an euch gesandt werden können. Die Sachverständigen (ehl-i vukuf) des Gerichts konnten dem nicht widersprechen, sondern äußerten nur eine kleine Kritik, indem sie sagten: "So etwas sollte man nicht schreiben." Dementgegen habe ich ihnen eine Antwort gegeben, auf die sie dann nichts mehr gesagt haben. Ich habe ja meinen Unterricht von İmam-i Ali (möge Gott mit ihm zufrieden sein) durch Ghaus-i A'zam (Gott heilige sein Geheimnis), Zeynelâbidîn (möge Gott mit ihm zufrieden sein) und Hasan Hüseyin (möge Gott mit ihm zufrieden sein), nach Art von Üveys-al'Karani, unmittelbar in der Wahrheit erhalten. Daher ist auch der Kreis, in dem wir unseren Dienst leisten, ihr Kreis. Unendlicher Dank sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), denn durch die Hilfe eurer Gebete (dua) hat die Gefahr dieser gefährlichen, giftigen Krankheit, die ich mehr als fünfzehn Tage lang in einem heftigen Fieber durchmachen musste, vor zwei Tagen ihren gefährlichen Stachel verloren. Da eine Stunde Krankheit so viel Segen bringt wie ein Tag der Anbetung (ibadet), möge Gott durch diese Krankheit den Platz vieler Wohltaten (hayrat), die ich nicht verrichten konnte, ausfüllen und sie als eine Buße für meine vielen Fehler gelten. Schwäche und Krankheit setzen sich jedoch noch weiter fort. ... Ich gestehe, dass ich keineswegs würdig bin, ein solch angesehenes (makbul) Werk für mich in Anspruch zu nehmen. Es ist aber eine Besonderheit (se'n) und eine Gewohnheit (âdet) Gottes, in Seiner Allmacht (kudret-i İlahiye) und als einen Beweis für Seine Größe (azamet), aus einem kleinen, unbedeutenden Kern einen riesigen bergesgleichen Baum zu erschaffen. Dabei versichere (temin) ich hiermit unter Eid (kasem), dass es vielmehr meine Absicht (maksad) mit dem Lob (sena) der Risale-i Nur ist, die Wahrheiten (hakikat) des Qur'an und die Grundpfeiler des Glaubens (iman) zu stärken, zu beweisen und zu verbreiten. Unendlicher Dank sei meinem barmherzigen Schöpfer (Hâlik-i Rahîm), dass er mich dazu führt, nicht auf mich selbst stolz zu sein, mich vielmehr meine eigenen Schwächen und Fehler erkennen zu lassen, sodass in mir kein Wunsch mehr zurückbleibt, diese meine eigenwillige Seele (nefs-i emmare) auch nicht in den Augen anderer stolz zu erheben. Wenn ein Mann, der vor dem Tor des Grabes (kabir) wartet, heuchlerisch (riyakârane) diese vergängliche Welt (fâni dünya) hinter sich betrachtet, so ist dies für ihn in der Tat eine bedauernswerte Dummheit und ein furchtbarer Verlust. Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) mich vor solchen Verlusten bewahren! Âmîn. Ich grüße alle meine Brüder (selâm), jeden Einzelnen von ihnen, bete (dua) für sie und bitte auch sie um ihr Gebet (dua). * * * Meine lieben getreuen, gesegneten Brüder! Wir wünschen euch Gottes Segen für den heiligen Monat Ramadan und die Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) und beglückwünschen euch auch aus ganzem Herzen (ruh) und aus ganzer Seele (canim) zu eurem Festtag (bayram). Möge der barmherzige Allerbarmer euch noch mit vielen ähnlichen Tagen beehren (müserref). Âmîn! Auch wenn ich in diesem heiligen Ramadan zwar infolge einer Vergiftung überaus viele Unbilden erleiden und Schmerzen erdulden musste, schulde ich dennoch Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) unendlichen Dank, dass Er mir in Seiner Güte (ihsan) die Geduld und Ausdauer dazu geschenkt hat. Auch der bedeutungsvolle Segen (sevab) der Krankheit beseitigte die Rostflecke der Gottvergessenheit (ghaflet), welche die Plagen mir zugefügt hatten. Durch die Fülle (berekât) eurer Gebete (dua) wurde ich auch diesmal vollständig von der Vergiftung errettet. Nur die darauf folgende Schwäche und Erschöpfung ist doch ab und zu einmal eine Belastung für mich. Ich hatte bereits an euch geschrieben, dass die "Hizb-i Nuriye" eine Zusammenfassung der Risale-i Nur und des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) ist. So ist auch eine Zusammenfassung der Hizb-i Nuriye, welche die Notwendigkeit (vücub) der Existenz (vücud) und der Einheit Gottes (Tauhid) in dem "Großen Zeichen", das aus der Fülle dieses heiligen Ramadan entstanden ist und im Ramadan wieder neu herausgegeben wurde, in dreiunddreißig umfangreichen Sprachen, gleich wie in dreiunddreißig Stufen, zustandegekommen; der Geist (ruh), das Vorstellungsvermögen (hayal) und das Herz (qalb) wuchsen und gediehen auf diese Weise so sehr, dass ich auf jeder Stufe in ihrer Sprache das Bekenntnis (sehadet) لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah"} rezitierte, und dabei eine gewaltige Einheit (Tauhid) verspürte, als wäre ihre allumfassende Sprache zu meiner eigenen geworden. Daher kann das "Große Zeichen (Âyet-ül Kübra)" der Sonne gleich die Seelen (ruh) erleuchten und in ihnen die Lichter (Nur) des Glaubens (iman) entzünden. So bin ich denn ohne Zweifel und Argwohn zu dieser Überzeugung (kanaat) gelangt. Und so habe ich es denn erlebt und erkannt, was das Geheimnis (sirr) hinter dem Großen Zeichen ist, von dem Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, mit Nachdruck verkündet hatte. Diesmal schreibt mir der Brief, den Hüsrev, ein Held der Risale-i Nur, mit den Gefühlen aller Schüler (sakird) in Isparta geschrieben hat, zwar einen überaus großen Anteil (an unserer gemeinsamen Arbeit) zu, wozu ich aber nicht berechtigt bin. Da der Brief jedoch diesen so hochgradigen Zusammenhalt der heldenhaften Schüler aus Isparta und Umgebung und zugleich auch den vollkommenen Wert der Risale-i Nur zeigt, ist er würdig mit meinen Briefen in die Briefsammlung (Lâhika) oder anderen Stellen, die ihr dazu für ihn geeignet haltet, einzufügen. So senden wir euch denn eine Kopie von ihm in neuen Buchstaben zu. Meine ehrenwerten Brüder in Kastamonu, mit denen ich sehr verbunden bin, und Mustafa Osman, der ein Mittelsmann (vasita-i irtibat) zu den Brüdern in Isparta ist, haben tatsächlich in kurzer Zeit eine überaus wichtige Arbeit geleistet, weswegen sie das Recht (hak) erworben haben, in die erste Reihe besonderer Schüler (haslar) aufgenommen zu werden. Er war also mit ganzer Seele wahrhaftig, sodass er in nur wenig Zeit eine Arbeit geleistet hat, die normalerweise sehr viel Zeit beansprucht hätte. Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) möge ihm nach seinem Beispiel in der dortigen Umgebung viele Nachahmer schenken und ihnen Sicherheit (selâmet) gewähren. Âmîn. Ich grüße (selâm) alle meine Brüder und Schwestern, jede und jeden von ihnen, beglückwünsche (tebrik) sie und bete (dua) für sie. Said Nursî * * * Weil nun diese beiden sehr wichtigen Fragestellungen bereits an verschiedenen Stellen der Risale-i Nur vorzufinden sind, möchte ich sie doch noch einmal ganz kurz mit euch besprechen und vertraue dabei auf eure rasche Auffassungsgabe. Erstens: Ein Schüler der Risale-i Nur, der ehrlich und aufrichtig ist und auch den Qur'an kopiert, der in seiner Verkündigung ein Wunder (Kuran-i Mucizül-Beyan) ist, hat mich diesmal aufgrund seiner guten Meinung, die er von mir hat, obwohl das doch tausendmal über meine Grenzen hinausgeht, in dem Brief, den er uns geschrieben hat, (in einer bestimmten Angelegenheit) nach der Wahrheit (hakikat) gefragt. Da er den so wichtigen und heiligen Dienst (kudsi vazifah) an der geistigen Körperschaft der Risale-i Nur für einen Dienst (vazifah) an meiner eigenen, doch so gewöhnlichen Person hält, den er als einen ganz besonders erhabenen Dienst (ulvi vazifah) in der Nachfolgeschaft des Propheten (hilâfet-i nübüvvet) ansieht und von seinem Standpunkt aus in seinem Meister (Ustadh) jenen Funken zu erkennen glaubt, möchte er in mir nun auch die (sichtbar gewordene) Erscheinung jenes geistigen Kalifats (hilâfet-i mâneviye) erblicken. Erstens: Man baut über einer Ewigen Wahrheit (Bâki bir hakikat) keine vergänglichen Repräsentanten (sahsiyet). Täte man dies, würde man der Wahrheit (hakikat) damit Gewalt antun. Eine Aufgabe (vazifah), die in jeder Hinsicht vollkommen (kemâl) und ewig ist, kann nicht an Repräsentanten (sahsiyet) gebunden sein, die dem Zerfall und der Kritik (çürümeye ve çürütülmeye) ausgesetzt sind. Denn eine solche Bindung schadet dem Wert einer solche Aufgabe (vazifah). Zweitens: Das Aufscheinen der Risale-i Nur bringt nicht nur ein innerliches Erfülltsein (feyiz) mit sich, das einzig durch das Verständnis (fikr) ihres Interpreten oder als ein Ausdruck eines innerlichen Bedürfnisses (ihtiyac-i mânevi) aus dem Qur'an erwächst und sich allein nach der Begabung dieses Interpreten richtet, sondern entspricht vielmehr dem Wunsch nach Erfüllung (feyis) in den Herzen (ruh) aller reinen, standhaften und getreuen Personen, welche die Gesprächspartner dieses Interpreten und seine Gefährten im Unterricht (ders) des Qur'an sind. So wie sie weit mehr als die Begabung ihres Interpreten auf vielfache Weise zu dem Aufscheinen dieser Lichter (Nur) beitragen, indem sie diese annehmen, bestätigen und in die Praxis umsetzen, formen sie auch Wesen und Wirklichkeit der geistigen Manifestation (sahs-i mânevisinin hakikati) der Risale-i Nur und ihrer Schüler. Doch auch ein Interpret leistet dazu seinen Beitrag. Insoweit er diesen nicht durch seine Unaufrichtigkeit schmälert oder wertlos macht, kann er sich mit ihm zuvortun und durch ihn zu Ehre und Ansehen gelangen. Drittens: Diese Zeit ist eine Zeit der Gemeinschaft (cemaat). Die Genialität einer einzelnen Persönlichkeit, wie wundervoll auch immer sie sein mag, kann doch durch die Genialität der geistigen Körperschaft (sahs-i mânevi), die aus einer Gemeinschaft entsteht, überwunden werden. Wie dieser gesegnete Bruder geschrieben hat, darf man deshalb einen Dienst am Glauben (vazife-i îmani), der in gewisser Hinsicht die ganze islamische Welt (alem) zu erleuchten vermag und ein Licht heiliger (qudsi) Genialität ist, nicht einer hilflosen, schwachen, unterdrückten Person aufbürden, die noch dazu zahllose Feinde und hartnäckige Gegner hat, die sie durch Verrat und durch Beleidigungen in Misskredit zu bringen versuchen. Wollte man ihn ihr aber dennoch aufbürden und geriete diese (ohnehin schon) mit Fehlern behaftete Person nun durch den Verrat und unter den Schlägen ihrer Feinde ins Wanken, so würde sie unter dieser Bürde zusammenbrechen und ihre Last unter ihr auseinanderfallen. Viertens: Schon von alters her hatten viele Menschen eine besonders gute Meinung von ihren Lehrern und Meistern, von allen, die sie ausbildeten, schulten, unterwiesen, lehrten und unterrichteten und auch von ihren Fürsten (üstadh veya mürsid veya muallim veya reis) und sie schätzten sie weit über den Wert ihrer eigenen Persönlichkeit. Da sie mit Hilfe ihres Unterrichts und durch deren geistliche und weltliche Führung einen Nutzen zu finden hofften, wurde ihre oft bei weitem übertriebene gute Meinung auch bis zu einem gewissen Grade entgegengenommen. Obwohl sie der Wahrheit (vâkia) manchmal zuwiderliefen, wurden sie dennoch nicht kritisiert. Wenn also nun die Nur-Schüler jene erhabene (ulvi) Stufe und alle Vorzüge, die einem Meister (ustadh) angemessen sind, der seiner Nur-Schüler würdig ist, meiner armseligen, mit Fehlern und Mängeln behafteten Persönlichkeit zuerkennen und so mit Eifer und Begeisterung ihre Arbeit tun, so kann man eine solch gute Meinung in dieser Hinsicht, auch wenn sie alle Grenzen bei weitem überschreitet, durchaus noch akzeptieren. Man sollte das jedoch so verstehen, dass sie gleichsam im Besitz der geistigen Körperschaft der Risale-i Nur ist und (nur auf diese Weise) in meinen Händen ruht. Wenn nun aber vor allem die Gottlosen, die Irregeleiteten (ehl-i dalâlet), die Politiker (ehl-i siyaset) und die Gottvergessenen (ehl-i ghaflet), ja, sogar etwas naive religiöse Leute (sâfi kalb ehl-i diyanet), einer Persönlichkeit zu viel Bedeutung beimessen, kurzum alle Ungerechten eine solche Persönlichkeit verderben und damit der Wahrheit und Gerechtigkeit (hakikat) einen Schlag versetzen wollen, weil sie denken, dass ein armseliger (Mensch) wie ich die Quelle aller Lichter (Nur) sei, und nun mit ganzer Kraft danach streben, mich zu verderben, diese Lichter auszulöschen und selbst noch diejenigen, welche reinen Herzens (qalb) sind, davon zu überzeugen? Kurzum, ein Ereignis im Zusammenhang mit der nachstehenden Zweiten Fragestellung beleuchtet diese Wahrheit (hakikat). Zweite Fragestellung: Während ich am zweiten Festtag (bayram) einen kleinen Ausflug in die Umgebung machte, um Luft zu schöpfen, wurde ich durch einen bedeutenden Beamten auf fünffache Art ungerechter Weise mit Angriffen verfolgt. Doch Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) in Seiner Barmherzigkeit (rahmet) und Freigiebigkeit (kerim) machte mir, um trotz all der Bände der Risale-i Nur, die auf meinem Rücken und meinen Schultern lasten und bei der Ehre und Würde, die Herz (qalb) und Seele (ruh) meiner Schüler belasten, dennoch die Ruhe zu bewahren, eine ganz außerordentliche Ausdauer und Geduld zum Geschenk (ihsan). Andernfalls hätten sie ihre Intrigen, verbunden mit der Absicht, mich in Wut zu versetzen, verwirklichen können und (aufgrund dessen) den Erfolg der Risale-i Nur und besonders auch des "Großen Zeichens" (Âyetül-Kübra) verhindert. Gebt nun Acht und hütet euch, dass ihr euch keine Sorgen macht! Seid auch nicht ängstlich und nicht aufgeregt. Auch braucht ihr euch meinetwegen nicht zu beklagen und mich nicht zu bemitleiden. Möge die Gnade Gottes (inayet-i Ilâhiyye) uns vor allem Zweifeln und Schwanken, wenn auch im Verborgenen, behüten und möge dadurch die Ayah عَسَى اَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Aber vielleicht verabscheut ihr etwas, das gut für euch ist!" (Sure 2, 216),} sich an uns offenbaren und durch uns bestätigt werden. Aber auch diesmal sind ihre Pläne wieder ohne Ergebnis geblieben. Doch gibt es auch in dieser Provinz (vilayet) Menschen, die ganz unmittelbar von einer hohen Behörde (makam) die Macht (kuvvet) erhalten haben, mich zu belästigen. Wäre es möglich, sollte man daher darauf hinwirken, dass der Gerichtshof in Denizli und das Revisionsgericht in Ankara meine Überstellung an einen anderen, für mich besser geeigneten Ort veranlassen, und zwar unter dem Aspekt als Begründung, dass ich das Klima hier leider nicht vertragen kann. Da ich selbst nichts dazu tun kann, wäre es gut, wenn Freunde in Denizli, die sich mir ganz besonders verbunden fühlen, (in dieser Richtung) etwas unternehmen würden. Wenigstens sollten sie (dafür Sorge tragen), dass ich unter irgendeinem Vorwand in das dortige Gefängnis eingeliefert werde. SAID NURSÎ * * * Mein lieber, getreuer, vielmals gesegneter, so fleißiger, stets aufrichtiger und hochgeschätzter Bruder Hüsrev! Dein Brief, den ich am zweiten Festtag (bayram) erhalten habe, an demselben Tage, an dem eine Taube kam, als wollte sie mir eine Nachricht von dem Vorfall überbringen, bei dem die Polizei mein Haus erstürmte (hâdise-i taarruziye), was mich doch sehr bedrückt hatte, war mir eine heilende Salbe, eine Medizin für meine Plagen und Sorgen, die mir daraus erwuchsen; er hat mich dazu gebracht, an die folgende Bedeutung (mana) zu denken: "Den unbedeutenden Männern gegenüber, welche dich schikanierten, findest du auch diesen wundervollen Respekt und die Ehrerbietung (hürmet ve ihtiram) der Helden der Gül ve Nur {Namen zweier Nur-Schüler} Fabrik, was keine derartige Beleidigung (hakaret) von ein, zwei verstockten (vicdansiz) Kerlen, ja noch nicht einmal die Schikanen (ihanet) von Millionen deiner Feinde wieder aufheben oder ihre Bedeutung zunichte machen könnte." So ähnlich kam es mir in den Sinn (qalb). Ich habe jedoch meine eigene Gestalt betrachtet; während sie schon einem Dattelkern gleicht, der verrottet und vertrocknet ist und seinen Auftrag (vazifah) bereits beendet hat, habe ich gesehen, dass Sie sie wie einen fruchttragenden (meyvedar), prächtigen, riesigen Baum im Garten der Risale-i Nur betrachten, der gewissermaßen aus diesem Kern heraus und emporgewachsen ist. Ich habe jedoch gesehen, wie Ihr außerordentlich guter Eindruck (hüsn-ü zann) von mir aus diesem Baum hervorgeht und wie auch der Kern in gewisser Hinsicht, weil er eine Art Mittel dazu war, diesen guten Eindruck (hüsn-ü zann) erfahren hat. Die erste Seite dieses Briefes ist schön; das ist auch meine Meinung (istirak). Auf der zweiten Seite habe ich einige Stellen mit meinem Stift verändert und sie etwas abgemildert, z.B. können wir das sechs Monate währende Kalifat von Hazret-i Hasan, mit dem Gott zufrieden sein möge, mit der Kraft und dem Segen (kuvvet ve feyiz), den die Risale-i Nur aus dem Cevsen-ül Kebir und der Celcelutiye erhält, hinsichtlich der Verbreitung der Glaubenswahrheiten (nesr-i hakaik-i imaniye), welche die wichtigste Aufgabe des Kalifattums (vazife-i hilafet) ist, indem sie die kurze Zeit von Hazret-i Hasan, mit dem Gott zufrieden sein möge, in eine längere Zeit verwandelt, als die Fortsetzung des fünften Kalifats betrachten. Denn das, was die Fähigkeit besitzt, durch die wahrhaftige Gerechtigkeit (adalet-i hakikiye) die Menschen in diesem Zeitalter glücklich (mes'ud) zu machen, ist die Risale-i Nur. Ihre geistige Körperschaft (sahs-i manevî) gilt als ein Helfer, als eine Fortsetzung, ein geistiges Kind (manevî veled) von Hazret-i Hasan, mit dem Gott zufrieden sein möge.Ich habe deinen Brief etwas abgemildert. Im Vergleich dazu habe ich statt deiner an einigen Stellen meinen Stift gebraucht. Am selben Tag jedoch hat mir das Gericht meine Bücher und die Manuskripte der Briefe zurückgegeben (teslim). Unter diesen Manuskripten, denen sie sehr viel Beachtung geschenkt und daher mit einem grünen Stift gekennzeichnet hatten, also genau unter diesen Manuskripten habe ich den fehlenden Abschnitt gefunden, den ich Ihnen bereits geschrieben hatte; ich sagte: "Gott sei gepriesen (fesübhanallah)!" Und es war mir plötzlich (mana) so, als sagte er zu mir: "Beantworte seinen Brief durch mich." Vielleicht ist dieser Abschnitt bereits in die Briefsammlung eingereiht. Ich schicke ihn Ihnen trotzdem noch einmal unverändert zu. Dieser Abschnitt ist folgender: "Ihr sollt mich nicht hinsichtlich der Ränge (makam) einordnen, die ihr mir mit eurem guten Eindruck (hüsn-ü zann) von meiner derart fehlerhaften Person beimesst, sondern die Aufgabe (vazifah) und den Dienst (hizmet) in Augenschein nehmen und mich von diesem Standpunkt aus beurteilen. Würde diese Maske (perde) fallen, so würde mein wahres Wesen, das von Kopf bis Fuß mit Fehlern übersät ist, bewirken, dass ihr vor mir davonlauft. Um nicht aus eurer Bruderschaft (kardeslik) mit mir davonzulaufen und sie zutiefst zu bedauern (pisman), sollt ihr eure Verbundenheit mit mir nicht mit Rängen (makam) verknüpfen, die ihr in eurer Vorstellung weit über meine Grenzen hinaus meiner Person beimesst (tasavvur). Ich bin für euch ein Bruder (kardes), euer Lehrer (mürsidlik) zu sein, steht mir dagegen nicht zu. Ich bin auch kein Meister (ustadh), sondern euer Mitschüler (arkadas). Ich brauche wegen meiner Fehler euer liebevolles Gebet (sefkatkârane dua) und euren Beistand (himmet). Ihr dürft von mir noch nicht einmal meinen Beistand (himmet) erwarten, vielmehr bedarf ich meinerseits eures Beistandes (himmet). Durch die Güte (ihsan) und die Gnade Gottes (kerim) des Gerechten (Cenab-i Hakk) haben wir uns in einem überaus heiligen (kudsî), besonders wichtigen und besonders wertvollen und für alle Gläubigen (ehl-i iman) nützlichen Dienst (hizmet) nach dem Prinzip der Arbeitsaufteilung (taksim-i mesaî) zusammengeschlossen. Die Bedeutsamkeit und der Wert einer geistigen Körperschaft (sahs-i manevî), die aus eurem Zusammenhalt (tesanüd) erwächst, genügt uns als unser Meister (ustadh) und unser Lehrer (irsad). Da in dieser Zeit nun einmal der Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) vor allen anderen Dingen eine heilige Aufgabe (kudsî vazife) ist, und da nun einmal im Vergleich mit der Qualität (kemmiyet) die Bedeutung der Quantität (keyfiyet) nur gering ist, und da nun einmal die sich ständig wechselnden und sich wandelnden politischen Umstände und Verhältnisse im Vergleich zu dem ewigen (ebedî), immerwährenden, festgefügten Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) nur unbedeutend sind und daher kein Maßstab sein können, müssen wir uns mit den segensreichen Rängen (feyizli makam) begnügen, mit denen uns die Risale-i Nur im Rahmen ihrer Anweisungen (talimat) beschenkt. Anstatt mir weit über meine Grenzen hinaus mit eurer außerordentlich guten Meinung (hüsn-ü zann) einen übertrieben hohen Rang zuzuerkennen, ist eine außerordentliche Treue (sadakat) und Standhaftigkeit (sebat) und eine überaus aufrichtige Verbundenheit (irtibat) und Wahrhaftigkeit (ihlas) notwendig. In diesem Sinne müssen wir stets voranschreiten." Und mit Recht (elhak) sind auch Sie hier bereits ganz besonders weit vorangeschritten. (Ende des Abschnitts) * * * Meine getreuen, standhaften und aufrichtigen Brüder! Eine sehr wichtige Frage, die sowohl die materiellen als auch die geistigen Dinge betrifft und die ich mir sowohl selber stelle, als sie mir auch von denen gestellt wird, mit denen ich in Verbindung stehe, ist Folgende: "Warum interessierst du dich, im Gegensatz zu allen anderen, nicht für all die vielen mächtigen (kuvvet) und bedeutungsvollen (Kräfte), die dir helfen wollen? Was doch kein anderer täte? Willst du etwa damit zeigen, dass du sie gar nicht nötig hast? Und warum nimmst du die hohen Ränge (makam) nicht an, von denen die Elite der Schüler der Risale-i Nur sich einstimmig wünscht, dass du sie doch annehmen mögest, was doch ein jeder verlangt, ja geradezu fordert und doch auch der Verbreitung, ja dem Sieg (fütuhat) der Risale-i Nur durchaus dienlich sein würde? Warum weist du das denn so heftig zurück?" Antwort: In dieser Zeit brauchen die Gläubigen (ehl-i îman) eine Wahrheit (hakikat), die so beschaffen sein muss, dass sie für nichts in der Welt (kainat) als ein Mittel (zum Zweck) oder als Sprungbrett verwendet werden kann, dass sie durch Groll oder irgendeine böse Absicht nicht beschmutzt werden kann, dass sie sich von keinem Zweifel und von keiner Philosophie unterwerfen lässt, eine Glaubenswahrheit (îman hakikat), die nur auf diese Art unterrichtet werden soll, damit der Glaube (iman) gegen den Angriff der Irrtümer (dalâlet), die sich seit Tausend Jahren angehäuft haben, von allen Gläubigen (ehl-i Iman) bewahrt werden kann. So misst denn, von diesem Punkt aus betrachtet, die Risale-i Nur allen in- und ausländischen Helfern und ihrer an und für sich bedeutenden Macht (kuvvet) keine weitere Bedeutung bei, sucht sie nicht auf und schließt sich ihnen nicht an, sodass sie in den Augen der einfachen Gläubigen (ehl-i îman) nicht als Sprungbrett für einige Ziele des irdischen Lebens (hayat-i dünyeviye) verstanden werden kann und - da sie außer unmittelbar für das ewige Leben (hayat-i bâkiye) für nichts anderes als Fahrzeug dient - ihre außerordentliche Kraft und Wahrheit (hakikat) die angreifenden Zweifel und Unsicherheiten beseitigen möge. Obwohl aber diese geistigen, hochgeschätzten, von allen Kennern der Wahrheit (ehl-i hakikat) ersehnten leuchtenden Ränge (makam) und Sprossen (auf der Stufenleiter) zum Ewigen (uhrevî) Leben doch nun keinem (Menschen) schaden und dir von unseren aufrichtigen Brüdern nur in guter Absicht zugeschrieben werden, dir in deiner Aufrichtigkeit auch gar keinen Schaden zufügen, falls du sie denn annehmen möchtest, obwohl es doch dafür unwiderlegliche Beweise und Zeugnisse gibt, weichst du nicht schlicht und bescheiden vor diesen Stufen und Rängen (makam) zurück, sondern fliehst sie heftig, ja geradezu wütend, und brichst dabei deinen Brüdern, die dir diesen Rang (makam) andienen möchten, das Herz. Antwort: So wie ein opferbereiter Mensch (ehl-i hamiyet) sein eigenes Leben (hayat) für das seiner Freunde hingibt, so muss auch ich, um das Ewige Leben der Gläubigen (ehl-i îmanin hayat-i ebediye) vor gefährlichen Feinden zu schützen, falls es notwendig werden sollte, (und es ist in der Tat notwendig), nicht nur diese eigenen Ränge, derer ich auch gar nicht würdig bin, nein, vielmehr auch die wirklichen Stufen eines ewigen Lebens (hakikî hayât-i ebediyenin makamlari), schon um der Unterweisungen in der Liebe (ders-i sefkat) willen, die ich von der Risale-i Nur empfangen habe, zum Opfer bringen, und um der Unterweisungen in der Liebe (ders-i sefkat) willen, die ich von der Risale-i Nur empfangen habe, aufgeben. Zu allen Zeiten und besonders in dieser unserer Zeit, vor allem aber in einem vom Egoimus (enaniyet) und einer allgemeinen Gottvergessenheit (ghaflah), wie sie an allen Irrwegen (dalalet) wächst, aufgewühlten Jahrhundert, in dem (die Menschen) sich zur Schau stellen (hodfürusluk) und in dem Politik und (westliche) Philosophie obsiegen, machen die hohen Ränge (makam) in der Tat alle anderen Dinge von sich abhängig und gebrauchen sie als Sprungbrett. Ja, für die Ränge im weltlichen Leben (dünyevî makam) werden auch noch für heilig erachtete Werte (mukaddesat) als Werkzeug gebraucht. Was aber die geistlichen Ränge (makam) betrifft, so werden sie sogar noch mehr als Werkzeug gebraucht. So bleibt denn eine Beschuldigung (im Raum) stehen, man wolle, um sich im Rampenlicht der Öffentlichkeit halten zu können oder aber sich für einen derartigen Rang (makam) als geeignet zu erweisen, einige heilige (kudsi) Dienste und sogar Wahrheiten (hakikat) als Sprungbrett und Mittel (zum Zweck) gebrauchen, wodurch auch die dabei verbreiteten Wahrheiten (hakikat) in Zweifel gezogen und nicht mehr ernst genommen werden. Ist dabei der Nutzen eines derartigen Ranges (makam) für eine solche Person nur ein einfacher, so ist doch der Verlust an Ansehen in der Öffentlichkeit ein tausendfacher. Zusammenfassung: Es ist aufrichtige Wahrhaftigkeit (Hakikat-i ihlâs), die mir die Dinge verbietet, die mir als ein Mittel zu Ruhm und Ehre, zu weltlichem und geistlichem Rang dienen könnten. Zwar erleidet der Dienst an der Risale-i Nur dadurch einen großen Schaden, aber, da die Quantität im Vergleich zur Qualität keine Bedeutung hat, halte ich es doch als ein aufrichtiger Diener für viel wichtiger, zehn Männer in aufrichtiger Wahrhaftigkeit (hakikat-i ihlâs) über die Wahrheit des Glaubens (hakaik-i îmaniye) zu unterweisen, die über allem steht, als Tausende Männer in der Kraft (der Geistlichkeit) eines großen Pols (kutbiyet) rechtzuleiten (irsad). Denn diese zehn Männer können, wenn sie genau diese Wahrheit (hakikat) als über allen anderen Dingen stehend erkennen und darin standhaft sind, in ihren Herzen (qalb), die den Samenkernen gleichen, zu einem einzigen Baum werden. Doch diesen tausend Mann gegenüber, wenn sie denn infolge all der Zweifel und der Einflüsterungen dieser Welt (dunya) den Unterricht durch einen Pol (qutub) als etwas betrachten, das aus "dem eigenen Rang (makam) und den eigenen, persönlichen Eindrücken erwachsen ist" und so besiegt und wieder zerstreut werden, ziehe ich es doch vor, ein Diener zu sein, statt einen besonderen Rang (makam) einzunehmen. Ich habe mir sogar darüber Sorgen gemacht, dass jenem gewissen Mann, der mich fünfmal wider Recht und Gesetz an einem Feiertag gemäß dem Plan meiner Feinde belästigt hatte, nun ein Unglück zustoßen könnte. Denn da dieser Vorfall bereits publik geworden ist, sagte ich, weil mir die einfachen Leute unmittelbar danach wunderbare Fähigkeiten (keramet) zuschreiben und einen entsprechenden Rang (makam) verleihen könnten: "Oh Herr (Ya Rabbi), führe ihn auf den rechten (islah) Weg und gib ihm seinen gerechten Lohn! Aber lass das bitte nicht auf wunderbare (keramet) Weise geschehen!" In diesem Zusammenhang möchte ich noch folgendes erklären: Ich entdeckte dieses Mal in den Briefen der Schüler, die uns vom Gericht wieder zurückgegeben worden waren, noch einen Brief mit vielen Unterschriften. Vielleicht findet er sich unter den gesammelten Briefen (lâhika) wieder. Er handelte vom Segen, den die Schüler der Risale-i Nur bei ihrem Lebensunterhalt (erfahren haben), während andere eine Ohrfeige (zu ihrer Ermahnung) empfingen. Es besteht hier kein Zweifel daran, dass auch in Kastamonu einige solche Ohrfeigen bekommen haben. Und auch hier haben fünf Leute solche Ohrfeigen empfangen. {(*): Wir haben das mit unseren eigenen Augen gesehen. Und wir haben in der Tat keinen Zweifel daran. Im Namen aller hiesigen Schüler Ceylan, İbrahim} Ein Schreiber der Risale-i Nur fragte: "Warum bekommen die Freunde wegen ihrer Fehler Ohrfeigen, während die Feinde, die uns angreifen, sie nicht auf gleiche Weise bekommen?" Antwort: Wenn jemand kein Beamter ist oder einfach nur ein Privatmann und von sich aus jemanden misshandelt (hiyanet), so bekommt er eine Ohrfeige nur für sich allein. So etwas kommt sehr häufig vor. Es gibt auch sehr viele, die sich durchaus treu (sadakat) verhalten, im täglichen Leben (maiset) ihren Segen (bereket) empfangen, in ihrem Herzen (qalb) Ruhe und Gelassenheit (rahat) finden und dergleichen Gnadengaben (ikram) mehr erfahren. Wenn es sich um einen Beamten handelte, der im Namen des Gesetzes (kanun) andere gesetzlos misshandelt und belästigt hat, so wird dies zum Anlass für eine ganz allgemeine Ohrfeige, die über die jeweilige Provinz und auch dessen armes Volk (ahaliye) kommen wird. So wird er zum Auslöser von Erdbeben (zelzele), Dürrekatastrophen, Epidemien, Unwettern und anderen Unglücken (bela'), die zu einem Notstand führen. Und so scheint es denn, als habe der betreffende Beamte selbst gar keine Ohrfeige bekommen. Wenn es sich aber um diejenigen handelt, die im Interesse ihrer Glaubenslosigkeit unseren Dienst am Glauben (iman) stören, so wird nach der Regel اَلظُّلْمُ لاَ يَدُومُ وَالْكُفْرُ يَدُومُ {"Die Ungerechtigkeit setzt sich nicht fort, der Unglaube aber setzt sich fort,"} die Strafe für die Ungerechtigkeit derer, die sich bis zum Grade des Unglaubens verstiegen haben - weil sie so schwer ist - auf das Jenseits verschoben; meistens werden ihre Strafen nicht wie die für die kleineren Ungerechtigkeiten schon in dieser Welt (dunya) vollzogen. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Said Nursî * * * An den Herrn Direktor für die Öffentliche Sicherheit in Ankara! Wenn Sie mit einem Hilflosen, der sich seit zwanzig Jahren inoffiziell sowohl in Einzelhaft (münferid) als auch in Isolations-Haft (tecrid-i mutlak) befindet und der, obwohl er auf einen bloßen Verdacht hin - völlig grundlos - beispiellos unter Druck gesetzt wird, dennoch schweigt, zwar nicht formell aber dennoch wahrhaftig (hakikî) und ernsthaft sprechen wollen, möchte ich gerne einmal mit Ihnen - und wenn auch nur in aller Kürze - korrespondieren. Erstens: Zwei Jahre lang haben zwei Gerichte alle Werke und Briefe der letzten zwanzig Jahre meines Lebens untersucht und keinen einzigen staatsfeindlichen Absatz oder irgendetwas gegen die Regierung oder die öffentliche Sicherheit gefunden oder finden können. {weil es ihn gar nicht gab!} Beweis dafür ist, dass sie mir alle meine Bücher, die privaten wie auch die zur Veröffentlichung geeigneten, zugleich mit meinem Freispruch wieder zurückgegeben haben, was ein unwiderlegbares Zeugnis und ein Beleg dafür ist. Was mein Leben noch vor diesen letzten oben erwähnten zwanzig Jahren betrifft, so ist es ein Beweis dafür, dass es für dieses Land und sein Volk opferwillig verbracht wurde. Das Gleiche gilt auch für meine Dienste im Ersten Weltkrieg als Kommandant eines Freiwilligen-Bataillons unter der Anerkennung des Oberkommandierenden und mein außerordentlicher Dienst, den die führenden Persönlichkeiten der Regierung in Ankara so hochgeschätzt haben, und der Jubel mit dem sie mich bei meinem Auftritt vor der Abgeordnetenversammlung (Meclis-i Meb'usan) empfangen haben. Also ist die Schikane (azab), die mir in den letzten zwanzig Jahren angetan wurde, ganz und gar illegal und ein völlig willkürliches Vorgehen. In diesen zwanzig Jahren habe ich vierzig Festtage einsam und allein verbracht. Nun aber reicht es mir! Ich stehe am Tore meines Grabes (kabir). Also zwingt mich nicht dazu, mich noch weiter um die weltlichen Angelegenheiten zu kümmern! Da Sie außerdem auch noch der Direktor für die Öffentliche Sicherheit sind, müssen Sie auch für meinen Dienst sein. Denn wie bereits in den Gerichtsverhandlungen festgestellt wurde, trägt die Unterrichtung (ders) in der Risale-i Nur dazu bei, wenn sie sich auch um die weltlichen (dunya) Angelegenheiten kümmert, mit aller Macht (kuvvet) die Grundlagen der öffentlichen Sicherheit aufrechtzuerhalten (muhafaza), sie zu schützen und dem Verderbnis und den Aufständischen den Weg abzuschneiden. Der Beweis dafür, dass sie als heilige (kudsî), geistige Ordnungskommissare (manevî inzibat) wirken, ist, dass die Polizei von drei Städten (vilayat) das bereits verstanden hat. In den letzten Tagen habe ich daraus, dass sich die Beamten sehr häufig bemühten, das Volk (ahali) einzuschüchtern, damit sie nicht mit mir reden, entnommen, dass das Ganze dazu diente, diese allgemeine Zuwendung (teveccüh-ü amme) zu mir, wenn sie auch weit über das hinausgeht, was mir zusteht und ich sie eigentlich gar nicht verdiene, abzubrechen. Ich erkläre Ihnen aber, dass ich - wie in den Briefen, die ich privat an meine nächsten Brüder geschrieben habe - ausdrücklich zu lesen steht, diese allgemeine Zuwendung überhaupt nicht akzeptiere (kabul), dass ich sie ablehne, weil sie unserer Berufung (meslek) und unserer Wahrhaftigkeit (ihlas) widerspricht. In diesem Punkt habe ich die Bitte aller meiner vielen Brüder zurückgewiesen. Ich habe lediglich die Verheißungen (haber) der früheren Persönlichkeiten aus dem Verborgenen (gaybî) akzeptiert und aufgeschrieben, die den Wert der Risale-i Nur aufzeigen, welche die Wahrheit (hakikat) des weisen Qur'an auf eine beispiellose Weise kommentiert (tefsir). Ich habe bewiesen (isbat), dass ich selbst nur ein gewöhnlicher Diener bin. Den unmöglichen Fall (farz-i muhal) einmal angenommen, ich würde in diese öffentliche Zuwendung (teveccüh-ü amme) einwilligen, so würde das der öffentlichen Sicherheit dienlich sein und für Ordnungsbeamte gleich Ihnen nützlich sein. Da nun einmal der Tod nicht getötet werden kann, bleibt er ein Problem, das manche weit mehr beschäftigt als das Leben selbst. Neunzig von hundert Menschen arbeiten für die Sicherung (selâmet) ihres eigenen Lebens. Wir, die Schüler (sakird) der Risale-i Nur, kämpfen jedoch gegen diesen furchtbaren Angriff des Todes, dem mit Sicherheit (muhakkak) jeder von uns einmal begegnen wird. Unendlicher Dank sei dafür, dass wir hunderttausende Zeugen (sahid) dafür anführen können, dass bis heute dieser Tod für hunderttausende Männer statt einer Hinrichtung auf ewig (i'dam-i ebedî) durch die Risale-i Nur in einen Entlassungsschein (terhis tezkeresi) umgewandelt werden konnte. Während wir aber nun erwarteten, dass diejenigen, die so wie Sie ihr Land (vatanperver) und ihr Volk (milliyetperver) lieben, uns aufgrund dieser Tatsache (hakikat) eigentlich unterstützen und uns zujubeln müssten, überlasse ich es Ihrer Einsicht (insaf), inwieweit es von Ihrer Einsicht (insaf) und Ihrem Patriotismus (hamiyet) entfernt ist, uns aufgrund irriger Verdächtigungen zu beschuldigen und mit einer polizeilichen Aufsicht zu schikanieren. Ihr illegal isoliert in Einzelhaft lebender Said Nursî * * * An den Direktor für Öffentliche Sicherheit in Afyon Im Vertrauen auf Ihre Menschlichkeit und Ihre Einsicht (vicdan) möchte ich mit Ihnen über meine privaten Angelegenheiten sprechen. Zudem stehen Sie in Anbetracht Ihrer Verpflichtungen (vazifah) mit uns in einer viel zu engen Beziehung. Denn in zwanzig Jahren hat es unter hunderttausend Schülern der Risale-i Nur bezüglich der öffentlichen Sicherheit nicht einen einzigen Zwischenfall gegeben, was auch die Aussagen so vieler Polizeibeamter beweisen, die niemals irgendetwas gegen uns zu protokollieren hatten. Ich habe von einem Kind gehört, dass der Direktor für Öffentliche Sicherheit in Ankara hierhergekommen ist. Da habe ich etwas zu Papier gebracht, mit dem Gedanken, dass er sich auf jeden Fall nach meinem Befinden erkundigen wird, sodass ich es ihm, anstatt mit Ihnen über meine Krankheit zu reden, überreichen könne. Dann habe ich plötzlich gehört, dass er wieder weggegangen ist. So sende ich es denn Ihnen als Beilage zu. Sie können es ihm zur Kenntnisnahme übersenden, wenn Sie das für angemessen halten. Ich selbst kümmere mich nicht um weltliche Angelegenheiten, habe auch keine Möglichkeit, mich mit irgendwelchen Menschen (halk) zu treffen. Ich habe hier außer Ihnen niemanden mehr, den ich um seine Zustimmung bitten könnte. Die Angelegenheit in Bezug auf meine Person ist zwar völlig unbedeutend und rein persönlich; die Angelegenheit, welche die Risale-i Nur betrifft, ist jedoch von sehr großer Bedeutung für dieses Land und sein Volk (vatan ve millet). Ich versichere Ihnen ausdrücklich, anhand vieler Hinweise und aus meiner vollen Überzeugung, dass dieses Land, sein Volk und die Regierung in diesem Lande und die islamische Welt (âlem), ja diese ganze Erde (dunya), schon in einer kurz bevorstehenden Zeit solche Werke, wie die Risale-i Nur, besonders dringend brauchen wird. Es wird seine Existenz (mevcudiyet), sein Ansehen (haysiyet), seine Würde (seref) und den Stolz der Geschichte seiner Zeit (mefahir-i tarihiye) beweisen, indem es sie vorlegt. Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Ali Efendi, einer der Schüler (sakird) der Risale-i Nur in dem Dorf Aliköy, stellte mir eine Frage nach der ehrwürdigen Ayah, welche die Heuchler (münafik) betrifft. Da mir aber die Umstände z.Zt. keine ausführliche Erklärung erlauben, möchte ich hier nur kurz ein, zwei Sätze dazu sagen. Was in der Ayah, die sinngemäß (meâl) lautet: "Nach dem Tode eines Heuchlers wird kein Gebet für ihn verrichtet." gemeint ist, sind die Heuchler, die in damaliger Zeit durch einen Hinweis Gottes (ihbar-i İlahî) bekannt geworden waren, und über die es daher keinen Zweifel gibt. Ansonsten ist es nicht richtig, wenn man auf einen bloßen Verdacht oder Zweifel hin jemanden einen Heuchler nennt und kein Gebet (namaz) für ihn verrichtet. Wenn jemand nun einmal لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah"} ausgesprochen hat, gehört er zu den Leuten, welche die Gebetsrichtung einhalten (ehl-i kible). Ist er nicht ausdrücklich mit seinem Unglauben hervorgetreten, oder hat er das später wieder bereut (tövbe), kann man das Gebet (namaz) für ihn verrichten. In Anbetracht dessen, dass in Aliköy die Aleviten die Mehrheit bilden und ein Teil von ihnen darin bis zum Äußersten (Râfizîlik) gehen könnte, so darf auch der Schlechteste (fena) von ihnen trotzdem nicht unter dem Begriff (hakikat) "Heuchler" eingereiht werden. Denn ein Heuchler ist ohne Glaube (itikad), ohne Herz (qalb) und ohne Einsicht (vicdan); er ist gegen den Propheten, mit dem Friede und Segen sei, wie manche der heutigen Ungläubigen (zindik). Was nun die Extremisten (müfrit) unter den Aleviten und Schiiten betrifft, so sind sie nicht einmal gegen den Propheten, mit dem Friede und Segen sei, im Gegenteil: in ihrer Liebe (muhabbet) zur Familie des Hauses (Âl-i Beyt) des Propheten nähren sie ihre Liebe bis ins Extrem (ifratkârane). Im Gegensatz zu der Untertreibung (tefrit) der Heuchler übertreiben (ifrat) diese. Wenn sie die Grenzen des Gesetzes (Hadd-i Seriat) überschreiten, gehören sie nicht zu den Heuchlern, sondern zu den Leuten einer ketzerischen Neuerung (ehl-i bid'a). Sie werden zwar sündig (fâsik), aber nicht ungläubig (zindika). Wenn sie Abu Bekir, Ömer und Osman, mit denen Gott zufrieden sein möge, die Hazret-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, zwanzig Jahre lang verehrt (hürmet) und ihre Herrschaft (hüküm) durch seinen Dienst als seychülislâm anerkannt hatte, nicht kritisieren, und wenn sie diese drei Kalifen genauso verehren wie Hazret-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, sie verehrt hatte und ihre Gebete (farz namazi) einhalten, so genügt das. Des Weiteren ist nun einmal der größte Meister (ustadh) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur nach dem Propheten, mit dem Friede und Segen sei, durch das Zeugnis (sehadah) der Celcelutiye İmam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge. Die Schiiten und die Aleviten behaupten, ihn zu lieben (muhabbetini dava). Wenn sie nicht mehr als die Sunniten Unterricht (ders) in der Risale-i Nur bekommen, würde ihre Liebe zum Haus des Propheten missverständlich sein. Ich hörte schon vor einigen Jahren, dass in diesem Dorf der Aleviten durch den Einsatz von drei Alis die unschuldigen Kinder die Risale-i Nur mit Begeisterung abgeschrieben haben. Ich hatte dieses Dorf damals sogar in mein Gebet eingeschlossen. Möge Gott es wollen (insâallah), dass mein Gebet (dua) durch den Einsatz unseres Bruders Ali, der dort wieder als Imam eingesetzt werden soll, und durch den Einsatz aller Brüder, unter denen auch Küçük Ali ist, ein Erbe von Hafiz Ali, Gott möge sich seiner erbarmen, für sie nicht vergeblich sei. Dann werden auch die beiden Gruppen in diesem Dorf, Sunniten und Aleviten sich miteinander vereinigen (ittifak). * * * Seid nicht besorgt wegen des letzten ärgerlichen Vorfalls (hâdise-i ihanet). Dieses Ereignis wurde von der Agenda genommen. Die Ränkeschmiede sind gescheitert. Auch der Mann, der das begangen hat, schwört und leugnet nun, um sich vor dem allgemeinen Abscheu (nefret-i umumîden) zu retten. Ich wusste gar nicht, dass er der Täter war. Ich hätte ihn sonst gar nicht erst angesprochen. Er hat mich ja im Grunde genommen auch nicht angesprochen. Er hat nur seine Hand ausgestreckt und das Tuch (mendil) auf meinem Kopf gelüftet, weil er ja wusste, dass der Direktor für die Öffentliche Sicherheit in Ankara mit einigen hohen Beamten hierherkommen würde. Das hat ihn wohl zu seiner Freveltat (ihanet) ermutigt. Diese hohen Beamten sind hierhergekommen. Der Gouverneur (vali), der gegen mich ist, weil er aus Rumeli stammt, verhinderte es aber, dass der Direktor mit mir sprechen konnte. Ich habe jedoch den Zettel, über den ich mit ihm sprechen wollte und den ich euch gesandt habe, mit der beigefügten Notiz an die Ordnungsbehörde in Afyon geschickt, um ihn durch den Direktor für die Sicherheit in Afyon an den Direktor in Ankara zu senden. İch bin jedoch ganz und gar nicht traurig. Denn es ist nun nicht mehr wichtig. Ihr sollt euch aber um mich keine Sorgen machen. Ich erfuhr zudem zweifelsfrei, wie auch hier, so wie in allen Dingen, die Fügung Gottes (kader-i İlahî) ihre Tyrannei für mich in eine bedeutungsvolle Barmherzigkeit (merhamet) verwandelt. Und dafür danke ich Gott (Allah'a sükrettim). Während ich gestern noch auf die Pakete wartete, die ihr mir bis jetzt aufbewahrt (emanet) hattet und mir nach dem Festtag (bayram) übersenden solltet, erhielt ich eueren Brief. Darin fand ich den Satz: "Sollten wir keinen anderweitigen Hinweis erhalten, werden wir sie nach zehn Tagen überbringen." Ihr wart also in Sorge und habt deshalb die Pakete nicht gebracht. Es gibt jedoch nichts, weswegen man sich Sorgen (endise) machen müsste. Sie dennoch während der Zeit des Besuchs dieser hohen Beamten nicht hierher zu bringen, die anvertrauten (emanet) Pakete also gar nicht erst hier waren, war - wenn auch ungewollt - eine ausgezeichnete Vorsichtsmaßnahme. * * * Ich habe den Brief von Salahaddin erhalten, der sehr lang war und über den ich mich wie über zehn Briefe gefreut habe. Er zeigt mir, dass seine Treue (sadakat) und Standhaftigkeit (sebat) von diesen Stürmen überhaupt nicht zu erschüttern (tesir) waren und er mir für immer als ein Abdurrahman {d.h. mir stets so teuer ist wie mein eigener Neffe} gilt, und teilt mir zugleich mit, dass die Brüder in der dortigen Umgebung {Kastamonu} unermüdlich arbeiten. So sagte ich denn: "Oh, wie wunderbar hat doch Gott alles geplant und gefügt (mâsâallah)! Vater Salahaddin und sein Sohn lassen sich gleich den Helden von Isparta durch nichts erschüttern. Die Veröffentlichung der Risale-i Nur mit Hilfe einer Kopiermaschine verlangt nun nach einer größeren Aufrichtigkeit (hakikî ihlas) und einem besseren Zusammenhalt (kuvvetli tesanüd) und auch danach, einander mit noch mehr Nachsicht entgegenzukommen. {Mehr Technik im Betrieb bedingt nicht nur ein schnelleres Arbeiten, sondern verlangt auch mehr Rücksicht und eine bessere Organisation, damit niemand irgendwo nutzlos herumsteht. (A.d.Ü.)} Daher müssen unsere Brüder (kardes) im Bezirk (Vilayat) Kastamonu hinsichtlich ihrer Wahrhaftigkeit (ihlas) und was ihren Zusammenhalt (tesanüd) untereinander betrifft, den Brüdern in Isparta nacheifern. Möge Gott es wollen (insâallah), dass dann auch sie sich darum bemühen, ihre persönlichen Gefühle so weit zu beherrschen, dass der heilige Dienst dabei keinen Schaden nimmt, dass Sie ihre Emotionen nicht zum Nachteil dieses heiligen Dienstes (kudsî hizmet) anwenden. Zudem erkämpfte sich die Risale-i Nur zwar durch ihre strahlenden und machtvollen Wahrheiten (hakikat) ihre Freigabe und besiegte fürwahr in gewisser Hinsicht ihre Feinde. Dennoch brauchen wir die Umsicht mehr als früher (ihtiyata ihtiyaci), denn die heuchlerischen Feinde halten nicht still. Sie suchen nach Ausreden und bemühen sich, die Regierung zu täuschen (igfal). Salahaddin stellt eine Frage in einer Angelegenheit, die persönlich ist und zugleich ihn selbst betrifft. Denn er möchte Kontakte im irdischen (dunya) wie auch im gesellschaftlichen Leben (hayat-i içtimaiye) anknüpfen. Da er jedoch nun einmal unter engsten Brüdern lebt, wird er auf jeden Fall nichts unternehmen, wenn es dabei dem Dienst an der Risale-i Nur schaden könnte. Wenn er weiß, dass seine Lebenspartnerin (refika-i hayati) wie manche unserer engsten Brüder im Dienst an der Risale-i Nur als eine Helferin tätig wird, so kann er in dieses Leben (hayat) eintreten. Denn das Leben der engsten Brüder gehört der Risale-i Nur und so kann er nur mit Zustimmung der Schüler (sakird), welche die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur repräsentieren, diese Bedingungen annehmen. Wenn er jedoch schließlich die Zustimmung seines Vaters und seiner Mutter hat, dann möge Gott es so wollen (insâallah), dass ihm dies nicht von Nachteil sein wird. * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Meine lieben getreuen Brüder! Seid nicht besorgt! Es gibt gar keinen Grund zur Besorgnis (telas). Nach den Feiertagen (bayram) kam der Direktor für die Öffentliche Sicherheit in Ankara mit einigen hohen Beamten hierher. Seine Ankunft stand in gewisser Hinsicht und wenn auch nicht offiziell mit mir in Beziehung. Wegen ihrer Ankunft hat ein Kommandant davor noch die Frechheit besessen, mich ein bisschen zu belästigen. Sie haben es aber danach wieder bereut. Nachdem diese hohen Beamten angekommen waren, passierte nichts, was der Grund zu einer Besorgnis (mûcib-i endise) hätte sein können. Als nun nach meiner Vorstellung die Angelegenheit, die sich eigentlich auf mich bezieht, in gewissem Grade auch auf unsere Brüder übertragen worden war, wurde Feyzi bei einer Hausdurchsuchung nur so nach oben hin ein klein wenig belästigt. Aber ich bin doch ein wenig um Feyzi besorgt. Womit wollen sie denn seine Hausdurchsuchung begründen? Wonach haben sie wohl gesucht? Und worum geht es hier eigentlich im Einzelnen? Was können sie denn nun, nachdem drei Gerichte uns nach zwei Jahren andauernder Untersuchungen unsere Bücher und Briefe ausnahmslos wieder zurückgegeben haben und es sich auch nach ihrer Ansicht bewahrheitet hat, dass wir an ihrer rein weltlichen Politik gar nicht interessiert sind, noch bei uns suchen? Es können möglicherweise höchstens noch einige illegale Handlungen im Namen des Gesetzes entweder als Auswuchs von Neid oder Hass oder durch die Provokation einiger heimlicher Atheisten vorkommen. Gegen all diese Fälle ist es notwendig, ganz und gar standhaft (metanet) zu sein, zusammenzuhalten (tesanüd), sich nicht erschüttern (sarsilmak) zu lassen und nicht in Panik (telas) zu geraten. * * * Mein lieber getreuer Bruder! Wir haben uns in der Moschee nur kurz gesprochen; ich möchte Ihnen einige notwendige Dinge mitteilen. Sie sollten sie bitte im Gedächtnis behalten. Erstens: Allen aufrichtigen Freunden unseres Bruders Sabri, der eine Arbeit in Bedre, die man eigentlich erst in hundert Jahren erfüllen könnte, in nur zehn Jahren erfüllt hat, Hakki, Hulusi, Mehmed und in Barla Samli, Süleyman, Bahri und den übrigen ehrenwerten Brüdern richten Sie viele Grüße (selâm) von mir aus. Zweitens: Der gesegnete (mübarek) Mustafa, der große Bruder von Küçük Ali, erfüllt die Aufgabe, die er von Abdurrahman geerbt hat; auch sein heldenhafter Bruder und dessen gesegneter (mübarek) Sohn erfüllen diese Aufgabe vollkommen. So setzen sich nun seine Aufgabe und sein Dienst fort. Er braucht also nicht darum besorgt zu sein. Was Hâfiz Mustafa betrifft, so haben seine lichtvollen Samen, die er z.Zt. von Hâfiz Ali selig noch mit ihm zusammen bestens (elhak) ausgesät hat, recht viele segensreiche Erträge eingebracht. Des Weiteren bringt nach dem Verscheiden (vefat) von Hâfiz Ali, Gott möge sich seiner erbarmen, der Dienst, den er mir nun an seiner statt im Gefängnis erweist, ihn mir jedes Mal wieder in Erinnerung. Abdullah Çavus, der als einer der bedeutenden Erben des seligen Lütfü gilt, und der heldenhafte Tahirî bringen mich dazu, dass ich Atabey gleich wie mein eigenes Dorf Nurs betrachte. Auch Abdullah aus İslâmköy hat in der Zeit von Hâfiz Ali, Gott möge sich seiner erbarmen, reichen Dienst an der Risale-i Nur versehen. Ich grüße (selâm) sie alle. Ich bete (dua) auch für die Gesegneten im Hause von Tahiri, das zu einer, wenn auch winzigen, Schule (Medrese-i Nuriye) wurde. Auch an Halil İbrahim aus İslâmköy, der ein neuer Hâfiz Ali, Gott möge sich seiner erbarmen, sein könnte, weil er ihm wie sein Abbild gleicht und in seiner Treue (sadakat) an Halil İbrahim aus Milas denken lässt, und meinen Brüdern, die es ihm gleich tun, sende ich alle meine Grüße; besonders teilen Sie Herrn Burhan, dem heldenhaften Bruder des heldenhaften Rüsdü in Isparta mit, dass wir ihm ganz besonders dankbar (minnetdar) sind und er schon mit nur wenig Arbeit für uns und für die Risale-i Nur doch sehr viel geleistet hat. Ich hatte Ihnen dieses Jahr bereits mündlich (sifahen) mitgeteilt: "Vergessen Sie nicht, insbesondere Zekâi persönlich zu treffen, und sagen Sie Ihm: "Ich danke Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er mir meinen Neffen Abdurrahman mit dem Namen Zekâi und mit seinem Aussehen zurückgegeben hat." Was ich Ihnen bereits mündlich (sifahen) gesagt hatte, wissen Sie ja schon. So sind Sie nun mein Brief. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Diesmal haben eure fröhlichen schönen Briefe, durch ihre Mitteilung über die Freigabe und die Veröffentlichung der Risale-i Nur durch das Tor einer Kopiermaschine mich sehr glücklich gemacht; und dass der heldenmütige Tahiri wieder hierherkommt, um wieder an dieser wichtigen Sache mitzuarbeiten, trieb mich mit allem Nachdruck dazu, mich wieder einmal um die Welt (dunya) zu kümmern. So sagte ich mir in meinem Herzen (qalb): "Da unsere Brüder es nun einmal so sehr wollen, werden wir nach einem Ausweg suchen." Doch in der Nacht wurde mir in meinem Herzen (qalb) klar: "Aus zwei wichtigen Gründen erlaubt die Güte Gottes (inayet-i İlahiye) es nicht, nach vollständiger Freigabe der ganzen Sammlung diese jetzt mit den alten Buchstaben abzudrucken." Erster Grund: Wie İmam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, bereits darauf hinweist, wird einmal ein jeder Freiwillige (müstak) entweder seinen eigenen Stift oder den Stift eines anderen ganz im Geheimen zu einem bedeutenden Gottesdienst (ibadet) in Bewegung setzen. Dann wird einmal im Jenseits (âhiret) ihre Tinte - gegenüber dem Blut der Märtyrer (sehidlerin kani) auf die Waage gestellt - schwerer wiegen, wobei das Schreiben als ein Kampf (mücahede) gilt, um die Lichter des Glaubens (envâr-i imani) zu veröffentlichen. Werden sie hingegen gedruckt, wird sie ein jeder leicht in die Hand bekommen können; er wird nicht mehr in vollkommenem Interesse (kemal-i merak) daran arbeiten und so verliert sich sein Beitrag im Dienst an eine tatkräftige Verbreitung. Zweiter Grund: Eine wichtige Aufgabe (vazifah) der Risale-i Nur ist es, die arabische Schrift, welche die Schrift (huruf) und die Kalligrafie (hatt) der absoluten Mehrheit in der islamischen Welt (âlem) ist, zu bewahren (muhafaza). Wollte man sich heute mit der neuen Drucktechnik an die Arbeit machen, dann müsste man heute, weil heute die meisten Menschen nur noch die neue Schrift kennen, die meisten Abhandlungen nur noch in neuer Schrift drucken. Dies würde aber eine Fetwa für die Risale-i Nur in der neuen Schrift erfordern und veranlassen, dass auch ihre Schüler (sakird) diese viel einfachere Schrift bevorzugen. Darum wurde der Risale-i Nur bis jetzt nicht von Gott ihre Freigabe (serbestiyet) verliehen, obwohl sie doch ihrer überaus würdig und verdient war. Dank sei Gott (Lillahilhamd) erwarb sie nun heute durch die Kraft (kuvvet) ihrer Wahrheiten (hakikat) ihre Freigabe. Und Gott in Seiner Gnade ließ uns sogar das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra) wieder zurückgeben (teslim), trotzdem der Druck in der alten Schrift noch verboten war, und zeigte uns so ein großes Wunder (keramet-i ekber). Ich habe die Fruchtabhandlung (Meyve) und die Abhandlung "Die wohldurchdachten Gottesbeweise (Hüccet-ül Baliga)", welche heute überaus wichtig und für jeden notwendig sind, mit Tahirî nach Istanbul geschickt, damit beide zusammen in einem Band in neuer Schrift gedruckt werden können. Ich habe ihm aus Zeitmangel lediglich die zehnte und elfte Problemstellung der Fruchtabhandlung gegeben, ohne sie zu korrigieren. Bevor sie gedruckt werden, sollt ihr die beiden Problemstellungen sorgfältig korrigieren. Außerdem ist es notwendig, diese beiden Abhandlungen entweder im Inland oder im Ausland, sei es öffentlich oder heimlich, in Istanbul oder einer anderen Stadt auch noch in der alten Schrift zu drucken. Außerdem ist es notwendig, sich auch um den Druck der Abhandlung über die Wunder des Qur'an (Mu'cizat-i Kur'aniye) mit allen Ergänzungen (zeyil) sowie der Abhandlung über die Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye), mit dem Friede und Segen sei, gleichfalls mit allen Ergänzungen (zeyil), und zwar beide zusammen in einem Band in der alten Schrift, der Umstände halber entweder in Istanbul oder an einem anderen Ort in der alten Schrift, sowie auch um den Druck der Hizb-ün Nuriye mit der Übereinstimmung (tevafuk), genauso wie der Hizb-ül Kur'an zu bemühen, damit dies zu einem ersten Schritt (mukaddeme) für den Druck des Qur'an wird, dessen Verkündigung ein Wunder ist (Kur'an-i Mu'ciz-ül Beyan), wobei dann auch das mit bloßem Auge sichtbare Wunder (mu'cize) der Übereinstimmung (tevafuk) aufrechterhalten (muhafaza) wird. Man muss aber stets mit Bedacht, unter gegenseitiger Beratung und mit Umsicht (ihtiyat), an diese heiligen (kudsî) Dinge herangehen. Ich grüße (selâm) alle meine Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und bete für ihre Sicherheit (selâmet). Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk) sei grenzenlos Dank dafür, dass Kâtib Osman und Halil İbrahim unter den ältesten Schülern (sakird), mit eiserner Standhaftigkeit und ohne sich jemals erschüttern oder umstimmen zu lassen, fortschreiten und vielen ein gutes Beispiel (hüsn-ü misal) geben. * * * Eine Ergänzung (zeyl) zum "Siebenundzwanzigsten Brief" der Sammlung (Lâhika) بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Der Friede Gottes, Sein Erbarmen und Sein Segen mögen mit Euch sein!"} Meine lieben getreuen Brüder! Diesmal habe ich von Hasan Feyzi, der ein bedeutender Erbe (vâris) des selig verstorbenen Märtyrers (sehid) Hâfiz Ali, ein hoher Vertreter der Schüler (talebe) in Denizli und ein Sprecher (tercüman) der Stadt Denizli ist, der ihre außerordentliche Zuwendung zur Risale-i Nur bestens zum Ausdruck bringt, einen sprachlich schön gestalteten (edîbane), sehr langen, außerordentlich lobenden Brief über die Risale-i Nur erhalten. {(*): Dieser ganze lange Brief wurde in dem Buch mit dem Titel "Konferenz" herausgegeben.} Aus Anlass der Rückgabe (teslim) der Risale-i Nur und da dieser lange Brief eine vollständige Darlegung meiner kurz zusammengefassten Aussage über den überaus bedeutungsvollen Wert der Risale-i Nur ist, und zwar in einem Brief, den ich über den Einsatz unseres Bruders Hâfiz Mustafa geschrieben hatte, und für meine maßgeblichen Thesen (dava) in meinen Briefen, die ich mit einem gewissen Vorgefühl (hiss-i kabl-el vuku) geschrieben hatte, und angesichts dessen, dass er ein kräftiges (kuvvet) Zeugnis (sehadet) und ein Zeuge (sahid) der Stadt Denizli für die Risale-i Nur ist, und in Anbetracht dessen, dass dieser Herr (Hasan Feyzi) ein angesehener Lehrer (kidemli bir muallim) und ein Gelehrter (âlim) ist, der sich mit den Schulwissenschaften (mekteb fenleri) lange Zeit beschäftigt hatte, halte ich dieses glänzende Zeugnis (sehadet) für die Risale-i Nur für sehr bedeutungsvoll. Ich habe es jedoch für angemessen gehalten, die Stellen, die sich auf mich beziehen, zu streichen oder abzumildern. Ein, zwei, drei Stellen habe ich angezeichnet, weil ich es für angemessen halte, sie jedem zu zeigen. So sende ich ihn an euch als einen Anhang (zeyl) zum Siebenundzwanzigsten Brief oder zur Briefsammlung (lâhika). Diesen Abschnitt meines Briefes könnt ihr an den Anfang seines Briefes setzen. Aber Bruder Hasan Feyzi soll sich nicht gekränkt fühlen, wenn ich dabei einige Sätze gestrichen habe. Denn die gestrichenen Abschnitte sind nicht für alle Schüler nötig. Nur einige von ihnen können sie privat für sich behalten. Dieser Mann spricht die "Geistige Körperschaft" (sahs-i manevî) der Risale-i Nur mit einem außergewöhnlichen Lob unmittelbar an, als wären die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) und des Qur'an in den Leib dieser Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) eingetreten und hätten dessen Körperteile angezogen wie ein Kleid. In dem gleichen Augenblick, in dem ich es betrachtete, widersprach ich dem und dachte: "Sein (Hasan Feyzi) guter Eindruck (hüsn-ü zann) von mir ist völlig übertrieben." Da sagte mir die Wahrheit (hakikat) des Qur'an sinngemäß: "Betrachte nicht bloß den Körper und seine Verkleidung; betrachte mich! Er (Hasan Feyzi) spricht über mich und sagt die Wahrheit (haqq)." Dann habe ich keine Kritik mehr geübt. Es ist nämlich lediglich notwendig, preisende Ausdrücke über das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur, seien sie nun ausdrücklich oder hinweisend oder auch nur andeutend, insoweit sie weit über seine Grenzen hinausgehen, etwas zu mäßigen. Denn unsere Berufung (meslek) setzt voraus, derartige gute Meinungen (hüsn-ü zann) anderer über meine armselige Person (bîçare sahsim), besonders in den Augen kritischer Menschen (ehl-i tenkid), nicht anzunehmen. Doch er (Hasan Feyzi) sollte sich wegen meiner mäßigenden Korrektur nicht beleidigt fühlen. * * * Er (Bediüzzaman) ist ein Diener (hâdim) des Lichtes (Nur). Wenn er ein Interesse an weltlichen (dunya) Dingen und ein Verlangen nach ihnen hätte, könnte er heute ein Millionär sein, hätte er nur alle Geschenke (hediye) und Gaben (behiye), Almosen (zekat), Spenden (sadaka) und Wohltaten (teburru'), die ihm angeboten wurden, ja selbst Erbschaften und Vermächtnisse (tereke) entgegengenommen. Er sagt aber genauso wie Hazret Ömer, mit dem Gott zufrieden sein möge: "Wenn ich auf meine Schultern mehr Last nehme, kann ich den Geliebten Gottes (Allah'in habibi) und das Herz (qalb) Mohammeds, des Arabers, mit dem Friede und Segen sei, aus dem die Seele des Kosmos (nefs-i nâtika-i kâinati) spricht, und alle Vollendeten (kâmil) und Gottgeweihten (vâsil), die seine Freunde (yârâni) sind, nicht mehr erreichen und so bleibe ich auf halbem Wege stecken." Der Antwort des ehrwürdigen Trägers des Prophetentums (cevab-i Hazret-i Risaletpenahî), der dem, der zu ihm zu sagen geruhte (ferman): "Alle Dinge und den Kosmos (eflâk) habe ich um deinetwillen erschaffen, mein Geliebter (habibim)." mit den Worten "Ich habe ja um Deinetwillen von all dem das Ganze (onlarin hepsini) aufgegeben und aufgeopfert (terk ve feda)." folgend und nacheifernd gab auch er (Ustadh) die Welt (dunya) und alles, was in ihr (mâfîha) ist, und Liebe (muhabbet) und Leidenschaft (sevda) für sie auf, ja gab sogar selbst noch diese Aufgabe auf (terki de terk) und konzentrierte, ja widmete seinen ganzen Dienst, seine Begeisterung (hizmet ve himmet) und seine Jugendzeit und Frische (ömr-ü nazenin) der Verbreitung des göttlichen Lichtes (envâr-i Kur'aniye). So wurde ihm denn all seine Mühsal (zahmet), die er erleiden musste, zu Gottes Erbarmen (rahmet) und aller Dienst (hizmet), den er zu versehen hatte, wurde ihm zu Weisheit (hikmet). Er wies in dem Antlitz göttlicher Majestät (Celal) auch auf Seine Schönheit (Cemal) hin und so wurde ihm die Welt (âlem) zu einem vollkommenen Rosengarten (gülzar-i kemal). "Wer Güte und Zorn nicht als das gleiche Ding erkennt, leidet darunter. Wer aber von diesem Leid erlöst ist und zu einem König (Sultan) wird, kann uns verstehen." Dieses Sprachrohr (tercüman), das genauso spricht wie Niyazi-i Misrî, erkennt in allem das Gute und macht so aus einem Tropfen einen Ozean, den Menschen (âdem) zu einer Persönlichkeit (insan) und das Licht (Nur) zum König (sultan) der Welt (âlem). Ihn als "Kurden" zu bezeichnen und von dem Wort يَا مُدْرِكًا {"der Verständige (muDRiK)"} in der Kasside von Hazret-i İmam-i Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, - wenn man es verkürzt und rückwärts liest - ein Hinweis und Zeichen auf das Wort "KuRDe" zu kommen, weist in Wirklichkeit nicht auf sein Kurdentum hin und erfordert nicht, dass er von seiner geistigen Abstammung von Hassan (silsile-i serafet) und Husseyn (silsile-i siyadet) getrennt und ausgeschlossen wäre. Diese Beifügung und Zuschreibung dient lediglich dazu, der Welt (âlem) bekannt zu machen, dass dieser Mann, der in Kurdistan geboren und groß geworden ist und unter diesem Beinamen (lakab) bekannt und berühmt geworden ist, das Sprachrohr (tercüman) der Risale-i Nur ist; ansonsten dient sie aber nicht als Beweis für sein Kurdentum. Wenn er ihre Sprache spricht, ihre Tracht trägt und in dieser Weise (mana) auftritt, so denke ich, dass er sich solcherart (maksad) verhüllt und verbirgt und nicht etwa, dass er dadurch mit seiner wahren Identität (hakikî hüviyet) und Abstammung (milliyet) gebrochen (ihlâl) hätte oder sie abstreiten (inkâr) wolle. Es muss wohl eine große Weisheit, ein Sinn und Zweck darin liegen, dass er dieses heldenmütige türkische Volk, das der islamischen Welt (âlem), der Menschheit und den Heiligen Stätten (Haremeyn-i Serifeyn) jahrhundertelang gedient hat, so sehr liebt und einen bedeutenden Teil seines Lebens stets in einem von Türken bewohnten Lande (meskûn havalide) verbracht hat. Um des Gesichtswassers des ehrwürdigen Geliebten willen Um des bei Kerbela vergossenen Blutes willen Um meines in der Nacht der Trennung weinenden Auges willen Um meines sich auf dem Weg deiner Liebe vor dir verneigenden Hauptes willen Verleihe, oh Herr, deinen Sieg der Risale-i Nur, unserem Meister und dem Islam! Amin! Oh Risale-i Nur! Den Unglückseligen, die dich auslöschen wollen, möge der Stern ihrer Zukunft verlöschen! Ihre Würde, ihr Stolz, ihr Ruf und ihr Ansehen mögen sich ins Gegenteil verkehren! Du bist ein unauslöschliches, unvergängliches Licht. Deine Größe ist erhaben, dein Auge ein Silberblick, wer dich sieht wird verrückt nach Leyla Dein Wort weilt auf der Erde, dein Auge erhebt sich zum Thron, mein Herz ist wahrhaftig wahnsinnig um deinetwegen Dein Schleier ist Licht, deine Augen sind Licht, dein Buch ist Licht, oh Licht! Dein Garten ist Nurs, dein Temperament ist sympathisch, dein Wesen ist Henoch, der Einzigartige, Unvergleichliche Oh Rose, die sich öffnet; schlagende Nachtigall; über deinem Gesicht liegt ein feines Tuch, auf dem mit dem Licht geschrieben steht: قَابَ قَوْسَيْنِ اَوْ اَدْنَى {"zwei Bogenlängen"} die durch dich die Wahrheit erkannt haben, würden nicht zögern, ihr Leben für dich zu opfern Dein Wort ist wahr, dein Wesen ist echt, auch deine Berufung ist echt und dein Rang die erhabene Kaaba يُرِيدُونَ لِيُطْفِؤُا نُورَ اللّٰهِ بِاَفْوَاهِهِمْ وَاللّٰهُ مُتِمُّ نُورِهِ وَلَوْ كَرِهَ الْكَافِرُونَ {"Sie wollen das Licht Gottes mit ihrem Mund ausblasen, doch Gott wird Sein Licht voll erstrahlen lassen, auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist." (Sure 61, 8)} Mein ehrwürdiger Herr und Meister! Ich habe diese Schriften mit Hilfe eines winzigen Funkens geschrieben, der durch die Hand der Risalet-in Nur, ihren Stift, ihr Wort in meinem Herzen entzündet wurde. Ich bitte Sie darum, sie anzunehmen. Möge meine Eingebung mit Ihrer Hilfe niemals aufhören! Ich küsse Ihre Hände in Ehrfurcht, oh Herr (efendim), und bitte Sie um Ihr Gebet. Ihr Schüler, der Ihres Gebetes bedarf, Hasan Feyzi (möge Gott sich seiner erbarmen) (Rahmetullahi Aleyh) * * * Meine lieben getreuen Brüder! Mir wurde in mein Herz eingegeben, euch vier Punkte zu erklären: Erster Punkt: Es handelt sich hier um eine Antwort auf eine Frage, die mir sowohl in der Sprache des Zustandes (lisan-i hal) als auch in der des Wortes (lisan-i kal) und in anderen Ausdrucksformen gestellt wurde. Es wird gesagt: Die Risale-i Nur kann nun einmal Wundertaten (keramet) aufweisen und mehr als die Orden (tarîkat) in der Entwicklung der Glaubenswahrheiten (iman hakikat) auch ganz allgemein die geistige Entwicklung fördern. Ihre treuen Schüler (sadik sakird) sind zum Teil in gewisser Hinsicht auf der Stufe der Heiligkeit (velayet). Weshalb sieht man nicht wie bei den Heiligen (auliya), dass sie auch geistige (manevi) Freuden und geistige Entdeckungen und sichtbare Wundertaten (maddî keramet) erfahren können? Außerdem suchen sie auch nicht nach dergleichen Dingen. Was ist die Weisheit (hikmet) hinter dieser Haltung? Antwort: Erstens: der Grund liegt im Geheimnis der Wahrhaftigkeit. Denn in dieser Welt (dunya) werden vorübergehende Freuden (muvakkat zauk) und Wundertaten (keramet) für Menschen, die ihre Seele (nefs) nicht vollständig besiegen konnten, zum Ziel (maksad) und formen so den Grund für alle seine Handlungen, die sich auf das Jenseits (uhrevî) beziehen, wodurch seine Wahrhaftigkeit (ihlas) zerstört wird. Denn mit einer auf das Jenseits bezogenen Tat (uhrevî ameli) darf man keine weltlichen Ziele (dünyevî maksad) und Freuden (zauk) erstreben. Erstrebt man sie, wird die Wahrhaftigkeit (ihlas) in ihrem Wesen zerstört. Zweitens: Die Wundertaten (keramet) und Entdeckungen (kesfiyat) dienen dazu, einen Anfänger, der in der Mystik (tarîkat) voranschreitet, dessen Glaube jedoch nur in der Nachahmung (imani taklidî) besteht und noch nicht den Grad der Wahrhaftigkeit (tahkik derecesi) erreicht hat, und manchmal die Schwachen zu unterstützen und diejenigen, die noch Zweifel hegen und den Einflüsterungen (vesvese) unterliegen, zu überzeugen (kanaat). Dementgegen lassen die Zeugnisse, welche die Risale-i Nur für die Wahrheiten des Glaubens (imanî hakikat) anführt, keinesfalls eine Lücke für solche Einflüsterungen (vesvese) und kein Bedürfnis nach Wundertaten (keramet) und Entdeckungen (kesfiyat), um Gewissheit (kanaat) zu erlangen. Da der wahrhaftige Glaube (iman-i tahkikî), den sie durch sie bekommen, weit über Entdeckungen (kesfiyat), Freuden (zauk) und Wundertaten (keramet) ist, brauchen die wahrhaftigen Schüler (hakikî sakird) dergleichen Wundertaten (keramet) nicht. Drittens: Ein Grundsatz der Risale-i Nur lautet, die eigenen Fehler zu kennen und in Bescheidenheit (mahviyetkârane) Gott allein um Seines Wohlwollens (riza-i İlahî) willen ohne jeden Wettstreit zu dienen. Dagegen wecken die Anschuldigungen (ittiham) in den Augen der Gottvergessenen (ehl-i ghaflet) in einer Zeit der Selbstgefälligkeit (enaniyet) aufgrund des Streits (ihtilaf) und einer Art Konkurrenz (rekabet) unter den Ordensleuten (ehl-i tarîkat), die Wundertäter (keramet sahibleri) sind und ihre Freude (zauk) an den geistigen Entdeckungen (kesfiyat) haben, in ihren bösartigen Vorstellungen (sû'-i zan) den Glauben, dass diese segensreichen Persönlichkeiten (mübarek zât) selbstgefällig (benlik) und selbstsüchtig (enaniyet) seien, sodass es für die Schüler (sakird) der Risale-i Nur notwendig und zwangsläufig ist, für sich selbst Wundertaten (keramet) und geistige Entdeckungen (kesfiyat) nicht zu wollen und ihnen nicht nachzujagen. Zudem wird in ihrer Berufung (meslek) einer Person kein Wert beigemessen. Hinsichtlich einer geistigen Körperschaft (sirket-i maneviye) und auch darin, dass die Brüder miteinander verschmelzen (tefani), erfährt die Risale-i Nur Tausende Wundertaten, die aus ihrer Bildung resultieren (keramet-i ilmiye). Die Segnungen (bereket), wie göttliche Gunsterweise (ikramat-i İlahiye), die in der Leichtigkeit bei der Verbreitung des Dienstes (intisar-i hizmet) und als Segen (bereket) zum Lebensunterhalt (maiset) derer, die daran arbeiten, zutage kommt, reichen für alle aus und lassen es nicht zu, sich um noch weitere persönliche Vollkommenheiten (sahsî kemalât) und Wundertaten (keramet) zu bemühen. Viertens: Hundert Gärten der Welt, da sie vergänglich (fâni) sind, können nicht einem einzigen ewig bestehenden (bâki) Baum des Jenseits (âhiret) gleichen. Dagegen bevorzugt das blinde menschliche Gefühl, das sich in einem gegenwärtigen Genuss verliert, eine vergängliche gegenwärtige Frucht vor einem ewig bestehenden jenseitigen Garten. Damit die eigenwillige Seele (nefs-i emmare) diesen natürlichen Zustand (halet-i fitriye) nicht missbrauchen kann, suchen die Schüler (sakird) der Risale-i Nur die geistige Freude (ezvak-i ruhaniye) und geistige Entdeckungen (kesfiyat-i maneviye) nicht in dieser Welt. In alter Zeit lebte einmal ein Mann, der den Schülern (sakird) der Risale-i Nur in dieser Hinsicht ähnlich war, der mit seiner Gattin (harem) geistig betrachtet in sehr gehobenen Verhältnissen (makam) lebte. Da seine Gattin sich Sorgen um den täglichen Lebensunterhalt machte, sagte sie zu ihrem Gatten: "Unsere Not (ihtiyac) ist groß." Da erschien vor ihnen plötzlich ein Ziegelstein aus Gold. Deshalb sagte er zu seiner Gattin: "Hier ist ein Ziegelstein von unserem Schloss im Paradies (Cennet)." Sofort entgegnete ihm diese gesegnete Frau (mübarek hanim): "Wir sind zwar sehr bedürftig (muhtac) und haben im Jenseits (âhiret) bestimmt viele solche Ziegel; und doch wäre es schade, wenn er auf eine so vergängliche (fâni) Weise verloren ginge. Deshalb möchte ich nicht, dass in diesem unseren Schloss ein Ziegelstein fehlt. Bete (dua), dass er wieder an seinen Platz kommt. Wir brauchen ihn nicht." Und sofort verschwand er wieder zurück an seinen Platz. Das haben sie in einer Vision erschaut, wie uns überliefert wird. So sind denn diese beiden heldenmütigen Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat) ein gutes Vorbild (hüsn-ü misal) dafür, dass die Schüler (sakird) der Risale-i Nur nicht den dem Irdischen zugehörigen weltlichen (dunya) Freuden und Wundertaten (ezvak-i keramet) nachlaufen. Zweiter Punkt: Wenn eine Übereinstimmung (tevafuk) in der Art verläuft, dass unterschiedliche Betrachtungsweisen und völlig verschiedene Ansichten einander auf diese Weise ergänzen, kann sie uns in absolutem und offensichtlichem Grade überzeugen. So war ein Teil unserer Briefe, die wir nach der Entlassung aus dem Gefängnis geschrieben hatten, sowohl besonders geschätzt als auch sehr wichtig und wurde in dieser Zeit auch vom Volk dringend benötigt. Als ein Hinweis darauf kamen ungewöhnlicherweise während der Abfassung eines Briefes ein Sperling, eine Turteltaube (kuddüs) und noch andere Tauben (güvercin) erstaunlicherweise in mein Zimmer und stimmten darin überein (tevafuk). Und nachdem in Milas unser angesehener Bruder Halil İbrahim den Brief erhalten hatte, in dem wir den Vorfall mit den Turteltauben erzählt haben, passierte in ähnlicher Weise etwas Ungewöhnliches (hilaf-i âdet); denn während er sein verschlossenes Zimmer öffnete, versuchte eine Turteltaube im Zimmer hin und her zu fliegen, was sowohl mit dem Brief im Zimmer als auch mit unserem Thema über die Vögel übereinstimmte (tevafuk). Auch als die Schüler (sakird) der Medrese-i Nuriye unsere Briefe lasen, kamen zwei Heuschrecken und setzten sich oben auf den Brief, um auch mit zuzuhören, sodass auch diese kleinen fliegenden Tierchen mit dem Thema über die oben erwähnten Vögel sowohl in Übereinstimmung (tevafuk) sind, als es auch bestätigen; als wiederum unsere aufrichtigen Brüder aus Inebolu ihre Unterschriften unter den Brief setzten und sie hinwiederum in der Nacht unseren Brief lasen, erschrak ein Nachtvogel äußerst erregt, indem er mit beiden Flügeln gegen die Fensterscheibe schlug, wodurch er in der Sprache seines Zustandes (lisan-i hal) sagen wollte: "Auch ich bin an dem Brief interessiert. Denkt nicht, dass wir nicht daran interessiert sind." So stimmt mit dem oben erwähnten Thema auch das Interesse der oben erwähnten Vögel und auch die Geschichte des großen Vogels genau überein (tevafuk) und bestätigt sie. Wenn ein Mann des Herzens und des Verstandes (ehl-i kalb ve fikir), der an die miteinander zusammenhängenden Ereignisse und Sachverhalte des Buches der Schöpfung (kâinat kitabi) denkt, wobei seine Phantasie grenzenlos ist, aufgrund dessen, dass es so viele Übereinstimmungen (tevafukat) {(Anmerkung): Wir hatten diesen Brief erst vor kurzem von Ustadh erhalten. Ich, Hüsrev, las ihn. Mein Kamerad (arkadas) Tahiri schrieb, ein mutiger (gül kahraman) Vogel wäre an unser Fensterbrett gekommen. Als er jedoch Hüsrevs Kopf erblickte, verließ er uns wieder. Hüsrev, Tahirî} in einer Sache gibt und zudem die Gegebenheiten (hakikat), die in den Briefen kurz und bündig besprochen werden, von großer Bedeutung sind, weil sie sich auf den Zustand (vaziyet) der Menschheit (nev'-i beserin) in diesem Jahrhundert beziehen, folgendes sagen würde, hätte er dann etwa nicht recht: als ob der Mensch mit seinen überaus vielen Flugzeugen und vogelgleichen Menschen (insan kuslari), die Vögel in der Luft (cauv-i hava), welche die Welt der Vögel ist, erschreckt, zudem in der Welt (âlem) der Vögel mit einer erstaunlichen Aufregung an der Entwicklung der Menschheit (nev'-i beser), selbst die Vögel ernsthaftes Interesse zeigen. Und die, welche diesen tyrannischen, destruktiven Drachenvögeln der Menschen entgegentreten und dabei erreichen, dass sie auf jede Tyrannei und alle Zerstörung verzichten, das sind diejenigen, welche diese Flugzeuge zum Vorteil und für das Glück der Menschen arbeiten lassen. Würde man sagen, dass sie im Geiste und für die Themen der Risale-i Nur Interesse zeigen, wäre das dann nicht zutreffend? Könnte man das nicht für möglich halten? Kann man dann etwa sagen, dass dies eine sinnlose Vorstellung sei? Dritter Punkt: Ich habe neulich wieder einmal die Hizb-i Nuriye gelesen, die ein Resumee des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) ist, welche vor drei Jahren im Ramadan verfasst wurde und erst in diesem Jahr wieder im Ramadan frei veröffentlicht werden konnte. Das dauerte wie immer mehr als eine Stunde. Spontan kam mir wieder im Ramadan eine Zusammenfassung dieser Zusammenfassung von nur zehn oder fünfzehn Minuten in den Sinn. Als ich sie las, verspürte ich eine Vertiefung des Glaubens (inkisafat-i imaniye), als hätte ich die ganze Âyet-ül Kübra gelesen, und da las ich auch den nur zwei oder drei Seiten langen arabischen Text, in dem auch das Geheimnis (sirr) von تَفَكُّرُ سَاعَةٍ خَيْرٌ مِنْ عِبَادَةِ سَنَةٍ {"Eine Stunde Nachdenken ist besser und bewirkt mehr, als ein Jahr Gebet"} verborgen liegt. Ich finde keine Zeit, ihn euch mit meinem Stift zu schreiben. Möge Gott es wollen (insâallah), dass ich ihn euch ein andermal schreiben kann. Diejenigen, die diesen Text so wie ich verstehen, können ihn am Ende ihres eigenen Exemplars entweder der Âyet-ül Kübra oder der Hizb-ün Nuriye für sich selbst anfügen und ihn dann nach der dreiunddreißigmaligen Rezitation (tesbihat) von لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Lâ ilaha illallah"} im Anschluss an unsere gewohnte Rezitation und unser Gebet (dua) - d.h. nur nach dem Morgengebet (sabah tesbihati) - lesen und darüber (manasi) nachdenken. Vierter Punkt: zwei Abschnitte Erstens: Meine Brüder in Isparta, besonders der heldenhafte Gül Nur {Namen zweier seiner Mitstudenten. (A.d.Ü.)} Hüsrev ist wegen dieses Winters um meinen Lebensunterhalt besorgt. Sie wollen mir helfen. Ich danke ihnen dafür, sage ihnen jedoch gleichzeitig: Ihr Dienst an der Risale-i Nur, sowie ihr Beitrag für jeden Schüler (sakird), für seine Ewige Glückseligkeit (saadet-i ebediye), auch für mein eigenes Bedürfnis in meinem wahren (hakikî) Winter, dem Winter nach meinem Grab (kabr), für den sie so vollkommen ihren Beitrag leisten, ist tausendfach mehr, als jede Hilfe für die Bedürfnisse dieses vergänglichen (fâni), nur vorübergehenden Winters. Läge es im Bereich meiner Möglichkeiten, könnte ich mich ganz mit Herz und Verstand (ruh u canim) in vollkommener Zufriedenheit (kemal-i istiyak) für die Beschaffung all ihrer materiellen Bedürfnisse (hacat-i maddiye) einsetzen. Ihr sollt euch aber keine Sorgen um mich machen; denn Sparsamkeit (iktisat) und Genügsamkeit (kanaat) sind für mich zwei Reichtümer (hazine), die niemals abnehmen und sich niemals erschöpfen. Zweitens: Überaus schöne und innige Briefe der Brüder in Inebolu und Umgebung, welche einmal den Titel "Klein-Isparta" empfing, die mehr als solche aus anderen Orten wegen unserer vergangenen Angelegenheiten die Plage des Gefängnisses durchleiden mussten, haben mich sehr glücklich gemacht. Ich mache mir lediglich Sorgen, wenn unter den Helden der Risale-i Nur Vater und Sohn, deren Temperamente (mesreb) voneinander ganz verschieden sind, sich miteinander nicht so recht verstehen können. Doch insofern auch der Vater Unrecht haben sollte, muss doch der Sohn dessen Wunsch respektieren. Und sollte der Sohn auch noch so aufmüpfig (serkes) sein, spart doch der Vater nicht seine natürliche Liebe (sefkat-i fitriye) zu ihm und darf sie ihm nicht verweigern. Nicht einmal solche führenden Schüler (sakird) der Risale-i Nur, die Vater und Sohn und mit besonderen Charaktereigenschaften gesegnet sind, ja auch wenn sie sogar innerlich sehr weit voneinander entfernt, ja einander selbst feindlich gesonnen wären, sollten um der Risale-i Nur willen unter dem Grundsatz zwischen den Schülern der Risale-i Nur, miteinander zu verschmelzen, einander nicht zu kritisieren, sondern sich einander ihre Fehler vergeben und diese meine beiden Brüder irdische (dünyevî), rein persönliche wie emotionale Dinge nicht zum Anlass eines Streites (medar-i münakasa) werden lassen. In der Achtung (hürmet) und die Liebe (sefkat), die unter Vater und Sohn vorausgesetzt wird, und dabei als Schüler (sakird) der Risale-i Nur, was voraussetzt, dass sie miteinander nicht auf ihre Fehler achten, sondern einander verzeihen, sollten meine beiden vielgeliebten (sevdigim) Brüder einander um meinetwillen nicht kritisieren. Alle meine Brüder, jeden einzelnen von ihnen, grüße (selâm) ich und bete (dua) für sie. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Eine Antwort auf eine Frage in zwei Punkten, die mich innerlich (manen) beschäftigt hat. Erstens: "Weshalb möchtest du, während diejenigen, die von dir und deiner Person den besten Eindruck (hüsn-ü zann) haben und dir einen großen Rang (hüsn-ü zann) beimessen, die sich intensiv mit der Risale-i Nur beschäftigen (irtibat), und die auch du sehr gerne magst, auch außerhalb deines Dienstes (hizmet-i Nuriye) zu deiner Person Kontakt pflegen, trotzdem im Gespräch (sohbet) diejenigen vorziehen, die von dir nicht gerade eine besonders gute Meinung (hüsn-ü zann) haben und warum schenkst du gerade ihnen eine erhöhte Aufmerksamkeit (iltifat). Warum ist das so? Antwort: Wie ich im Zweiten Brief des dreiunddreißigsten Wortes gesagt habe, verkaufen die Menschen in dieser Zeit ihre Güte (ihsan) gegenüber den Bedürftigen (muhtaç) zu teuer. So stellt man sich z.B. einen Hilflosen wie mich als einen aufrichtigen Menschen (sâlih) oder als einen Heiligen (veli) vor; dann gibt man ihm ein Stück Brot und verlangt dafür die Erhörung eines Gebetes (makbul dua). Statt einen solch hohen Preis zu entrichten, möchte ich diese Art von Güte (ihsan) lieber nicht. Damit möchte ich begründen, warum ich keine Geschenke annehme (adem-i kabulü). In diesem Sinne pflegen - ausgenommen die aufrichtigen Schüler (Risale-i Nur'un has sakirdleri) - andere, indem sie mich für besonders hochrangig (büyük makam) ansehen, eine intensive (kuvvet) Beziehung zu mir und erweisen mir so ihren Dienst. Zudem erwarten sie dafür in dieser Welt (dunya) wie bei den Leuten der Heiligkeit (ehl-i velayet) eine lichtvolle (nuranî) Wirkung. Sodann beschenken sie uns (ihsan) geistlich (manevî) mit ihrem Dienst und durch ihre Beziehung zu uns. Da ich für eine derartige Güte (ihsan) solcher Leute nicht der Herr (sahib) bin, der den Gegenwert (fiat) entrichten kann, den er dafür verlangt, gerate ich nun in Verlegenheit. Aber auch sie werden enttäuscht, wenn sie bemerken, dass ich viele Dinge gar nicht besitze, weil ich auch gar keinen Wert (ehemmiyetsizlik) auf sie lege; und so verlieren sie sogar ihre Lust am Dienst. Zwar werden Gier (hirs) und ein Mangel an Bescheidenheit in den Angelegenheiten des Jenseits (umûr-u uhrevi) {ein Streben nach immer mehr guten Werken (A.d.Ü.)} in gewisser Hinsicht für positiv angesehen. Doch in unserer Berufung (meslek) und in unserem Dienst führt eine derartige Haltung die Menschen erst zu etlichen Störungen, danach zur Enttäuschung (inkisar-i hayal) und am Ende statt zur Dankbarkeit in die Verzweiflung. Sie beginnen, sich zu beklagen (sekva) und unterlassen es am Ende vielleicht auch noch, ihren Dienst zu verrichten. Da aus diesem Grund gemäß unserer Berufung (meslek) die Genügsamkeit immer Dank (sükür), Standhaftigkeit (metanet) und Ausdauer (sebat) zum Ergebnis hat, auch wenn wir uns im Rahmen der Wahrhaftigkeit (ihlas), was unseren Dienst betrifft, als unbescheiden und gierig erweisen, sind wir dennoch verpflichtet, uns mit den Ergebnissen und den Früchten unseres Dienstes zu begnügen. Wenn wir z.B. durch unseren Dienst an der Risale-i Nur in Isparta und Umgebung Tausende von Gläubigen (ehl-i iman) ganz außerordentlich dabei unterstützen, ihren Glauben zu stärken (kuvvet-i imaniye), tut dieses Ergebnis unserem außerordentlichen Dienst Genüge (kâfi). Träte jemand im Grade von zehn geistigen Polen (kutub) hervor und führte tausend Männer zum Grade der Heiligkeit (velayet), kann dies dennoch den Wert dieses Ergebnisses nicht schmälern. Die wahrhaftigen Schüler (Nur'un hakikî sakirdleri) begnügen sich mit dergleichen Ergebnissen. Anstelle des außerordentlichen Ranges (makam) ihres Meisters (ustadh), der ihnen die Überzeugung im Herzen (kanaat-i kalbiye) der Schüler (mürid) dieses großen Poles (kutbu) vermittelt und anstelle seiner Entscheidungen (hüküm) über etliche Fragen, geben die unwiderlegbaren Beweisführungen der Risale-i Nur ihren Schülern (sakird) viel mehr, als die Überzeugung ihrer Schüler (mürid) ihnen gibt; diese Haltung und Überzeugung können auch andere mitreißen und bringt ihnen einen Gewinn. Was die Überzeugung seiner Schüler (mürid) betrifft, so bleibt sie auf sie beschränkt und privat (sahsî). Es geht hier vielmehr um das, was man in der Logik (İlm-i Mantik) als "eine angenommene Behauptung (kaziye-i makbule)" bezeichnet, d.h. die Aussagen großer Persönlichkeiten ohne jede Beweisführung zu akzeptieren (kabul). Der Logik (mantik) entsprechend drückt das keine Sicherheit (yakîn) aus und ist auch gar keine Feststellung (kat'iyyeti); vielmehr überzeugen diese hier mit einer gesicherten Vermutung (zann-i galib). In der Logik (İlm-i Mantik) bezieht sich der sichere Beweis (bürhan-i yakîn) nicht auf den guten Eindruck (hüsn-ü zann) und das Ansehen der Person (makbul sahis), sondern auf unwiderlegbare Beweise (cerhedilmez delil). Alle Zeugnisse (hüccet) in der Risale-i Nur gehören zu dem Teil der sicheren Beweise (bürhan-i yakîn). Denn so wie die Heiligen (ehl-i velayet) die Wahrheiten (hakikat) durch ihre Werke (amel), den Gottesdienst (ibadet), die rechte Wegweisung (sülûk) und die Askese (riyazet) erfahren, desgleichen auch die verschleierten Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye), für die sie Zeugnis (müsahede) ablegen, genauso wie diese, öffnet auch die Risale-i Nur durch den Gottesdienst (ibadet) und in ihrer Lehre von der Erkenntnis (ilim) einen Weg zur Wahrheit (hakikat); eröffnet desgleichen durch die rechte Wegweisung (sülûk), durch die Rezitationen (aurad), durch logische Beweisführungen (mantikî bürhan) inmitten wissenschaftlicher Zeugnisse (ilmî hüccet) den Weg zur Wahrheit über allen Wahrheiten (hakikat-ül hakaik); und wie die Kenntnis der Mystik (ilm-i tasavvuf) und die Disziplin des Ordens (tarîkat), öffnet die Risale-i Nur unmittelbar in der Kenntnis des Wortes (İlm-i Kelâm), der Kenntnis der Überzeugung (İlm-i Akide) und den Wurzeln des Glaubens (Usûl-üd Din) einen Weg zur Großen Heiligkeit (velayet-i kübra) und ist den philosophischen Irrlehren (felsefî dalalet), die in diesem Zeitalter die Strömungen der Wahrheit (hakikat) und der Mystik (tarîkat) dominieren, überlegen und ihre Überlegenheit ist offensichtlich. Es soll hier nicht als ein Vergleich verstanden werden, wie der Qur'an mit seiner überaus starken und logischen (kuvvetli ve mantikî) Wahrheit (hakikat) alle anderen Religionen (din) vor dem Angriff und der Dominanz der naturwissenschaftlichen Philosophie (felsefe-i tabiiye) errettet (muhafaza) und ihnen zu einem Stützpunkt wurde; und in gewissem Grade auch ihre Traditionen, die nur auf Nachahmung beruhen oder nicht mit dem Verstand erfassbar sind, aufrecht erhalten wurden. Doch genauso rettet auch die Risale-i Nur, die in dieser Zeit ein Wunder (mu'cizesi) und Licht (Nur) aus dem Qur'an ist, gegen die fürchterlichen Irrtümer der Wissenschaft (dalalet-i ilmiye), die aus der materialistischen Philosophie (felsefe-i maddiye) entstanden, den Glauben des einfachen Gläubigen (ehl-i iman), der nur auf Nachahmung beruht, vor dem Angriff dieses Irrtums der Wissenschaft (dalalet-i ilmiye) und wird zu einem Stützpunkt aller Leute des Glaubens (umum ehl-i iman) und zu einer uneinnehmbaren Festung für diejenigen, die in ihrer Nähe oder fern von ihr leben und bewahrt (muhafaza) wiederum für die einfachen Gläubigen (avam-i mü'min) ihren Glauben (iman) inmitten dieser unvergleichlich furchtbaren Irrlehren vor Zweifeln und ihre Islâmiyet vor allen Einflüsterungen (vesvese), als handle es sich dabei um eine Unwahrheit. Ein Gläubiger (ehl-i iman) hört überall, ja sogar in Indien und in China, während er wegen der Dominanz (ghalebe) der überaus furchtbaren Irrlehre (dalalet) in diesem Zeitalter in Zweifel (vesvese) und Argwohn darüber stürzte, ob es etwa in der İslâmiyet etwas Unwahres gäbe, dass die islamische Welt in Erschütterung geraten ist, in der Tat auf einmal, dass eine Risalah hervorgetreten ist, die alle Wahrheiten (hakikat) des Glaubens (iman) unwiderlegbar beweist, die Philosophie (felsefe) besiegt und die Glaubenslosigkeit (zindika) zum Schweigen bringt. Da beginnt er auf einmal zu verstehen; Zweifel (vesvese) und Argwohn verschwinden. Und so wird sein Glaube (iman) gerettet und er erlangt wieder seine Kraft (kuvvet). Zweiter Punkt der Frage: "In deinem Brief schilderst du recht poetisch eine Feinsinnigkeit (sâirane latife) - d.h. heißt die Vögel kamen zu euch und zu den Schülern (sakird), während ihr Briefe geschrieben und gelesen habt. Und von diesem Erlebnis (latife) schreibst du allen Ernstes an deine Brüder. Sind nicht in Wirklichkeit diese Vögel von ihrem Wesen (mahiyet) her sehr weit davon entfernt, die Lage der Welt (hal-i âlemi) und den Beitrag der Risale-i Nur zu diesen Ereignissen zu erfassen? Antwort: Wie alle Tiere durch den Befehl (emir) und mit der Erlaubnis Gottes (izn-i İlahî) und durch die Macht (haul) und die Kraft des Herrn (kuvvet-i Rabbani) einen Hirten (çoban), einen Wächter (nâzir) unter den Engeln (melaika) haben, so hat auch das Volk der Vögel seinen Hirten. Auch wenn diese nichts davon ahnen, führen ihre Hirten sie dennoch nach dem Befehl Gottes (emr-i İlahî) und der Weisung ihres Herrn (ilham-i Rabbanî). Die natürliche Führung (sauk-i fitrî) beruht auf der Eingebung (ilham), welche die Vögel von Ihm empfangen. Die Vögel empfangen ihre Eingebungen; und in gleicher Weise fliegt eine kleine junge Biene (ari), auch wenn sie erst einige Tage alt ist, einen ganzen Tag lang durch die Lüfte und kehrt dann, dank der Führung ihres Herrn (sauk-i Rabbanî), kraft dieser natürlichen Eingebung (ilham-i fitrî), ohne ihren Weg zu verfehlen, zurück, findet ihren Stock und kehrt heim. So wie die Erde (küre-i arz) der Ungerechtigkeit gegen die Risale-i Nur und ihre Schüler (sakird) widersprach und die Atmosphäre (cauv-i hava) durch Regenlosigkeit und die Kälte den Druck auf die Risale-i Nur und ihre Beschlagnahme kritisierte und die Wolken ihre Freigabe mit Regen bejubelten, können in der Tat auch die Vögel mit Sicherheit in ihrer Art mit ihr verbunden sein. Gegen das Verbrechen eines Teils der künstlichen Vögel der Menschen, die mit ihren Bomben-Eiern ein Dorf zerstören und tausend Männer vernichten, gegen den zerstörerischen Teil dieser menschlichen Vögel, welche die höllischen Zakkum-Eier tragen; gegen ihre despotischen, erbarmungslosen Zerstörungen sowohl auf der Erde (küre-i arz) als auch gegen die Menschheit (nev'-i beser), beglückwünschen (tebrik) und bejubeln in der Tat diese tierischen Vögel auf ihre Art (manen) die Risale-i Nur, die mit Sicherheit in wirksamer Art und Weise die Zukunft erleuchtet (tenvir). Das Ereignis {nachdem oben gefragt wurde (A.d.Ü.)} in dem Sinne ist zwar eine besonders zu Herzen gehende Feinsinnigkeit (çok tatli bir latife), in ihr liegt jedoch eine besonders einfühlsame Wahrheit (hakikat). * * * Meine Brüder! Diesmal habe ich mich über den Brief des Boten (santralcisi) der Risale-i Nur, der den Wert der Frucht-Abhandlung (Meyve Risalesi) bestens kennt und sich selbst einen "Fruchthändler (Meyveci)" nennt, sehr gefreut (memnun). Denn so wie sich unter den Brüdern Hulusi und Hakki ihre seit etwa zwanzig Jahren andauernde aufrichtige Freundschaft und Bruderschaft beständig fortsetzt und anhält, setzt sich auch ihre Verbundenheit (alâka), Beziehung (irtibat) und Treue (sadakat) zur Risale-i Nur genauso wie ihre aufrichtige Beziehung untereinander fort, ja gewinnt sogar an Festigkeit (metin) und wird nicht durch Behinderungen erschüttert. Ich danke Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass Er der Risale-i Nur solch treue (sadik) Schüler (sakird) verliehen hat, die aufrichtig (hâlis), wahrhaftig (muhlis) und für andere als ein gutes Vorbild (hüsn-ü misal), stets rechtschaffen und aufrichtig sind und dankend und in Geduld (sabir) im Dienst an der Risale-i Nur stehen (sabir icinde sükreder). Meine Brüder, die mit diesem Fruchthändler einen engen Kontakt halten und deren Namen ich hier nicht erwähne, die bekannt sind und mit denen ich sehr verbunden bin, besonders die Getreuen (siddik) von Barla, versetzen mich öfter in meiner Vorstellung (hayalen) in alte Zeiten und zurück in ihr Land. Sie lassen mich in Barla und auf den Bergen spazieren gehen. Ich bin mit ihnen und ihren Ortschaften eng verbunden. So vergesse ich sie nicht. Ich sende ihnen Tausende Grüße (selâm). Über den Brief von Hasan Sükrü, der ein Prediger (hatib) in Kozca ist, habe ich mich gefreut (memnun). Ich grüße (selâm) ihn. Wir grüßen vor allem die unschuldigen Kinder (masumlar), die Alten und die Ungebildeten (ümmi), alle Schwestern (hemsire) und alle diejenigen, die mit ihrem Schreibstift arbeiten und alle Brüder, jeden Einzelnen, begrüßen wir und beten (dua) für sie. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Eurer Bruder Said Nursî * * * Es gibt da unter den Akten, die mir vom Gericht wieder zurückgegeben und von dem Postbeamten gleich wieder beschlagnahmt worden waren, noch bevor sie mir ausgehändigt wurden, einen Brief von Küçük Ali, einen Helden (pehlivan) aus der Gruppe der Gesegneten (mubarek), in dem er mir schreibt, dass er sich vorgenommen hat, einmal in zwei Jahren die ganze Sammlung der Risale-i Nur abzuschreiben, was er dann auch getan hat. Durch diese seine Heldenhaftigkeit bestätigt er fürwahr meine Erkenntnis, dass ich in dem großen Mustafa, der der erste Schüler (sakird) der Risale-i Nur ist, einen wahrhaftigen Abdurrahman {sein verstorbener Neffe (A.d.Ü.)} und nach ihm noch viele andere Abdurrahmane sehen werde. Und er erfüllt die Aufgabe (vazifah) dieses gesegneten Mustafa aufs Beste. Auch Hafiz Mustafa bewies im Gefängnis, dass er noch zu Lebzeiten von Hâfiz Ali sein perfekter Helfer (muavin) und nach seinem Tode (vefat) dessen alleiniger Erbe (tam bir vâris) ist. So erfüllten sie denn voll und ganz in ihrer gesegneten (mubarek) und erhabenen Gruppe (heyet-i âlîsi) den Dienst (hizmet-i Nuriye), den ich vor achtzehn Jahren von ihnen erhofft hatte. Und sie erfüllen ihn noch. Der Same, den sie ausgestreut haben, bringt nun an ihrer Stelle seine Frucht (mahsulât), auch wenn sie dann selbst nicht mehr daran arbeiten. Wir grüßen (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und beten (dua) für sie alle. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Wir beglückwünschen euch mit Herz und Verstand (ruh u canimiz) zu den vergangenen, gesegneten (mubarek) letzten Zehn Nächten (leyali-i asere) und zu den Heiligen Festtagen (kudsî bayram). Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) mit Seinem Erbarmen (rahmet), in Seiner Güte (kerem), unter Seinem Schutz und in Seiner Obhut (hifz u himayet), mit Seinem Beistand (taufiq), Seiner Rechtleitung (hidayat) euch bei dem Druck und der Veröffentlichung der Risale-i Nur sowie auch bei dem Druck mit der Übereinstimmung (tevafuk) im Qur'an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), Erfolg (muvaffak) verleihen! Âmîn. Zweitens: Seit langem rezitiere ich nach dem Gebet (namaz) und den Tesbihat dreiunddreißig Mal das Bekenntnis der Einheit (kelime-i Tauhid), welches eine Zusammenfassung der Zusammenfassung des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) und der Hizb-i Nuriye ist, die eine Zusammenfassung der Risale-i Nur sind. Da mir die meisten Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur während der Tesbihat nach dem Gebet offenbart wurden, begann nun meine Phantasie (hayal) auszuschweifen und es kam mir so vor, als ob ich dieses Wort, das jede Art der Geschöpfe (tabaka-i mahlukat) im Kosmos (kâinat) jedes dieser dreiunddreißÂg Mal wiederholten Worte der Einheit (kelime-i Tauhid) jeweils in der Sprache ihres Zustandes (lisan-i hal) rezitiert, selbst in ihrer Sprache rezitierte. So wird die allumfassende Sprache ihres Zustandes (lisan-i hal) mit der Sprache meines eigenen Wortes (lisan-i kal) identisch. So rezitiere ich in vollkommener Freude (kemal-i zauk). Auch an euch sende ich eine Kopie dieser Zusammenfassung. Mir blieb kein Zweifel mehr daran, dass auch in dieser Zusamenfassung der Zusammenfassung der Hizb-i Nuriye das Geheimnis (sirr) von تَفَكُّرُ سَاعَةٍ {"Eine Stunde Nachdenken ist besser und bewirkt mehr, als in einem Jahr Gebet,"} verborgen (sirr) liegt und die ich in nur fünfzehn Minuten lesen kann. Wenn diejenigen, die kein Arabisch können, die Abschnitte (mertebe) in dem Großen Zeichen (Âyet-ül Kübra) eingehend verstehen, wird auch dieser arabische Abschnitt für sie vollkommen verständlich. Wenn also diejenigen, die kein Arabisch können, ein paar Mal die beiden Texte vergleichend lesen, können sie ihn vollkommen verstehen. Ich lese ihn ein Mal in vierundzwanzig Stunden, entweder morgens (sabah namazi) nach dem tesbihat oder aber - wenn ich mich ganz und gar unwohl oder innerlich unruhig fühle - auch zu einer anderen Tageszeit. Das verleiht mir eine erhabene innerliche Begeisterung (ulvî insirah) und vertreibt mir alle Unlust (usanc). Es eignet sich (münasib) daher am besten, diese Zusammenfassung an den Schluss des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) und der Hizb-i Nuriye zu setzen. Es ist bemerkenswert, dass, wie die meisten Wahrheiten (hakikat) des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) und der Risale-i Nur im Ramadan und während der Tesbihat auftauchen, auch diese Zusammenfassung der Zusammenfassung ebenso im Ramadan und während der Tesbihat aufgetaucht ist. Drittens: In den letzten Tagen habe ich die Nachricht erhalten, dass der Ministerrat beschlossen hat, mich in Kastamonu ab- und in Emirdag anzumelden. Damit wird jetzt klar, dass sie nun keine Ausrede mehr finden können, die Risale-i Nur und ihre Schüler (talebe) zu behindern. Sie messen lediglich meiner eigenen, bedeutungslosen Person ihre Bedeutung bei und stellen mir dabei ihre Bedingungen. Ich versichere euch jedoch mit allem Nachdruck, dass ich mit Herz und Verstand (ruh u canim) all diese Behinderungen mir gegenüber mit Stolz annehme, anstelle einer Behinderung der Risale-i Nur und ihrer Schüler (talebe). Sie denken, in anderen Ortschaften hätten sich die Leute mir plötzlich angeschlossen und sie könnten nun nichts mehr dagegen tun, doch nun hätten sie endgültig eine Lösung dagegen gefunden und verhalten sich deshalb so. Macht euch also deshalb gar keine Sorgen. Meine eigenen Verhältnisse (vaziyet) sind vielmehr die Voraussetzung (vesile) für ein erfolgreiches Schaffen der Schüler der Risale-i Nur. Denn ich bin der Überzeugung, dass Gott in Seiner Güte und Barmherzigkeit (İnayet-i merhamet-i İlahiye) diese Ungerechtigkeiten der Weltleute (ehli dunya) mir gegenüber in eine große Wohltat (hayra) verwandeln wird. Auf unserem Weg (meslek) können ja Zeit und Ort kein Hindernis für unsere gegenseitige Verbundenheit (sohbet) sein. So sind wir stets innerlich beisammen, auch wenn wir uns äußerlich gerade im Osten, im Westen, ja selbst im Jenseits (âhiret) oder in der Zwischenwelt (berzah) befinden. Auf diese Weise ist z.B. Hâfiz Ali, möge Gott sich seiner erbarmen, auch in der Zwischenwelt jeden Tag im Geiste (manen) unter uns anwesend. Aufgrund dieser Tatsache (hakikat) brauchen wir einer äußerlichen Trennung, ja selbst dem Tod, keinen Wert beizumessen. Viertens: Es ist doch besonders anmutig, wenn die Nachtigall (bülbül) von Marangoz Ahmed, der einer der Helden der Medrese-i Nuriye ist, die Nachtigall des gesegneten (mubarak), die Rosen (gül) verteilenden Schreibers (gülcü) der Gül {zwei seiner Mitschüler (A.d.Ü.)} -Nur-Fabrik bestätigt. Im Frühling bringen ja die Scharen der Pflanzen Nahrung für die Tiere, während sie die Nachtigallen, in Vertretung aller Vögel zu Predigern (hatib) geworden, im Namen aller Vögel bejubeln. Und mit Sicherheit müsste in diesem Zusammenhang - im Interesse der Vögel für die Risale-i Nur - vor allem die Nachtigall sich zeigen und hat sich auch gezeigt. Unser wahrhaft standhafter (muhlis metin) Bruder Mustafa Osman aus Safranbolu sagt, dass er ein, zwei Briefe an die hiesigen Brüder geschickt habe, und da er keine Antwort auf seine Briefe bekommen hat, nun besorgt sei. Er soll aber nicht besorgt sein! Aus Gründen der Vorsicht (ihtiyat) und im Vertrauen auf die Korrespondenz (muhabere) mit Isparta wurde ihm kein offener Brief geschrieben. Er soll also nicht besorgt sein. Auch die Brüder in Kastamonu sollen deswegen nicht besorgt sein. Meine Ummeldung lässt meine Verbundenheit mit ihnen und mit Kastamonu nicht schwächer werden; im Gegenteil: sie verbindet mich nur noch stärker (kuvvet) mit ihnen. Ich finde mich die meiste Zeit in meinem Geist (manen) und in meiner Fantasie (hayalen) auf den gesegneten (mubarak) Bergen von Kastamonu und dort bei meinen Brüdern. * * * Meine lieben getreuen Brüder und wahrhaftigen Erben! Zusammen mit den Glückwünschen zu den Festtagen (bayram) bekam ich auch viele Briefe. Jedem eine Antwort zu schreiben, erlauben mir aber meine Zeit und mein Zustand (hal) nicht. Jeden Brief hat ein bekannter Bruder stellvertretend für viele seiner Mitbrüder geschrieben. In diesen Briefen finden sich außer ihren Glückwünschen noch einige wichtige Punkte; sie haben mich gefreut (mesrur) und dankbar (minnetdar) gestimmt. Ein Beispiel: Der Glückwunschbrief von Hüsrev, den er im Namen der Gül-Nur-Fabrik geschrieben hat, hat mich vor Freude weinen lassen. Es ist eine hervorragende (mumtaz) Eigenschaft von Hüsrev, dass keiner von den Briefen, die ich bis jetzt von ihm erhalten habe, mich jemals gekränkt hat. Selbst in meinen schwierigen Zeiten, begegnet er mir stets sanft und streichelt meine Seele (ruh). Auch in dieser Hinsicht bin ich ihm für meine Person sehr dankbar (minnetdar). Sabri, der mir wie mein zweiter Hulusi {sein erster Schüler (A.d.Ü.)} ist, hat mir im Namen einiger wohlbekannter Brüder einen Glückwunschbrief geschrieben, der mich in tiefster Seele erfreut (sevindir) hat. Dass dieser besondere Bruder im Lobpreis (takdir) und der Hochschätzung seiner Brüder so sehr voranschreitet, und sein so hochgeschätztes Lob für Hüsrev und Hasan Feyzi, hat mich wirklich sehr froh (müferrah) gestimmt. Auch der Glückwunsch (tebrik) von Hasan Feyzi im Namen der Schüler (sakird) in Denizli zeigt seine hohe Verbundenheit und seine starke (kuvvet) Beziehung zu uns. Der Brief mit den Glückwünschen von Feyzi und Emin im Namen aller Opferbereiten in Kastamonu, die wie Hüsrev und Rüsdü in Kastamonu sind, in dem uns Feyzi mitteilt, dass an dem bekannten Ereignis überhaupt nichts weiter Besorgnis erregendes dran ist, es im Gegenteil eher gleich einem Peitschenknall gewirkt hat, hat unsere Sorgen wieder geglättet. Der Brief mit den Glückwünschen (tebrik) von Nazif namens aller Brüder in seiner Umgebung, seine unerschütterliche Treue (sadakat) und Verbundenheit (irtibat) und seine große (kuvvet) Hoffnung, lassen uns nun wieder tief aufatmen. Da er einige persönliche Gegner hatte, war ich zunächst etwas besorgt um ihn. Einen Glückwunsch, den Halil İbrahim, dessen Treue (sadakat) so außerordentlich wie sein Mut (cesaret) ist, direkt an meine Anschrift gesendet hat, habe ich erhalten. Vor allem ihn und diesen wachsamen Rechtsanwalt der Risale-i Nur, sie alle grüßen (selâm) wir und beglückwünschen (tebrik) sie zu den kommenden Festtagen (bayram). Der Brief von Sükrü Efe, einem der Helden in der Medrese-i Nuriye, welcher uns das Interesse der Sperlinge und anderer Vögel aufzeigt, bestätigt damit zugleich auch seine Übereinstimmung mit dem heldenmütigen Marangoz und stimmte uns zufrieden. Wir haben keine Zeit mehr gehabt, in dem Brief unserer Brüder in Atabey auf die Frage von Ali Osman, einem Nachfolger (vâris) von Lütfü, eine Antwort zu schreiben. So beglückwünschen (tebrik) wir denn diese oben erwähnten Brüder und ihre Mitarbeiter (arkadas), wie sie jeweils in ihren Briefen aufgeführt werden, jeden Einzelnen mit Herz und Seele (ruh u canimiz) zu ihren innerlichen wie äußerlichen Festtagen (maddî ve manevî bayram) und heißen zugleich auch unseren "großen" Bruder Re'fet {nicht den kleinen Re'fet sondern den großen Re'fet!} tausendmal willkommen. Allen Geschwistern (kardes), unter ihnen die unschuldigen Kinder (masum), die ungeschulten Alten (ümmi ihtiyar) und die opferwilligen Schwestern (hemsire), jeden einzelnen in diesen drei Gruppen beglückwünsche (tebrik) ich zu den Festtagen (bayram) und bete (dua) für sie um ihren Frieden (selâm), ihre Sicherheit (selâmet) und ihr Glück (saadet) und schließe nun so (hatm-i mekal) meinen Brief. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Unter den Büchern, die der verstorbene Märtyrer (sehid) Hâfiz Ali, möge Gott sich seiner erbarmen, abgeschrieben hatte, erhielt ich auch den Band "Bestätigende Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Tasdik-i Gaybî)", den Küçük Ali, der mit dem Großen Geist (ruh), welcher der Kraftvolle unter den Gesegneten (mubarak) und Held (pehlivan) unter den Abdurrahmanen ist, abgeschrieben hat. Er ist sehr schön geworden und gut gestaltet (münasib). Wenn noch andere Briefe, die ihr für angemessen haltet, wie die Themen über die Erdbeben, den Regen und die Vögel, die sich auf Wundertaten (keramet) der Risale-i Nur beziehen, in die Briefsammlung (Lâhika) und besonders der Teil in Emirdag am Schluss dieses "Siegels (Sikke)" eingereiht werden, wird sie noch schöner. Aus diesem Anlass beglückwünsche ich nochmals die Gruppe der Gesegneten (Mubarak) zu den Festtagen (Bayram) und sage zu Küçük Ali tausendmal "Gott segne ihn (barekallah)". Ich habe den schönen Brief des opferbereiten Mustafa Osman, dem Mutigen aus Safranbolu, gelesen, den er an die hiesigen Schüler (sakird) gesendet hat. Auch dieser Mann hat genauso wie Hasan Feyzi seine außerordentliche Treue (sadakat) gegenüber seinem Meister und seinen guten Eindruck (hüsn-ü zann) von ihm dichterisch gestaltet. Er hat mir aber anstelle der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur diesen Rang (makam) weit über meine Grenzen hinaus zugeschrieben. Er hat seinen Meister (ustadh) in seinem eigenen glänzenden Spiegel so glanzvoll erblickt. So habe denn auch ich seinen guten Eindruck (o hüsn-ü zann) als ein geistiges Gebet (dua) von ihm akzeptiert. Zu den Festtagen (bayram) beglückwünsche ich ihn und alle Brüder mit ihm. * * * Ich erkläre meinen verehrten (muhterem), liebenswürdigen (sevgili), segensreichen (mubarek) Brüdern, Schülern der Risale-i Nur: Die Risale-i Nur ist eine geflochtene Schnur (ibrisim) aus Licht (Nur), durch welche der Kosmos (kâinat) und die Rezitationen allen Seins (mevcudat) im Kosmos (kâinat) aneinandergebunden sind. Die Risale-i Nur ist ein qur'anischer Rundfunk, der mit einer Hör- und mit einer Sprechmuschel ausgestattet ist; dessen Drähte, Röhren und Batterien ihre Zeilen, ihre Worte, ihre Buchstaben dermaßen wohlgeordnet, kurz und bündig zusammenstellt, sodass morgen Männer jeglicher Kenntnis (ilim) und Wissenschaft (fen) und Leute von jeder Schule (meslek) mit ihren verschiedenen Arten (mesreb), ihrer Kenntnis (ilim) und Fähigkeit (iktidar) gemäß, von jedem Ereignis Bescheid erhalten können, das in der verborgenen Welt (âlem-i ghayb), in der bezeugten Welt (âlem-i sehadet), in der Welt des Geistes (ruhaniyat) und im Kosmos (kâinat) abläuft. Die Risale-i Nur ist für die Gläubigen (mü'min) ein Geschenk der Rechtleitung (hedaya-yi hidayet) aus dem Qur'an, die Glückseligkeit beider Welten (kauneyn-i saadet), ein Weg, die Fürsprache des Propheten (mazhar-i sefaat) zu erlangen, und der Segen des Allerbarmers (feyz-i Rahman). Die Risale-i Nur ist ein Lebens-Elixier (âb-i hayat), das dem Kosmos (kâinat) die Fülle des Frühlings (baharin feyzi) verleiht, und ist die Quelle der Barmherzigkeit (ayn-i rahmet) und die lautere Wahrheit (mahz-i hakikat) und ein Rosengarten in einem Land von Rosen (gülzar-i gülistan). Die Risale-i Nur ist eine Gnade Gottes (lütf-u Yezdan), der vollkommene Glaube (kemal-i iman), ein Kommentar zum Qur'an (tefsir-i Kur'an), ein Segen der Güte (bereket-i ihsan). Die Risale-i Nur ist für einen Ungläubigen sein Herbst (kâfire hazan), für einen Leugner die Sintflut (münkire tufan), ein Feind des Irrtums (dalalete düsman). Die Risale-i Nur ist ein verborgener Schatz (kenz-i mahfî), ein Kästchen voller Juwelen (sandukça-i cauhar) und eine Quelle der Lichter (menba-i envârdir). Die Risale-i Nur ist die Wahrheit (hakaik) des Qur'an, ein Weg zum Himmel auf der Leiter des Glaubens (mi'rac-i iman). Die Risale-i Nur ist in der Nachfolge des Qur'an und der Hadith die Krone der Heiligen (sertac-i auliya), ein königliches Meisterwerk (sultan-ül eser), ein Kompendium der Erkenntnisse (zübdet-ül meâni), ein Gunsterweis Gottes (atâyâ-yi İlahî), ein Geschenk des Allgepriesenen (hedaya-yi Sübhanî) und ein Füllhorn der Begeisterung für den Allerbarmer (feyyaz-i Rahmanî). Die Risale-i Nur ist ein Ozean der Wahrheiten (bahr-i hakaik), das Geheimnis feinsinniger Wahrheiten (sirr-i dekaik), eine Schatzkammer der Erkenntnisse (kenz-ül maarif), ein Ozean der Freigiebigkeit (bahr-ül mekârim). Die Risale-i Nur ist für die Kranken ein Gesundungshaus der Weisheit (sifahane-i hikmet) und Wasser aus dem Brunnen Zemzem, für alle Lebenden (sag) ein Gastmahl der Wahrheit (maiset-i hakikat), ein wohlriechender Windhauch (rîh-i reyhan) und ein Parfüm von Moschus und Amber (misk-i anber). Die Risale-i Nur ist eine Verheißung (mau'id) von Ahmed, mit dem Friede und Segen sei, eine Botschaft (müjde) von Ali Haydar, mit dem Gott zufrieden sein möge, eine Kunde (besaret) und Beistand (teavün) von Ghausu-l'adham, möge Gott seine Geheimnisse heiligen, eine Empfehlung (tausiye) von Imam Ghazzali, möge Gott seine Geheimnisse heiligen, und eine Nachricht (ihbar) von Imam Rabbani Ahmed Faruki, möge Gott seine Geheimnisse heiligen. Da die sieben Farben (elvan-i seb'a) der Sonne des Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), im Prisma der Wahrheit (mensur-u hakikat) der Risale-i Nur bestens in Erscheinung tritt, ist die Risale-i Nur sowohl ein Buch des Gesetzes (kitab-i seriat), als auch ein Gebetbuch (kitab-i dua), als auch ein Buch der Weisheit (kitab-i hikmet), als auch ein Buch des Gottesdienstes (kitab-i ubudiyet), als auch ein Buch der Anweisungen (emr) und der Einladungen (davet), als auch ein Buch des Gottesgedenkens (kitab-i zikir), als auch ein Buch des Nachsinnens (kitab-i fikir), als auch ein Buch der Wahrheit (kitab-i hakikat), als auch ein Buch der Mystik (kitab-i tasavvuf), als auch ein Buch der Logik (kitab-i mantik), als auch ein Buch von der Lehre des Wortes (İlm-i Kelâm), als auch ein Buch der Theologie (İlm-i İlahiyat), als auch ein Buch der Förderung der Kunst (tesvik-i san'at), als auch ein Buch der Rhetorik (kitab-i belâghat), als auch ein Buch des Beweises der Einheit und der Allgegenwart (isbat-i vahdaniyet) und sie ist für ihre Gegner ein Buch, das sie zum Schweigen (ilzam) und zum Verstummen (iskât) bringt. Die Abhandlungen der Risale-i Nur, das sind die Sonne, die Monde und Sterne eines geistlichen Himmels (sema-yi maneviye) unter dem Himmel des Qur'an. So wie nach außen hin diese ganze Welt (kâinat) durch die Sonne, den Mond und die funkelnden Sterne, welche die Schleier über den Ursachen (perde-i esbab) sind, erleuchtet (tenauvür) wird und erglänzt, alles Sein unter ihnen wächst und gedeiht und das Leben (hayat) sich entfaltet, so ist auch die Risale-i Nur mit ihren Strahlen, die sie aus dem Qur'an empfängt und reflektiert, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), das Leben für die ganze Welt (âleme hayat), für die Menschheit (âdeme) ein vollkommener Mensch (kâmil insan), für die Herzen (kulûb) eine Freude des Glaubens (nes'e-i iman), für den Verstand (ukûl) eine axiomatische Gewissheit (yakîn bir itminan), für die Gedanken (efkâr) eine Entfaltung des Glaubens (inkisaf-i iman) und für die Seelen (nüfus) eine Hingabe zum Wohlgefallen Gottes (teslim-i riza) und eine Sehnsucht nach Ihm (can). Diesen geistigen Himmel (sema-yi maneviye) bedeckt manchmal und äußerlich einer verborgenen Weisheit (bihaseb-il hikmet) zufolge Gewölk bis zum Horizont. Aus diesem gewaltigen majestätischen Gewölk tropft die Fülle eines segenspendenden Regens (feyz-i rahmet); währenddessen tragen Samen, Kerne und Körner, mit ihrer Fähigkeit, Ähren zu tragen, die in dieser bedrängnisvollen und begrenzten Welt (dar âlem) zwar leiden müssen, doch mit Hilfe ihrer Anstrengung platzen und reißen die Schalen, die sie umhüllen; danach ziehen sich auch die Wolken über den Horizont zurück, was eine Prüfung vor dem Herrn (imtihan-i Rabbanî), eine Offenbarung der Fülle (inkisaf-i feyezanî) und ein lichtvoller Segen (rahmet-i nuranî) ist, wodurch alles, was anfangs noch Körner und Kerne waren, in ihrem Wunsch (istiyak) abermals zu neuem Leben (hayat) und in der Freude am Wachsen (nes'e-i inkisaf) und Gedeihen zu einem fruchttragenden, riesigen Baum gestaltet und das Geheimnis (sirr) von يُبَدِّلُ اللّٰهُ سَيِّئَاتِهِمْ حَسَنَاتٍ {"Denen wird Gott ihre schlechten Taten gegen gute eintauschen." (Sure 25, 70)} erfährt. Möge es Gott in Seiner Erhabenheit nun wollen (insâallahu taâlâ), dass dieser Winter (mausim-i sita), der nun schon zwanzig Jahre andauert, in der Tat bendet ist!... Möge nun in die Welt ein neuer, segensreicher Frühling (fasl-i naubahar) kommen und das Antlitz der Erde (âlem) in seinem Lichte lächeln... Da die Risale-i Nur im Dienst (tasarruf) des Qur'an steht, dessen Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), scheitert jede Hand, die sich ihr entgegenstreckt und sie belästigen will und vertrocknet jeder Mund. Wenn ich entsprechend dem Anzeichen (îma) und dem Hinweis (isarat) der heiligen Aussage (kavl-i serif) des Qur'an, dessen Verkündigung ein Wunder ist (Mu'ciz-ül Beyan), وَمَا اَرْسَلْنَا مِنْ رَسُولٍ اِلاَّ بِلِسَانِ قَوْمِهِ {"Und wir haben keinen Gesandten geschickt, es sei denn in der Sprache seines Volkes." (Sure 14, 4)} sagen würde, dass in Anbetracht der Tatsache, dass die türkische Sprache in dieser Zeit (devre) eigentlich Schläge bekommen müsste, es zu den Hinweisen des Qur'an gehört, dass die "Risale-i Nur", auch in der türkischen Sprache ein Vorbild (imam) werden wird, sodass die Risale-i Nur, die rein (halîs) türkisch ist, vielleicht schon morgen bevorzugt (kesb-i imtiyaz) wird, während andere Sprachen zu vernachlässigen wären, denke ich, dass ich damit keinen Fehler begangen hätte. Vor allem unserem Meister (Ustadh) und allen Brüdern biete ich meine innigen Grüße (selâm) und meine Hochachtung an und beglückwünsche (tebrik) sie zu den gesegneten Festtagen (mübarek bayram). Über meinen Meister (Ustadh) konnte ich nicht schreiben. Denn was könnte ich schon über eine so ehrwürdige Persönlichkeit (zât-i âlî-kadr) sagen, die im Range (makam) eines Erben (veraset) Mohammeds steht, mit dem Friede und Segen sei? Da weiß ich nichts anderes mehr zu sagen, als nur noch die Worte unseres Bruders Hasan Feyzi Efendi zu wiederholen. Im Namen der Schüler der Risale-i Nur in Milas und Umgebung, der eures Gebetes (dua) bedürfende Halil İbrahim (möge sich Gott seiner erbarmen). * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Meine lieben getreuen Brüder! Bis jetzt hatten die heimlichen Heuchler (münafik) immer die Risale-i Nur angegriffen, indem sie einige Beamte der Regierung (hükûmet) in Anbetracht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Wege der Justiz (adliye) mit Hilfe irgendwelcher ominöser Gesetze hinters Licht geführt haben. Da wir aber keine Reaktionäre waren, beschränkten wir uns notfalls (mecburiyet) auf unsere bloße Verteidigung. Schließlich scheiterten ihre Pläne. Vielmehr bewirkten ihre Angriffe jetzt, dass sich der Kreis der Risale-i Nur noch erweiterte. Diesmal handelte es sich um unsere Absicht (niyet), den Stab Mosis (Asâ-yi Musa) mit neuen Buchstaben zum Druck zu geben, weshalb sich nun aber ihre Haltung auf einen Angriff gegen die ganze Risale-i Nur richtete, obwohl wir unseren Willen (ihtiyar) nur auf einen Teil von ihr gerichtet hatten. Der Sinn (hikmet) dieses Vorfalls hatte jedoch vielleicht folgende Bedeutung: Ich denke, dass jetzt die Zeit gekommen ist, oder aber es jetzt Zeit wird, dass die Risale-i Nur, hinsichtlich ihrer Aufgabe als geistliche (manevi) Retterin dieses gesegneten Landes im Druck zu erscheinen beginnt, sodass man nun unterrichten (ders) kann, um so das Übel dieser beiden fürchterlichen inneren (manevi) Haltungen {Der Kommunismus (als Idee, Partei oder Staatsform) und die Kritik aus der islamischen Welt am türkischen Volk (A.d.Ü.)} abzuwehren. Bei diesen fürchterlichen Übeln geht es zum Ersten darum, dass man in der Risale-i Nur eine Art Wall sieht, vom Qur'an gebildet, in etwa Dhu'l-Qarnayns Wall vergleichbar, der die Aufgabe (vasifah) hat, die aus dem Norden aufsteigende abscheuliche Flut einer Glaubenslosigkeit (aufzuhalten), welche das Land (vatan) innerlich (manevi) überschwemmt und jene Anarchie hervorruft, die den christlichen Glauben (din) besiegt. Zum Zweiten stieg in meinem Herzen (qalb) der Gedanke auf, dass es jetzt notwendig geworden ist, in gedruckter Sprache zu reden, um alle diese so schwerwiegenden Kritiken und Anschuldigungen der Islamischen Welt (Âlem-i Islâm) gegen die Bewohner dieses gesegneten (mübarek) Landes (vatan) ausräumen zu können. Ich kenne zwar nicht die Lage (hal) in dieser Welt (dunya), doch so wie die Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur gleich einer Burg sind, die sich dem Einbruch dieser fürchterlichen Strömung (entgegenstellt), die bereits ganz Europa überschwemmt hat und dort herrscht und sich keineswegs auf eine der vom Himmel geoffenbarten Heiligen Schriften (Edyan-i Semaviye) stützt, ist (die Risale-i Nur) zugleich auch ein Wunder des Qur'an, der in dieser gegenwärtigen Lage (hal) das Fahrzeug ist, um die Einwände und Anschuldigungen aus der islamischen Welt (Âlem-i Islâm) und dem ganzen asiatischen Kontinent zu entkräften und ihre Freundschaft (muhabbet) und Brüderlichkeit (uhuvvet) von alters her nun wiederherzustellen. Jetzt müssten aber noch alle vaterlandsliebenden Politiker in diesem Land (vatan) und dieses Volkes ganz schnell die Risale-i Nur offiziell drucken lassen, um sich so vor diesen beiden Übeln schützen zu können. Gäbe es die Risale-i Nur nicht, die den wahrhaftigen Glauben (iman-i tahkikî) in diesem Land (vatan) seit zwanzig Jahren auf eine so machtvolle Weise verbreitet, könnte dann etwa dieses gesegnete (mubarak) Land in diesem schrecklichen Jahrhundert inmitten denkwürdiger Umstürze (inkilab) und Umwälzungen (infilâk) seinen Qur'an und seinen Glauben (iman) gegen diese entsetzlichen Schläge noch vollständig aufrechterhalten (muhafaza)? Wie dem auch sei... Es kann die Risale-i Nur nicht mehr unter dem Vorwand (bahane) angegriffen werden, durch sie könne das Land (vatan) und die öffentliche Ordnung (idare) gestört werden. Eine solche Begründung können sie niemandem mehr glaubhaft machen. Sie haben aber nun ihre Fronten verlegt. Jetzt versuchen die Heuchler (münafik) unter dem Deckmantel der Religion (din) einige naive Hodschas oder solche von der Art der Sufis, die sich starrsinnig für diese ketzerischen Erneuerungen (bid'a) einsetzen, mit einiger List gegen die Risale-i Nur - wie es vor zwei Jahren in Istanbul und in der Umgebung von Denizli geschah - zu missbrauchen und die Risale-i Nur und ihre Schüler (sakird) an einer anderen Front wieder anzugreifen. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass ihnen das aber nicht gelingt! Die Schüler der Risale-i Nur sollen deshalb im Falle eines Angriffs äußerst vorsichtig sein, sich nicht streiten und sich auch nicht provozieren lassen. Wenn derjenige, der sich hat täuschen lassen, ein Mann des Wissens (ehl-i ilim) und des Glaubens (iman) ist, so sollen sie ihn freundlich (dost) behandeln. "Wir kritisieren euch nicht. Und, bitte, kritisiert uns auch nicht. Wir sind alle Brüder im Glauben (ehl-i iman)." So sollen sie zu ihnen sagen und so die Lage entspannen. Zweitens: Bruder Küçük Ali, der einen großen Geist (ruh) hat, der ein Held (pehlivan) der Gesegneten (mübarek) ist und sowohl von Abdurrahman, als auch von Lütfü und auch von Büyük Hâfiz Ali in sich umfasst und ebenso wichtig (mana) ist wie sie, stellt eine Frage. Im Grunde genommen ist die Antwort auf diese Frage an hundert Stellen in der Risale-i Nur vorhanden. Er sagt: "Weshalb bemüht sich (tahsidat) die Risale-i Nur in einem solchen Grade (derece) so sehr um die Grundpfeiler des Glaubens (erkân-i imaniye), während doch die Gelehrten (hoca) alter Zeit uns darüber unterrichtet (ders) haben, dass der Glaube (iman) eines einfachen Gläubigen (âmî mü'minin) dem Glauben (iman) eines großen Heiligen (veli) gleicht?" Antwort: Vor allem in den Themenstellungen des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) über die Stufen des Glaubens (meratib-i imaniye) findet sich so ziemlich am Ende eine Äußerung (beyan) bzw. Schlussfolgerung (hüküm) des Erneuerers (müceddid) des zweiten Jahrtausends (elf-i sâni), Imam Rabbani, die besagt: "Die letzte Station (müntehasi) auf allen mystischen Wegen (tarîkat) und ihr höchstes Ziel (maksad) ist die Entfaltung (inkisaf) der Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye). Die gesicherte (kat'iyyet) Offenbarung (vuzuh) eines Glaubensartikels (mes'ele-i imaniye) ist besser als tausend Wunder (keramet) und Visionen (kesfiyat)." Und ganz am Ende des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) findet sich im Abschnitt eines Briefes aus der Sammlung (Lâhika) eine Antwort, die das Ganze noch einmal erklärt (tamaminin beyanati). Auch die Zehnte Problemstellung der Fruchtabhandlung (Meyve Risalesi) über die Wiederholungen im Qur'an und die Weisheit (hikmet), die in den großen und häufigen Anstrengungen (tahsidat) des Qur'an in den Artikeln der Einheit (Tauhid) und des Glaubens (iman) liegt, ist genauso, ganz und gar (bitamamiha), auch in der Risale-i Nur zu finden, die sein wahrhaftiger Kommentar (hakikî tefsir) ist, und eine Antwort auf diese Frage. Die Erklärungen (izahat) der Abhandlungen der Risale-i Nur über den wahrhaftigen, traditionellen (taklidi), zum Teil kurz und bündigen (icmalî) oder andererseits auch ausführlichen (tafsilî) Glauben (iman-i tahkikî) und über einen Glauben (iman), der allen Angriffen (tehacümat), Einflüsterungen (vesvese) und Zweifeln (sübhe) standhält und nicht durch sie erschüttert wird, ist eine solche Antwort auf den Brief von Küçük Ali, mit dem großen Geist (ruh), die keine weiteren Fragen (ihtiyaç) mehr offenlässt. Zweiter Aspekt: Der Glaube (iman) beschränkt sich nicht nur auf eine traditionelle (taklidi) Bestätigung in einer kurzen und bündigen (icmalî) Form. So wie eine Dattel (hurma) von einem Kern bis zu einer riesigen Palme sich stufenweise entfaltet, oder die Sonne - je nach der Größe meines Spiegels - bis hin zum Meeresspiegel mehr oder weniger Platz (inkisaf) findet, um sich widerzuspiegeln, so umfasst auch der Glaube (iman) so viele Wahrheiten (hakikat), dass tausendundein Name Gottes und die anderen Glaubenspfeiler (erkân-i imaniye) mit den Gegebenheiten der Schöpfung (kâinat hakikat) einen Zusammenhang bilden, sodass die Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) miteinander übereinstimmen, wenn sie sagen: "Das umfassendste allen Wissens (ilim) und jeder Erkenntnis (marifet) und das Größte über aller menschlichen Vollkommenheit (kemalât-i insaniye) ist sein Glaube (iman) und die aus dem wahrhaftigen Glauben (iman-i tahkik) erwachsende, grundlegende (tafsil), bezeugte, Erkenntnis (marifet-i kudsiye) des Allheiligen." Ein traditionell bedingter Glaube (iman-i taklidî) wird in der Tat rasch von Zweifeln (sübhe) bezwungen. In einem wahrhaftigen Glauben (iman-i tahkikî), der weit kraftvoller (kuvvetli) und viel umfangreicher als der traditionelle ist, gibt es sehr viele Stufen (meratib). Doch die Stufe einer wissenschaftlich gesicherten Gewissheit (ilmelyakîn) unter diesen Stufen hält in der durch die Kraft (kuvvet) vieler Zeugnisse Tausenden Zweifeln (sübhe) stand. Im Gegensatz dazu verliert der traditionelle Glaube (taklidî iman) manchmal schon gegen einen einzigen Zweifel (sübhe). Zudem ist eine weitere Stufe des wahrhaftigen Glaubens (iman-i tahkik) der Grad augenscheinlicher Gewissheit (aynelyakîn), welche ebenfalls sehr viele Stufen hat. Sie zählt nämlich die Stufen ihrer Erscheinungsformen nach der Anzahl der Namen Gottes (esma-i İlahiye). Und sie steigert sich bis zu dem Grade, die ganze Schöpfung wie den Qur'an zu lesen. Zudem ist eine weitere Stufe die wahrhaftige Gewissheit (hakkalyakîn). Auch diese hat viele Stufen. Hätten diese gläubigen Menschen (imanli zât) Zweifel selbst in Heerscharen (sübehat ordulari) angegriffen, hätten sie ihnen nichts anhaben können. Tausende Bände wurden von Theologen (ülema-i İlm-i Kelâm) dem Verstand (akla) und der Logik (mantiga) gemäß verfasst, um auch nur einen mit Zeugnissen belegten, vernünftigen (aklî) Weg dieser Erkenntnis des Glaubens (marifet-i imaniye) aufzuzeigen. Hunderte Bücher der Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) äußerten aufgrund ihrer Visionen (kesfe) und meditativen Wahrnehmungen (zauk) diese Erkenntnis des Glaubens (marifet-i imaniye) noch in einer anderen Hinsicht. Doch die wunderhafte (mu'cizekâr) große Straße (cadde-i kübrasi) des Qur'an, die sie anhand der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) und der Erkenntnis des Allheiligen (marifet-i kudsiye) dahin führt, erweist sich in einer Macht (kuvvet) und Hoheit, die sie weit über die dieser Gelehrten (ulema) und Heiligen (auliya) erhebt. So kommentiert (tefsir) die Risale-i Nur die Straße dieser umfangreichen, umfassenden und hohen Erkenntnis (marifet), hält sie aufrecht und verteidigt sie gegen umfassende zerstörerische (tahribatçi) Strömungen, die bereits vor tausend Jahren gegen den Qur'an und den Glauben (iman) zum Nachteil der İslâmiyet und der Menschlichkeit (insaniyet) und im Interesse der Welten eines Mangels (adem âlemleri hesabina) tätig waren. Darum hat sie auf jeden Fall auch unendlich viele Anstrengungen (tahsidat) nötig, um diesen zahllosen Feinden standzuhalten und dem Schutz (muhafaza) des Glaubens (iman) der Gläubigen (ehl-i iman) durch das Licht (Nur) des Qur'an zu dienen. In einer ehrwürdigen Hadith heißt es: "Ein Mensch, der durch dich zum Glauben (iman) gelangt, ist besser für dich als eine ganze Sahara voller roter Schafe." {Es handelt sich hier um eine Herde erlesener Schafe, die mit roter Farbe gekennzeichnet wurden. (A.d.Ü.)} - "Manchmal ist eine Stunde Nachsinnen (tefekkür) besser als ein Jahr der Anbetung (ibadet)." So dient auch der große Wert, den der Naqshibandi-Orden auf den stillen (hafî) Dhikr legt, dazu, diese Art von Nachsinnen zu erlangen. Alle Brüder - jeden Einzelnen von ihnen - grüßen wir (selâm) und beten (dua) wir für sie. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Es soll euch nicht in Besorgnis führen, wenn die Kopien der "Abhandlung über die Wahrhaftigkeit" (ihlas) und der Briefe durch die Geheimpolizei in Beschlag genommen wurden. Im Interesse der Risale-i Nur und für ihre Verbreitung war es ja notwendig, ihnen diese Briefe, die Abhandlung über die Wahrhaftigkeit und die Verheißung von Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge (İhbar-i Aleviye), zum Lesen anzubieten. Zudem ist während dieses Vorfalls die Demonstration in Istanbul gegen den Bolschewismus, in Anbetracht dessen, dass zwei Mächte, welche die Risale-i Nur unter einem Deckmantel angreifen, nun beginnen, gegeneinander Stellung zu beziehen, für die Verbreitung der Risale-i Nur eine günstige Gelegenheit. Auch wenn sich gegen uns etliche nur vorübergehende Störungen hervortun, ist dies gar nicht von Bedeutung. Denn dem Bolschewismus, der den absoluten Unglauben (küfr-ü mutlak) und die naturalistische Denkweise (fikr-i tabiat), als das Wesen des Anarchismus, unter den Muslimen zu verbreiten versucht, können einzig und allein die außerordentlich machtvollen Wahrheiten (kuvvetli hakikat) der Risale-i Nur die Stirn bieten. Daher erblicken wir darin die Öffnung eines Weges, dass alle wahren Patrioten, alle, die ihr Vaterland lieben, die Politiker, wie die religiös Gesinnten, sich hinter die Risale-i Nur stellen, sich mit ihr versöhnen (barismaga) und durch sie miteinander einen Schutzwall bilden. Said Nursî * * * An den Direktor des Ordnungsamtes in Afyon Nachdem ich Sie einmal gesehen hatte, wenn auch ohne Sie persönlich kennenzulernen, und dabei den Eindruck hatte, dass Sie einsichtig und gerecht (adaletli) sind, möchte ich Ihnen vor allem einen Sachverhalt (hakikat) mitteilen, der mich selbst betrifft. Diesen Sachverhalt an die zuständigen Behörden weiterzuleiten, überlasse ich Ihnen, da dies ja Ihre Aufgabe (vazifah) wäre. Und dieser Sachverhalt ist folgender: Mein jetziger Zustand kennt in der Geschichte nicht seinesgleichen. Ich bin von allen Menschen vollkommen isoliert (tecrid-i mutlak). Ja, mir wurde sogar in der Moschee jedes Gespräch mit den Männern und jeglicher Kontakt mit der dortigen Gemeinschaft untersagt. Doch in meinem Alter, in meiner Krankheit und Armut, stieg in meinem Herzen (qalb) der Gedanke auf: Da auch ich nun einmal ein Kind dieses Landes bin, ist es auch meine Pflicht (farz), dem Glück (saadet) dieses Landes zu dienen. Materiell bin ich jedoch nicht imstande, etwas dazu beizutragen. Ich habe lediglich einigen Brüdern erlaubt, "die Fruchtabhandlung (Meyve Risalesi)" und "die wohldurchdachten Gottesbeweise (Hüccet-ül Baliga)", welche ich aus dem Qur'an entnommen und zu Papier gebracht habe, mit den neuen Buchstaben zu drucken. Diese beiden Abhandlungen haben uns sowohl die Behörden (makamât) in Ankara, als auch die Sachverständigen (ehl-i vukuf) und das Gericht (mahkeme) in Denizli, die sich etwa zwei Jahre mit ihnen befasst hatten, nach ihrer Durchforschung (tedkik), ohne etwas zu finden, wofür sie uns verantwortlich hätten machen können (mûcib-i mes'uliyet), offiziell wieder zurückgegeben (resmen teslim). Überdies habe ich eine Antwort gesandt, welche sie der Zensur und großen Schriftstellern (muharrir) zeigen und dann zum Druck geben sollten. Außerdem ist der normale Weg der, nach dem Druck offiziell den zwölf Ämtern (makamat) der Regierung (hükûmet) ein Exemplar zu geben. Außerdem sollen die Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (İhlas Risalesi) und die Abhandlung über die Sparsamkeit (İktisad Risalesi) am Schluss dieser beiden Abhandlungen angefügt und mit neuen Buchstaben zum Druck gegeben werden. Mit allem Nachdruck erkläre ich Ihnen hiermit, dass es meine Absicht ist, mit dem Druck dieser Bücher einen Beitrag zu leisten, dieses gesegnete (mubarak) Volk (millet) und Land (vatan) vor dem geistigen (manevî) und materiellen (maddî) Anarchismus zu schützen (muhafaza), der öffentlichen Sicherheit und Ordnung geistig (mânevî) zu helfen, vor der Offensive einer ausländischen Strömung, die den Anarchismus erweckt, einen geistigen Wall (manevî sed) aufzurichten, den Einwand und die Beschuldigung der islamischen Welt (âlem) gegen uns zu beseitigen und ihre alte Liebenswürdigkeit (muhabbet) und Brüderlichkeit (uhuvvet) zu gewinnen. Da ich mich aber bedauerlicherweise nicht mit irdischen Dingen beschäftige, mich auch nicht mit den Regierenden (ehl-i idare) treffe, auch die Zustände in der Welt nicht kenne, weil ich von dem Übel (bela') einer ungesetzlichen Störung (kanunsuz ilismek) betroffen bin, nutzen einige Menschen, die mich aus einer früheren Zeit, wenn auch unter einem Deckmantel, hassen, jede Gelegenheit, mich bei der Polizei und der Justiz (adliye) zu verdächtigen. Zum Beispiel: Durch einen erstaunlichen Zufall erfuhr ich, dass meine vier Abhandlungen (risalah) und eine Kopie der Briefe, die ich in den letzten beiden Jahren geschrieben habe, von einigen Durchsuchungsbeamten in der Bahn beschlagnahmt worden waren. Zwei von diesen Abhandlungen sind die Abhandlung über die Wahrhaftigkeit (ihlas). Sie sind zwar in gewissem Maße privat und daher vertraulich (mahrem), und sowohl das Gericht (mahkeme) als auch die Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara hielten sie nach ihrer Erforschung für harmlos und gaben sie uns zurück. Was zudem die "Abhandlung über die Sparsamkeit" (Iktisad) betrifft, die nach Istanbul gesandt wurde, um sie der Zensur und großen Schriftstellern (muharrir) zu zeigen, so ist sie in dieser Zeit für jeden notwendig. Was jedoch den "Achtzehnten Blitz" (Lem'a) betrifft über die Verheißung von Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, (Keramet-i Alevi), so ist er versehentlich zusammen mit dieser zu ihnen gesandt worden. Ich hatte keinesfalls eine Erlaubnis, geschweige denn einen Auftrag erteilt, diese Abhandlung zu drucken, vielmehr nur den engsten (mahrem) Brüdern erlaubt, sie zu lesen. Außerdem behandelt sie keine weltlichen Angelegenheiten. Zudem haben die Sachverständigen (ehl-i vukuf) und das Gericht (mahkeme) sie durchforscht und uns dann wieder zurückgegeben. Des Weiteren kam mir vor zehn Jahren im Gefängnis in Eskisehir während meiner überaus anstrengenden Zeit, in der ich sehr eines Trostes bedurfte, eine geistige frohe Botschaft (müjde-i manevî) in mein Herz und ich habe sie auch zu Papier gebracht. Was aber die Kopien der Briefe betrifft, die ich nicht nur in den letzten beiden Jahren, sondern sogar vor vier, fünf Jahren geschrieben hatte, so habe ich keineswegs die Absicht gehabt, sie mit diesen Abhandlungen zu drucken und veröffentlichen zu lassen; sie sind vielmehr auf den Wunsch von einem oder zweien meiner engsten (mahrem) Freunde, die daran interessiert waren, sie zu lesen, ihnen zusammen mit den Kopien zugesandt worden. Der Grund meines Schreibens ist der, dass diese Briefe ein Trost für diejenigen sein sollten, die meinetwegen im Gefängnis all die Mühsal mitmachen müssen, eine Unterhaltung und ein Meinungsaustausch (müdavele-i efkâr) über die Risale-i Nur, durch welche dieses Land und sein Volk für ihre Welt (dunya) und das Jenseits (âhiret) seit zwanzig Jahren einen großen Nutzen erfahren hat. Zudem finden sich vielleicht noch einige der Briefe, die ich zu Ihrer Unterhaltung (hasbihal) an Sie persönlich und an die Behörden (makamat) in Ankara geschrieben habe, unter ihnen. So wurden die Abhandlungen und Briefe dieser Art durch die Durchsuchungsbeamten in Beschlag genommen; ich teile Ihnen diesen Sachverhalt (hakikat) mit, weil sie vielleicht zu Ihnen gekommen sein könnten oder noch kommen werden. Ich hege die Hoffnung, dass Sie aufgrund Ihres Pflichtbewusstseins und Ihrer Zuverlässigkeit es nicht zulassen werden, dass ich in meinem jetzigen, so bedrückenden Zustand, da ich schon in fünf-, sechsfacher Hinsicht alle möglichen Strapazen durchmachen muss, aufgrund irgendwelcher Verdächtigungen widerrechtlich noch weiter belästigt werde. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Ich möchte euch von einem Ereignis berichten, das sehr erstaunlich ist und zum Nachdenken (manidar) anregt. Es betrifft die Schüler (talebe) der Risale-i Nur sowie die Risale-i Nur selbst, die Wundertaten (keramet) des "Großen Zeichens" (Âyet-ül Kübra) sowie die Absicht der Weltleute (ehl-i dunya), uns zu stören. Da stand eines Nachts uns gegenüber das ehemalige Bürgermeisteramt (belediye), also eines der Regierungsämter (hükûmet), in Flammen, ohne dass noch etwas gerettet werden konnte, brannte da staunenerregend und lichterloh, wie wir so etwas noch nie zuvor gesehen hatten, während der kältesten Stunden der Nacht, drei Stunden lang wie die Hölle (Cehennem). Genau daneben lag das große Geschäft (magaza), in dem sich der größte Teil des Vermögens eines Schülers (talebe) der Risale-i Nur aus der Familie Çaliskan, seiner beiden Brüder und des kleinen Ceylan befand. Genau an diesem Brandherd lagen auch noch zwei kleinere Geschäfte (dükkân). Als dieses schreckliche Feuer sich mit seiner ganzen Gewalt diesem Geschäft näherte, eilte der arme Ceylan zu mir und sagte: "Es steht alles in Flammen, wir sind verloren." Gerade mal zwei Tage zuvor hatte ich zu ihm gesagt, er solle einen Teil der gedruckten Exemplare des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) aus dem großen Geschäftshaus zu mir bringen. Er hatte sie mir aber nicht gebracht. Also blieben sie dort, um das Feuer zu löschen. So habe ich denn die Risale-i Nur und das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra) zu ihrem Fürsprecher gemacht und gesagt: "Oh Herr, in Deiner Barmherzigkeit und um der Hilfe willen, die wir durch sie erwarten, eile uns zu Hilfe!" In drei Stunden hat dieses fürchterliche Feuer in seinem Angriff dieses ganze riesige Amtsgebäude (daire) vernichtet und alle Geschäfte, die darunter oder daneben lagen, vollkommen verbrannt und total ruiniert. Nur das Geschäft, das im Schutze der Risale-i Nur und des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) lag, hat es überhaupt nicht berührt und auch das Geschäft eines Schülers (sakird) war davon ausgenommen und blieb unbeschädigt. Die Leute hatten lediglich die Fensterscheiben eingeschlagen. Hätten die Leute keinen Schaden angerichtet und seine Waren nicht geplündert, würde überhaupt kein Schaden entstanden sein. So war es auch ein Wunder der Risale-i Nur, wenn während der Feuersbrunst des Teppichhauses in Isparta die Häuser der beiden Brüder in der Nachbarschaft, die ihre Villa (kösk) für die Unterweisungen der Risale-i Nur zur Verfügung gestellt hatten, in diesem entsetzlichen Feuer verschont blieben. Auch in Kastamonu blieb - genau wie bei der Feuersbrunst in Emirdag - auch das Nachbarhaus, das Haus von Hâfiz Ahmed, der einer der Schüler (sakird) der Risale-i Nur war, also das Haus, das dicht neben dieser entsetzlichen Feuersbrunst dort gegenüber meiner Wohnung stand, auf wunderbare Weise verschont. Seine Schwester, die im zweiten Stock wohnte, rettete ebenso auf wunderbare Weise inmitten dieser Feuersbrunst nicht nur ihr Leben (can), sondern mit dem Segen (berekât) der Risale-i Nur auch ihre Diamanten, das Gold und ihre Juwelen. Auch hier in dieser Feuersbrunst blieben vier Leute, darunter drei Brüder aus der Familie Çaliskan, die zu den fleißigen Schülern (talebe) der Risale-i Nur gehören, von dieser fürchterlichen Feuersbrunst verschont, was ein Wunder (keramet) der Risale-i Nur und des Großen Zeichens (Âyet-ül Kübra) ist, was sowohl mich als auch sie selbst und andere Mitbrüder absolut überzeugt hat. Hätte es noch dazu nur ein klein wenig Wind gegeben, der sonst fast nie fehlt, hätten die meisten Geschäfte hier auf diesem Marktplatz Feuer fangen können. So konnten jedoch Geschäfte, die sich zehn, fünfzehn Häuser weiter entfernt von dem Geschäft befanden, in dem wir das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra) eingelagert hatten, ihre Waren heraustragen und fortbringen. Aufgrund einiger Anzeichen erwartete ich einige Maßnahmen gegen die Risale-i Nur und dadurch gegen mich, da sie sowohl in Sandikli als auch in Afyon und Kütahya meine neuen Briefe in die Hände bekommen hatten. Auch im Falle der beiden oben geschilderten Brände hatten sie bereits durch die Vorfälle in Istanbul {Dort hatten Studenten gegen den Kommunismus protestiert.} ihre Ohrfeige bekommen. Diesmal kam dieser Schlag {der Brand in Emirdag} als Strafe für ihre Absicht, mich abermals zu belästigen. So Gott will (insâallah) hat sie das dazu gebracht, auf ihre Absicht zu verzichten und sie eingeschüchtert und so zum Schweigen gebracht. Meine Brüder! Eure Intelligenz und eure Vorsicht lassen meinen guten Rat über euren Zusammenhalt (tesanüd) für überflüssig erscheinen. In letzter Zeit habe ich jedoch gespürt, dass sie die Schüler (sakird) der Risale-i Nur dazu bringen wollen, einander mit Argwohn (sû'-i zan) zu beobachten, damit sie einander beschuldigen (ittiham), um dadurch ihren Zusammenhalt (tesanüd) zu stören. Ja, sie sagen sogar, dass dieser oder jener Schüler (talebe) für uns als Spitzel (casusluk) arbeitet, damit es unter ihnen zur Spaltung kommt. Passt also gut auf! Auch wenn ihr dergleichen Dinge mit eigenen Augen sehen solltet, sollt ihr doch den Schleier nicht zerreißen. Ihr sollt vielmehr der Bosheit mit Güte begegnen. Doch müsst ihr dabei sehr umsichtig vorgehen und dürft kein Geheimnis (sirr) verraten. Im Grunde genommen haben wir eigentlich gar keine Geheimnisse. Dennoch gibt es viele Verdächtigungen. Wenn es sich als wahr herausstellen würde, dass ein Schüler für sie als V-Mann (hafiyelik) arbeitet, sollt Ihr euch bemühen, ihn zu bessern (islah). Versucht also nicht, den Schleier zu zerreißen. Euer Zusammenhalt (tesanüd), besonders in der Medresse in Isparta, hält das Gesicht sowohl der Risale-i Nur als auch das ihrer Schüler (sakird) und dieses Landes rein und sauber (ak). Ein bedeutender Anlass, der überall bewirkt an der Risale-i Nur zu arbeiten, ist euer Zusammenhalt (tesanüd), eure Begeisterung (sauk) und eure Einsatzfreude (gayret). Möge Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) euch in diesem Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) beständig und erfolgreich machen. Âmîn âmîn Alle Brüder, Frauen und Kinder (taife taife) und jeden Einzelnen unter ihnen, grüßen (selâm) wir und beten (dua) für sie und bitten sie um ihre Gebete. Said Nursî Anhand der Tatsachen (hakikat), über die unser Meister bezüglich (hakkinda) der Brände geschrieben hat, sind wir zu einer festen Überzeugung gelangt. Wir haben sie mit eigenen Augen geschaut. Osman, Mehmed, Hasan, Ceylan und İbrahim, der ihnen geholfen hat * * * Mein lieber Bruder! Ich sehe zwar, dass deine Briefe schön und gut sind. Doch die heutigen Journalisten und diejenigen, die an der Spitze (basta) stehen, wissen diese Wahrheiten (hakikat) nicht recht zu schätzen. Des Weiteren bittet die Risale-i Nur nicht um irgendetwas. Sie müssen vielmehr sie um etwas bitten und nach ihr suchen. Erst nachdem sie ihren Wert einmal zu schätzen wissen und nach ihr verlangen, kann sie auch ihren Beitrag entgegennehmen (kabul). Ich denke zudem, dass es angemessen ist, heutzutage die Aufmerksamkeit nicht auf die Schüler (sakird) der Risale-i Nur zu lenken. Dieser Bruder, der sich sieben Jahre lang nicht um die Nachrichten über den Weltkrieg gekümmert hat und seit fünfundzwanzig Jahren keine Zeitungen mehr liest oder lesen lässt, wird in dieser Angelegenheit auch nicht nach seiner Meinung gefragt. Diejenigen, die eine Meinung dazu haben (fikir sahibi), das seid eigentlich ihr und alle aufrichtigen Schüler (sakird) der Risale-i Nur und diejenigen, die sie aufmerksam lesen und veröffentlichen; sie können durch gegenseitige Beratung (mesveret) besonders mit denen, die in Isparta sind, das tun, was der Sache dienlich ist. Deinen wunderbaren Brief haben wir in die Sammlung (Lâhika) aufgenommen. In der Briefsammlung (Lâhika) der Risale-i Nur haben Feyzi und Emin eine herausragende Stellung erworben. Wie geht es ihnen nun eigentlich? Gelingt es ihnen diesem Umstand, so wie es dieser herausragenden Stellung angemessen ist, zu entsprechen? Machen sie sich auch keine Sorgen? Wie geht es außerdem Tasköprülü Sadik, Hilmi und İhsan, die sich im Gefängnis tatsächlich wie ein Mann opferbereit um meine Versorgung bemüht haben und mich so sehr dankbar gestimmt haben, als ob sie meiner Wenigkeit (sahsim) zehn Jahre lang gedient hätten? Ich kann die Brüder dort in der Umgebung von Kastamonu und besonders in Inebolu nicht mehr vergessen. Sie brauchen sich um mich keine Sorgen zu machen. Im Gegensatz dazu, dass die Risale-i Nur gelegentlich - in einigen Orten - zum Stillstand kommt, verbreitet sie sich dennoch im Geheimen auf eine überaus wirksame und nachhaltige Weise weiter. Sie brauchen sich darum nicht zu beunruhigen. Doch sollen sie mit Umsicht, Geduld und unerschütterlich (metanet) ihre Abschriften fortsetzen. Wir grüßen (selâm) alle tausendmal und beten (dua) für sie. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Seit ein paar Monaten sind einige der Ränke, die man gegen mich geschmiedet hatte, sichtbar geworden. Unter Gottes Schutz (Hifz-i Ilâhi) hat sich dieses Unheil auf ein Zwanzigstel verringert. Ich pflegte nämlich in der freien Zeit (zwischen den Gebeten) in die Moschee zu gehen. Ohne mich zu fragen, haben die Schüler im inneren Gang (mahfel) dieser Moschee einen Unterschlupf eingerichtet, damit ich nicht frieren solle. Doch nach vier, fünf Tagen habe ich mich schließlich selbst dazu entschlossen, nicht mehr dorthin zu gehen. Jener gewisse Offizier veranlasste aber nun, dass mein Unterschlupf (in dieser Moschee) wieder abgerissen wurde, worauf mir offiziell mitgeteilt wurde, dass ich nicht mehr in diese Moschee zu gehen habe! So bliesen sie ein Korn zu einer Kuppel auf und lösten dadurch eine Panik aus. Doch war (diese ganze Angelegenheit völlig) ohne jede Bedeutung. Macht euch also deshalb keine Sorgen. Nach meiner Meinung wollen sie mich mit irgendwelchen vorgeschobenen Gründen provozieren, um damit dann in der Folge die Begeisterung der Leute (amme), die ohnehin weit über das hinausgeht, was mir zusteht, umschlagen zu lassen. Sie denken dabei an die Zeit des alten (Said), als ob ich (ihre Schikanen) nicht (länger mehr) ertragen könnte. Ich würde jedoch, vorausgesetzt, dass dadurch die Sicherheit (selamet) und (die weitere) Verbreitung der Risale-i Nur nicht gestört wird, müsste ich auch jeden Tag selbst Tausende Provokationen und Schikanen über mich ergehen lassen, Gott dennoch Dank sagen. Und so wie ich selbst (diesen Dingen) keine Bedeutung beimesse, lassen sich auch meine Schüler hier durch nichts erschüttern. Denn die Dinge, die wir schon seit langem erwartet hatten, sind durch Gottes Gnade (inâyet-i Ilâhiyye) noch recht glimpflich abgelaufen. Wir grüßen (selam) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, und beten (dua) für sie. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Ich habe eine machtvolle (kuvvet) innere Ermahnung erhalten, euch nochmals eine ganz besonders wichtige Angelegenheit darzulegen (ich habe euch diese Angelegenheit schon früher einmal kurz zusammengefasst erklärt). Es ist dies wie folgt: Heuchler, die uns feindselig gesinnt sind, haben es bisher immer hinter einem Deckmantel so gemacht, dass sie das Recht, die Politik und die Regierung als Mittel für ihre ganz offensichtliche Gottlosigkeit missbraucht haben. Doch sind sie mit ihren Angriffen gegen uns gescheitert. So haben sie denn von ihren früheren Plänen abgelassen, was dann zu einem Sieg (fütuhat) der Risale-i Nur beigetragen hat. Doch schmieden sie nun schon wieder neue, noch verlogenere (münâfik) Pläne, die selbst noch den Teufel in Erstaunen versetzen, deren Spuren bereits hier bei uns zu erkennen sind. Der wichtigste Grundsatz dieser Pläne besteht darin, unsere aufrichtigen und standhaften Brüder dazu zu bringen, in ihrem Eifer für die Risale-i Nur lau und (abständig) zu werden und (ihren Dienst an ihr) so weit wie möglich aufzugeben. In dieser Hinsicht gebrauchen sie derart merkwürdige Lügen und Intrigen, dass unsere tapferen Schüler wie die in Isparta und Umgebung in ihrer Fabrik für Licht (Nur) und Rosen eine eiserne, ja eine stahlharte Ausdauer, Treue und Festigkeit (metanet) benötigen, um noch dagegen standhalten zu können. Manche schleichen sich auch in der Gestalt von "Freunden" ein und versuchen dann, ein Korn zu einer Kuppel aufzublähen, um Verdacht zu erregen und sie, so weit möglich, einzuschüchtern. "Gebt acht und hütet euch wohl! Kommt diesem Said nicht zu nahe! Die Regierungsbehörden beobachten ihn bereits!" (Auf diese Weise) versuchen sie, die Schwächeren (unter uns) abspenstig zu machen. Ja, einige jüngere Schüler hat man sogar durch ein paar junge Mädchen belästigt, die sie mit ihren Reizen ködern sollten. Selbst den Stützen der Risale-i Nur führt man alle meine Fehler und Schwächen vor Augen, führt ihnen dabei zugleich einige bedeutende Persönlichkeiten unter den nach außen hin frommen Ketzern (ehli-I bid'a) vor Augen, die von sich aus sagen: "Auch wir sind Muslime. Der Glaube (din) beschränkt sich nicht allein auf diesen Said und seine (angebliche) Berufung." Sie machen unter einem Deckmantel Front gegen uns und gebrauchen diese gutgläubigen Religionsdiener (ehl-i diyanet) und Hodschas als Werkzeug für ihre gottlosen und anarchistischen Interessen. Möge Gott es wollen (insâallah), dass auch diese Pläne zum Scheitern verurteilt sind! Dabei sagen diese Schufte auch noch: "Auch wir sind Schüler der Risale-i Nur. Auch Said ist ein Schüler wie wir. Quelle, Ursprung und Grundlage der Risale-i Nur ist der Qur'an. Zwanzig Jahre Forschung und (kritische) Beobachtung haben selbst noch dem hartnäckigsten Gegner ihren Wert und ihre Überlegenheit bewiesen. Dieser Said, was immer er auch sein (hal) mag, ist nichts anderes als ihr Interpret und ihr Diener. Und sollte auch dieser Said - ich nehme meine Zuflucht zu Gott (El'iyazübillâh)! - sich selbst gegen die Risale-i Nur wenden, so möge doch Gott es wollen (Insâallah), dass unsere Treue und unsere Verbundenheit dadurch nie erschüttert wird." So sagen sie und damit könnt ihr nun die Tür schließen! Doch (bleibt es weiterhin) notwendig, so weit möglich, sich mit der Risale-i Nur zu beschäftigen; wer kann, möge sie abschreiben; dieser übertriebenen Propaganda sollt ihr gar keine Beachtung schenken; doch wie auch früher schon dabei stets umsichtig bleiben! Alle unsere Brüder grüßen (selam) wir, jeden Einzelnen von ihnen, und beten (dua) für sie. SAID NURSÎ * * * Diejenigen, welche die Politik als ein Mittel für ihre Glaubenslosigkeit gebrauchen, um so jegliche Zuwendung, allen Eifer und auch die Brüderlichkeit (uhuvvet) seitens der Islamischen Welt (Âlem-i Islâm) zu brechen und stattdessen deren Abscheu zu erregen, obwohl sie doch in unserem Land die stärkste Kraft (kuvvet) unseres Volkes ist, möchten unter einem Deckmantel einen absoluten Unglauben (küfr-ü mutlak) in ihm einpflanzen, dabei auch noch die Regierung täuschen. Bereits zweimal haben sie die Justiz in die Irre geführt und dabei gesagt: "Die Schüler der Risale-i Nur machen aus ihrer Religion (din) ein Werkzeug für ihre Politik und es besteht die Möglichkeit, dass sie so die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden." Denn dreiunddreißig Ayat im Qur'an weisen darauf hin, Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, bestätigt (tahakkuk) mit drei wunderbaren (Hinweisen) aus dem Verborgenen (keramet-i gaybiye) und Ghausu-l'adham gibt uns definitiv Bericht, dass die Risale-i Nur für dieses Land (memleket) im materiellen wie im geistlichen (Sinn) ein Segen (bereket) ist, ihm in ganz außerordentlicher Weise von Nutzen ist und für die gesamte islamische Welt (Âlem-i Islâm) alle Wahrheiten (hakaik), die sie betreffen, in sich enthält. Mit der Politik hat sie jedoch nichts zu tun. Da sie jedoch den totalen Unglauben (küfr-ü mutlak) zerbricht, vernichtet sie zugleich auch jene Anarchie, die sich unter diesem totalen Unglauben (küfr-ü mutlak) und die ebenso totale Despotie, die sich über ihm befindet, und widerlegt ihn von Grund auf. Das garantiert Frieden, Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit. Deshalb sollte man auch die Risale-i Nur nicht angreifen, unter dem Vorwand, sie könne eine Gefahr für Staat und Regierung bilden. Nun kann niemand mehr unter diesem Vorwand einen anderen dazu bewegen, so etwas zu glauben. Aber vielleicht werden ja nun die Heuchler (munafik), nachdem sie erst einmal den Standort gewechselt haben, versuchen, unter dem Deckmantel ihres Glaubens (din) ein paar einfältige Hodschas, Anhänger irgendeiner Ketzerei (bid'a) oder irgendwelche engstirnigen Verfechter eines Sufi-Gedankens (mesreb) mit der ihnen eigenen Schlauheit, wie vor zwei Jahren in Istanbul und in der Umgebung von Denizli, gegen die Risale-i Nur einzusetzen. Möge Gott es wollen (Insâallah), dass sie damit keinen Erfolg haben! * * * Meine lieben Mitbrüder! Nun hat es sich also doch noch bestätigt (tahakkuk): Man hatte heimlich Pläne geschmiedet, mich ganz offiziell zu provozieren und zu beleidigen, um (letztendlich) das allgemeine Interesse und Wohlwollen der Leute mir gegenüber zunichtezumachen. Sie haben sich - unter einem Deckmantel - darum bemüht, jedwede Freundschaft zu unterkühlen und in Abneigung (zu verwandeln). Dementgegen hat aber das "Siegel der Bestätigungen aus dem Verborgenen" (Sikke-i Tasdik-i Gaybî) all ihre Propaganda vollständig über den Haufen geworfen. Derartige Beleidigungen im Interesse der Glaubenslosigkeit beunruhigen mich zwar in gewissem Grade und gehen mir auf einige Nerven, die noch von dem Alten Said übrig geblieben sind. Die wunderbaren Siege (fütuhat) der Risale-i Nur und ihre Schüler werden jedoch in den Augen der Kenner der Wahrheit (ehl-i hakikat) und von Seiten der Engel und der Geister (rûhanî) mit Ehrerbietung und in aller Güte (merhamet) entgegengenommen, wohingegen für alle Schikanen und Beleidigungen, die man meiner Person entgegenbringt, noch nicht einmal die Bedeutung eines Fliegenflügels übrig bleibt. Da aber nun eine Verletzung der Ehre der Gläubigen (ehl-i din) und der Theologen (ehl-i ulûm-u diniye) durch diese unglückseligen Provokateure (ehl-i ihanet) vom religiösen (din) Standpunkt aus ein Verrat (ihanet) am Glauben (din) ist, sind sie in den Augen der Engel und Geister (rûhanî), aller Leute des Glaubens und Kenner der Wahrheit (ehl-i îman ve ehl-i hakikat) verflucht und können sich dafür nur noch von einem unter tausend ehrlosen Schuften und Gottlosen ein Lob verdienen. Diese Unglückseligen denken, sie könnten das Ansehen der Risale-i Nur dadurch schmälern, dass sie mich beleidigen, weil sie meine Person für deren Quelle halten und greifen daher meine Person an, weil sie törichterweise denken, sie könnten das Ansehen der Risale-i Nur zu Fall bringen, indem sie mich zu verderben (trachten). Dementgegen sage ich: Oh ihr Unglückseligen, die ihr mich um eurer Glaubenslosigkeit willen quält und beleidigt! Ich kann euch mit absoluter Gewissheit versichern: Wenn ihr nicht bald bereut, wird es für euch keinen Ausweg mehr geben, der zu eurer Errettung führt. Dich wird der Henker des Todes an den Galgen bringen und dein Todesurteil wird für die Ewigkeit sein. Danach wird deine böswillige Seele zu einer ewigen Einzelhaft verurteilt bleiben und du wirst nur noch den Abscheu der Gläubigen (ehl-i îman) und der Geister (ruhani) und ihren Fluch gewinnen können! Solltest du aber nicht bereuen, so weiß ich doch, dass dich meine Rache in vielfältiger Form ereilen wird; nicht etwa, weil ich wütend bin, ich habe vielmehr Mitleid mit dir. Es können jedoch solche wie du, die noch nicht einmal die Bedeutung einer Fliege haben, aber die Risale-i Nur (am liebsten) verstecken möchten, deren Einfluss auch nicht um ein Stäubchen vermindern. Da bereits Hunderttausende durch sie ihren Glauben (îman) gerettet haben, erweisen sie ihr mit Herz und Verstand (ruh-u canla) jegliche Achtung und alle Verehrung. Was jedoch das Leiden meiner eigenen Person betrifft, so kann ich euch mit absoluter Gewissheit versichern: Sollte ich auch in meinem Leiden für ein, zwei Minuten in Wut geraten, so finde ich doch sehr schnell wieder etwas, das mich tröstet. Und sollten sich auch eure Schikanen und eure Beleidigungen noch um das Tausendfache steigern, so können sie mir dennoch diesen Trost nicht rauben. Denn die Risale-i Nur hat uns mit absoluter Sicherheit zu der Entdeckung (kesf-i kat'i) geführt, dass diejenigen, die uns aufgrund ihrer Glaubenslosigkeit angreifen, als eine immerwährende Strafe in Einzelhaft (im Grabe) und ihre Hinrichtung für ewig, die (gleichen) Schikanen (an sich) erfahren werden. Die Schüler aber, die durch die Risale-i Nur ihren Glauben (iman) gerettet haben, werden im Tode ihren Entlassungsschein und ihren Eintrittsschein zur Ewigen Seligkeit in Empfang nehmen und für ewig Ehren, Gottes Barmherzigkeit (merhamet) und Seine (unendliche) Freigiebigkeit (ikram) erfahren. Das haben wir den (westlichen) Philosophen mit Tausenden von Beweisen klar gemacht und sie so zum Verstummen gebracht. Desgleichen ist auch der Neue Sa'id gleich wie der Alte Sa'id mit Bestimmtheit gegen alle Auszeichnungen und Bekundungen von Zuneigung, die er erlangen könnte, den Ruhm und die Ehre, die er für sich gewinnen könnte, und er nimmt (dergleichen) auch nicht an. Zwanzig Jahre lang hat er deswegen ein Einsiedlerleben vorgezogen. Wollt ihr nun im Namen von Sicherheit und Ordnung einen derartigen Einfluss hintertreiben und euch darum bemühen, ihn in den Augen der Allgemeinheit zu verderben, so begeht ihr einen sehr großen Fehler... Denn in zwei Jahren haben drei Gerichte in den einhundertundzwanzig Werken eines zwanzigjährigen Lebens und bei hundertzwanzigtausend Schülern der Risale-i Nur nichts finden können, was Anlass zu einem Aufstand hätte geben können und Grund genug gewesen wäre, sie dafür zur Verantwortung zu ziehen und was gegen Volk und Land (hätte verwendet werden können). Darauf weisen unser Freispruch und die Rückgabe sämtlicher Bände der Risale-i Nur hin. Darum kann ich euch hier mit absoluter Sicherheit erklären: Ihr, die ihr uns aufgrund eurer Glaubenslosigkeit unter Druck setzen wollt, die ihr gegen alle Sicherheit und Ordnung des Volkes im Lande (vatan) und für die Anarchie seid und mich wegen dieses fürchterlichen Fremden in die Enge treiben, Unruhe verbreiten wollt und eine Überflutung (mit seinen gottlosen Ideen) wünscht... Darum auch sind mir alle diese Schikanen und Beleidigungen keine fünf Para wert. Ich habe mich nun einmal dazu entschlossen, zum Zweck der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung auch weiterhin ruhig und geduldig zu bleiben. So, wie die Welt (dünya) mit Sicherheit nicht ewig besteht, ist auch das, was sich in ihr ereignet, von Stürmen und einem ewigen Wechsel bestimmt. Einige Verbrechen, die nur wenige Stunden in Anspruch nehmen, ziehen Tausende Zakkum {Höllenbäume} nach sich, die vollhängen mit Strafen in dieser und in jener Welt (dünyevî ve uhrevî). Dann werdet ihr hunderttausend Mal vergeblich darüber seufzen und wehklagen. Wie ich bereits den staatlichen Behörden und den Staatsanwälten, die sich (mit unserem Fall) beschäftigen, geschrieben habe, so sage ich auch euch, oh ihr Unglückseligen: Wir bemühen uns darum, durch die Risale-i Nur die beiden größten Gefahren für dieses Land (memleket) und seine Zukunft (istikbal) zu beseitigen... Und tatsächlich beweisen wir dies mit vielen Beispielen und teilweise sogar noch vor Gericht. Denn als Erstes müssen wir in diesem Lande (memleket) gegen die Gefahr einer Anarchie, die mit aller Macht von außen in es einzudringen versucht, einen Wall errichten. Als Zweites muss man den größten Stützpfeiler dieses Landes (memleket) absichern (temin), indem man den Abscheu von dreihundertfünfzig Millionen Muslimen (gegenüber den Türken) in Brüderlichkeit umwandelt. * * * Dem Polizeipräsidenten in Afyon sage ich: Herr Präsident! Warum bleiben Sie dermaßen gleichgültig, obwohl sich doch in dieser Welt (dunya) so viele ungesetzliche, noch dazu völlig sinn- und zwecklose Angriffe wie nie zuvor gegen mich richten? Dafür ein Beispiel: Obwohl ich doch, nur um am Gemeinschaftsgebet teilnehmen zu können, in eine ansonsten leerstehende Moschee gegangen bin, in der ich dann außer ein, zwei Männern, niemandem erlaubt habe, zu mir zu kommen, hat man mir ganz offiziell gesagt: "Sie dürfen diese Moschee unter gar keinen Umständen betreten!" Auf welches Gesetz (kanun) stützt sich in meiner Einsamkeit, meiner Krankheit, in meinem Alter und in all meinem Kummer eine derartige Schikane? Und zu welchem Zweck sollte das dienen? Irgendjemand hatte, ohne dass ich etwas davon wusste, irgendwo in diesem Moschee-Gebäude mit ein paar Brettern und einer Matte einen Unterschlupf für zwei Leute gebastelt, damit ich nicht frieren solle. Doch nach welchem Gesetz hat man denn nun für mich selbst daraus eine derart bedeutende Angelegenheit gemacht und alle Leute deswegen dermaßen in Panik versetzt? Und wozu sollte das gut sein, das frage ich mich. Ich habe denen, die mich auf diese Weise schikanieren, gar keinen Vorwand dafür geliefert. Nur die allgemeine Zuneigung, die mir die Leute entgegenbringen, benutzen sie als solch einen Vorwand und fragen sie: "Warum erweist ihr diesem Verbannten eine solche Ehre?" Ich aber sage ihnen: Alle meine Freunde wissen, dass ich für meine Person keine Verehrung und keine öffentliche Zuwendung wünsche, sie vielmehr zurückweise. Doch obwohl ich alle noch so freundlichen Gedanken nicht akzeptiere, mit denen mich andere bedenken, (frage ich mich dennoch): welches Gesetz macht mich dafür verantwortlich? Wenn andere mir entgegen meinem Wissen und Wollen all ihre guten Gedanken entgegenbringen, warum schikaniert man mich dann? Einmal den unmöglichen Fall angenommen, dass diese allgemeine Zuwendung eine öffentlich anerkannte Tatsache wäre, so wäre dies trotzdem allein zum Wohle des Landes (vatan) und nicht etwa zu seinem Nachteil. Und würde auch ich ein Stückchen davon annehmen, worin läge denn dann das Übel, wenn ich in meinem Alter, meiner Krankheit, hier in der Verlassenheit und Kälte meiner Kammer, in dieser schrecklichen Einsamkeit meiner Zelle, um nun die doch einmal notwendige Hilfe zu erhalten, die Freundschaft von ein, zwei Menschen akzeptieren würde? Was für ein Gesetz sollte das verbieten? Was für ein Gesetz gibt es denn, das es nicht erlaubte, dass außer einigen Kindern irgendjemand Verbindung mit mir aufnimmt? Da aber diese kindlichen Arbeiter mir nicht zu jeder Zeit zur Verfügung stehen, kann ich selbst mich nicht um meine Angelegenheiten kümmern. Es wäre demnach auch die Pflicht der Polizei, der Regierung und aller staatlichen Organe, in dieser abscheulichen Lage derart notwendige Dinge im Auge zu behalten. Ich teile Ihnen dies mit, um Sie darauf aufmerksam zu machen, dass (diese Angelegenheit) ein ernsthaftes Interesse (verdient)! Völlig abgeschieden In Emirdag eingeschlossen SAID NURSÎ * * * Meine lieben getreuen Brüder! Unendlicher Dank sei Gott dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass ein ernstzunehmender Beitrag, auf den ich seit langem gewartet habe, nun begonnen hat, sich bei den Gelehrten (ulema) in Konya zu zeigen. Die Risale-i Nur entstand in einer Medresse und öffnete in der Tat mit Hilfe der Wissenschaft (ilim) einen Weg zur Wahrheit (hakikat). Aufgrund dessen, dass ihre wahren Besitzer (sahib) und Anhänger Hocas sind, die aus einer Medresse kommen, und da eine prächtige, aktive Medresse des ganzen Anatolien seit alten Zeiten die Stadt (sehir) Konya ist, habe ich aus dem Brief von Sabri entnommen, dass die Schüler (sakird) dieser gesegneten (mübarek) Medresse beginnen, sich die Risale-i Nur, die ja ihr Eigentum ist, anzueignen und sich intensiv mit ihr zu beschäftigen (sarilmaga) beginnen. Ich freue mich aus vollem Herzen und ganzer Seele (ruh u canim), hierher in die Nähe von Konya gekommen zu sein, überwinde alle Anstrengungen, die auf mich zukommen, in Freude und harre aus. Vor allem den hochverehrten Hoca Vehbi Efendi, Verfasser eines überaus segensreichen (mubarak), wertvollen Kommentars (tefsir), und alle Gelehrten (ulema) von Konya und Umgebung, welche die Risale-i Nur zu schätzen wissen und sich mit ihr verbunden fühlen, schließe ich (serik) mit all meinen Verdiensten (kazanç) in meine Gebete (dua) ein, und auch die Herrschaften, deren Namen ich kenne, erwähne ich während des Gebetes zusammen mit den Namen meiner wahrhaftigen Schüler (kardes) mit Namen. In Anbetracht der Geistigen Körperschaft (sirket-i manevi) der Schüler (sakird) der Risale-i Nur sind sie an meinen sehr mangelhaften Verdiensten beteiligt, wobei zugleich auch der Weg geöffnet ist, an allen Verdiensten aller Schüler mitbeteiligt zu sein. Teilt (teblig) nun meinerseits ihnen allen meine Grüße (selâm) und meine Hochachtung (hürmet) mit. Da die gesegneten Gelehrten (mübarek âlim) in Konya genauso wie die Helden in Isparta für die Risale-i Nur eintreten (sahib), bleiben mir hinsichtlich meiner Verpflichtungen (vazife-i Nuriye) in dieser Welt (dunya) keine weiteren Sorgen mehr. So kann ich denn die Risale-i Nur getrost diesen gesegneten (mubarek) und starken (kuvvetli) Händen anvertrauen (emanet) und mit ruhigem Herzen (rahat-i kalb) ins Grab (kabrim) steigen. Zweitens: Mustafa Osman, der in nur kurzer Zeit für die Risale-i Nur einen sehr großen Beitrag geleistet hat und sich im Kreise der wahrhaftigen Schüler befindet, als ob er schon seit zehn Jahren für die Risale-i Nur gearbeitet hätte, hat den Brüdern in Emirdag fürwahr einen sehr schönen Brief geschrieben, in dem er mit Blick auf den Brand und verbunden mit seinen besten Wünschen (geçmis olsun) den Brand der Menschheit (nev'-i beser) behandelt. Einen Teil seines Briefes haben wir sowohl in die Briefsammlung (Lâhika), als auch in den Band "Siegelbestätigungen aus dem Verborgenen" (Sikke-i Gaybiye) aufgenommen; wir möchten euch auch eine Kopie davon senden. Viele Grüße (selâm) meinerseits sowohl an ihn als auch an die, welche mit ihm sind, und an die Brüder in Kastamonu und İnebolu, für die er als Nachrichtenvermittler (vasita-i muhabere) tätig ist. Dabei wäre es wirklich recht gut (münasib), wenn diejenigen, die schön schreiben können und die Zeit dafür haben, genauso wie die Brüder in Isparta und Umgebung den Band "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) abschreiben könnten. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass diese Aufgabe (vazife-i Nuriye) viel mehr Nutzen erbringen wird als eine Druckerei. Drittens: Hâfiz Emin hat der Risale-i Nur einen großen Dienst erwiesen. Vor dem letzten Vorfall glich seine Stadt (kasaba) Küre durch den Einsatz solcher Leute wie Nuri, Hakki, İhsan und dem verstorbenen Lehrer (Muallim) Osman einer Schule (medrese-i Nuriye) und leistete so in glänzender Weise ihren Beitrag für sie (Nur). Möge Gott es wollen (insâallah), dass sie diesen wertvollen Dienst (hizmet), wann immer es ihr möglich sein wird, wieder aufnehmen wird. Zwar waren sie in dem vergangenen Unglück am meisten traurig. Demgegenüber ist der Beitrag (hisse) dieser Stadt (kasaba) und dieser opferbereiten Brüder zu dem umfangreichen Erfolg der Risale-i Nur von großer Bedeutung. Hâfiz Emin schreibt in seinem Brief: "Ich konnte meine Bücher vom Gericht (mahkeme) nicht bekommen." So schreibt er mir und fragt mich dann: "Sind sie bei euch angekommen oder auch bei euch nicht?" Grüßt (selâm) ihn von mir und schreibt ihm: "So wie deine nicht bei mir angekommen sind, so sind auch von den Büchern, die ich dir nach Istanbul geschickt hatte, gar keine wieder zu mir zurückgekommen. Besonders den Band, den ich nach Istanbul gesandt hatte und der unter dem Titel "Das Große Buch" mehr als zwanzig Abhandlungen enthielt, konnte ich nicht finden, trotzdem ich öfter danach gesucht habe. Da aber nun einmal die Risale-i Nur sich selbst weiterverbreitet und die Bedürftigen (muhtaç) dazu bringt, dass diese sie selbst lesen, lässt sie Hâfiz Emin und uns auch den Segen (sevab) dafür erwerben. Hâfiz Emin soll damit genauso wie ich zufrieden sein, dass seine Bücher von anderen Händen weitergereicht werden. Zudem grüße (selâm) ich alle in Küre, so viele Männer und Frauen es dort gibt, die sich mit der Risale-i Nur verbunden fühlen. Ich betrachte Küre auch heute noch so wie früher als eine Schule (Medrese-i Nuriye). Ich grüße (selâm) besonders İhsan, Abdullah und Abdurrahman. Wie geht es ihnen? Möge Gott es wollen (insâallah), dass er seinen alten Dienst (hizmet) genauso prächtig wie bisher weiter fortsetzt. Er hat bereits bewiesen, dass er, so wie er ein vollkommener Abdurrahman ist, in gleicher Weise weiter fortfahren wird. Wir grüßen (selâm) alle Brüder, einen jeden Einzelnen von ihnen, und beten (dua) für sie. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Unendlichen Dank dafür, dass sie mich selbst bedrängen an Stelle der Risale-i Nur und sich nur mit mir beschäftigen. Seid also überhaupt nicht besorgt: Möge Gott es so wollen (insâallah), dass im Geheimnis (sirr) von عَسَى اَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, dass doch gut für euch ist." (Sure 2, 216)} sich auch in diesem neuen Fall noch etwas Gutes finden wird. Es hat sich da folgendes ereignet: Sie haben Ceylan und seine beiden Freunde (arkadas), die mir bisher immer geholfen hatten, untersagt, weiterhin zu mir zu kommen. Sie haben ihnen den Schlüssel weggenommen und den Wächtern gegeben. Einer dieser Wächter kommt nun und kümmert sich um meine Angelegenheiten, wie um das Wasser und das Brot. Ich konnte aber den Grund dafür nicht wissen. Doch gibt es in dieser Stadt (kasaba) einen Streit zwischen den Parteien, wobei der Onkel {(*): Es handelt sich hier um den verstorbenen Abdullah Çaliskan. Er wurde Mitglied der Partei der "Demokraten", während diese noch in der Opposition war.} eines dieser Kinder auf der einen Seite steht. Es ist also möglich, dass seine Gegner dies getan haben. Zudem denke ich, dass sowohl die erfolgreiche (weltweite) Verbreitung der Risale-i Nur einerseits und der Angriff des Anarchismus aus dem Ausland andererseits die Ursache dafür waren. Wegen der Briefe, die in Sandikli beschlagnahmt wurden, weil sie dem Austausch von Nachrichten (vasita-i muhabere) dienen, haben sie eine solche Unruhe gestiftet. Ihr braucht aber überhaupt nicht besorgt zu sein. Es ist nichts von Bedeutung. Ihr schreibt mir weiter wie bisher. Nur ich kann nicht so oft schreiben. Sie bedrängen mich außerordentlich in der Vorstellung, sie könnten mich durch ihre Provokationen und Schikanen in Misskredit bringen und dadurch die Verbreitung (fütuhat) der Risale-i Nur verhindern. In ihrem Unverstand, eine Sonne der Wahrheit (hakikat) wie die Risale-i Nur, die einer Stärke von Millionen elektrischer Lampen gleicht, durch Auspusten löschen zu können, lassen sie mich nun reichsten Segen (sevab) gewinnen. Der Grund für ein abschreckendes Beispiel (medar-i ibret) und eine beachtenswerte Übereinstimmung (dikkat bir tevafuk) ist dies: In demselben Augenblick, in dem gestern die Polizei das Kind und seinen Vater mitgenommen und beide verhört hat, bekamen sie per Polizei-Telefon die Nachricht von einem wichtigen Zwischenfall, der die ganze Mannschaft in Aufregung versetzte. Sie mussten an den Ort des Vorfalls gehen. Dies aber sagt ihnen sinngemäß (manen): "Kümmert euch nicht um das, was nicht einmal ein Mückenflügel an Schaden anrichten kann, sondern achtet vielmehr auf die Schäden, die Adler, ja sogar Drachen verursachen." Überdies musste sich, während mir der Besuch der Moschee verboten wurde, der Landrat (kaymakam), der dieses Verbot angeordnet (emir) hatte, zu derselben Zeit, in der dies passierte, in Afyon einer Operation unterziehen. Da wurde ihm in der Sprache seines Zustandes (lisan-i hal) gesagt: "Es gibt den Tod! Also darf man diejenigen, die daran arbeiten, sich vor dessen Hinrichtung zu retten, nicht auch noch unter Druck setzen, sondern muss ihnen öfter einmal dazu gratulieren (takdir) und sie dafür belobigen (tahsin)." Ich grüße (selâm) alle Brüder und Schwestern, jeden Einzelnen von ihnen, bete (dua) für sie alle und bitte auch sie um ihre Gebete. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder, meine gesegneten (mubarek) Erben (vâris) und mir vertrauten (emin) Beistände (vekil)! Erstens: Ich gebe euch mit Zuversicht Bescheid, dass über uns und im Dienste der Risale-i Nur die Güte des Herrn (inayet-i Rabbani) und der Beistand Dessen, der keines bedarf (taufikat-i Samedani), fortbesteht. Unter den äußerlich hässlichen Schleiern liegen sehr schöne Ergebnisse. Anstelle eines Schadens, den wir erfahren haben, wird uns ein hundertfacher Nutzen geschenkt (ihsan). Darum soll man vorübergehenden, nur zeitlich bedingten, Strapazen (sikinti) und Erschütterungen (sarsinti) weiter keine Bedeutung beimessen. Zweitens: Soweit möglich sollen die Arbeiten zur Abschrift des Bandes "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) nicht unterbrochen werden oder zum Stillstand kommen. Diese heilige erste Aufgabe (kudsî vazife) ist von sehr großer Bedeutung. Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, sagte über ihn: بِهِ الظُّلْمَةُ انْجَلَتْ {"Die Finsternis ist durch ihn erhellt worden."} Ich habe die vierzehn gesegneten (mubarek) Abhandlungen (risalah) der beiden Alis korrigiert und euch per Post zugeschickt. Sie haben sowohl mich als auch die Schüler (talebe) in voller Begeisterung (sauk) arbeiten lassen. So wie sie mir in Kastamonu zu Hilfe (imdad) gekommen waren, eilten diese beiden Helden mir auch hier wieder zu Hilfe. Drittens: Ich bin hier zwar ziemlich unter Druck (sikili). Doch jedes Mal, wenn ich an eure unermüdliche Arbeit denke und eure bescheidenen, so tröstlichen Briefe sehe, auf die ich stets mit Verlangen warte, verschwinden alle Bedrängnisse (sikinti) und verwandeln (inkilab) sich manchmal sogar in Frohsinn (sevinç). Derjenige, der bisher meine Briefe geschrieben hat, darf z.Zt. zwar nicht mehr zu mir kommen, hat jedoch außer seinem ganz persönlichen Dienst noch drei, vier Aufgaben (vazifah), welche die Risale-i Nur betreffen. Und die erledigt er aufs Beste. Zudem kommt er an meine Tür und erkundigt sich nach meinen persönlichen Wünschen. Dann geht er wieder und erfüllt diese auch noch. Viertens: Haben die Brüder in den anderen Ortschaften schon mit der Abschrift des Stab Mosis (Asâ-yi Musa) angefangen? Die Leute, die diese erste Aufgabe (vazifah) bereits gemacht haben und die Abschriften noch bei sich (maucud) haben, sollen diese in einem Band zusammenfassen und die "Wunder (mu'cizat)" mit den dazugehörigen Ergänzungen (zeyil) als zweite Aufgabe des Glaubens (vazife-i imaniye) abzuschreiben beginnen oder denen helfen, die damit noch nicht fertiggeworden sind. Sie sollen so schön und korrekt (tashih), wie ihre Hände es können, geschrieben werden. Fünftens: Es gibt viele Anzeichen dafür, dass nach den Gelehrten (âlim) nun auch die Lehrer (muallim) ihren Wunsch nach den Abhandlungen (risalah) zu spüren begonnen haben. Ein Anzeichen dafür ist: Es wurde das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra) bestellt, um es in Istanbul während einer religiösen (din) Konferenz vorzulesen. Lieber Bruder Re'fet! Du bist mir herzlich willkommen. Deine Beschäftigung mit der Abschrift der Risale-i Nur hat mich wirklich glücklich (sevin) gemacht. Auch deine Fragen, wie die von Hulusi und Sabri, haben bedeutende Ergebnisse und süße Früchte (meyve) in der Risale-i Nur hervorgebracht. Die wissenschaftlichen Abschnitte, die zwar bei dir, mit den bereits vorhandenen Abhandlungen (risalah) jedoch noch nicht abgeschrieben worden sind, kannst du an den passenden Stellen oder aber in die Briefsammlung (Lâhika) einreihen. Meine Freunde! Zur Abschrift des Bandes "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) ist mir folgender Vorschlag (tedbir) eingefallen: Bei der Arbeitsteilung (taksim-ül a'mal) sollen fünf, sechs Leute einen Abschnitt, also ein jeder einen Teil davon, abschreiben. So wird es noch schneller und leichter gehen. Außerdem werden die Leute so wegen der Größe einer Abschrift ihrer Arbeit nicht überdrüssig und nicht entmutigt werden. İch schätze, das ist auch der Grund, warum diese so wichtige Aufgabe (vazife-i Nuriye) nicht so recht voranschreitet. Diejenigen, die schön schreiben können, sollen auf jeden Fall entsprechend dieser neuen Regelung (tedbir) an dieser Aufgabe (vazifah) arbeiten. Meine Brüder! Seid sehr vorsichtig und umsichtig. Hütet euch, ja hütet euch davor, euch mit den Hocas zu streiten (münakasa). Verhaltet euch ihnen gegenüber so weit wie möglich versöhnlich. Tretet nicht auf den Nerv ihres Egoismus (enaniyet). Auch wenn sich einer für ketzerische Neuerungen (bid'at) einsetzen sollte, geht nicht weiter darauf ein. Wo es gegen uns eine entsetzliche Glaubenslosigkeit (zindika) gibt, soll man sich nicht wegen ihrer ketzerische Neuerungen auf einen Streit mit ihnen einlassen, damit sie sich nicht der Seite der Atheisten zuwenden. Wenn ihr Hocas begegnet, die geschickt worden sind, einen Streit mit euch anzuzetteln, sollt ihr so weit wie möglich nicht das Tor des Streites öffnen. Ihre Einwände in dem Kleid der Wissenschaft (ilim) werden in der Hand der Heuchler (münafik) als ein Beleg verwendet. Ihr wisst ja, welch großen Schaden der Angriff des alten Hocas in Istanbul ausgelöst hat. Ihr sollt euch vielmehr, so weit ihr könnt, darum bemühen, die Dinge zugunsten der Risale-i Nur umzuwandeln. Grüße (selâm) an alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen. * * * Meine sehr lieben, getreuen, heldenmutig, glücklichen Mitbrüder! Wir haben von unserem segensreichen (mubarak) Efendi Hazretleri Ihren überaus wichtigen und ebenso wertvollen und - wenn auch nur zwischen den Zeilen - eine so frohe Botschaft (müjdeli) verkündenden Hulderweis (lütufname) erhalten, der von dem großen Unglück berichtet, das Sie durchmachen mussten. Jedem von euch, besonders den Brüdern, die bei diesem Brand in großer Gefahr gewesen sind, möchte ich im Namen der Schüler (talebe) von hier und aus der Umgebung unsere innere Anteilnahme (geçmis olsun) mitteilen. Aus diesem Anlass flehe ich, in einer Zeit, in der die Feuersbrunst des entsetzlichen absoluten Unglaubens (küfr-ü mutlak) unseren Bezirk umkreist und seine rote Lohe über unsere Dächer zu springen beginnt, im Namen aller Gläubigen (ehl-i iman) und besonders der Nurcus, genauso wie dieses Kind, Ceylan, in diesem materiellen Brand weinte und um Hilfe rief, flehe auch ich als ein geistiger Ceylan, zu diesem großen und überaus liebevollen Meister (müsfik Ustadh) indem ich sage: "Hilfe (meded)! Wir brennen. Wir sind verloren." Während des Brandes in Emirdag spie ein rotes Feuer, das einst im roten Russland entstand und noch am heutigen Tag den größten Einfluss (nüfuzuna sahib) hat, rote Funken, das nun in dieser Stadt, die unsere Welt (dunya) ist, einen Bezirk nach dem anderen umfängt, ihn ganz und gar verbrennt, dabei an einigen Orten Feuer der Unruhe und der Spaltung (in der Bevölkerung) verbreitet und zugleich dem Bruder zuruft: "Töte deinen Bruder!" und am Ende die christliche Welt (Âlem-i Hiristiyaniye) völlig verbrennt und danach seine Ernte würfelt (und so die Spreu vom Weizen trennt), sodann nun auch jenen Bezirk umgibt, der die islamische Welt (alem) ist, sodass nun sein Funkenregen bis zu den Dachrinnen unserer Häuser emporstiebt, was ein großes und überaus fürchterliches Übel ist, gegen welche gewaltige Feuersbrunst, diesen Kommunismus aber, die Risale-i Nur die Aufgabe (vazifah) einer Feuerwehr übernommen hat, welche für alle Muslime und die ganze Menschheit die größte, ja die einzige Burg und ihr größter Zufluchtsort ist. Oh ihr, die ihr vom rechten Weg, den euch der "Stolz der Welt" (Fahr-i Âlem) gezeigt hat, abgeirrt seid! Die ihr euch in eurem Stolz auf die vergänglichen Güter dieser Welt (dunya) verliert! Oh ihr, die ihr vor dem Licht des Qur'an flieht, aus Furcht, es könne "unserer Welt (dunya) einen Schaden zufügen"! In einer Zeit, in der das Feuer des absoluten Unglaubens (Küfr-ü mutlak) uns umfängt, könnt ihr euch einzig und allein noch retten, indem ihr unter den lichtvollen Schutzdächern der Risale-i Nur, welche die festeste und stärkste Burg ist, unzerstörbar und unerschütterlich, eure Zuflucht sucht und in ihren heiligen (kudsiye) Kreis eintretet... Dann werdet ihr den Tod, von dem ihr glaubt, er sei eine Hinrichtung für ewig, in ein bleibendes Leben (hayat-i bakiye) umwandeln. So werdet denn auch ihr, indem ihr die gesegnete Interpretation des Lichtes (Nur), seine gesegnete geistige Körperschaft (mübarek sahs-i mânevi) und die Beispiele für seine Gebete (dua) اَجِرْنَا وَ اَجِرْ وَالِدَيْنَا وَ اَجِرْ طَلَبَةَ رَسَائِلِ النُّورِ وَوَالِدَيْهِمْ مِنَ النَّارِ {"Bewahre uns und bewahre unsere Eltern und bewahre auch die Schüler der Risale-i Nur und deren Eltern vor dem Feuer!"} annehmt und durch sie geheilt werdet und stets die Risale-i Nur weiter lest, gleich mir, der ich mich vor diesen fürchterlichen geistigen Krankheiten gerettet habe, in diesen gesegneten heiligen (kudsiye) Kreis eintreten, euch vor jeglichem Kummer in dieser und dem Feuer in jener (dünyevî ve uhrevî) Welt retten und ihr werdet auch eure Kinder und eure ganze Familie, für die ihr ja eine Art Hirten seid, und ihr werdet so auch all eure Lieben retten können. Und indem ihr an dem "Licht" (Nur) mitarbeitet, werdet ihr alle, jeder Einzelne von euch, an Leib, Leben und Seele Heil (felah), Segen und Glückseligkeit erfahren! Für diese Wahrheit (hakikat) sind Millionen von Nur-Schülern, die (dieses Glück an sich erfahren haben), zu Zeugen (Schahit) geworden. Oh ihr Schüler des Lichtes (Nurcular)! Für diese ewige Huld, die Gott euch geschenkt (ihsan) hat, sollt ihr euer Haupt in (der knieenden Haltung eurer stets) dankbaren Verbeugung vor Gott (secde-i sükran) nicht mehr erheben! Lasst euch auch durch die nächtliche Kälte (nicht von eurer Arbeit) abhalten! Erhebt euch auch in den gesegneten Stunden der Nacht und erweist unserem allbarmherzigen Herrn (Rabb-i Rahîm), von dessen Huld und Beistand ihr niemals und nirgends ausgeschlossen seid, eure Dankespflicht (vazife-i sükrü). Und zittert auch nicht und fürchtet euch nicht vor erschütternden Ereignissen, wie sie vor Sorge um die Zukunft vor den Geist treten und worauf schon so manche hereingefallen sind. Seid Zeugen (müsahede) der Wunder dieses heiligen Lichtes (kudsî kerâmât) und seiner Hilfe! Die Welt (Dünya) ist vergänglich. Und könnte man auch tausend Jahre leben, so ist das doch im Vergleich zu einem ewigen (baqi) Leben im Jenseits (hayat-i uhreviye) nur ein Nichts-über-Nichts. Doch obwohl sie nur vergänglich (fani) ist, so ist sie doch auch ein Acker, der ewig bleibende (baqi) Früchte eines ewigen Lebens (bâki hayat) hervorbringt. Lasst euch durch heftige Stürme und stürmisches Wetter nicht erschüttern und in Angst versetzen! Bestellt also diesen Acker mit einer Fülle segensreicher, lichtvoller und ertragreicher Lichtsamen! Denn: "wer bestellt, der erntet" heißt eines unserer bedenkenswerten Sprichwörter. Oh ihr Schüler des Lichts (Nurcular)! Lasst euch durch die Angriffe der Feinde des Glaubens in gar keiner Weise erschüttern! Verliert niemals euren Mut, sondern arbeitet, arbeitet, arbeitet! Seid völlig davon überzeugt, dass die Fürsprache des Lichtes (Nur), das Gebet des Lichtes (nurun duasi) und der Segen des Lichtes (nurun himmeti) euch retten wird! Das Zeugnis (sahidi) für dieses Versprechen ist, dass die Nurdschus in Emirdag von diesem fürchterlichen Brand unbeschädigt verschont bleiben werden. Darum sei dies von nun an eine frohe Botschaft (müjde) für euch alle. Euer Bruder Mustafa Osman * * * Mein Vermächtnis (Vasiyetname) Meine lieben getreuen Brüder und meine Erben (vâris)! Da die Stunde des Todes unbekannt ist, gehört es zur Tradition des Propheten (sünnet), eine letztwillige Verfügung zu schreiben. Meine Hinterlassenschaft (metrukâtim) und meine für mich selbst erstandenen Exemplare der Risale-i Nur, die sehr schön eingebundenen Bücher und dergleichen Dinge mehr, vermache (vasiyet) ich letztwillig der Gruppe der Gül- und Nur-Fabriken, vor allem Hüsrev und Tahirî und noch zwölf heldenhaften Brüdern dieser Gruppe. {(*): Mein leiblicher Bruder Abdülmecid, Zübeyr, Mustafa Sungur, Ceylan, Mehmed Kaya, Hüsnü, Bayram, Rüsdü, Abdullah, Ahmed Aytimur, Âtif, Tillo'lu Said, Mustafa, Mustafa, Seyyid Sâlih.} Ich überlasse ihnen all diese meine Dinge (metrukâtim), sodass sie, wenn einmal meine Stunde gekommen ist, die der Befehl des Gerechten (emr-i Hakk) ist, nach mir und an meiner statt in diesen getreuen und segensreichen (mubarak) Händen im Dienst (hizmet-i Nuriye) und am Glauben (iman) eingesetzt und verwendet werden. Liebe Brüder! Macht euch wegen dieses Vermächtnisses (vasiyet) keine Sorgen. Da ich wegen der seelischen Belastungen (teessürat) und neunmaliger Versuche einer Vergiftung körperlich sehr schwach geworden bin und desgleichen wegen verschiedener böser Absichten (sû'-i kasd) versteckter Heuchler (münafik) und ihrer Listen (desise), habe ich dieses Vermächtnis (vasiyet) geschrieben. Macht euch also meinetwegen keine Sorgen. Die Güte des Herrn (inayet-i Rabbaniye) und Sein göttlicher Schutz (hifz-i İlahî) bleiben bestehen. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder und im Dienst im Glauben entschlossenen Gefährten! Erstens: Möge Gott es wollen (insâallah), dass die erste Aufgabe (vazife-i Nuriye) viel effektiver sein wird als eine Druckerei. Schon heute lässt sie ihre Schüler (sakird) einen großen Segen (sevab) erwerben und erweist ihnen ihren Dienst durch einen starken Glauben (kuvvetli iman). Wird nun diese Aufgabe (vazifah) fortgesetzt werden, oder wird sie in diesem Winter wegen der schwierigen Wetterbedingungen vernachlässigt werden? Was die zweite Aufgabe betrifft, so soll das Zehnte Wort mit allen Ergänzungen (zeyil) am Schluss der beiden Abhandlungen (risalah) über die Wunder Mohammeds (mu'cizat) und die Wunder des Qur'an mit allen Ergänzungen (zeyil) eingefügt werden. Diejenigen, welche die erste Aufgabe (mu'cizat) beendet haben, sollen versuchen, die Abschriften, die sie noch haben (maucud), in einem Band zusammenzufassen; andernfalls sollen sie diese noch besorgen. Denn die islamische Welt (âlem) wird, anhand ihres derzeitigen Erwachens und den Bemühungen um die Einheit des Islam (vahdet-i İslâm) in jedem Fall nach Werken, wie die Risale-i Nur, suchen. Daher sind für die weitläufigen Blicke großer Kreise sicherlich auch die großen Sammelbände notwendig. Drittens: Eure Hilfe für mich ist in zweierlei Hinsicht ganz offensichtlich und eine wirklich große Hilfe. Erste Hinsicht: Eure unermüdliche Arbeit im Dienst (hizmet-i Nuriye) lässt alle meine Plagen (musibet) und Qualen (sikinti) in Nichts vergehen, ja sich sogar in Freude (sürur) verwandeln. Zweite Hinsicht: Ihr müsst mit Sicherheit wissen, dass ich überhaupt keinen Zweifel daran habe, dass euer Gebet (dua) ein Anlass für mich war, ihre unerträglichen, qualvollen Schikanen (zulüm) in eine gütige (inayetkâr), umstandsgemäße Barmherzigkeit (merhamet) umzuwandeln. Zum Beispiel: Dadurch, dass sie den Beamten und dem Volk Angst vor mir einjagen, bleibe ich vor großen Fehlern (hata), vor unaufrichtigem Benehmen (tasannu), vor einem Verhalten (halet), das der Wahrhaftigkeit (ihlas) widerspricht und davor, nur meine Zeit zu vergeuden, bewahrt. So bewies mir denn das göttliche Vorherwissen (kader-i İlahî) seine ganze Gerechtigkeit (adalet) und Güte (inayat) inmitten aller Schikanen der Menschen (zulm-ü beserî). Im Vergleich damit findet sich in allem, was mir zustößt, Seine göttliche Barmherzigkeit (rahmet). So retten denn zehn Dirhem Schaden daraus, dass sie sich mit mir allein beschäftigen, zehntausend Lira für die Risale-i Nur. Daher braucht ihr meinetwegen nicht besorgt zu sein. Jedesmal, wenn ich aufgrund der Art und Weise, wie sie mir mit ihren Schikanen auf die Nerven gehen, einen Fluch aussprechen möchte, verzichte ich auf diesen Fluch, sobald ich an ihre Todesstrafe, ihre baldige Hinrichtung (ölüm i'damiyla) und ihre Einzelhaft im Grabe (kabr-i haps-i münferid) denke, im Vergleich zu meinen eigenen Verdiensten (maslahat) im Jenseits und all den Vorteilen (menfaat), die sich - infolge ihrer Provokationen (ihanet) - für unseren Dienst schon hier im Diesseits ergeben. Da eure ein, zwei Briefe jede Woche für mich sowohl ein Mittel zu meiner Genesung (sifa), eine Quelle des Trostes (medar-i teselli), als auch eine Begegnung mit euch zu einer spirituellen Unterhaltung (manevî sohbet) sind, warte ich stets in vollkommener Freude (kemal-i sauk) auf Post. Ich grüße (selâm) euch alle, jeden Einzelnen von euch, und bete (dua) für euch. Said Nursî * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Meine lieben getreuen Brüder und Gefährten auf dem Weg der Wahrheit! Seid nicht gekränkt, wenn ich diesmal auf eure fünf, sechs segensreichen (mubarak) Briefe nur mit einem einzigen, etwas verwirrten Brief antworte. Erstens: Obwohl es nach den Regeln unserer Berufung (meslek) erforderlich wäre, den Brief von Halil Ibrahim wegen der außerordentlichen Vorzüge, die er auf meine Person (sahsim) bezieht, nicht zu akzeptieren, lassen zwei feinsinnige Übereinstimmungen (manidar tevafuk) darin mich ihn sowohl akzeptieren (kabul), als ihn auch in die Briefsammlung (Lâhika) aufnehmen. Ich habe aber den Teil, der meine Person (sahsim) betrifft, zum einen Teil übersprungen, zu einem anderen Teil das Wort "Risale-i Nur" darüber geschrieben, was hier nun hinsichtlich seiner Frage bezüglich der obigen Korrektur (ibare) die Antwort geworden ist. Erste Übereinstimmung: Zur selben Zeit, in der ein Hundertschaftsoffizier (yüzbasi), um die allgemeine Sympathie (teveccüh-ü amme) mir gegenüber zunichtezumachen, mich in fünffacher Hinsicht gegen jedes Gesetz zu beleidigen und zu provozieren versuchte, ja sogar noch in derselben Stunde, schrieb mir ein Bruder, der mir außer den tragenden Säulen (erkân) im Dienst an der Risale-i Nur und in Anbetracht der Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) viel wichtiger ist als hundert solcher Hundertschaftsoffiziere, diesen neuen Brief, in dem er mir hundertfach mehr als mir zusteht, seinen Respekt (ihtiram) erweist und dadurch dergleichen Provokationen (ihanet) bedeutungslos werden lässt. Zudem nahmen vier Leute unter diesen wichtigen Säulen (erkân-i mühimme) unter den Schülern (sakird) schriftlich in derselben Sache Stellung und setzten ihre Unterschriften darunter. Um dieser merkwürdigen Überstimmung (tevafuk) willen, habe ich im Gegensatz zu meiner sonstigen Gewohnheit (meslek) dieses Loblied (senakârane mektub) doch noch akzeptiert, habe es etwas abgemildert, in die Briefsammlung (Lâhika) eingereiht und euch auch eine Kopie (müsvedde) davon zugeschickt. Zweite Übereinstimmung: Ich habe heute Nacht an diejenigen gedacht, die an dem Abschreiben der Abhandlung "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa Risalesi) arbeiten und unter den neuen Briefen etwas darüber gesucht. Denn es besteht in diesem harten Winter unter den gelegentlichen Schikanen (ilisme) der Heuchler (münafik) mir gegenüber die Möglichkeit, sie träge werden zu lassen. Darum braucht man für solche Schreiber etwas, um sie wieder etwas aufzumuntern (kamçi-yi tesvik). Wie die beiden poetischen (edibane) Beschreibungen von Hasan Feyzi und Halil İbrahim viele wieder aufgemuntert und dazu geführt haben, ihre Abschriften fortzusetzen, suchte auch ich nach einem Motiv, sie wieder etwas aufzumuntern. Da bekam ich am nächsten Morgen unerwartet diesen Brief, der von meinem Tode handelt und der die Schüler (sakird) aufgeschreckt und angespornt hat, noch eifriger an ihrer Abschrift zu arbeiten. Daraufhin sagte ich: die Treue (sadaka) von İbrahim Halil hat sich zur Stufe einer Wundertat (keramet) gesteigert. Zweitens: Dieser Brief von Feyzi und Emin beseitigte meine vielen Sorgen. Die Treue (sadaka) dieser beiden Brüder, ihr Dienst (hizmet) und wie sie sich um die Risale-i Nur bemühen (sahabet), ist in der Tat von großer Bedeutung. Dabei hat es mich vor Freude zu Tränen gerührt, dass Brüder wie Hilmi, Sadik und İhsan, die im Gefängnis innerhalb von neun Monaten einen Dienst im Werte von neun Jahren geleistet haben, dass auch der greise Tahsin mit dem Beinamen Beskardes, der Risale-i Nur mit seinem Stift einen großen Dienst erwiesen hat, und dass alle Brüder dort in der Umgebung, auf welche Feyzi und Emin in ihrem Brief hinweisen und mit denen ich sehr verbunden bin, ihren Dienst (hizmet-i Nuriye) fortsetzen. Mein leiblicher Bruder Abdülmecid macht sich Sorgen um mich und versucht, sich bei dem Mufti hier, mit dem ich mich nicht treffen kann, nach meinem Befinden (halim) zu erkundigen. Von jetzt an soll, neben Feyzi und Emin, Abdülmecid der Dritte sein. Von den Briefen, welche die Brüder von den Helden von Safranbolu erhalten, sollen sie die Wichtigsten (lüzumlu) auch an ihn schicken. Außerdem sollen sie ihm meinerseits schreiben: Da du der erste Schüler (talebe) des Alten Said warst, sitzt ihr beide, zusammen mit Hulusi, wieder als die Schüler (talebe) des Neuen Said in der ersten Reihe. Außerdem soll er immer, wenn er über mich üble oder schlechte (musibet ve fena) Nachrichten hört, so wie mein Vater Mirza (R.H.) selig sein und nicht so sein, wie meine Mutter Nuriye, derer sich Gott erbarmen möge. Denn in vergangenen Zeiten wurden meinen Eltern in meinem doch recht stürmischen Leben über mich immer erstaunliche Nachrichten zugetragen: "Euer Sohn ist gestorben, oder erschossen oder verhaftet worden." Jedes Mal, wenn mein Vater dgl. schlechte Nachrichten hörte, freute er sich und lachte darüber und sagte immer: "Mâsâallah, mein Sohn muss wieder etwas Bedeutendes getan haben oder sich als Held erwiesen haben, sodass jetzt jeder über ihn redet." Was aber meine Mutter betrifft, so weinte sie im Gegensatz zu seiner Freude sehr. Später zeigte es sich oftmals, dass mein Vater doch Recht gehabt hatte. Drittens: Ich habe die Briefe von Abdullah Çavus, der ein standhafter (sebatkâr) und durchaus verdienter Erbe von Lütfü ist, und von Mustafa, der einer von den Schülern (sakird) und Erben (vâris) des seligen Hâfiz Ali aus İslâmköy ist, im Namen aller Helden der Nur-Fabrik akzeptiert (kabul). Gott, dem Erbarmer aller Barmherzigen (Cenab-i Erhamürrâhimîn), sei grenzenloser Dank, dass Er auch diese Dörfer wie Sava und Kuleönü zu Schulen (medrese-i nuriye) gemacht hat. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Ich begnüge (iktifa) mich diesmal, unter dem Zwang meiner Unpässlichkeit (rahatsizlik), auf eure vielen Briefe mit einem einzigen Brief zu antworten. Erstens: Hüsrev, ein Held der Risale-i Nur, möchte an meiner statt sterben und ehrlich und allen Ernstes an meiner Stelle krank werden. Ich sage hingegen: Jetzt ist keine Zeit mehr, ein Buch abzufassen (te'lif), jetzt ist die Zeit, es zu veröffentlichen (nesir). In dem Maße deine Schrift besser als meine Schrift und für die Veröffentlichung besser geeignet (nesre faideli) ist, ist auch dein Leben (hayat) im Dienst (hizmet-i Nuriye) nützlicher als dieses mein qualvolles Leben (azabli hayat). Gelänge es mir, dann würde ich euch gerne noch etwas von meinem Leben (hayat) und von meiner Gesundheit (sihhat) abgeben. Zweitens: Die prächtige Kasside, die Hasan Feyzi, ein wahrhaftiger Erbe des Märtyrers (Sehid) Hâfiz Ali selig, im Namen von Denizli und der aufrichtigen Brüder in der dortigen Umgebung verfasst hat, seine vierte Lobrede (sehname) und auch die Schüler, die dort fleißig an (der Risale-i Nur) arbeiten, wurde für meine schwere, giftgeschwängerte Krankheit zu einer heilenden Salbe. Gott, dem Erbarmer aller Barmherzigen (Cenab-i Erhamürrâhimîn), sei unendlicher Dank, dass Er Denizli zu einem zweiten Isparta und einem großen İslâmköy gemacht hat. Der gerechte Richter (hâkim-i âdil), Muharrem, Feyzi und Hâfiz Mustafa haben in ein, zwei Jahren so viel Dienst (hizmet-i Nuriye) geleistet wie sonst in zwanzig Jahren. So haben sie die Schüler (Nur'un sakirdleri) in der Tat bis in alle Ewigkeit zu Dank (minnetdar) verpflichtet. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen und mit all denen, die zusammen mit ihnen (Nur'a hizmet) gedient haben, für ewig zufrieden (ebeden razi) sein! Âmîn Drittens: Das überaus innige, traurige Beileidsschreiben (ta'ziyename) im Namen der Schule (Medrese-i Nuriye) von Marangoz Ahmed, der einer der Helden der Schule (Medrese-i Nuriye) und ein wahrhaftiger Erbe des Marangoz Mustafa Çavus und Hâfiz Mehmed aus Barla ist, hat mich zu Freudentränen gerührt. Dazu sage ich jedoch: da es in dieser segensreichen (mübarek) Medresse viele Saids, kleine wie große, gibt, ist es nicht von Bedeutung, wenn ein Said fehlen würde, der schon alt und schwach ist und seinen Auftrag (vazife) bereits beendet hat. Im Ewigen Leben (Hayat-i bâkiye) sind wir nun einmal alle wieder beisammen. Darum soll es euch auch nicht traurig machen, wenn es einmal vorübergehend zu einer Trennung (muvakkat müfarakat) käme. Viertens: م ح ر م {"M-H-R-M"} Dieser Bruder, der neben dem gerechten Richter (Hâkim-i âdil) am meisten für die wahrhaftige Gerechtigkeit (hakikî adalet) gewirkt und sich für die Freigabe der Risale-i Nur eingesetzt (hizmet) hat, gehört zum Kreis der einsatzfreudigsten Schüler (hâlis sakird) und wird zusammen mit meinem leiblichen Bruder und mit meinem ersten Schüler (talebe) Molla Mehmed in meinen Gebeten (dua) und mit meinen geistigen Verdiensten (manevî kazanç) namentlich erwähnt. Fünftens: In dieser Stunde hat auch Sabri aus Konya aufgrund meines Vermächtnisses (vasiyetname) im Stil von Halil İbrahim und Hasan Feyzi eine kurze, aber schöne Kasside geschrieben. Er hat darin seinem Meister (ustadh) einen großen Wert zugeschrieben. In dem glänzenden Spiegel seiner guten Meinung (hüsn-ü zan) von sich selbst misst er diesem seinem Bruder in meiner Wenigkeit außerordentlich viel Bedeutung bei. Er schreibt, dass die Gelehrten (âlim) dort sehr intensiv (an der Risale-i Nur) arbeiten. Dagegen sage ich: Was die sogenannte Person (sahis), der er den Titel "Meister" (ustadh) gibt und auf die er so großen Wert legt, betrifft, so kann sie die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur sein. Ich habe sie in ihrem Namen akzeptiert (kabul) und in die Briefsammlung (Lâhika) eingereiht, wobei ich jedoch an euch eine Kopie davon gesendet habe. Ihr sollt euch meinetwegen keine Sorgen machen. Meine Erkrankung lässt bereits allmählich nach. Eurem Brief lag noch ein aufrichtiger, jedoch etwas merkwürdiger (garib) Brief eines Bruders namens Mustafa aus Isparta bei. Aber welcher Mustafa ist dieser Herr? Ich konnte es nicht herausfinden. Doch grüße (selâm) ich auch ihn vielmals. Sein sonderbarer (acib) Traum ist gut (hayir), ich kann ihn aber jetzt nicht deuten (tabir). Alle Brüder und Schwestern, jeden Einzelnen von ihnen, grüßen (selâm) wir, beten (dua) für sie und bitten auch sie um ihre geschätzten (makbul) Gebete. Wir haben die schöne Kasside von Hasan Feyzi, nachdem wir einige Worte hinzugefügt hatten, in die Briefsammlung (Lâhika) eingereiht und auch eine Kopie an euch gesandt. Said Nursî * * * Meine vielgeliebten, überaus getreuen, aufrichtigen Brüder und meine mit der Risale-i Nur vertrauten (emin) und wahrhaftigen (hâlis) Erben! Eine ganz besonders bedenkenswerte (mânidar), machtvolle (kuvvetli) Übereinstimmung (tevafuk) und ein Beweis für die Treue (sadakat) der Schüler (sakird) ist eine offensichtliche Wundertat (keramet-i Nuriye), wozu ich eine innerliche Weisung (ihtar) bekommen habe, sie bekanntzugeben (beyan). Es ist dies folgendermaßen: Zu derselben Zeit, in der ich mein Vermächtnis (vasiyetname) geschrieben habe und während schon die Polizei meinen vertrauten (itimad) Dienern untersagt hatte, zu mir zu kommen, nutzten die versteckten Heuchler (münafik) eine Gelegenheit, mit Hilfe eines Mannes, den ich gar nicht kannte, mir ein Gift, wirksamer als die vorausgegangenen neun Male, unterzumischen. Zudem schreibt Hoca Hasmet, der aus Tunesien stammt und einer unserer gelehrten Mitbrüder ist, der vergangenes Jahr hierher gekommen war, um sich mit mir zu treffen und doch wieder zurückgehen musste, ohne mich getroffen zu haben, zur gleichen Zeit aus Yozgat: "Said soll gestorben sein. Einhundertdreißig Abhandlungen der Risale-i Nur sollen aufbewahrt (muhafaza) werden, damit wir sie später drucken können." Zudem brachte zur gleichen Zeit der prachtvolle Brief von Halil İbrahim die Schüler (sakird) mit einer anrührenden Elegie (hazîn mersiye) zu meinem Tode (vefat) zum Weinen. Zudem machten mich die letzten ein, zwei Briefe Hüsrevs, die er kurz vor dieser Zeit über meinen Tod (vefat) geschrieben hatte und in denen er, ganz entgegen seiner Gepflogenheit (âdet), mit dgl. Ausdrücken wie "noch zwei, drei Lebenstage" auf meine letzte Stunde (ecelim) hinweist, ein wenig traurig. Und ich machte mir bereits darüber Sorgen, ob ich jetzt tatsächlich scheiden werde. Überdies sind in eben diesen Zeiten (hengâm), während ich noch am intensivsten an meine Aufgabe (vazife) im irdischen Leben (hayat-i dünyevi) dachte und mir darüber große Sorgen machte, ob denn auch meine Schüler (sakird) nach meinem Tod (vefat) in dieser fürchterlichen Zeit an meiner statt diese Aufgabe erfüllen würden, plötzlich Denizli, Milas, Isparta, İnebolu, hundertfach über alle Erwartung hinaus und dermaßen behütend (sahabetkârane) und beschützend (iltizamperverane) zu dieser Aufgabe geeilt und haben auch alle anderen, die Lehrer (muallim) und Gelehrten (âlim), mit sich mitgerissen, wodurch sie mich in Staunen über Staunen versetzt haben. Kurzum: Diese fünffache Übereinstimmung (tevafuk) ist eine offensichtliche Wundertat (keramet-i Nuriye). اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى {"Lobpreis und Dank sei Gott: dies ist von der Freigiebigkeit meines Herrn."} Meine lieben Brüder! Seid nicht besorgt! Cevsen und Evrad-i Bahaiye {zwei Gebetsbücher} haben auch diesmal die Gefahr dieses bedrohlichen Giftes überwunden. Die Zeit der Gefahr ist vorüber, doch die Krankheit (hastalik) besteht noch weiter fort. Ich grüße (selâm) alle Brüder, jeden Einzelnen von ihnen, bete (dua) für ihre Sicherheit (selâmet) und wünsche ohne Zweifel, dass ihre Gebete (dua) angenommen (makbul) werden. Wir beglückwünschen (tebrik) euch von ganzem Herzen und tiefster Seele (ruh u canim), dass in Inebolu und Umgebung viele Frauen und viele Kinder (küçük yavru) angefangen haben, die Risale-i Nur abzuschreiben, und dass viele unschuldige Kinder (masum) Qur'an-Unterricht (ders) bekommen. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder, der eures Gebetes (dua) bedarf Said Nursî * * * Meine lieben Brüder! Seid nicht traurig und macht euch keine Sorgen! Helft mir nur mit eurem Gebet (dua). Denn seit ein paar Tagen tut mein linker Arm sehr weh und lässt mich nachts nicht schlafen. Da ich niemanden zu mir hereinlasse, kann ich meine dringenden Arbeiten im Zimmer nur noch mit Mühe erledigen. Ich vermute, dass dies wieder eine Art Rheuma ist, das ich schon lange habe; das äußerliche Wetter und der Winter hier, dem gegenüber ich sehr empfindlich bin, die Verdächtigungen derer, die mich erbarmungslos unter Druck setzen und dieser seelische (manevî) Winter zermürben mich ständig. Zudem musste ich noch so etwas wie einen halben Schlaganfall überstehen. Aber Dank sei Gott (lillahilhamd) wandelten eure geschätzten Gebete (makbul dua) auch diese Gefahr in eine leichtere Form um. Möge Gott es wollen (insâallah), dass auch diese Form wieder vorübergeht und ein reicher Segen (sevab) als Gewinn (faide) an ihrer Stelle zurückbleibt. Meine lieben Brüder! Wie Salahaddin schreibt, ist der "Stab Mosis (Asâ-yi Musa Mecmuasi)" auch in der dortigen Umgebung sehr gefragt und findet einen großen Anklang (fütuhat). So erfüllt er denn dort eine sehr wichtige Aufgabe (vazife-i Nuriye). Hunderttausend Mal Dank sei Gott (elhamdülillah) und hundertmal "Großes hat Gott gewirkt (mâsâallah)" und Gottes Segen (bârekâllah) über alle, die mit diesen Abschreibarbeiten tätig sind! * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Unendlicher Dank; (dafür, dass) die Tätigkeit der heldenhaften Schüler, die sich unter diesen schweren Umständen nicht erschüttern ließen, beweist, dass Isparta eine richtige Medreset-üz Zehra und Câmi-ül Ezher werden wird und bereits begonnen hat, es auch zu werden. Die Religiosität, am Qur'an und der Risale-i Nur in Begeisterung zu arbeiten, sogar in Aliköy durch den Eifer der Alis viele Kinder zu Schülern (talebe) zu machen und aller Jugendlichen eines anderen Dorfes nachts am Qur'an zu arbeiten, dazu eine Gemeinschaft, welche die Moscheen füllt, lässt alle Anstrengungen vergessen, welche die Schüler (sakird) der Risale-i Nur bis dahin durchstehen mussten. Zweitens: Diese vierte Elegie (sehname) von Halil İbrahim, der außerordentliche Treue (sadakat) und Verbundenheit (alâka) trägt, ist zwar mit seiner Beschreibung, die hinsichtlich meines Dienstes (Nur'a hâdimligim) über meine Grenzen (haddim) hinausgeht, in der Tat sehr schön; da sie sich aber mehr auf meine Person (sahsim) bezieht als auf die Risale-i Nur, habe ich sie letztendlich nicht an euch gesandt. Sie wird euch später in abgemilderter Form zugesandt werden. Wir grüßen (selâm) sowohl ihn als auch insbesondere seine Weggefährten (rüfeka). Drittens: Ihr braucht wegen der bösen Absichten (sû'-i kasd) mir gegenüber nicht besorgt zu sein. Vielmehr solltet ihr in gewisser Hinsicht damit zufrieden sein, dass sie anstelle der Risale-i Nur und ihrer Schüler (sakird) meine Wenigkeit (sahsim) angreifen und quälen, die ihre Aufgabe (vazife) bereits beendet hat. In heutiger Zeit sollen hiesige hohe Beamte zu einigen Leuten direkt gesagt haben: "Es gibt da so ein Gerede unter den Leuten, dass dieser Said auf dieser Bildfläche nicht länger mehr existieren (vücud) darf." So nutzten also meine verborgenen Feinde dergleichen Vorstellungen (fikir) aus, ließen meine vertrauten (mutemed) Diener vertreiben und fanden schließlich eine Gelegenheit, mich zu vergiften. Die Kraft (kuvvet) dazu erhalten sie von derartigen Beamten. Der Schutz und die Güte Gottes (hifz u inayet-i İlahiye) brachten jedoch ihre bösen Absichten (sû'-i kasd) auch diesmal wieder zum Scheitern (akîm). So möge denn Gott es wollen (insâallah), dass Seine Güte (inayet) uns immerdar beschützt, all ihre Pläne zu Fall bringt und dies auch weiterhin stets so tun wird. * * * Ein Abschnitt aus einer Vorsprache (hasbihal) beim Innenminister (Dâhiliye Vekili) Einer Ungerechtigkeit, dergleichen in der Geschichte und auf Erden überhaupt noch nicht vorgekommen ist, für eine Unterdrückung und Greueltaten, wie sie in zehnfacher Hinsicht gesetzlos sind, bin ich zur Zielscheibe geworden. Es ist dies wie folgt: Was für einen Sinn hat es eigentlich für Sie, dass Sie es für erforderlich halten, diesem hilflosen Said, der sowohl zufolge eines Giftmord-Anschlages nun in seinem einundsiebzigsten Lebensjahr bereits sehr alt, krank und schwach ist, ein Namenloser und beklagenswerter Heimatloser, der sich nun, nachdem er Mantel, Hemd und Pantoffeln verkaufen musste, um so für seinen Lebensunterhalt sorgen zu können, in einem armseligen Zustand befindet, der, da er seit fünfundzwanzig Jahren ein Einsiedlerleben führt, nur mit einem unter tausend Männern, der noch dazu vollständig loyal sein muss, sprechen kann, der auf diese Weise menschenscheu geworden ist und vor allen Menschen zurückschreckt, einer dessen Leben, obwohl unschuldig, zwanzig Jahre lang überwacht wurde, dessen Werke von drei Provinzrichtern durch Sachverständige aus Ankara von vorn bis hinten durchforscht wurden, der dann übereinstimmend freigesprochen wurde und dessen Werke, die dem Land und Volk niemals geschadet haben, sondern ihm nur von Nutzen gewesen sind und nun (auf Gerichtsbeschluss) wieder frei gegeben wurden, der sowohl im Ersten Weltkrieg als Sohn seines Landes wichtige Dienste erwiesen hat und der nun als wahrer Patriot mit all seiner Kraft daran arbeitet, dieses Volk, dieses Land vor der Anarchie und der Demoralisierung durch die Fremden zu bewahren, während (gleichzeitig) seine Werke im Umlauf sind, von dem vor Gericht siebzig Zeugen bewiesen haben, dass er in fünfundzwanzig Jahren nicht einmal eine Zeitung gelesen hat, ja nicht einmal daran interessiert war, der sich seit sieben Jahren nicht für den zweiten Weltkrieg interessierte, nicht danach fragte und nichts darüber wusste, von dem mit machtvollen Zeugnissen bewiesen wurde, dass er in all seinen Werken seine Beziehungen zur Politik ganz und gar gebrochen hat, ein völlig harmloser Mann, über den Eure Justizämter offiziell ausgesagt haben, dass er sich nicht in eure weltlichen Angelegenheiten einmischt, der, damit das Jenseits (ahiret) und die Reinheit seiner Absicht (ihlas) keinen Schaden (zarar) nehmen, entschlossen vor den Huldigungen des Volkes (teveccüh-ü âmme) flüchtet, der alle Bezeigungen der Hochachtung (hüsn-ü zan) und Wertschätzung (medih) von Seiten seiner Mitbrüder meidet und sie gar nicht mag: welchen Sinn macht es denn vor allem für Sie, der Sie doch der Innenminister (Vakil) sind, dass Sie es für erforderlich halten, den Gouverneur (Vali) von Afyon (mit seiner Überwachung zu beauftragen, die Polizei von Emirdag gegen ihn aufzuhetzen, ihn Tag um Tag die Qual gleich einem Monat Einzelhaft erleiden zu lassen, ihn dazu zu zwingen, in vollkommener Isolation, ganz für sich allein in Einzelhaft zuzubringen? "Welches Gesetz erlaubt eine solche entsetzliche Greueltat?", das frage ich den Herrn Innenminister vor dem höchsten Amt der Justiz, der doch das öffentliche Recht (hukuk-u umumiye) zu bewahren hat. Der ungerechterweise von allen bürgerlichen Rechten, Menschenrechten und dem Recht auf ein Leben (in Freiheit) ausgeschlossene SAID NURSÎ * * * Meine lieben getreuen Brüder und - in diesem für mich fremden Land (gurbet) - meine aufrichtigen Verwandten Osman, Mehmed und Hasan Efendi! Da für euren aufrichtigen, so ganz unvergesslichen Dienst an mir und an der Risale-i Nur als ein sofortiger Lohn ist, dass Hasan Feyzi und andere Schüler (talebe) sich außerordentlich der Familie Çaliskan zuwenden und ihren Ruhm im ganzen Lande verbreiten und die Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) für euch zu Freunden machen, seid ihr mit einer allumfassenden Umsicht (ihtiyat), einer vollkommenen Treue (sadakat) und an meiner statt mit einer Vorsicht verpflichtet, um mehr als ich die Risale-i Nur und ihre Schüler (sakird) zu schützen und zu bewahren (muhafaza) und sie vor den Listen der Politiker (ehl-i siyaset) und meiner Feinde, die mich vergiften wollen, zu retten. Andernfalls wird ein kleiner Fehler nicht nur mir, ja vielmehr Tausenden unschuldiger Schüler (masum sakird) schaden. Da mein Zustand und die Qualen, die sie mir zugefügt haben, in sechsfacher Hinsicht gesetzlos sind, suchen diejenigen, die mich gnadenlos (insafsiz) und gegen jedes Gesetz misshandeln, für sich nach einem Grund, einer Ausrede, um sich in Zukunft vor der Verantwortung drücken zu können. Ihr müsst also überaus vorsichtig sein! * * * Meine lieben, getreuen Brüder! Erstes: Vor ein, zwei Tagen wurde euch eine Kopie über die Vorbesprechung (hasbihal) zugeschickt, damit ihr sie als ein Dokument (esas) verwenden könnt, das ihr - falls notwendig - entweder als ein Gesuch (istida) gebrauchen, einem Rechtsanwalt (vekil) geben oder bei Gericht (mahkeme) vorlegen könnt, oder euch mit diesem Papier bei irgendeiner anderen Behörde (makamat) melden und auch unsere Brüder aufgrund dieses Dokumentes (esas) gegen die Heuchler (münafik) zu verteidigen (müdafa) wisst. Darum also wurde es euch zugeschickt. Also war vor allem er {der Innenminister} es, der mir mit seinem Hass bis jetzt diese qualvollen Schikanen zugefügt hatte. Wie dem auch sei: ihr könnt euch untereinander beraten (mesveret) und dann alles Notwendige unternehmen. Man muss aber vorsichtig sein, sich nicht aufregen und darf keinen unnützen Lärm (velvele) verursachen. Zweitens: Diesmal habe ich durch diesen ängstlichen Müfti hier, den ich zuvor noch nicht getroffen hatte, einen Brief von Hulusi aus Kars zusammen mit dem Brief meines Neffens Nihad erhalten. Mit Recht bewahrt (muhafaza) dieser unser Bruder fortwährend seine außerordentliche Treue (sadakat) und seine starke Verbundenheit (Nur'lara kuvvetli alâkasi). Es ist eine bedenkenswerte (manidar) Übereinstimmung (tevafuk), dass ich - ohne es zu wissen - zu Sabri für den Fall, dass Nihad dort sein könnte, in irgendeinem bestimmten Zusammenhang gesagt hatte: Wenn Nihad in Kars ist, trifft er sich dort mit Hulusi. Während ich also dies hier in diesem Sinne so gesagt hatte und dann auch so an euch geschrieben hatte, obwohl die beiden bis dahin noch geschwiegen hatten, schrieben die beiden mir inzwischen ebenfalls einen Brief. Drittens: Die Übereinstimmung (tevafuk) der Zeit, in der ich den Brief unseres Bruders Re'fet, welcher seine vollkommene Treue (kemal-i sadakat) und Verbundenheit (alâkasi) bezeugt und zeigt, dass er wie Hulusi ein Kommandant (Nurlarin bir kumandani) ist, und den Brief von Hulusi erhalten habe, ist sehr feinsinnig (latif) und hat mich froh gestimmt. Die beiden sollen in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen werden. Dass Re'fet die unschuldigen Kinder den Qur'an lesen lehrt und er sich selbst mit den "Blitzen (Lem'alar)", sei es mit ihrer Abschrift, sei es auch mit dem Lesen, beschäftigt, und dass diese unschuldigen Kinder für die Heilung (sifa) meiner Krankheit gebetet haben, hat meiner Krankheit wie eine Salbe Erleichterung (hiffet) und Erquickung (ferah) gebracht. Und viertens: Oftmals dachte ich betrübt und bekümmert an Yakub Cemal, der mit seiner Schrift an den seligen Âsim erinnert, weil ich nicht wissen konnte, ob er noch am Leben (hayat) ist und wenn er noch lebt, ob er noch mit seinem schönen Stift (Nur'lar ile hizmet) dient. Unendlicher Dank sei Gott: ich habe einen Brief von ihm erhalten, der zeigt, dass er sowohl am Leben ist als auch (Nurlarla hizmet) im Dienst steht und dass seine Treue (sadakat) weiterbesteht. So sagte ich denn: Dank sei Gott (elhamdülillah). * * * Meine lieben getreuen Brüder! Mehr als hundertmal erscheint mir eine überaus wertvolle Glaubenswahrheit (hakikat-i imaniye). Da die Zeit der Abfassung vollendet ist, konnte ich diese so bedeutungsvolle Wahrheit (hakikat) nicht erjagen, so sehr ich mich auch dazu angestrengt hatte. Ich hatte darauf gewartet, sie in aller Klarheit wahrzunehmen und auszudrücken, es ist mir nicht gelungen. Nun werde ich also versuchen, diese so umfangreiche und so langwierige Wahrheit (hakikat) dennoch ganz kurz und mit einem nur sehr kurzen Hinweis zu besprechen. اِنَّ اللّهَ خَلَقَ اْلاِنْسَانَ عَلَى صُورَةِ الرَّحْمنِ {"Fürwahr, Gott hat den Menschen nach dem Gleichnis Seiner Barmherzigkeit erschaffen."} Diese Hadîth gehört sowohl zu den schlagwortartigen (cevami-ül kelim) als auch zu den gleichnishaften (mütesabih) Hadîthen. Eine sehr große und umfangreiche Auslegung dessen erschien mir in meinem Herzen (kalb) während ich Hülâsat-ül Hülâsa und Cevsen-ül Kebir' gelesen habe. Ich habe auch, um diese derart einzigartige und so schöne Auslegung nicht wieder zu vergessen, in der Art von Chiffren und Hinweisen zwischen der siebzehnten Stufe von Hülâsat-ül Hülâsa mit den Worten "Zeugnis (sehadet) in der Sprache des Qur'an" und der Achtzehnten Stufe mit den Worten: "Zeugnis in der Sprache der Schöpfung", diese chiffrierten Hinweise in der folgenden Weise gesetzt. لاَ اِلهَ اِلاَّ اللّٰهُ الْوَاجِبُ الْوُجُودِ الْوَاحِدُ اْلاَحَدُ بِلِسَانِ الْحَقِيقَةِ اْلاِنْسَانِيَّةِ بِكَلِمَاتِ حَيَاتِهَا وَ حِسِّيَّاتِهَا وَ سَجِيَّاتِهَا وَ مِقْيَاسِيَّتِهَا وَ مِرْآتِيَّتِهَا وَ بِكَلِمَاتِ صِفَاتِهَا وَ اَخْلاَقِهَا وَ خِلاَفَتِهَا وَ فِهْرِسْتِيَّتِهَا وَ اَنَانِيَّتِهَا وَ بِكَلِمَاتِ مَخْلُوقِيَّتِهَا الْجَامِعَةِ وَ عُبُودِيَّتِهَا الْمُتَنَوِّعَةِ وَ اِحْتِيَاجَاتِهَا الْكَثِيرَةِ وَ فَقْرِهَا وَ عَجْزِهَا وَ نَقْصِهَا الْغَيْرِ الْمَحْدُودَةِ وَ اِسْتِعْدَادَاتِهَا الْغَيْرِ الْمَحْصُورَةِ {"Es gibt keine Gottheit außer Gott, der notwendigerweise da sein muss, der Eine in Seiner Allgegenwart, in der Sprache der Wahrheit der Menschen, mit den Worten ihres Lebens, ihrer Gefühle, ihrer Charaktere, ihrer Maßeinheit, ihrer Spiegelhaftigkeit, mit den Worten ihrer Eigenschaften, ihrer Gesittungen, ihres Treuhändertums, ihres Inhaltsverzeichnisses, ihres Egoismus, mit den Worten ihres vielfältigen Erschaffenseins, ihres unterschiedlichen Gottesdienstes, ihrer vielen Bedürfnisse, ihrer grenzenlosen Armseligkeit, Schwäche und Mangelhaftigkeit und ihrer grenzenlosen Talente."} Nun möchte ich diese kurze Chiffre wiederum mit einer ganz kurz zusammengefassten Chiffre übersetzen und erläutern. Ihr sollt dieses dem Hülâsat-ül Hülâsa als Anmerkung beifügen. In meinen Augen wird dieser riesige Kosmos (koca kâinat) in der Tat zu einer Dhikr-Gemeinschaft (halk) wenn ich Hülâsat-ül Hülâsa lese. Da aber jede Art Sprache sehr umfangreich ist, um mittels der Vorstellung (fikir) die Eigenschaften (sifât) und Namen Gottes (esma-i İlahiye) mit wissenschaftlicher Sicherheit (ilmelyakîn) verständlich machen zu können, gibt sich der Verstand (akil) alle Mühe, bis er sie endlich ganz erkennen kann. Erst wenn er die Wahrheit der Menschen (hakikat-i insaniye) betrachtet, in diesem umfangreichen Ausmaß (o câmi' mikyas), auf dieser winzig kleinen Landkarte, in diesem zutreffenden kleinen Beispiel, mit dieser empfindlichen kleinen Waage, in der Empfindsamkeit seiner Ichhaftigkeit (enaniyet hassasiyetinde), bestätigt er mit einer so sicheren, bezeugten (suhudî) und vergewisserten Einsicht (iz'anî vicdan), mit innerer Sicherheit (itminan) und mit seinem Glauben (iman) diese Eigenschaften (sifât) und Namen (esma). Er gelangt sowohl sehr leicht, als auch bei ihm anwesend in seinem Spiegel, {in seinem reflektierenden Geist (A.d.Ü.)} überhaupt ohne einer langwierigen Gedankenreise (seyahat-i fikriye) zu bedürfen, zu dem wahrhaftigen Glauben (iman-i tahkikî) und versteht den wahrhaftigen Sinn (hakikî mana) von اِنَّ اللّهَ خَلَقَ اْلاِنْسَانَ عَلَى صُورَةِ الرَّحْمنِ {"Fürwahr, Gott hat den Menschen nach dem Gleichnis Seiner Barmherzigkeit erschaffen."} Denn da Gott der Gerechte (Cenab-i Hakk) durch keinen Vergleich erfassbar ist, bezieht sich dieses Gleichnis auf das innere Wesen (sîret), auf Gesittung (ahlâk) und Eigenschaften (sifât). Die Mystiker (ehl-i tarîkat) fanden während einer esoterischen (seyr-i enfüsî) oder exoterischen (âfâkî) Reise auf zwei Wegen zur Erkenntnis Gottes (marifet-i İlahiye) und fanden so in der Tat den kürzesten, leichtesten, stärksten (kuvvetli) und sichersten (itminanli) Weg in der Esoterik (enfüsî), d.h. im verborgenen Gedenken (zikr-i hafi) des Herzens (kalb). Genauso bewegten sich auch die großen Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) nicht auf den Straßen der Erkenntnis (marifet) und Erfahrung (tasavvur), sondern vielmehr auf den beiden Wegen des Glaubens (iman) und der Bestätigung (tasdik), die viel erhabener (âlî) und wertvoller (kiymetli) als diese sind. Erstens: Um das Buch der Schöpfung (Kitab-i kâinati) zu studieren, sollte man die äußere Welt (âfâk) wie im Großen Zeichen (Âyet-ül Kübra), der Hizb-ün Nuriye und den Hülâsat-ül Hülâsa betrachten. Der andere Weg: Es handelt sich darum, die Stufe des Glaubens (iman) zu erlangen, die keinen Zweifel oder Argwohn (vesvese) kennt, indem man die Landkarte der menschlichen Wahrheit (hakikat-i insaniye), das Inhaltsverzeichnis des menschlichen Egoismus (enaniyet-i beseriye) und das Wesen seiner Seele (mahiyet-i nefsiye) anhand der Einsicht (vicdan), der Emotionen (hissî) und in gewissem Grade der Beobachtung (suhudî) studiert, welche das Bewusstsein am stärksten (kuvvetli) und im Grade einer wahrhaftigen Gewissheit (hakkalyakîn) prägt, was sich auf das Geheimnis der Nähe Gottes (sirr-i akrebiyet) und das Erbe des Prophetentums (veraset-i nübüvvet) bezieht. Ein Teil der Wahrheit (hakikat) des esoterischen (enfüsî) Nachsinnens im Glauben (tefekkür-ü imanî) wird im Dreißigsten Wort, das vom Ego (ene) und dem Egoismus (enaniyet) handelt, und im Dreiunddreißigsten Brief im "Fenster des Lebens (hayat)" und im "Fenster des Menschen" und noch einigen weiteren Teilen und anderen Abhandlungen (ecza-yi Nuriye) gewissermaßen erklärt. Dies soll sowohl in der Briefsammlung (Lâhika) als auch in dem "Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye)" und am Schluss der "Hülâsa" eingereiht werden. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Da mein Zustand es mir auf eure vielen Briefe nur mit einem einzigen Brief unsortierter Gedanken zu antworten erlaubt, bitte ich euch, deswegen nicht gekränkt zu sein. Erstens: Unsere verborgenen Feinde gebrauchten jede mögliche List, um mir am leichtesten auf die Nerven gehen zu können, nachdem sie einige der bedeutenderen Angestellten (vazifedar) der Regierung in die Hand bekommen und mich mit aller Kraft (kuvvet) unter Druck gesetzt hatten, um ein Ereignis wie die Unruhen von Menemen und Scheych Said auszulösen. Sie haben gesehen, dass es den Alten Said nun nicht mehr gibt und der Neue lässt sich einfach nicht provozieren. So haben sie diesen Plan zu anderen Attentaten (sû'-i kasd), z.B. in eine Vergiftung, umgewandelt. Der Schutz Gottes (Hifz-i İlahî) hat auch ihn zum Scheitern gebracht. Jetzt missbrauchen diese Heuchler (münafik) offiziell den Einfluss der Regierung, um hier mit einer fürchterlichen Propaganda die Leute (halk) von mir abzuschrecken und abzuwenden. Geratet aber jetzt nicht in Aufregung. Die Güte des Herrn (İnayet-i Rabbaniye) setzt sich fort. Allmählich breiten sich die Erfolge (fütuhat-i Nuriye) aus. Zweitens: Die Klagelieder (mersiye), diesmal von Hassan Feyzi und vor einer Woche von Halil İbrahim, welche sie in ihrer derart guten Meinung (hüsn-ü zan) über meine Person (sahsim) geschrieben haben, und ihre so aufrichtigen, von Trauer erfüllten Abschiedsschriften (vedaname) wurden aus drei Gründen mit ein wenig mehr Bescheidenheit angenommen. Erster Grund: Sie haben geschrieben, indem sie nicht meine Person (sahsim), sondern meinen Dienst für den Qur'an, den Glauben (îman), meinen eigenen Beitrag (Nurlara hâdimlik) und diese geheiligte Aufgabe (vazife-i kudsiye) in Augenschein nahmen. Zweiter Grund: Ihre Beschreibungen und die der aufrichtigen (hâlis) Brüder, die sie dort in der Umgebung vertreten, Beschreibungen (tarifat), welche weit über meine Grenzen hinausgehen, sind eine Art inniges Gebet (dua), ein erhabener (ulvî) Hinweis (tefe'ül), ein edler Wunsch (arzu-yu hayr), eine Widerspiegelung (in'ikas) ihrer Fähigkeit (istidad), ihrer Überzeugung (itikad), und ihrer sehr ernsthaften Verbundenheit (Nurlara alâka). Dritter Grund: Da ich in ihren Augen der Vertreter (mümessili) und ein Vorbild (nümunesi) der Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur und ihrer Schüler (sakird) bin, ist es nicht zweckdienlich (maslahat), wenn sie diesen ihren außerordentlichen Eindruck (hüsn-ü zan) verlieren und ihre Geisteskraft (kuvve-i maneviye) erlahmt, welche der Grund ihrer Begeisterung (sebeb-i tesvik) sind. Den beiden und ihren Kameraden, besonders Ahmed Feyzi und unseren Brüdern im Gefängnis von Denizli und allen, die sich unseretwegen um die Gerechtigkeit (adalet) bemühen, Tausende Grüße (selâm). Drittens: Mir von den vielen Briefen des heldenhaften Hüsrev, welche ich stets bei mir behalte und welche mir so oft in meinen Besorgnissen (sikinti) zu einer heilenden Salbe geworden sind, jeweils einen wichtigen Abschnitt (fikra) zu nehmen und sie sodann alle in die Briefsammlung (Lâhika) einzureihen, finde ich keine Zeit. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass ich sie in einer etwas ruhigeren (istirahat) Zeit noch einmal durchsehen kann. Der Brief von Ahmed Nazif, den er im Namen der Schüler (talebe) in Inebolu geschrieben hat und der ihre innere Anteilnahme (istirak) an dem rührenden Klagelied (mersiye) von Halil İbrahim zeigt, beseitigte alle meine Sorgen (endise) über die standhaften (sebatkâr) Brüder dort in der Umgebung. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen zufrieden (razi) sein. Viertens: In dieser Zeit ist es ein großer Dienst (hizmet) an den Lichtern (Nurlar), dass die alten und neuen Brüder, deren Namen in Ahmeds Brief aus dem Dorf Çoban İsa Köyü stehen, an der Risale-i Nur arbeiten und auch die Kinder am Qur'an und an den Lichtern (Nurlar) arbeiten lassen. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen Erfolg (muvaffak) schenken. Âmîn! Fünftens: Vor materiellen und geistigen Vergiftungen meiner heuchlerischen Feinde bewahrten mich zwar vielleicht zwanzigmal Cevsen und Evrad-i Kudsiye-i Sah-i Naksibend durch ihre Heiligkeit (kudsiyet) vor der Gefahr des Todes. Leider hinterließ diese Tyrannei eine dermaßen heftige Wirkung auf meine Nerven (asabim), meine allgemeine Reizbarkeit (sinir) und meine Empfindsamkeit (hassasiyet), bewirkte in mir eine Aufregung (heyecan), Leid (teellüm) und Widerwillen (teellüm), dass ich selbst einen innigen Freund und einen vollkommen getreuen Bruder kaum eine Stunde bei mir aushalten kann; meine Seele (ruh) kann es nicht mehr ertragen. Allein wenn jemand mich auch nur anstarrt, stört mich (sikili) das schon. Meine Menschenscheu (merdümgirizlik) ist eine Krankheit, die ich schon früher ein wenig hatte. Doch sie wurde besonders heftig durch die grausamen Schikanen (sikinti) und die ständigen Beobachtungen (tarassud) durch diese Tyrannen. Als ob ich hinsichtlich des gesellschaftlichen Lebens (hayat-i içtimaiye) bereits gestorben wäre bevor ich gestorben bin; in Anbetracht dieser Tatsache (hakikat) und dieses Geheimnisses (sirr) schreiben selbst mir besonders nahestehende (has) Brüder bereits Klagelieder über meinen Tod (vefat mersiye). Des Weiteren stört mich das Klima hier nervlich (asab) sehr. Auch nur ein Tag dieses Winters kommt mir so unerträglich vor wie der ganze vergangene Winter im Gefängnis von Denizli und stimmt mich melancholisch (üzüyor). So wie das Auge auch nur ein Härchen nicht ertragen kann, genauso wird meine Seele (ruh) von diesen derzeitigen Umständen mit aller Last und Schwere ständig so wie durch solch ein Härchen im Auge gereizt und belastet. Doch um der Sicherheit (selâmet) der Risale-i Nur und ihrer Schüler (sakird) willen nimmt diese Seele (ruh) um ihretwegen und an ihrer Stelle in der Tat gerne allen schweren Druck (tazyikat) und alle Anstrengungen (sikinti) gleich Bergen auf ihre Schultern und - das erkläre ich euch dennoch mit aller Gewissheit - erträgt (tahammül) sie und erduldet (sabreder) sie in Dankbarkeit (sâkirane). Da aber nun einmal meine Schwäche und Ohnmacht und mein Leid (teessürat) so groß sind, sollen meine nächsten Brüder, statt meine Last mit ihrem Lob (medih) noch mehr zu erschweren, mit ihren Gebeten (dua), ihrer Liebe (sefkat), ihrem Eifer (himmet) und ihrem Mitgefühl (acima) mir helfen und meine Last erleichtern. Es ist eine Erscheinung der Gnade des Herrn (İnayet-i Rabbaniye), dass Er mit Hilfe meiner derart krankhaften Menschenscheu (merdümgirizlik) diese absolute Islolationshaft (tecrid-i mutlak) durch die Tyrannen zunichtemacht: sie quält mich nicht; ich bin in gewisser Hinsicht zufrieden. * * * Meine lieben getreuen Brüder, mein vollkommener Trost in diesem schrecklichen Zeitalter und meine Erben! Es ist dafür, dass euer außerordentlicher Eifer und Einsatz Isparta und Umgebung in eine ausgedehnte Medreset-üz Zehra und in eine Câmi-ül Ezher verwandelt hat, auch ein Beweis, dass ihr diesmal mehr als zwanzig Exemplare des Bandes "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), die ihr so perfekt in Übereinstimmung (tevafuk) geschrieben habt, welche selbst die Drucker in Erstaunen versetzte, und sie zu eurem halbanalphabetischen Bruder gesandt habt. Gott, der Erbarmer, der Allbarmherzige (Cenab-i Erhamürrâhimîn), möge euch, den Schreibern und Helfern für jeden Buchstaben tausendfach Sein Erbarmen (rahmet) und Tausende paradiesische Früchte (meyve-i Cennet) schenken (ihsan) und hundertfach Gutes (hasenat) in eurem Tatenbuch (defter-i a'mal) gutschreiben, âmîn âmîn âmîn! Ich habe sie betrachtet und dabei kam mir in meinem Herzen der Gedanke: Gibt es etwa für diese Helden jetzt keinen Lohn? Da kam mir plötzlich die Ermahnung (ihtar): Sie studieren diesen Band bei ihrer Abschrift vorerst selbst ganz genau und erhalten so einen machtvollen Unterricht im Glauben (ders-i imanî), der die Philosophen zum Schweigen bringt, während sie sich dadurch selbst einen geistigen (manevî) Schatz erwerben, der sie zum Glauben führt. Zudem werden ihre Exemplare den Glauben noch sehr vieler Menschen retten oder sie zum Glauben führen. Ein Hadith sagt dazu: "Wenn ein einziger Mann durch dich zum Glauben gelangt, ist das besser (hayirli) als eine ganze weite Ebene voll rot gefärbter Schafe." {die rote Farbe kennzeichnet die Schafe als Musterexemplare (A.d.Ü.)} Zudem versehen sie durch ihre segensreichen (mübarek) Stifte den heiligen Dienst (kudsî hizmet) der Schwerter, den die großen kämpferischen Helden (mücahid) der Islâmiyet in alter Zeit einmal geführt hatten. Auf jeden Fall wird die Zukunft sie und alle Schüler (Nurculari) vielmals bejubeln. Zweitens: Es ist angemessen, den folgenden, mit einem Strich gekennzeichneten Abschnitt an den Anfang des Bandes "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) zu setzen. Wer will, kann auch noch den ganzen obigen Teil dieses Briefes dazuschreiben. In den Abhandlungen "Achtundzwanzigster Blitz" und "Achter Blitz" wurde vollständig bewiesen, dass Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, in seiner Kasside "Celcelutiye" (der Einzigartige) offensichtlich, ja fast eindeutig, von der Risale-i Nur und ihren bedeutenden Abhandlungen in der gleichen Reihenordnung verkündet. Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, spricht von der letzten Abhandlung der Risale-i Nur mit dem folgenden Satz in seiner "Celcelutiye" وَ اسْمُ عَصَا مُوسَى بِهِ الظُّلْمَةُ انْجَلَتْ {"Es heißt: Stab Mosis, der die Finsternis vertreiben wird."} Vor ein, zwei Jahren hatten wir uns "Das große Zeichen" als die letzte Abhandlung gedacht. In Wirklichkeit wurde erst jetzt im (Jahre) vierundsechzig (Jul. Kal.=1948 Greg. Kal.) die Abfassung der Risale-i Nur vollendet. Der Sinn dieses Satzes von Imam Ali (Gott möge mit ihm zufrieden sein) ist folgender: Imam Ali verkündet hier eine Abhandlung, die die Finsternis vertreiben wird, wie der Stab Mosis Licht ausstrahlte und die Zauberei zunichtemachte. Der Teil dieses Werkes, der die "Frucht"-Abhandlung enthält, galt für uns als eine Verteidigungsrede und vertrieb die fürchterliche, grausame Finsternis, die uns überfallen hatte. Der andere Teil, der "Zeugnisse" heißt, beseitigte auch die Finsternisse der Wissenschaften, die gegen die "Licht"-Abhandlungen Front gemacht hatten, und veranlasste die von Ankara beauftragten Gutachter diese zu bestätigen, ja zu würdigen. Es finden sich viele Zeichen, dass dieses Werk auch die künftigen Finsternisse beseitigen wird. Dem Stab Mosis, der aus einem Fels zwölf Quellen hatte sprudeln lassen und elf Wunder gewirkt hatte, gleicht dieses letzte Werk mit der "Frucht"-Abhandlung, mit ihren elf lichtvollen Problemstellungen und mit dem zweiten Teil mit den elf unwiderlegbar starken Zeugnissen. Das gibt uns die feste Überzeugung, dass sich Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, mit diesem Satz direkt auf dieses Werk, das "Stab Mosis" heißt, bezieht und es mit Hochschätzung vorausverkündet. Drittens: Diesmal haben wir das Klagelied (mersiye) von Sabri, der einer der Verbindungsleute (Nur santrali) ist und dessen besonders wichtige Schriften (fikra) im Siebenundzwanzigsten Brief enthalten sind, in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen und auch an euch geschickt. Der sechste Strahl (Altinci Sua), den Hâfiz Mustafa, der zu den besonders Fleißigen und Gesegneten gehört und mit seinem Dienst für die Veröffentlichung (Nurlarin nesrine) einen großen Beitrag leistet, als er erst sieben Jahre alt war, abgeschrieben hatte, und sein vollkommen (tam) gesegnetes, unschuldiges Kind, das mir einen Brief geschrieben hat, werden hier unter den Kindern ihre Begeisterung (istiyak) für die Lichter (Nurlara) wecken und darum soll sein Name auch "Said Nurî" sein; "Said Nursî" wäre dagegen sinnlos, denn "Nursî" ist nur ein Dorf (köy). Es soll also kein "Sin" in dem Namen (Nursî) vorkommen, sondern nur ein "Je", damit so seine Beziehung (alâka) zu den Lichtern (Nurlar) deutlich wird. Noch viele Dinge wollte ich schreiben, aber ich muss mich jetzt kurz fassen, weil ich noch viele Aufgaben (vazife) und Arbeiten zu erledigen habe. Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Es hat mich zu einem grenzenlosen Dank (sükre) gegenüber dem Erbarmer aller Barmherzigen (Erhamürrâhimîn) geführt, der euch mir in diesem Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) als wahrhaftige (hakikî) Brüder gegeben hat, nun denen, welche ihre erste Aufgabe (vazife) beendet haben, verkünden (müjde) zu dürfen, dass sie jetzt mit dem Band "Wunder Ahmeds" (Mu'cizat Mecmuasi) anfangen können, der ihre zweite Aufgabe ist. Ein Gnadenerweis (keramet) der ersten Aufgabe {Stab Mosis} zugunsten der Schrift (Hatt-i Kur'anî) ist es, dass im Zentrum der Stadt (merkez) ein Kurs für die Schrift (hatt-i Kur'anî) eröffnet wurde. So möge denn Gott es auch wollen (insâallah), dass sich ein noch wunderbarerer Gnadenerweis (mu'cizane bir keramet) kundtun wird! Zweitens: Es wäre besser und passender, wenn Sabri aus Konya durch euch mit mir korrespondiert (muhabere). Denn ihr könnt meistens an meiner Stelle das durchführen, was er wünscht. Da z.B. die Gelehrten (âlim) dort bei der Korrektur (tashihat) bestens helfen können, soll die Korrekturarbeit auch dort ausgeführt werden und so sollen sie das auch tun. Ihr sollt ihnen einige Exemplare schicken, die ich bereits korrigiert (tashihim) habe. Diese Korrekturarbeiten (tashih mes'ele) sind in der Tat von Bedeutung. Denn wenn einmal ein Buchstabe oder ein Punkt am falschen Platz steht, kann dadurch eine wichtige Bedeutung (kiymetli mana) verloren gehen. Die Schreiber sollen als Erstes einmal gründlich miteinander (mukabele) hören und lesen. Dann sollen sie den Text zu mir und zu den Korrektoren (tashihçi) weiterleiten. Nach Gottes wunderbarem Willen (Mâsâallah) fanden sich jedoch in den Exenplaren des "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)", die mir diesmal gebracht wurden, teils weniger Fehler, teils waren sie bereits korrigiert. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), sowohl mit den Schreibern (yazan) als auch mit den Korrektoren (tashihçi) für ewig zufrieden (ebeden razi) sein, âmîn. Drittens: Hoca Hasmet aus Tunesien, der in Yozgat wohnt und sich dort mit der Risale-i Nur beschäftigt, hörte zunächst von "meinem Tod (vefat)", dann aber, dass ich doch noch am Leben (hayat) bin und schrieb zwei sehr herzliche (samimî) Briefe. Teilt ihm von mir hier meine Grüße mit! Viertens: Da Burhan, der heldenhafte Bruder von Rüsdü, uns oftmals seine persönlichen Grüße schickt und seit langer Zeit - obwohl er sonst ungebildet (ümmilik) ist - wenn einmal Not am Mann ist, wichtige Dienste (Nurlara hizmet) leistet, lassen wir auch ihn im Kreis der engsten Brüder jeden Tag mit seinem Namen an unseren Verdiensten (kazanç) Anteil haben. Eine denkwürdige Übereinstimmung (tevafuk): Während ich hier noch über all meine Sorgen schreibe, die mir daraus erwuchsen, dass ich die Briefe von Hüsrev und Sabri noch nicht erhalten hatte, gelangten zu gleicher Zeit all ihre vielen Briefe, welche so unerwartet umfangreich waren und alle meine Sorgen beseitigt haben, an meine Tür. Grüße (selâm) an alle meine Brüder * * * Meine lieben, getreuen Brüder und wahrhaftigen Gefährten auf dem Weg zur ewigen Wahrheit! Die persönlichen Briefe, die von den Helden (efeler) in Kastamonu, den Mutigen des Lichtes (Nur'un kahramanlari) und den Opferbereiten (fedakâr) aus Safranbolu zu euch und von da hierher gekommen sind, verdienen (müstehak) es und wären würdig (lâyik), auch persönlich wieder beantwortet zu werden. Doch sollte keiner gekränkt sein, wenn ich durch euch nur eine kurze Antwort schreibe, weil meine Gesundheit und meine Zeit mir mehr nicht erlauben. Erstens: Die Briefe von Hilmi, İhsan, Emin und Tasköprü'lü Sadik haben mich sehr gefreut. Tatsächlich haben diese Brüder im Gefängnis in neun Monaten so viel wie neun Jahre Dienst (hizmet-i Nuriye) versehen und so kamen sie mit den Helden in Isparta auf die erste Stufe. Ich werde niemals vergessen, dass sie sich sowohl um mein Wohl (istirahat) als auch für die Einigung (ittifak) unserer Gefährten im Gefängnis und für den Dienst an den neuen Abhandlungen (Nurlarin hizmeti) aufs Beste bemühten. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen und mit euch für ewig zufrieden (ebeden razi) sein. Ich reise gerne in meinen Träumen (hayalen) wie in alten Zeiten oftmals an die bekannten Plätze und Ausflugsorte (seyrangâh) in Kastamonu und Barla. Dort setze ich mich dann nieder und weine. So betrachte ich meine Vertrauten (enîs) in meiner Vorstellung. Einem kurzen Brief, in dem die schöne Schrift und die prägnante Ausdruckweise an den heldenhaften Sadik erinnern, haben auch Mustafa Osman und Hifzi ihre Grüße beigefügt. Auch die Schüler in Safranbolu lassen grüßen. Nun bin ich unsicher, ob Sadik zu ihnen gekommen ist, oder ob sie zu ihm gegangen sind, oder dieser Sadik vielleicht ein anderer Bruder ist, der auch so heißt? Dass die Getreuen (siddik) in Barla intensiv an der Abschrift der Lichter (Nurlar) arbeiten, ist vor allem Anderem ihre Aufgabe. Denn da Barla die Ehre erlangt hat, die erste Schule (medrese-i Nuriye) zu sein, ist es nicht richtig, diese gesegnete Schule nun ohne Schüler (talebe) zu lassen. So möge denn nun Gott es so wollen (insâallah), dass sie jetzt dort wieder zum Leben kommt. Und so sagen wir denn zu denen, die dort wieder an ihr arbeiten: Möge Gott sie segnen (bârekâllah) und möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihr Erfolg (tevfik) schenken. Âmîn. Zweitens: Die beiden Briefe von Osman und Ahmed, zwei der getreuen (sadik) Schüler in Safranbolu, bringen ihre außerordentliche Treue (sadakat) und ihre Verbundenheit (Nurlara alâkadarlik) zum Ausdruck. Und Gott wollte es, dass Osman auf wunderbare Weise (Mâsâallah) in ganz kurzer Zeit sowohl den Qur'an lesen lernte (ders), als auch die Lichter (Nurlar) kopierte und jetzt den Stab Mosis (Asâ-yi Musa) abschreibt. Er ist ein richtiger Bruder für Mustafa Osman und Hifzi und steht auch mit Ahmed in enger Verbindung. Ich konnte wegen der Schreibfehler nicht enträtseln, was er in seinem Brief sagen wollte. Ihnen und meinen Brüdern in Safranbolu und Kastamonu und Umgebung sende ich viele Grüße (selâm) und bete (dua) für sie und bitte auch sie um ihre Gebete. Wir grüßen (selâm) alle Brüder in der Medreset-üz Zehra aus Isparta und Umgebung, einen jeden Einzelnen von ihnen, und beten für ihre Sicherheit (selâmet). Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Während ich mir schon Sorgen machte, weil ich nach ein, zwei Wochen den Brief von Hüsrevs Stift noch nicht bekommen hatte, ich auch keine Nachricht über den Empfang der Bücher erhalten habe, die ich nach Konya geschickt hatte, und vor allem ein Innenminister (vekil-i dâhiliye) mich zusammen mit unseren Feinden und den Anarchisten beispiellos unter Druck setzte und die hiesigen Heuchler (münafik) von einigen Leichtgläubigen unserer Freunde Bescheid bekamen, dass ich Bücher sowohl nach Eskisehir als auch nach Konya geschickt hatte, desgleichen die Exemplare des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) bereits empfangen habe, kam völlig unerwartet, ohne dass man etwas Derartiges jemals erlebt hätte, eine Kälte in dieser Jahreszeit über uns, dazu anderthalb Meter hoch Schnee, begleitet von einem fürchterlichen Sturm. Es war wie ein Zorn, eine Wut, vergleichbar mit den vier Erdbeben (zelzele) und der Dürre im vorigen Jahr. Der Meinung, dass dies mit der Risale-i Nur und ihren Schülern (sakird) zusammenhängen könnte, fragte ich: Ist dieses Unglück (bela') allgemein verbreitet oder nur auf die Provinzen (Vilayet) Afyon und Eskisehir beschränkt? Sie sagten mir: Es beschränkt sich auf diese beiden Provinzen. Daraufhin sagte ich: Gott sei Dank (Elhamdülillah)! Also gibt es keinen allgemeinen Angriff auf die Risale-i Nur und ihre Schüler (sakird), vielmehr nur auf mich und auf die Abhandlungen (Nurlar), die ich bei mir habe. Obwohl ich Eskisehir großes Vertrauen schenkte und glaubte, dass sie zu einer Schule (Medrese-i Nuriye) wie Denizli werden würde, blieb sie stattdessen noch unter einem Zehntel von Denizli. Der Grund dafür liegt darin, dass sie wie Afyon und Emirdag eingeschüchtert (ürküt) wurde. Wie dem auch sei: macht euch keine Sorgen! Möge Gott es wollen (insâallah), dass dieses Unwetter genauso wie die Vorfälle in Istanbul die verborgenen Intriganten dazu veranlasst, von einem neuen Angriffsplan abzusehen. Die Güte des Herrn (inayet-i Rabbaniye) schützt uns. Zweitens: Diesmal habe ich sieben, acht Briefe von euch empfangen. Seid nun aber nicht gekränkt, wenn mein Zustand (halim), meine Schrift (kalemim) und auch meine Zeit es mir nicht erlauben, persönlich eine Antwort zu schreiben. Die Briefe von Mehmed Feyzi und Emin haben wir, ohne sie zu korrigieren, in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen. Da die beiden mir acht Jahre lang in meinen persönlichen Angelegenheiten gedient haben, habe ich ihre Beschreibungen, die weit über meine Grenzen hinausgehen, als eine Art geistliches Gebet (nevi manevî), einen Grund zu ihrer Begeisterung (sebeb-i tesvik) und als einen guten Eindruck verstanden, von dem sie auch überzeugt (kanaat bir hüsn-ü zan) waren, als ein Merkmal ihrer Treue (alâmet-i sadakat) gegenüber ihrem Meister (ustadh) als einem Sprachrohr (tercüman-i Nur), einen Beleg für ihre feste Überzeugung (vesika-i itikad) und ihre Verbundenheit (irtibat), und sie deshalb nicht korrigiert. Das schöne und lichtvolle Ableben (nuranî vefat) der seligen Mutter von Feyzi zugleich mit den Unterweisungen (ders) der Risale-i Nur in die Briefsammlung (Lâhika) aufzunehmen ist angemessen (münasib) als ein glänzendes Musterbeispiel dafür, dass die Abhandlungen (Nurlar) ihren Schülern (sakird) während des Sterbens (sekerat vaktinde) und in ihren schweren Zeiten zu Hilfe eilen. Halil İbrahim stellt in seinem Brief diesmal viele Fragen über das, was bereits geschehen ist (kaza) und das Vorherwissen Gottes (kader-i İlahî) mit den Worten: wie? und weshalb? Die Antwort darauf kam mir spontan, und so können wir uns nun viel Segen erwerben und erkämpfen (mücahidane hasenat). Sie wird die aufmerksamen Blicke aller (nazar-i dikkat) auf die Lichter (Nurlar) lenken und die Leute dazu veranlassen, sie zu lesen. Doch die Art, wie er (Ibrahim) die Frage stellt, ruft gewissermaßen den Eindruck eines Einwandes (itiraz manasi) gegen das Geschehen (kaza) und die Fügung Gottes (kader) hervor, eine Vorstellung (hayal), die jetzt nicht dazu geeignet ist, sie durch eine Aufnahme in die Briefsammlung (Lâhika) an die Öffentlichkeit (tamimi) zu bringen. Die Abschnitte aus dem Cevsen-ül Kebir und die Gedanken (fikra) und Gebete (dua) am Schluss seines Briefes sind jedoch sehr schön. Drittens: Atabey'li Kötürüm Ali und Egirdir'li Kâzim, von deren Dienst und ihrer vollkommenen Begeisterung (sevkle hizmet) für die Lichter (Nurlar) Hüsrev in seinem Brief berichtet, führt selbst noch die Geistwesen (ruhanî) dazu, sie zu beglückwünschen (tebrik) und zu loben (tahsin). Dass Mustafa Yesil, der mir mit seinen vierzehn Jahren aus Aliköy einen Brief geschrieben hat und mit seinem Vater sowohl am Qur'an, als auch an den Lichtern arbeitet (Nurlara hizmetler), und dass durch den Eifer und Einsatz von drei Alis die unschuldigen Kinder dieses Dorfes an der Risale-i Nur arbeiten, führt nicht nur mich, vielmehr alle Schüler (Nur sakirdler) dazu, sie alle zu loben (tahsin) und ihretwegen Gott zu danken (sükre). Viertens: Der Brief von Salahaddin, den er wegen des Todes (vefat) von Abdurrahman und der Mutter von Feyzi geschrieben hat, an dessen Schluss er Feyzi sein Beileid (ta'ziye) ausgesprochen hat, in einer Anmerkung (hasiye) jedoch meinen Tod nicht akzeptieren (kabul) mag, dabei zugleich äußert, dass ein Teil des geistigen Schutzes (himayet) von Gausu-l'adham auf die Abhandlung "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) übergegangen ist, hat mich vor Freude zum Weinen gebracht. Dass die Helden in Safranbolu sich der Lobeshymne (sehname) von Mehmed Feyzi und Emin anschließen, die Eröffnung einer Schule für arabische Schrift und Kalligrafie für alle am Sitz der Regierung (merkez-i hükûmet) und ihre frohe Botschaft (müjde), dass sie ein Kennzeichen für die Erfolge (fütuhat) und Gnadenerweise (keramet) der Abhandlung "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" ist, brachte mir eine sehr große Freude (insirah) und ließ mich alle Mühsal (sikintilari) vergessen, die ich in diesem Winter durchmachen musste. Tavas'li Molla Mehmed, der zu den Opferwilligen und Fleißigen in Denizli gehört, schreibt in seinem äußerlich zwar kurzen aber inhaltlich (manen) langen Brief, dass auch er mit meinem Tod nicht einverstanden ist. So habe ich denn gesehen, dass er über meine Grenzen hinaus sehr großen Wert auf mich legt. Sowohl ihm als auch den Brüdern, die ich im Gefängnis kennengelernt habe, sowie Feyzi und Hâfiz Mustafa und ihren Kameraden Tausende Grüße (selâm). Euer Bruder, der alle Brüder grüßt (selâm) und die Wirkung eurer Gebete wie ein Lebenselexier in sich wahrnimmt. Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Wir haben dieses schöne und herzliche Schreiben (hâlis fikra) Ahmeds, einem der früheren armen (masum) Kinder der Schule (Medrese-i Nuriye) im Namen aller unschuldigen (masum) Kinder und Heldenhaften in Sava in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen. So wie Gott es wollte (Mâsâallah), zeigte es sich, dass er von Haci Hâfiz Mehmed ein ihm genau gleichender wertvoller Enkel (hafid) ist. Zweitens: Der Brief, in dem die beiden unschuldigen Kinder (masum mahdum) von Hifzi, der zu den bedeutendsten Schülern (Nur'un sakirdleri) in Safranbolu gehört, das eine zehn, das andere acht Jahre alt, berichten, dass sie das Buch "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) abschreiben und bald damit fertig sein werden, hat mich in eine ganz besondere Freude versetzt. Drittens: Der Grund für die Leiden und Qualen (elîm sikinti), die mir in diesem Winter zugefügt wurden, bestand darin, mich vollständig von allen Menschen zu isolieren (istibdad-i mutlak), damit ich nicht dazu beitragen solle, dass die absolute Despotie der Selaniken {Leute aus Thessaloniki und ihre Anhänger (A.d.Ü.)} durch freie Parteien (firka) abgeschafft wird. Die Risale-i Nur spricht an meiner statt mit Tausenden, vernichtet den Unglauben, verhindert den Abfall vom Glauben (küfr-ü irtidadi) und vermeidet jegliche Anarchie. * * * Ein Brief, den der verstorbene Sâlih Yesil an den Innenminister Hilmi Uran Bey geschrieben hat: Würden Sie mir liebenswürdigerweise (nezaket) insoweit entgegenkommen, dieses mein persönliches Bittgesuch auch höchstselbst zu lesen, das ausschließlich um der Menschlichkeit (insaniyet) willen geschrieben wurde, damit jener unschuldige des Namens "Bediüzzaman Molla Said", dessen Schriften (yazilari) bewusst missverstanden (telakki) und missdeutet (tefsir) wurden, der daher bereits seit Jahren in Gefangenschaft (çenber) sein Leben fristen muss, jedoch ein reiner (safi) und aufrichtiger Mensch ist und gar kein anderes Ziel (maksad) hat, außer ein Muslim zu sein, entweder an dem Ort, an dem er sich jetzt befindet, oder durch seine Überführung nach Ankara dortselbst leben (hayat) und dort auch seine Ruhe finden möge (huzurunun muhafazasi), und falls Sie sich nicht der Gunst enthalten mögen, als eine Belohnung (mükâfat) für seine Dienste (hizmet), die er in seinen jungen Jahren versehen hat und die jedoch wieder vergessen wurden, angesichts seines bereits hohen Alters diesem Mann nun endlich gestatten mögen, in einem Leben (hayat) in Freiheit verscheiden zu dürfen, würde ich der Freigiebigkeit Eurer Exellenz (zât-i keremkâr) meine höchste Achtung (hürmet) entgegenbringen und mich Ihnen gegenüber zur Dankbarkeit (minnetdar) verpflichtet fühlen. Wer ist nun dieser Molla Said? Molla Said, dem heute die Stadt (kaza) Emirdag, in der Provinz Afyon gelegen, als sein Aufenthalt (ikamet) befohlen wurde, lebte von Geburt an unter seinen türkischen Brüdern, wurde entsprechend den türkischen Gepflogenheiten erzogen, hat im ersten Weltkrieg auf den mit Schnee bedeckten Bergen im Kaukasus unter unseren heldenmütigen Sodaten als Kommandant eines Freiwilligenbataillons gekämpft, bekam dafür eine besondere Kriegsmedaille verliehen, wurde beim Angriff auf Sarikamis, nachdem Bitlis gefallen war, verwundet, gefangengenommen, musste danach eine jahrelange Gefangenschaft in einem russischen Lager ertragen, flüchtete schließlich und entkam nach Istanbul. Danach wirkte er aufgrund seiner wissenschaftlichen Habilitation (ilmî kudret) im "Haus der Islamischen Weisheit (Dâr-ül Hikmet-il İslâmiye)" als Lehrbeauftragter. Im Zuge der Aufrufung zu den Nationalen Streitkräften (Kuvâ-yi milliye) rief er das Volk zum Kampf (mücahe) auf; im ersten Jahre der "Nationalen Versammlung" gelangte er nach Ankara und versah an seinem Wohnsitz (misafirhane) in Haci Bayram seinen Dienst, indem er vielen noch unschlüssigen Menschen von der Notwendigkeit der Verteidigung der Heimat (vatan) erzählte. Die Werke, welche dieser doch wirklich wahrhaftige Patriot (vatanperver) zuvor über den Gottesdienst (ibadet), den Glauben (îman) und seine Überzeugung (îtikad) geschrieben hatte und noch immer schreibt, passten jedoch einigen Menschen, welche die Religion (din) und ein Leben in Frömmigkeit (dindar) keineswegs zu schätzen wissen, besonders denen von der Art eines selbstsüchtigen (menfaatperest) Sükrü Kaya, welcher damals Innenminister war, und seinem ganzen Regime (mezheb) keineswegs. Mit Hilfe grundloser Anschuldigungen und frei erfundener Berichte will man nun diesen armen Menschen seit mehr als zwanzig Jahren mit Gefängnisstrafen und Verbannungen verelenden lassen. Noch vor zwei Jahren wurde er abermals wegen dieser seiner Schriften aus seiner Klause (cilehane) in Kastamonu in Handschellen herausgeführt und zusammen mit sechsundsechzig Männern, die ihn doch nur begrüsst (selâm) hatten, in Denizli inhaftiert und dort elf Monate lang gefangen gehalten. Da man seine Werke für gefährlich erachtete, wurde zunächst in Istanbul in dem dafür zuständigen Amt für religiöse Angelegenheiten (müftülük) ein Gremium einberufen, später in Ankara von dem dortigen Lehrkörper des Präsidiums (Diyanet Riyaseti) des Instituts für Sprache und Geschichte (Dil Tarih Enstitüsü) eine Kommission gebildet, welche alle seine Werke monatelang durchforschte (mârifet), ohne dass man auch nur in einem einzigen von ihnen auch nur die winzigste Kleinigkeit hätte entdecken können, welche die Politik dieses Staates oder die öffentliche Sicherheit hätte beeinträchtigen können. So wurden Molla Said, die Schüler (Nur sakirdleri) und alle, die seine Werke gelesen haben, auf Gerichtsbeschluss (mahkeme) freigesprochen und es wurde ihm erlaubt, in Denizli zu wohnen. Trotzdem wurde dieser alte Mann bedauerlicherweise schon nach kurzer Zeit wieder von Denizli nach Afyon und weiter nach Emirdag (kaza) deportiert und ihm sogar jeglicher Kontakt mit irgendeinem türkischen Bruder untersagt. Mein sehr verehrter Herr! Dieser arme alte Mann, der von der Freiheit (serbestiyet) der Republik (Cumhuriyet) und von der Freiheit (hürriyet) der Verfassung (Teskilât-i Esasiye Kanunu) ausgeschlossen war und ist, ist ein islamischer Denker, der in jeglicher Hinsicht des Schutzes würdig, der Fürsorge bedürftig, ohne einen Verwandten oder sonstige Angehörige einzig auf den Schutz einer islamischen Regierung (hükûmet) angewiesen ist. Mit Hinsicht auf eine Bemerkung (rivayet) des berühmten, 1936 verstorbenen Dichters (Sâir-i meshur), Âkif Bey, können akademisch gebildete Männer (ilim adamlari), die den Artikel des großen Gelehrten (üstad-i a'zam) Abdülaziz Çavis gelesen haben, der zu den bekanntesten Gelehrten (ulema) Ägyptens gehörte, vier Sprachen beherrschte und selbst die Philosophie (felsefe) des Westens kannte, vor mehr als zwanzig Jahren in der Zeitung "El-Ehram Ceridesi" über Said unter dem Titel "Der Geist unseres Jahrhunderts (Fatîn-ül Asr)" geschrieben hatte, und sich mit diesem persönlich getroffen haben, die natürliche Habilitation (ilmî kudret) dieser Persönlichkeit und seine göttliche Berufung (İlahî meslek) zu schätzen wissen. Mein sehr verehrter Herr! Molla Said, der unter dem Schimpfwort "Kurdismus" zur Zielscheibe jeglicher Beleidigungen gemacht wurde, ist von seinem Temperament her ein durchaus schätzenswerter Freund (âsik) aller Türken und Diener (hadim) der Islâmiyet. {(Anmerkung): Da Tausende türkischer Jugendlicher, unschuldige Kinder und Alte, deren jeder Hunderte anderer ersetzen, Schüler (sakird) der Risale-i Nur werden, eilen in der Tat auch in diesem eigenartigen Jahrhundert, genauso wie das türkische Volk nach der Auflösung des abbassidischen Staates dem Islam zu hilfe eilte, ihm genauso auch diese Schüler wieder zu Hilfe. Deshalb wird nicht nur Said, ja werden das vielmehr alle Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) gutheißen und werden so zu Freunden der Türken werden.} Durch ihn erfährt unser Land keinen gesellschaftlichen Schaden, sondern nur einen geistigen (manen) Nutzen. Ich bezeuge (sehadet) bei meiner Ehre (namus) und Würde (seref), dass Molla Said ein absolut aufrichtiger (temiz) Mann ist. Darum ist mein Wunsch angesichts verständnisvoller Herren, die sich wie Sie im Namen der Menschlichkeit für die Verwaltung (idare) und Zukunft (mukadderat) des Volkes in seinem Land einsetzen: Wenn Sie diesem Mann Ihre Huld erweisen möchten, dem durch die Worte jener Spitzel, die immer nur alles missverstehen, das Geschenk (ni'met) der Freiheit (hürriyet) vorenthalten wurde, dem nie ein Atemzug reiner, klarer Luft gestattet wurde, der stets von Kontakten mit seinen türkischen Brüdern ausgeschlossen wurde, sei es im Namen der Gerechtigkeit (adalet) von Seiten der Regierung (hükûmet), die der Wichtigkeit Ihres Amtes (makam) und dem Leitsatz (tevfik) der Gerechtigkeit und Güte (adl ü ihsan) entsprechen mögen, auch über diesen Mann im Sinne der Gerechtigkeit (adalet) und wenigstens nachdem Sie einmal mit ihm persönlich und sei es auch nur einmal in guter Absicht (hüsn-ü niyetle) gesprochen haben, nun über sein Leben oder seinen Tod (ibka veya ifna) beschließen mögen, so würden Sie auf jeden Fall eine bedeutende Aufgabe (vazife) im Rahmen des Gesetzes (kanun) erfüllt haben und Ihrem Lebenslauf ein schätzenswertes Kapitel (tarihçe-i hayat) hinzugefügt haben und damit veranlassen, dass das Volk, und besonders seine Schwachen, solche wie ich, denen man ein Bein amputiert hat und die das Leben nun gleichsam in die Ecke gestellt hat, die über die Freiheit nachdenken (hür fikirli) und über seine Geschichte schreiben (vak'a-nüvislere), nun zu hören bekommt, dass Sie doch die Freiheit lieben (adaletperverlik), mein Herr (efendim)! Yesiloglu Mehmed Sâlih, der sein Volk und sein Land von Herzen (can) liebt und in Leib und Seele (kan) als Kurde, Albaner oder Bosnier noch nicht einmal auch nur den Geruch rassistischen Blutes (kan) in sich hat, der einer der ehemaligen Abgeordneten (vekil) aus Erzurum ist und dessen Bein amputiert ist. Verehrter Glaubensbruder! Seit vierzig Tagen bin ich im Bett und denke über Sie nach. Nach meiner Vorstellung und nachdem, was ich über Sie gehört habe, glaube ich, dass Sie in Ihrer Ruhe aufgestört worden sind. اَلْمُؤْمِنُ بَلَوِىٌّ {"Für einen Gläubigen sind Unglücke Mittel zu seiner Prüfung."} Etwa vor zehn Tagen bat ich einen Straßenverkäufer, der rief: "Ich habe reine Butter aus Afyon." von meinem Fenster aus zu mir hinauf und habe also ein bisschen Butter von ihm gekauft. Es war meine Absicht, ihn nach Ihnen zu fragen. Als ich hörte, dass Sie von Afyon nach Emirdag (kaza) verbannt worden sind und dem Volk untersagt wurde, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen, wurde ich sehr traurig. Verehrter Glaubensbruder! Derjenige, der Ihnen diesen Brief schreibt, ist Yesiloglu Mehmed Sâlih, einer der früheren Abgeordneten von Erzurum, der vor einunddreißig Jahren mit Ihnen in der Es'ad Pasa Medresse in Erzurum, im Ersten Weltkrieg auf den mit Schnee bedeckten Bergen des Kaukasus und vor vierundzwanzig Jahren, als ich noch Abgeordneter war, mit Ihnen und Ihrem Freund, dem Stadthalter von Van (Valis), Haydar Bey, im Saal der Nationalen Versammlung (Millet Meclisi) gesprochen hat. Mehmed Sâlih * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Ein Brief, geschrieben an Yesil Sâlih: Mein lieber Bruder Hasan Efendi! Du kannst in meinem Namen an unseren ehrenwerten Bruder Sâlih Efendi schreiben, dass ich bis an mein Lebensende diese seine Menschlichkeit nicht vergessen werde, ihm sehr dankbar (minnetdar) dafür bin, ihm viele Grüße (selâm) sende und oft für ihn bete (dua). Ich habe mich jedoch dazu entschlossen, alle Schikanen (sikinti) einfach zu ertragen. Außerdem erwarte ich das Gute (iyilik) nicht von irgendwelchen Vorsitzenden (reis). Said Nursî * * * Ein Exemplar "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)", das ihr mir geschickt habt, ist noch ungebunden und nur ein gelbes Papier dient als Umschlag. Die Schrift ähnelt ein wenig der Schrift von Hüsrev, doch steht darauf als Name Mustafa geschrieben. Wer ist er? Welcher Mustafa ist das? Außerdem steht auf dem Exemplar noch geschrieben: "Hatice, dreizehn Jahre alt, die Tochter Ahmeds." Dieser Ahmed ist nun welcher Ahmed? Möge jedoch Gott sowohl ihn als auch seine Tochter tausendmal segnen (bârekâllah). Bereits in diesem Alter ein so umfangreiches Buch so schön und korrekt abzuschreiben, mit einer solchen Aufmerksamkeit, ja Übereinstimmung (tevafuk) unter den Buchstaben, ist geradezu eine Heldentat dieser Gruppe unschuldiger Kinder. Wer sie sieht, sagt: "Wie wunderbar ist doch Gott hier am Werk (mâsâallah)!" Es wird unter den hiesigen geschulten Frauen eine Begeisterung (sevk) bewirken! * * * Der Brief des Bruders Nazif ist von besonderer Bedeutung. Tatsächlich gibt es in Amerika viele, welche die Religion nicht als ein Werkzeug der Politik missbrauchen, sondern sich mit ganzer Kraft für die Religion um der Religion (dini din için) willen einsetzen. Möge Gott es wollen (İnsâallah), dass diejenigen, die den "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" bereits erhalten haben, zu diesen Frommen gehören! Salahaddin, dieser Cowboy (keçeli), {unter den kurdischen Hirten ein Ausdruck der Überraschung} ist ein vollständiger Abdurrahman und möchte wie ein richtiger Held nicht geringer als sein Vater (Nazif) sein! Er bringt uns auch noch dazu, gelegentlich ganz gegen unsere Gepflogenheiten (âdet) einmal einen Blick in diese Welt (dunya) zu werfen! Wenn dieser sogenannte bedeutende Gelehrte (âlim) aus Amerika die gesamte Sammlung der Risale-i Nur möchte und dabei versprechen würde, sie weiterzuverbreiten, sind auch wir dazu bereit, ihm nach einer Beratung (mesveret) eurerseits die vollständige Sammlung (takim) auszuhändigen. In Nazifs Brief findet sich eine Frage, wie sie ein Herr im Ruhestand über die Einflüsterungen (vesvese) des Teufels stellt. Wenn dieser Mann sich ernsthaft für die Abhandlungen der Lichter (Nurlara) interessiert, braucht er solche Fragen überhaupt nicht zu stellen. Er soll also die Abhandlung über die "Weisheit der Zuflucht vor dem Teufel" (Hikmet-ül İstiaze) in dem Band "Blitze" (Lem'alar) und dem Teil aus dem Neunundzwanzigsten Wort lesen, dort, wo die Existenz (vucud) der Engel und Geister (melaike ve ruhanîler) behandelt wird. Was seine Frage nach diesen Einflüsterungen betrifft, die eigentlich sinnlos ist und bereits an hundert Stellen beantwortet wurde, so gleicht sie einer Einimpfung glaubensloser (zindik) Materialisten (maddiyyun), die seinen augenblicklichen, fürchterlichen Zustand ausnutzen, wodurch dieser Mann dadurch so sehr bedrückt sein muss, dass er eine solche Frage stellt. Ich grüße (selâm) ihn. Die Risale-i Nur kann ihn von all seinen Problemen befreien. Er soll sich aufrichtig (hâlisane) und voll Hingabe (teslimkârane) mit ihr befassen und auf sie hören. Der Brief von Marangoz Ahmed, der einer der alten und neuen Heldenmutigen der Schule (Medrese-i Nuriye) ist, hat mich in drei- oder viererlei Hinsichten fröhlich und dankbar (minnetdar) gestimmt. Was nun den Ahmed betrifft, den er als einen der Besten (bas talebesi) dieser Schule (medrese) bezeichnet, da er nun sowohl die Aufgabe (vazife) des Märtyrers (sehid) Hâfiz Ali versieht, als auch zusammen mit seinem Bruder, der genauso achtenswert wie Suleyman ist, und seiner kleinen Schwester den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) dreimal abgeschrieben hatte, so hat er mich, da er auch ein Enkel des segenreichen Hasan Dayi ist, von meiner Neugier befreit und mich in große Freude versetzt. Gott der, Gerechte (Cenab-i Hakk), möge ihm Genesung (sifa) und ihnen Erfolg (muvaffakiyet) und Glück (saadet) schenken. Âmîn âmîn! Dass die beiden Brüder des verstorbenen Hâfiz Mehmed die Aufgabe (vazife) dieses Verstorbenen erfüllen und dass Mustafas Schrift Hüsrevs schöner Schrift so ähnelt, darüber habe ich mich so sehr gefreut, als hätte ich nun gleich zwei Hâfiz Mehmed wiedergefunden. Durch den Eifer des heldenhaften Marangoz wurden auch der Prediger (hatib) aus Gökdere mit seinen drei Söhnen zu Schülern (talebe) der Risale-i Nur und so haben auch sie damit begonnen, sie abzuschreiben. Dazu beglückwünschen (tebrik) wir sowohl sie und Marangoz, als auch ihr ganzes Dorf. Das Gedicht (manzume), das Marangoz ihnen vorgetragen hat, haben wir in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen. Der lange Brief des gelähmten Ali Osman aus Atabey und dass er an der Verbreitung des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und weiterer Abhandlungen (Risale) der Lichter (Nurlar) sehr wirksam arbeitet und dass Çilingir Ali, der im Dienst (hizmet-i Nuriye) sehr fleißig ist, und sein Onkel Hasan ihm dabei helfen und ihre gesegneten Träume (mübarek hülyalar) und symmetrische Übereinstimmungen (tevafuk) haben uns gefreut (ferah) und ließen mir die Stadt (kaza) Egirdir besonders liebenswert erscheinen. Gott, der barmherzige Allerbarmer (Cenab-i Erhamürrâhimîn), möge mit ihnen zufrieden sein. * * * * Das hier nun folgende betrifft in erster Linie mich selbst: Die Aussage: "Wir hatten doch immer gedacht, dass es in dieser Provinz (vilâyet) hinsichtlich des Glaubens (din) zu Unruhen (unter der Bevölkerung) kommen würde.", die der Herr Staatspräsident neulich in Afyon gemacht haben soll, ist ein Beweis dafür, welch weiten Umfang der Plan gehabt hat, den man im vergangenen Winter gegen mich in böser Absicht geschmiedet hatte und der dann durch Gottes Güte (inâyet-i Ilâhiyye) und mit Hilfe eurer Gebete (dua) und meine eigene Geduld und Ausdauer schließlich doch noch gescheitert ist. Das aber heißt (nichts anderes), als dass ein Geheimkomitee mich in die Enge treiben wollte, um (auf diese Weise durch mich irgendeinen) Vorfall (hadith) provozieren zu können. Doch alle Qual dieser Provokationen und einer Unterdrückung, die mir in ihrer ganz und gar ungesetzlichen und willkürlichen Art heftig auf die Nerven gehen und sich im Sinne der Einmischung eines gewissen Ausländers (Stalin?) mitten unter den Muslimen und (allen meinen) Landsleuten (ereignen, ist in Wirklichkeit doch nur für sie selbst und zwar noch) in dieser Welt (dunya) ein vollständiger Verlust, in jener Welt (âhirah) aber ein Höllenpfuhl (Cehennem) und ein Land für die Verlierer (sakar). Wir aber werden noch in dieser Welt (dünya) den Sieg erhalten, einen vollkommenen Lohn erwerben und - möge Gott es wollen (insâallah), dass wir auch in jener Welt (âhirah) das Paradies (Cennet) und das Wasser aus dem Kauthar-Strom verdienen werden. Das aber heißt, dass der Präsident und der Ministerrat diesen geheimen Plan wohl geahnt haben müssen, sodass nun hier alle Beamten, ja sogar der Gouverneur (vali), der Landrat (kaymakam) und die Polizei jede Begegnung mit mir vermeiden und einem Gespräch mit mir aus dem Wege gehen. Das hat mich doch sehr erstaunt! Dass wir jedoch in unseren Händen nur ein Licht (Nur) halten und sich da keine Keule findet, das haben sogar diejenigen verstanden, die auch nur ein Fünkchen Verstand besitzen. Merkwürdig ist nur, dass diejenigen Beamten, die sich doch eigentlich am meisten um mich kümmern sollten, gegen mich gebraucht und eingesetzt werden. Ihr Nur-Schüler, ihr müsst sehr umsichtig, aufmerksam und besonnen sein! Denn es gibt geistige Unwetter und einige hinterlistige Heuchler können sich überall einschleichen. Und obwohl sie sich in ihrer Glaubenslosigkeit für die absolute Despotie einsetzen, treten sie in die demokratische Partei ein, um sie zu verderben, ihre Geheimnisse zu erfahren und zu vernichten. Übringens möchten wir zu der Absicht von Salâhaddin, den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) einem Amerikaner zu geben, sagen: "Alle Missionare, die Priester der Christen und die Nurdschus müssen äußerst vorsichtig sein. Denn in jedem Fall wird sich die nördliche Strömung (die Bolschewisten?) darum bemühen, jeden Einigungsversuch zwischen den Missionaren und dem Islam zu unterbinden, in dem Gedanken, sich vor einem Angriff der islamischen und der christlichen Religion (din) schützen zu müssen. Sie wird sich gegenüber den einfachen Volksschichten tolerant verhalten und die Muslime dadurch hinters Licht führen, dass sie die Bourgeoisie von ihrer Willkürherrschaft zurückhält und sie dazu auffordert, den einfachen Leuten dadurch zu helfen, dass sie ihrer Pflicht (nachkommen), die Armensteuer (vücub-u zekât) entrichten und sich an das Verbot (halten), Zinsen (hürmet-i riba) zu nehmen. (Auf diese Weise erhalten die Bolschewisten von den Muslimen ihre) Privilegien und wissen (sodann, selbst die Muslime) auf ihre Seite zu ziehen." Doch wie dem auch sei: da habe ich doch nun um euretwillen meine Grundsätze gebrochen und einmal einen Blick auf diese Welt (dunya) geworfen. Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Auf eure ansonsten doch sehr wichtigen Briefe, muss ich mich hier leider nur mit einer einzigen kurzen Antwort begnügen. Erstens: Man kann Re'fet, der mit seinen Fragen zur Entstehung sehr lichtvoller Wahrheiten (nurlu hakikat) beigetragen hat, nur dazu gratulieren (sâyan-i tebrik), dass er die unschuldigen Kinder über den Qur'an und die Abhandlungen der Lichter (Nurlar) unterrichtet (ders) und sich auch selbst noch mit den Abhandlungen in dem Band "Blitze" (Nur Lem'alari) beschäftigt, dabei auch mir und Hüsrev bei der Korrektur (tashihat) hilft und sich darum bemüht, den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), einsichtigen Gelehrten (insafli âlim) in Istanbul zu lesen zu geben. Auf seine letzte Frage kann jetzt noch keine Antwort gegeben werden, dafür ist die Zeit noch nicht reif. Die Antwort, die der heldenhafte Burhan dem Vorsitzenden der "Freien Partei (Serbest Firkasi)" gegeben hat, ist schön. Nurdschus kümmern sich in der Tat nicht um politische Dinge. Ihr ganzes Leben (hayat) ist einzig und allein an die Wahrheiten des Glaubens (iman hakikat) gebunden. Bis jetzt haben in dem geheimen Komitee diejenigen, welche die Politik als Werkzeug ihrer glaubenslosen Auffassung und Verhaltensweise (dinsizlik ve zindika) missbrauchen, durch ihre absolute Despotie die Nurdschus unterdrückt. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass etwas (sebeb) {(*): Die "Demokrat Partisi" war schließlich das, was hervortrat und die Despotie gewissermaßen zerbrach.} hervorbricht, was diese Despotie zerbricht und die unschuldigen, unterdrückten (masum ve mazlum) Nurdschus rettet. Dazu ist aber viel Vorsicht und Aufmerksamkeit (ihtiyat) nötig. Da die Risale-i Nur über allen Strömungen der Welt (dunya) steht und Allgemeingut ist, kann sie sich nicht einer Partei zuordnen und ein Teil von ihr sein. Vielmehr kann sie sich entgegen den angreifenden Atheisten auf die Seite derer stellen, die recht haben. Sie hilft ihnen, wird ihr Freund und bietet ihnen Rückendeckung (ihtiyat kuvveti) als ihr Stützpunkt. Es geht hier jedoch nicht um die Unterstützung einer Politik, sondern vielmehr um die Verbreitung der Lichter (Nurlarin intisari) und deren positive Wirkung (maslahat). Deshalb können einige Brüder auch nicht im Namen der Lichter (nurlar), sondern nur in ihrem eigenen Namen auftreten. Dass dieses so besonders gesegnete (mübarek) Isparta bis heute für eine Schule (Nurlar medrese) war und selbst auch ihre Gegner sie kaum jemals eingeschränkt haben, kann ein Anlass dafür sein, dass sie hierzulande keine Haltung zugunsten einer Partei einnehmen, dass ihre Kritiker Reue zeigen und sich der Wahrheit (hakikat) zuwenden. Das könnt ihr aber besser beurteilen. Der Brief von Salâhhaddin ist in gewisser Hinsicht von Bedeutung; denn die Gelehrten (âlim) in Amerika werden bestimmt der Abhandlung "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) gegenüber nicht gleichgültig bleiben. Wenn sie in die Hände derer gelangt, welche die Religion um der Religion willen (dini din için) lieben, wird sie zum Erfolg führen. Andernfalls wäre dies jedoch zweifelhaft, wenn sie sich nur, so wie einige selbstgefällige (enaniyetli) Hodschas unter uns, rein aufgrund ihres Strebens nach Erfolg darum bemühen, sie zu verbreiten und bekannt zu machen. Wie dem auch sei ... wir überlassen dies der Güte Gottes (inayet-i İlahiye). Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Möge Gott es wollen (insâallah), dass Tahirîs Umzug nach İstanbul gut werden wird! Da Hüsrev seine so vielen Aufgaben (vazife) vollständig erfüllt, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass auch Hüsrev und seine Mitarbeiter ein Gleiches der großen Güte (inayet) und des wunderbaren Erfolgs (hârika muvaffakiyet) erlangen werden, den ich selbst während meines Aufenthalts in Barla bei der Korrekturarbeit (tashihat) aller Schreiber und im Dienst der Abfassung (te'lif hizmeti) erfahren (tahakkuk) habe. Zweitens: Wegen Tahirîs bedeutender Stellung (makam) in unserem Kreise (daire-i Nur) durch seinen unvergesslichen aufrichtigen Dienst (hâlisane hizmet) im Gefängnis von Denizli und durch seine unerschütterliche Treue (sarsilmaz sadakat) zu den Lichtern (Nurlar) und durch seine unbeirrbare Intelligenz und seinen unerschütterlichen Mut haben wir den ganzen diesmaligen Brief von ihm in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen. Ich sende meine Grüße (selâm) vor allem an seine Mutter Zübeyde, die eine der vornehmsten Schülerinnen (basta Nur'un sakirdler) ist, sowie an seine Verwandten und seine Ehefrau. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen für alle Zeit (ebeden) zufrieden sein. Âmîn! Drittens: Ahmed Kureysî vom Stamme der Kureys gehört mit seinem ehrenwerten (muhterem) Vater und seinem Neffen Ahmed zu den besonderen Schülern (talebe) der Lichter (Nurlar) und zu denen, die sie auch verbreiten. Im Namen der Schüler (sakird) in der dortigen Umgebung wurden seine schönen Gedichte über die Lichter (Nurlar) in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen. Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), möge ihnen Erfolg verleihen. Âmîn. Viertens: Wir haben besonders bedeutende Brüder in Egirdir (kasaba), deren Namen ich aber nicht aufgeschrieben habe. Ich habe da einen mit besonderer Aufmerksamkeit geschriebenen und wohl formulierten Brief, dessen Schrift mir wie die von Sabri aussieht und der von ihnen und Mehmed Sabri, der großen Kontaktperson (büyük santral), stammen könnte, über unseren fleißigen und zuverlässigen Bruder (ciddî kardes) Çilingir Ali erhalten. Auf seinen Wunsch haben wir ihn unverändert in die Sammlung der Briefe (Lâhika) eingereiht. Über ihn und all diejenigen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen, rufen wir aus: "Großes hat Gott an ihnen getan (mâsâallah)! Möge Gott sie zum Erfolg führen (veffakakümüllah)!" * * * Mein lieber getreuer, hochherziger, alter wie neuer Bruder Yesil Sâlih! Zu den Punkten in meinem Lebenslauf (sergüzeste-i hayat), nach denen du mich gefragt hast, möchte ich dir einige sehr kurze, bündige Hinweise geben. Möge Gott es wollen (insâallah), dass dir später einmal andere ausführlicher antworten werden. In die Geschichte einzugehen oder meine Wenigkeit (âdi sahsim) unter den Gelehrten (âlim) dieses Jahrhunders den künftigen Generationen (nesl-i âtîye) zu zeigen und ihnen bekanntzumachen, das möchte ich weder, noch bin ich dessen überhaupt würdig. Ich sage Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), unendlich Dank, dass Er mich nicht dahin gebracht hat, dass ich mir selbst gefalle, sondern mir meine entsetzlichen Fehler gezeigt hat. Da nun aber sich unter den Menschen bekannt zu machen, eine Ruhmsucht (söhretperestlik) ist, besteht die Möglichkeit, dass dies auch als eine Art von Egoismus (enaniyet), eine Selbstgefälligkeit (hodfürusluk) und eine Heuchelei (riyakârlik) gilt. Das aber ist für unsereins nun ganz und gar vom Übel. Da ich nun einmal in diesem Zeitalter dazu gezwungen bin, körperlich und geistig (maddeten ve manen) allein zu leben und mich vom gesellschaftlichen Leben (hayat-i içtimaiye) zurückzuziehen, habe ich darüber hinaus mit Sicherheit kein Recht (hakkim) dazu, mich unter denen, die inmitten des gesellschaftlichen Lebens gelebt haben, in die Geschichte einzugehen und mich so den zukünftigen Generationen zu zeigen. Bleibt nur noch ein einziger Aspekt: Durch einstimmigen Beschluss der Gerichte (mahkeme) und der Gutachter (ehl-i vukuf) hat es sich als wahr (tahakkuk) herausgestellt, dass die Risale-i Nur für dieses Land (vatan) und dieses Volk (millet) von sehr großem Nutzen ist. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, nicht um meiner ansonsten bedeutungslosen, armen (bîçare), elendiglichen (perisan) und durchaus fehlerhaften Person willen, vielmehr nur um der Risale-i Nur willen, die das Eigentum (mali) und die sinngemäße Übertragung (meali) des Qur'an ist, möchte ich Hinweise zu Antworten auf Ihre Fragen geben und anschließend sollen dann auch die Risale-i Nur und ihre Schüler (sakird) mit ihren Ausführungen (izah) antworten. Erstens: Eine erste Biographie (tarihçe) meines Lebens (hayat) wurde bereits vor dreißig Jahren von dem inzwischen verstorbenen (merhum) Abdurrahman geschrieben und gedruckt. Zweitens: Eine Art Biographie (tarihçe) der Entstehungszeit (zuhur zamani) der Risale-i Nur, die Verteidigungsschrift (müdafaaname) im Gefängnis zu Eskishehir (daraus wurde später der Siebenundzwanzigste Blitz), die Abhandlungen zu den Verteidigungsreden (Müdafaa Risale) im Gefängnis zu Denizli (Elfter und Zwölfter Strahl), die "Abhandlung für die Alten" (İhtiyarlar Lem'asi) in dem Band "Blitze", die "Abhandlung über die Ayah Hasbunah" (Âyet-i Hasbiye Risalesi), die Abhandlungen (risale) "Sechzehnter Brief", "Sechs Angriffe" (Hücumat-i Sitte), "drei Hinweise" (İsarat-i Selâse), "Sieben Hinweise" (İsarat-i Seb'a) und noch weitere Abschnitte (Nur eczalari) können Ihnen dazu dienen, alle Ihre Fragen ausführlich zu beantworten. Des Weiteren möchte ich Ihnen gerne einmal die Abhandlungen (risale), die das Gericht (mahkeme) mir noch zurückgeben muss, die ich aber noch nicht in Händen habe, in Ihre Hände geben. Möge Gott es so wollen (İnsâallah), dass ich Sie niemals vergessen werde. Ihre Verbundenheit mit mir (alâkadarlik) in meinem Zustand (hal) hat mir meine so schweren Bedrängnisse (sikinti) sehr erleichtert. Möge Gott mit Ihnen zufrieden sein. Âmîn! * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Ein armer (bîçare) argwöhnischer (vesveseli), leicht erregbarer Mann, der auch mit den Atheisten (dinsizler) Umgang pflegt, hat eine Überlieferung (hadîs) über den Segen und den Wert (fazilet) des berühmten Gebetes des Propheten (meshur dua-i Nebevî) - den Cevsen-ül Kebir - gesehen, die über unseren Verstand (akil) hinausgeht, und geriet darüber in Zweifel. Er sagte: "Der Überlieferer (Râvi) ist einer der Imame aus der Familie des Propheten (Ehl-i Beyt). In Wirklichkeit sieht dies aber wie eine grenzenlose Übertreibung (mübalaga) aus. So heißt es darin z.B., dass für dieses Gebet (dua) ebensoviel Segen (sevab) gegeben wird wie für den Qur'an. Darüber hinaus kämen die großen Engel (büyük melaike) im Himmel, jedesmal, wenn sie jemanden erblicken, der diese Gebete spricht, von ihrem Thron herab und erweisen ihm eine große Hochachtung und Ehrerbietung (tevazu ile hürmet). Das entspricht aber gar nicht den Maßstäben der Vernunft (akil) und menschlicher Logik (mantik)." So bat er denn die Risale-i Nur um Hilfe (imdad). Ich habe eine Antwort aus dem Qur'an, dem Cevsen und aus den Lichtern (Nurlar) gegeben, die völlig befriedigend ist und der Vernunft (akil) und der Weisheit (hikmet) ganz und gar entspricht. Eine ganz kurze Zusammenfassung (icmal) davon möchte ich euch nun erklären. Ich habe ihm also folgendes gesagt: Erstens: Im dritten Kapitel des vierundzwanzigsten Wortes (Yirmidördüncü Söz'ün Üçüncü Dalinda) finden sich jene zehn Pfeiler (usûl), die alle derartigen Zweifel von Grund auf auslöschen und beseitigen. Schlage also dort nach, dann wirst du dort deine Antwort finden. Zweitens: Der Prophet Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, dem jeden Tag so viele gute Taten (hasenat) wie die der ganzen Gemeinde gutgeschrieben werden, der zur Glückseligkeit (saadet) der ganzen Gemeinde (ümmet) beiträgt und in dem sich der gewaltige Name Gottes (ism-i a'zamin mazhari) widerspiegelt, welcher der Urkern des Kosmos (kâinat) und zugleich seine vollkommenste und umfassendste Frucht ist, erkannte die Größe jener hohen Stufe (mertebe) seines Gebetes (dua) und hörte über sie zugleich von Gabriel, mit dem der Friede sei, der ihm dies mitteilte. Er hat andere Menschen mit sich verglichen oder wurde mit ihnen verglichen. Also überkam ihn dieser überaus außerordentliche und einzigartige Segen (sevab) aus der großen Heiligkeit (velayet-i kübrasi) des Propheten Ahmed, mit dem Friede und Segen sei. Er ist nicht allgemein (umumî) und für jeden. Vielmehr liegt im Wesen (mahiyet) dieses Gebetes (dua) ein derart wunderbarer (hârika) Wert und ist dieser Segen (sevab) auch anderen in der Nachfolge (tebaiyet) dieser Persönlichkeit möglich, in der sich der gewaltige Name Gottes (ism-i a'zam) widerspiegelt; aber es hat überaus wichtige Dinge zur Voraussetzung. Es reicht nicht, dass man es nur vorträgt. Anderenfalls zerstört es das Gleichgewicht der Gesetze (müvazene-i ahkâmi) und beeinträchtigt die Gebote (farz). Drittens: Wie dieses Gebet (dua), wenn es sich direkt auf den Propheten Mohammed bezieht, frei von Übertreibung ist und zur lauteren Wahrheit (ayn-i hakikat) wird, genauso ist es, wenn man die Wahrheiten der Hunderte schöner Gottesnamen (esma-i hüsna) in diesem Gebet (dua) betrachtet, auch nicht übertrieben, vielmehr um die Grenzenlosigkeit der Fülle (feyiz) zu zeigen, welche möglich ist, aus ihren grenzenlosen Erscheinungen entstehen und erwachsen zu lassen, hat der zuverlässige Berichterstatter (Muhbir-i Sadik), mit dem Friede und Segen sei, um der Förderung des Gebetes willen nur einen äußerst geringen Teil davon mitgeteilt, ihn vielmehr unbestimmt und offengelassen. Schließlich wurde im Laufe der Zeit dieser an und für sich mögliche, jedoch bis dahin offengelassene Sachverhalt (kaziye-i mümkine) zu einer feststehenden Tatsache und damit für allgemein gültig erachtet. Viertens: Im Zwanzigsten Blitz über die "Wahrhaftigkeit (Lem'a-i İhlas)" findet sich eine Anmerkung (hasiye) dazu, dass es für einen einzelnen Menschen ein Paradies (Cennet) mit Entfernungen von fünfhundert Jahren Fußmarsch geben wird. Er soll auch dort nachschlagen und wird dann erkennen können, dass es sich bei der Verleihung eines solch riesigen Paradieses (Cennet) nicht um ein Besitztum (mâlikiyet) einer Art handelt, wie wir sie nicht kennen. Es ist vielmehr genauso, wie wenn ein Mensch über sein eigenes Haus als Besitzer (mâlik) auf vielerlei Arten verfügt und in ihm sein eigener Herr (sahib) ist, oder so, wie er auch auf diesem Erdenrund über die Dinge auch mit all seinen Sinnen und Gefühlen eine Art Besitzer sein, über sie verfügen (tasarruf) und sie nutzen kann. Des Weiteren kann er sagen: "Diese riesige Welt ist mein Zuhause (hanem). Es ist mir gegeben. Und die Sonne ist meine Lampe." In solcher Weise beziehen sich einige, über alle Grenzen hinausgehende, wunderbare (hârika) und für den Verstand (akil) unzugängliche Segnungen (sevab) auf diese oben erwähnte Tatsache (hakikat). Des Weiteren verkündet der Prophet Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, dem als Erstem jeder Lohn (sevab) und jede segensreiche Handlung (fazilet-i a'mal) innerhalb der İslâmiyet zugeschrieben wird und der, wo wir mit einem Gebet (dua) nur ein Fünkchen Segen (bir zerre sevab) erwerben, an demselben Gebet (dua) so viel Lohn (sevab) und Segen (feyz) wie ein Berg erwirbt, und dies nicht hinsichtlich der individuellen Rezitationen und Gebete (dua), des Gesetzes (seriat) und seiner Sendung (risalet), sondern vielmehr vom Standpunkt der Heiligkeit (velayet) Ahmeds und während seiner Unterweisungen (ders), die nicht für die Allgemeinheit gelten, die höchste Stufe, die ihm verliehen wird. Er ermuntert seine engsten Erben (vâris), die ihm ganz und gar nachfolgen (tebaiyet), zu dieser Stufe. Daraufhin habe ich gesagt: وَالْعِلْمُ عِنْدَ اللّٰهِ لاَ يَعْلَمُ الْغَيْبَ اِلاَّ اللّٰهُ {"Das Wissen ist bei Gott. Das Verborgene kennt niemand außer Gott."} Dieser Mann, der argwöhnisch war und in Zweifel verfiel, wurde - Gott sei Dank (lillahilhamd) - gerettet. Er gelangte vollkommen zur Überzeugung. Ich habe ihn auch zu euch gesandt, damit er auch einigen unter euch Nutzen bringen könne. Euch allen Tausende Grüße (selâm). * * * Dieses Kapitel ist in gewissem Grade nur für den internen Gebrauch, also den inneren Kreis bestimmt. Meine liebe getreuen Brüder! Es kam mir öfter einmal folgender Gedanke: Weshalb sind ausgerechnet diejenigen, die aus einer Medresse kommen, {also die gelehrten Theologen} obwohl sie sich doch mehr als alle anderen auf die Risale-i Nur stützen sollten, in Wirklichkeit diejenigen, welche unter denen, welche die offiziellen Posten (resmî vazife) innehaben, sich am häufigsten vor ihr zurückziehen? Es ist notwendig, einen kleinen Teil der Antwort, die mir jetzt ganz plötzlich in den Sinn gekommen ist, bekannt zu machen. Erstens: Da die verborgenen Heuchler einen Teil derer, die in den höchsten Ämtern (makam) sitzen, gegen uns missbrauchen und durch sie ganz offiziell heftig Propaganda führen, wurden alle Beamten dazu gezwungen, sich zu fürchten und sich zurückzuziehen. So begannen denn unter ihnen gerade diejenigen Hocas, welche selbstsüchtig (enaniyetli) und misstrauisch sind und die ketzerischen Neuerungen (bid'a) angenommen haben, sich noch mehr zurückzuziehen und suchten für sich nach irgendeiner Entschuldigung, einem vorgeschobenen Grund. Aus Gründen, wie den heftigen Ohrfeigen aus der Risale-i Nur, wie z.B. die "Sieben Hinweise" (İsarat-i Seb'a) an die ketzerischen Erneuerer, oder wie im "Achten und Achtzehnten Blitz" (lem'a) Imam Ali, möge Gott mit ihm zufrieden sein, in seiner Kasside "Ercuze" den "schlechten Gelehrten (ülema-is sû')" fürchterliche Ohrfeigen versetzt, und wie z.B. diejenigen, welche die Schule (mezheb) der Wahabiten, welche für die ketzerischen Neuerungen (bid'a) in gewissem Grade und in einer bestimmten Hinsicht günstig ist, insgeheim angenommen (kabul) haben, im "Achtundzwanzigsten Brief" die Ohrfeige der "Problemstellung (mesele)" über die Wahabiten und die heftigen Schläge der Risale-i Nur gegen diejenigen, die statt des Qur'an eine Übersetzung angefertigt haben und es billigen, diese Übersetzung an Stelle des Qur'an im Gebet zu rezitieren und die Hocas, welche die Sorge um das tägliche Brot (derd-i maiset) drückt, wie auch um ihr Ansehen in der Gesellschaft (mevki-i içtimaî) fürchten, haben nun besonders die Hocas in Istanbul, die früher uns freundlich gesinnt waren, begonnen, wegzulaufen und ein kleiner Teil von ihnen versucht, die Risale-i Nur zu kritisieren; und sie haben sogar im Interesse der extremen Wahabiten, welche die Familie des Propheten (Âl-i Beyt) und Imam Ali hassen, da die Risale-i Nur ein geistiges Geschenk und Werk der Familie des Propheten und Imam Alis ist, begonnen, etwas gegen sie einzuwenden (itiraz). Aber wir ärgern uns nicht über die Gelehrten (âlim) in Istanbul; ja wir sind in gewisser Hinsicht sogar damit zufrieden. Denn sie stören uns im Vergleich zu anderen nicht direkt. Um jener verehrten, verstorbenen Herren willen, dem verstorbenen (merhum) Ali Riza, dem eine Fetva anvertraut wurde (Fetva Emini), dem verstorbenen (merhum) Ahmed Siranî, dem verstorbenen (merhum) Sevket Efendi, dem verstorbenen (merhum) Mehmed Âkif u.dgl. verständiger (insafli) Herren, welche die Risale-i Nur außerordentlich zu schätzen und zu loben wissen, sind wir den Hocas in Istanbul gegenüber freundlich gesinnt und fühlen uns nicht von ihnen gekränkt. Möge Gott es so wollen (İnsâallah), dass sie einmal den "Zwanzigsten Blitz über die Wahrhaftigkeit (Yirminci Lem'a-i İhlas)" lesen werden und auch bewirken, dass diese alten Freunde (dost) wieder zu neuen Freunden werden. Meine lieben Brüder! Jeder kann nicht so standhaft (sebatkâr) sein. Unter einem Deckmantel dienen einige Hocas als ein Mittel, um die geistige Kraft (kuvve-i maneviye) der Nurdschus zu brechen. Lasst euch nicht täuschen und nicht erschüttern und nicht mit ihnen auf einen Streit ein und geht mit ihnen so weit wie möglich freundschaftlich um. Sagt: "Wir sind untereinander Brüder". Und vergesst nicht die Punkte in den oben angeführten Notizen, damit sie euch nicht täuschen können. Hatice und Râbia, zwei neue Schülerinnen (Nur'un yeni sakirdler), die durch Hüsrevs Eifer in unseren Kreis eingetreten sind und mir einen Brief geschrieben haben, wurden in den engsten (has) Kreis aufgenommen (kabul). Dass in Barla, einem Dorf, mit dem ich mich eng verbunden fühle, Bahri mit seinem Sohn, dazu Eyyüb, Ali, Mehmed und die Süleymans fieberhaft eifrig im Unterricht (Nurlar dersine) mitarbeiten, hat mich in meiner Freude zu Tränen gerührt. Ich grüße (selâm) alle Bewohner (halk) von Barla, besonders die Suleymans, dazu Bahri, die Mehmeds und Mustafas, auch Samli Hâfiz Tevfik, welcher den Lichtern (Nurlar) in alten Zeiten einen wertvollen Dienst erwiesen hat, auch den gesegneten (mübarek) Hâfiz Hâlid, Imam Hakki Efendi, sowie Muhacir Hâfiz Ahmed und seine Kinder und seine Enkel (evlâdi ve ahfadi), Sem'î und Abdullah Çavus, der mir viele Dienste erwiesen hat, sowie meine Nachbarn dort, alle Männer und Frauen tausendmal, bete für sie (dua) und bitte auch sie um ihre Gebete (dua) in diesen gesegneten Monaten. Ich habe gerade eine Nachricht bekommen, dass Bahri und seine Kinder von dem "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) drei Exemplare abgeschrieben haben. Im Interesse von Muhacir Hâfiz Ahmed und den Brüdern in Barla haben überaus aufrichtige Briefe sowohl von Kâzim als auch von dem Friseur Mehmed das Recht (hak) erworben, in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen zu werden; und auch das schöne Gedicht (manzume) von Bahri kann im Namen einer kleinen Medresse Nuriye ungekürzt aufgenommen werden. Es war eine staunenswerte (medar-i hayret), subtile Güte (latif inayet), dass ich dadurch, dass mir in meinem Herzen (kalb) eingegeben wurde, dass der Große Mustafa selig, genauso wie der verstorbene (merhum) Abdurrahman sowohl mit seiner Treue (sadakat) als auch mit seinem Stift und auch durch seine Fähigkeiten (iktidar) den Lichtern (Nurlar) dienen werde, damals versuchte, den Tod Abdurrahmans zu vergessen. Tatsächlich ließ uns der kleine Ali diese Erinnerung aus dem Verborgenen (hatira-i gaybiye) auch in der Hinsicht seines Stiftes buchstäblich bestätigen. Denn er hat die Stifte seines Bruders übernommen. Und aus dem "Gelben Messer (Sari Biçak)" {Name seiner Familie (A.d.Ü.)} machte er sein "Diamantenes Schwert". {die Risale-i Nur als Waffe im Kampf gegen den Unglauben (A.d.Ü.)} Das also musste ich wohl damals durch den Geist des gesegneten (mübarek) Mustafa verspürt haben. Des Weiteren hatte ich bereits Muhacir Hâfiz Ahmed angesichts seiner Verbundenheit und Treue (alâka ve sadakat) zu mir als auch zu den Lichtern (Nurlar) als den ersten Schüler (talebe) und einen opferbereiten Publizisten (fedakâr bir nasir) im Herzen (kalb) empfunden. Dagegen wollte ihm ein Dienst (hizmet) mit dem Stift nicht gelingen. Dabei erinnerte ich mich noch öfter an dieses Gespür aus dem Verborgenen. Dann begannen plötzlich sowohl sein Sohn Kâzim als auch sein Schwiegersohn Bahri und der Friseur Mehmed, ein anderer Schwiegersohn, diesen standhaften Dienst (metinane hizmet), den ich von ihm gespürt und erwartet hatte, in außerordentlicher Verbundenheit und Treue voll und ganz zu erfüllen und zu verrichten. Sogar seine Enkelinnen sind inzwischen in den Kreis der Schüler (sakird) der unschuldigen Kinder eingetreten. Grüße (selâm) an alle. Said Nursî * * * بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Friede sei mit euch, Gottes Erbarmen und Sein Segen."} Meine lieben (aziz) getreuen (siddik), glückseligen (bahtiyar), allzeit geliebten (vefakâr), fleißigen (fa'al) und standhaften (sebatkâr) Brüder! Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch nochmals zu dem heiligen Monat (receb-i serif) und der Heiligen Nacht (Leyle-i Regaib) und die Brüder in Safranbolu als Antwort auf ihren Glückwunsch zu den drei heiligen Monaten (suhur-u selâse) und den vier segensreichen heiligen Nächten (leyali-i mübarek) und ihre überaus feste Verbundenheit mit den Lichtern (Nurlar). Ich wollte den Brief, der im Namen der dortigen Schüler (sakirdler) als ihr Glückwunsch geschrieben wurde, in die Sammlung der Briefe aufnehmen, nachdem ich die Bezeichnungen und Belobigungen meiner derart fehlerhaften Person, sowie einige Briefe von Halil İbrahim korrigiert und zugunsten der "Risale-i Nur" umgewandelt hatte. Da meine Person in diesen Briefen jedoch in einer derart eindeutigen Weise behandelt wurde, konnte ich damit nicht zu Ende kommen und so blieb er denn letztlich unvollendet. Meine lieben Brüder! Wisset mit Sicherheit: Ich verabscheue Ruhm und Ruf (san ü seref), Selbstgefälligkeit (hodfürusluk), Selbstsucht und die Sucht nach einem begeisterten Publikum und laufe davor weg. Solche Belobigungen meiner Person gefallen mir nicht. Nur als ein Zeichen ihrer Treue (sadakat) zur Risale-i Nur, ihrer Anerkennung, pflege ich manche Ausdrücke, auch wenn sie etwas übertrieben sind (müfritane), entweder aus Respekt (hatir) oder in der Absicht, ihren guten Eindruck (hüsn-ü zan) nicht zu schmälern, nach der Korrektur eines gewissen Teiles zu akzeptieren (kabul) und ferner davon zu schweigen. Aber die beiden Abhandlungen über die Wahrhaftigkeit (İhlas) in den "Blitzen" (lem'a) und die Grundsätze (esas) unseres Weges (meslek), also die "Freundschaft" (hillet), die "Wahrhaftigkeit" (ihlas) und die "Brüderlichkeit" (uhuvvet) erlauben uns diese Art Belobigungen (medih) nicht. Zudem können sie in diesem Zeitalter der Selbstgefälligkeit (benlik) und des Egoismus (enaniyet), in den Augen der Ruhmsüchtigen (söhretperest) die Reinheit (safiyet) und Aufrichtigkeit (hâlisiyet) der Lichter (Nurlar) beeinträchtigen. Zweitens: Der "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), der "Wegweiser" (Rehber) und die "Kleinen Worte" (Küçük Sözler), welche die beiden unschuldigen Kinder von Hifzi geschrieben haben, hat uns in Freude versetzt. Hundert Mal: "Welch Großes hat Gott hier gewirkt (mâsâallah)!" Tausende solcher Nurdschus unter den unschuldigen Kindern werden so die Zukunft erleuchten. Said Nursî * * * * بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen."} Meine lieben getreuen Brüder! Möge Gott es wollen (insâallah), dass in diesen gesegneten Monaten (suhur-u mübarek) sehr viel heiliges Vermögen (kudsî servet) in die Kasse der Geistigen Körperschaft (sirket-i manevi) der Nurdschus gelangen wird. Jeder Nurdschu wird so viel Verdienste (kâr) erwerben, als ob er mit Tausenden Zungen und Hunderten Stiften gearbeitet hätte. In diesen gesegneten (mübarek) und sehr segensreichen (bereketli) Monaten sind diejenigen, die der Abschrift des Bandes "Zülfikâr-i Mu'cizat" {eine Trilogie (A.d.Ü.)} mit ihren Stiften dienen (hizmet), welche als fünferlei Gottesdienst (ibadet) angesehen werden können, voll und ganz glückselig (bahtiyar). Man muss (lâzim) jedoch bei der Abschrift sehr auf die Richtigkeit (sihhat) achten. Das ist sogar unabdingbar (elzem). Auch heute habe ich wieder zwei wunschgemäße (manidar) süße Übereinstimmungen (tevafuk) erfahren. Ich bin zur Überzeugung (kanaat) gelangt, dass mir die Gnade Gottes (inayet-i İlahi) für meine Anstrengungen (zahmet) bei der Korrektur (tashih) des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) in diesen Tagen bei allen Schwierigkeiten (sikinti) meinen Lohn (ücret) und meine tägliche Ration (tayinat) auf angenehme (sirin) Weise zukommen lässt. Erstens: Die süßen Krapfen (tatli lokmalar), die der heldenhafte Tahirin mit seinem Segenswunsch (teberrük) gebracht hat, gingen durch einen erstaunlichen Segen (bereket) nie zu Ende, obwohl ich jeden Tag zwei, drei Stück davon aß. Ich war darüber erstaunt. Heute wollte ich wie gewohnt wieder zwei Stück davon essen. Da bemerkte ich aber, dass nur noch zwei Stück übrig geblieben waren. Der Ökonomie (iktisad) halber aß ich also nur den einen von ihnen. Zur selben Stunde aber brachte man mir in einem Paket die Texte, welche die beiden unschuldigen Kinder Hifzis abgeschrieben hatten; darunter fand ich noch Zucker, Brot und Krapfen, und zwar die gleichen wie die von Tahiri, und sogar wieder die gleiche Menge. Als ich mich über diese süße Übereinstimmung (tatli tevafuk) freute, hatte ich am gestrigen Tag zur gleichen Stunde viel Durst und trank deshalb viel Wasser, und meine Seele (canim) träumte bereits von Prunellenkompott (erik hosafi). Ich wusste jedoch nicht mehr, bzw. hatte bereits vergessen, dass ich früher einmal gewohnt war, Prunellen, die ich herbeisehnte, um meinen brennenden Durst zu löschen, des Öfteren zu verwenden. Sie wurden mir zusammen mit dem Zucker von der Nur-Schülerin Serife Hanim, die eine der engsten Freundinnen (has arkadas) von Âsiye ist, in einem zweiten Paket überbracht. Ich habe um dieser so süßen Übereinstimmung (tatli tevafuk) willen sowohl die Geschenke (teberrük) der unschuldigen Kinder als auch die der beiden Frauen mit einem Segenswunsch empfangen, als hätte ich das Hundertfache davon erhalten. Tausende Grüße (selâm) an alle. Said Nursî * * * Meine lieben, getreuen, unerschütterlichen, unermüdlichen, furchtlosen und standhaften Brüder! Erstens: Zu denen, die sagen, dass dieser Sommer hinsichtlich der Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) und diese drei heiligen Monate (suhur-u selâse) wegen des Dienstes und der Anbetung (ibadet) in gewissem Grade die Abschreibarbeiten für die Abhandlungen (Nurlarin kitabeti) zum Stillstand (fütur) bringen kann, sagen wir: Im Gegenteil (bilakis): sie tragen zur Begeisterung für die Abschreibarbeit bei (sevk verir) und sollen auch dazu begeistern. Denn der Dienst (Nur'un hizmeti) trägt durch seinen Segen (bereket) sowohl dazu bei, die Sorgen um den Lebensunterhalt (maiset) zu mindern, als auch die Ruhe im Herzen (rahat-i kalbe) zu mehren. Und da sie von der Art einer Anbetung durch Nachsinnen (ibadet-i tefekkürî) ist, trägt sie zum Gelingen (sevab) dieser gesegneten (mübarek) Monate Großes bei. Zweitens: Ein Schüler (Nur'un bir sakirdi) sagte zu mir: Du hattest uns im vergangenen Jahr, noch bevor uns die Lichter (Nurlar) vom Gericht wieder zurückgegeben worden waren und sich infolge einer Sonderregelung (hususî bir iade) bei der Rückgabe hier auch der Regen (rahnet) nur begrenzt (hususî bir derece) zeigte, gesagt: "Wann immer die Lichter (Nurlar) in vollkommener Freiheit (tam serbestiyet) gelesen, abgeschrieben und uns wieder zurückgegeben werden, wird auch der Segen (rahmet tam) durch den Regen vollkommen sein." So hattest du uns erzählt. Da nun in diesem Frühling sowohl der "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) überall mit einem vollkommenen Interesse abgeschrieben und gelesen wurde und man bereits mit Begeisterung (sevkle) damit begonnen hat, "Zülfikâr-i Mu'cizat" abzuschreiben, bin ich zu der festen Überzeugung gelangt, dass dies tatsächlich (hakikaten) ein Auslöser für diesen beispiellosen Regen war. So hat er es mir erzählt. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Dass der heldenhafte Rüsdü, der zusammen mit Hüsrev eine Seele (ruh) in zwei Körpern ist und selber mit seinem kühnen Bruder (bahadir birader) im Dienst (Nur hizmeti) solch einen bedeutenden Platz erworben hat, nun darum bemüht ist, eine erstaunliche Handmaschine {Es kommen jetzt bereits die ersten Kopiermaschinen auf den Markt. (A.d.Ü.)} für die Lichter (Nurlar) herbeizuschaffen, ist der Beginn eines bedeutenden Erfolges (fütuhat-i Nuriye). Möge Gott es so wollen (İnsâallah), dass nun die Lichter (Nurlar) wieder wie zuvor durch die würdigen Hände der Nurdschus mit ihren Stiften, nun aber gedruckt und veröffentlicht werden; sie werden Fremde und Unwürdige nicht mehr für den Druck benötigen. Wenn nun vor allen anderen Dingen korrekt und fehlerfrei und in schöner Form mit der Maschine kopiert wird, nachdem - soweit möglich - das Original davor noch mit den alten Buchstaben, danach auch mit den neuen Buchstaben abgeschrieben wurde, wäre es noch besser (münasib). Wir überlassen dies jedoch euren eigenen, sachgerechten (isabetli) Entscheidungen. Zweitens: Den Brief, den dieser Sabri aus Konya an Re'fet geschrieben hat, habe ich gesehen und daran erkannt, dass auch dieser Sabri genauso wie der andere Sabri ein überaus aufrichtiger (hâlis), inniger (samimî) und fleißiger (çaliskan) Nurdschu ist. Tausendmal sage ich über ihn als auch über die Gelehrten (âlim) in Konya, die ihn angespornt und ermuntert (tesvik ve tesci') und so das Gesicht der Hocas wieder rein (ak) gewaschen haben: "Wie Wunderbares hat doch Gott an ihnen getan (bârekâllah)". Wir grüßen vielmals (selâm) vor allem den Qur'an-Kommentator (müfessir), den segensreichen (mübarek) Hoca Vehbi und seine Schüler (Nur sakirdleri) dort und bitten sie um ihre Gebete (dua) in diesen segensreichen heiligen drei Monaten (suhur-u selâse). اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Der Abschied von dem verstorbenen Muhacir Hâfiz Ahmed, der mir acht Jahre lang mit seiner ganzen Familie in Treue (sadakat) gedient (hizmet) hatte, und mit seinen Kindern und Enkeln (evlâd ve ahfad), seiner Ehefrau und seinen Schwiegersöhnen für die Lichter (Nurlar) ernsthaft gearbeitet hatte, der seinen Unterricht und seine Predigten stets aus den Lichtern (Nurlar) gehalten hat, der als letzten Wunsch in dieser Welt (dunya) noch zehn Minuten vor seinem Tode (vefat) Samli Hâfiz gebeten hatte, seine eigene Sammlung der Nur Risaleler zu vervollkommnen, der mir zwei Tage vor seinem Tod einen Brief geschrieben hatte und als Wundertat seiner Treue (sadakatin kerameti) verspürte, dass ich Sava im selben Augenblick Barla vorgezogen habe und euch geschrieben hatte, dass ich mir wünschte, auf dem Friedhof (mezaristan) in Sava beerdigt zu werden, und der mich als Antwort in der Form eines Einwandes in seinem Brief fragte: "Obwohl du doch immer sagtest, dass Barla meine zweite Heimat (vatan) ist, warum kommst du dann nicht dorthin und ziehst stattdessen andere Orte vor? Die Ur-Medresse (ibtida-i medrese-i Nuriye) ist Barla, dein Grab muss dort liegen". Der mich so ermahnt (ihtar), dessen Brief zwei Tage später, bevor das, was ich euch gechrieben habe, bei euch ankam und ich die Nachricht von Samli Hâfiz auf der zweiten Seite seines Briefes erhalten habe, dass er verstorben sei und diese Welt verlassen habe, erschütterte mich gleichwie Abdurrahman sehr. Ich musste weinen und sagte: اِنَّا لِلّٰهِ وَاِنَّا اِلَيْهِ رَاجِعُونَ {"Siehe, Gottes sind wir und zu Ihm kehren wir zurück." (Sure 2, 156)} Tausendfache Erbarmungen (rahmet) mögen über seine Seele (ruh) herabkommen. Âmîn! Auch sein Grab (kabri) möge wie sein Haus (hane) eine Wohnstatt (menzil) des Qur'an und des Lichtes (Nur) sein. Âmîn! Ich habe keinen Zweifel mehr daran, dass diese offensichtliche (zahir) Wundertat seiner Treue (sadakat kerameti) beweist, dass die Nurdschus mit dem Glauben (iman) ins Grab gehen und so einmal ein gutes Ende (hüsn-ü hâtime) finden werden. Sprecht seinen Verwandten mein Beileid aus und sagt ihnen (teblig), dass ich ihn in alle meine Gebete (dua) miteinschließen (hissedar) werde. Zweitens: Bruder Re'fet schreibt mir: "In Istanbul sind die Lichter (Nurlar) dringend nötig und jeder verlangt nach ihnen wie nach dem täglichen Brot. Da Yesil Semseddin unter unseren Brüdern, der sich sehr für die Lichter (Nurlar) interessiert, viel davon gelesen hat, der ein Nurdschu ist und die Wahrheiten (Nur'un hakikatlari) unterrichtet (ders), kommen auch Tausende Leute zu seiner Predigt (vaaz)." Zudem sagt Re'fet: "So wird denn verständlich, dass die Risale-i Nur für dieses Volk (millet) so notwendig ist, wie sein tägliches Brot." Er hat sogar einige Abhandlungen der Lichter (Nurlar) bedeutenden Herren gegeben und bittet mich nun auch um ein Exemplar der "Zülfikâr-i Mu'cizat", das ich vorher korrigiert habe. Wir grüßen (selâm) die gesamte Gemeinschaft (umum), jeden Einzelnen unter ihnen, beten (dua) für sie und bitten auch sie um ihre Gebete (dua). اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Said Nursî * * * Wir beglückwünschen (tebrik) Hüsrev zu seinen Korrekturarbeiten (tashih), zur Verteilung (tevzi'), zu den Vorsichtsmaßnahmen, zu seinem Nachrichtensystem (muhabere), zu den Verlagsarbeiten (nesir) und der stets rechtzeitigen Beendigung aller notwendigen Arbeiten (yetistirmesi) an den Lichtern (Nurlar) und beten (dua) für seinen Erfolg (muvaffak). Wir sehen neben diesen wichtigen Aufgaben (vazife) wieder seine wunderschöne (sirin), ja geradezu prachtvolle (parlak) Handschrift in den vielen seiner Exemplare und aus seinem Brief entnehmen wir, dass er auch ungebundene Exemplare abschreibt. Gerade habe ich an Haci Hâfiz, den verstorbenen (merhum) Hâfiz Mehmed, seine Brüder, die Mehmeds, die Ahmeds, die unschuldigen Kinder, die segensreichen Alten und andere heldenhafte Schüler (sakird) in der Medrese-i Nuriye in Sava gedacht und mir mein Leben (hayat) lang aus ganzem Herzen (canim) gewünscht, in ihrer Nähe zu sein und nach meinem Tode (vefat) auch in ihrem Friedhof (mezaristan) begraben zu werden. Da wurde mir auf einmal in mein Herz eingegeben: "In der Provinz (vilayet) Isparta, welche der Sitz (merkez) der Medreset-üz Zehra ist, leiblich anwesend zu sein, wäre in vielerlei Hinsichten nicht nur nützlich (faideli) und würde uns auch glücklich (saadetli) machen. Auch hinsichtlich der Schule der Lichter (Nur'un meslegi) sowie hinsichtlich des Verhaltens (mesreb) der Nurdschus wären wir stets beieinander. Jedoch können Zeit (zaman) und Raum (mekân) in Wirklichkeit keine Hindernisse bilden. Sei es im Osten oder im Westen, im Norden oder im Süden, im Diesseits (dunya) oder im Jenseits (berzah): stets seid ihr geistig (manen) in einer Gemeinschaft (meclis) miteinander verbunden. Ihre geistige (manevî) Unterstützung geschieht immer und gelangt auch zu dir." So hat denn diese Eingebung mich getröstet. Da habe ich mir gesagt: "Da nun einmal heute überall so viele kräftige (kuvvetli) Hände die Lichter (Nurlar) tragen, sich für sie einsetzen, sie rundum beschützen (muhafaza) und sich für ihre Verbreitung (nesrine) einsetzen, könnte mich doch sicherlich niemand der Faulheit (tenbellik) schelten, wollte ich mich nur ein bißchen ausruhen (istirahat). * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch nachträglich zur gestrigen heiligen (mübarek) Nacht (Leyle-i Berat) und zugleich zum kommenden heiligen Monat (Ramazan-i Serif). Wir haben dieses Jahr in der Heiligen Nacht (Berat Gecesi) mit Staunen ein Vorzeichen dessen beobachtet, dass diese Nacht sich für die Nurdschus als überaus segensreich (bereketli) und wundertätig (kerametli) erwiesen hat. Es ist dies wie folgt: Kurz vor Beginn der Heiligen Nacht (Berat Gecesi) war ich gerade mit der Korrektur (tashih) des "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" beschäftigt, als eine Taube an mein Fenster kam und mich ansah. Ich sagte: "Hast du uns vielleicht eine Botschaft (müjde) gebracht?" Sie kam rein, erschrak nicht, so als wären wir schon alte Freunde (dost), setzte sich auf den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) {(*): Dies haben wir mit unseren eigenen Augen gesehen. Wahrhaftig Nureddin, Mehmed, İsmail} und saß dort drei Stunden. Ich habe ihr Brotkrümel und etwas Reis gegeben. Sie nahm es aber nicht an, blieb jedoch bis zur Abenddämmerung, flog dann weg, kam nach kurzer Zeit wieder zurück und blieb während der Heiligen Nacht (Berat gecesi) bis zur Morgendämmerung bei mir. Nachdem ich mich hingelegt hatte, kam sie zu mir, setzte sich neben mich, streichelte mein Gesicht als eine Art "Gott befohlen (Allah'a ismarladik)" und flog schließlich auf und davon. Als ich jedoch am nächsten Tag schon ein wenig betrübt war, kam sie wieder zurück und blieb noch eine Nacht bei mir, was wohl heißen soll, dass dieser gesegnete (mübarek) Vogel uns sowohl zum "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" als auch zu unserer Heiligen Nacht (berat) beglückwünschen wollte. Meine lieben getreuen Brüder! Der Grund dafür, dass ich die Geschichte des Lebens (tarihçe hayat) von Üstad in Kastamonu, die Mehmed Feyzi und Emin, welche der Hüsrev und der Süleyman Rüsdü von Kastamonu sind, wegen ihrer guten Meinung (hüsn-ü zan) über mich mit sehr weit über meine Grenzen hinausgehenden lobenden Worten (senalar) geschrieben haben, ohne zu ändern angenommen (kabul) habe, ist folgender: In diesen Tagen versuchte ein höherer Beamter von Afyon, indem er einen Feldwebel (çavus) als Werkzeug gebrauchte, mich zu verärgern (ihanet), angeblich um so die öffentliche Sympathie (teveccüh-ü amme) mir gegenüber zu zerstören, damit sich diese Provinz (vilayet) nicht wie Denizli und Isparta voll und ganz für die Lichter (Nurlar) einsetzen und die Lichter (Nurlar) also nicht auch noch hier erglänzen sollten. Ich habe das zwar ausgestanden, war aber betrübt über die Traurigkeit (teessürlerinden müteessir) der neuen Schüler (sakirdler) hier. Während ich jedoch noch darüber nachdachte, schlug nun dieser aufrichtige (samimane), gelehrte (âlimane) und ehrfürchtige (hürmetkârane) Brief von Mehmed Feyzi die Ärgernisse (ihanet) dieses Schurken und dieses Beamten (âmir) zurück in ihre eigenen Gesichter, machte alles wieder zunichte, wischte meine Sorgen (teessürat) ganz und gar hinweg und löschte sie aus. Solches Lob (medih) und die Hochachtung (hürmet) der beiden Nurcus, die Tausende Male über diese beiden Unglückseligen (bedbaht) erhaben waren, stimmten ganz genau mit der Zeit ihrer illegalen Unterdrückung (kanunsuz cebir) und all ihrer Ärgernisse (ihanet) überein (tevafuk), was mich davon überzeugt hat, dass dies eine Wundertat (keramet) der Treue (sadakat) von Feyzi und Emin war. * * * Meine lieben Brüder! Es hat sich jetzt herausgestellt, dass es die Absicht war, mich zur Polizeidienststelle (karakol) zu rufen, mich anhand völlig überflüssiger Scheingründe (bahane) in ein Regierungsgebäude (hükûmet) zu bringen, bloß um mich zu ärgern (ihanet) und in den Augen des Volkes in meiner Bedeutungslosigkeit, aber dennoch als einen Verdächtigen (müttehem) darzustellen. Ich habe nun keine Nerven mehr dazu. So weit wie möglich ist es jetzt nötig, dass ich nicht mehr dorthin gerufen werde. Sprecht also darüber mit dem Strafrichter (ceza hâkimi)! Findet also jemanden, der im Notfall an meiner statt als mein Advokat (dava vekili) zur Polizei gehen soll. Für einen Mann, der seit fünfundzwanzig Jahren ein Einsiedlerleben (münzevi) führt, ist es eine Qual (iskenceli), ja geradezu eine Strafe (azab), solchen Menschen zu begegnen, die andere verachten (ihanetkâr). Ich bin in Kastamonu während eines Aufenthaltes von acht Jahren nur ein einziges Mal auf Druck des Gouverneurs (Vali) zu ihm hin und zweimal zur Polizei gegangen. Hier sind diese Besuche ohne jede Begründung bereits auf mehr als zehnmal aufgelaufen. Ich gehe da nicht mehr hin. Besorgt mir also ein ärztliches Attest, anderenfalls entsteht daraus für diese Stadt (sehre) noch ein materieller wie geistiger Schaden. Vier heftige Erdbeben in dieser Nacht, welche das Thema dieses viermaligen Erdbebens aus meiner Verteidigungsschrift bestätigt, das Hüsrev in seinem Brief behandelt hat, welche sich zur gleichen Zeit ereigneten, in welcher der Feldwebel dieser Dienststelle (karakol çavusu) gegen mich und gegen die Lichter (Nurlar) und gegen dieses Land (memleket) als Zeichen einer sicherlich bösen Absicht (kat'î bir sû'-i kasd) im Regierungsgebäude (hükumet) meinen Diener beschimpft und dabei: "Geh und sag's ihm!" schreit, mir auf diese Weise seine Verachtung (tahkirkârane) zeigt, mich verärgert (ihanet) und beleidigt (setmedip), dann auf Befehl (emr-i cebrîsiyle) des Bürgermeisters (kaymakam) im Kommandoton eines Diktators die Anweisung (emir) erteilt: "Auch wenn er krank ist, bringt ihn her!" und so den Nachtwächtern und den Gendarmen seinen Befehl (memur) gibt, wobei er sich auf den großen Beamten von Afyon stützt, der sich unter einem Deckmantel verschanzt, was sowohl die Schüler (Nur sakirdleri) in ihrer Begeisterung (sevkler) stört und dadurch die Abschreibarbeiten der Lichter (Nurlar) hier behindert, als auch mich selbst in beträchtliche Unruhe (sikinti) versetzt hat, solch heftige Erdbeben (zelzele), wie man sie hier noch nie zuvor erlebt hatte, wenn sie sich zur gleichen Zeit ereignen, zeigen, dass die Risale-i Nur ein Anlass zur Beendigung eines Unglücks (vesile-i def'-i bela) ist: Jedes Mal, wenn es hier zu einer Behinderung kommt, findet auch das Unglück (bela) seine Gelegenheit und kommt. Der mit großer Hingabe (mahviyetkârane) und Bescheidenheit (tevazukârane) geschriebene Brief von Mustafa Osman, welcher den Lichtern (Nurlara) in kurzer Zeit sehr gedient (hizmet) hat, beweist ganz und gar seine aufrichtige Treue (hâlisane sadakatini) und Wahrhaftigkeit (ihlas) und zeigt, dass er in fünfzehn Jahren auch mit den engsten Brüdern (haslar) den Schulterschluss gefunden hat. Der Band "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)", den er abgeschrieben hat, ist dafür bereits ein starker (kuvvetli) Beweis. Und übrigens begann gerade in dieser Minute, während ich dies hier schreibe, die Erde wieder leicht zu beben (zelzele). * * * Ein Gespräch mit der Polizei in Emirdag Ich hätte da einmal eine Frage: Was ist der Grund für diese, mein Erstaunen hervorrufende (mûcib) seltsame (acib) Behandlung meines Rechtes (hukuk), das ich auch im Namen der Menschlichkeit (insaniyet) einfordere?" Erstens: Meine Beschwerde (sekva), die ich schon seit einem Jahr bei mir bewahre, habe ich nicht eingereicht. Diesmal haben wir sie an einen Herrn geschickt, der sie durch die Polizei (zabita) an die Behörden (makamat) in Ankara weiterleiten soll. Ich habe gesagt, der Direktor des Ordnungsamtes (Emniyet Müdürü) in Afyon ist ein einsichtiger (insafli) Mann. Ihm habe ich auch eine Kopie davon per Boten geschickt. Als ich dann von ihm etwas zur Wiederherstellung meiner Ruhe erwartete, schrieb er im Gegenteil an die Leute, die mich bis dahin immer wieder belästigt (sikistiran) hatten: "Diese schöne Handschrift ist gar nicht von ihm. Forscht (tahkik) also weiter, wer dies geschrieben hat!" Eine derart handfeste (kuvvetli) Beschwerde (sekva), die doch ihren Wahrheitsgehalt in sich selbst (ayn-i hakikat) hat, nicht in Betracht zu ziehen, und sich stattdessen in völlig überflüssiger, sinnloser wenn auch harmloser Weise ausschließlich für diese Handschrift zu interessieren und mich allein schon deswegen ständig weiter zu belästigen, deswegen meine Ruhe zu stören (istirahatimi bozmak), ja wäre das etwa nicht so, als würde man auf tausend Lira keinen Wert legen und stattdessen auf fünf Para einen großen Wert legen? Obwohl Tausende Exemplare von hundertdreißig Abhandlungen von verschiedenen Leuten abgeschrieben wurden und drei Gerichte sie sehr sorgfältig überprüft haben und ein bedeutender Teil derer, die sie abgeschrieben hatten, mit mir an der Verhandlung teilgenommen haben, wurde ihnen dennoch nicht ein Fünkchen Verantwortung (medar-i mes'uliyet) davon zur Last gelegt und dabei gesagt: "Erforscht erst einmal, wer das für ihn geschrieben hat!" Ja gibt es denn irgendein Gesetz (kanun) oder einen Grund (maslahat) dafür, um so etwas erfragen zu können?! Oder wäre es etwa nötig, einen armen (bîçare) Menschen mit einem derartigem Scheingrund (bahane) aufs Polizeirevier (karakol) zu rufen, ihm Schwierigkeiten (endise) zu machen und ihm gerade durch meine eigene Mitteilung (ihbar) eine derartige Weisung zu erteilen? Und so teile ich euch denn mit (haber): Sobald ich es nur wünsche, gibt es Tausende, die für mich schreiben wollen; außerdem schreiben sie bereits überall, und zwar zugunsten des Volkes (millet) und des Landes (vatan). Zweitens: Im Namen der Menschlichkeit (insaniyet) bitte ich euch darum, dass ihr mein Gesicht bis zum Festtag (bayram) nicht mehr nach der Welt (dünya) gerichtet halten sollt. So wie ich nicht an euch denke, sollt auch ihr meiner vergessen. Zwingt einen armen (bîçare) Menschen wie mich, der von dieser Welt gekränkt (dünyadan küsmüs) worden ist, in diesen segensreichen Monaten (mübarek aylar) nicht noch dazu, sich zum Schaden seines künftigen jenseitigen (âhiret) Lebens noch mit so überaus bedeutungslosen weltlichen Dingen (dünya isleri) zu befassen. * * * Dieses jüngste Erdbeben (zelzele) hat mich sehr nachdenklich (mânidar) und besorgt gestimmt. Dann habe ich zu mir in meinem Herzen (kalb) gesagt: "Wenn es sich auch an anderen Orten ebenso schwer ereignet hat, hat es auf jeden Fall auch gegen die Schüler (Nur sakirdler) noch einen Angriff gegeben. Oder bezog es sich vielleicht nur auf meinen Brief?" Das habe ich mich gefragt. Man sagte: "In Ankara hat es nur ein wenig gebebt, in Afyon und Eskisehir etwas stärker und hier in Emirdag (kasaba) war es am Schlimmsten. Dabei ist es ganz erstaunlich, dass dabei überhaupt niemand zu Schaden gekommen ist, obwohl doch die Erde viermal heftig gebebt hat. Die Weisheit dahinter findet sich darin, dass es da einen ausdrücklichen Befehl (emir) gegeben hatte: "Bringt Said gewaltsam ins Regierungsgebäude (hükûmet)!" Da kamen die Nachtwächter mit einem Unteroffizier. Ich hatte meine Tür bereits abgeschlossen und verriegelt. Und so sagten sie denn zueinander: "Wir könnten jetzt kündigen. Aber seine Tür werden wir trotzdem nicht aufbrechen." So kehrten sie denn um und gingen wieder nach Hause. Und so war denn dieses ganz besondere Erdbeben gleich den Beben, die bereits in meiner Verteidigungsschrift behandelt wurden, auf die Risale-i Nur bezogen, sodass es diesmal örtlich begrenzt (hususî) geblieben ist und so trotz seiner Stärke wieder vorüberging, ohne großen Schaden anzurichten. Hätten sie tatsächlich die Tür zu dieser winzig kleinen Schule (Nur'un medresesi) hier aufgebrochen, wäre diese Ohrfeige (tokat) bestimmt härter ausgefallen und nicht nur eine bloße Warnung (ihtar) geblieben. So war denn dieser Angriff zwar klein, leicht und harmlos, ist mir aber dennoch, ich gebe es zu, noch nie so sehr auf die Nerven gegangen, wie dieses Mal. Jedoch um des Lichtes (Nur) und der Nurdschus willen habe ich es dennoch wundersam (hârika) ertragen. Denn jener Unglückselige (bedbaht) beschimpfte mich von seinem Schreibtisch im Regierungsgebäude (hükûmet) aus und schrie meinen Diener an: "Geh und sag's ihm!" Indem er das Ansehen der Regierung (hükûmetin nüfuzu) einzig auf seine eigene völlig haltlose Persönlichkeit (serseri sahsina) bezog, forderte er mich heraus und traf mich mitten hinein in jene schwache Stelle, die mir noch als eine Art Erbkrankheit von dem Alten Said geblieben ist. Dann aber zwang mich die unvermeidliche Notwendigkeit, alles zu ertragen (tahammül), diese jetzt so außerordentlich notwendige Ruhe (sükûn), dazu Umsicht, Geduld (sabir) und kühles Blut (itidal-i dem) zu bewahren. Drittens: Dass Marangoz Ahmed, der zu den so ganz und gar fleißigen Helden der Schule (Medrese-i Nuriye) gehört und nun den verstorbenen (merhum), so wunderbar getreuen (hârika sadakatli) Marangoz Mustafa Çavus aus Barla völlig ersetzt, für mich an eine zwischenzeitliche (berzahî) Wohnstatt (menzil) in der jenseitigen (uhrevî) Welt, also ein Grab (mezar) auf dem Berg Davraz bei Sava denkt und mir davon schreibt, hat mich in große Freude versetzt und zu Tränen gerührt. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Wir beglückwünschen (tebrik) euch nochmals zum segensreichen (mübarek) Monat Ramadan. Dass die beiden heldenhaften Brüder und die segensreiche Tochter von Süleyman Rüsdü, welche neben den sieben Kindern aus der Abhandlung über das Wunder Mohammeds nun als das achte gilt, mit dieser wunderbaren (mübarek) Kopiermaschine an den "Zülfikâr-i Mu'cizat" arbeitet, und dass sie es opferwillig auf sich genommen haben, die schönen und sehr sorgfältig geschriebenen Abschriften von Hüsrev und Tahirî zu vervielfältigen, dazu beglückwünschen (tebrik) wir sie von ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) und sind von ihren wertvollen und fruchtbaren Diensten (hizmet) begeistert, die sie bis jetzt (sâbik) in so wunderbarer Weise an den Lichtern (Nurlar) geleistet haben, und sagen im Namen der Risale-i Nur Tausende Male: "Wie wunderbar hat doch Gott dies alles bewirkt (mâsâallah)!" und "Gott möge es segnen (bârekâllah)!" und "Gott möge euch zum Erfolg verhelfen (veffakakümullah)!" {(Anmerkung): Eine feinsinnige Übereinstimmung (latif bir tevafuk): Seit einem Monat fiel hier überhaupt kein Regen mehr und weinten unsere Herzen wegen des erzwungenen Müßiggangs (fütur), der infolge des bekannten Angriffs über die Nurdschus gekommen war. Zur gleichen Zeit, als vor zwei Tagen so unerwartet Hüsrevs frohe Botschaft (müjde) von der Kopiermaschine eintraf, heute zusammen mit Nazifs ausführlichem Brief ein Exemplar aus der Kopiermaschine in meine Hand gegeben wurde, mir diejenigen, die mir dienten, mitteilten, dass man in Eskisehir wieder begonnen hat, auf die mohammedanische Art (ezan-i Muhammedî) zum Gebet zu rufen, (was dreizehn Jahre lang (!) verboten gewesen war (A.d.Ü.)) der Mann, der dem bekannten Feldwebel (malûm çavus) den ausdrücklichen Befehl (emr-i cebrî) erteilt hatte, mich zu verärgern (ihanet), eine Ohrfeige bekommen hat, zu eben derselben Zeit der segensreiche (rahmet) Regen kam, so möge denn Gott es wollen (insâallah), dass jetzt endlich diese so vollkommene Entsprechung und Übereinstimmung (tam tamina tevafuk ve tetabuk) mit diesem großen Jubel (ferah), der Freude (sevinç) und Erleichterung (insirah) für unsere schon seit langem weinenden, so betrübten Herzen (kalb) ein gutes Zeichen (fâl-i hayir) ist.} * * * Meine lieben, getreuen und opferbereiten Brüder! Die beiden Übereinstimmungen (tevafuk) der Glückwunschbriefe (tebrik) der Helden von Inebolu und die eigenartigen Besuche der beiden Vögel stimmen sehr nachdenklich (manidar). In dieser Zeit der Unterdrückung, in der die Nachforschungen der Regierung (hükûmet) nach diesem einen einzigen Mann, der meinen einzigen Brief geschrieben hat, für so wichtig erachtet wurden, wäre es in der Tat nicht zu viel verlangt, wenn zu diesem wunderbaren Erfolg (hârika muvaffakiyet) mit dem Band "Zülfikâr-i Mu'cizat" aus der Risale-i Nur, der mit dem Stift Ahmed Nazifs, der bis jetzt schon sehr viele Gegner hatte, der verfolgt wurde und der sich dennoch nicht dazu herabwürdigen lässt, etwas einfach geschehen zu lassen, geschrieben wurde, ein Band, der mit Tausenden Exemplaren Tausende Male mehr als meine Person sagt und mit Tausend Zungen und Tausenden Briefen frei und ohne ein Hindernis wirksam unterrichtet (ders), nicht nur die Vögel herbeieilen würden, sondern sich sogar eine Schar von Engeln (melek) und Geistwesen (ruhanî) verkörpern und dazu Glück wünschen (tebrik) könnten. Auch wir sprechen über diese kleinen Helden aus Isparta Tausende Male "Gott möge sie segnen (bârekâllah)!" und "Wie wunderbar hat doch Gott dies alles bewirkt (mâsâallah)!" und "Gott möge euch zum Erfolg verhelfen (veffakakümullah)!" Von ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) beglückwünschen wir sie und erinnern an die Notwendigkeit der Umsicht (ihtiyat) und Vorsicht (dikkat) in dieser sehr großen Aufgabe (vazife). * * * Ich habe einen Brief von unserem Bruder Mehmed Zekeriya, der sich in der Umgebung von İnebolu aufhält und den Lichtern (Nurlar) mit seiner schönen Handschrift einen großen Dienst (hizmet) leistet. Er hat meine Sorgen aufgehoben und mir eine große Freude bereitet. Er schreibt, dass er es sich jetzt zur Aufgabe gemacht hat, den Kindern beizubringen, den Qur'an zu lesen und ihnen Unterricht im Glauben (iman) zu erteilen, was ja heute eine Aufgabe (vazife) der Lichter (Nurlar) ist. Schreibt ihm also, dass dieser Dienst (hizmet) genauso wertvoll ist, wie der, den er früher für die Lichter (Nurlar) geleistet hat. Des Weiteren erfüllen die vielen Abhandlungen (risaleler), die er bisher abgeschrieben hatte, nun an seiner Stelle den Dienst an der Verbreitung der Lichter (Nurlarin nesrine). Er soll also nicht besorgt sein. So bewahrt (muhafaza) er sich also auch weiterhin seinen alten Platz (makam) unter uns. * * * In den letzten Tagen las ich aufgrund meiner inneren Unruhe das Gebet (Evrad-i Bahaiye) diesmal nicht auswendig, sondern aus dem Buch ab. An dessen Ende (âhir) las ich dann auch noch den Schluss (ihtitam-i Bahaiye), einen Abschluss (hâtime), den ich noch nicht kannte, weil ich ihn bis dahin noch nicht gelesen hatte. Auf geht's!, sagte ich, diesmal will ich auch das lesen. Da sah ich: Auf einer Seite standen zwischen den langen, sechseinhalb Zeilen neunzehn Mal die Worte "Licht Licht Licht (Nur)"... So bin ich denn zu der festen Überzeugung gelangt, dass auch Sah-i Naksibend genau wie Gausu-l'adham die Risale-i Nur und ihren heiligen Dienst (kudsî hizmet) visionär (kesfen) entdeckt, von ihr lobend berichtet (haber) und auf sie hingewiesen hat. Ich habe daraufhin nur diese sechs Zeilen, die Zeile am Anfang und die letzte Zeile zu meinem dreißigjährigen Gebet (Bahaiye virdime) hinzugefügt, in der Absicht (niyet), den Beistand dieser Engel (melek) für die Verbreitung der Lichter (Nurlarin intisarina) zu erbitten. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Das Leiden der von dieser überwältigenden Feuersbrunst Betroffenen (musibetzede) in Isparta hat mich sehr stark mitgenommen. Denn so wie ich in vielerlei Hinsicht selbst zu einem Ispartaner geworden bin, ist diese segensreiche Stadt (mübarek sehir) mit ihrem Stein (tasiyla) und Staub (topragiyla) in meinen Augen von großer Bedeutung und gilt als die Câmi-ül Ezher der Lichter (Nurlar) und als der Sitz (merkez) der Medreset-üz Zehra. Sagt zu diesen Betroffenen (musibetzede) meinerseits: So wie eine Überlieferung es ausdrückt (nass-i hadîs), gilt alles Hab und Gut der Gläubigen (ehl-i iman), die bei solchen Unglücken (musibet) zu Schaden gekommen sind, als Almosen (sadaka). Besonders jetzt in unserer Zeit verwandeln (inkilab) sich all ihre vergänglichen Güter (fâni mal) bis zum Hundertfachen eines Almosens in beständige (bâki), ja in ein Vielfaches ewiger (ebedî) Güter. Darum ist es notwendig, seine Lage in Geduld (sabir) zu betrachten und dafür zu danken. Möge ihnen Gott, der barmherzige Allerbarmer (Erhamürrâhimîn), noch in dieser Welt (dünya) für ihren Verlust, der als Buße für ihre Sünden (keffaret-üz zünub) gilt, seine Güte (ihsan) schenken (insâallah). Mögen das Unglück und alle seine Folgen nunmehr vergangen sein (geçmis olsun)! Möget ihr einen klaren Kopf bewahren (basiniz sag olsun)! Macht euch keine Sorgen mehr um das, was jetzt nutzlos geworden ist (faidesiz merak etmeyiniz)! Zweitens: Ein Grund für derartige Unfälle liegt in einem hässlichen Fehler des Menschen (beser). Daher ist Isparta, welche Quelle und die Medresse der Lichter (Nurlarin menbai) ist, mehr als alle anderen Orte verpflichtet (borçlu) und ist es seine Aufgabe (vazife), die Ehre (hürmet) dieses Heiligen Monats (Ramazan-i Serif) und seinen Wert aufrechtzuerhalten (muhafaza) und die Lichter zu schützen (Nurlari himaye) und verpflichtet, die islamischen Kennzeichen (seair) gegen Ausschweifungen (sefahet) aufrechtzuerhalten. * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 لَوْلاَكَ لَوْلاَكَ لَمَا خَلَقْتُ اْلاَفْلاَكَ {"Wäre es nicht für dich, ja wäre es nicht um deinetwillen gewesen, so hätte Ich sicherlich nicht die Welt erschaffen."} Um diesen Satz zu erkären, wird der folgende Satz zitiert: "Auch wenn diese Anrede äußerlich an den Propheten, mit dem Friede und Segen sei, gerichtet ist, wendet sie sich eigentlich indirekt an das Leben (hayat) und die Lebewesen selbst...", bedarf jedoch einer Korrektur. Denn die universelle mohammedanische Wahrheit (hakikat) ist sowohl das Leben (hayat) des Lebens als auch das Leben der Schöpfung (kainat) als auch der Spiegel der gewaltigen Erscheinung des Gewaltigen Namens Gottes (İsm-i A'zam), das Licht (Nur) aller beseelten Wesen (zîruh), der Urkern des Kosmos (çekirdek-i aslî), das Ziel der Schöpfung (gaye-i hilkat) und die beste Frucht (meyve-i ekmel). {der Mensch ist die Frucht am Baum der Schöpfung (A.d.Ü.)} Daher bezieht sich diese Anrede zunächst unmittelbar auf ihn, sodann auf das Leben (hayat) und das Bewusstsein (suur) und am Ende auf den Dienst und die Anbetung Gottes (ubudiyet) nach seinen Anweisungen (hesab). {d.h. den Anweisungen des Propheten (A.d.Ü.)} Ein anderes Beispiel: Hier nun einige Sätze, die naturwissenschaftlich (felsefe) zu verstehen sind: "Im Verlauf der Zeit (mürur-u zaman) bildete (bagla) sich die Erdkruste (kabuk), diese verwandelte (inkilâb) sich in Erde (toprak), danach kamen (husule) die Pflanzen (nebatat) zustande und am Ende entstanden (vücud) dann die Tiere (hayvanat)." Dergleichen Formulierungen sind vom Standpunkt der Erschaffung (icad) und der Schöpfung Gottes (hilkat-i İlahî) philosophisch (felsefe) zu verstehen, was jedoch nicht zu den Erklärungen der Risale-i Nur hinsichtlich der Kunst (san'at) und Erschaffung Gottes (icad-i İlahî) passt. Mein lieber Bruder Abdülmecid! Wie dem auch sei: Trotz dieser winzig kleinen Fehler hast du also einen sehr genauen und vollständigen (mükemmel) Unterricht (ders) in den beispiellosen Zeugnissen über die Auferstehung (hasir) im "Licht (Nur)" bekommen, so wie du auch ein ganz besonderer Schüler (mümtaz sakird) des Alten Said gewesen bist, was ein beredtes (kuvvetli) Zeugnis dafür ist, dass du so wie Gott es wollen möge (insâallah) auch einmal ein ebenso vollkommener Schüler (mükemmel sakird) und ein aufmerksamer Lehrer (muallim) in der Risale-i Nur sein wirst. Ich möchte zu einer passenderen Zeit einige Wörter korrigieren oder etwas abschwächen, um deine Abhandlung unter dem Titel einer "Ausführlichen Anmerkung zur Frage der Wiederauferstehung" (Hasir Mes'elesine Bir İzahli Hasiye) in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufzunehmen und sie denen zusenden, die wie du von dem "Licht" (Nur) einen vollkommenen Unterricht erhalten haben. Du bist mit deinen Kindern und Fuat jeden Tag in meinen Gebeten (dua) und Gedanken (manevî) miteingeschlossen. Ich beglückwünsche (tebrik) dich von ganzem Herzen (canim) und in meiner Seele (ruh) dazu, dass du jetzt hinsichtlich deiner offiziellen Aufgabe (vazife-i resmi) den Kindern den ruhmreichen (Azîmüssan) Qur'an lesen lehrst. Dazu sende ich dir auch tausendfach Gottes Segen (bin bârekâllah). Teilt (teblig) allen Freunden und Verwandten sowohl in deiner Umgebung als auch in meinem Heimatdorf (memleket Nurs) meinen Gruß (selâm) mit. Da die Bände "Zülfikâr Mu'cizat" und "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) mit den Kopiermaschinen in beiden Zentren (merkez) vervielfältigt werden, solltest du dich jetzt mit deinem schönen Stift, mit deiner Kenntnis, mit ganzer Kraft (kuvvet), aufmerksam und konzentriert um die Korrektur (tashih) kümmern. Dein Bruder Said Nursî * * * Ist Re'fet schon operiert worden? Wie geht es ihm jetzt? Ich bin darüber in Sorge. Und wir haben viel für ihn gebetet (dua). Den Band "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), den Hatice, die Tochter des heldenhaften Ahmed aus Sava, abgeschrieben hat, hat der heldenhafte Tahirî jemandem in Istanbul anvertraut (emanet). Da dieses Exemplar die Frauen dazu anspornt, Nurdschus zu werden, darf es nicht verloren gehen. Wenn es nicht mehr gebraucht wird, also nicht mehr vonnöten ist, soll es wieder zu mir zurückgeschickt werden. Zum Ramadan, zur Heiligen Nacht der Bestimmung (leyle-i kadr) und den kommenden Feiertagen sende ich euch meine herzlichen Glückwünsche (tebrik). Als ich in Kastamonu war, waren unter den engsten Schülerinnen (Nur'un has sakirdleri) viele mit den Namen Âsiye, Ulviye, Lütfiye, Zehra, Serife, Hacer, Necmiye, Nimet, Aliye jeden Tag in Gedanken geistig bei mir anwesend, um ihren Anteil an meinen Gebeten (dua) und geistigen (manevî) Verdiensten zu empfangen. Und genauso ist es auch heute noch. Ich vergesse euch nicht. So sind mir dieser Tage auch Ulviye, Lütfiye plötzlich wieder eingefallen. Am nächsten Tag habe ich dann von ihnen beiden Briefe und Geschenke erhalten. Es war ein Zeichen ihrer Treue (sadakat). Und obwohl es seit alters her meine Gewohnheit (âdetim) ist, keine Geschenke anzunehmen, habe ich trotzdem in dieser Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) den Kittel (cübbe) und den Pullover (yelek) angezogen und sie so im Namen aller Schüler (Nur sakirdleri) in Kastamonu von Âsiye angenommen. Doch um nicht meinen Grundsätzen (kaideme) zuwiderzuhandeln, sollen sich Lütfiye und Ulviye dafür von meinen Abhandlungen (risaleler), die sich bei Emin befinden, aussuchen, welche sie wollen oder aber Mehmed Feyzi und seine Kameraden sollen auf meine Kosten diejenigen abschreiben, die sie ausgewählt haben. Auch die unschuldigen Kinder dieser Schwestern, die häufig zu mir kamen, gehören zum Kreis der Unschuldigen unter den Schülern (Nur sakirdler) und ich erinnere mich öfter an sie. * * * Ich lobe (hamd), preise (sena) und danke (sükür) dem Herrn unendlich dafür, dass diese eure Briefe all meine vielen bedrängenden Sorgen sowohl über Hüsrev, seine Kameraden und ihr Kopiergerät als auch über Nazif, seine Helfer und deren Gerät, als auch darüber, ob sie diesen neuen heiligen Dienst (kudsî yeni hizmet) fortsetzen können, nun ausgeräumt haben. Dafür sei Gott Tausende Male Dank (elhamdülillah)! Am vorigen Tag, nachdem ich eure Briefe erhalten hatte, machte ich sogar mit einem Wagen einen Ausflug. Da flog plötzlich ein Wiedehopf (hüdhüd-ü Süleymanî), der im Qur'an ein Lob erhalten hat, hin und her, als wollte er eine frohe Botschaft überbringen, hüpfte über die Straße, folgte unserem Weg fünfzehn Minuten lang, hüpfte auf der Straße von rechts nach links, flog auf, kam wieder zurück und verhielt sich auf eine derart erstaunliche Weise, wie wir sie noch nie zuvor beobachtet hatten. So bin ich denn zu der Überzeugung gelangt, dass ich morgen eine erfreuliche Nachricht bekommen würde. Das habe ich auch Nureddin gesagt, der den Wagen fuhr. Auch er war erstaunt über das merkwürdige Verhalten dieses Vogels. Plötzlich verschwand er wieder, weil wir sein Geheimnis (sirr) entdeckt hatten (ifsa). Am nächsten Tag habe ich sowohl den tröstlichen Brief von Nazif und die neuen Produkte seines Kopiergerätes als auch den Brief von Abdurrahman Salahaddin empfangen, den ich bereits erwartet hatte (medar-i merak), in dem er mir mitteilte, dass der Gouverneur (Vali) Nevzad, der mich in Ankara wegen dieses Hutes (sapka) belästigt (sikinti) hatte, Selbstmord (intihar) begangen hat und somit seine Ohfeige und seine Strafe mit eigener Hand bekam, und ferner, dass es überhaupt keine Angriffe (taarruz) wegen des Dienstes (hizmet) an das "Zülfikâr" gegeben hat, der Dienst sich also fortsetzt; dass also die Helden der Medreset-üz Zehra ihren Dienst an das "Zülfikâr" ohne Aufregung weiterverfolgen. So haben sie mir also die wahre Sachlage (hakikat-i hali) erläutert. Die Glückwunschbriefe der Helden von Atabey, mit denen ich in engem Kontakt stehe, der Erben (vâris) von Lütfü, sowie der Stellvertreter (vekil), der Nachfolger (vâris) und der zum Dienst (hizmet-i Nuriye) befähigten Kameraden des großen, leider inzwischen verstorbenen (merhum) Hâfiz Ali, von Tahirî und Abdullah Çavus, sowie die sinnvollen (manidar) und wahrheitsgemäßen (hakikatli) Antworten des Imams von Aliköyü Ali auf die Fragen der Verwaltungsbeamten (hükûmet) in diesem neuen Angriff, die sehr mannhaft (merdane) waren und auf eine Weise, wie es Schülern (Nur sakirdler) zukommt, habe ich also erhalten und sagte deshalb: So hat sich denn die frohe Kunde des Wiedehopfs als wahr erwiesen. Wie die Abhandlung "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa Risalesi) diejenigen, die in der Natur (tabiat) ertrunken sind, vor dem Irrtum (dalalet) rettet und in dieser Zeit für jeden, besonders aber für diejenigen, die dem Zweifel und der Verleugnung (inkâr) verfallen sind, notwendig und ein Elexir (tiryak) ist, genauso sind das "Zülfikâr" auch für die Gläubigen (ehl-i iman), für die Gelehrten (ehl-i ilm) und besonders für diejenigen, die den Qur'an auswendig kennen (hâfiz), unentbehrlich (elzem). Für jeden, der den Qur'an auswendig kennt (hâfiz-i Qur'an), ist dieser Band (mecmua) in dieser Zeit unbedingt notwendig (ihtiyac). Dieses Werk, das die Wunderhaftigkeit (i'caz) des Qur'an in vierzigfacher Hinsicht erklärt, muss man in der Hand eines jeden Hâfiz finden können. Bis jetzt hat die Weltgeschichte (tarih) noch zu keiner Zeit gezeigt, dass diejenigen, die sehr viele verschiedene Gruppen und Schulen (meslek) angegriffen haben, wie die Risale-i Nur es tut, in einem solchen Grade mit einer sehr geringen und kaum bedeutenden Kritik davongekommen wären. Ja, sie haben dafür sogar bei hundertfach geringerer Anstrengung einen hundertfach heiligeren Dienst (kudsî hizmet) geleistet, einen Kampf gekämpft (mücahede), und sind dafür doch nur ein-, zweimal inhaftiert worden, was doch nur unbedeutend und nur vorübergehend war, sich jedoch im Ergebnis als positiv (hayirli) herausgestellt hat, und sie haben zudem zwei, drei Gefängnisaufenthalte nicht als Unglück (musibet) sondern als eine Zeit der Gnade (inayet), ja als erfolgreich (fütuhat), erfahren. Allen Tausende Grüße (selâm) und Gebete (dua) für ihre weiteren Erfolge (muvaffakiyet). * * * Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass in diesen Zeiten (sira), in denen "Zülfikâr" und "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) unbedingt so oft vervielfältigen (teksir) zu müssen so sehr an der Zeit (hengâm) ist, während doch die Drucker in ihren unreinen Herzen {sie arbeiten nicht reinen Herzens und um Gotteslohn (A.d.Ü.)} noch zögern, dieses erstaunliche Gerät genau zur selben Zeit (zaman) so leicht in unsere Händen gelangt ist, was doch ein Hinweis aus dem Verborgenen (isaret-i gaybiye) für die Hochschätzung (makbuliyet) dieser beiden Bände ist, ein wunderbares Gnadengeschenk (hârika ikram) der Güte Gottes (inayet-i İlahiye) und zugleich ein Wunder (keramet) der Lichter (Nurlar). Während sie mich um eines gewöhnlichen Briefes wegen achtmal ganz offiziell gequält und schikaniert haben, indem sie mich fragten: "Wer hat ihn geschrieben?", gleicht dieses Gerät, das achthundert Seiten auf eintausendfünfhundert Exemplare und eine Million Seiten steigert, mit Sicherheit einem Nurdschu, der in der Tat aus dem Verborgenen (gayb) zu unserer Hilfe gekommen ist, und einem Schreiber mit Tausend Stiften. Darum schadet es nicht, wenn einige Seiten ein wenig blass ausgefallen sind. Die sauber gedruckten Seiten genügen uns ja schließlich. Die Blätter, die nicht gut lesbar sind sollen also separat zusammengebracht werden und diejenigen, welche die diamantenen Stifte haben, sollen jeder ein, zwei Bogen korrigieren. Einmal, als in einem Land der Zugverkehr eingeführt wurde, regten sich die Kutscher darüber auf und sagten: "Unsere Arbeit gilt nichts mehr." Als sich hingegen durch die Einführung des Zuges die Werksamkeiten im Lande vervielfältigten, verdoppelte sich zugleich auch der Bedarf an Kutschern. Möge also Gott es wollen (insâallah), dass sich in ähnlicher Weise auch die Anzahl derer, welche "das Licht (Nur)" abschreiben, nicht erlischt, vielmehr den Schreibern durch ihre Schrift im Buch ihrer Taten (defter-i a'mal) ihre guten Werke (hasenat) nur noch zahlreicher eingetragen werden. * * * Ich habe mich gegen jede Art Schikanen (tazib) der Politiker (ehl-i siyaset) zu Geduld (sabir) und Ausdauer (tahammül) entschlossen, indem ich sage: حَسْبُنَا اللهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Hasbünallahü ve ni'melvekil". "Gott ist mein Genügen: Welch vortrefflicher Sachwalter."} Ich stehe mit Kâzim Karabekir seit alter Zeit in Verbindung. Behält er etwa immer noch seinen tapferen Weg (merdane meslek) bei, welcher der Grund zu dieser Verbindung (münasebet) war? Wenn er immer noch so wie früher ist und den Lichtern (Nurlar) keinen Schaden zufügt und wenn es möglich ist, dass er für das "Licht" einen Beitrag leisten (Nur faidesi) kann, und wenn er mir noch immer freundschaftlich (dost) gesinnt ist, könnt ihr ihm meinen Gruß (selâm) überbringen. Da sich aber nun einmal die Politiker (ehl-i siyaset) nicht dazu herablassen, sich um ihres Ewigen Lebens (hayat-i bâkiyesi) willen der Risale-i Nur zuzuwenden, erlaube auch ich es mir nicht, mich um dieses - im Vergleich zu jenem Leben (hayat) - nicht einmal fünf Para werten vergängliche Lebens (hayat-i fâniye) willen bei ihnen zu melden und mich um meiner Ruhe (istirahat) willen bei ihnen zu beklagen (sekva) oder gar sie um etwas zu bitten (rica). * * * * Wir haben zwei große und sehr schöne lichtvolle Geschenke (hediye-i Nuriye) von Küçük Ali erhalten, welcher der perfekte Erbe (tam vâris) des verstorbenen (merhum) Büyük Ali und in seiner vollkommenen Art (tam bir sistemi) ein vollendetes Abbild (tam misli) und der Nachfolger (helef) des verstorbenen (merhum) Abdurrahman und einer der Großen (pehlivan) unter den Gesegneten (mübarek) und ihr Held (kahraman) ist. Am Schluss des "Zülfikâr" ist aber der Abschnitt aus dem "Hizb-i Nuriye" nicht geschrieben worden; er soll also auch diesen Abschnitt mit seiner wunderbaren (hârika) Handschrift abschreiben und mir zusenden. * * * (Anmerkung): In meiner Heimat (memleket) ist es allgemein üblich (âdet), dass einer der Schüler der Medresse (Medrese talebeleri), sobald er ein Buch beendet hat oder mit einem neuen Buch beginnt, entweder etwas Süßes (tatli) anbietet oder eine Mahlzeit (meftuhane) serviert oder einen kleinen Nachtisch (mahtumane) reicht. Genau diese Regel (kaide) haben wir mit den Trauben (üzüm) von Kâtib Osman erlebt. Gleich nachdem ich die Korrektur (tashih) des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), den er abgeschrieben hatte, beendet hatte, kamen als Nachtisch diese Trauben. Sie waren eine wahrhaft süße Feinkost (tatli bir latife) und eine anmutige Erinnerung an das Leben (sirin bir hatira-i hayat) in der Medresse . Da im "Licht" (Nur) das Mitgefühl (sefkat) grundlegend (esas) ist, sind die Frauen in dieser Hinsicht den Männern weit voraus und halten sich deshalb mit aller Macht an den Lichtern (Nurlar) fest. Wenn ich hier die "Brüder" (kardes) anspreche, meine ich zugleich mit den Brüdern auch die "Schwestern" (hanim hemsire). Denn in all meinen Briefen sind stets auch sie meine Ansprechpartnerinnen (muhatab). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Macht euch bitte keine Sorgen (merak). Nur um eurer Gebete (dua) willen, teile ich euch nochmals von meiner Krankheit mit, was ich euch ja schon vorher geschrieben hatte, dass sie nämlich die Folge eines Attentates (sû'-i kasd) und z.Zt. besonders heftig ist. Verfallt aber nicht deswegen in Angst und Schrecken (telas). Unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dass meine Rezitationen (evrad), aber auch meine Korrekturarbeiten (vazife-i tashih), kein Hindernis für mich sind. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass darin ein großes Verdienst (sevab) und auch etwas Gutes (hayir) liegt. Ich selbst bin jedenfalls in gewisser Weise zufrieden. Darum sollt auch ihr nicht besorgt (müteessir) sein. Denn meine Aufgabe (vazife) ist nun nahezu beendet. Die Risale-i Nur, besonders ihre Bände (mecmua), aber auch ein jeder ihrer Abschnitte (nüsha) kann Saids Aufgabe besser erfüllen als eure gute Meinung (hüsn-ü zan) über ihn, und das tut sie ja auch. Ein jeder Opferbereite (haslardan fedakâri) unter den aufrichtigen Schülern (Nur sakirdleri) vermag die Aufgabe dieses Said vollkommen zu versehen. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass sie es auch in Zukunft stets einwandfrei tun werden. Sollte es eines Tages keinen Said mehr unter euch geben, können die Werke (mecmua), die doch Hunderte geistige (manevî) Saids sind, und Tausende sichtbare (maddi) Saids unter euch diesen aufrichtigen (hâlis) und vollkommenen Dienst versehen und tun es ja auch schon. Aufgrund dieser Tatsache (hakikat) messt bitte meiner Person und all den Dingen, die mich selbst betreffen, keine weitere Bedeutung bei. Nur betet (dua) recht häufig für mich. Helft mir in meiner Schwäche, meinem Alter und all dem, was mich so überaus traurig (teessürat) macht, mit euren Gebeten, von denen ich ja ohne Zweifel weiß, dass sie angenommen (makbuliyet) werden. Die Auswanderung (hicret) der unschuldigen (masume), seligen (merhume) und segensreichen (mübarek) Nurdschu "Hicret" des heldenhaften Tahiri aus dieser Welt (dünya) hinüber ins Paradies (Cennet) hat mich wirklich (hakikaten) traurig gemacht. Der Abschied einer solchen Nur-Schülerin (Nur sakirdi), eines bedeutenden, fleißigen, unschuldigen Kindes hat mich um des Dienstes willen (Nur hesabina) sehr betroffen (müteessir) gemacht. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass an ihrer Stelle viele eintreten und ihren Platz nicht unausgefüllt lassen werden. So wie schon heute plötzlich ein noch ziemlich kleiner Haydar aus Usak auftauchte und uns fröhlich stimmte, indem er sagte; "Ich werde die Aufgabe (vazife) meiner heimgegangenen (hicret) Schwester übernehmen." Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), möge Hicrets Eltern und Verwandten beste Geduld (sabr-i cemil) schenken (ihsan) und Hicret ihnen zur Fürsprecherin machen und auch diese selig verstorbene (merhume) mit meiner eigenen verstorbenen (merhume) Schwester "Hanim" im Paradiese (Cennet) glücklich machen. Âmîn. Teilt Usakli Haydar meinerseits mit, dass ich ihm alles Gute (tebrik) wünsche, für seinen Erfolg (tevfik) im Dienst (Nur hizmeti) bete (dua), nachdem er nun in die Gruppe der unschuldigen Kinder (Nur'un masumlar taifesi) aufgenommen wurde. Auch begrüße (selâm) ich seinen Lehrer (hoca) "İzzet" sehr. * * * Die Schüler (Nur sakirdler) haben sich niemals auf die Politik eingelassen und sind niemals Mitglied irgendeiner Partei geworden. Denn der Glaube (iman) ist Allgemeingut (mâl-i umumî). Er hat in jeder Gruppe die, welche seiner bedürfen (muhtaç) und die, welche ihn tragen (sahibler). Parteilichkeit gibt es darin nicht. Er bildet nur gegen den Unglauben (küfr), den Atheismus (zindika) und den Irrtum (dalalet) eine Front. Auf diesem Weg (Nur meslegi) ist die Grundlage (esas) die Brüderlichkeit aller Gläubigen (mü'minlerin uhuvveti). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Da ist noch eine Angelegenheit (mes'ele), über die zu euch zu sprechen schon seit langem notwendig (lâzim) gewesen wäre, was ich aber wieder vergessen hatte. Es ist dies Folgendes: Die meisten Ayat, die in der Abhandlung (Risale) über die "Wunderhaftigkeit des Qur'an (Mu'cizat-i Kur'aniye)" behandelt wurden, sind Ayat, die entweder für die Ungläubigen (mülhid) zu einem Anlass der Kritik (medar-i tenkid) wurden, oder gegen die es vonseiten der Naturwissenschaftler (ehl-i fen) Einwände (itiraz) gab, oder die den Einflüsterungen und Zweifeln (vesvese) der Teufel (seytan) unter Dschinnen (cinnî) und Menschen (insî) ausgesetzt waren. So erklärte das Fünfundzwanzigste Wort die Wahrheiten (hakikat) und den feinen Sinn dieser Ayah auf die Weise, dass anhand der wissenschaftlichen Regeln (ilmî kaideleri) bewiesen wurde, dass die Punkte, welche die Ungläubigen (ehl-i ilhad) und die Naturwissenschaftler für fehlerhaft hielten, Blitze der Wunderhaftigkeit (i'cazin lemaati) und Quellen der Vollkommenheit (kemalâtinin mense'leri) und der Beredsamkeit des Qur'an (belâgat-i Kur'aniye) sind. Um keine Unklarheiten (bulanti) hervorzurufen, wurden unmissverständliche Antworten gegeben, ohne dabei ihre Zweifel zu erwähnen. Nur im ersten Kapitel des Zwanzigsten Wortes werden mit einigen Ayat, wie: وَ الشَّمْسُ تَجْرِى ٭ وَ الْجِبَالَ اَوْتَادًا {"die Sonne läuft" (Sure 36, 38) - "und die Berge zu Masten" (Sure 78, 7)} auch ihre Zweifel erwähnt. Diese Abhandlung (risale) über die Wunderhaftigkeit des Qur'an (Mu'cizat-i Kur'aniye) wurde zwar überaus kurz und bündig (muhtasar) und in Eile geschrieben, sie erklärt aber die obigen Ayat in einer gelehrten (âlimane), tiefschürfenden (derin) und prägnanten Art, welche die Gelehrten (âlimler) hinsichtlich ihrer Rhetorik (ilm-i belâgat) und der arabischen Sprache (ulûm-u arabiye) in Bewunderung versetzt. Zwar kann dabei nicht jeder aufmerksame Zuhörer (ehl-i dikkat) ein jedes Thema (bahis) voll und ganz verstehen und seinen Nutzen (istifade) daraus ziehen, doch hat in diesem Garten ein jeder seinen wichtigen Anteil. Da sie in Eile und unter verworrenen Umständen (müsevves haletler) verfasst wurde, finden sich in ihrer Ausdrucksweise (ifade) und in ihrer Wortwahl (ibare) einige Fehler. Dennoch erklärt sie vom wissenschaftlichen (ilim) Standpunkt aus betrachtet den Sachverhalt (hakikat) einiger sehr wichtiger Fragen. * * * Da sich die Risale-i Nur nun einmal durch die Druckmaschine zu verbreiten beginnt und die Schüler und Lehrer, die die neue Wissenschaft und Weisheit lernen, in großer Zahl von der Risale-i Nur gefesselt sind, ist es mit Sicherheit notwendig, einen Sachverhalt zu erklären. Es ist dies wie folgt: Es ist nicht die Wissenschaft als solche, die von der Risale-i Nur angegriffen und die von ihr scharf kritisiert wird, sondern nur ihr verderblicher Teil. Denn der Teil der Wissenschaft und der Lehre, welcher für das gesellschaftliche Leben der Menschen, die Ethik, die menschlichen Werte und für den Fortschritt des Handwerks dienlich ist, stimmen mit dem Qur'an überein. Vielmehr ist er dem Verständnis der Lehre des Qur'an dienlich und kann ihr nicht widersprechen. Diesen Teil berührt die Risale-i Nur nicht. Was den anderen Teil der Wissenschaft betrifft, ist er ein Grund, die Menschen in den Irrglauben, die Glaubenslosigkeit und in den Sumpf des Naturalismus zu stürzen. Außerdem fördert er Ausschweifungen und ein liederliches Leben und hat die Gottvergessenheit und den Irrtum zur Folge und kämpft durch seine außergewöhnlichen Werke, die wie Zauberei wirken, gegen die wunderbaren Wahrheiten des Qur'an. Daher greift die Risale-i Nur in den meisten ihrer Abschnitte, prägnanten, überzeugenden Vergleichen und durch kraftvolle Gegenüberstellungen diesen Teil der Wissenschaft, der auf Abwege geraten ist, an und kritisiert ihn heftig. Die Risale-i Nur berührt aber nicht die geradlinigen und exakten Wissenschaften. Darum kommen Schüler und Lehrer zur Risale-i Nur, ohne zu zögern und ohne etwas gegen sie einzuwenden. Und so müsste es eigentlich auch sein. Aber es ist möglich, dass unsere heimlichen Gegner, die in ihrer Verlogenheit einen Teil der Geistlichen auf eine ganz und gar sinnlose und unberechtigte Weise gegen die Risale-i Nur, die doch in Wahrheit Eigentum der Leute der Medresse und der Geistlichen ist, missbraucht hatten, auch das Ego einiger Adepten der Wissenschaft, das so stolz ist auf seine Bildung, kitzeln und es gegen die "Licht"-Abhandlungen missbrauchen. Aufgrund dessen ist es angemessen, wenn dieser Sachverhalt am Anfang der Werke "Stab Mosis" und "Dhulfikar" erwähnt wird. * * * Ein Bruder aus dem Dorf Mülayim, einer Gemeinde der Stadt (nahiye) Eflani in der Provinz Safranbolu Eflani, der ein pensionierter Lehrer (muallim) und ein aufrichtiger Schüler (Nur has sakird) ist, möchte um der Veröffentlichung und des Druckes der Lichtabhandlungen (Nurlar) willen so ziemlich den größten Teil seines Vermögens spenden (teberru) und bittet daher um dessen Annahme (kabul). Ich kann die opferwillige und aufrichtige (hâlisane) Bitte dieses aufrichtigen und wahrhaftigen (hâlis ve has) Bruders nicht ablehnen. Da ich mich aber meiner persönlichen Grundsätze (kaide-i sahsiye) wegen nicht um irdische Dinge (dünya mallari) kümmere und deshalb keinerlei Beiträge (muavenet) für mich entgegennehme, kann ich den Sinn und Zweck (maslahat) in diesem Fall nicht erkennen. Ich überlasse daher diese Angelegenheit (mes'ele) Hüsrev und Tahirî, den beiden Helden in dem größeren und kleineren Isparta, und ihren Kameraden (arkadas), sowie Nazif und seinen Mitarbeitern (refik). Ich kann eine derartige, so große Wohltat, als einen Segen (sevab) für die Veröffentlichung der Werke (Nur'un nesri) nicht unterbinden (mani'). Ihr könnt also entweder die ganze beabsichtigte (niyet) Summe oder nur einen Teil davon annehmen. Von der Summe, die ihr annehmen wollt, könnt ihr den einen Teil für den Großraum Isparta gebrauchen und den anderen Teil für das Kopiergerät im inneren Isparta verwenden. Ihr könnt also das, was er von seinem Vermögen geben will, entweder als Spende (teberru), oder wie andere Spender für eine spätere Gegenleistung (mukabele) entgegennehmen, indem ihr ihm entweder etwas von den Lichtabhandlungen (Nurlar) gebt, oder was er sich sonst so wünscht, und so unseren aufrichtigen Bruder (has kardes) zufriedenstellen. * * * Während ich die "Acht Hinweise (Rumuzat-i Semaniye)" schrieb, war ich bei ihrer Abfassung sowohl in großer Eile und vertraute zugleich auf das, was ich noch im Gedächtnis (mahfuzat) hatte, und habe dann annäherungsweise zwei Vergleiche gemacht. Damit habe ich zudem aufgrund der Berechnungen alter Gelehrter (üleman) die Geheimnisse (esrar) der Buchstaben im Qur'an (hurufat-i Kur'aniye) hinsichtlich ihrer Wunderhaftigkeit (i'caz) verfasst. Später haben wir die Erklärungen des Verfassers des berühmten Großen Wörterbuches (Kamus-ül Lügat) von Mecdüddin-i Firuz Abadî in seinem sehr bekannten und hochgeschätzten Kommentar (tefsir-i meshur ve makbul) mit dem Titel "der Maßstab" (El-Mikyas) über Buchstaben und Wörter (hurufat ve kelimat) im Qur'an nachgeschlagen und gesehen, dass 90/100 mit unseren eigenen Berechnungen übereinstimmen (tevafuk). Nur an etwa fünf oder zehn Stellen konnten wir Widersprüche feststellen. Daraufhin habe ich noch eine kritische (tahkik) Berechnung angestellt. Da stellte es sich dann heraus, dass die unsrige richtig (tahakkuk) war, die seinige jedoch auf einem Fehler der Drucker beruhte. Da man aber nun einmal bei den Übereinstimmungen in derartigen großen Summen kleine Bruchzahlen und kleine Differenzen vernachlässigen kann, konnte ich daher keine Zeit mehr finden, den ganzen Qur'an mit all seinen Buchstaben (hurufat), Worten (kelâm) und Wörtern (kelimat) in einer wortgetreuen, kritischen (tahkik) Art zu berechnen und die Feinheit seiner Wunderhaftigkeit (letaif-i i'caziye) damit am Ende abzuschließen (tam takviye). Dazu ließen mir diese Bösgesinnten (zalim) keine Zeit. So habe ich mich denn mit meinen angenäherten Vergleichen (takribî mikyas), meinen Erinnerungen (mahfuzat), den Berechnungen alter Gelehrter (üleman) und den Zahlenangaben zu den Gebeten (dua) im Thronschatz der Gebete (Kenz-ül Ars) begnügt. * * * Ich habe einen Brief von Nazif Çelebi erhalten, in dem er uns im Namen unserer aufrichtigen Schüler (hâlis kardes) in Inebolu zu unserem Festtag (Bayram) beglückwünscht (tebrik) und uns mitteilt, dass der Dienst (hizmet) am "Zülfikâr" in aller Vorsicht (dikkat), Achtsamkeit (ehemmiyet) und Umsicht (ihtiyat) fortgesetzt wird, dass er auch die "Wunder des Qur'an" (Mu'cizat-i Kur'aniye) beendet sowie einen Teil des dazugehörigen Anhangs (zeyiller) vollendet hat, und ebenso auch, dass der "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und die "Wunder Mohammeds" (Mu'cizat-i Ahmediye), welche Abdurrahman Salahaddin mit den Missionaren aus Amerika in vier, fünf Monaten gemeinsam gelesen hat, in einer vertrauenswürdigen (emin) Weise in unserem Namen der Câmi-ül Ezher geschenkt (hediye) und übersandt hat, und ferner, dass Ahmed Kureysî, der ein bedeutender Schüler (Nur sakird) ist, für die Ausgaben ihres Kopiergerätes 500 Banknoten gab. Wir beglückwünschen (tebrik) diesen heldenhaften Bruder Nazif und die Nurdschus in Inebolu, die überaus ernsthaft (ciddî), standhaft (sebatkâr) und ihrem Dienst voll und ganz verbunden sind, sowie Ahmed Kureysî und seine Kameraden (rüfeka) sowohl zu ihrem Festtag (Bayram) als auch zu ihrem stets fortgesetzten Dienst und ihrer großen Treue (yüksek sadakat), sowie zum Druck des "Zülfikâr", zu ihrem Erfolg (muvaffakiyet) und zu Salahaddins Bemühungen, die Beziehung (münasebet) der Medreset-üz Zehra mit der Câmi-ül Ezher zustande zu bringen, von ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen Erfolg schenken. Âmîn. Und möge Er ihre Dienste (hizmet) voll und ganz annehmen (makbul). Âmîn. * * * Da die beiden Bücher, welche an die Gelehrten (ülema) der Câmi-ül Ezher gesandt wurden, nicht von mir korrigiert (tashih) wurden, finden sich bestimmt noch Fehler (sehiv) bei einigen Konsonanten (hareke) und in einigen arabischen Wörtern. Besonders in der Zusammenfassung der Zusammenfassung (Hülâsat-ül Hülâsa), die am Ende arabisch ist, habe ich nach den grammatischen Regeln (İlm-i Nahiv) bei den Konsonanten (hareke) in Exemplaren, die von anderen abgeschrieben wurden, viele Fehler (sehiv) gefunden. Darum sollt ihr jeweils ein Exemplar des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und des "Zülfikâr", {(*): Ich kann ein "Zülfikâr" und einen "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), die ich hier bei mir habe und auch schon teilweise korrigiert hatte, an euch senden. Nachdem ihr sie gemeinsam gelesen und miteinander verglichen habt (mukabeleden sonra), könnt ihr dann, wenn ihr wollt, eure Exemplare nach Ägypten senden.} welche durch die Kontrolle (tedkik) der Hocas mit guten arabischen Kenntnissen gegangen sind, zu einer Zeit, die ihr für günstig (münasib) haltet, an die Câmi-ül Ezher senden und ihnen dabei schreiben, dass die Medreset-üz Zehra als eine Tochter (mahdum) und Schülerin (talebe) für ihre Abhandlungen (Nur Risaleleri) sehr der Zuwendung (sefkat) von Câmi-ül Ezher bedarf, eine Schülerin (sakird), die den Angriffen von heftigen Feinden ausgesetzt ist, ein kleines Amt (daire) und gewissermaßen eine Filiale (sube) dieser großen Câmi-ül Ezher, welche doch das Haupt (bas) aller Medressen ist und so die islamische Welt (âlem) stets erleuchtet (tenvir). Darum erwarten wir von ihrem erhabenen Beistand (ulüvv-ü himmeti), dass dieser hochgeehrte Meister (âlîkadr üstad), liebevolle Vater (müsfik peder) und große Lehrmeister (mürsid-i a'zam) sich freudig um seine hilflosen Kinder (bîçare evlâd) und Schüler (sakird) bemüht (hamiyetkâr) und ihnen bestens hilft. Was die beiden Bücher betrifft, die den nachsichtigen Augen (nazar-i müsamaha) dieser liebevollen Gelehrten (sefkatli allâme), unseren so hoch verehrten Meistern (üstad), vorgelegt wurden, so sind diese unsere beiden Lektionen (ders) {die beiden Bücher (A.d.Ü.)} in der Weise präpariert, dass ein Schüler (talebe) am Abend seinem Vater (baba) und Lehrer (üstad) seine Lektion (ders), insoweit er sie verstanden hat, niederschreibt und abgibt. So sollt ihr diesen Brief schreiben. * * * Ich habe von unserem ganz besonders wichtigen Bruder Muharrem einen Brief erhalten, der uns im Namen von Hüsrev aus Denizli, mit dem ich in sehr engem Kontakt stehe, der ein überaus wichtiger Mittelpunkt (merkez) für die Risale-i Nur ist, in kurzer Zeit sehr viel Arbeit für das "Licht" (Nur) geleistet hat, und im Namen seiner überaus ernsthaften und treuen Mitarbeiter (sadik rüfeka), besonders des gerechten Richters (hâkim-i âdil), im Namen von Muharrem und Hâfiz Mustafa und aller anderen zu unserem Festtag begrüßt (Bayram tebrik), und dabei auch über Hasan Feyzis sehr heftige und gefährliche Krankheit berichtet. Dabei bin ich zu der festen Überzeugung (kanaat-i kat'iyye) gelangt, dass Hasan Feyzi genauso wie der selige Märtyrer (sehid) Hâfiz Ali den größten Teil meines Unglücks (musibet) mit übernommen und sich so geistig (manevî) aufgeopfert (fedakârlik) hat. So wie Hâfiz Ali aufgrund einiger Anzeichen (emare) an meiner statt in die Zwischenwelt (berzah) hinübergegangen ist, so ist es auch ein geradezu überzeugender Hinweis, dass unser Bruder Hasan Feyzi, der mir stets so viel Mitleid (aciyan) entgegenbringt und mich stets mit so viel Liebe (sefkat) betrachtet, während meiner genau gleichen Krankheit, zur selben Zeit, mit gleicher Dauer (müddet), in gleicher Art, mit den gleichen Symptomen (tevafuk), mit den gleichen Schwierigkeiten (sikinti) beim Stuhlgang, geistig (manen) meine Krankheit teilweise übernommen hat. Bei dieser Übereinstimmung (tevafuk) in vierfacher Hinsicht gibt es nur einen einzigen Unterschied: Meine Erkrankung war die Folge einer Vergiftung (zehir), einer Intoxication (tesemmüm), seine hingegen infolge einer Erkältung. Mit Sicherheit tröstet (teselli) ihn nun die "Abhandlung für die Kranken (Hastalar Risalesi)" an unserer Stelle und der Frage nach seinem Befinden während eines Krankenbesuches (iyadet-ül mariz). Das Bewusstsein aber, dass das geduldige Ertragen seiner Krankheit sehr verdienstreich (sevab) ist, verwandelt sein Unwohlsein (sikinti) in Frohgemutsein (sürur). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm eine schnelle Genesung (sifa-i âcil) schenken (ihsan). Âmîn! * * * In Barla hatte ich einmal in der folgenden Abhandlung (risalah) dieses Gleichnis (temsil) dargestellt: Da reisen einmal zwei Männer nach Istanbul. Einer von ihnen hat bereits neunundneunzig seiner hundert Freunde in Istanbul. Darum möchte auch er sehnsüchtig (istiyak) dorthin reisen. Ein anderer aber möchte genau das Gegenteil usw. Etwa in diesem Sinne wurde nun das Folgende geschrieben. Ich bin also jetzt unter dem Einfluss meiner Krankheit genauso wie der Mann im obigen Beispiel und habe eine Zeitreise in meine Vergangenheit unternommen und bin in meiner Phantasie wieder in den Städten, in denen ich damals gelebt hatte, umhergewandert. In jeder Stadt konnte ich nur noch ein, zwei meiner damals noch hundert Freunde aus jener Spanne meines damals ach so schönen Lebens wiedertreffen. Die anderen sind nun schon im Land des Zwischenreiches (berzah)... Ich habe sogar gesehen, dass Molla Davud, in meinem Dorf Nurs auch mein einziger Vetter (amucazadem) und mein Schüler selig (merhum) zu meinen alten Freunden und Verwandten in das Zwischenreich hinüber gewechselt ist. In den Städten Barla und Kastamonu, deren jede eine in den letzten zwanzig Jahren für mich wie eine zweite Heimat gewesen waren, habe ich nur noch zwei von drei Freunden wiedergesehen, und auch die anderen beiden sind bereits auf dem Sprung zu gehen. Aufgrund dieser, wenn auch nur vorgestellten, Situation (hakikat) fällt es mir denn auch gar nicht mehr schwer, in das Zwischenreich, das wir in Wirklichkeit (hakikaten) im Licht der Lichter (Nurlarin isigiyla) lichtvoll (nuranî) erkennen, hinüberzuschreiten, vielmehr erfasst mich geradezu ein Verlangen (istiyak) danach. Dass diejenigen, die nun an meiner statt sowohl meine Aufgabe (vasife) erfüllen als auch mich selbst einen so großen Anteil an all dem Segen (sevab) für die gemeinsam geleistete Arbeit erwerben lassen und nach mir noch hunderte von Hüsrevs, Tahirîs, Mustafas, Nazifs, Osmans, Abdurrahmans, Alis, Sabris, Feyzis, Ahmeds, Mehmeds, Âtifs, Mustafas, Sadiks, usw. Mutige (bahadir) der Lichtabhandlungen (Nurlar) in der Welt (dünya) zurückbleiben, erleichtert mir den Abschied (ölüm) sehr. Nur im Hinblick auf meine Sünden (günah) sterbe ich, im Hinblick auf meine guten Werke (hasenat) lebe ich jedoch weiter, wofür ich Gott unendlich danke (Allah'a hadsiz sükrediyorum). * * * Erstens: لِكُلِّ مُصِيبَةٍ اِنَّا لِلّٰهِ وَاِنَّا اِلَيْهِ رَاجِعُونَ {"(In allen Leiden:) Fürwahr, Gottes sind wir. Und fürwahr, zu Ihm kehren wir zurück." (Sure 2, 156)} Der Abschied (vefat) des seligen Hasan Feysi, der zu den Helden der Risale-i Nur gehört und den Platz (makam) von Hâfiz Ali ersetzte, ist ein großer Verlust (zayiat) für Denizli, für den Kreis der Risale-i Nur, für dieses Land und für die islamische Welt (âlem). Möge Gott es so wollen (insâallah), dass er selbst durch seine so aufrichtigen (samimî), wahrhaftigen (hâlis) und außerordentlichen Erläuterungen (beyanat) und Unterweisungen (ders) den Boden zur Ausbildung vieler Hasan Feyzis an seiner statt vorbereitet hat, bevor er von uns ging. Gleich meinem Neffen (biraderzadem) Abdurrahman hat er in ein, zwei Jahren für die Lichter (Nurlar) ebenso viele wertvolle Dienste (hizmet) geleistet wie andere nicht in zehn Jahren. Sowohl er als auch Abdurrahman versahen eine zehnjährige Aufgabe in ein, zwei Jahren, als wüssten sie bereits, dass sie sehr bald von dieser Welt (dünya) würden scheiden müssen. Ich wünsche dem seligen Hasan Feyzi zu seinem Hinscheiden (vefat) aus dieser Welt um seiner selbst willen alles Gute und Gottes Segen (tebrik) und teile den Leuten in Denizli und dem Land (memleket), besonders aber dem Kreis des Lichtes (Nur), mein herzliches Beileid (ta'ziye) mit. Einen solchen wahrhaftigen Gläubigen (hakikî mü'min), einen feinsinnigen Gelehrten (müdakkik bir âlim), einen großen Dichter (edib), Lehrer (muallim), einflussreichen Prediger (tesirli bir vaiz) und Professor (müderris), der an den beiden so verschiedenen Flügeln der beiden Welten {Diesseits und Jenseits (A.d.Ü.)} (zülcenaheyn) lebt und steht, zu verlieren, ist ein großes Unglück (musibet). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), es so wollen (insâallah), dass aus dem Lagerfeuer der Helden (ocak), {Helden werden am Lagerfeuer (focolare) geboren (A.d.Ü.)} wie in Denizli, viele hervorgehen, die sich im Geiste (ruh) Hasan Feyzis den Abhandlungen (Nurlar) widmen und sie verbreiten (nasir) werden. So wie ein Korn in die Erde fällt und stirbt (vefat), jedoch mit hundert Körnern aus einer Ähre wieder aufersteht, setzen wir unsere Hoffnung (ümid) auf die Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i İlahiye), dass auch Hasan Feyzi so eine heilige Ähre (kudsî bir sünbül) hervorbringen wird. So werden noch viele Hasan Feyzis aus diesem Kreis des Lichtes (Nur) hervorgehen und ihre Aufgabe (vazife) noch wirksamer erfüllen. Zweitens: Nun sollte aber auch ein jeder von uns unserem heldenhaften Bruder in das Buch seiner Guten Werke (defter-i hasenati), so wie er sie uns vorgelebt hatte (hayatta kaldigi gibi), unsere geistlichen (manevî) Verdienste schreiben, und zwar nicht nur im allgemeinen Rahmen (umumda), sondern auch ganz persönlich (hususî) diesem unserem Bruder schenken. Ich habe mich entschlossen, auch ihm neben Hâfiz Ali, Hâfiz Mehmed, Ahmed aus Sava und Mehmed Zühdü als fünftem im engsten Kreis der großen Heiligen (evliya-i azîm) meine geistlichen (manevi) Verdienste zu spenden. Seine Artikel (fikralar) über die Abhandlungen (Nurlarin intisari), die unter schwierigen Umständen große Dienste (hizmet) bei der Veröffentlichung "des Lichtes" (Nur) geleistet haben, wie sie in der Briefsammlung (Lâhika) enthalten sind, könnt ihr am Schluss einiger Bände (mecmua), die ihr für angemessen (münasib) haltet, jeweils einen dieser recht bedeutsamen (tesirli) Briefe hinzufügen. Am Schluss des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und des "Zülfikâr" finden sie sich bereits, damit diese so lebendigen Artikel (canli fikralari) an seiner statt in den Abhandlungen (Nurlar) dienlich sein können. Zudem teilt den Verwandten in seinem Haus, das einmal eine winzig kleine Schule (medrese-i Nuriye) war, seinen Gefährten und Schülern (talebe) und den Schülern (Nur sakirdleri) in der großen Schule (medrese-i Nuriye) in Denizli und Umgebung mein herzliches Beileid (ta'ziye) mit (teblig) und sagt ihnen an meiner Stelle: Ich bin in meinem ganzen Leben nicht in einem solchen Grade über den Tod eines Menschen (vefat) so betrübt (müteessir) gewesen und habe so sehr über ihn geweint. Zudem hat sich jetzt der Grund meiner heftigen Wut und der Verwirrung in meinem Gedächtnis herausgestellt (tahakkuk), über die ich euch in meinem vorherigen Brief geschrieben hatte, und die mit dem Tage des Todes (vefat) unseres heldenhaften Bruders begonnen hat. Und diese Wirkung (tesir) hat sogar meine Willensfreiheit (ihtiyar) aufgehoben. Ich hatte dem, der bei mir seinen Dienst versah, bereits mein Testament (vasiyetim) mitgeteilt, der Meinung, dass ich sterben würde. Hasan Feyzi war mir wie meine andere Seele. So bekam ich denn die Nachricht von seinem Tode (ölmüs) und so ist er gestorben (ölüyor). Und sogar den Brief von seinem Tode (vefat) hielt ich ganz und gar im Gegensatz zu meiner sonstigen Gewohnheit (âdet) anderthalb Stunden in meiner Hand und öffnete ihn nicht. Wie dem auch sei ... Zu all diesen meinen bitteren Schmerzen kam mir am Ende die Güte Gottes (inayet-i İlahiye) zu Hilfe (imdad). So habe ich denn nicht nur allen Nurdschus aus ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) mein Beileid (ta'ziye), sondern sogar frohen Mutes (mesrurane) sowohl mir selbst als auch ihm Gottes Segen (tebrik) gewünscht. Möge also nun Gott ihn tausendmal segnen (bârekâllah), sich Tausende Male seiner erbarmen (rahmetullah). Dies ist nun endlich der Tag seiner Entlassung (terhis) und so eigentlich aller Grund zu Jubel und Begeisterung. Drittens: Während ich noch mit Bedauern (teessüf) daran dachte, dass der selige (merhum) Hasan Feyzi in das Zwischenreich (berzah) gegangen war und seine Stelle (vazife) nun unbesetzt blieb und dass doch seine Eigenschaften (sifat) als ein großer Lehrer (muallim) mit seinen naturwissenschaftlichen Kenntnissen (mütefenninlik) an einer Schule der Wissenschaften (mekteb-i fünun), in denen er die Schüler der Lichtabhandlungen (Nurlar) förderte (sevk), für viele Schüler und Lehrer (mektebliler) ein prächtiges Vorbild (nümune-i iktida) war, bekam ich unerwartet einen Brief von Hâfiz Hasan aus Daday, der in der gleichen Art sowohl ein Lehrer (muallim) war, während er und seinen beiden Kinder (mahdum) zugleich auch Nurdschus sind, er auch den Namen Hasan trug und Ahmed Fuad, einen außergewöhnlichen und opferbereiten Lehrer (muallim) so wie diese beiden Hasan, in den "Kreis des Lichtes (Nur)" brachte (vesile). Von ihm hatte ich seit drei Jahren überhaupt keinen Brief mehr von ihm erhalten und wusste daher auch nichts von seinem Zustand (hal), auch nicht, ob er noch weiter für die Lichter (Nurlar) arbeitete. Da habe ich denn gesagt: ein Lehrer (muallim) Hasan ist gegangen, an seiner Stelle sind ein Lehrer Hasan und ein weiterer sehr opferbereiter Lehrer Ahmed gekommen. Zu gleicher Zeit trat ein Hasan aus Bolvadin, der auf Wallfahrt (hac) gewesen und hier neu angekommen war, an meine Seite, trat in den Kreis des Lichtes (Nur) ein, nahm einige Abhandlungen (risalah) mit, und auch er begann nun das Licht voran (tenvir) zu tragen. Drei, vier Stunden später kam Hayri, ein Arzt, der viele gute Werke (hayirli) tut und ein Hüsrev und Feyzi von Emirdag ist, zu mir und sagte: "Abdurrahman, einer der bedeutenden hiesigen Schullehrer (mekteb muallim) möchte Schüler (Nurlara talebe) werden. Wenn es Ihnen recht (kabul) wäre, möchten wir ihm den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) geben." Ich sagte: "Gebt ihn ihm!" (Dieser Lehrer (muallim) diente "dem Licht" (Nur) im gleichen Maße wie Feyzi.) Zudem las ich inzwischen den Brief des Bruders Mustafa Osman, der wie der verstorbene (merhum) Hasan Feyzi in einer nur kurzen Zeit viel gedient (hizmet) hat. Er war am selben Tag gekommen. In ihm spricht er von dem Schüler (mektebli) Mustafa, der dem Gymnasium in Kastamonu in gewisser Hinsicht teilweise die Ehre seines Besuches erwiesen (sereflendiren) hat und sich jetzt bemüht, die Universität (Dâr-ül Fünun) zu erleuchten (nurlandirmak), und von seiner vorsichtigen Korrespondenz (ihtiyatkârane muhabere), indem er an das Druckrecht (matbuat kanununu) erinnert, damit der Dienst an den Lichtern (Nurlar) wegen des Kopiergeräts (Nur makinesi) keinen Schaden erleidet. {(Anmerkung): Wo einige Zeitungen (ceride), die den Kommunismus, den Atheismus und die Grundlagen (esas) des Anarchismus verbreiten, nicht durch das Druckrecht (matbuat kanunlar) beeinträchtigt (ilismedi) werden, wie kann es dann die Kopiermaschine für die Bücher "Zülfikâr" und "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) beeinträchtigen (ilisebilir), welche in einer sehr wirksamen (tesirli) Weise helfen (hizmet), den Grundstein dieses Landes (millet) und Volkes (vatan) (den Islam (A.d.Ü.)) aufrecht zu bewahren (muhafaza)? Und weshalb beeinträchtigen sie (ilisirler) sie eigentlich? Darüber bin ich allen Ernstes (hakikaten) erstaunt.} Ich sagte: Unendlicher Dank (sükür) sei Gott dafür, dass zwar der eine Lehrer (muallim) entlassen (terhis) wurde, doch nun an seiner Stelle zwei Hasan und zwei Mustafa und drei Lehrer und noch ein fleißiger Lehrer mit ihrer Arbeit (vazife) auch die Aufgabe (vazife) des Helden von Denizli versehen. So weist denn dieser Sachverhalt (hal) darauf hin, dass nach dem Dahinscheiden von Hafis Ali an seiner statt Denizli gekommen ist und so seinen Schmerz (acisi) vergessen ließ; genauso ist auch ein Hasan Feyzi dahingegangen und wird an seiner statt nun ein Haus der Wissenschaft (dâr-ül fünun) kommen! Möge Gott es so wollen (insâallah), dass auch dieses seinen Schmerz (acisi) bald vergessen lassen wird. Grüße (selâm) an alle Brüder! * * * Erstens: Der Dienst (Nur'a hizmetleri) des heldenhaften Nazif und seiner Kameraden (arkadas), die tatsächlich (hakikaten) im gleichen Geiste (ruh) und der gleichen Treue (sadakat) stehen wie Nazif, sei es nun mit dem Gerät oder auf andere Weise, ist eine Aufgabe, welche dieses Land (memleket) sehr zu Dank (minnetdar) verpflichtet. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen zum Erfolg (muvaffak) verhelfen, âmîn. Da die Erzeugnisse ihres Gerätes insbesondere sowohl verziert (zînetli) als auch klar (açik) und korrekt (sihhatli) {(Anmerkung): Auf den diesmaligen vierundzwanzig Seiten finden sich nur an zwei, drei Stellen ein ح "ch" aus dem ein خ "kh" wurde, sonst weiter nichts. Viele Wörter fehlen zwar, doch ist die Bedeutung (mâna) verständlich. Nur konnte ich noch nicht das Ganze durchsehen.} sind, ist dies ein großer Erfolg (muvaffakiyet). Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), hat Nazif viele Salahaddine und Ibrahime gegeben. Er möchte, dass ich den Anfangstext des "Zülfikâr" mit meiner eigenen Handschrift schreibe. Da ich die vier Matrizen, die er mir geschickt hat, wegen meines Unwohlseins nicht selbst mit meiner Handschrift schreiben kann, soll nun mein ständiger Schreiber schreiben, was ich sage, und nur einige Wörter möchte ich selber schreiben. Ich habe von Bruder Nazif drei Arten materieller Geschenke (teberrük) erhalten, die er sowohl im Namen der Nurdschus in Istanbul als auch in Inebolu als Geschenk zum Festtag (Bayram) und zum Neuen Jahr geschickt hat. Ich habe sie alle, wenn auch gegen meine Grundsätze (âdet), in ihrem Namen akzeptiert (kabul). Möge Gott mit ihnen zufrieden sein, âmîn. Um ihretwillen habe ich meine Prinzipien (kaidem) gebrochen. Das geistige (manevî) und paradiesische (firdevsî) "Zülfikâr" des Lichtes (Nur), den Küçük Ibrahim, der ein zweiter Salahaddin ist, und auch die beiden Bücher, die uns Bruder Mustafa Osman, der den überwiegenden Teil der Worte in schönster Weise abgeschrieben hat und der getreu (sadakat) und mit dem Licht (Nur) verbunden (alâka) ist wie Nazif, im Namen der Nurdschus in Safranbolu gesandt hat, sie alle zusammen haben wir erhalten. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), nach der Anzahl der Buchstaben des "Zülfikâr" und dieser beiden Bücher die Verdienste für Ibrahim, Mustafa und Izzet und ihren Mitarbeitern (refik) und Helfern in das Buch der Guten Werke (defter-i a'mal) eintragen lassen und ihnen für jeden Buchstaben hundertfachen Segen schenken, âmîn. In der Tat hat Mustafa Osman zwei bedeutende und sehr eifrige Flügel (cenah) gefunden. Genauso wie Nazif seinen Salahaddin und Ibrahim gefunden haben, so hat auch er den Lehrer Ahmed Fuad und Mustafa Oruç gefunden, der an der Universität (dâr-ül fünun) ist. Möge Gott es wollen (insâallah), dass er mit diesen beiden als seinen Flügeln in seinem Dienst (Nur hizmeti) viel gute Arbeit leisten wird. Ja, gewissermaßen (te'sirli) lindert in diesen Zeiten (sira) der Eintritt solcher Leute wie Mustafa Oruç und des Lehrers (muallim) Ahmed Fuad in den Dienst (hizmet-i Nuriye) sogar auf wirksame Weise den Schmerz über den Abschied (vefat acisi) Hasan Feyzis, des Helden von Denizli. Küçük Ibrahim wurde für Nazif zu einem zweiten Salahaddin und arbeitet zusammen mit seinen Kindern, seinem Bruder und seiner Ehefrau (rifika) mit Hilfe seines Gerätes sehr ernsthaft an dem Licht (Nur). Sâlih, Gülcü, Hüseyin, Osman, Zühdü, İzzet, Ömer und andere Nurdschus dort, deren Namen alle in deinem Brief stehen, setzen standhaft (sebatkârane) und ohne sich erschüttern (sarsilmadan) zu lassen ihren Dienst (Nur hizmeti) fort, was uns besonders glücklich (mesrur) macht. Dieses Land (memleket) wird ihnen überdies in Zukunft stets zu Dank (minnetdar) verpflichtet sein. Es ist einfach wunderbar, wie sehr Gott (mâsâallah) durch sie bewiesen hat, dass İnebolu nun ein kleines Isparta und eine vollkommene Medresse (medrese-i Nuriye) geworden ist. Zweitens: An Mustafa Oruç, der ein sehr fleißiger Nurdschu der Universität (mekteb) ist, die mit dem Dorf "Nurs", mit meinem Beinamen (lâkab) "Nursi" und mit den Abhandlungen (münasebet) der Lichter (Nurlar) in Verbindung steht, und der mit seinen Fähigkeiten (kabiliyet) einem Abdurrahman oder Salahaddin gleich zu achten ist, haben wir, nachdem wir ihm vorher einige Bücher in der alten Schrift geschickt hatten, nun auf seinen Wunsch und auf seine Bemerkung hin, dass die Studenten (talebe) an der Universität sie sehr brauchen und danach verlangen (müstak), auch acht, neun Abschnitte in der neuen Schrift schicken lassen. Aber dieser junge Schüler (sakird) hat noch wenig Erfahrung (tecrübe) und das reicht nicht aus, um die Abhandlungen (Nurlar) gut zu bewahren (himayesi kâfi) und in würdige (lâyik) Hände legen zu können. Damit sie nicht ungelesen (muattal) liegen bleiben, ist es notwendig, dass die Schüler (Nur sakirdler) und besonders diejenigen, die in Istanbul selbst oder dort irgendwo in der Nähe wohnen oder dort gerade zu tun haben (ugrayan), ihm bei der Verbreitung des Lichtes (Nur'un nesri) wie auch bei seiner Bewahrung (himaye) behilflich sind. Drittens: Dass der verstorbene (merhum) Hasan Feyzi, der ein geistlicher (manevî) Held von Denizli ist, zu dem verstorbenen (merhum) Hâfiz Ali hinüberging, der ein Held von Isparta ist, macht uns zwar sehr traurig (müteessir), doch sagen wir, wie der getreue (siddik) Muharrem, der einer seiner weitaus besten Schüler (gayet has bir talebesi) und ein aufrichtiger Schüler (Nur'un hâlis bir sakird) ist: Er ist in gewisser Hinsicht nicht gestorben, vielmehr hat er seine Aufgabe (vazife) sehr schnell erledigt und ist in der Welt des Zwischenreiches (âlem-i berzah) zur Ruhe (istirahat) eingegangen, d.h. er wurde entlassen (terhis). Er und Hâfiz Ali helfen nun durch ihre geistige (manen) Fürsprache (sefaat) und durch ihre Werke, die sie zurückließen und durch die sie noch immer für das Licht wirksam (tesirli Nur hakkinda) sind, weiter und arbeiten somit geistig (manen) gemeinsam für das Licht (Nur). Da sie im Geiste (manevî) sicherlich als Märtyrer (sehid) gelten, so wie ein Schüler (talebe) der arabischen Grammatik (İlm-i Nahiv), von dem in der Elften Problemstellung der Fruchtabhandlung (Meyve'nin Onbirinci Mes'ele) die Rede ist, sich noch in der Medresse aufhält, erhoffen (ümid) wir doch sehr (kuvvet) von der Barmherzigkeit Gottes (merhamet-i İlahiye), dass Hasan Feyzi mit Hâfiz Ali über die Wahrheit (Nur hakikatlar) spricht und sie sich im Kreise der verstorbenen Nurdschus (vefat eden Nurcular) beschäftigen. Möge Gott, der Gerechte, es wollen (İnsâallah Cenab-i Hakk), dass sich noch recht viele Hasan Feyzis im Kreise um das Licht (Nur dairesi) ausbilden lassen und seine Aufgabe (vazife) in dieser Welt weiterführen werden. {(Anmerkung): Bis wir einen neuen heldenhaften Bruder finden, der die verschiedenen Aufgaben (vazife) dieses verstorbenen (merhum) Bruders für "das Licht" (Nur) vollkommen erfüllen kann, einer, den die Brüder (sakirdler) als gut erkennen (tensib) und der ausgewählt (intihab) werden wird, nachdem sie sich darüber beraten (mesveret) haben, soll jeder Schüler beginnen, in der Art einer Arbeitsteilung (taksim-ül a'mal) diese Aufgaben, zu übernehmen. "Demirbas Ali Osman, in Isparta ist dir also diese Aufgabe zugefallen." Zudem soll jemand, der mit den Lichtern (Nurlar) genauso sehr wie seine Brüder verbunden (alâkadar) ist, nach der Beratung der dortigen Brüder sogleich die Funktion (vaziyet) von Hüsrev aus Denizli übernehmen, damit sein Platz nicht unbesetzt bleibt. Er soll die Kappe (takke), die ich ihm geschenkt hatte, bewahren (muhafaza), bis derjenige erscheint, der sie wahrhaft für sich beanspruchen (sahib) darf.} Es war also jedenfalls ein Fehler, dass dieser gesegnete (mübarek) Bruder nicht vor den offiziell verordneten Medikamenten (resmi ilâçlar) zurückscheute, so wie ich das tat. Als ich selbst noch mehr litt (izdirab) als er, habe ich nicht nach materiellen Medikamenten (maddî ilâçlar) gefragt, indem ich sagte, dass mir das Gebet genügt ("Nurcularin duasi yeter"), habe niemanden nach seiner Meinung (fikr) über die Krankheit gefragt und sparte mir so jeglichen Argwohn. So gelang es also diesem verstorbenen (merhum) Bruder leider nicht, mir in diesem Punkt (muvafakata muvaffak) zu entsprechen. Da er in seinen prächtigen Artikeln (fikralar) über die Abhandlungen (Nurlar hakkinda) versprach, sich für diesen armen Bruder (bu bîçare kardes) {Ustadh spricht über sich selbst. (A.d.Ü.)} zu opfern (kurban), beendete er rasch seine Aufgabe (Nur vazifesi) und suchte in jener Welt die Ewige Ruhe (istirahat âlemi). So wünsche ich denn all seinen Verwandten wie auch all seinen - gleich Muharrem - ehrenwerten aufrichtigen Schülern (kiymetli ciddî talebeler) und den Nurdschus in Denizli und Umgebung nochmals mein Beileid (ta'ziye). Auch sollen sie - gleich uns - ihre geistlichen Verdienste (hasenat) diesem Verstorbenen (merhum) zuteilwerden lassen, so als wäre er hinsichtlich seiner geistlichen Verdienste nicht gestorben, sodass vielmehr dieser Segen (hasene) auch weiterhin in das Buch seiner guten Werke (defter-i hasenat) eingetragen wird. Mit diesen Worten senden wir ihnen allen Tausende Grüße (selâm) und ihm {dem Verstorbenen (A.d.Ü.)} tausendmal Gottes Erbarmen (rahmet). Viertens: Es ist keineswegs merkwürdig (acib), dass sich dieser, einem Wiedehopf (hüdhüd) ähnliche, Vogel von Mustafa Yildiz, der zu den Helden aus dem Dorfe Sava, das einmal mit Tausend Stiften für die Abhandlungen (Nurlar) arbeitete, und ein bedeutender Schüler (sakird) "des Lichtes" (Nur) ist, sich gleich Salomos Wiedehopf (Hüdhüd-ü Süleyman) gegenüber den Arbeiten für "das Licht" (Nur isleri) so ungewöhnlich verhalten (hârika vaziyetleri) hat. Es gibt dafür noch mehr solche Beispiele. Die Verbundenheit der Vögel mit den Abhandlungen der Lichter (Nurlar) hat sich in vielen Fällen bewahrheitet (tahakkuk). Sadik Bey, der im Gefängnis (hapis) für mich, für den Zusammenhalt (ittihad) der Nurdschus und für den guten Umgang (tevafuk) der Gefangenen (mahpus) mit den Nurdschus zusammen mit Hilmi einen wirklich (hakikaten) unvergesslichen Beitrag (hizmet) geleistet hat und in seiner Heimat (memleket) vor seiner Inhaftierung und danach heldenmütig arbeitete und so seinem Namen (Sadik = der Getreue) voll und ganz entsprach, der mir im Namen seiner Verwandten wie auch seiner Mutter ihre Glückwünsche (tebrik) sendet und mir dabei mitgeteilt hat, dass er zuhause in meinem Namen ein Opfer (kurban) {zum Opferfest (Kurban Bayrami) (A.d.Ü.)} dargebracht hat, wünschen wir tausendmal Gottes Segen (bârekâllah) und sagen "mâsâallah". {es ist wunderbar, was ihr alle im Namen Gottes für uns getan habt. (A.d.Ü.)} Osman, Sâlihs Sohn, der ein Schüler (talebe) der Risale-i Nur ist und uns durch Sadik Bey seine Grüße (selâm) übermittelt, grüßen wir gleichfalls und teilen ihm mit, dass er nun in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) aufgenommen (kabul) wurde. * * * يُوزَنُ مِدَادُ الْعُلَمَاءِ بِدِمَاءِ الشُّهَدَاءِ {"Bei der Wiederversammlung wird die Tinte, welche die Gelehrten für die Wahrheit verwandt haben, dem Blut der Märtyrer gleichgeachtet, erhält deren Wert."} مَنْ تَمَسَّكَ بِسُنَّتِى عِنْدَ فَسَادِ اُمَّتِى فَلَهُ اَجْرُ مِاَةِ شَهِيدٍ {"Wer in einer Flut der Ketzerei, inmitten eines Stroms von Irrlehren, an den Edlen Sitten und der Wahrheit des Qur'an festhält und ihr dient, wird den Lohn von hundert Märtyrern gewinnen."} Anhand einer Inspiration (ilham), die von diesen beiden Überlieferungen (hadîs-i serif) herrührt, wollen wir hier nur einige von zahlreichen Segnungen (faide) der Niederschrift der Risale-i Nur sowohl in jener als auch in dieser Welt (dünyevî ve uhrevî) erläutern (beyan), welche in der Risale-i Nur erklärt und durch die Erfahrungen (tecrübe) ihrer Schüler (sakirdler) bestätigt (tasdik) worden sind. Der Fünffache Gottesdienst (ibadet): 1. Sie ist der geistige Kampf gegen die Leute des Irrweges, welcher der wichtigste Kampf ist. 2. Sie ist der Dienst, bei dem man seinem Meister zur Verbreitung der Wahrheit Hilfe leistet. 3. Sie ist der Dienst, den man den Muslimen im Glauben leistet. 4. Sie ist das Studium der Wissenschaften, das man mit dem Griffel betreibt. 5. Sie ist eine Art der Anbetung, die man im Nachsinnen vollzieht und die manchmal in einer Stunde mehr Segen bringen kann als ein Jahr der Anbetung. Sie birgt außerdem auch noch fünf Vorzüge im weltlichen (Leben): 1. Segen für den Unterhalt (risq). 2. Ruhe und Frohsinn im Herzen. 3. Leichtigkeit beim Erwerb des Lebensunterhaltes. 4. Erfolg bei der Arbeit. 5. Die Tugend des Schülerseins verleiht einen Anteil an den aufrichtigen Gebeten aller Schüler der Risale-i Nur. Mit dem Stift den Lichtern zu dienen (Nurlara hizmet) und in Treue (sadakat) ihr Schüler (talebe) zu werden, hat zwei wichtige Früchte zum Ergebnis: 1. Aufgrund eines Hinweises der Ayat des Qur'an steigt man im Glauben (iman) in das Grab (kabr). 2. An den geistlichen (manevî) Verdiensten aller Schüler (sakirdler) im Geheimnis der geistigen Körperschaft (sirket-i maneviye sirriyla) im Kreise des Lichtes (Nur dairesi), der Segnungen (hasenat) aller teilhaftig zu werden. Zudem in der Zeit des Mangels an Schülern in die Klasse (sinif) der Schüler der Religonswissenschaften (talebe-i ulûm-u diniye) einzutreten, welche die Hochachtung (hürmet) der Engel (melaikeler) empfangen haben, {(Anmerkung): Dies steht aufgrund der klaren Schau (kat'î müsahede) einiger Leute der inneren Schau (ehl-i kesf) fest (sabit).} um danach in der Welt des Zwischenreiches (âlem-i berzah) - wenn er die richtige Einstellung (talii) gefunden und zum Erfolg (muvaffak) gelangt ist - wie Hâfiz Ali und der bekannte Schüler, von dem in der "Frucht-Abhandlung" (Meyve) gesprochen wird, das Leben der Märtyrer (süheda hayati) zu erlangen. * * * Der Text, der am Anfang der Werke, die durch das Kopiergerät vervielfältigt werden, geschrieben werden soll, ist folgender: Da die Gerichtshöfe (mahkeme) sowohl in Ankara als auch in Denizli und ihre Sachverständigenkommission (ehl-i vukuf) zwei Jahre lang alle Exemplare (eczalar) der Risale-i Nur durchforscht (tedkik) und daraufhin unseren Freispruch (beraet) und die Rückgabe (teslim) sämtlicher Abhandlungen der Risale-i Nur übereinstimmend beschlossen haben, steht ihrer Veröffentlichung (nesir) nun nichts mehr im Wege. Die Durchführungen zugunsten der Religion (din) sowohl in den Schulen (mektebler) als auch in den Moscheen (câmiler) von Isparta dürfen zu den geistigen Erfolgen (manevî fütuhat) des "Zülfikâr" gezählt werden. Wie Isparta zur Medresse (Nurlarin medresesi) wurde, so möge nun Gott es auch wollen (insâallah), dass sie auch noch andere Provinzen (vilayet) unterrichtet (ders); und möge nun Gott es auch wollen (insâallah), dass sie auch das erste schöne Beispiel (hüsn-ü misal) und gute Vorbild (nümune-i imtisal) für die islamischen Kennzeichen (seair-i İslâmiye) wird. {(Anmerkung): Obwohl ich mich eigentlich überhaupt nicht mit Politikern (ehl-i siyaset) beschäftige, kam mir heute zufällig zu Ohren, dass sich ein Teil der atheistischen Abgeordneten (dinsiz meb'uslar) während einer Versammlung darum bemüht hat, wieder einige Moscheen zu schließen. Zur selben Zeit sehen meine Vergiftung (tesmim) und die tödliche Krankheit von Hasan Feyzi auch nicht nach einem Zufall (tesadüf) aus. Diese drei Attentate (sû'-i kasd) sehen zur gleichen Zeit so aus, als ob sie miteinander zusammenhingen. Zwei von ihnen sind aber letztendlich doch gescheitert. Nur eines hat einen unserer Helden von uns genommen.} * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Während die Leiden, welche in diesem heftigen materiellen wie geistigen (maddî ve manevî) Winter während einer qualvollen (sikintili) materiellen wie geistigen Krankheit mich bedrängten (sikarke), die aus der Möglichkeit erwuchsen, dass ich diese Welt verlassen (dünyadan müfarakat) und von sehr vielen mir innerlich verbundenen Nurcu-Brüdern würde Abschied (iftirak) nehmen müssen, kamen unerwartet Siddik Süleyman und Sabri, unsere Kontaktperson des Lichtes (Nur), im Namen aller Brüder aus der dortigen Umgebung, und meine leiblichen Verwandten, stellvertretend (manasi) für Abdülmecid und Abdurrahman, hierher. Ich danke Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk'a sükrediyorum), ihre Ankunft ist mir wie ein Gegengift (panzehir) zur Arznei geworden. Ich habe sie entgegen meinen Prinzipien (âdet), was auch immer nun geschehen möge, zu mir eingeladen und sie sind auch gekommen. Etwa zwei, drei Stunden habe ich alle meine Sorgen (merak) beiseitegeschoben und wir haben besonders, indem ich mich nach den Verhältnissen (haller) meiner Freunde in Barla erkundigte, im Geiste eine Zeitreise (seyahat-i maneviye-i hayalî) in das alte, geistige, damals noch glückliche (mesrurane) Barla unternommen. Es war für mich eine große Erleichterung (reah) und die Freude (insirah), die mir daraus erwuchs, vertrieb mir alle meine leidvollen Bedrängnisse (elîm sikintilar). Ich hätte meine Freunde gerne noch ein, zwei Tage hier behalten. Aber diese schlechten (fena) Zeiten und die Umstände einer beständigen argwöhnischen (evhamli) Beobachtung hier haben das nicht erlaubt (müsaade). Ich habe diese beiden Brüder im Namen von euch allen angenommen (kabul). Und an meiner statt habe ich sie auch an euch alle als zwei lebendige (canli) Briefe gesandt. Zweitens: Am zweiten Tag habe ich von den jungen Leuten im Hause der Wissenschaft, für das ich mich sehr interessiere (merak) und dem ich mich auch sehr verbunden (alâka) fühle, einen Brief von den jungen Leuten der dortigen Universität (dâr-ül fünun) erhalten, in dem man mir mitteilt, dass jetzt unter den Studenten (talebe) an der Universität neun wahrhaftige (hakikî) Nurdschus in der Art kleiner Salahaddins und Abdurrahmans ernsthaft für die Erleuchtung (tenvir) ihres Hauses der Wissenschaft (dâr-ül fünun) arbeiten. Was diese kleinen Abdurrahmane betrifft, so setzen Mustafa Oruç, Ziya aus Konya, Feyzi der Sohn von Sabri, Bahaeddin, Abdurrahîm, Ömer aus Kastamonu, Aziz, Sükrü, Sabri und andere, ähnlich ernsthafte junge Nurdschus, sich für die Lichter (Nurlar) ein, als ob meine verstorbenen (merhum) Neffen Abdurrahman und Fuad verzehnfacht erneut zur Welt (dünya) gekommen wären und wieder neu mit ihrer Aufgabe (vazife-i Nuriye) begonnen hätten. Das alles hat mich sehr gefreut und mir auch meine Krankheit erleichtert. Drittens: Die Arbeiten zur Vervielfältigung des "Zülfikâr" nähern sich dem Ende, was für alle Nurcus, ja sogar für das ganze Land (memleket), eine Freude (saadet) ist. Um euch diese Freude nicht entgehen zu lassen, solltet ihr so weit wie möglich Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Sollte jedoch der unmögliche Fall (farz-i muhal) eintreten - was Gott verhüten möge (insâallah olmaz) - dass es wie bei dem Angriff (tecavüz) auf das Große Zeichen (Âyet-ül Kübra) zu einer Hausdurchsuchung (arama) kommen sollte, dann müsst ihr dafür sorgen, dass kein Exemplar diesem Angriff (tecavüz) anheimfällt. Sie werden zwar jetzt nicht angreifen (tecavüz) und können es auch gar nicht, sondern vielmehr versuchen, sich mit uns zu versöhnen (musalaha). Jedoch werden die heimlichen Atheisten (zindiklar) in jedem Fall nach einer Ausrede suchen, um sich vor dem Fluch (lanet) der Zukunft zu retten und diejenigen zu täuschen, welche die Befugnisse (hüküm) in Händen halten. Darum müssen wir vorsichtig sein, indem wir voll und ganz auf den Schutz und die Hilfe Gottes (hifz u inayet-i İlahiye) vertrauen. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass sich das "Zülfikâr" vor einem möglichen Angriff (tecavüz) zu schützen wissen und das Haupt der Angreifer (mütecavizler) zerspalten oder sie zum Glauben (iman) bringen. * * * Mein lieber getreuer Mitbruder, der mir in dieser vergänglichen Welt (fâni dünya) ein hingebungsvoller und aufrechter Kamerad ist! Erstens: Ich bin dir wirklich sehr dankbar dafür, dass du dich unter all meinen Freunden und Landsleuten und einigen Leuten aus Erzurum in dieser meiner rechtlosen Lage mit all ihren Schikanen mit deiner ganzen Persönlichkeit innig (sefkat) und aufrichtig mit mir verbunden fühlst und in deinen Gedanken (fikr) mir zu Hilfe eilen möchtest. Das werde ich dir bis zum Ende meines Lebens nicht vergessen und so sage ich tausendmal: "Wie wunderbar hat Gott doch dies so eingerichtet (Masâallah) und möge Er dich dafür segnen (Barekallah)!" Zweitens: Ganz und gar im Gegensatz zu meiner Berufung (meslek) und dem Unterricht, den ich von der Risale-i Nur bekomme, und im Gegensatz zu meinem Lebensprinzip, dem ich seit zehn Jahren folge, nämlich den vergänglichen und bedeutungslosen Ereignissen der vergänglichen Welt (fâni dünya) keine Beachtung zu schenken, will ich dir hier, und zwar nur um deinetwillen, wegen deines Interesses und deines letzten, so langen Briefes, einige Punkte hinsichtlich der Schikanen dieser Gewaltmenschen erklären. Erstens: Als ich vor dreißig Jahren selbst noch Professor am "Haus der Weisheit" (Darül-Hikmet) war, sagte mein Kollege, Professor Seyyid Sadeddin Pasa, eines Tages zu mir: "Mir ist aus sicherer Quelle die Nachricht zugekommen, dass ein atheistisches Untergrundkomitee, das sich hier (im Lande) gefestigt, seine Wurzeln aber im Ausland hat, ein Werk von dir gelesen und dann gesagt hat: "Solange der Verfasser dieses Werkes noch auf Erden (dunya) existiert, können wir diesem Volk unseren Weg (meslek), nämlich den Atheismus, nicht annehmbar machen. Er darf in diesem Dasein (vucud) nicht länger existieren!" So haben sie denn dich verurteilt und deine Hinrichtung beschlossen. Gib also gut auf dich acht!" Ich habe ihm darauf entgegnet: "Ich vertraue auf Gott (Tevekkeltü Ala'llah)! Die Todesstunde (ecel) ist eins (und eindeutig bestimmt). Daran wird sich auch nichts ändern." So hat denn dieses Komitee in den letzten dreißig, ja vielleicht vierzig Jahren nicht nur (seine Einflusssphäre) ausgedehnt, sondern nutzt in seinem Kampf gegen mich auch jede nur mögliche Intrige. Zweimal haben sie dafür gesorgt, dass ich ins Gefängnis gekommen bin, um mich zu vernichten, und elfmal haben sie versucht, mich zu vergiften. (Zur Durchführung) ihres letzten abscheulichen Planes haben sie den früheren Innenminister (Vekil), den früheren Gouverneur (Vali) von Afyon und den früheren Bürgermeister (Kaymakam) von Emirdag gegen mich aufgehetzt und ihren Einfluss auf die ganz offiziellen (Ämter) der Regierung mit aller Macht gegen mich geltend gemacht. Gegen einen mittellosen (Menschen) wie mich, der schwach, alt, arm und menschenscheu in der Fremde auf den Dienst anderer dringend angewiesen ist, haben diese drei Regierungsbeamten eine derartige Propaganda in Szene gesetzt, dass sich unter allen (Menschen) eine solche Angst ausgebreitet hat, dass es kein Beamter mehr wagt, noch einmal bei mir hereinzuschauen, es sei denn, um mich auszuspionieren; denn falls ein Beamter mich noch begrüßt und jemand davon erfährt, wird er sogleich strafversetzt. Auch einige meiner Nachbarn wagen es vor Angst kaum noch, mich auch nur zu grüßen. Das alles habe ich erfahren müssen; und dennoch hat Gottes Gnade und Sein Schutz (inayet ve hifz-i Ilâhî) mir Geduld verliehen, mich standhaft gemacht und mich nicht in die Zwangslage kommen lassen, sie aufgrund ihrer beispiellosen Schikanen (auch noch um Gnade) zu bitten. Zweitens: Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass ich in Ankara während einer Ratsversammlung (divan-i riyaset) in einem Streitgespäch (münakasa) mit Mustafa Kemal zu ihm gesagt habe: "Wer das Gebet (namaz) nicht verrichtet, ist ein Verräter (hain). Der Ratschluss (hüküm) eines solchen Verräters aber ist nichts wert (merdud)." Und obwohl ich ihm dies geradezu ins Gesicht geschleudert habe, konnte er es dennoch nicht wagen, deswegen vielleicht wütend (ihanet) zu werden oder gar mich zu beleidigen (hakaret). Hier aber konnten ein einfacher Offizier und ein Feldwebel es sich leisten, mich zu verärgern und zu beleidigen. Da es aber ihre Absicht war, mich in Wut (hiddet) zu versetzen und einen Aufstand auszulösen, haben der Beistand (hifz) und die Güte Gottes (inayet-i İlahiye) mir Geduld (sabir) und Standhaftigkeit (tahammül) verliehen. Drittens: Nachdem zwei Gerichte zwei Jahre lang sämtliche Teile der Risale-i Nur in ihren Händen gehabt und gründlich durchforscht hatten, ohne darin eine gesetzliche Handhabe gegen sie zu finden, haben sie uns die Risale-i Nur zurückgegeben und uns freigesprochen. Es gelang aber dem atheistischen Untergrundkomitee dennoch, mit Hilfe einiger hinterhältiger Beamter am Sitz der Regierung, ganz offiziell Pläne zu schmieden, mich vollkommen entgegen allem Recht und Gesetz (hilâf-i kanun) {(Anmerkung): Kein einziges Gesetz, ja noch nicht einmal eines ihrer Willkürgesetze, betrifft uns oder die Risale-i Nur auch nur annähernd in irgendeiner Weise. Doch obwohl es die diesbezüglichen Gesetze inzwischen gibt (1925-1990), können es die Ämter der Hohen Justiz (Adliye) und die großen Gerichtshöfe (mahkeme) dennoch nicht wagen, uns oder die Risale-i Nur zu verurteilen, wenn sie den vehementen Abscheu und den Fluch vermeiden wollten, der dann in der Zukunft auf sie zukommen würde. So haben sie denn einstimmig unser aller Freispruch und die Rückgabe der Risale-i Nur beschlossen. Und obwohl Justizämter (Adliye), stark wie die Berge, davor zurückschreckten, haben dennoch gewisse böswillige Personen, die vorübergehend irgendein Amt innehatten, derartige Ungerechtigkeiten begangen, dass sie so mit Sicherheit Himmel und Erde in Wut versetzt haben... So ist denn mein (eigener, persönlicher) Ärger nicht mehr nötig.} unter dem Titel einer Isolierung von allen meinen Freunden an einem Ort, der, was meine Gesundheit betrifft, am ungünstigsten für mein Leben ist, unter dem Deckmantel einer "Verbannung", jedoch im Sinne einer Einzelhaft und völligen Isolation, nach Emirdag zu schicken. Es hat sich jetzt aber herausgestellt, dass sie diese Maßnahmen in zweierlei Absicht durchgeführt haben. Erstens: Da ich aber von alters her keine Beleidigung vertragen konnte, wollten sie, um mich auf diese Weise in Wut versetzen zu können, einen Streit (mesele) vom Zaun brechen, um mich auf diese Weise aus dem Weg räumen zu können. Als ihnen dies aber nicht gelang, versuchten sie, mich durch einen Giftmord zu beseitigen. Doch Gottes Gnade (inayet-i Ilâhiyye), verbunden mit den Gebeten (dua) der Schüler der Risale-i Nur, ließen, wie ein Lebenselixier, wie ein Gegengift, und meine Geduld und meine Standhaftigkeit diesen Plan wie durch eine Medizin erfolglos werden. So wurde die Gefahr einer äußerlichen Vergiftung (durch meine Gegner) wie auch einer innerlichen Vergiftung (durch meine eigene Wut) gebannt. Noch niemals in der Geschichte durfte jemals eine Regierung im Namen des Gesetzes, im Namen der Regierung (einen Menschen dermaßen) schikanieren und unterdrücken. Diese permanente Beobachtung ging mir auf die Nerven und es brachte mich in Wut, wenn man (die Leute dazu brachte, vor mir) zurückzuschrecken. Da erhielt ich plötzlich in meinem Herzen die Ermahnung: du solltest denen, die dich tyrannisieren, nicht auch noch zürnen, sondern vielmehr Mitleid mit ihnen haben! Denn ein jeder von ihnen wird nach einer sehr kurzen Zeit (zur Strafe für) die Qualen, die er dir zugefügt hat, tausendmal mehr ständigen Qualen und Höllenpeinen für Leib und Seele ausgesetzt sein und bleiben. Noch tausendfach mehr wird deinetwegen an ihnen Rache genommen werden. Einige von ihnen werden, insoweit sie einsichtig sind, solange sie noch auf dieser Welt (dunya) sind und bis ans Ende ihres Lebens von Gewissensqualen geplagt und von der Furcht vor einer Hinrichtung auf ewige Zeit gequält werden. Da habe ich aufgehört, wütend auf sie zu sein, und hatte nur noch Mitleid mit ihnen und habe gesagt: "Möge Gott sie zur Bekehrung führen." Des Weiteren lassen diese Qualen und Schikanen mich sehr viel Segen (sevab) gewinnen, wobei sich dann (die Regierung), anstatt sich mit den Schülern der Risale-i Nur zu beschäftigen, sich an deren Stelle (nur noch um mich kümmert und mich) allein quält, was für die Nurschüler ein großer Vorteil (faide) ist und ihnen zum inneren Frieden (selamet) dient, wofür ich Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dankbar bin. Und deswegen verspüre ich inmitten all meiner fürchterlichen Plagen und Anstrengungen sicherlich noch eine gewisse Freude. Viertens: Was nun deinen Brief betrifft (worin du schreibst), dass du dich meinetwegen mit einem Gesuch an die derzeitige Regierung wenden willst, in der Absicht (madde), mich, soweit ich körperlich dazu in der Lage bin (istirahat) und meine Gesundheit (iktidar) es mir erlaubt, nach Syrien oder ein anderes arabisches Land (Sam ve Hicaz) auswandern zu lassen, so... Erstens: Ich müsste, um den Glauben (in den Herzen) zu bewahren und dem Qur'an zu dienen, selbst würde ich in Mekka (leben), dennoch hierher kommen. Denn hier besteht dafür das stärkste Bedürfnis. Hätte ich auch Tausende Leben (ruh), wäre ich von Tausenden Krankheiten geplagt und müsste ich ebenso viele Plagen und Anstrengungen auf mich nehmen, so bin ich dennoch entschlossen, auch weiterhin dem Glauben (iman) dieses Vokes zu dienen und haben wir alle uns dazu entschieden, in den Lehren (ders), die der Qur'an uns erteilt hat, für seine (Ewige) Glückseligkeit (saadet) zu wirken. Zweitens: Was jenen Punkt betrifft, worin Sie mir in Ihrem Brief schreiben, man bringe mir nur Verachtung anstelle des (mir geschuldeten) Respekts entgegen und (weiter): "wenn Sie in Ägypten oder in Amerika leben würden, so würde die Geschichte Ihrer (sehr wohl mit dem Ihnen geschuldeten) Respekt gedenken". Mein lieber, einfühlsamer Bruder! Vor dem Respekt und der Hochachtung der Menschen, der guten Meinung, der Ehrerbietung und ihren Sympathiekundgebungen unserer Person gegenüber fliehen wir aufgrund unserer Berufung mit allem Nachdruck. Was dabei insbesondere die Ruhmsucht betrifft, die eine seltsame (Blüte) der Scheinheiligkeit ist, (die Sucht) mit Prunk und Pracht in die Geschichte eingehen und bei den Menschen einen guten Eindruck hinterlassen zu wollen, was eine Form der Selbstgefälligkeit ist, widerspricht der Wahrhaftigkeit (ihlas), welche Ruf (meslek) und Basis der Risale-i Nur ist, und ist ihr diametral entgegengesetzt. Nein, wir hegen noch nicht einmal den Wunsch danach! Im Gegenteil: wir schrecken in unserem eigenen Interesse davor zurück. Wir wollen nur, dass die Risale-i Nur, die aus der Fülle des Qur'an entsteht, die ein Funke ist, der aus dem Wunder entspringt, das er seiner Bedeutung (i'cas-i manevi) nach ist und die eine Auslegung (tefsir) seiner Wahrheiten (hakikat) ist, deren Hermeneutik (tilsim) sie uns erschließt, in allen (Menschen) ihren Widerhall findet, dass sie ein Bedürfnis nach ihr verspüren, dass ein jeder ihren so hohen Wert zu schätzen weiß und dass ihre durchaus offensichtlichen geistigen Wunder (mânevî kerâmat), was den Glauben (iman) betrifft, jegliche Glaubenslosigkeit (dinsizlik) besiegen wird. Das alles wollen wir aufzeigen und erwarten es von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i Ilâhiyye). Einen unbedeutenden, kleinen Punkt, der mich persönlich betrifft, möchte ich hier als (eine Art) Fußnote (hinzufügen) und erläutern. Da Receb Bey und Kara Kâzim nun einmal mit dir befreundet sind und nach meiner Vermutung auch mit dem "Alten Said" eine gewisse Beziehung hatten, möchte ich sie um keine Gefälligkeit bitten, vielmehr sollten sie (damit aufhören, für Gelegenheiten zu sorgen), mich sinn- und nutzlos unter Druck zu setzen und mich (weiterhin) ungerecht zu behandeln, wie das ihre Vorgänger (bisher immer) getan haben. In der Tat kann ich mit der materiellen und geistigen Luft dieses Ortes nicht leben. Meine Belastung hier wird mir einfach zu viel. Von meiner Wohnung schließe ich stets sowohl die Innen- als auch die Außentür. So bin ich in jeder Hinsicht allein. Und in jeder Hinsicht verbringe ich auch mein Leben ohne alle Nachbarn, in der bedrückenden (Atmosphäre) meines Zimmers und im Zustand meiner Krankheit. Manchmal quält mich ein (einziger) Tag hier mehr als ein (ganzer) Monat im Gefängnis zu Denizli. Es ist wahrlich schon genug, mir diese zwanzig Jahre lang durch solch eine entsetzliche Ungerechtigkeit meine Freiheit (hürriyet) und meine Ruhe (serbestiyet) zu nehmen. Nach einer zweiJahre währenden Untersuchung durch die Gerichte und dem Scheitern aller Pläne, die hinterhältige Leute (munafik) gegen mich geschmiedet hatten, hat sich nun in aller Klarheit herausgestellt, dass sie mit der Annahme, ich würde mit der Risale-i Nur dem Volk und dem Land irgendeinen Schaden zufügen, niemanden mehr überzeugen können. Könnte auch ich, wie jeder andere, über meine Freiheit verfügen, wäre es in jedem Fall angebracht, gäbe es da irgendeinen Hinweis, der es mir erlaubte, vielleicht wegen einer Luftveränderung einige Dörfer in diesem Bezirk besuchen zu dürfen, wo die Luft doch recht angenehm ist! Ich sende Ihnen und allen Freunden der Risale-i Nur, die sich bei Ihnen befinden, viele Grüße (selam) und meine Gebete (dua). اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Said Nursî * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Der Beweis dafür, dass der Dienst (hizmet) von Mustafa Osman, der wie der verstorbene (merhum) Hasan Feyzi in nur kurzer Zeit sehr viel Arbeit (hizmet) geleistet hat und diesem Dienst (Nurlar) in allem Ernst sehr verbunden ist, in der Tat (hakikaten) angenommen (makbul) worden ist, findet sich darin, dass M. Osman die beiden Lehrer (muallim) Ahmed Fuad und Mustafa Sungur, welche noch den Geist (ruh) und die Treue (sadakat) von Hasan Feyzi in sich tragen, und die beiden hochgebildeten Studenten (yüksek talebe) Mustafa Oruç und Rahmi gefunden hat, die mit ihren kräftigen Händen im Dienste der Risale-i Nur arbeiten, ist ein großes Glück (saadet) für die dortige Umgebung. Zudem zeigen diese erstaunlichen, gemeinsam verfassten Briefe von Mustafa Osman und dem Lehrer (muallim) Mustafa Sungur, die wir ein wenig abgemildert und in die Sammlung der Briefe (Lâhika) aufgenommen haben, dass eine Ähre in der Art des verstorbenen (merhum) Hasan Feyzi zu wachsen (inkisaf) begonnen hat. Möge Gott es wollen (insâallah), dass sie den Glauben (iman) noch vieler hilfloser Menschen (bîçareler) retten werden. Besonders ein Schuljunge (mektebli çocuk) von vierzehn Jahren namens Rahmi, der ihnen in seinem Wesen (mahiyet) gleicht und dabei noch den kleinen unschuldigen Helden (masum kahramanlar) von Isparta ähnelt, und der bereits opferfreudig die Unterrichtung in den Abhandlungen (Nurlarin dersleri) als das Ziel seines Lebens (gaye-i hayat) erkannt hat, freut uns und die Nurdschus sehr. Es ist eine Wohltat (fâl-i hayir) für die Rettung der Jugendlichen (gençler) in der dortigen Umgebung. Wir beglückwünschen (tebrik) Ahmed Fuad aus ganzem Herzen (canimiz) und tiefster Seele (ruh), dem alle Abhandlungen der Risale-i Nur von Hâfiz Mustafa ausgehändigt (teslim) und anvertraut (emanet) wurden, welche der verstorbene Märtyrer (merhum sehid) Hafiz Ali auf vollendete Weise abgeschrieben hatte, und den Bruder Hâfiz Mustafa, der einen großen Beitrag für die Verbreitung (intisar) des "Zülfikâr" und anderer Bücher aus der Risale-i Nur geleistet hat und und in der Fabrik (Nur fabrikasi) ein vollendet fleißiger Kamerad des verstorbenen Märtyrers Hafiz Ali und sein treuer Erbe (sadik bir vârisi) ist, und die Provinz (memleket) Safranbolu und alle Brüder dort. Möge Gott es wollen (insâallah), dass er für jede Banknote, die er für das "Zülfikâr" ausgegeben hat, tausendfache Verdienste empfange, was ein Anlass (medar) zu Tausenden guter Werke (hayirlar) sein wird. Wir grüßen (selâm) sowohl Ahmed Fuad als auch seinen Bruder, den Prediger (hatib) Ibrahim, sowie Mustafa Sungur, den neuen, opferbereiten Lehrer (muallim) und Rahmi, der ein kleiner Salahaddin ist, und vor allem Mustafa Osman und Hifzi und alle Brüder dort. * * * Unserem verehrten, segensreichen, ehrwürdigen, liebenswerten und barmherzigen Herrn, Lehrer und Meister! Erstens: لِكُلِّ مُصِيبَةٍ اِنَّا لِلّٰهِ وَاِنَّا اِلَيْهِ رَاجِعُونَ {"In allem Leiden: Fürwahr, Gottes sind wir, und fürwahr, zu Ihm kehren wir zurück." (Sure 2, 156)} Der Abschied (irtihal) des älteren Bruders (agabey) Hasan Feyzi, der in geistiger Begleitung des als Märtyrer (refakat-i maneviye) verstorbenen (sehid merhum) Hâfiz Ali Efendi von den Helden der Risale-i Nur neulich dahingeschieden ist, hat uns sehr traurig (müteessir) gemacht. Ich teile mein Beileid (ta'ziye) vor allem Ihnen, unserem Lehrer und Meister (Üstad) und allen Schülern (talebe) der Risale-i Nur und seinen nahen und fernen (maddî ve manevî) Verwandten (efrad-i ailesi), zu denen er gehört (mensub), und seiner Schule (medrese-i Nuriye) und den Einwohnern von Denizli mit und trauere zugleich mit ihnen. Während ich meine bescheidenen geistigen Geschenke (manevî hediye) an der Schwelle Gottes (dergâh-i İlahiye) darbringe, bitte ich Ihn (niyaz) darum, dass ER ihm Seine Gnade (garik-i rahmetler) in reichem Maße zuteilwerden (ihsan) lassen möge. Ich bete und erbitte (tazarru' ve niyaz) von der Gnade Gottes (eltaf-i İlahiye), dass Gottes Lohn im Paradies (ecr-i naîm), das, was er aus dieser Welt (âlem) in die Welt der Geister (âlem-i ervah) gebracht hat, wie es in dieser Ayah كُلُّ نَفْسٍ ذَائِقَةُ الْمَوْتِ {"Alle Seelen werden den Tod verkosten." (Sure 3,185)} heißt, und worauf die Ayah des Gepriesenen (âyet-i sübhanî) وَالَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَنُبَوِّئَنَّهُمْ مِنَ الْجَنَّةِ غُرَفًا تَجْرِى مِنْ تَحْتِهَا اْلاَنْهَارُ خَالِدِينَ فِيهَا نِعْمَ اَجْرُ الْعَامِلِين {"diejenigen, welche glauben und gute Werke tun, werden wir bestimmt im Paradies in Gemächer einweisen, unterhalb derer Bäche strömen, ewig werden sie darin weilen. Welch trefflicher Lohn für die, welche Gutes tun." (Sure 29, 58)} hinweist, viele Hasan Feyzis als Früchte hervorbringen werden möge. Verehrter Meister! Wie ich gehört habe, lebte vor siebzig, achtzig Jahren in Denizli ein großer Heiliger (evliya), der hieß Hasan Feyzi und der sagte einmal zu seinen Schülern: "Heute kam in Kurdistan ein Heiliger zur Welt." So hat er es verkündet (besaret) und somit wies (isaret) er auf Eure Exellenz (zât-i devletler) hin. Als Sie später Denizli unter veschiedenen Schleiern {damit gemeint sind mehrere Gefängnisaufenthalte. (A.d.Ü.)} beehrt (tesrif) haben, habe ich das um der Würdigung (sâd u i'zaz) des Geistes (ruh) dieser Person {Üstad würdigt Hasan Feyzi und damit den Geist eines großen Heiligen. (A.d.Ü.)} willen so gefolgert (telakki). Und als sich dann nach kurzer Zeit unter demselben Namen Hasan Feyzi Efendi, seligen Angedenkens (müteveffa), in Ehrfurcht (hürmet) dem ersten Hasan Feyzi folgend der Risale-i Nur anschloss (istikbal) und voll Liebe zu den Lichtern (Nurlara taassuk) nun selbst in die Lichter hinein (idhal-i envâr) ging, hat das meine Überzeugung (kanaat) nur noch vielfach verstärkt. Heute denke ich mir: Nach dem Ableben (vefat) des ersteren Hasan Feyzi kam uns Said zu Hilfe, sodann der zweite Hasan Feyzi, der sich auch auf seinen Namen bezieht und ebenfalls seinen Dienst (vazife) versah. Eingetaucht in die Lichter (Nurlar) lud er viele Hasan Feyzis an seiner statt zum Dienst (vazife) ein und nahm dann Abschied (veda) von dieser Welt. Nun bete ich und bitte (tazarru' ve niyaz) Gott, den Erbarmer, den Allbarmherzigen (Cenab-i Erhamürrâhimîn), dass Er uns noch viele Hasan Feyzis schenken (ihsan) möge, und unseren Meister (Üstad) als ihr Haupt (onlarin baslar) glücklich und zufrieden (mes'ud ve bahtiyar) werden und noch recht lange leben (muammer) lassen möge, sodass die Risale-i Nur und der Meister nun den Schmerz über Hasan Feyzis Abschied vergessen. Das erhoffe ich aus der Fülle des Ozeans Seiner Barmherzigkeit (derya-i rahmeti), Güte (inayet), Gnade (ihsan), Gastfreundschaft (ikram), Freigiebigkeit (in'am) und Seiner Gunst (eltaf), und bete und bitte (tazarru' ve niyaz), dies auch erleben zu dürfen. Ihr sündiger, schwacher und fehlerhafter Schüler Halil İbrahim * * * Während in diesen drangvollen Zeiten meine Seele (nefs) mich quälte, haben die folgenden Gedanken sie in Dankbarkeit verstummen lassen. Diesen Text, den ich hiermit für euch beifüge, damit er auch euch von Nutzen sein möge, habe ich über meinem Kopfende aufgehängt. 1. Oh meine Seele (nefs)! Bereits dreiundsiebzig Jahre lang hast du mehr als neunzig Anteile der Genüsse von hundert Menschen bereits bekommen. Einen Anspruch auf mehr hast du nicht. 2. Du suchst in den augenblicklichen, vergänglichen (âni ve fâni) Genüssen nach Beständigkeit (beka). Darum fängst du nun über ihrem Vergehen an zu weinen. Zu deinen blinden Gefühlen hinzu bekommst du nun noch eine Ohrfeige für deine Verfehlungen. Für eine Minute des Lächelns weinst du jetzt zehn Stunden lang. 3. Auf dem Grunde all der Ungerechtigkeiten und Unglücksfälle, die über dich gekommen sind, liegt die Gerechtigkeit göttlicher Vorausschau (kaderin adaleti). Menschen behandeln dich ungerecht für Dinge, die du nie getan hast. Doch Gottes Vorausschau (kader) erzieht dich aufgrund deiner verborgenen Fehler durch die Hand dieser Unglücksfälle und macht zugleich aus ihnen auch eine Buße für deine Fehler. 4. Zudem bist du, meine ungeduldige Seele (nefs), nun zu der festen Überzeugung gelangt, dass hinter allen augenscheinlichen Unglücksfällen letztendlich viele süße Früchte der göttlichen Gnade (inayet-i Ilâhiyye) verborgen lagen. عَسَى اَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Es könnte doch sein, dass du ein Ding verabscheust und es ist dennoch gut für dich!"} unterrichtet in einer absolut sicheren Wahrheit (hakikat). Erinnere dich stets an diese Lektion! Zudem kann das Gesetz Gottes (kanun-u Ilâhî), um welches das Universum kreist, - dieses so weitläufige Gesetz göttlicher Vorausschau (kanun-u kaderî) - nicht auf deinen Wunsch hin geändert werden! 5. مَنْ آمَنَ بِالْقَدَرِ اَمِنَ مِنَ الْكَدَرِ {"Wer von Gottes Vorausschau überzeugt ist, fühlt sich sicher von allen Sorgen."} Mache dir diesen heiligen (qudsi) Grundsatz zu deinem Wegweiser! Laufe nicht wie unverständige, spielende Kinder hinter vorübergehenden, bedeutungslosen Lustbarkeiten her! Denke immer, dass dir von diesen vergänglichen (fani) Genüssen nur innerliche (manevi) Qualen und ein Bedauern zurückbleiben! Was aber all die Qualen und Schmerzen betrifft, so schenken sie dir im Gegenteil innerliche (manevi) Freuden und einen Lohn im Jenseits (uhrevî sevab). Wenn du nicht töricht sein willst, so solltest du nach allen vorübergehenden Freuden nur um deiner Dankbarkeit willen streben. Denn diese Freuden werden dir nur um deiner Dankbarkeit willen gegeben. Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Mir ist eingefallen, euch zu eurer Kenntnisnahme (bera-yi malûmat) etwas über ein eigenartiges Streitgespräch mit meiner eigenen Seele (münazara-i nefsiyemi) zu schreiben, obwohl es doch eigentlich rein persönlich ist. Es ist dies wie folgt: Obwohl die bei euch bekannte über meinem Bett hängende Tafel (malûm levha) meine Seele (nefs) völlig zum Schweigen bringt, peinigte mich mein blindes Gefühl, das auch die Waffe der eigenwilligen Seele (nefs-i emmare) noch hartnäckig gebraucht, in dieser Nacht bis aufs Mark (damar). Mit extremem Schmerz (teessür) und einer großen Überempfindlichkeit (hassasiyet) wegen der Vergiftung (tesemmüm), meiner Krankheit und den Suggestionen (ilkaat) des Teufels (seytan) und mit einer merkwürdigen Haltung (halet) aus einer natürlichen Liebe zum Leben (fitrî hubb-u hayat) belästigte dieses blinde Gefühl, das als eine zweite eigenwillige Seele gilt, mein Herz (kalb) und meinen Geist (ruh) voll und ganz durch eine wilde Verzweiflung (me'yusiyet), durch das Leid (teellüm) wegen meines möglichen Todes (vefat ihtimali) und mit einer starken Gier (hirs) nach Genuss (zevk) und Freude (lezzet). Es sagte und sie sagten: {die Seele, das Gefühl und der Teufel (A.d.Ü.)} "Weshalb kümmerst du dich nicht um etwas Bequemlichkeit in deinem Leben (istirahat-i hayati), sondern lehnst du sie ab und kümmerst dich nicht um ein überaus freudiges (zevkli), unschuldiges (masumane) und frohes Dasein (lezzetli hayat) und eine Spanne Leben (ömür) für dich im Bereich des Lichts (Nur dairesi) und entschließt dich stattdessen, zu sterben und gibst dich damit zufrieden (razi)." Da brachten auf einmal zwei überaus starke Wahrheiten (kuvvetli hakikat) diese zweite eigenwillige Seele und den Teufel zum Schweigen. Erstens: Da sich der heilige Dienst des Glaubens (vazife-i kudsiye-i imaniye) durch die Risale-i Nur nun einmal mit meinem Tod noch lauterer und aufrichtiger entwickeln (halisane inkisaf) und in keinerlei Hinsicht mehr beschuldigt werden wird, dass er als ein Werkzeug (vesile) für weltliche (dünya) Angelegenheiten, den Egoismus und die Selbstssucht (benlik ve enaniyet) missbraucht wird, und da mein persönliches Leben (hayat-i sahsiye), welches so oft den Neid anderer angestachelt hat, nun erloschen ist, wird dieser Dienst (vazife) sich nun noch vollkommener und mit noch größerer Aufrichtigkeit (ihlas) fortsetzen. Solange ich in der Welt (dünya) bin, kann ich zwar in gewissem Grade einen Beitrag leisten, die maßgeblichen Gegner (rakibler) meiner ganz gewöhnlichen Persönlichkeit (âdi sahsiyetim) und die Kritiker (münekkidler) meiner Person können mich jedoch beschuldigen (ittiham) und in ihrer Unaufrichtigkeit die Risale-i Nur angreifen (ilise), wodurch sich die Leute in gewissem Grade veranlasst sehen, sich entmutigt zurückzuziehen. Darüber hinaus werden alle Freiwilligen (ehl-i gayret) im Kreise des Lichtes (daire-i nuraniye) sich wachsam verhalten, sobald eine Person, die bisher gewissermaßen die Wache (bekçilik) gehalten hatte, sich nun zur Ruhe begibt. Anstelle dieses einen Wächters stehen dann Tausende Wächter auf. Mit Sicherheit wird es also notwendig, wenn nun der Tod kommt, zu sagen, sei willkommen (bas üstüne). Da es nun einmal des Weiteren so viele unter den Schülern (Nur sakirdler) gibt, die sowohl ihre Habe (mal) als auch ihre Ruhe (istirahat), ihre irdischen Freuden (dünya zevkler) und wenn nötig selbst ihr Leben (hayat) in ihrem Dienst (Nur hizmeti) opfern, warum möchtest du dann, oh meine Seele, bei all dieser Opferbereitschaft (fedakârlik) gänzlich zurückstehen? Des Weiteren wisse mit Sicherheit, dass es eine überaus angenehme Ehre (lezzetli bir seref) ist, im Dienst (hizmet) das Ewige Leben (hayat-i bâkiye) vieler Armer (bîçare) durch die Abhandlungen (Nurlar) zu retten und das vergängliche (fâni) und nur noch mühselige Leben im Greisenalter (ihtiyarlik hayati) voll Zufriedenheit aufzugeben, ja sogar - wenn nötig oder wenn die Zeit kommt - damit einverstanden (razi) zu sein. Zweitens: Wollte man einem ohnmächtigen, schwachen Mann, der nicht einmal mehr einen Batman tragen könnte, zehn Batman Last aufladen, weil seine Freunde ihn für sehr stark (kuvvetli) halten und, weil sie nichts von seiner Schwäche wissen, gar nicht daran denken, ihm zu helfen, vielmehr diese Hilfe gerade von ihm erwarten, auch dieser Hilflose (bîçare) sich bemüht, um sie in ihrer guten Meinung (hüsn-ü zanni) nicht zu enttäuschen oder sich nicht als ein ganz einfacher, gewöhnlicher Mensch zu zeigen, sich vielmehr mit besonders gewichtiger und kühler Anmaßung (gösteris) wichtig tut (tekellüf) und nun zeigen will, wie groß und stark er ist, so wäre das für ihn besonders freudlos und leidvoll (elîm). Genauso verhält es sich auch für dich, oh du eigenwillige Seele (nefs-i emmare), die du dich in ein Gefühl (hissiyat) eingeschlichen hast, das taub und blind ist! Für die Wahrheiten (hakikatlar) in der Risale-i Nur, welche hundertfach über meine gewöhnliche Person (âdi sahsiyetim) und meine Fähigkeiten (istidadim) hinausragen, die noch nicht einmal soviel Bedeutung (ehemmiyet) hat wie ein Senfkörnlein und ausschließlich als eine Gnade des Herrn (inayet-i Rabbaniye) in diesem finsteren und sehr kranken Zeitalter (asir) aus der heiligen Apotheke (eczahane-i kudsiye) des Qur'an stammen und durch die Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i İlahiye) in unsere Hand gegeben sind, kann diese Person (sahis) nicht der Ursprung (masdar), nicht die Quelle (manba'), nicht der Brunnen (medar) sein. Vielmehr unterlasse ich es, obwohl ich doch ganz allein völlig hilflos und bedürftig (bîçare ve muhtaç) bin, ein Bettler (sâil) an der Schwelle des Qur'an und ein Mittler (vesile), um den Bedürftigen (muhtaçlar) die Wahrheit zu bringen, um diese hundertfach übersteigerte gute Meinung (hüsn-ü zanlar) der wahrhaftigen (muhlis), aufrichtigen (hâlis), zuverlässigen (siddik), treuen (sadik), reinen (safi) und opferbereiten (fedakâr) Schüler (Nur sakirdler) gegenüber einer hilflosen Person (bîçare sahsiyet) nicht zu enttäuschen, ihre Gefühle (hissiyat) nicht zu verletzen, ihre Freude (sevkler) über die Abhandlungen (Nurlar) nicht zu zerstören und diese hilflose Person (bîçare sahsi), der sie den Titel eines Meisters (Üstad) verleihen, um ihres Respektes (hatir) willen nicht in all ihrer Niedrigkeit (asagi) vorzuführen und um nicht zu diesem freudlosen und leidvollen, nur gekünstelten, nur vorgetäuschten (tasannul) Verhalten (tekellüf) gezwungen zu sein und wegen der Scheu (tevahhus), die mir zwanzig Jahre Isolation (tecridat) eingebracht hat, denn ich unterlasse es sogar selbst mit den Freunden - wenn es sich nicht um den Dienst (hizmet-i Nuriye) handeln würde - zu sprechen und bin ich innerlich (ruhen) gezwungen es zu unterlassen, ein gekünsteltes Verhalten und mich als Träger eines geistigen Ranges (makam sahibi) vorzuweisen, nur um mich aufzuspielen (tekellüfe) und mehr wert zu erscheinen als ich in Wirklichkeit bin und denjenigen, die mir gegenüber weitgehend eine gute Meinung (hüsn-ü zan) hegen, sympathisch zu erscheinen und mich im völligen Gegensatz (münafi) zu dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlasa) als groß zu erweisen und unter dem Deckmantel meiner Würde (vakar), die schädlichen und vergänglichen Freuden (fâni zevk) des Egos (benlik) zu suchen, solche Zustände (haletler) aber, oh meine Seele (nefs), die Freuden, in die sie vernarrt (meftun) ist, zunichte zu machen. Oh du meine Seele (nefis)! Oh du blindes Gefühl, das in die Freuden (zevk) vernarrt ist! Auch wenn du Tausende irdischer (dünyevi) Freuden genießen könntest, würden sie in diesem Zustand (vaziyet) dennoch verdorben sein und diese Freuden (zevk) würden sich in das Leid selbst (ayn-i elem) verkehren. Da nun einmal neunzig von hundert Freunden (ahbab) in der Vergangenheit (mazi) mich gewissermaßen (âdeta) - als ob (güya) - in das Zwischenreich (berzah) rufen und ich gezwungen bin, von den zehn Freunden (dost) in der gegenwärtigen Zeit zu flüchten, ist das geistige Leben (hayat-i manevi) im Zwischenreich mit Sicherheit diesem Leben im Alter (ihtiyarlik) und in der Einsamkeit tausendfach vorzuziehen (müreccah). So wurde diese zweite eigenwillige Seele (nefs-i emmare) durch diese beiden Wahrheiten (hakikat) - dafür sei unendlich Dank - vollständig zum Schweigen gebracht und wurde mit der Freude (zevk), die aus dem Herzen (kalb) und der Seele (ruh) herrührt, einverstanden. Und auch der Teufel (seytan) schwieg. Sogar meine leibliche Krankheit (damarlar) {vielleicht Ischias? (A.d.Ü.)} hat sich wesentlich gebessert. Kurzum: Wenn ich sterbe, wird sich der Dienst (vazife-i Nuriye) in noch größerer Wahrhaftigkeit (ihlas) ohne alle Konkurrenzstreitigkeiten (rekabet), ohne Beschuldigungen (ittiham), {religiöser wie politischer Art (A.d.Ü.)} entfalten. So wird mir denn ein Leiden infolge eines sehr schwierigen (agir), abweisenden (soguk), unsympathischen (nâhos) und nur gekünstelten (tekellüf) Verhaltens, der selbstsüchtigen (hodfürusluk) Anstrengungen (zahmet) und aller Schaden durch ein nur vorgetäuschtes (tasannu) Verhalten erspart bleiben. So werde ich denn stattdessen eine persönliche, wenn auch nur vorübergehende Freude (zevk) in diesem Leben (hayat) und die Freude (lezzet) über die lichtvollen Erfolge (fütuhat-i Nuriye) erfahren, wie sie mit den Augen noch in dieser Welt (dünya) erschaut werden, auch wenn ich das noch in dieser Zeit gar nicht erstrebe. Des Weiteren hast du, meine Seele (nefis), in diesem Jahr einmal, um die Länder (memleket), die ich damals so freudig (zevkli) und so lebendig erlebt (hayatimdaki yasadigim) habe, nach denen du zusammen mit meinem Geist (ruh) und mit meinem Herzen (qalb) so sehnsüchtig (müstak) verlangtest, die Freunde (ahbab), mit denen ich vertraut (ünsiyet) war und die Brüder wiederzusehen, über deren Trennung (müfarakat) ich so traurig (mahzun) war, habt ihr alle gemeinsam, {Seele, Geist, Herz (A.d.Ü.)} teils tatsächlich (hakikat), teils in der Phantasie (hayal) eine Zeitreise (mazi) unternommen. Auch du hast gesehen, dass wir in meinen lieblichen (sevimli) und so vielen (müteaddid) Heimatlanden (vatan) nur mehr ein, zwei Freunde (ahbab) unter hundert finden konnten. Die anderen sind bereits in das Zwischenreich (berzah âlemi) umgezogen und diese lieblichen (sevimli) Tafeln (levha) des Lebens (hayat) hatten sich verwandelt und eine leidvolle (elîm), traurige (hazîn) Gestalt (vaziyet) angenommen. Solche Ortschaften ohne Freunde will man nicht wiedersehen. Darum müssen wir, bevor dieses Leben (hayat) und diese Welt (dünya) uns vertreibt und sagt: "Los (haydi), raus hier!", in vollkommener Würde (kemal-i izzet): "Gott befohlen (Allah'a ismarladik)!" sagen und in Würde unsere vergänglichen (fâni) Freuden (zevk) aufgeben. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder, der - indem er allen Brüdern Tausende Grüße (selâm) sendet und für euch betet - zwar krank, dabei aber vollkommen zufrieden (mesrur) ist, Said Nursî * * * Wir möchten euch und allen Schülern (sakirdler) der Risale-i Nur, besonders aber den Schülern (talebe) der Medrese-i Nuriye und besonders auch den Verwandten des Verstorbenen wegen des Todes (vefad) des segensreichen Meisters (mübarek üstad) der Medrese-i Nuriye Haci Hâfiz Mehmed unser herzliches Beileid (ta'ziye) aussprechen. Wir haben uns fest vorgenommen, ihm im Interesse der Lichter (Nurlar), solange wir auf dieser Erde weilen, mit ganzem Herzen (can) und aus tiefster Seele unsere Segensgebete (dua-yi rahmet) zu widmen und ihm inmitten von Hâfiz Ali und Hasan Feyzi stets an allen unseren geistigen (manevî) Verdiensten teilnehmen zu lassen. Zur selben Zeit, in der dieser segensreiche Herr seligen Angedenkens, der sehr bedeutend und im Dienste (Nur hizmeti) erfolgreich war, gegangen war und entlassen (terhis) wurde, nachdem er seinen außergewöhnlichen Dienst (vazife) beendet und hunderte geistige Kinder (manevî evlâd) und gute Nachfolger (hayr-ül halef) hinterlassen hatte und sich in der Welt der Barmherzigkeit (rahmet âlemi) zur Ewigen Ruhe (ve istirahat) zurückgezogen hatte, sah ich jedesmal, wenn ich meine Verdienste dem Kreis meiner großen Meister (üstadlarimin dairesi) widmete, zehn Tage lang mitten unter Hâfiz Ali, Hâfiz Mehmed, Mehmed Zühdü, Ahmed aus Sav und Hasan Feyzi, ohne es zu wollen (ihtiyar), auch Haci Hâfiz Mehmed, obwohl er doch noch am Leben war. Ich sagte dann immer: "Unter den Verstorbenen (vefat) möge auch er mit ihnen sein." Ich habe mich da nicht eingemischt (ilismedim). Ich war jedoch erstaunt, dass er sich sowohl unter den Lebenden (hayat) befand, als zugleich auch im Kreise der Meister. Jetzt wird durch euren Brief verständlich, dass er als ein Wunder (keramet) seines aufrichtigen (hâlisane) heiligen (kudsî) Dienstes (hizmet) bereits seinen Tod (vefat) erahnte (ihsas). Er wies darauf hin: "Ich habe meinen Platz (makam) zwischen Hâfiz Ali und Hasan Feyzi." Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm im Buch seiner Taten (defter-i a'mali) nach der Anzahl der Buchstaben (harfler) der Abhandlungen (risaleler), die in der Medrese-i Nuriye in Sava gelesen und abgeschrieben werden, die Segnungen für seinen Geist (ruhuna rahmetler) und die Lichter (nurlar) für sein Grab (kabr) schenken (ihsan). Âmîn. Und seinem Sohn (mahdum) Hâfiz Mehmed, der in der gleichen Weise sein wirklich guter Nachfolger (hayr-ül halef) ist, und seinem Enkel (hafid) Ahmed Zeki bei der Fortsetzung (idame) seines Dienstes (vazife) Erfolg (muvaffak) verleihen, âmîn! Und ihnen allen auf schönste Weise Geduld (sabr-i cemil) schenken (ihsan), âmîn. * * * بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen."} Meine lieben getreuen Brüder und meine kleinen Helden und Schüler (Nur sakirdleri) Etwa gegen Ende des Buches "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) findet sich - in einigen Exemplaren - die Antwort, die ich auf die Frage unseres Bruders mit dem großen Geist (ruh), dem Helden (pehlivan) der gesegneten (mübarek) Kinder, namens Küçük Ali, gegeben habe. Ihr sollt sie lesen, weil ja einige Kritiker (mu'teriz) ihm, um den Wert der Risale-i Nur in gewissem Grade herabzuwürdigen, gesagt hatten: "Ein jeder kennt Gott. Ein einfacher (âdi) Mensch glaubt an Gott (Allah) genauso wie ein Heiliger (veli)." So wollten sie die sehr hohen und sehr wertvollen (kiymet) und ebenso notwendigen, nachdrücklichen Betonungen (tahsidat) der Lichter (Nurlar) als übertrieben darstellen. Da sagen doch jetzt einige Heuchler (münafik) in Istanbul - in ihren noch schrecklicheren Gedanken (fikr) - nachdem sie mit ihren anarchistischen Tendenzen in ihren absoluten Unglauben (küfr-ü mutlak) gestürzt sind, um das Bedürfnis (ihtiyaç) nach den Glaubenswahrheiten (imanî hakikat) herabzuwürdigen, wie sie jeder im Grade eines Bedürfnisses (ihtiyaç) nach Brot und Wasser braucht (muhtaç) und wie sie deshalb auch in der Risale-i Nur verkündigt werden, listig: "Jedes Volk und jeder Mensch kennt Gott (Allah). Wir habes es nicht so dringend nötig (ihtiyaç), wieder einmal über Ihn unterrichtet (yeni ders) zu werden." So wollen sie dem entgegen (mukabele) treten. Tatsächlich aber ist es nur dadurch möglich, Gott zu erkennen (Allah'i bilmek), dass man fest und sicher an Seine Herrschaft (rububiyet) glaubt (iman), die den ganzen Kosmos (kâinat) umfasst, dass alles und jedes, ob klein oder groß, von den Atomen (zerre) bis hin zu den Sternen in Seiner Hand, zu seiner Verfügung (kabza-i tasarruf), in Seiner Macht (kudret) und in Seinem Willen (irade) ruhen, dass Er in Seinem Reich (mülk) gar keinen Teilhaber (serik) hat, an das Heilige Wort (kelime-i kudsi) لاَ اِلَهَ اِلاَّ اللهُ {"Es gibt keine Gottheit außer Gott."} und alle Wahrheiten (hakikat), die sich daraus ergeben, und sie im Herzen (kalb) bestätigt (tasdik). Wer jedoch dem entgegen nur: "Es gibt einen Gott (Allah)" sagt, dabei aber Sein ganzes Reich (mülk) in Ursachen (esbab) und Naturgegebenheiten (tabiat) aufteilt und ihnen zuschreibt (isnad) - Gott bewahre (hâsâ)! - als zahllose Teilhaber (serik) die Ursachen (esbab) als Ausgangspunkt (merci') erkennt, dabei aber von Seinem Wollen (irade) und Wissen (ilm), das in allen Dingen gegenwärtig (hazir) ist, nichts weiß, Seine ausdrücklichen Befehle (emir) nicht anerkennt, Seine Eigenschaften (sifat) und die Botschafter (elçiler), die Er uns gesandt hat, und seine Propheten (peygamberler) nicht kennt, der besitzt mit Sicherheit in gar keiner Hinsicht eine Wahrheit vom Glauben (iman hakikati) an Gott (Allah). Vielmehr sagt er diese Worte nur, um sich in all der irdischen Qual (dünyevî tazib) einer geistigen Hölle (manevî cehennem) des völligen Unglaubens (küfr-ü mutlak) in gewissem Grade trösten (teselliye) zu können. Die Existenz Gottes nicht zu bestreiten (inkâr) ist das eine, an Ihn zu glauben (iman) aber in der Tat etwas ganz und gar anderes. Kein Mensch, der bewusst (zîsuur) in dieser Welt (kâinat) lebt, kann die Existenz des majestätischen Schöpfers (Hâlik-i Zülcelal) bestreiten, für den sich in der Tat so viele Zeugen (sahidler) finden, wie es Bestandteile dieser Welt gibt. Würde er es versuchen, schweigt er doch lieber, da ja die ganze Schöpfung ihn leugnen würde, und stellt sich gleichgültig (lâkayd). Aber an Ihn zu glauben (iman), heißt: wie uns der ruhmreiche Qur'an (Kur'an-i Azîmüssan) unterrichtet (ders), diesen Schöpfer (Hâlik) mit Seinen Eigenschaften (sifat), Seinen Namen, aufgrund des Zeugnises (sehadet) der ganzen Schöpfung (kâinat) im Herzen (kalb) zu bestätigen (tasdik) und die Befehle (emir), die Er durch Seine Botschafter (elçiler) gesandt hat, anzuerkennen; und wenn er eine Sünde begeht oder einem Befehl zuwider (muhalefet) handelt, im Herzen sich zu entschuldigen und zu bereuen (tövbe). Anderenfalls, Todsünden ganz unbefangen (serbest) zu begehen und nicht danach um Verzeihung (istigfar) zu bitten, ja sich überhaupt nicht darum zu kümmern, ist ein Beweis (delil) dafür, dass er keinen Anteil an diesem Glauben (iman) hat. Wie dem auch sei... Meine Kinder, ein wichtiger Vorfall (hâdise) veranlasste mich, euch dieses lange Thema (mes'ele) kurz zu erläutern. İch betrachte euch von jetzt an als bedeutende Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur. Mustafa Oruç hatte das Glück (tali'), euch, die ihr doch in seiner Art, seinem Geist (ruh) und seiner Disziplin mit ihm übereinstimmt, in so kurzer Zeit zu finden. Er war erst nur einer, wurde aber jetzt zu zehn Mustafa. Said Nursî * * * Mein lieber, sehr geehrter Bruder! Erstens: Ihr hochgeschätzter Brief war so lang, umfangreich und ausführlich wie eine ganze Abhandlung. Ich fand ihn überaus fesselnd und habe ihn mit großem Interesse gelesen! Um sogleich damit zu beginnen, möchte ich Ihnen folgendes erklären: Der Meister, der in seiner Kasside "Celcelutiye" mit verschlüsselten Hinweisen der Risale-i Nur eine sehr große Aufmerksamkeit zuwendet, und der zugleich mein eigener Lehrer in Glaubenswahrheiten ist, ist Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge. قُلْ لاَ اَسْئَلُكُمْ عَلَيْهِ اَجْرًا اِلاَّ الْمَوَدَّةَ فِى الْقُرْبَى {"Sag: Ich verlange von euch keinen Lohn außer eurer Freundschaft zu meinen Verwandten." (Sure 42, 23)} Der Aussage dieser Ayah entsprechend ist die Liebe (muhabbet) zur Familie des Propheten (Âl-i Beyt) ein Grundsatz der Risale-i Nur und für den Weg, dem wir folgen (meslek). Und der Leitgedanke (damar) der Wahhabiten darf unter den wahrhaftigen Schülern der Risale-i Nur unter gar keinen Umständen Anklang finden. Da aber die Leute des Irrwegs (ehl-i dalâlet) in dieser Zeit der Glaubenslosigkeit aus jedem Streit nur noch ihren Nutzen ziehen und dabei die Gläubigen (ehl-i îman) in Verwirrung bringen, auch alles abschaffen wollen, was für einen islamischen Gläubigen kennzeichnend ist (seairi), es zudem auch noch derart starke Srömungen gegen den Qur'an und den Glauben (iman) gibt, ist es mit Sicherheit notwendig, diesen fürchterlichen Feinden nicht wegen einiger winziger Kleinigkeiten, die ein Anlass zu irgendwelchen Auseinandersetzungen sein könnten, das Tor des Streites zu öffnen. Auch ist es vollkommen nutzlos, Menschen zu tadeln, die bereits gestorben sind. Sie sind im Jenseits (dâr-i âhiret) bereits an den Ort ihrer Strafe (mahall-i cesaya) gegangen. Es ist sinnlos, ja sogar nachteilig, ihre Fehler bekannt zu machen. Es entspricht weder der empfohlenen Liebe zum Haus des Propheten (muhabbet-i Âl-i Beyt), noch ist es überhaupt nötig, weshalb auch die Leute der islamischen Tradition und Gemeinschaft (Ehl-i Sünnet Vel-Cemaat) es verboten haben, jenen Streit in der Zeit der Sahabis zum Thema zu machen. Denn während der Kamelschlacht (Vak'a-i Cemel), an der auch Zubeyr, Talha und die getreue Aischa (Âise-i Siddîka), mit denen Gott zufrieden sein möge, teilgenommen hatten, war es aufgrund einer Meinungsverschiedenheit (Içtihad neticesi) zum Kampf gekommen, wobei dann die Leute der islamischen Tradition und Gemeinschaft (Ehl-i Sünnet Vel-Cemaat) gesagt hatten: "Hazret Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, hat recht und die andere Seite hat unrecht." Das ist jedoch verzeihlich, weil es sich hier ja nur um eine Meinungsverschiedenheit (Içtihad neticesi) gehandelt hat. Außerdem glauben sie, dass es von Nachteil ist, auch nur das Kapitel von den Aufständischen in der Schlacht von Siffin anzuschneiden, sodass der islamischen Gemeinschaft (islamiyet) kein Schaden daraus entsteht, dass jemand den Nerv der extremistischen Sunniten (Wahhabis) oder die Lehre (mesheb) der extremistischen Schiiten (müfrit Rafisi) anrührt. Über derartige Schurken, wie Haccâc-i Zâlim, Yezid ve Velid hat Sa'deddin-i Teftazânî, der größte Gelehrte unter den Theologen, gesagt: "Es ist erlaubt, Yezid {Gilt als der Verantwortliche für die Ermordung Husseins, Enkel des Propheten.} zu verfluchen", er hat aber nicht gesagt, es sei eine Pflicht (wadschib), ihn zu verfluchen, auch nicht, dass dies gut sei, oder es dafür eine Belohnung (sevab) gäbe. Denn es gibt ja solche, die in ihrer Ablehnung (inkar) des Qur'an, der Propheten, der Sahabis und ihres heiligmäßigen Umgangs miteinander (kudsi sohbet) jedes Maß überschreiten. Und es gibt von ihnen viele, die sich (sogar mit diesen Ideen in aller) Öffentlichkeit zeigen. Wenn jemand diejenigen Leute, die man doch eigentlich wirklich verfluchen sollte, nicht verflucht, ja noch nicht einmal erwähnt, so schadet dies keineswegs. Denn Tadel und Fluch kann man nicht mit Lob und Liebe (muhabbet) vergleichen. Mit ihnen kann man keine "guten Werke" (amel-i salih) verrichten. Richten sie aber Schaden an, so ist das umso schlimmer. So zeigen sich denn nun diese versteckten Heuchler, die sich darum bemühen, einen Teil der Hodschas, die doch vor allem dazu beauftragt und dazu verpflichtet sind, den Islam und die qur'anischen Wahrheiten (Hakikat-i Kur'aniye) zu bewahren, mit Hilfe von Lehre und Leben der Wahhabis auf ihre Seite zu ziehen und so der islamischen Gemeinschaft (Islamiyet) einen gewaltigen Schlag zu versetzen, wobei sie auch noch die Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) verdächtigen, Aleviten zu sein, und sie so alle gegeneinander aufbringen, in aller Öffentlichkeit. Du hast ja selbst in deinem Brief bereits zum Teil darüber berichtet. Aber du weißt auch selbst, dass die wirksamsten Mittel, die sie gegen mich und die Risale-i Nur einsetzen lassen, bei den Hodschas zu finden sind. So sind schon seit langem (die Schriften) der Wahhabis, die in Mekka und Medina (Haremeyn-i Serif) herrschen, und diese so staunenswerten und recht attraktiven Werke von Ibn-i Teymiye und Ibn-ül Kayyim-il Cevzî, jener berühmten und wortgewaltigen Genies, in die Hände einiger Hodschas gelangt und in Istanbul im Umlauf, wobei besonders jener Teil von ihnen, der (die Verehrung) der Gottesfreunde (auliya) ablehnt und in gewissem Grade der Ketzerei (bid'a) nahesteht und sich dabei hinter seinen eigenen (Ansichten) zu verstecken sucht und so bereits mit seiner Ketzereie besudelt ist, deine Meinung (içtihad), die zwar aus der Liebe zur Familie des Propheten (muhabbet-i Al-i Beyt) erwächst, jedoch jetzt besser nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte, als Mittel gebrauchen könnte, um sowohl dir als auch den Nur-Schülern einen Schlag zu versetzen. Zwar gibt es, was einen Tadel betrifft, den man doch besser unterlässt, oder die Behauptung, jemand sei ein Ungläubiger (tekfir), die man besser für sich behält, keinen dementsprechenden Artikel im Gesetz (emr-i ser'i), doch darüber, wie man einen Tadel aussprechen oder jemanden als einen Ungläubigen erklären (tekfir) sollte, gibt es sehr wohl ein Gerichtsurteil (hükm-ü ser'i). Über jemanden zu Unrecht einen Tadel aussprechen oder ihn als einen Ungläubigen erklären (tekfir) ist eine große Sünde (zarar). Doch auch wenn es zurecht geschieht, ist dies kein "gutes Werk" und gibt es dafür keine Belohnung (sevab). Denn es gibt zahllos viele, die man mit vollem Recht als Ungläubige bezeichnen (tekfir) und deswegen tadeln könnte. Spricht man jedoch keinen Tadel aus und erklärt (tekfir) man sie nicht für ungläubig, so gibt es darüber kein Gerichtsurteil (hükm-ü ser'i) und ist das auch keine Sünde (sarar). So haben denn die Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) aufgrund eben dieser Wahrheit (hakikat), und zwar sowohl die Eimme-i Erbaa (die vier Imame der vier Rechtsschulen) als auch besonders die zwölf (schiitischen) Imame der Schule des Hauses (Ehl-i Beytin Eimme-i Isna-Aser), indem sie das Heilige Gesetz (kanun-u kudsiye), das sich auf die oben erwähnte Wahrheit (hakikat) der Leute der Tradition (Ehl-i Sünnet) stützt, zu ihrem Wegweiser (rehber) gemacht haben, es für nicht erlaubt (cais) angesehen, unter Muslimen über die damaligen Spaltungen (fitna) zu sprechen und darüber zu streiten und gesagt, dass es nutzlos sei und nur schaden (sarar) könne. Darüber hinaus fanden sich bei diesen Auseinandersetzungen, wie auch immer, besonders bedeutende Sahabis auf beiden Seiten. {d.h. sowohl unter den Anhängern Alis, des Kalifen, als auch unter seinen Gegnern (A.d.Ü.)} Wenn man über diese Spaltungen (fitna) redet, ergreift das Herz spontan (Partei für die einen, während es zu gleicher Zeit die anderen) ablehnt und dabei noch solch wahrhaft aufrechte (hakiki) Sahabis, wie Talha und Zubeyr, kritisiert, mit denen Gott zufrieden sein möge und die zu jenen zehn gehören, denen das Paradies versprochen wurde (Asere-i Mübessere). Und selbst wenn sie einen Fehler gemacht haben sollten, ist doch die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihnen bereits vergeben (taubah) wurde. In jene alte Zeit zurückzugehen ist nur unnötig und nachteilig (sarar) und das Gesetz (Schari'ah) empfielt uns auch nicht, diese Ereignisse zu erforschen. Heute und in unserer Zeit denen keine Beachtung zu schenken, die der islamischen Gemeinschaft (Islamiyet) tatsächlich furchtbare Schläge versetzen und Tausende Flüche und unseren ganzen Abscheu verdienen, ist eine Haltung, die mit der heiligen Aufgabe (vazife-i kudsiye) einer gläubigen (mu'min) und großherzigen Persönlichkeit unvereinbar ist. Ich will dir auch keineswegs verheimlichen, dass selbst euer, wenn auch nur ganz kleiner, Streit mit Sabri sowohl der Risale-i Nur als auch der Verbreitung der Glaubenswahrheiten (hakaik-i îmaniye) einen ganz erheblichen Schaden zugefügt hat. Ich habe das hier zur gleichen Zeit leidvoll wahrgenommen und es hat mich sehr traurig gemacht. Als dann später ein gelehrter Theologe (ehl-i tahkik bir âlim) wie du und Sabri dort zusammenkamen, um der Risale-i Nur einen bedeutenden Dienst zu erweisen, erwartete ich auch von euch beiden einen solch großen Dienst an der Risale-i Nur, ahnte aber bereits, dass im Gegenteil auf die Risale-i Nur in dreifacher Hinsicht Schaden (sarar) zukommen würde und habe das (dann auch tatsächlich so) erfahren. Während ich noch darüber nachdachte, weshalb ein solcher Schaden (zarar) entstanden sein könnte, erhielt ich zwei, drei Tage später die Nachricht, dass Sabri sich sinnloser- und völlig unnötigerweise mit dir zerstritten hatte, weshalb du dann in Wut geraten warst. "Oh weh!", sagte ich da. "Oh Herr!", betete (dua) ich dann, "Wandle doch den Streit dieser beiden Menschen, die mir aus Erzurum zu Hilfe gekommen sind, in Versöhnung!" Wie bereits in der Abhandlung der Risale-i Nur über die Wahrhaftigkeit (Ihlâs Lem'alar) erwähnt, müssen die Leute des Glaubens (ehl-i îman) heute nicht nur mit ihren muslimischen Brüdern, sondern auch mit den frommen Geistlichen der Christen übereinkommen, Fragen, die nur Konflikte heraufbeschwören könnten, außer Betracht lassen und sollten also nicht mit ihnen streiten. Denn dieser völlige Unglaube gebärdet sich auch noch kämpferisch. Bei deinem Eifer für den Glauben (hamiyet-i dîniye), aufgrund deiner Erfahrung als Wissenschaftler (tecrübe-i ilmiye) und um deiner Verbundenheit mit der Risale-i Nur willen bitte ich dich: bemühe dich darum, diese ganze Angelegenheit mit Sabri zu vergessen, zu bereinigen (helal) und ihm zu verzeihen! Denn all diese Dinge hat er nicht aus eigener Erkenntnis heraus so gesagt, sondern lediglich aufgrund dessen, was er aus alten Zeiten von den Hodschas vernommen hatte, diesen Streit mit dir völlig unnötigerweise vom Zaun gebrochen. Du weißt ja, dass großzügig Wohltaten zu spenden und Gutes zu tun, die Verzeihung vieler Sünden erwirken kann. Es hat in der Tat dieser Sabri, unser Landsmann, mit Hilfe der Risale-i Nur und der Nurdschus dem Glauben (iman) wahrhaftig einen solchen Dienst erwiesen, dass ihm dafür Tausend Fehler verziehen werden. In deinem Großmut und um des Dienstes willen, den er für die Risale-i Nur geleistet hat, solltest du ihn wie einen Freund, Landsmann und Kollegen im Dienste der Risale-i Nur betrachten. Als ein Teil der Sahabis auch noch während der damaligen Kämpfe (harb) an eine Gerechtigkeit dachte, die maßvoll und angemessen (adâlet-i izafiye ve nisbiye) ist, und so die wahrhaftige Gerechtigkeit und Strenge des Gesetzes (adâlet-i hakikiye ve azîmet-i ser'iyye) {vgl. den Abschnitt über absolute und relative Gerechtigkeit im "Fünfzehnten Brief"! (A.d.Ü.)} (notgedrungen) aufgab, welcher Hasret Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, auf dem Wege (meslek) seiner Frömmigkeit, seiner persönlichen Unabhängigkeit und ihm eigenen Sparsamkeit folgte, sich schließlich eine eigene Meinung (içtihad) bildete und auf die Seite des Gegners übertrat, unter ihnen sogar auch Okeyl, der Bruder von Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, und Abdullah Ibn-i Abbas, genannt "der geistige Führer der Gemeinde" (Hibr-ül-ümme), welche sich vorübergehend auf der gegnerischen Seite wiederfanden, sagten die aufrichtigen Leute der Tradition und Gemeinschaft (ehl-i Sünnet ve-l'Cemaat) aufgrund eines Grundprinzips des Gesetzes: مِنْ مَحَاسِنِ الشَّرِيعَةِ سَدُّ اَبْوَابِ الْفِتَنِ {"Die Schönheiten des Gesetzes sind wie eine Mauer vor den Toren zu jeglichen Spaltungen."} Und weiter: طَهَّرَ اللّٰهُ اَيْدِيَنَا فَنُطَهِّرُ اَلْسِنَتَنَا {"Gott möge unsere Hände reinigen, nachdem wir unsere Zungen gereinigt haben.",} und halten es dementsprechend nicht für legitim, die Tore zu solchen Spaltungen zu öffnen und über sie zu reden. Denn, wenn es einige gab, die eine Kritik verdienten, so sind es diejenigen, (die dadurch, dass sie für die eine Seite) Partei (taraf) ergriffen, den Nerv jener großen Sahabis, ja sogar eines Teiles der Angehörigen des Hauses (Âl-i Beyt) trafen, die auf der gegnerischen Seite (taraf) waren, wie übrigens auch Talha und Zubeyr, mit denen Gott zufrieden sein möge, die zu jenen zehn gehören, denen das Paradies versprochen worden war (Asere-i Mübessere). Indem sie diese großen Persönlichkeiten kritisierten, wurde nun eine Neigung zu Tadel und Feindschaft geweckt, weshalb denn auch die Leute der Tradition (Ehl-i Sünnet) dafür (taraf) sind, diese Tür zuzuschließen. Obwohl der berühmte Sa'deddin-i Teftazâni, einer der großen Imame unter den Leuten der Tradition (Ehl-i Sünnet) wie auch unter den Theologen, es erlaubt hatte, Yezid und Velid als Irrgläubige zu verfluchen (tel'in-u tadlil), haben große Gelehrte (allam) unter den Leuten der Tradition und der Gemeinschaft (Ehl-i Sünnet ve-l'Cemaat) wie Seyyid-i Serif-i Cürcâni gesagt: "Zwar waren Yezid ve Velid gewalttätig, grausam und frevelhaft, doch ist es nicht bekannt, ob sie letztendlich auch ohne jeden Glauben (iman) dahingeschieden sind. Da dies aber nicht mit absoluter Sicherheit bekannt ist, also über diese Personen jede klare Aussage und ein sicherer Beweis fehlen, also die Möglichkeit besteht, dass sie doch noch im Glauben (iman) verschieden sind und bereut (taubah) haben, darf man solche namentlich genannten Personen nicht verfluchen, vielmehr könnte es nur unter der ganz allgemeinen Formel: لَعْنَةُ اللّٰهِ عَلَى الظَّالِمِينَ وَ الْمُنَافِقِينَ {"Der Fluch Gottes sei über den Tyrannen und den Heuchlern!"} einmal erlaubt sein, einen Fluch auszusprechen. Andernfalls ist es vom Übel (sarar) und nicht vonnöten. Das haben sie Sa'deddin-i Teftazâni entgegengehalten. Der Grund dafür, dass ich auf deinen kritischen und gelehrten Brief nicht mit einer ausführlichen Antwort entgegnet habe, ist sowohl in meiner ernsthaften Krankheit als auch in dringenden Arbeiten zu finden, weshalb ich in der Eile nur so viel schreiben konnte. اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} SAID NURSÎ * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Wir haben das "Zülfikâr" und seine Kameraden, {mit allen dazugehörigen Büchern (A.d.Ü.)} welche die Früchte des Paradieses (Cennet-ül Firdevs'in meyveleri) und die Seiten im Buche der Taten (sahaif-i amelleri) und im Heft der guten Werke (defter-i hasene) der Arbeitsgruppe (heyet-i fa'alesi) der Medreset-üz Zehra sind, zwei Stunden nach der frohen Botschaft (müjde), die der Sperling uns in der Freitagnacht gebracht hat, mit ganzer Freude (kemal-i sürur) und wohlbehalten (selâmetle) in Empfang genommen. So wie wir über euch nach der Anzahl ihrer Buchstaben "Gott möge euch segnen (bârekâllah)! Möge Gott euch zum Erfolg verhelfen (veffekakümüllah)! Möge Gott euch in beiden Welten glücklich machen (es'adekümüllahü fi-d dâreyn)", gesagt haben, so beglückwünschen (tebrik) wir euch auch aus ganzem Herzen (canim) und aus tiefster Seele (ruh), und beglückwünschen (tebrik) zugleich auch das ganze Land. Mit Beginn der Vorzeichen der Erscheinung des "Zülfikâr" nahm die Strömung zugunsten des Glaubens (din) mächtig (kuvvet) Fahrt auf und stoppten zugleich die Angriffe der Gegner; ein Teil von ihnen zog sich zurück, ja sie versuchen nun sogar, ihre alten Fehler wieder gut zu machen. Dies ist ein Zeichen, dass es jetzt tatsächlich gedruckt und veröffentlicht wird und zugleich auch ein Zeichen, dass es mit Gottes Hilfe (insâallah) für dieses Land in Hinsicht auf die Islâmiyet einen großen Beitrag (faide) leisten und die Finsternisse vertreiben wird. Was die Strömung des völligen Unglaubens (küfr-ü mutlak), die aus dem Norden kommt, heute noch aufhalten kann, ist in der Tat einzig und allein die Risale-i Nur. Politik (siyaset) und Diplomatie können diese Aufgabe (vazife) nicht erfüllen. Für alle, die ihr Land lieben (vatanperver), die Patrioten (milliyetçi) und die Politiker (siyasetçi), ist es daher eine absolute Notwendigkeit (mecburiyet), sich fest und unverbrüchlich an die Lichter (Nurlar) zu halten. Wir erbitten (niyaz) daher von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i İlahiye), dass für die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) derer, die für die Herausgabe des "Zülfikâr" arbeiten, ja sogar für jeden Einzelnen von ihnen, am Jüngsten Tag (kiyamet) dessen siebenhundert Seiten als eine einzige Seite in das Buch seiner Wohltaten (defter-i hasenati) eingeschrieben werden. Da nun einmal die Beschäftigung mit diesen Wahrheiten (hakikat) des Glaubens (iman) zu der Erhabenheit eines hohen Gottesdienstes (ibadet) gehört und eine Wohltat (hasene) ist und somit den Glauben (iman) vieler zu retten als Tausende guter Werke (hasenat) gelten, so ist es für jeden, der an ihrer Herausgabe arbeitet, indem er sie liest oder hört und fest an sie glaubt (ittikad), genauso wie das Buch seiner sonstigen guten Werke (hayrat), die er verrichtet, ein Zeugnis im Jenseits (uhrevî senedi). Mit Sicherheit gehört es zu den Merkmalen Seiner grenzenlosen Barmherzigkeit (hadsiz bir rahmeti), dass das "Zülfikâr" mit seinen siebenhundert Seiten in das Buch der guten Werke (defter-i hasenat) jedes Einzelnen und der gesamten Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) eingetragen wird, wonach es sich dann im Jenseits (âhiret) als eine einzige Seite ungekürzt öffnet (nesrolmak) und so als eine einzige Seite gilt. Zweitens: Die Abhandlungen der Lichter (Nurlar) erweisen sich zwar als mächtig, wo immer sie hinkommen, doch die verbohrten, hartnäckigen Atheisten (zindiklar) und Materialisten (maddiyyunlar) versuchen soweit sie nur können, ihre Erfolge (fütuhat) zu behindern, Ränke (desise) zu schmieden und den Argwohn (evham) der Politiker (ehl-i siyaset) zu wecken. Gebe es Gott (insâallah), dass sie da nichts ausrichten können. Vorsicht (ihtiyat) ist jedoch allezeit gut. Und der Grundsatz (düstur) "erleuchten im Verborgenen (sirran tenevverat)" setzt sich stets durch. Doch ist es notwendig, vorsichtig wie umsichtig (temkinli ve ihtiyatli) vorzugehen, bis einige Bände wie dieses* herausgegeben worden sind. Und obwohl ich die hermeneutische Abhandlung (remizli risalesi) über das Geheimnis (sirr) der Sure İnna a'tayna "Siehe, wir haben dir gegeben..." seit dreizehn Jahren nicht mehr gesehen habe, widersprach es doch in gewissem Grade allen Regeln der Vorsicht (ihtiyat kaidesi), sie hierher zu senden, denn es kann sie nicht jeder verstehen; und außerdem muss sie ausgelegt und kommentiert (tevil ve tefsir) werden. Denn ich hatte in einem Brief, der in der Briefsammlung (Lâhika) enthalten ist, bereits geschrieben, dass mir diesbezüglich zwei Wahrheiten (hakikat) kurz und bündig eingegeben (ihtar) wurden: Erstens: Mir wurde einmal in einem ziemlich engen Kreis (dar bir daire) ein Licht (nur) gewiesen. Ich habe es dann für einen größeren Kreis (genis bir daire) ausgelegt (mana) und verkündete damals - vor vierzig Jahren - die frohe Botschaft (müjde): "wir werden ein Licht sehen (Bir nur görecegiz)". Und sogar noch vor der Deklaration der Konstitutionellen Monarchie (hürriyet-1908) {Name eines Platzes in Griechenland (A.d.Ü.)} wiederholte ich diese Botschaft (müjde) damals für meine ersten Schüler (talebe) immer wieder. Damals glaubte ich noch, dies würde einmal in den weiten Kreisen der Politik (genis siyaset dairesi) geschehen. In Wirklichkeit wurde mir also aus der Quelle der Wahrheit (hakikat) eingegeben (ihtar): Ihr werdet, was dieses Land (memleket) am meisten braucht, im Kreise (daire) des Glaubens (iman), des Islam und des gesellschaftlichen Lebens im Islam (hayat-i içtimaiye-i İslâmiye dairesi) sehen (göreceksiniz): die Botschaft vom Licht (Risale-i Nur). Danach pflegte ich denn nachdrücklich und wiederholt zu berichten, wie ich bis dahin aus einem undeutlichen Gefühl (hiss-i kabl-el vuku) heraus die Form (suret) dieser wahren und wahrhaftigen Botschaft (hak ve hakikatli mes'ele) verändert hatte. Zweitens: Mir wurde eingegeben (ihtar), dass diejenigen, die den Kennzeichen (Seair) des Islam und der Politik des Islam Schläge versetzen, innerhalb von zwölf, dreizehn, vierzehn und sechzehn Jahren selbst große Schläge bekommen werden. Im Gegensatz zu der vorigen Botschaft (mes'ele) hatte ich diese Ereignisse (hâdisat), die im großen Kreis vorkommen und diese Schläge, welche die großen Gemeinschaften (cemaat) treffen, als Schläge ausgedeutet (mana), die im kleinen Kreis über die Personen (sahislar) kommen würden. Genauso, wie in beiden Kreisen, sowohl im kleinen als auch im großen, nach zwölf Jahren der Fürchterlichste (müdhisi) unter ihnen die Welt verlassen hat, so wurde ich gemahnt (ihtar), dass auch in dem großen Kreis Gemeinschaften, die genauso entsetzlich sind wie er, in den Jahren zwölf, dreizehn, vierzehn und sechzehn genau die gleichen Schläge bekommen haben und noch bekommen werden. So hatte ich meine Auslegung (te'vilim), die eigentlich für den großen Kreis gedacht war, nur auf den kleinen angewandt (tatbik). So hatte ich denn auch die Botschaft des Lichtes (nur mes'elesi), die sich genau im Gegenteil auf den kleinen Kreis und das Ereignis des Lichtes (hâdise-i Nuriye), das sich nur auf den Glauben (iman) bezieht, nach meiner Auslegung (te'bilim) für den sehr weiten politischen Kreis (daire-i siyasiye) ausgedeutet (mana). Deswegen kann nicht jeder das Geheimnis (sirr) der Sure İnna a'tayna "Siehe, wir haben dir gegeben..." sofort verstehen. Da es zudem nicht notwendig ist, die Namen (sahsî) der Personen in solch wissenschaftlichen Themen (mesail-i ilmiye) miteinzubeziehen, ist es durchaus stimmig, dass diese Abhandlung (risale) mir seit dreizehn Jahren nicht mehr unter die Hände gekommen ist; und auch meine Brüder sollten sich nicht nicht weiter dafür interessieren. Sollte sich dennoch jemand sehr dafür interessieren, so lese er zuerst diesen Abschnitt hier, der jetzt mit "zweitens" beginnt und am Anfang des "Geheimnisses der Sure İnna a'tayna "Siehe, wir haben dir gegeben..." steht und sich in dem Abschnitt aus der Briefsammlung (Lâhika) mit demselben Inhalt (mes'ele) findet. Andernfalls sollte er ihn besser überhaupt nicht lesen. Dass dieser Zweite Weltkrieg und der Abschied dieses fürchterlichen Menschen (dehsetli sahs) von dieser Welt und jetzt auch der Weg (meslek), den er gewiesen hat, einen Rückzug erleidet, sodass heute ein Teil von ihnen im Gegensatz zu diesem Weg (meslegin aksine) ganz offiziell für die Religion (din) arbeitet und dass die Gläubigen (ehl-i iman) sich von diesem absoluten Despotimus (istibdad-i mutlak) gewissermaßen befreit haben und mit ein wenig Auslegung (te'vil) auch die Nachrichten (haber), welche diese kleine Abhandlung (risale) gibt, sich genau in den genannten Jahren (tarih) verbreiten, ist ein Funke der Wunderhaftigkeit (lem'a-i i'cazi) dieser Sure. Aber meine Auslegungen (tevil) haben in meiner Begeisterung diese Wahrheit (hakikat) ein wenig verschleiert und verborgen. * * * Meine lieben verehrten Brüder! Die entsetzlichste große Wunde der islamischen Welt (âlem), welche die islamische Welt seit 1300 Jahren zum Weinen bringt und alle Leute der Wahrheit (ehl-i hakikat) "Oh weh! Ach wie schade!" rufen lässt, erneut aufzubrechen und darüber nachzudenken, schmerzt mich in meiner Seele (mesreb) mehr, als ich es ertragen kann. Fünfundzwanzig Jahre lang aufrichtig und wahrhaftig meinen Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) zu versehen, hielt mich von jeder Art Politik (siyaset) ab und erlaubt mir seit fünfundzwanzig Jahren nicht einmal mehr, eine Zeitung zu lesen. Während meiner zwanzig Jahre langen qualvollen Gefangenschaft (iskenceli esaret) im Gefängnis habe ich mich - außer zu meiner Verteidigung (müdafaat-i hapsiye) - niemals an die Regierung (hükûmet) gewandt (müracaat), um nicht in das politische Leben (hayat-i siyasiye) abzugleiten. Ich habe diesen fürchterlichen Weltkrieg seit zehn Jahren nicht mehr verfolgt (bakmayan), damit mein Dienst am Glauben (vazife-i imaniye) keinen Schaden erleidet, die Wahrheit (ihlas) nicht geschändet wird und um mich nicht mit Politik (siyaset) zu beflecken. Ich bin dazu gezwungen, einen geistigen Zustand (halet-i ruhiye) zu ertragen, der mir das nicht erlaubt (baktirmiyan). Es greifen jetzt vor unseren Augen entsetzliche Drachen (ejderhalar) an der Front der Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imaniye) die Leute des Glaubens (ehl-i iman) an und beißen viele von ihnen. Wo aufgrund eines Befehls (emr) des Qur'an die Dringlichkeit (mecburiyet) besteht, die Leute des Glaubens (ehl-i iman) davor zu retten, unsere Zeit ruhen zu lassen und mich stattdessen mit ungelösten Problemen vergangener Zeiten zu beschäftigen und so die furchtbare Unterdrückung zu betrachten, welche die Familie aus dem Hause des Propheten (Ehl-i Beyt) erleiden musste, bedrückt mich selbst und quält meinen Geist (ruh) mehr und mehr und zerstört meine inneren Kräfte (kuvve-i maneviye). Das aber hieße, dass über meinen Geist (ruh) Qual über Qual kommt. Ein erbärmlicher (gaddar) Grundsatz (düstur) in einer Politik der Unterdrückung (zalim siyaset) lautet: "zum Wohl einer Gemeinschaft (cemaat) werden die Einzelnen geopfert (ferd feda)", weswegen hier sehr viele äußerst ungerechte Vorfälle (zalimane vukuat) als Schadenbegrenzung (ehven-üs ser) unter der Bezeichnung einer Art verhältnismäßiger Gerechtigkeit (adalet-i izafiye) als eine erforderliche Maßnahme (maslahat) für eine solche Herrschaft (hâkimiyet) dargestellt werden. Sogar noch in diesem Jahrhundert zerstört man nach dem Urteil dieses erbärmlichen (gaddar) Grundsatzes (düstur) aufgrund des Fehlers eines einzigen Mannes ein ganzes Dorf. So führen sie unter dem Verdacht, dass fünf oder zehn Leute ihrer Politik (siyaset) schaden könnten, Tausende Menschen ins Verderben (perisan). Da sich also nun in alten Zeiten dieser grausame Grundsatz der Politik unter den Muslimen teilweise verbreitet hatte, wurden diesen fürchterlichen Grundsätzen (düstur) in der Politik (siyaset) zufolge Ungerechtigkeiten begangen. Die ihnen vorausgegangenen Imame (selef-i sâlihîn) und die Imame der Leute der Tradition und der Gemeinschaft des Propheten (Ehl-i Sünnet Velcemaat) zogen aber das Schweigen vor und sagten, um diese Pforte zu schließen, طَهَّرَ اللّٰهُ اَيْدِيَنَا فَنُطَهِّرُ اَلْسِنَتَنَا {"Möge Gott unsere Hände reinigen, sodass wir auch unsere Zunge reinigen."} und ließen diese Pforte nicht öffnen. Da nun einmal diejenigen, welche mit den Leuten des Hauses des Propheten (Ehl-i Beyt) grausam (zulm) umgegangen waren, nun im Jenseits (âhiret) ihre Strafe in der gleichen Art bekommen haben, besteht für uns kein Bedürfnis mehr, ihnen mit einem Angriff gegen diese Unholde zu helfen. Und die unterdrückten Angehörigen der Familie des Propheten (mazlum Ehl-i Beyt) bekamen für ihre vergangenen Qualen und all ihre Mühsal eine so hohe Belohnung (mükâfat), wie sie unser Verstand (akl) gar nicht fassen (ihata) kann. Anstelle sie jetzt zu bemitleiden, sollten wir sie vielmehr vom Standpunkt des unendlichen Segens (rahmet), den sie nun erlangt haben, tausendfach beglückwünschen (tebrik). Durch ein paar Jahre der Anstrengung (zahmet) erlangten sie nun einen millionenfachen Rang (mertebe) und beständige Glückseligkeit (bâki saadet) im Jenseits (âhiret). In der Zeit, in der sie auf dieser Erde (dünya) verweilten, erwarben sie anstelle eines unbedeutenden, vergänglichen Königreichs dieser Welt (dünyanin fâni saltanat), einer vorübergehenden Herrschaft (muvakkat hâkimiyet) und einer reichlich komplizierten Politik (karisik siyaset) den Rang (makam) eines geistigen (manevî) Sultans, eines Königs (sah) in der Welt der Wahrheit (hakikat âlemi) und jeder Einzelne von ihnen den eines geistigen (manevî) Kaisers. Anstelle von Statthaltern (valiler) wurden sie zu Kommandanten der Heiligen (evliya) und der Pole (aktab). Ihre Verdienste sind nicht eins zu tausend, sondern zu Millionen. Aus diesem Geheimnis (sirr) empfing ich von İmam-i Rabbanî, Gausu-l'adham und İmam-i Ghazalî und Zeynelâbidîn (möge Gott mit ihnen allen zufrieden sein), welche als Meister dem Neuen Said ganz besonders nahe stehen (hususi üstad), - besonders in dem Bittgebet (münacat) "Cevsen-ül Kebir" bin ich von diesen beiden Imamen unterwiesen (ders) worden - und dem Unterricht, den ich seit dreißig Jahren von Hazret-i Hüseyin und İmam-i Ali, möge Gott ihnen Ehre erweisen (Kerremallahü Vechehu), empfangen habe, besonders durch den Cevsen-ül Kebir während meiner beständigen geistigen Verbindung (manevî irtibat) mit ihnen, die oben erwähnte Wahrheit (hakikat) und die jetzige Art und Weise, die aus der Risale-i Nur kommt. Die Grausamkeiten dieser Gewaltmenschen (zalimlerin gaddarliklar) stets wieder neu aufzuwühlen (desmek) und sie unter die Lupe zu nehmen, ja sogar auch nur an sie zu denken, passt nicht zu unserer Art und Weise (mesreb), denn sie haben ja bereits ihre Strafe (mücazat) und die Unterdrückten (mazlumlar) haben bereits ihren Lohn (mükafat) erhalten, und das in einer Weise, wie sie über unseren Verstand hinausgeht. Sich noch weiter mit diesen Fragen (mes'ele) zu beschäftigen, schadet dem Dienst (vazife) am Qur'an, zu dem wir heute in dieser gegenwärtigen Katastrophe verpflichtet sind, die über den Glauben (musibet-i diniye) hereingebrochen ist. Die Gesetze des Glaubens (Usûl-üd Din), welche die Theologen (Ülema-i İlm-i Kelâm) und die großen Gelehrten (allâmeler) dieser Grundregeln (düstur) und Gesetze des Glaubens (Usûl-üd Din) und die genialen Forscher (muhakkikler) unter den Anhängern der Tradition und der Gemeinschaft (Ehl-i Sünnet Velcemaat) aufgrund ihrer intensiven Forschungen (tedkik) und Überlegungen (muhakemat) über die islamischen Grundpfeiler (akide) anhand der Ayat und der Hadithe abgewogen (müvazene) und sodann angenommen (kabul) haben, geben uns den Auftrag (emr), heute die Art und Weise (mesreb) der Risale-i Nur zu bewahren (muhafaza) und geben uns die Kraft (kuvvet) dazu. Keiner, ja noch nicht einmal die Leute der ketzerischen Erneuerung (ehl-i bid'a), können uns irgendwo, irgendwie an unserer Lebensweise (mesreb) hindern. Da sie in der Wahrheit, der Aufrichtigkeit (hakikat-i ihlas) voll und ganz gewahrt (muhafaza) bleibt, schließt sich ihr jede Art Menschen (ehl-i İslâm) an. Selbst die Fanatiker (mutaassib) im Schiaismus und die Extremisten (müfrit) im Wahhabismus, die Materialisten (maddîsi) und die Naturwissenschaftler (mütefennini) unter den Philosophen und die Arroganten (enaniyet) unter den fanatischen (mutaassib) Hocas, sie alle begannen einmal in den Kreis (Nur dairesi) einzutreten und finden sich teilweise noch heute dort brüderlich (kardesçe) beieinander. Es gibt sogar Anzeichen (emare) dafür, dass auch einige Missionare, auch die wahrhaftigen Geistlichen (hakikî ruhanîsi) der Religion (din) Isas, mit dem der Friede sei, in diesen Kreis eintreten werden. Sie greifen (hücum) einander nicht an, sondern verspüren die Notwendigkeit eines Zusammenlebens (tesanüd) und einer Versöhnung (musalaha) und so werfen sie auch keine Fragen auf, die in einem Streitgespräch (medar-i münakasa) enden könnten. So ist denn die Risale-i Nur, die Imam Ali, mit dem Gott zufrieden sein möge, mit dreißig, vierzig Hinweisen im Grade der Offensichtlichkeit (sarahat) angekündigt hat, genau die richtige Medizin (tam bir ilâç) für die fürchterlichen Wunden (müdhis yaralar) dieser Zeit. Daher ist dieser Kreis genug für uns und wir verlassen ihn nicht. Hier Imam-i Ali (möge ihn Gott ehren) hinsichtlich seiner Person (sahs), seines Lebens (hayat) und seiner Politik (siyaset), die sich auf der Bahn wahrhaftiger Gerechtigkeit (adalet-i hakikî) bewegt, zu kritisieren und sie anzugreifen, wäre das Eine. Seine geistige Persönlichkeit (sahsiyet-i manevîsine), seine wissenschaftliche Vollkommenheit (kemalât-i ilmiye), sein Platz als Heiliger (makamat-i velayeti) und Erbe des Propheten (vârislik), welche tausendfach höher stehen als seine sichtbare Person (Sahsiyet-i zahirî), sein irdisches Leben (hayat-i dünyeviye) und seine gesellschaftliche Politik (siyaset-i içtimaiye) anzugreifen, ist hingegen unmöglich. Man hat sie noch niemals angegriffen und wird sie auch niemals angreifen können. Wem auch immer stünde das auch zu? Daher erscheint ein Angriff (muaraza) derer, die in ihrer Vorstellung (tevehhüm) einer Vereinigung dieser beiden Aspekte gegen sie zum Streit (tarruz) antreten, besonders schrecklich. Wie könnte es auch unter Gläubigen (Ehl-i iman) dergleichen Vorfälle (vukuat) geben? So etwas zu sagen, löst einzig Verwunderung (hayret) aus. Ausgenommen solch böse Schurken (habis herifler) wie Yezid und Velid, kritisiert die überwiegende Mehrzahl (kism-i a'zam) gar nicht die wunderbare Vollkommenheit (hârika kemalât) Imam Alis (Gott möge mit ihm zufrieden sein), seine Wundertaten (keramet) und sein Erbe (veraset), {in der Nachfolge des Propheten (A.d.Ü.)} sondern versucht lediglich seinen Führungsstil (idare) bezüglich des gesellschaftlichen Lebens der Menschen (hayat-i içtimaiye-i insaniye) anzugreifen. Damit begehen sie jedoch einen Fehler. Während eines Angriffs (hucum) eines großen äußeren Feindes ist es unbedingt notwendig (elzem), die kleinen inneren Feindseligkeiten (düsmanlik) aufzugeben. Andernfalls würden diese nur eine Unterstützung (yardim) für den angreifenden großen Feind bedeuten. Darum erfordert es die Sache (maslahat) des Islam, dass die Muslime, die gegeneinander im Kreise des Islam seit jeher im Streit der Parteien opponieren und eine feindselige Haltung zueinander einnahmen, ihre internen Feindseligkeiten vorübergehend vergessen. * * * Mein lieber, getreuer, fleißiger Bruder Süleyman Rüsdü! Wir beglückwünschen dich und deinen heldenhaften Bruder Burhan, deine beiden segensreichen, unschuldigen Kinder und deine ganze Familie im Namen der Risale-i Nur - und euch alle - in Vertretung aller Schüler (sakird) aus ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh). Eurem Erfolg in einem solchen heiligen (kudsî) Dienst für das Jenseits (uhrevî), der euch ständig Segen (sevab) erwerben lässt, wird Isparta und das ganze Umland (memleket) in Zukunft applaudieren und ihr werdet durch ihre Gebete (dua) viel Gutes (hayirli) von ihnen empfangen. Möge Gott es wollen (insâallah), dass es euch gelingt, neben dem "Zülfikâr" noch vieles Dergleichen (emsal) herauszugeben. Unter den solcherart besonderen Umständen (serait) ist ein derart außerordentlicher Erfolg (muvaffakiyet) ein Wunder (keramet) sowohl des Zülfikkar als auch durch eure Treue (sadakat). Dein so segensreicher (mübarek) Traum, auf Gottes Weisung (emr-i İlahî) den Qur'an dem ehrenwerten Propheten (Hazret Peygamber), mit dem Friede und Segen sei, zu überreichen, ist eine visionäre Wahrnehmung (cilve) des Auftrags (vazife) des ehrenwerten Gabriel (Hazret-i Cebrail). Es ist dies ein Hinweis (isaret) darauf, dass unser Dienst (hizmet) hier sowohl dem Wohlwollen Gottes (riza-yi İlahiye) als auch dem Einverständnis des Propheten (riza-yi Peygamber) entspricht, mit dem Friede und Segen sei. Dein Traum kann in dem Sinne (mana) ausgelegt werden, die Abhandlungen über das Wunder des Qur'an (Mu'cizat-i Kur'aniye) und die Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye) der Gemeinde (ümmet) Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, zu verkünden (teblig). Gleich wie das Spiegelbild der Sonne in einem winzig kleinen Stückchen Glas durch ihr Licht (ziya) mit dem, der dieses Glas in der Hand hält, in Verbindung (münasebet) steht und so mit ihm in gewisser Weise kommuniziert (muhabere), so ist auch im Traum eine persönliche Erscheinung (hususî bir tecelli) - auch die uns vorausgegangenen "Reinen" (selef-i sâlihîn) hatten bereits diese Art Träume - ein Merkmal des Angenommenseins (makbuliyet) und des Einverständnisses (riza). So ist denn auch der Mann, den du neben dem Ehrenwerten Propheten (Hazret-i Peygamber), mit dem Friede und Segen sei, gesehen hast, die Geistige Körperschaft (sahs-i manevî) des Lichtes (Nur) und der Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur. * * * Unsere Aufgabe (vazife) ist, in Wahrhaftigkeit (ihlas), Standhaftigkeit (sebat), in gegenseitiger Verbundenheit (tesanüd) und, soweit möglich, mit Vorsicht (ihtiyat) "die Erleuchtung im Verborgenen (sirran tenevverat)" - von Imam Ali unterrichtet (irsad-i Alevî) - mit unserer Tat zu bestätigen (tasdik) und so danach zu handeln; im Übrigen aber nicht mit den Gegnern (muariz) zu streiten und aufgrund ihrer Angriffe (hücum) nicht in Panik (telas) zu geraten. Was jedoch den Erfolg (muvaffakiyet) und die Veröffentlichung des Lichtes (fütuhat-i Nuriye) und seine Verbreitung (intisar) durch eine stets wachsende Übereinstimmung (revaç) betrifft, so ist dies einzig die Sache Gottes (vazife-i İlahiye). Wir müssen nur unsere eigene Aufgabe (vazife) erfüllen und dürfen nicht versuchen, das zu tun, was einzig und allein Gottes Sache ist. Auf diese Weise habe ich sowohl für mich als auch an eurer Stelle einen Trost (teselli) gefunden. {wann immer es Streit gibt, wir angegriffen werden oder eine Panik entsteht} * * * Ahmed Fuad aus Safranbolu, der einer von den fünf Ahmeds ist und in Safranbolu den Platz von Hasan Feyzi zur Gänze übernommen hat und sein vollendeter Erbe ist, betet (dua) in seinem überaus aufrichtigen (samimî) und opferwilligen Brief darum, mir genauso wie Hasan Feyzi und Hâfiz Ali den Rest seines Lebens (hayat) zu schenken und vor mir - an meiner statt - in das Zwischenreich (berzah) zu gehen. In Wirklichkeit ist sein Leben jetzt für die Lichter (Nurlar) weit nützlicher (faideli). Ich erwarte meine Todesstunde (ecelim) mit vollkommener Ruhe im Herzen (kemal-i istirahat-i kalble), in der Vorstellung, dass nach mir ein Bruder, der im Vergleich zu mir jünger und aktiver (faal) ist, wie all meine anderen Brüder, meine Aufgaben (vazife-i Nuriyemi) erfüllt. Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), möge viele Opferbereite gleich ihm für die Lichter (Nurlar) kommen lassen. * * * In dem schönen und anrührenden Brief über das von Wundern begleitete Ableben (kerametli vefati) des verstorbenen (merhum) Haci Hâfiz, welcher an dieser Medresse der Lehrer (üstad) von Marangoz Ahmed war, der zu den sehr alten, besonders treuen (sadik), besonders befähigten (muktedir), standhaften Schülern (sakirdler) dieser Schule (Medrese-i Nuriye) gehörte, die fromme Haltung (dindarane vaziyet) der Schüler dieser Medrese-i Nuriye ihrem verstorbenen Lehrer (merhum üstad) gegenüber, dass der Regen erst aufhört, um ihnen keine Umstände (zahmet) zu machen, sie nicht nass werden zu lassen, damit sie sich nicht erkälten, und dass er nach dem Ende der Zeremonie wieder beginnt, ist ein Zeichen für die Herabsendung großer Segnungen (rahmet) über den Geist (ruh) dieser verstorbenen Persönlichkeit (merhum zât)... Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm und ihnen allen nach der Anzahl der Tropfen dieses segensreichen (rahmet) Regens Seinen Segen (rahmet) geben, âmîn. * * * Hilmi Bey, welcher auch der kleine Scheich (Küçük Seyh) genannt wird, der in Kastamonu acht Jahre lang mit seinem segensreichen Sohn (mübarek mahdum) und seiner inzwischen verstorbenen (merhum) Frau in außergewöhnlicher Treue (sadakat) für die Risale-i Nur gearbeitet und mit seinem Stift (kalem) der Risale-i Nur viel gedient (hizmet) hat, viele in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) bringt und im Gefängnis für den heldenhaften Sadik Bey, wie auch für mein eigenes Wohlbehagen (istirahat) und den Zusammenhalt (tesanüd) unter den Schülern (Nur sakirdleri) in beachtenswerter Weise gesorgt (hizmet) hat, und der mit den engsten Brüdern wie Feyzi, Emin, İhsan und den Ahmeds wieder in Kastamonu den Lichtern dient (Nurlara hizmet), benachrichtigte mich in seinem Brief vom Hinscheiden (vefat) seiner Frau, die auch eine Schülerin (Nurcu) war. Für diese Gesegnete (merhum) ist es ein Anlass zur Dankbarkeit (medar-i sükran), dass ich seit ein, zwei Monaten, immer wenn ich in meinen Gebeten (dua) die Zehras nenne, dabei auch die Hacers nenne und mit ihnen auch dieser Gesegneten (merhume) gedenke (niyet). Ich wusste noch nichts von ihrem Hinscheiden. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihr Tausende Segnungen (rahmet) schenken und ihren Verwandten viel gute Geduld (sabr-i cemil ihsan) geben, âmîn! * * * Während ich in diesen Tagen meine Korrekturarbeiten (tashihat) erledigte, packte mich eine heftige Wut über die Hocas, außer den Hocas, die sich im Kreise der Risale-i Nur befinden und aktiv mitarbeiten, und außer den Hocas in Konya. Denn durch die Opferwilligen der Schüler (Nur sakirdleri), die kein Arabisch können, schleichen sich wegen ihrer Unkenntnis der arabischen Sprache Fehler und Mängel ein. Da ich mich sehr anstrengen musste, sagte ich sowohl den Hocas, die meine alten Schüler (talebeler) waren, und meinem Bruder als auch den heutigen amtlichen (resmî) Hocas in Ankara und in Istanbul laut, klar und in aller Deutlichkeit (bagirarak): "Oh ihr Einsichtslosen! Weshalb helft ihr mir nicht bei diesem Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye), welcher sowohl eure Aufgabe (vazife) als auch das Werk (mahsulü) der Medresse ist und auch euch gleich einem persönlichem Gebot (farz-i ayn) Gottes auferlegt ist. Stattdesen verursacht ihr in eurer Gleichgültigkeit (lâkaydlik), dass viele sich davon abwenden (çekil). Deshalb werdet ihr auch euren Anteil an der Ohrfeige bekommen, die Imam Ali (möge Gott mit ihm zufrieden sein) einem Teil der Hocas der Endzeit (âhirzaman) versetzt." Während noch diese fürchterlichen Einwände (itiraz) in mein Herz (kalb) eindrangen, wurden meinem Herzen (kalb) plötzlich drei Begründungen (mana) eingegeben (ihtar), um die Hocas verteidigen zu können, deren Herz (qalb) noch nicht verdorben ist. Erstens: Zwei wissenschaftliche Kommissionen (heyet-i ilmiye) in zwei großen Verwaltungszentren (merkez) nutzen aufgrund vieler Gründe, die zu erklären hier nicht der rechte Platz (münasib) ist, ganz offiziell (resmen) jede Gelegenheit, damit sich die verschiedenen Gruppen unter den Hocas unter Anwendung unterschiedlicher Mittel und Möglichkeiten (vasitalar) von der Risale-i Nur abwenden (çekil). Infolge der leidigen (bela') Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) - z.B. als Beamte (memuriyet) - werden so die hilflosen Hocas (bîçare hocalar) in ihre Kreise mithineingezogen und entfernen sich dadurch von den Lichtern (Nurlar). Es heißt nicht, dass diese hilflosen Hocas (bîçare hocalar) den Wert der Lichter (Nurlar) nicht kennen, vielmehr glauben sie wegen dieser Sorge um den Lebensunterhalt (derd-i maiset) oder dadurch, dass sie ganz einfach den bedeutenden Hocas in dieser Gelehrtenkommission (heyet-i ülema) vertrauen (itimad) und in der Vorstellung, dass ihr Studium (tahsil) der Religionswissenschaften (ilm-i dinî) geradezu ein Diplom (derece) wäre, ihren Glauben (iman) zu retten und so in ihrer Gleichgültigkeit (lâkayd) weiterleben zu können, wenn sich nur eine Fetva fände, die ihnen eine Duldung (ruhsat) ermöglicht. Zweite Begründung: Die Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur, die aufgrund eines bloßen Argwohns (evham) derart fürchterlichen Angriffen (hücum) und diesem Druck (tazyik) ausgesetzt sind, als ob es da eine Möglichkeit gäbe, uns aufgrund verschiedener Fälle (hâdise) von Unruhe (vakia), wie dem in Menemen oder dem unter Scheyh Said, gleich zweimal zu vernichten (imha), wie das sowohl meine Feinde seit jeher unter einem Deckmantel getan haben, während einige Beamte der Regierung (erkân-i hükûmet) sie heute offiziell bezichtigen (ittiham), gegen die Gesetze (kanun) zu verstoßen, die allgemeine Ordnung (idare) zu stören, sich in die Politik (siyaset) einzumischen und uns deswegen in einer erbarmungslosen (merhametsiz) Weise zweimal ins Gefängnis einliefern und uns verklagen, um einen jeden von uns durch ihre Propaganda offiziell wie inoffiziell von den Lichtern (Nurlar) abzuschrecken. Sie versetzen die empfindsamen und in gewissem Grade schwachen Hocas sicherlich in eine beträchtliche Angst, was für sie zur Begründung (mazeret) dafür wird, dass heute keineswegs die Mehrheit, sondern nur ein Teil der Hocas, nämlich solche, die einen außergewöhnlichen Mut (cesaret) und Eifer (gayret) an den Tag legen, in den Kreis der Lichter (Nurlar dairesi) eintritt und diejenigen, die noch nicht eingetreten sind, davon abhält, weshalb ihnen doch in gewissem Grade verziehen werden kann. Dritte Begründung: Diese Begründung wurde vorläufig verschoben. Mit der Begründung (bahane), mit der sie Allegorien (tesbihler), die ein Schleier vor den Tatsachen (hakikat) sind, z.B.: "ein Mann, so groß wie ein Minarett; und: auf seiner Stirn wird eine Schrift zu lesen sein; und: auf einmal wird seine Hand von einem Wasser durchlöchert werden", als Tatsachen (hakikat) ausgeben, entsprechen (muvafik) einige Verheißungen des Lichtes (Nur) aus dem Verborgenen (ihbarat-i gaybiye) nicht der oberflächlichen Betrachtungsweise (sathî nazarlar) einiger Hocas; sie zeigen dafür kein Interesse. Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), sei unendlicher Dank (sükür) dafür, dass das einfache gläubige Volk (avam-i mü'minîn) in dieser Zeit in der Risale-i Nur seinen Halt (nokta-i istinad) in einer solchen Wahrheit (hakikat) sucht, die es am meisten braucht und in diesem Lichte (Nur) auch findet, eine Wahrheit, die für nichts als Werkzeug missbraucht werden kann, in die sich keinerlei eigensüchtige Zwecke und Absichten (garaz ve maksad) einschleichen können, die für keinerlei Zweifel oder Argwohn (sübhe ve vesvese) Raum bietet, gegen die nie ein Feind fadenscheinige Einwände (bahane) erfinden oder sie widerlegen könnte und in der sich einmal solche Leute finden werden, die allein für das Recht und um der Wahrheit (hak ve hakikat) willen für sie arbeiten werden, mit der sich keine weltlichen Ziele (dünya maksadlar) vermischen lassen, sodass sich die Gläubigen (ehl-i iman), die weit von hier leben, dieser Wahrheit (hakikat) und ihren treuen Verkündern (sadik nasirler) ganz anvertrauen (itimad) und ihren Glauben (iman) vor den Einwänden (itiraz) und Leugnungen (inkârlar) der Atheisten (zindiklar), der Glaubenslosen (dinsizler) und der antireligiösen, fürchterlichen Philosophen retten können. Diese Gläubigen (ehl-i iman) werden durch die Sprache ihrer Haltung (lisan-i hal) zum Ausdruck bringen: "Da nun einmal so viele entschlossene Feinde diese Wahrheit (hakikat) nicht widerlegen und keinen Einwand (itiraz) gegen sie erheben können und ihre Schüler (sakirdler) in ihrem Dienst (hizmet) nichts anderes als einzig die Wahrheit (hak) beabsichtigen, ist diese Wahrheit (hakikat) in jedem Fall lauteres Recht (ayn-i hak) und reine Wahrheit (mahz-i hakikat)." So gilt denn dies in der Tat als ein Beweis, der Tausend Zeugnissen (bürhan) gleicht, um ihren Glauben (iman) zu stärken und zu retten. Nun werden sie nicht mehr irgendeinem Zweifel (evham) verfallen, indem sie sagen: "Ja, gäbe es denn vielleicht in der İslâmiyet etwas Unwahres?" Schon zweimal wollte Abdurrahman Salahaddin, dessen Eifer zwar lang, aber dessen Hand nur kurz ist, den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und einen Teil des "Zülfikâr" zur Câmi-ül Ezher {Sein Eifer reicht bis nach Ägypten, seine Hand aber nicht so weit. (A.d.Ü.)} senden. Wider Erwarten (hilaf-i me'mul) konnten sie jedoch aufgrund verschiedener Ursachen nicht an diesen Ort geschickt werden, wie es eigentlich notwendig und wichtig gewesen wäre. Nach dem Grundsatz (kaide): اَلْخَيْرُ فِى مَا اخْتَارَهُ اللّٰهُ {"Das Gute liegt in dem, was Gott gewollt hat.",} tauchte in meinem Herzen (qalb) der Gedanke auf, dass der Grund vielleicht darin liegt, dass ich diese beiden Exemplare noch nicht durchsehen und korrigieren (tashih) konnte. Es ist jedoch sicherlich besser, dass das Gremium dieser Gelehrten (ülema heyeti), wo man alles bis in alle Einzelheiten (ince) kritisch betrachtet, das ganze "Zülfikâr" zusammen mit dem "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) abschickt, nachdem beides eingehend korrigiert (tashih) worden ist. Vielleicht könnten ja darin noch beträchtliche Fehler (sehivler) verborgen sein, die Einwände der Gelehrten (ülemanin itirazi) nach sich ziehen könnten. Darum soll Salahaddin mir diese beiden Abhandlungen (risale) schicken, damit ich sie durchsehen kann. Danach möge Gott es wollen (insâallah), dass wir sowohl das ganze "Zülfikâr" als auch den Stab Mosis (Asâ-yi Musa) und den Band "Tilsim" mit den dazu notwendigen Erläuterungen (beyanname) absenden können. Aus dem Brief des Apothekers Haci Abdüllatif, der offensichtlich zur Schule von Mevlâna Celaleddin-i Rumî (Gott heilige seine Geheimnisse) gehört, der einer meiner Meister (üstadlar) ist, wird deutlich, dass er den Lichtern (Nurlar) mit einer klar bewussten und vollkommenen Wertschätzung dienen wird. So erwartete ich denn bereits, dass einige Helden des Lichtes (Nur) aus den Mewlewis hervortreten werden. Möge Gott es wollen (insâallah), dass auch er einer von ihnen werden wird. Ich grüße (selâm) ihn daher vielmals. Doch möge er sich nicht deswegen grämen, dass mein Zustand es mir nicht erlaubt, ihm auch noch einen persönlichen Brief zu schreiben. Wir grüßen (selâm) auch Sabri und seine Kinder (mahdumlar), die Schüler (Nur sakirdler) und die Hocas dort, vor allem aber Hoca Vehbi Hazretleri vielmals und bitten sie um ihre Gebete (dua). * * * Ein Schüler des Lichtes (Nur sakirdi) hat mich in Bezug darauf, dass ich noch im Leben mein geistiges Gut (manevî malimi) und Recht (hukuk), welches nach meinem Tode (vefat) in eure Hände übergehen soll, euch überlasse und nach dem Geheimnis (sirr) von مُوتُوا قَبْلَ اَنْ تَمُوتُوا {"Sterbet, bevor ihr sterbt!",} euch noch vor meinem Tode persönlich (bilfiil) zu meinen Erben (vâris) erkläre, gefragt: "Worin liegt hier die Weisheit (hikmet)? Wir wollen Sie noch lange Zeit unter uns sehen. Möge Gott es wollen (insâallah), dass Sie es auch noch weiter bleiben werden!" Dazu möchte ich ihm sagen: Wenn mein geistiger Besitz (malim) nach meinem Tode (vefat) in die Hände meiner wahren und wahrhaftigen (hakikî ve hakikatli) Erben (vâriler) übergeht, so wird er ähnlich den irdischen Gütern (dünya mali) unter ihnen gewissermaßen aufgeteilt. Seinem Grad (derece) entsprechend wird jeder lediglich der tatsächliche Besitzer (hakikî mâlik) von nur einem Teil des Gutes werden. Er kann nicht der Herr (mâlik) über das Ganze (umum) werden. Wird es aber bereits vor meinem Tode den Erben (vârisler) überlassen, so wird ein jeder wie auch bei den jenseitigen Gütern (emval-i uhrevî) seinem Grad entsprechend als der Besitzer (mâlik) über das gesamte Gut, nämlich das Licht (Nur) dieser Lampen gelten; so wird ein jeder zu einem kleinen Said; anstelle nur eines Wächters wird es dann Tausende Wächter geben. So wird jeder Einzelne nicht zu einem Nurdschu, der als Saids Erbe (irsiyet) doch nur Herr (sahib) über den tausendsten Teil ist, sondern zu einem vollkommenen jungen Said. Wären also alle diese Güter (emval), also die Güter des Lichtes (emval-i Nuriye), einem Schatz (hazine) zu vergleichen, so könnte z.B. jeder als seinen Anteil bei der Verteilung unter Tausenden Nurdschus einmal angenommen zwanzig oder vielleicht auch hundert Goldstücke bekommen; werden sie ihnen aber noch vor meinem Tode (vefat) übergeben, so kann im engsten Kreise einem jeden aufgrund eines gewaltigen Geheimnisses (sirr-i azîm), seiner Fähigkeit (istidat) entsprechend, ungeteilt eine Million zufallen. Dieses Geheimnis (bu sirrin) hat einen tiefen Sinn (bir sirri), den ich jetzt jedoch noch nicht erläutern (izah) kann. Wiederum sagte dieser Schüler (sakird): "Ja, könnte denn vielleicht ein jeder aus dem engsten Kreis deiner Schüler, gleich dir, sein ganzes persönliches wie auch sein familiäres Leben (hayat ve rahat) opfern, sodass er nun dieses Riesengut (koca mali) ungeteilt als Ganzes bekommen würde?" Daraufhin sagte ich ihm: "Möge Gott es wollen (insâallah), dass sich in dem großartigen Geheimnis (sirr-i azîm) des Zusammenhalts (tesanüd) die drei Elif, zusammen (tesanüd) gelesen, in der Kraft (kuvvet) von 111 zeigen werden, dann wird auch die Kraft (kuvvet), die aus dem wahrhaftigen Zusammenhalt (tesanüd-ü hakikî) im engsten Kreise der Schüler (has sakirdler) gespeist wird, nicht hinter der Opferwilligkeit (fedakârlik) eines Armen (bîçare) gleich mir zurückstehen, die doch von euch für so besonders wichtig gehalten (fevkalâde) wird. Das walte Gott (insâallah)! * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Mehmed Çavus, einer der Helden der Medrese-i Nuriye in Sava, sah ein "Zülfikâr", das er für mich abgeschrieben hatte, in der Hand des Direktors der Ordnungsbehörde (emniyet müdürü) und sagte zu ihm: "Es ist meins. Geben Sie es mir zurück!" Er entgegnete jedoch: "Es gefällt (hos) mir. Ich möchte es für ein, zwei Wochen lesen." Mehmed Çavus entgegnete ihm: "Dann behalten sie es ruhig." Wenn ihr es für richtig (münasib) haltet, dann sagt diesem Sicherheitsdirektor (emniyet müdürü) meinerseits und auch dem Kommissar, der es genommen hatte: "Said grüßt (selâm) euch. Da meine Schrift nicht schön ist, hat dieser Herr (zât) es für mich abgeschrieben." Da ich die Provinz Isparta, ihre Erde, ihre Steine und alle ihre Einwohner für gesegnet (mübarek) halte, betrachte ich auch die dortige Verwaltung (hükûmet) und insbesondere die Polizei (zabita) mit wohlwollenden, geradezu freundschaftlichen (dost) Blicken. Besonders anhand vieler Erfahrungen (tecrübe) sowie Verlautbarungen (itiraf) der Polizei dreier Provinzen (vilayet), auch durch den einstimmigen Freispruch (beraet) der Gerichtshöfe (mahkeme) dieser drei Provinzen, die Anerkennung (tahsin) und Wertschätzung (takdir) dreier wissenschaftlicher Kommissionen (cem'iyet-i ilmiye) und Sachverständigen (ehl-i vukuf) steht bereits fest, dass die einzelnen Kapitel der Risale-i Nur und ihre Schüler (sakirdler) hinsichtlich der Erhaltung der öffentlichen Sicherheit (asayis) und Ordnung (inzibat), der Verwaltung (idare) sowie der Maßnahmen gegen die Sittenlosigkeit (ahlâksizlik), welche die Aufgaben (vazifeler) des Sicherheitssektors (emniyet müdürü) und der Polizei sind, mehr als alle Kommissare geistige (manevî) und überaus effektive geistige (manevî) Ordnungsbeamte (inzibat memurlari) sind, indem sie allen Herumtreibern (serkesler) Disziplin (itaat) beibringen und somit für die öffentliche Sicherheit (asayis) Sorge tragen. Daher soll die Polizei sie nicht lediglich verdächtigen (evham), sondern sie wie der Sicherheitsdirektor (emniyet müdürü) einschätzen und sie mit vollkommener Hochachtung (kemal-i takdir) betrachten. Denn der hat bereits über das "Zülfikâr" gesagt: "Es ist sehr schön. Es hat mir gut gefallen (sevdim). Ich möchte es gerne lesen... Das wird mir gut (hos) tun." Wie dem auch sei... Ihr solltet tun, was immer ihr für das Richtige (münasib) haltet. Darüber hinaus sagen Sie dem Direktor des Sicherheitskorps (emniyet müdürü), dass unser Bruder Said gesagt hat: "Wenn ihm das "Zülfikâr" derart gut (hos) gefällt, dann soll er wissen, dass es mir gehört und dass ich es ihm schenken (hediye) möchte. Desgleichen möchte ich ihm auch den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), der genauso wichtig ist wie das "Zülfikâr", als Geschenk anbieten. Da es mir meine Zeit und mein Zustand (hal) ganz und gar nicht erlauben (müsaade), persönlich auf ihre netten Briefe zu antworten, die ich aus Denizli und Tavas erhalten habe, bitte ich Sie, sich nicht gekränkt zu fühlen, wenn ich Ihnen keinen persönlichen Brief schreibe. Aus dem Brief von Çakir Yusuf entnehme ich jedoch, dass dieser vollkommen aufrichtig und ein wahrer Erbe (vâris) Hasan Feyzis ist. * * * Das gesegnete Kind (mübarek masum) von Re'fet Bey, der unser Bruder, einer von den Kommandanten des Lichtes (Nur) und ein Hulusi von Isparta ist, schrieb - obwohl er erst neun Jahre alt ist - dermaßen schön, das Erste Wort (Söz) aus der Risale-i Nur ab, was zeigt, dass dieser gesegnete (mübarek) Hüsnü Kandidat (namzed) ist, um genauso ein - wenn auch vorerst noch winzig kleiner - Held unter den unschuldigen Kindern (masum) wie der elfjährige Hüsnü von Safranbolu zu werden. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihn für den Dienst an den Lichtern (Nurlar) zum Geschenk erheben und ihn darin erfolgreich (muvaffak) sein lassen, âmîn. Möge Gott es wollen (insâallah), dass ich ihm seine Abschrift später korrigiert wieder zurückschicken kann. * * * An Hilmi Bey, ehemaliger Innenminister und jetziger Generalsekretär der Partei Erstens: In den letzten zwanzig Jahren habe ich nur ein einziges Mal ein Gesuch eingereicht. Und das war damals, als Sie noch der Herr Innenminister waren. Doch in diesen zwanzig Jahren bin ich meinen Grundsätzen niemals untreu geworden. Nun aber würde ich gerne einmal mit dem ehemaligen Innenminister und jetzigen Generalsekretär der Partei reden. Wenn nun ein Mann, der schon seit zwanzig Jahren nicht mehr mit der Regierung gesprochen hat, einmal (die Gelegenheit erhielte), mit einer der tragenden Säulen der Regierung zu reden, so wären selbst zehn Stunden nur wenig. Gestatten Sie mir daher, bitte, einmal zwei Stunden mit Ihnen zu reden! Zweitens: Da Sie jetzt Generalsekretär der Partei sind, fühle ich mich dazu genötigt, Ihnen einen Sachverhalt (hakikat) zu erklären. Und dieser Sachverhalt (hakikat) ist folgender: Die Volkspartei, deren Generalsekretär Sie sind, hat gegenüber dem Volk eine sehr wichtige Aufgabe. Und auch diese ist folgende: Das türkische Volk (Millet) und seine Brüder im Glauben (din), die nun der türkischen Nation beigezählt werden, das seit Tausend Jahren durch seinen Heldenmut in der Islamischen Welt (Âlem-i Islâm) alle Sympathien gewann und die Einheit {Diese Einheit wurde durch den Kalifen repräsentiert. (A.d.Ü.)} der islamischen Gemeinschaft (vahdet-i Islâmiye) bewahrte, hat (schließlich) auch Bedeutendes geleistet, um die Menschenwelt (âlem-i beseriye) vor dem absoluten Unglauben und Irrglauben (küfr-ü mutlak ve dalâlet) in bewundernswerter Weise zu bewahren. Wenn es jedoch heute nicht mehr wie in alten Zeiten heldenhaft den Qur'an und die Wahrheiten des Glaubens (hakaik-i imana) bewahren wollte und sich nicht unmittelbar einsetzte, die Wahrheiten des Qur'an und des Glaubens (hakaik-i Kur'aniye ve imaniye) im Volk lebendig zu erhalten, so kann ich euch mit absoluter Sicherheit voraussagen und mit unwiderleglichen Zeugnissen beweisen, dass Ihr (auf diese Weise) bewirken werdet, dass euch die ganze Islamische Welt (Âlem-i Islâm) anstelle ihrer bisherigen Liebe und Brüderlichkeit (muhabbet ve uhuvvet) nur noch einen fürchterlichen Abscheu und dem türkischen Volk, das für sie bisher ein heldenmütiges Brudervolk und ihr Anführer gewesen ist, nur noch Feindseligkeit zeigen wird, während der Anarchismus, dem der absolute Unglaube als Nährboden dient und der heute die Islamische Welt (Âlem-i Islâm) zugrunde zu richten droht, euch überwältigen wird, das türkische Volk aber, das für die Islamische Welt (Âlem-i Islâm) eine Burg und ein ruhmreiches Heer ist, in sich zerfällt und dieser entsetzliche Drache, der aus dem Nordosten hervorkommt, (über das Land) herfällt. In der Tat kann dieses heldenmütige Volk den beiden entsetzlichen Strömungen aus dem Ausland {Der Atheismus und die Verwestlichung der islamischen Sitten (A.d.Ü.)} nur in der Kraft (kuvvet) des Qur'an standhalten. Anderenfalls ist das, was eine solche Strömung aufzuhalten vermag, die diesen absoluten Unglauben, diese grenzenlose Gewaltherrschaft, diese maßlose Ausschweifung (küfr-ü mutlak, istibdad-i mutlak, sefahet-i mutlak) und die Überlassung des Vermögens ehrenwerter Leute an ehrlose Kerle mit sich bringt und daher mit einer fürchterlichen Kraft einherkommt, einzig die Kraft der Religiosität und Gemeinsamkeit im Glauben (din kuvveti ve îman bütünlügü) in diesem Volk, das mit der Wahrheit des Islam (Islâmiyet hakikati) verschmolzen, vereinigt ist und all dessen Ehre in der Geschichte in seiner Gemeinschaft (Islâmiyet) gefunden hat. In der Tat können die einsatzfreudigen Patrioten in diesem Volk, insâallah, diese Strömung noch aufhalten, indem sie vor allem die Wahrheiten des Qur'an (hakaik-i Kur'aniyye), anstelle der Erziehung zur (westlichen) Zivilisation zum Grundprinzip der lebenspendenden Ader dieses mit ihnen verschmolzenen, vereinigten Volkes machen und in ihm verankern. Zweite Strömung: Wenn hingegen solche einsatzfreudigen, patriotisch gesinnten Männer (von der Regierung), wie ihr (es seid), sich darum bemühen, eine Strömung, die durch die Art und Weise, in der drei, vier Personen mit all dem, was sie im Namen der Reformen (inkilab) bewirkt haben und im Interesse der Zivilisation (medeniyet) für wesentlich (esas) halten, womit sie aber alles, was heilig (mukaddesat) ist, mit Füßen treten, auch weiterhin aufrecht zu erhalten und dabei auch noch all das, was diese Reformen an guten Seiten (hassane) und guten Ergebnissen hervorgebracht haben sollen (diesen drei Männern) zuschreiben, während alle Schlechtigkeiten dieser drei, vier Männer und ihre tatsächlichen, wirklich erschreckenden Fehler, wollte man sie dem Volke zuschreiben, zu drei, vier Millionen Schlechtigkeiten anwachsen müssten. Das aber wäre ganz und gar gegen das türkische Volk, dieses heldenhafte, aufrichtig gläubige Volk, welches das Heer des Islam ist, die Milliarden ehrenwerter, in vergangenen Jahrhunderten selig Verstorbener dieses Heeres und seine Millionen Märtyrer (sehid) gerichtet, für ihre Seelen (ervah) aber eine innere Qual und eine Entwürdigung, während zugleich drei, vier Millionen gute Werke (hassanah) und positive Ergebnisse, die doch nur in der Kraft und durch die Einsatzfreudigkeit des Volkes und seines Heeres zustande gekommen sind und an denen diese drei, vier reformatorisch gesinnten Männer nur sehr wenig Anteil gehabt haben, würden sie nur diesen drei, vier Männern zugeschrieben, auf drei, vier gute Taten zusammenschrumpfen, zunichte werden und nicht einmal mehr als Buße für (alle bis dahin begangenen) entsetzlichen Fehler gelten könnten. Drittens: Sie werden sicherlich in vielerlei Hinsicht Ihre Gegner im In- und Ausland haben. Wenn diese Ihre Gegner im Interesse der Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) auftreten würden, könnten Sie sie mit einem Schlag niederwerfen. Denn neunzig Prozent dieses Volkes ist den islamischen Traditionen seit Tausend Jahren mit Herz und Verstand (ruh ve kalb) verbunden. Wenn es sich auch einem Befehl, der seinem Wesen zuwiderläuft, nach außen hin beugen und unterwerfen müsste, wird es sich ihm doch nicht in seinem Herzen verbunden fühlen. Des Weiteren ist ein Muslim nicht gleich wie andere Menschen. Wenn er seinen Glauben (din) aufgibt, wird er Anarchist. Man kann ihn an kein Gesetz mehr binden. Außer in einer absoluten Despotie (Istibdad-i mutlak) oder durch eine alles umfassende Bestechung (rüsvet-i mutlak), kann er in keinerlei Weise erzogen oder mit irgendwelchen anderen Maßnahmen regiert werden. Für diese Tatsache (hakikat) gibt es viele Zeugnisse und vielerlei Beispiele. Ich fasse hier nur kurz zusammen und appelliere im Übrigen an Ihren Scharfsinn: In unserer Zeit (asr) ist es für euch dringend notwendig, nicht hinter dem starken Verlangen zurückzubleiben, das man in Schweden, Norwegen und Finnland nach dem Qur'an verspürt. Es ist vielmehr eure Pflicht, ihnen und (Leuten) wie sie es sind, Wegweiser (rehber) zu sein. Wenn Sie die Fehler, welche die Reformen bis heute mit sich gebracht haben, diesen drei, vier Männern zuschreiben und die Zerstörungen (inkilab), welche dieser Weltkrieg und die nachfolgenden Ereignisse bis heute angerichtet haben, und zwar besonders hinsichtlich der religiösen Überlieferung (an'ane-i diniye), zu korrigieren versuchen, so wird es für euch in Zukunft eine sehr große Ehre und im Jenseits (ahiret) sowohl eine Buße (kefaret) für Ihre großen Fehler sein, als auch ein anerkennenswerter Beitrag (zum Wohle für) Land und Volk und Sie würden wahrhaft (müstahak) den Titel "Patriot" verdienen, als einer, der sein Vaterland liebt. Viertens: Da nun einmal der Tod nicht stirbt und sich die Pforten des Grabes nicht schließen, und da nun einmal auch Sie, wie jeder andere dem Grabe zueilt, und da nun einmal der Tod, der für die Irrgläubigen (ehl-i dalâlet) einer Hinrichtung für ewige Zeiten (idam-i ebedi) gleicht, mit Sicherheit (kommen wird), kann auch eine hunderttausendfache Organisation, die Anbetung der Welt (dunya) und alle politische Betriebsamkeit nichts daran ändern. Und da nun einmal der Qur'an sonnenklar beweist, dass diese Hinrichtung für ewige Zeiten (idam-i ebedi) für die Gläubigen (ehl-i iman) in eine Entlassungsurkunde umgewandelt wird, was sie ja auch durch die Risale-i Nur bereits in die Hand bekommen haben, konnte nun schon seit zwanzig Jahren kein einziger Philosoph und niemand unter den Gottlosen dagegen auftreten; im Gegenteil: Philosophen, welche (die Risale-i Nur) aufmerksam studiert haben, sind (durch sie) zum Glauben gelangt. Und in den letzten zwölf Jahren haben vier Ihrer großen Gerichtshöfe mit all ihren Sachverständigen, bestehend aus Philosophen und Rechtsgelehrten (ulema), die Risale-i Nur gewürdigt und bestätigt. Und sie konnten (die darin enthaltenen) Beweise für den Glauben (iman) nicht widerlegen. Zugleich kann ich auch dafür, dass sie dem Volk und dem Land nie einen Schaden zugefügt hat, im Gegenteil, stets den Angriffen all dieser fürchterlichen Strömungen den Qur'an als Schutzwall gleich dem Schutzwall des Dhu-l'Qarnayn entgegengesetzt hat, Hunderttausend Zeugen aus dem türkischen Volk anführen, besonders von den jungen Leuten, die eine Schule besucht haben. Es ist selbstverständlich eure vordringliche Pflicht, diese meine Überlegungen (fikr), insoweit sie euch betreffen, sorgfältig in Betracht zu ziehen. Sie hören doch auch sonst in weltlichen Angelegenheiten jederzeit auf so viele Diplomaten. Es ist jedoch durchaus auch notwendig, ein wenig auf einen Armen zu hören, der gleich mir vor dem Tore des Grabes, über die Lage seiner Landsleute weinend, über die jenseitigen Dinge spricht. Eine kleine Anmerkung: Hilmi Bey! Du hast Glück (tâli'). Während ich noch im Gefängnis saß, aber später auch hier, habe ich bereits erkannt, wie erbarmungslos (merhametsiz) du bist. Und wann auch immer mich die Wut über dich packte, wollte (niyet) ich dir einen Fluch entgegenschleudern. Da ich jedoch einen Bruder namens Hilmi Bey, der ein aufrichtiger Schüler (Nur'un has bir sakird) ist, zu jeder Zeit in meinen Gebeten (hayirli dua) namentlich erwähnt (zikret) habe, während ich zugleich dich verfluchen wollte (beddua niyet), ist der Name Hilmi Bey, dem ich mein Gebet zugedacht hatte, sozusagen zu deinem Fürsprecher (sefaatçi) geworden und hat es mir untersagt; daraufhin habe ich dann auf meine Absicht (niyet) verzichtet. Ich musste zwar alle Schikanen (eziyet) über mich ergehen (tahammül) lassen, die mir deine Beamten zugefügt (tazib) haben, doch verzichtete ich auch weiterhin darauf, dich deswegen zu verfluchen. Darüber war ich oft sehr erstaunt. Obwohl du mich doch so oft grundlos gequält hast, wurde ich trotzdem nicht mehr wütend (hiddet) über dich. So stieg denn in meinem Herzen (qalb) das Gefühl einer Art Vorsehung (hiss-i kabl-el vuku') auf, dass wir am Ende doch noch Freunde (dost) miteinander werden könnten. Dieses Gesuch wurde von mir verfasst und in einem Augenblick der Wut an den Herrn Innenminister Hilmi adressiert, obwohl ich mich doch seit zwanzig Jahren nicht mehr an ihn gewandt habe, nachdem er mich einmal unterdrückt (und gedemütigt) hatte. (Auch wurde dieses Gesuch) zum Zweck der Information an den Polizeipräsidenten in Afyon gesandt. Ohne jeden Sinn und Zweck haben Sie mich vier-, fünfmal gequält. Man zitierte mich zur Polizeidienststelle und sagte zu mir: "Dies ist nicht deine Handschrift. Wer hat dies für dich geschrieben?" Deswegen habe ich gesagt: "Bei solchen Leuten kann man (kein Gesuch) einreichen... Mein zwanzigjähriges Schweigen war also berechtigt." Sehr geehrter Herr Bürgermeister und sehr geehrter Herr Polizeipräsident! Ich wollte ihnen ja eigentlich schon vor einem Jahr mein Herz ausschütten (und habe Ihnen daher diesen Brief) geschrieben, jedoch nicht (an Sie) abgeschickt, sondern versteckt. Jetzt aber ist man in meine eigene Wohnung (ikamet) eingedrungen, hat mir verboten einen Bediensteten zu beschäftigen und dergleichen mehr. Ich werde hier völlig unterdrückt (istibdad-i mutlak) und in einer Weise behandelt, wie sie auf fünffache Weise ungesetzlich und in dieser Welt (dunya) ohne Beispiel ist. Ich möchte dies bekannt geben, in der Absicht (fikr), dadurch diejenigen, die im Namen des Gesetzes gesetzlos handeln, zur Einsicht zu bringen. * * * Teil eines Gesprächs mit dem Innenminister ....... Einer Ungerechtigkeit, dergleichen in der Geschichte und auf Erden überhaupt noch nicht vorgekommen ist, für eine Unterdrückung und Greueltaten, wie sie in zehnfacher Hinsicht gesetzlos sind, bin ich zur Zielscheibe geworden. Es ist dies wie folgt: Was für einen Sinn hat es eigentlich für Sie, dass Sie es für erforderlich halten, diesem hilflosen Said, der sowohl zufolge eines Giftmord-Anschlages nun in seinem einundsiebzigsten Lebensjahr bereits sehr alt, krank und schwach ist, ein Namenloser und beklagenswerter Heimatloser, der sich nun, nachdem er Mantel, Hemd und Pantoffeln verkaufen musste, um so für seinen Lebensunterhalt sorgen zu können, in einem armseligen Zustand befindet, der, da er seit fünfundzwanzig Jahren ein Einsiedlerleben führt, nur mit einem unter Tausend Männern, der noch dazu vollständig loyal sein muss, sprechen kann, der auf diese Weise menschenscheu geworden ist und vor allen Menschen zurückschreckt, einer dessen Leben, obwohl unschuldig, zwanzig Jahre lang überwacht wurde, dessen Werke von drei Provinzrichtern durch Sachverständige aus Ankara von vorn bis hinten durchforscht wurden, der dann übereinstimmend freigesprochen wurde und dessen Werke, die dem Land und Volk niemals geschadet haben, sondern ihm nur von Nutzen gewesen sind und nun (auf Gerichtsbeschluss) wieder frei gegeben wurden, der sowohl im Ersten Weltkrieg als Sohn seines Landes wichtige Dienste erwiesen hat und der nun als wahrer Patriot mit all seiner Kraft daran arbeitet, dieses Volk, dieses Land vor der Anarchie und der Demoralisierung durch die Fremden zu bewahren, während (gleichzeitig) seine Werke im Umlauf sind, von dem vor Gericht siebzig Zeugen bewiesen haben, dass er in fünfundzwanzig Jahren nicht einmal eine Zeitung gelesen hat, ja nicht einmal daran interessiert war, der sich seit sieben Jahren nicht für den zweiten Weltkrieg interessierte, nicht danach fragte und nichts darüber wusste, von dem mit machtvollen Zeugnissen bewiesen wurde, dass er in all seinen Werken seine Beziehungen zur Politik ganz und gar gebrochen hat, ein völlig harmloser Mann, über den Eure Justizämter offiziell ausgesagt haben, dass er sich nicht in eure weltlichen Angelegenheiten einmischt, der, damit das Jenseits (ahiret) und die Reinheit seiner Absicht (ihlas) keinen Schaden (zarar) nehmen, entschlossen vor den Huldigungen des Volkes (teveccüh-ü âmme) flüchtet, der alle Bezeigungen der Hochachtung (hüsn-ü zan) und Wertschätzung (medih) von Seiten seiner Mitbrüder meidet und sie gar nicht mag: welchen Sinn macht es denn vor allem für Sie, der Sie doch der Innenminister (Vakil) sind, dass Sie es für erforderlich halten, den Gouverneur (Vali) von Afyon (mit seiner Überwachung zu beauftragen, die Polizei von Emirdag gegen ihn aufzuhetzen, ihn Tag um Tag die Qual gleich einem Monat Einzelhaft erleiden zu lassen, ihn dazu zu zwingen, in vollkommener Isolation, ganz für sich allein in Einzelhaft zuzubringen? "Welches Gesetz erlaubt eine solche entsetzliche Greueltat?", das frage ich den Herrn Innenminister vor dem höchsten Amt der Justiz, der doch das öffentliche Recht (hukuk-u umumiye) zu bewahren hat. Der ungerechterweise von allen bürgerlichen Rechten, Menschenrechten und dem Recht auf ein Leben (in Freiheit) ausgeschlossene Said Nursî * * * Vor ein paar Tagen kamen zwei bedeutende Obristen (miralay, beide waren Kommandanten der Gendarmerie), zu unserem Meister (Üstad), dazu noch ein ebenfalls bedeutender Abgeordneter (meb'us, er war einer der Anführer, müfettis, in der Partei). Nach einer langen Unterhaltung (sohbet) entschlossen sich alle drei in völliger Hingabe (kemal-i teslimiyet) zu einer Freundschaft (dostluk) mit dem Meister. Einer von ihnen ist nun bereits Schüler (talebe) der Risale-i Nur geworden. Der Abgeordnete (meb'us, müfettis-i umumî) war bereits ein Freund (dost) des Alten Said. Nachdem sie gegangen waren, bekamen wir den Bescheid (haber), dass durch diesen Mann der frühere Innenminister (dâhiliye vekil), der jetzt Generalsekretär (kâtib-i umumî) der Partei ist, Hilmi Bey, ausdrücklich persönlich den Meister (Üstad) besuchen und sich mit ihm auf freundliche Weise (dostane) unterhalten will. Darum bat der Meister dieses Schreiben, das wir euch hiermit übersenden, ihm so wie er es geschrieben hat, zu übergeben und mit ihm darüber (mevzu) zu sprechen. Der Meister hat uns auch erlaubt, es euch zur Inkenntnisnahme (bera-yi malûmat) zu senden, noch bevor er ihn besuchen wird. Zudem hat er am Ende von Hüsnüs kurzer Abhandlung (risale), der das gesegnete Kind (mübarek mahdum) von Ref'et Bey ist, ein Gebet (dua) geschrieben, das wir ebenfalls beifügen und euch übersenden. Unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dafür, dass ein Landrat, der sowohl ein Nurdschu als auch ein wahrhafter Freund (dost) und religiös gesinnt (mütedeyyin) ist, jetzt hier zum Landrat (kaymakam) ernannt wurde. Außerdem senden wir euch nochmals den Abschnitt mit dem Titel "Ein Gespräch mit dem Innenminister (Dâhiliye Vekili ile bir hasbihal)", den wir euch bereits zuvor einmal gesandt hatten. Der Meister (Üstad) wird auch ihn noch vorlesen. * * * Es ist eine gute Nachricht (fâl-i hayir), dass die Anerkennung (kabul) der hohen Werte des Qur'an durch drei Staaten im Nordwesten (simal-i garb) Europas zugleich (tevafuk) mit der Veröffentlichung (intisar) des "Zülfikâr" erfolgte; und wenn es schon im vergangenen Jahr die Meinung (hüküm) des heldenhaften Nazif und auch von Yakub Cemal war, dass die Veröffentlichung des "Zülfikâr" zu einem großen Erfolg (fütuhat) im Inland wie im Ausland führen wird, was sich ja inzwischen bereits bestätigt (tasdik) hat, so schließen wir uns der Überzeugung (kanaat) dieser beiden Brüder an. In diesen stürmischen wie atheistischen Zeiten (ilhadli asir) ist es - wenn auch noch verborgen - in dem deutschen und in drei weiteren Staaten bereits offensichtlich (asikâr) geworden, dass die Menschheit (beser) es in eben dieser Zeit deutlich verspürt, wie dringend sie den Qur'an braucht (siddet-i ihtiyacini hissetmesi) und ihn auch tatsächlich akzeptiert, was ein großes qur'anisches Ereignis (hâdise-i Kur'aniye) ist. Selbst wenn auch keine drei Staaten, ja vielmehr auch nur zehn berühmte Persönlichkeiten (meshur adam) oder zehn Wissenschaftler (feylesof) in fernen Ländern gleichzeitig den Qur'an bestätigen (tasdik), ist das für uns und für die ganze islamische Welt (âlem) eine großartige frohe Botschaft (müjde) und gibt den einfachen Gläubigen (avam-i ehl-i iman) zugleich auch eine große geistige Kraft (kuvve-i manevi). * * * Die Weisheit (hikmet) hinter den Abhandlungen (risaleler) im Neunundzwanzigsten Brief der Risale-i Nur wie "Sechs Listen (Hücumat) des Satans" und der Anhang (Zeyl) dazu, "Die sieben Hinweise", die "Neun Andeutungen (Telvihat) zur Mystik" mit ihren Themen über die "Zeichen (rumuzat) im Qur'an" sowie die symmetrischen Übereinstimmungen (tevafukat-i Nuriye), die sich alle ineinander verschachtelt dennoch wieder zusammenfinden, dient dazu, zu bewirken, dass die Gerichtshöfe (mahkemeler) und die Sachverständigen (ehl-i vukuf) zum Schweigen gebracht werden und uns nicht dafür verantwortlich (mes'ul) machen können. Es ist, als wollten diese Zeichen (rumuzat), diese feinsinnigen (derin), tiefschürfenden (ince) Themen (mes'eleler) ihnen in der Sprache ihres Zustandes (lisan-i hal) sagen: "Kommt zur Einsicht (insaf) und belästigt nicht diejenigen, die in einem solchen Grade (derece) an den Geheimnissen (esrar) des Qur'an arbeiten!" Jetzt aber ist diese verschachtelte Form (vaziyet) überhaupt nicht mehr zweckdienlich (münasib). Denn diese Zeichen (rumuzat) und ihre Übereinstimmungen (tevafuk) kann von zwanzig nur einer anwenden (muhtaç) und begreifen (anlar). Die restlichen, noch vorhandenen Abhandlungen (risaleler), können jedoch neunzehn von zwanzig anwenden und begreifen. Die Schüler hier (Nur sakirdler) sagen: "Unsere Brüder in Denizli haben das Qur'an-Exemplar, in dem die symmetrische Übereinstimmung wunderhaft zu erkennen ist (Mu'cizeli Kur'an), drei Jahre lang betrachtet. Sie sollen uns nun erlauben, dass auch wir sie drei Monate lang betrachten können. Außerdem wollen wir uns darum bemühen, auch Hizb-i Nuriye genauso wie Hizb-i Qur'aniye mit der Offsettechnik zu drucken, nachem wir von hier aus mit den Brüdern in Istanbul Kontakt (muhabere) aufgenommen haben. * * * Sagt diesem Freund (dost) und unserem Bruder, welcher der muslimischen Gemeinschaft in Amerika durch den Amerikanischen Botschafter (sefir) in Istanbul das "Zülfikâr" und einen Stab Mosis (Asâ-yi Musa) senden möchte: Da die Köpfe der Botschafter mit der Politik (siyaset) beschäftigt sind und die Risale-i Nur nicht an der Politik interessiert (alâkasi) ist, kann ein politischer Kopf ihren Wert nicht so rasch erkennen (takdir). Des Weiteren sucht die Risale-i Nur nicht nach Kunden (müsteriler); die Kunden sollen nach ihr suchen und um sie bitten (aramali, yalvarmali). Amerika, das hier selbst noch die kleinsten Nachrichten (havadis) mit Interesse (merak) verfolgt, wird mit Sicherheit nach der Risale-i Nur suchen, deren Botschaft das größte Ereignis hierzulande ist. Von jetzt an liegt bei allen unseren Angelegenheiten (mes'ele) die Führung (emir) in den Händen der Schüler des engsten Kreises (has sakirdler) und in euren Händen, die ihr die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur repräsentiert (temsil). Und auch ich habe in ihr nun nur noch meine eigene Stimme (re'yim). Euer Bruder, der allen Brüdern Tausende Grüße (selâm) sendet, für ihre Sicherheit (selâmet) betet und um ihre Gebete (dua) bittet... * * * Unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), dass die Säulen (erkânlar) der Medreset-üz Zehra {die Studenten dieser Hohen Schule (A.d.Ü.)} durch das Wunder (keramet) ihres aufrichtigen Zusammenhaltes (hakikî bir tesanüd) und durch ihre unerschütterliche Einheit (sarsilmaz bir ittihad) alle Schwierigkeiten (müskilat) und Hindernisse (manialar) überwinden und es ihnen gelingt (muvaffak), die diamantenen (elmas) Zülfikâre des Lichtes (Nur) und ihre außerordentlichen, wunderbaren Beweise (hârika mu'cizat) schnell zu den Bedürftigen zu bringen. Für dieses Ergebnis ist jede Anstrengung (zahmet), die wir dafür durchmachen müssen, auch wäre sie noch tausendfach größer, dennoch recht und billig und kaum erwähnenswert. Bruder Ref'et schreibt in seinem Brief, dass drei unschuldige Kinder, Münevvere, Nazmiye und Saim mit Namen, in nur drei Monaten das arabische Alphabet erlernt haben, es ihnen sogar gelungen (muvaffak) ist, den ganzen Weisen (kerîm) Qur'an durchzulesen und in ihrer Reinheit (masum) neben dem Qur'anunterricht (ders) freiwillig (müstakane) auch noch die Wahrheiten des Lichtes (Nur hakikatlari) und die Lehren des Glaubens (hakaik-i imaniye) zu lesen. Dazu gratulieren (tebrik) wir ihnen, ihrem Lehrer und ihren Eltern. Möge Gott es wollen (insâallah), dass Münevvere und Nazmiye die Aufgaben (vazife) im Dienst (Nur hizmetinde), die von Abdülbâki und Mehmed Celal noch unerledigt geblieben sind, vollenden (tekmil) werden. * * * Dem Kranken, über den uns der heldenhafte Burhan, dem wir wie allen Schülern der Risale-i Nur ganz besonders dankbar (minnetdar) sind, in seinem Brief schreibt, möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), die Genesung (sifa) geben und der verstorbenen (vefat) Mutter unseres Bruders Zekâi'n viel Erbarmen (rahmet) schenken, âmîn. Sabri, der eine der Säulen des Lichtes (Nur'un erkâni) ist und dafür sorgt, dass die Hocas ihr Gesicht bewahren (yüzünü ak) können, schreibt mir in seinem Brief, gleichsam als Mittler des Lichtes (Nur'un santrali), dass so wie die verstorbenen (merhum) Hâfiz Ali und Hasan Feyzi nun auch Ahmed Fuad, der ihr Nachfolger (halef) ist und ihre Aufgaben (vazife) übernommen hat, für mich, ihren hilflosen Meister (bîçare üstadlari), der alt ist und bald seine Aufgabe beenden wird, sein Leben opfern (feda) und an seiner statt in das Zwischenreich (berzah) hinübereilen will. Genauso hat nun auch unser Bruder Sabri seine Seele (nefis) und sein Herz (qalb) davon überzeugt, mir wenn möglich als vierter den Rest seines Lebens (ömrü) zu schenken, wie er mir schreibt. Ich sage zu diesem sehr alten und unerschütterlichen Bruder, dessen Leben (hayat) noch für die Lichter (Nurlar) sehr von Nutzen (faideli) ist, Tausende Male: "Möge Gott dich segnen (bârekâllah)!" Ich nehme (kabul) das Leben (ömür) an, das er mir gibt; und wie auch das Leben von Ahmed Fuad gebe ich auch diese beiden noch übrig gebliebenen Leben (bâki ömrü) diesen meinen beiden Brüdern wieder zurück und vertraue (emanet) sie diesen beiden neu geborenen Saids an, damit sie an meiner statt dem Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) und dem Licht (Nur) dienen (hizmet) werden. Weiter schreibt er in seinem Brief, dass in dem Kreis der Unterweisung (halka-i tedrisi) des Oberschreibers (bas kâtib) der Medrese-i Nuriye in Barla, Samli Hâfiz Tevfik Yusuf, das Kind (mahdum) von Siddik Süleyman sowie die Kinder des verstorbenen (merhum) Mustafa Çavus und Ahmed im Unterricht während der Qur'anlesung (ders) auch die qur'anische Schrift und von den Lichtern (Nurlar) lernen und dass Hulusi und Hâfiz Hakki die Licht-Abhandlungen (Nurlar) mit Begeisterung (sevk) abschreiben. Das hat meine Hoffnung (ümid) auf die Schüler aus Barla gestärkt (kuvvet), mich innerlich erleichtert (derince bir ferah) und froh (sürur) gestimmt. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen zum Erfolg (muvaffak) verhelfen, âmîn. Und auch Erfolg (tevfik) als Begleiter (refik) geben, âmîn! Der dem Brief von Sabri beigefügte Brief von Hüseyin, dem Neffen (hemsirezade) von Siddik Süleyman, der mir so oft zu Diensten (hizmet) war, als ich noch in Barla war, und an den ich so oft gedacht (hatirim) habe, hat mich sehr gefreut. Auch wurde meine Sorge (merak) um ihn dadurch beseitigt (izale). Wie wunderbar hat Gott es doch gewollt (mâsâallah), dass er seine alte Verbundenheit (alâkadarlik) mit mir in der gleichen Art (mahiyetinde) aufrechterhalten (muhafaza) hat wie Siddik Süleyman! Die dem Brief von Sabri beigefügten Briefe von Sükrü, Süleyman, Osman Çavus, der Schüler (talebe) der Risale-i Nur in dem Dorf Cire der Proviz Egirdir, zeigen deren aufrichtige (samimî) und wahrhaftige Verbundenheit (alâkalar) mit den Lichtern (Nurlar). Dazu möchten wir sagen: "Möge Gott euch segnen (Bârekâllah)! Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), euch zum Erfolg (muvaffak) verhelfen". Einen Teil der mir anvertrauten (emanet) Abhandlungen (risaleler), die noch in Kastamonu geblieben waren, mir aber von Mehmed Feyzi und Emin, den Hüsrev und Rüsdü von Kastamonu, zugesandt wurden, habe ich erhalten. Mehmet Feyzi, welcher der Oberschreiber (serkâtib) der Risale-i Nur ist und - obwohl er krank war - ein Wörterbuch (lügatname) zum Stab Mosis (Asâ-yi Musa), den ich euch geschickt hatte, sehr schön geschrieben und wissenschaftlich (âlimane) abgefasst, dem auch am Anfang dieses Wörterbuches einen schönen Artikel (fikra) hinzugefügt und mir eigens noch einen Brief geschrieben hat, erweist trotz vieler Schwierigkeiten (müskilât) und Hindernisse (manialar), die er dort hat, eine außergewöhnliche Treue (hârika sadakat) und erhabene Verbundenheit (faik alâkasi) mit den Lichtern (Nurlar) und verrichtet in mehreren Hinsichten unerschütterlich seinen Dienst am Glauben (imana hizmeti). Das alles zeigt, dass auch er ein kleiner Hüsrev ist, doch gleichzeitig ein vollendeter Hasan Feyzi. Als ich jedoch dort war, waren da noch ein pensionierter Beamter (eski memur), der sehr einflussreich und auch selbstgefällig (enaniyetli) war und nach Art der Sufis (sofi-mesreb) lebte, sowie ein überaus bedeutender Gelehrter (malûmatli), ein mit der Welt sehr beschäftigter und zugleich politisch (siyasî) wie kaufmännisch interessierter Hoca. Da sie mich nicht weiter störten, hatte ich auch nicht versucht, sie in den Kreis des Lichtes (daire-i Nur) zu ziehen, wie auch sie mich nicht weiter gestört haben. Was jedoch Mehmed Feyzi betrifft, so gelang es ihm noch nicht, die Provinz Kastamonu vor ihrem Einfluss (nüfuz) zu retten, wie dies später die Brüder in Denizli erreicht (muvaffak) haben. Auch die Helden des Lichtes (Nur) wie Hilmi, Sadik und Ahmed Kureysî lebten damals auf den Dörfern, sodass der Dienst (hizmet) gewissermaßen einzig Feyzi überlassen blieb. Möge Gott es wollen (insâallah), dass es ihnen eines Tages auch in Kastamonu vollkommen gelingen (muvaffak) wird. Die Zehras, Hacers, Lütfiyer, Ulviyer und Necmiyer in Kastamonu begleiten Feyzi bei seinem Dienst (Nur hizmeti) in einem anderen Bereich (nämlich dem Bereich der Frauen). Feyzi berichtet in seinem Brief, dass eine offizielle Qur'an-Schule (resmî mekteb) nach den entsprechenden Vorbereitungen (tesebbüs) der Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur eröffnet werden konnte, worauf als Erste die unschuldigen Kinder des Lichtes (Nur'un masumlari), vor allem die Kinder (mahdum) von Emin, in der Schule eingetragen wurden, wo sie als Erstes den Qur'an durchgelesen und zum Teil bereits begonnen haben, ihn auswendig (hifza) zu lernen. Daher gratulieren (tebrik) wir ihnen, ihren Vätern und allen Schülern (sakirdler) dort und bitten für diese unschuldigen Kinder Tausende Male, möge Gott sie segnen (bârekâllah). Unsere angesehene Schwester Zehra kam zweimal um des Dienstes an dem Licht (Nur'un hizmeti) willen hierher und gab zweihundert Lira zur Deckung der Ausgaben für das an der Medreset-üz Zehra benötigte Papier (kâgid masrafina), was zeigt, dass es auch unter den Frauen solche gibt wie die Hüsrevs, Feyzis und Ahmeds. {und sich für ihren Dienst mit dem gleichen Eifer einsetzen (A.d.Ü.)} Ich habe in Kastamonu mit den Unterschriften von Hâfiz Ihsan und von den Helden des Lichtes (Nur) Hilmi Bey und Emin einen gemeinsamen Brief erhalten. Ich begrüße (selâm) diese beiden alten, angesehenen, unerschütterlichen, standhaften (metin) Brüder, die Ihsans und alle die Schüler des Lichtes (Nur sakirdler) dort mit Sehnsucht (hasret) und großem Verlangen (istiyaklar). Dabei möchte ich gerne wissen, wo Ihsan ist, der doch im Gefängnis mit uns zusammen war und uns dort im Gefängnis so viele Dienste geleistet hat. Die Mustafas, sowie Ahmed Fuad, Hifzi, Rahmi und dergleichen Brüder in der Umgebung von Safranbolu beweisen durch ihre wahrhaftige Treue (hârika sadakat) und Verbundenheit wirklich sichtbar, dass unser Dienst (Nur hizmeti) in diesen acht Jahren in Kastamonu nicht ohne Erfolg (akîm) geblieben ist und daher nun auch Safranbolu eine glanzvolle Medrese-i Nuriye werden wird. Die Mitteilung (telakki) in Mustafa Osmans letztem Brief, dass die Lichter (Nurlar) unter hunderten Jugendlichen und auch den Arbeitern in der Industriestadt (fabrikalar sehrinde) Karabük, zwei Stunden entfernt von Kastamonu, großen Anklang (fütuhat) finden wird, ist für uns eine bedeutsame und zugleich auch erfreuliche Botschaft (müjde). Mustafa Sungur und Rahmi, diese kleinen Helden des Lichtes (Nur), schreiben in ihrem schönen Brief, dass in ihrem Dorf Ahmed Fuad voller Eifer unterrichtet (ders), die beiden Großgemeinden (Nahiye) Eflani und Barla eine Medrese-i Nuriye geworden sind, deren Einwohner nun voller Hingabe (istiyak) die Abhandlungen des Lichtes (Nurlar) hören, dass vor kurzem zwei weitere junge Lehrer (muallim), die noch die alte Schrift beherrschen, in den Kreis der Lichter (Nurlar) eingetreten sind und dass die Kinder begonnen haben, die Buchstaben (huruf) des Qur'an zu erlernen und mit ihnen auch die Risale-i Nur abzuschreiben. Das ist eine großartige und sehr erfreuliche Nachricht (fâl-i hayir). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), diesen unschuldigen Kindern zum Erfolg (muvaffak) verhelfen und mit ihren Lehrern (üstad) und Eltern zufrieden (razi) sein. Sie sind im Gebet (dua) in den Kreis der unschuldigen Kinder miteingeschlossen. Wir gratulieren (tebrik) allen Einwohnern der großen Gemeinde (Nahiye) Eflani, besonders aber Ahmed Fuad, Mustafa und Rahmi. Mustafa Sungur und Rahmi, diese kleinen Helden des Lichtes (Nur), haben in kurzer Zeit, und zwar Mustafa Sungur sehr schön die Elfte Problemstellung mit ihrem Anhang (Hatime) aus der Frucht-Abhandlung (Meyve) mit den alten Buchstaben, und Rahmi den Wegweiser für die Jugend (Gençlik Rehberi) gleichfalls mit den alten Buchstaben in bester Weise abgeschrieben und mir zusammen mit meinen Büchern, die aus Kastamonu nachgekommen sind, zugesandt. Das hat mich in der Tat so sehr zufrieden (memnun) gestellt, als wären meine guten alten Neffen (biraderzadeler), Abdurrahman und Fuad, wieder in diese Welt (dünya) zurückgekehrt. * * * In dem Brief, den ein in Balikesir Zugewanderter (muhacir) mit dem Namen Edhem Hoca, der ein Anhänger (mensub) Celaleddin-i Rumîs ist, seit etwa zwanzig Jahren als Dorfhoca dient, sich damit beschäftigt, die Kinder das Lesen des Qur'an zu lehren, der jetzt in Balikesir, in Kirkagaç und Umgebung voll und ganz der Risale-i Nur dient (hizmet) und in einem langen Brief, mit der Unterschrift (imza) des Imams des Dorfes Alamescid in der Provinz Sandikli, İbrahim Edhem, die furchtsamen Hocas im Namen der Schüler (Nur sakirdleri) in Balikesir, Kirkagaç und Umgebung zu den Abhandlungen (Nurlar) einlädt und sie dazu ermutigt, finden sich sehr bedeutende, wunderschöne Artikel (fikralar) und gibt es auch Ohrfeigen für diese furchtsamen Hocas. Dazu gratuliere (tebrik) ich diesem Mann wirklich. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihm Erfolg (muvaffak) schenken. Ich grüße (selâm) sowohl ihn als auch die vielen, neuen Nurcus, deren Namen sich in diesem Brief finden. Seinen langen Brief konnte ich wegen meiner Krankheit nicht korrigieren (tashih), ausbessern (islah) und abmildern (ta'dil). Denn es ist notwendig, seine allzuvielen Lobsprüche (senalar) über mich entweder ganz zu streichen oder doch wenigstens abzumildern. Ich sende eine Kopie davon, um sie in die Briefsammlung (lâhika) einzureihen. So wie bereits Hasan Feyzi und Ahmed Fuad die Lehrer (muallim) an die Abhandlungen (Nurlar) herangeführt haben, möge nun Gott es wollen (insâallah), dass auch dieser eifrige Bruder die Hocas an die Abhandlungen (Nurlar) heranführen wird. Ich grüße (selâm) den Bäcker Mustafa, der mir ab und zu einmal durch seinen Sohn (mahdum) Brot ins Hotel in Denizli geschickt und auch Feuer gebracht und mir auch durch Tahir Çavus einen Brief gesandt hat. Allen Tausende Grüße (selâm). Ich bete (dua) für ihre Sicherheit (selâmetler). * * * Meine lieben getreuen Brüder! Eine Frage, die den Umständen entsprechend (gewissermaßen unausgesprochen) in der Luft (maddi ve manevi) liegt und deren Antwort mir in den Sinn gekommen ist. Man sagt: Warum akzeptierst du denn nicht diese unumstößliche gute Meinung der Nurschüler und ihre feste Überzeugung, was deine Person betrifft und ihre Begeisterung nur noch steigern könnte, wo es um deinen Rang und die Stufe deiner Vollkommenheit (makam ve kemalat) geht? Schreibst du all dies nur der Risale-i Nur zu und siehst dich selbst nur als deren unvollkommenen Diener? Antwort: Unendliches Lob und Dank sei dafür, dass die Risale-i Nur über solche starken und unverrückbaren Stützpfeiler und über solch glänzende und scharfsinnige Beweise verfügt, dass es keiner weiteren Vorzüge und Fähigkeiten bedarf, die man sich als meiner Person zu eigen vorstellt. Sie sind im Gegensatz zu allen anderen Werken sonstiger Verfasser nicht von dessen Fähigkeit abhängig und entlehnen deren Akzeptanz und Stärke nicht von ihm. So stützt sich denn (die Risale-i Nur) schon seit zwanzig Jahren in aller Öffentlichkeit auf unwiderlegbare Zeugnisse und zwingt so meine äußeren (die gottlosen Lehren westlicher Philosophie) wie inneren (nefs) Feinde, sich zu ergeben. Wäre meine Person ein bedeutender Stützpfeiler für sie, würden meine Feinde, die Atheisten, gnadenlose Gegner, sich niemals geschlagen geben. Doch obwohl meine Feinde in ihrem Wahnsinn mit Lug und Trug auf jede Weise immer wieder versuchen, mich in Misskredit zu bringen und das allgemeine Wohlwollen der Leute mir gegenüber zu zerstören, können sie dennoch der allgemeinen Verbreitung der Risale-i Nur und dem Wert (den sie in den Augen der Leute hat) keinen Schaden zufügen. Selbst wenn es ihnen gelingt, einigen Schwachen, erst noch anfänglich Begeisterten den Kopf zu verdrehen, wird es ihnen dennoch nicht gelingen, sie dazu zu bringen, sich (von der Risale-i Nur) abzuwenden. Aufgrund dieser Tatsache (hakikat) kann ich die gute Meinung, die mir (diese Leute) entgegenbringen und die weit über das hinausgeht, was mir zusteht, nicht akzeptieren, weil ja in dieser Zeit der Egoismus (enaniyet) vorherrschend ist (und diese Leute daher eine Gegenleistung von mir erwarten). Ich selbst hege nicht so, wie es meine Brüder tun, eine solch "gute Meinung" über mich. Und wäre denn die die religiöse Stufe (makam-i uhrevî), die meine Brüder ihrem armseligen Mitbruder zuschreiben, wahrhaftig meine Stufe im Glaubensleben (hakikî dinî makam), so gilt entsprechend (dem Satz) am Ende des Zweiten Briefes der gesammelten Briefe (mektubat): "Sollte ich - was Gott verhüten möge! - in dieser Vollkommenheit (kemalat), die man meiner Person als geistliches (manevi) Geschenk zuerkennt, mich selbst wiedererkennen, so wäre dies ein Beweis dafür, dass ich dies nicht bin. Wüßte ich selbst aber nichts davon, so ist es notwendig, ein derartiges Geschenk nicht anzunehmen." Sollte ich aber selbst auf einen derartigen Rang (makam) Anspruch erheben, so könnte hier der Egoismus (enaniyet) Platz greifen... Bleibt noch als ein weiterer Punkt, dass man ja sagen könnte, dass jemand, der damit beauftragt (vazifedar) ist, die Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) für diese Welt (dunya) zu verbreiten, einen entsprechenden Rang (makam) innehaben sollte, um desto effektiver wirken zu können. Dem widersprechen jedoch zwei Dinge. Erstens: Angenommen, es handle sich dabei um (den Rang) der Heiligkeit (velayet) und jemand strebe danach wissend und wollend, so widerspräche dies dem Wesen der Heiligkeit (velayet) und der Bescheidenheit. Niemand kann sich, wie die Sahabis, zu den Erben des Propheten (sahabis) rechnen oder dergleichen behaupten. Mit ihnen kann man sich nicht vergleichen. Zweites Hindernis: Wenn ein Mensch in vielerlei Hinsicht angreifbar ist, wenn er sterblich (fani) ist, wenn er nur für sich selbst reden kann, wenn er (an die Begrenzungen von Zeit und Raum) gebunden ist, (wenn er weiß, dass auch er) Fehler hat, so ist dies für (die Botschaft) der Risale-i Nur und die Verbreitung der Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) nur von Nachteil. Es gibt jedoch (in dieser Sache) dankenswerterweise einen Punkt: Weil meine politischen Gegner über diese oben erwähnten Tatsachen (hakikat) kein Wissen haben, denken sie stets nur an den alten ehrwürdigen, hochachtbaren Said und beschäftigen sich ständig damit, anstelle der Risale-i Nur meine Person verächtlich zu machen und deren Fehler aufzuzeigen. Manche fanatischen, selbstbezogenen Lehrer (enaniyetli hocalar) hetzen (die Leute) gegen mich auf, als wollten sie die Lichter (Nur) auslöschen. Stattdessen tragen sie dazu bei, den Glanz der Lichter (Nur) nur noch zu erhöhen. Denn diese Lichter entströmen nicht meiner Wenigkeit, sondern aus der Quelle der qur'anischen Sonne. * * * Zusammen mit dem aufrichtigen (hâlisane) Brief von İbrahim Edhem, dem Hoca in dem Dorf Alamescid, bekam ich sechs Zettel (pusla) von sechs noch ziemlich jungen, unschuldigen (masum) Kindern, die von großer Bedeutung und die unschuldigen Schüler (Nur'un masum sakirdler) sind, die durch den Unterricht (ders) dieses segensreichen (mübarek) Hocas ihren vollkommenen Anteil (tam hisse) erhalten haben und so in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) eingetreten sind. Sie haben sich dies selbst ausgedacht, es dann ihrem Lehrer gesagt, es dann mit ihrem eigenen Stift niedergeschrieben und nun wollen diese unschuldigen (masum) Segensreichen (mübarekler) diesem alten (ihtiyar) kranken (hasta) Said ein jedes mir einen Teil seines Lebens (ömür) geben. Das ist in der Tat (hakikaten) ein überaus staunenswürdiges (medar-i hayret) und schätzenswertes (takdir) Ereignis (hâdise-i Nuriye). Ich habe das segensreiche Geschenk (mübarek hediyeler) dieser Unschuldigen angenommen (kabul), gebe es diesen noch so winzig kleinen Saids als Geschenk wieder zurück und schenke es ihnen so wieder erneut. Mögen sie jetzt an meiner statt damit arbeiten. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), sie erfolgreich (muvaffak) werden lassen. Diese noch so winzig kleinen Saids sind aufgrund ihrer eigenen Anmerkung (isaretler) entsprechend: İbrahim, neun Jahre alt, Mustafa, elf Jahre alt, Halil İbrahim, zwölf Jahre alt, Emin Yilmaz, vierzehn Jahre alt, Mehmed, elf Jahre alt, Abdullah, zwölf Jahre alt. Der Sohn und Erbe (mahdum ve vâris) des verstorbenen (merhum) Hâci Hafiz, der einer der Helden der Medrese-i Nuriye und segensreicher Lehrer (üstad-i mübarek) dieser Medresse war, Hâfiz Mehmed, schrieb mir in dem Brief, den er mir im Namen aller Schüler (umum sakirdler) dieser Medresse gesandt hat: "Die Arbeit mit den Abhandlungen (Nur'la istigalin) ist eine Medizin (ilâç) gegen alle Übel (bela') und Krankheiten, außer dem Tod. Diesen fürchterlichen Tod zeigen sie jedoch als das Tor des Paradieses (Cennet'in kapisi) und versetzen die Gläubigen (ehl-i iman) dadurch in Aufregung (heyecan) und Begeisterung (sevk)." Es gibt sehr viele Beispiele (hâdise) dafür, dass dieser Satz (fikra) wahr (hakikat) ist. Auch sein unschuldiges Kind (masum mahdum) hat nun begonnen, den Qur'an auswendig (hâfizlik) zu lernen. Möge Gott ihm darin Erfolg (muvaffak) verleihen (insâallah), und möge er so am Ende als ein neuer, gesegneter (mübarek) Hâfiz mit diesem Titel (ünvanlar) das Erbe seines Vaters und Großvaters fortsetzen. In seinem äußerlich zwar nur kurzen, sinngemäß (manen) jedoch langen und bedeutungsvollen Brief schreibt Mustafa Yildiz, der in der Medrese-i Nuriye einer der Helden mit dem diamantenen Stift ist, dass das Buch mit dem Siegel der Bestätigung aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye), dessen Bearbeitung den Helden der Medrese-i Nuriye überlassen wurde, bereits vollständig auf Matrize übertragen wurde und es drei, vier Wiedehopfe (hüdhüd) bereits sinngemäß (manen) bejubelt haben, was zeigt, dass dieses Buch - wolle es Gott (insâallah) - als ein bestätigendes Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye) in einer prächtigen Form in der Medrese-i Nuriye herauskommen und einen sehr guten Anklang (fütuhat) finden wird. Das kurze Bittgebet (münacat), das der heldenhafte Tahiri gesandt hat, ist korrekt (sihhatli). Lediglich der Abschnitt am Anfang ist bereits übersetzt worden. Derzeit erlaubt es mir mein Zustand (hal) nicht, es vollständig zu übersetzen. Es soll also unübersetzt bleiben. Dieses sehr kurze Bittgebet (münacat) zeigt, dass die Selbstgefälligkeit der Seele (enaniyet-i nefsiye) und die Sorge um das Leben (hissiyat-i hayatiye) bei der Abfassung der Risale-i Nur nicht dominant waren und so die Wahrhaftigkeit (ihlas) und Reinheit (safiyet) der Abhandlungen der Lichter (Nurlar) nicht angetastet werden konnten. Da ich im ersten Weltkrieg jederzeit bereit (muntazir) war, an der Front zu fallen (sehid), wurde der Kommentar zum Qur'an (Tefsir), "Ein Zeichen des Wunders" (İsarat-ül İ'caz) vollständig (tam) und aufrichtig (hâlis) verfasst. Auch die so machtvolle Erscheinung (kuvvetli tezahür) der Verbindung mit dem Tod (rabita-i mevt) in diesem Bittgebet (münacat) bewirkt, dass die Abhandlungen der Lichter (Nurlar) von reinem und aufrichtigem (safi ve hâlis) Wesen sind. Möge Gott es wollen (insâallah), dass die Interessen der eigenwilligen Seele (hissiyat-i nefsaniye) nicht in sie einzudringen vermögen. Unter den bedeutenden jungen Schülern (sakirdler) aus Barla, wo die erste Medresse der Abhandlungen (Nurlar) entstand, mit der ich geistig (ruhen) sehr eng verbunden bin, finden sich auch ein Ahmed und ein Mehmed, neben dem Ahmed und dem Mehmed, die aus Denizli zu mir gekommen sind. Der hier zugewanderte (muhacir) Hâfiz Ahmed, mit dem ich in damaliger Zeit ebenfalls in engster Beziehung stand und der mir acht Jahre in Treue gedient hat, kam anstelle von Mustafa Çavus; Ahmed, der Sohn (mahdum) des verstorbenen (merhum) Mustafa Çavus, kam für seinen verstorbenen (merhum) Vater; der Barbier Mehmed kam für seinen Schwiegervater, den verstorbenen (merhum) Muhacir Hâfiz Ahmed und im Namen der Schüler (Nur sakirdler) in Barla. In der Tat habe ich mich darüber so sehr gefreut, als ob ich selbst nach Barla und in jene Zeit zurückgekehrt wäre. Wie wunderbar hat Gott es doch gefügt (mâsâallah), dass nun Barla zu spüren beginnt, dass es die erste Medrese-i Nuriye geworden ist und damit dort ernsthaft ein Erwachen (intibah) und ein Interesse (alâkadarlik) gezeigt hat, nun auch aktiv zu werden. Sogar Haci Bekir, der damals den Auftrag zum Druck des Zehnten Wortes erteilt hatte, hat untersagt, das Zimmer, in dem ich dort gewohnt hatte, zu verkaufen und alle Kosten für den Unterhalt (masraf) übernommen. Er hat auch eine Nachricht nach Barla gesandt, dass es als Gästezimmer (misafirhanesi) für die Schüler (Nur sakirdler) erhalten (muhafaza) bleiben soll. Ich habe von unserem Bruder Hoca Sabri, der eine Kontaktperson für das Licht (Nur Santrali) ist, und von seiner Frau, die seit langem genauso wie er eine Nurdschu ist, und seinem kleinen Sohn (mübarek mahdum) Nureddin (Yasar) einen kurzen Brief erhalten. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen Gesundheit (sihhat), Wohlergehen (âfiyet) und Glückseligkeit (saadet) schenken (ihsan), âmîn. Obwohl es überall ein Bedürfnis (ihtiyaç) nach Regen gab, kam erstaunlicherweise, und zwar nur hier in Emirdag, ein heftiger Regen und ein für das Wachstum durchaus notwendiger (faideli) Graupelschauer herunter, dessen Stücke so groß wie Haselnüsse waren, desgleichen man bisher noch nicht gesehen hatte. Zurzeit sind zwei Nurcubrüder bei mir, die mir sagen: "Sowohl das Eintreffen des Qur'an-Exemplars, {von uns bereits erwarteten, handgeschriebenen Exemplars mit den darin sichtbaren, wunderbaren Übereinstimmungen} das auf seine Wunderhaftigkeit (mu'cizatli) hinweist, als auch der Umstand, dass der Direktor der Sicherheitsbehörde (emniyet müdürü) ein Exemplar des "Zülfikâr", wegen dessen Beschlagnahme (müsadere) wir doch eigentlich einen ziemlichen Angriff (hücum) aus Afyon erwartet hatten, dieses anerkennend (takdir) las, als auch die drei maßgeblichen Beamten, die alle drei Ismail heißen, und in derselben Zeit wahre Schüler (sakird) und Verbreiter (nasir) der Abhandlungen (Nurlar) wurden, waren der Anlass zu diesem Regen." Denn anhand vieler Erfahrungen (tecrübeler) steht bis heute fest (sabit), dass durch die freie Verbreitung (intisar) der Risale-i Nur die Unglücksfälle (belalar) beendet wurden, während durch alle Versuche, das zu verhindern oder gar die Lichter (Nurlar) zum Schweigen zu bringen, die Unglücke ausgelöst wurden. Das konnte sogar vor Gericht (mahkeme) bewiesen (isbat) werden. Aus dem diesmaligen Frühlingssturm (firtina) kann man daher entnehmen, dass wieder eine Dürreperiode angebrochen ist, weil zwei ausländische und zwei inländische, d.h. also vier Strömungen, jede mit ihrer jeweiligen Absicht (maksad), die Begeisterung (sevk) und den Arbeitseifer (sa'yler) der Nurdschus eindämmen und deren Gesichter auf ihre weltlichen (dünya) und politischen (siyaset) Interessen hinlenken wollen. Möge Gott es wollen (insâallah), dass auch diese Zeit bald wieder vorübergehen wird. * * * بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei! Und es gibt fürwahr kein Ding, das Ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist. Friede sei mit euch und Gottes Erbarmen und Sein Segen."} Meine lieben getreuen Mitbrüder Tahirî, Sabri, Salahaddin, Mehmed und Mustafa! Erstens: Zu Ehren dieser kommenden heiligen drei Monate (suhur-u selâse) und um der Ehre der Treue (sadakat) und Wahrhaftigkeit (ihlas) der Schüler (Nur sakirdler) willen, wollen wir hier einen sehr bedeutsamen Vorfall wieder zurechtrücken, der ein Grund zu einem Tadel (sebeb-i itab) und zu einer Ohrfeige war. Ihr sollt euch nicht deswegen grämen. Es ist dies wie folgt: In jener Nacht wurde ich in Form einer strengen innerlichen (manevî) Ermahnung (ihtar), wie ich dies noch nie zuvor erfahren hatte, zurechtgewiesen (itab) und mir mahnend (tazib) gesagt: "Du warst dazu verpflichtet (mükellef), die Wahrhaftigkeit (ihlas) und die Enthaltsamkeit (istigna) in den Abhandlungen (Nurlar) zu schützen (muhafaza), indem du nicht in das weltliche (dünya) Leben, seine Freuden (zevk) und seine Bequemlichkeit (keyf) hinabsteigst. Und du warst dazu beauftragt (vazifedar), gegen die Krankheit jener anzugehen, die nach dem Geheimnis (sirr) von يَسْتَحِبُّونَ الْحَيٰوةَ الدُّنْيَا {"Sie ziehen das weltliche Leben vor..."} in dieser Zeitepoche (asir) das Weltliche (dünya) der Religion (din) vorziehen und wissentlich die Diamanten (elmas) gegen Glasperlen (sise) eintauschen und dich stattdessen für das Licht einzusetzen (Nur vasitasi) und darum zu bemühen. Anhand von hunderterlei Erfahrungen (tecrübe) hast du auch verstanden, dass die Geschenke (hediye) der Menschen, ihre Gaben (ihsan), ja selbst noch ihre Art, dir zu helfen (yardimlar) dir überhaupt nicht guttun, ja dich sogar krank machen. Du erlebst doch jeden Tag, was da geschieht (eser) und erfährst, wie es auf dich wirkt (tecrübe). Stattdessen bist du nun dafür die Ursache (sebebiyet), dass sich die Gesichter opferwilliger Helden der Risale-i Nur, derer, denen du am meisten vertraust, mehr als ihrem Dienst (hizmet) deiner eigenen Bequemlichkeit (istirahat) zuwenden, usw. Dies und noch mehr wurde mir innerlich (manen) eingegeben und so wurde ich denn eindringlich zurechtgewiesen." Und nun fürchte ich mich vor noch einer weiteren innerlichen Ohrfeige (manevî tokat). Der einzige Ausweg (çare-i yegânesi) bei diesem Vorfall ist der, dass derjenige, der dieses Automobil gekauft hat, nun bekanntmachen wird: "Dieser unser Bruder Said konnte es nicht annehmen. Er hätte denn andernfalls in sich (manevî) einen fürchterlichen Schaden verspürt." Zweitens: Das Auto soll jetzt zu Sabri nach Konya geschickt und dahin gebracht werden. Wenn er nicht damit einverstanden ist, soll es zu den Säulen (erkânlar) der Medreset-üz Zehra gebracht werden. Sabri soll deswegen nicht besorgt (merak) sein. Sein wunderbarer Dienst (hârika hizmet) für die Abhandlungen (Nurlar) in jedem Monat ist viel mehr wert als der Preis für ein Auto. Darum soll er auch nicht gekränkt (gücenme) sein. Drittens: Ihr sollt ohne jeden Zweifel wissen, dass der Grund dafür, dass ich diesen furchtbaren Tadel (itab) erhalten habe, der war, dass der Fahrer während eines Ausflugs mit dem Auto sagte: "Es sind z.Zt. sehr kleine Autos neu auf den Markt gekommen, die zu einem Preis von etwa tausend Lira verkauft werden." Da sagte ich nach Art eines Wunsches (arzu), um meiner Bequemlichkeit (istirahat) willen: "Ach wäre uns doch ein solch kleines Auto zu unserer Verfügung anvertraut (emanet), um damit meine Nurcu-Brüder an anderen Orten besuchen (ziyaret) zu können." Doch hatte ich dazu noch gar keinen wirklich (hakikî) ernsthaften Entschluss (karar) gefasst. Doch obwohl es nur ein Wunsch (arzu) war, haben zwei unserer engsten Brüder hier diesen Wunsch für einen ernsthaften Entschluss gehalten und opferbereit dafür gesorgt, nicht nur tausend Lira, sondern an die viertausend Lira heranzuschaffen. Als sie dann hierher kamen, nahm ich dies sieben Stunden lang in meiner Zufriedenheit (memnuniyet) auf und dachte dabei, dass dieser Wunsch ein angenommenes Gebet (dua-yi makbul) wäre. Doch da erfuhr ich plötzlich in dieser Nacht diesen innerlichen Einspruch (manevî itiraz), diesen Tadel (itab). Und so begriff ich denn die Fehlerhaftigkeit meines Wunsches (arzumun hatasi). Diese Art innerlichen Tadels (manevî itab), den ich noch nie zuvor erfahren habe, hat drei Gründe, die ich jedoch ein andermal erläutern (izah) möchte. Unsere fünf Brüder, welche dieses Auto gekauft hatten, sollen mit absoluter Sicherheit (kat'iyyen) wissen, dass ich durch einen Hinweis (isaret) zu der Überzeugung (ve kanaat) gelangt bin, dass nicht etwa alle fünf ein Auto als Gabe (sadaka), als Spende (ihsan), als Geschenk (hediye) gegeben haben, es vielmehr von ihnen hinsichtlich ihrer guten Absicht (hayirli niyetler) als Dienst (hizmet) im Kreis der Risale-i Nur innerlich angenommen (manen kabul) wurde, so als ob ein jeder von ihnen tatsächlich (bilfiil) ein Geschenk mit dem vollen Wert eines Autos gemacht hätte. Da nun ihr, meine Brüder, einmal eine solche Hochschätzung (hâlisane) eures aufrichtigen (hakkiniz) Dienstes (hizmet) bewiesen (makbu) habt, braucht ihr nun nicht deswegen traurig (müteessir) zu sein; vielmehr habt ihr mich von meinem innerlichen Tadel (manevî itab) befreit. So habt ihr nun die Gelegenheit (ihtimal), den Schaden rasch wieder auszubessern (tamir), der möglicherweise sowohl zu meinem Lebensprinzip (düstur-u hayatim) als auch zum Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) der Risale-in Nur werden könnte. Ferner soll dieses Auto nicht hier stehenbleiben. Es soll zu dem gebracht werden, der den größten Teil dafür bezahlt hat. Nachdem ich nun die drei wichtigsten Gründe erläutert habe, könnt ihr jetzt auch den Grund für meine Aufregung (telasimin hakikatini) verstehen. Ich bin bereits dazu gezwungen in diesen heiligen drei Monaten (suhur-u selâse) und bis zur Herausgabe weiterer wichtiger Bände mich drei Monate lang, auch wenn mir die Herrschaft über die ganze Welt (dünya saltanati) verliehen wäre, nicht weiter darum zu kümmern. Falls der Preis, den ihr für das Auto bezahlt habt, noch nicht gedeckt sein sollte, habe ich mich bereits entschlossen, den noch fehlenden Betrag auf jeden Fall (alâküllihal) zu ergänzen, auch wenn ich alles, was ich besitze, dafür verkaufen müsste. Grüße an alle (Umumunuza selâm). Tragt mir also bitte nichts nach (Hakkinizi bana helâl ediniz). Und auch ich möchte euch nichts weiter übel nehmen (Ben de sizi helâl ediyorum). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Macht euch keine Sorgen! Die Gnade des Herrn (inayet-i Rabbaniye) wird auch weiterhin mit uns sein. Möge Gott es wollen (insâallah), dass auch diese jüngsten Angriffe (taarruzlar) ohne Erfolg (akîm) sein und zur guten Akzeptanz des Lichtes (Nur'un fütuhatina) beitragen werden. Nun soll ein Bruder nach Ankara fahren, um uns in dieser illegalen Angelegenheit (kanunsuz muamele) zwar ohne Panik, jedoch im Rahmen des Gesetzes (kanun) zu verteidigen. Er soll die Leute, wie den Inspektor (müfettis) der alten Partei, Hilmi Uran, den Inspektor der Provinz (Vilayetinin müfettisi) Afyon, den Abgeordneten (meb'us) Celal, Ahmed Hamdi im Präsidium des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Riyaseti) und Yusuf Ziya vom Sachverständigen-Komitee (ehl-i vukuf) aufsuchen und sich darum bemühen, diese illegalen, völlig willkürlichen Amtshandlungen gegen uns zu korrigieren. Des Weiteren sollt ihr wegen der in Beschlag genommenen Bücher "Zülfikâr" und "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" und wegen des Kopiergeräts der Polizei (zabita) und vor Gericht (mahkeme) sagen: "Die Vervielfältigung (teksir) dieser Exemplare ist für das Ausland; sie werden also ins Ausland geschickt. Da nun einmal im Norden drei Staaten den Qur'an angenommen (kabul) und begonnen haben, ihn in ihren Schulen (mekteb) zu unterweisen (ders), und da nun einmal Indien von seiner Regierung (hükûmet) Exemplare des Ehrwürdigen (kerim) Qur'an zum Selbstkostenpreis von zwei Millionen Lira in Auftrag gegeben hat, und da nun einmal die Bücher "Zülfikâr" und "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" zwei Jahre lang von euren drei Gerichten (mahkeme) und den gelehrten Philosophen (feylesof âlimleri) durchforscht (tedkik) worden sind und sie alle übereinstimmend (ittifak) für unseren Freispruch (beraet) plädiert und diese Bücher sehr gelobt (takdir) und hoch geschätzt (tahsin) hatten, und da nun einmal diese beiden Bücher zwei scharfe Schwerter des Qur'an und zwei glänzende Zeugnisse (hüccet) für ihn sind, die selbst noch die Verbohrtesten dazu veranlassen, ihn anzunehmen (teslim), und da nun einmal Tausende Kritiker (ehl-i tahkik) und andere Geistesgrößen (ehl-i fen) bezeugen (sehadet), dass diese beiden Bücher stark (kuvvet) genug sind, sich gegen die atheistischen Strömungen, die von Norden kommen und diesen furchtbaren (dehset), destruktiven (tahrib) Anarchismus hervorrufen, voll und ganz durchzusetzen (mukabele), und da nun einmal die jetzige Regierung (hükûmet) Schulen (mekteb) für den Qur'an eröffnet und angeordnet hat, in diesen Schulen (mekteb) Religionsunterricht (dinî dersler) zu erteilen, ist diese Art und Weise, mit uns umzugehen, in jedem Fall beispiellos, ein Akt der Willkür (keyfî), eine Ungerechtigkeit (zulüm) und ein Verbrechen (cinayet) gegenüber dem Land (vatan), seinem Volk (millet), der öffentlichen Sicherheit (asayis) und der Gewissensfreiheit (hürriyet-i vicdan). Wir wollen jedoch mit eurer rein weltlich gesinnten Politik (dünya siyaseti) nicht unsere Hände schmutzig machen. Dennoch wollen wir euch nicht im Unklaren darüber lassen, dass wir unser Recht (hakkimiz) voll und ganz zu verteidigen (müdafaa) wissen und uns nicht von euch unter Druck (mecbur) setzen lassen!" Tausende Grüße (selâm) an alle! Sendet mir auch das Exemplar des "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)", das ihr für mich gebunden habt, wenn die Zeit dazu günstig ist. Der rein materielle Schaden, der entstanden ist, nachdem Hüsrev seine Aufgabe (vazife) bereits vollendet hatte, ist überhaupt nicht von Bedeutung. Die Exemplare des "Zülfikâr" sind bereits alle verteilt. Auch wenn bei dem "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" ein geringer Verlust eingetreten ist, so möge doch Gott es wollen (insâallah), dass die Exemplare dennoch sehr viel geistigen Nutzen (manevî menfaat) bringen werden. Die Nurdschus sollten sich jedoch ihre Standhaftigkeit (sebat) und ihren Gemeinschaftssinn (tesanüd) bewahren (muhafaza), keineswegs in Panik (telas) geraten und sich ihre Begeisterung (sevkler) nicht nehmen lassen. Euer Bruder Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Da Isparta nun einmal zu einer Schule (Nur dershanesi) geworden und die Verwaltung (hükûmet) sowie auch die Polizei dort bis jetzt mehr als in anderen Provinzen tolerant (müsamahakâr) ist, ja die Nurdschus sogar wohlwollend betrachtet und sie kaum je behelligt, fühlen wir uns um des Segens (mübarekiyet) willen, der auf Isparta ruht, auch wegen des letzten Vorfalls nicht gekränkt, weil sie uns diesmal belästigt haben, sondern beglückwünschen (tebrik) sie sogar in gewisser Hinsicht dazu, dass es ihnen nun möglich wird, diese Abhandlungen (Nur'un eczalari) pflichtgemäß (vazifece) kritisch zu studieren (tedkik), sie zu lesen und ihren Nutzen (istifade) daraus zu ziehen. Das ist schließlich auch ihr gutes Recht (hakk). Also sollen sie vorerst einmal lesen. Ein Polizist (zabita) oder ein Angestellter der Justizverwaltung (adliye memuru), der stark im Glauben (imani kuvvetli) ist, kann Volk (millet) und Land (vatan) so nützlich (faidesi) werden wie zehn Mann. Darum ist unser materieller Verlust (maddî zayiat) im Vergleich zu diesem geistigen Gewinn (manevî faide) gar nicht von Bedeutung. Wenn sich eine Gelegenheit (münasib) dazu ergibt, grüßt (selâm) den Direktor für die Sicherheit (emniyet müdürü) und den Staatsanwalt (müddeiumumî) meinerseits und sagt ihnen: "Ich verfluche (beddua) euch keineswegs, im Gegenteil, ich bete (dua) für euch: "Oh Herr (Ya Rabbi)! Verleihe ihnen einen vollkommenen Glauben (iman-i kâmil) und ein gutes Ende (hüsn-ü hâtime) und bringe sie dazu, dass sie aus den Lichtern (Nurlar) ihren Nutzen (müstefid) ziehen." * * * Meine lieben getreuen Brüder! Obwohl das Auto, das fünf Brüder für mich gekauft hatten, ohne einen Dank dafür zu erwarten (minnetsiz), zwar nun in gewisser Hinsicht genauso nützlich und nötig (faidesi ve lüzumu) wie vierzigtausend Lira war, um nun die Brüder in den verschiedenen Städten (kasabalar) zu besuchen und damit in gewisser Hinsicht zum Dienst (Nur hizmeti) beizutragen, habe ich es nicht angenommen (kabul), obwohl es äußerlich als Nachteil betrachtet wurde. Im Endeffekt wurde das jedoch zu einem unwiderlegbaren Zeugnis (hüccet) in der Hand der Schüler (Nur sakirdler), dass die hohe Wahrheit (hakikat) der Risale-i Nur sich zu gar keinem weltlichen Nutzen (dünyanin menfaati) herablässt und ihm zum Werkzeug (âlet) dient, auf absolute Weise durch diesen Fall (hâdise) als ein starkes Zeugnis (hüccet) gegen die Hocas und die Politiker (siyasîler), die uns dadurch kritisierten (mu'teriz), dass um der weltlichen (dünya) Angelegenheiten willen die Zwangsläufigkeit (zaruret) gegenüber dem Wissen und der Religion (ilme ve dine) besteht und so Schaden verursachen, um sie zum Schweigen zu bringen, welches wie ein starker Beweis (kuvvetli bir sened) wirkte, ein machtvolles Zeugnis (kuvvetli bir bürhan), das stärker ist als ein außergewöhnliches Wunder (hârika keramet). Sogar einige von denen, die durchaus argwöhnisch waren und sich von dem Licht (Nur) abwandten und nicht glauben wollen (inanmayan), dass sich das Licht (Nur) niemals für ein weltliches Ding (dünyanin hiçbir sey) herablässt, haben jetzt in vollkommener Hingabe (kemal-i teslimiyet) die Wahrheiten (Nurlarin hakikatina) annehmen (teslim) und erkennen müssen, dass sie über allen anderen Dingen stehen. Das aber heißt, dass die Gnade Gottes (inayet-i Hak) auch diesen Verlust für uns in eine Barmherzigkeit (rahmet) von großer Bedeutung verwandelt hat. Anmerkung: Nachdem das Auto wieder verkauft worden war, wurden dreitausend Lira dieser Summe nach Emirdag gesandt, damit sie im Dienste der Risale-i Nur ausgegeben werden. Ich habe sie jedoch mit einer telegraphischen Überweisung zu den Eigentümern zurückgesandt. Heute habe ich gehört, dass die Freunde unter den Beamten dieses Vorfalls (hâdise) zu den Gegnern (muarizlar) gesagt haben: "Ein Mann, der sich nicht für drei- oder fünftausend Lira herabwürdigen lässt, ist ein Mann, der in dieser Zeit äußerst vertrauenswürdig (itimad) ist und sich mit nichts bestechen lässt. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Wir wünschen euch noch nachträglich aus ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) Glück und Segen (tebrik) zur heiligen Nacht der Himmelfahrt (Mi'rac-i Serif), die segensreich (rahmet), fruchtbar (bereket) und wunderbar (keramet) war und uns endlich den ersehnten Regen brachte. Und wir erbitten (niyaz) von Gottes Barmherzigkeit (rahmet-i İlahiye), noch mit vielen dergleichen Beispielen (emsal-i kesîre) beehrt (müserref) zu werden. Wir haben die feste Überzeugung, dass dies ein Zeichen (emare) ist, wenn auch in diesem Jahr genau wie im vergangenen Jahr in der vergangenen Nacht, der Nacht der Himmelfahrt (Mi'rac gecesi), in einer kaum vergleichbaren, noch nie zuvor gesehenen Art der Regen kam, und sich in der Nacht der Himmelfahrt (Mi'rac gecesi) und am darauf folgenden Tag noch fortsetzte, ein Zeichen (alâmet) dafür, dass der Kosmos (kâinat) und die Elemente (anasir) dieser heiligen (mübarek) Nacht gejubelt haben, dass das "Zülfikâr" und der "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) besonders bei den offiziellen Behörden (resmî daireler) einen so guten Anklang (fütuhatlar) gefunden haben. Etwa zur Hälfte dieser heiligen (mübarek) Nacht verschwanden plötzlich meine Beschwerden (rahatsizlik) und meine Schmerzen (sanci), die doch so heftig gewesen waren und mich in gewissem Grade an meiner Arbeit gehindert hatten, was mich zu der Überzeugung gebracht hat, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass die Gebete (dualar) meiner Brüder für meine Gesundheit und mein Wohlergehen (sihhat ve âfiyet) in dieser segensreichen (mübarek) Nacht angenommen (makbuliyet) worden sind; und so erhielt ich eine Art geistige frohe Botschaft (manevî müjde), dass ein Teil dieser Nacht mir aufgrund meiner schweren Krankheit mit jeder Stunde so viel Segen (sevab) gebracht hat wie sonst nur in zehn Stunden. Da dankte ich Gott (Allah'a sükrettim) und sagte dem barmherzigen Allerbarmer (Erhamürrâhimîn) meinen unendlichen Dank (hadsiz sükür). Zweitens: Es besteht kein Zweifel daran, dass einem Kommandanten des Lichtes (Nur), Bruder Re'fet Bey, mit seiner Reise nach Ankara in kurzer Zeit ein großer Dienst (Nurlara hizmet) gelungen ist. Möge Gott es wollen (insâallah), dass sich schon bald ein Erfolg herausstellen wird und insbesondere die Angestellten (müntesibler) im Amt für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Riyaseti) alle Werke des "Zülfikâr" und den "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" mit Lob und Hochschätzung (takdir ve tahsin) entgegennehmen; dass sie bereits versprochen haben, sie nicht zu kritisieren (tenkid), sondern sie zu beschützen und zu verteidigen (himaye ve müdafaa), ist bereits eine höchst bedeutsame Nachricht (hâdise) und eine prächtige Bekanntgabe (ilânname) für das Zülfikâr und den Stab Mosis (Asâ-yi Musa). * * * Ehrwürdiger Meister und mein höchst ehrenwerter Herr! Da sich der Bauunternehmer, unser Bruder (Kardesimiz Müteahhid) İsmail Efendi, zu jeder Zeit persönlich mit Hizmi Bey trifft, überließen wir es ihm, die in unserer Angelegenheit (bu hususta) notwendigen Erklärungen (izahat) abzugeben, und so gingen wir denn direkt zum Präsidium des Amtes für die Religiösen Angelegenheiten (Diyanet Riyaseti). Dort fanden wir zunächst den Herrn Professor (müderris) Hasan Hüsnü Bey, den wir bereits kennengelernt hatten, als er bei uns in Isparta war. Er ist Mitglied (azas) der Beratungskommission (Heyet-i Müsavere) des Präsidiums des Amtes für die Religiösen Angelegenheiten. Ich habe mit ihm eine Weile persönlich gesprochen und ihm unsere Angelegenheit dargelegt (izahat). Danach sind wir zusammen in das Zimmer der Beratungskommission (heyet-i müsavere) gegangen und dort habe ich den Herrn Professor Yusuf Ziya angetroffen, dessen Unterschrift (imza) sich unter dem Bericht der Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara findet. Ich habe gesehen, dass die Dokumente vor ihm lagen, in denen über das Zülfikâr, den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und über uns berichtet wird. Er bot mir einen Platz neben sich an und ich erklärte (izahat) ihm alles ausführlich. Ich habe zu ihm gesagt: "Weshalb kommt es eigentlich, obwohl doch Ihr Bericht und der Beschluss des Gerichtes (mahkeme) in Denizli und die Bestätigung (tasdik) des Revisionsgerichtes (Mahkeme-i Temyiz) bereits vorliegen, dennoch zu diesem Angriff (taarruz) gegen uns und gegen unsere Bücher, und weshalb schikaniert (sikinti) man uns trotzdem auf diese Weise? Da doch nun einmal unter einer demokratischen Regierung (cumhuriyet idaresinde) das Gesetz (kanun) über allem steht, ein Urteil (hüküm) eigentlich seine Gültigkeit (câri) haben sollte, wir also bereits vor dem Gesetz freigesprochen (beraet) worden sind, sollte man uns jetzt nicht noch weiter belästigen. Das zu verhindern wäre also durch einen gültigen Beschluss (isabetli karar) möglich, den Sie doch erteilen könnten. Andernfalls werden wir unser Recht (hakkimiz) selbst einzuklagen (araya) wissen." Das habe ich ihm gesagt. Daraufhin entgegnete (ilâve) er mir: "Das kommt daher, dass die Justizbeamten (adliye memurlari) und die Polizei (zabita) dort keine vollständige Kenntnis (vukuf-u tammeler) in Ihrer Sache (mes'ele) haben. Eure Dokumente (evrak) liegen aber jetzt vor mir. Ich werde also die Punkte (mütalaalar), die hier falsch verstanden (sû'-i tevehhüm) wurden, der Reihe nach klarstellen." Das sagte er mir und brachte so seine Hochachtung (takdir) vor diesen Werken zum Ausdruck. Danach überbrachte ich ihm noch die Grüße (selâm) unseres Meisters (Üstad) und auch er teilte mir zur Antwort seinen Gruß (selâm) mit und bat Sie auch noch um Ihr Gebet (duanizi). Danach habe ich mich von ihm verabschiedet und ging dann zum Präsidenten des Amtes für die Religiösen Angelegenheiten (Diyanet Reisi). Auch mit ihm habe ich noch eine Weile gesprochen und ihm einiges erklärt (izahat). Er entgegnete mir: "Ich kenne den Ehrenwerten Hoca (Hazretleri) schon vom Haus der Weisheit (Dâr-ül Hikmet). Ich verehre (hürmet) ihn. Teilen (iblag) Sie ihm meine Grüße (selâm) und meine Hochachtung (hürmet) mit." Sie haben uns gesagt: "Wir werden noch die nötige Antwort geben und so möge es denn Gott wollen (insâallah), dass alles gut wird." Alle im Amt für die Religiösen Angelegenheiten Zuständigen (müntesibler) haben den Werken (eserler) ihre Hochachtung (takdir) entgegengebracht. So habe ich denn verstanden, dass dergleichen illegale Aktionen nur dadurch möglich werden, dass sie beim Lesen (mütalaasi) religiöser Werke (âsâr-i diniye) keine guten Absichten (hüsn-ü niyet) haben und sie nach ihren eigenen Vorstellungen ausdeuten (mana). Am nächsten Tage traf sich dann Bruder Mehmed Efendi mit dem Herrn Abgeordneten von Erzurum, Meb'usu Vehbi Pasa. Auch dieser Herr sagte ihm: "Ich werde den Innenminister (dâhiliye vekili) ansprechen und lang und breit mit ihm über diese Angelegenheit (bu hususta) reden. Bringt dem Ehrwürdigen Meister (Üstad Hazretleri) meine Hochachtung (hürmet) und meine Grüße (selâm)." Danach überließ ich İsmail Efendi die Begegnung mit den Zuständigen der Partei, und so verließen wir Ankara. Ihr Schüler Re'fet, mit seinen Mängeln und Schwächen * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Um die Blütenpracht dieses Frühlings {(Anmerkung): Der beispiellos segensreiche Regen (rahmet) dieses Jahres, die Aufhebung jenes Gesetzes, dass alle Soldaten eine Schirmmütze zu tragen haben, die Eröffnung allgemeiner Qur'anschulen (resmen mektebler) und die Verbreitung (intisar) des Zülfikâr und des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), um den Glauben (imani kurtarmak) auf wirksame Weise zu retten, sind ein Beweis dafür, dass sie noch viele dergleichen segensreiche (rahmetli) Ergebnisse bringen werden. Tausende Grüße (selâm) an alle Brüder; wir beten (dua) für sie.} schauen zu können, fuhr ich ein, zwei Stunden im Wagen spazieren. Auf eine noch nie zuvor im Leben geschaute Weise wuchsen alle Blumen, Gräser und Kräuter mehr als je zuvor. Sie öffneten ihre Blüten, sangen ihren Lobpreis (tesbihat) und priesen (takdir) ohne Worte (lisan-i hal) das Kunstwerk ihres Meisters in Seiner Majestät (Sâni-i Zülcelâl) und jubelten Ihm im Empfinden einer wahrhaften Gewissheit (hakkalyakîn) zu. So stieg denn in meiner gottvergessenen (ghafil), ungeduldigen Seele (nefs) jenes Gefühl auf, das nach einem Leben in dieser Welt (hayat-i dünyevîye) verlangt. Doch in meinem Herzen (qalb), das in aller Vergänglichkeit (fani) nach der Ewigen (baqi) Seligkeit strebte und dabei die gegebene Gelegenheit ergriff, wuchs im Ekel vor dieser Welt (dunya), überdrüssig aller Krankheit und der Bedrängnis dieses Lebens (hayat) ein brennendes Verlangen, in jene Zwischenwelt (bersah) hinüberzugehen und dort 90/100 meiner Freunde wiederzusehen. Doch da erhob sich in meinem Inneren (nefs) ein Einwand. Wegen dieses Einwandes aber zeigte sich mir plötzlich das Licht des Glaubens (iman nuru) und breitete sich in all meinem Empfinden und Gespür aus. Da sich unseren fünf Sinnen (maddi cihetinde) in so vielen Kunstwerken Schönheit (dschemal), Barmherzigkeit (rahmet) und das Leben (hayat) offenbart, ist der Erdboden gleichsam ein Schleier vor Gottes grenzenloser Barmherzigkeit (rahmet)... und nichts, was sich uns durch ihn zeigt, bleibt dem Zufall (basibos) überlassen. Dabei hat der Erdboden sicherlich seinen Anteil an jener Art Werkbänken, aus deren geistigen Zentren (manevi) all jene äußerlichen, materiellen Kunstwerke (hervorgehen), die ein Schleier über all der Pracht und Schönheit, der Vollkommenheit (dschemal), der Barmherzigkeit (rahmet) und dem Leben (hayat) sind und auf sie zurückgeführt werden können. Sicherlich sollten wir deswegen mit Ehrfurcht über diesen Erdboden schreiten, der unsere (stets alles geduldig) ertragende Mutter ist, an deren Brust wir unsere Zuflucht suchen und uns dabei ihre wahren (haqq), unvergänglichen, himmlischen (manevi) Blumen vor Augen halten, die noch weit liebenswerter sind und nach denen wir sehnsüchtig verlangen. Auf diese Weise wurden denn diese blinden Gefühle und alle Einwände meiner in diese Welt vernarrten Seele ganz und gar beseitigt und überwunden. اَلْحَمْدُ ِللهِ عَلَى نُورِ اْلاِيمَانِ مِنْ كُلِّ وَجْهٍ {"Dank sei Gott für das Licht des Glaubens in all seinen Aspekten!"} Said Nursî * * * Meine lieben unschuldigen Kinder! Ihr bemüht euch, Unterricht (ders) zu bekommen, um den Qur'an zu lernen. Da eine Umschrift mit den neuen Buchstaben, die ihr kennt, nur mangelhaft sein kann, sollte man, so weit wie möglich, nicht mit diesen neuen Buchstaben lesen. Der Vorteil (faide) einer Kenntnis des Qur'an liegt zudem nicht allein darin, dass man ein Hâfiz werden, in der Welt (dünya) damit einen Rang (makam) erwerben und monatlich einen Lohn (maas) empfangen könnte, man sollte vielmehr daran denken, dass jeder Buchstabe (harf) zum mindesten von zehn bis zu Hunderten und Tausenden Früchten des Paradieses (Cennet meyveleri) an Gutem (hayrin) und Gewinne im Jenseits (âhiret faideleri) erbringt und ihn mit der Absicht (niyet) lesen, das Wohl (rahat) und die Glückseligkeit (saadet) des Ewigen Lebens (ebedî hayatin) zu erwerben. Das Studium der Wissenschaften (fenleri ders) in den Schulen (mektebler), um sich den Lebensunterhalt auf dieser Erde (dünya maiseti) zu verdienen oder um sich einen Orden (rütbeler) zu verdienen, ist - wenn man dabei Wert und Nutzen (faide) dieses kurzen irdischen Lebens (dünyevî hayat) betrachtet - so ziemlich das Gleiche. Hingegen den Qur'an und die heiligen Worte (kudsî kelimeleri) des Qur'an und ihre lichtvollen (nurlu), auf Glauben (iman) beruhenden Bedeutungen (manalar) zu erlernen, ist in der Tat im Ewigen Leben (ebedî hayat) tausendfach wertvoller. Erstere sind wie Glasperlen, jene aber gleichen den Diamanten (elmas). Zudem könnt ihr somit wahrhafte und nützliche Kinder (hakikî ve faideli evlâdlar) für eure Eltern werden. Da ihr nun einmal noch unschuldig (masum) und ohne Sünde seid, werdet ihr - wenn ihr mit einer solch heiligen Absicht (kudsî bir niyet) lest - unter die unschuldigen Schüler (masum sakirdleri) der Risale-i Nur aufgenommen (kabul) und so an den Gebeten (dua) aller Schüler euren Anteil bekommen und lichtvolle (nurlu) und segensreiche Schüler (mübarek talebeler) sein. Ich wünsche viel Glück und viel Segen (tebrik) sowohl eurem Lehrer (üstad) als auch euch selbst, euren Eltern und eurem ganzen Land (memleket)! * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Wir möchten euch noch nachträglich von ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) zur Nacht des Göttlichen Beistands (Leyle-i Beratinizi) beglückwünschen (tebrik). Zweitens: Es ist sehr gut, dass Re'fet Bey, der ein bedeutender Kommandant und Herausgeber (nasir) des Lichtes (Nur) ist, um des Dienstes (Nur hizmeti) willen nach Istanbul gefahren ist, und das ist sehr schön. Es war dort bereits ein Nur-Schüler wie er notwendig geworden. Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), möge ihm Erfolg (muvaffak) verleihen, âmîn. Drittens: Ich möchte je ein Exemplar der beiden Bücher den Gelehrten (ülema) der Câmi-ül Ezher und jeweils ein weiteres Exemplar von diesen beiden den Gelehrten (âlimler) in der Umgebung des Begräbnisplatzes (Ravza-i Mutahhara) in Medine-i Münevvere und jeweils ein weiteres Exemplar von diesen beiden an das Gremium der Gelehrten (heyet-i ülema) im heiligen Damaskus (Sam-i Serif) senden und ließ auch dafür drei Exemplare des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und ebenfalls drei des Zülfikâr vorbereiten. Darin befindet sich auch noch vorne jeweils ein Brief, den wir euch bereits zuvor gesandt hatten und nun als Grußadresse an die Gelehrten (ülema) der Câmi-ül Ezher beigelegt haben. Wir möchten beides - wolle es Gott (insâallah) - so schnell wie möglich abschicken. Viertens: Ich brauche in zweifacher Hinsicht dringend eure geistigen Verdienste (manevî hizmet), die ihr an meiner Stelle erbringt, weil ich dazu nicht in der Lage bin, als auch eure Gebete (dualar) und die Hilfe (imdad) eurer geistigen Leistungen (manevî kazanç). Erste Hinsicht: Ich habe in meinem ganzen Leben (hayat) noch nicht die augenblickliche Kraftlosigkeit (kuvvetsizlik) und diese langsam wachsende Schwäche (za'fiyet) in mir gespürt. Ich kann meine regelmäßigen Gebete (evradlar) manchmal nur noch mangelhaft und mit großer Anstrengung rezitieren. Tatsächlich aber müsste ich in diesen segensreichen Tagen und Nächten (leyali-i mübarek) eigentlich hundertmal so viel tun. Und obwohl es eigentlich nötig wäre, wegen meiner Zugehörigkeit (hissem) zu eurer geistigen Körperschaft (sirket-i manevi) auch meinen Beitrag (yardim) zu leisten und mich euren Gebeten (dualar) mit einem tausendfachen Amen (âmînler) anzuschließen (istirak), kann meine Kraftlosigkeit (iktidarsizlik) zu dieser geistigen Körperschaft (sirket-i manevi) nur sehr wenig beitragen (yardim). Dafür ist dies die Lösung (çare): So wie euch meine Aufgabe (vazife) im Dienst (vazife-i Nuriye) übertragen wurde, erbitte (niyaz) ich auch von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i İlahiye) meine Aufgabe (vazife) in dieser Körperschaft (sirket), indem ich mit eurer geistigen Hilfe (manevî yardimlari) rechne, eurer guten Meinung (hüsn-ü zanni) von diesem eurem armen Bruder entsprechend, die doch alles Maß meiner eigenen Möglichkeiten (haddim) und Fähigkeiten (istidadim) überschreitet, zu übernehmen. Der zweite Grund für mein Bedürfnis: Da sowohl durch euch als auch durch einige Menschen, die nicht aus unserem Kreis sind, die außergewöhnlichen Verhaltensweisen (fevkalâde halleri), die aus den Wahrheiten (hakikat) der Risale-i Nur und der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) ihrer Schüler (sakirdler) hervortreten, und ihre Folgen von diesem eurem hilflosen Bruder beschrieben werden, wohingegen diese bedeutenden Folgen doch sehr große Fähigkeiten (iktidar) und sehr viel Ausdauer (tahammül) voraussetzen, bringt mich meine so überaus wenige und rein persönliche Arbeit (sahsî çalismam) bei meiner Krankheit und Schwäche (za'fiyet) in jedem Fall dahin, dass ich dringend euren geistigen Beistand (manevî yardim) benötige (muhtaç). Damit aber nun euer geistiger Beitrag auch zu mir eilen kann, meine ich (niyet) "euch" mit all den Worten, die Personalpronomina in der "wir"- oder "uns"- Form (mütekellim-i maalgayr) genannt werden, wie اَجِرْنَا "Schütze uns!" oder اِرْحَمْنَا "Erbarme dich unser!" Darum verhalte ich mich immer so, als ob ich mit euch allen beisammen (umumunuzla) wäre. Sage ich also "âmîn", so ist dabei meine Absicht (niyet), dass es ein "âmîn" zu all euren Gebeten sein möge. So möge denn Gott (insâallah), der Barmherzige, der Allerbarmer, in Seiner Barmherzigkeit (Erhamürrâhimîn rahmetiyle) meine so überaus mangelhafte und nur geringe Arbeit wie ein vollkommenes (mükemmel) "âmîn" zu eurer großen Arbeit annehmen (kabul). Fünftens: Ich möchte gerne wissen (merak), wie nach dem jüngsten Vorfall (sâbik hâdise) eure jetzige Verfassung (vaziyet) ist. Gott, dem Gerechten, sei Dank (Cenab-i Hakk'a sükür), dass die Reise des heldenhaften Tahiri nach Istanbul, um ein Kopiergerät und das Papier dazu zu kaufen, wie ihr in eurem Brief schreibt, zeigt, dass dieser Vorfall (hâdise) sang- und klanglos verlischt und daraus weiter kein Hindernis (mani') für die Herausgabe der Abhandlungen (Nurlarin nesrine) entstehen wird, ja vielmehr Gott es wollen möge (insâallah), dass sich auch in anderen Ortschaften überlegene Erfolge (galibane fütuhati) einstellen werden. * * * Es handelt sich um den Stab Mosis (Asâ-yi Musa) und das "Zülfikâr", welche an das segensreiche Gremium der Gelehrten (mübarek heyet-i ülemaya) in der Umgebung des Begräbnisplatzes (Ravza-i Mutahhara) عَلَى صَاحِبِهَا اَفْضَلُ الصَّلاَةِ وَالسَّلاَمِ {"Der höchste Segen und Friede möge über den Herrn dieses Begräbnisplatzes sein.",} gesandt wurden, um sowohl ein Mittel seiner Fürsprache (vesile-i sefaat) zu sein, als auch an diesem heiligen (kudsî) Ort die edlen Gebete (hayirli dualar) zu empfangen; auch sollten sie anstelle des Verfassers (müellif) diese segensreichen (mübarek) Orte und Stätten besuchen. Bei diesem Abschnitt (fikra) wurde nur in den Büchern, die nach Damaskus, Ägypten und Indien gesandt wurden, anstelle von "dem Begräbnisplatz (Ravza-i Mutahhara)", "an Câmi-ül Ezher und an die islamische Gemeinschaft in Damaskus und in Indien" geschrieben. Genauso haben wir am Anfang von allen vier "Zülfikâr" und den vier "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) geschrieben und die beiden Bücher sowohl an Câmi-ül Ezher in Ägypten, als auch an die Gelehrten in Damaskus (Sam ülemasi) und auch an das Gremium, das in Indien Qur'an-Exemplare mit zwei Millionen Lira bestellt hat, gesandt. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Wenn Ihr "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) und "Zülfikâr", welche die Abhandlungen "Wunder Mohammeds (Mu'cizat-i Ahmediye)" und "Wunder des Qur'an" beinhalten, zu einer Zeit, die ihr dafür günstig (münasib) haltet, an die Gelehrten (ülema) in der Umgebung des Begräbnisplatzes (Ravza-i Mutahhara) sendet, so schreibt ihnen dabei, dass die Medreset-üz Zehra {(Anmerkung): Da es noch viele Hindernisse für eine materielle Errichtung (maddî tesisi) der Medreset-üz Zehra gibt, besteht sie z.Zt. nur aus dem Kreis, gebildet aus der Gesamtheit (heyet-i mecmuasi) ihrer Schülerschaft (Nur sakirdleri).} für die Abhandlungen (Nur risaleler) ein geistiges Kind (manevî mahdum) im Schulalter (talebe) ist, welche eines gewissen Feingefühls der Gelehrten (ülemanin sefkati) in der Umgebung des Begräbnisplatzes (Ravza-i Mutahhara) عَلَى صَاحِبِهَا اَفْضَلُ الصَّلاَةِ وَالسَّلاَمِ {"Der höchste Segen und Friede möge über den Herrn dieses Begräbnisplatzes sein.",} noch sehr bedarf. Sie ist ihre Schülerin (sakird), die den ungestümen Angriffen ihrer Feinde ausgesetzt ist, auch wenn sie dabei wie ein kleines Amt, eine Art Filiale (subesi), in eurer großen Medresse fortwährend die Islamische Welt erleuchtet (tenvir). Deshalb erwarten wir von den Herren (zâtlar), den ehrenwerten Meistern (âlîkadr üstad), liebevollen Vätern (müsfik peder) und großen edelmütigen Wegweisern (hamiyetkâr mürsid-i a'zam) in ihrer erhabenen Einsatzfreudigkeit (ulüvv-i himmeti), dass sie diesem ihrem Kind (bîçare evlâd) geistig (manevî) voll und ganz behilflich sein werden. Was diese beiden Bücher (ders) betrifft, die euch, unseren doch so großen Meistern (üstadlar), hiermit vorgelegt werden, so sind sie gleich einem Schüler (taleb), der am Abend seine Lektion (ders), insoweit er sie verstanden hat, für seinen Meister (üstad) oder seinen Vater niederschreibt und ihm vorlegt (takdim). In diesem Sinne sollen auch diese beiden Lektionen (ders) den nachsichtigen Augen (nazar-i müsamahalari) dieser liebevollen Gelehrten (sefkatli allâmeler) dargeboten werden. In dieser Weise sollt ihr ihnen einen Brief schreiben und ihnen meine Grüße (selâm) und meine Verehrung (ihtiram) darbieten (teblig). Ich küsse ihre Hände. "Der Verfasser dieser Abhandlungen (risalelerin müellifi), Said Nursi, führt seit zweiundzwanzig Jahren ein Asketenleben (inziva). Da man ihn vollkommen isoliert hat, darf er auch nicht mit den Leuten (halklar) reden. Nur insoweit dies wirklich notwendig (zaruret derecesi) ist, kann er einmal kurz mit anderen Kontakt (sohbet) aufnehmen. Bei ihm findet sich überhaupt kein Buch. Einzige Quelle (manbalar) und alleiniges Nachschlagewerk (mehazler) zu all den einhundertdreißig Abhandlungen, die er verfasst hat, ist einzig und allein der Qur'an." Das sagt er und das können auch wir selbst aus vollem Herzen (kuvvet) bestätigen (tasdik). In den Abhandlungen (risaleler), die er in seinem kranken und elenden (perisan) Zustand hier in der Fremde (gurbet) manchmal sehr schnell geschrieben hat, können sich Fehler (sehivler) eingeschlichen haben, weswegen er sagte, dass er Gelehrte (allâmeler) wie Ihr es seid, darum bittet, sie mit Nachsicht (nazar-i müsamaha) zu betrachten. Wir kommen hiermit seiner Bitte nach (teblig) und küssen eure Hände. Die Schüler (Nur sakirdleri) Tahirî, Hayri, Mustafa, Sadik, Osman, Hüsrev, Tahir * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Länder des Nordens, wie Schweden, Norwegen und Finnland, die bereits in ihren Schulen (mektebler) den Qur'an als das Buch angenommen haben (kabul), das zu ihrem größten Retter (halaskâr) geworden ist, sollen die Câmi-ül Ezher jetzt nach der Absicht (niyet) des Fastens (siyam) im Ramadan, das einer der vornehmsten Grundpfeiler des Islam ist, gefragt haben: "Gibt es vielleicht einen Weg der Erleichterung (çare-i tahfif) oder der Verzögerung (te'hir) während des Fastens an den sehr langen Tagen und Nächten des Nordens?" Also gibt es nicht nur diese kleinen Staaten in Europa, sondern auch noch einen weiteren Staat, der in der Geschichte einmal groß war und in der Welt (dünya) eine besondere Machtstellung (mevkii) innehatte, der sich aber heute {seine Interessen (A.d.Ü.)} nicht zeigt (izhar), damit man ihm keine politisch gefärbten Vorstellungen (siyaset manasi) unterschieben kann. Da er auf eine derart entsetzliche Weise und durch so entsetzliche Ohrfeigen erfahren hat, dass alles auf dieser Welt (dünya) sterblich und vergänglich (fena ve fânilik) ist und diese hohen Positionen (mertebeler) ins Nichts hinabsinken, kann er den wahren Trost (hakikî teselli) einzig und allein noch in den Wahrheiten (hakaik) des Qur'an finden. Man kann sich also vorstellen (tahmin), dass er geistig (manen) mit diesen kleinen {den oben erwähnten Staaten (A.d.Ü.)} zusammen ist. Nachdem so das Wesen der Welt (dünyanin mahiyeti) erkannt wurde, gibt es auf jeden Fall nichts mehr, was in der Tat noch die Wunde dieser Enttäuschung (inkisar-i hayal) der Menschheit (beseriyet) zu heilen (tedavi) vermag, außer dem Ewigen Leben (hayat-i ebedi), das der Qur'an verkündet. * * * Mein lieber getreuer und heldenhafter Sabri! Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), viele so Opferbereite wie Galib Bey im islamischen Heer ausbilden lassen. Dieser Herr dient dem Glauben (imana hizmet) im Westen genauso wie es Hulusi Bey im Osten tut. Er bemüht sich, durch Mystik (tarîkat), die Gläubigen (ehl-i iman) von einem Irrweg (dalalet) abzuhalten. Dieser Herr (zât) versuchte bereits lange bevor er die Risale-i Nur kennengelernt hatte, diesen Weg (Nur meslek) zu beschreiten. Später dann, wenn sich diese Bindung (Nurlarla münasebeti) noch weiter verfestigt (kuvvet) hat, wird sich auch sein Dienst (hizmet) dementsprechend erweitern. Denn es ist die Grundlage (esas) auf diesem Wege (Nur meslek), die Wahrheit (hakikat) in Acht zu nehmen, die gelobte Sitte des Propheten (Sünnet-i Seniye) und die verpflichtenden Gebote (feraiz), und sich dabei von allen schweren Sünden (günah) zu enthalten, wobei die Mystik (tarîkat) jedoch als zweit- oder drittrangig betrachtet wird. Unser Bruder Galib beabsichtigt, im Rahmen der Liebe für die Familie des Propheten (muhabbet-i Âl-i Beyt) unter den Aleviten eine Art mystischen Unterricht (tarîkat dersi) mit einer allgemeinen Übersicht (hülâsas) über alle Ordensschulen (tarîkatlar), also die Kadirî, Sazelî und Rüfaî, im Rahmen der gelobten Sitte des Propheten (sünnet-i Seniye dairesinde) zu erteilen, unter der Bedingung, dass sie die vier rechtgeleiteten Kalifen (Hulefa-yi Rasid) und die zehn Sahabis, denen das Paradies vorher verkündigt wurde (Asere-i Mübessere), nicht kritisieren werden. Im Namen der Wahrheit (hakikat) und mit der Absicht (hesab), den Glauben (iman) zu retten und vor ketzerischen Neuerungen (bid'alar) zu schützen (muhafaza), hat sein Vorhaben (hesab) drei, vier bedeutende Vorteile (faide): Erstens: Es hat den bedeutenden Vorteil (faide), die Aleviten vor allerlei negativen (fena) Strömungen zu bewahren und sie in gewissem Grade vor den extremen Einflüssen (müfrit) der heretischen Râfizî und der politisierenden Bektasî zu schützen. Zweitens: Gleich, wie weit auch die Aleviten gehen mögen (ifrat), welche die Liebe zu den Leuten der Familie des Propheten (Hubb-u Ehl-i Beyt) zu ihrem Weg (meslek) gemacht haben, selbst wenn sie so heretisch werden würden wie die Râfizî, so stürzen sie doch nicht in die Glaubenslosigkeit (zindika), in den absoluten Unglauben (küfr-ü mutlak). Denn solange die Liebe zur Familie des Propheten (muhabbet-i Âl-i Beyt) die Grundlage (esas) ihres Geisteslebens (ruh) ist, verfallen sie nicht dem absoluten Unglauben (küfr-ü mutlak), der die Feindseligkeit (adavet) gegenüber dem Propheten (Peygamber) und seiner Familie (Âl-i Beyt) miteinschließt. Sie fühlen sich durch diese Liebe (muhabbet) fest mit der Islâmiyet verbunden. Und es ist ein großer Vorteil (faide), sie als solche im Namen der Mystik (tarîkat) zur Einhaltung der Tradition des Propheten (daire-i sünnet) zu bewegen. Außerdem ist es in dieser Zeit ein gewaltiges Unternehmen (maslahat), die Aleviten zum Eintritt in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) zu bewegen, damit einige politische (siyasî) Strömungen, die der Einheit (vahdet) der Gläubigen (ehl-i iman) beträchtlichen Schaden zufügen, sie nicht für sich als Werkzeug (âlet) missbrauchen können, indem sie dabei deren angeborene Opferbereitschaft (fitrî fedakârliklar) ausnutzen (istifade). Da der Meister (üstad) der Schüler (Nur sakirdleri) nun einmal Imam Ali ist, mit dem Gott zufrieden sein möge, und auf dem Weg des Lichtes (Nur meslegi) die Liebe zur Familie des Propheten (hubb-u Âl-i Beyt) die Basis (esas) ist, sollten die wahren (hakikî) Aleviten in jedem Fall mit einer vollkommenen Begeisterung (kemal-i istiyak) in diesen Kreis eintreten. Diese Zeit ist die Zeit, den Glauben (iman) zu retten. Da sich in dieser Zeit ketzerischer Neuerungen (bid'alar) während des geistigen Vorwärtsschreitens des Herzens (seyr-ü sülûk-ü kalbî) auf dem Weg der Mystik (tarîkat mesleginde) sehr viele Schwierigkeiten (müskilât) auftun, beschreitet der Kreis des Lichtes (Nur dairesi) den Weg der Wahrheit (hakikat meslegi) und verschafft den gleichen Gewinn (faide) wie die mystischen Wege (tarîkatlar). So teilt denn diesem Bruder meine Glückwünsche (tebrik) zum Ramadan und meine Grüße (selâm) mit. Auch möge er für uns beten (dua). * * * Die Glückwünsche (tebrikler), die seine kleinen und sehr fleißigen Kinder (masumlar), der siebenjährige Yilmaz und der dreizehnjährige Hüsnü und ihre ehrenwerte (muhterem) Mutter, die genauso wie sie an dem Licht (Nur) arbeitet, mit ihren segensreichen Stiften (mübarek kalemler) im Hause unseres aufrichtigen (hâlis) Bruders Hifzi in Safranbolu, das seine kleine Medrese-i Nuriye ist, geschrieben hatten, haben wir im Namen der Medrese-i Nuriye der beiden (umum) Provinzen Safranbolu und Eflani als paradiesische Segenswünsche (Firdevsî teberrük) dieses Ramadans entgegengenommen (kabul). Der Traum von Yilmaz hat sich als wahr herausgestellt, ohne eines Kommentares zu bedürfen. Ein Auszug aus dem schönen, aufrichtigen (samimi) Brief von Mustafa Sungur, der wahrhaftig zu den kleinen Helden von Eflani gehört, soll in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen werden. Mit Recht gilt, dass Mustafa Osman die beiden Namensvettern Mustafa Oruç und Mustafa Sungur als wirklich wahrhaftige Gefährten (arkadas) im Dienst (Nur hizmeti) gefunden hat, als eine Wundertat (keramet) seiner Treue (sadakat) und seines Erfolges (muvaffak). Wir grüßen (selâm) besonders Ahmed Fuad, welcher der Hasan Feyzi von Safranbolu ist, und all die anderen, deren Namen in ihren Briefen geschrieben stehen, jeden Einzelnen von ihnen, beten (dua) für sie und gratulieren ihnen zu ihrem außerordentlichen Fleiß (gayretlerini tebrik). Allen Brüdern senden wir Tausende Grüße (selâm). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Was die nun fehlerfreie, vollkommene (mükemmel) und so schöne Ausgabe des Buches "Leuchte des Lichtes (Siracünnur)" betrifft, so ist sie ein überaus wichtiger, neuer Beitrag zum Unterricht (ders) an der Medreset-üz Zehra. Möge Gott es so wollen (insâallah), dass es im weiten Kreis (daire-i Nuriye) mit Interesse (merak) gelesen wird. Zweitens: Wie die Briefe von Nihad und Abdurrahman İhsan zeigen, arbeitet Mehmed Feyzi, welcher der Hüsrev von Kastamonu ist, in völliger Begeisterung (kemal-i istiyak) und ohne sich jemals dabei verunsichern zu lassen, an den Abhandlungen (Nurlar), wird stets wieder dazu angetrieben und unterrichtet sie auch, worüber auch diejenigen, die von dort kommen, genauso berichten (haber). So erfüllt er seine Schülerpflicht (sakirdlik) voll und ganz. Möge Gott ihm zum Erfolg verhelfen (Allah muvaffak eylesin, âmîn!). Wir gratulieren auch Mustafa Osman, der ein Held des Lichtes (Nur) ist, zu seinem Dienst (Nur hizmeti), den er insgeheim in Karabük verrichtet (faaliyet), und den Schülern (sakirdler) in der Umgebung dort und in Eflani zu ihrer Begeisterung (sevk) und ihrem Fleiß und beglückwünschen (tebrik) sie zugleich zu der Heiligen Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir). Anmerkung: Während ich das Buch "Leuchte des Lichtes (Siracünnur)" korrigierte, wurde ich traurig (müteessir), weil ich in diesem Ramadan nicht genügend Zeit für die mir wichtigen Rezitationen (virdler) finden konnte. Da überkam mich auf einmal die folgende Ermahnung (ihtar): Diese Abschnitte (mebhaslar), die du da gerade liest, sind in gewisser Hinsicht wie ein Gottesdienst (ibadet) und zugleich auch die Erkenntnis Gottes (ayn-i marifetullah) selbst, ein Gedenken Gottes (zikrullah), Seine Gegenwart im eigenen Herzen (huzur-u kalbî) und Ausdruck einer Liebe aus dem Glauben (muhabbet-i imaniye), welche die Rezitationen, die du ausgelassen hast, voll und ganz ersetzen. Daraufhin sagte ich: "Dank sei Gott! (Elhamdülillah)" * * * Soweit es sich ermöglichen ließe, wäre es am besten (münasib), wenn die Bücher, die nach Istanbul geschickt wurden, danach gebunden hierher kommen könnten. Zudem wäre es günstig, wenn zwanzig, dreißig Exemplare auch in Istanbul für mich gebunden (cildlen) und mir dann zugesandt werden könnten. Doch habe ich den Preis dafür jetzt nicht zur Hand, sodass ich ihn abschicken könnte. Außerdem geriete ich dann in eine Lage, in der ich vielen etwas schenken (hediye) müsste. Da sich ein, zwei Ärzte, die zu den Säulen der Risale-i Nur gehören, weil ich mich, trotz meiner schweren Krankheit nicht bei diesen aufrichtigen (halis) und treuen (sadik) Seelen wegen meiner Krankheit gemeldet habe, keine Medizin genommen habe, trotz meiner so schweren Krankheit nicht um Rat gebeten, auch in dieser Zeit meines fortschreitenden Alters und in all meinen Schmerzen meine Krankheit nicht zum Thema gemacht habe, obwohl sie mich doch besucht hatten, viel Kummer und Sorgen um mich gemacht haben, sehe ich mich nun doch noch dazu gezwungen, diese ansonsten sehr persönliche (sirr) Tatsache (hakikat) bekannt zu machen. So schreibe ich euch dies denn, damit es euch vielleicht von Nutzen sein könnte. So habe ich ihnen denn gesagt: Sowohl meine heimlichen Feinde als auch mein Ego (nefs) suchen mit Hilfe des Satans bei mir die empfindliche Stelle, wo sie mich packen und so meinem völlig aufrichtigen (ihlas) Dienst an der Risale-i Nur einen Schaden zufügen könnten. Mein schwächster Punkt und meine schrecklichste Behinderung ist aber (dort zu suchen), wo meine Krankheit (sitzt). Je wichtiger man aber diese Krankheit nimmt, desto mehr wird sie ihren Sieg über den Gemütszustand, den Leib und die Seele (nefs) davontragen. "Das ist notwendig! Das ist zwangsläufig!", sagt sie und bringt so Herz (kalb) und Verstand (ruh) zum Schweigen. So macht sie den Arzt zu einem despotischen Herrscher (hâkim). Der aber zwingt (den Patienten) dazu, seine Vorschriften zu befolgen und die (vorgeschriebenen) Medizinen einzunehmen. Weil dies aber so ist, schadet sie so einem opferbereiten und aufrichtigen (ihlas) Dienst. Zudem haben sich meine heimlichen Feinde auch darum bemüht, diesen schwachen Nerv (in mir zu ihren Gunsten) auszunutzen und tun dies noch heute. Und in gleicher Weise verfahren sie auch mit der Furcht, der Gier, mit Ruhm und Ehre... (Was jedoch die Angst, also den schwächsten Punkt im menschlichen (Leben), betrifft, so konnten sie damit bei mir nichts ausrichten, denn sie wissen genau, dass ich ihrer Todesstrafe keine fünf Para Wert beimesse). Danach haben sie sich auch viel mit der Sorge um das tägliche Brot, einer anderen menschlichen Schwäche, beschäftigt und sich auch hinsichtlich der (menschlichen) Gier große Mühe gegeben. Doch bis heute konnten sie auch aus dieser Schwäche keinen Nutzen für sich ziehen. Danach ist es ihnen klar (tahakkuk) geworden, dass die irdischen (dunya) Güter, für die sie opfern, was (nach islamischem Verständnis) heilig (mukaddesat) ist, in unseren Augen überhaupt gar keinen Wert haben; und es waren viele Ereignisse anhand derer ihnen das klar (tahakkuk) geworden ist! Ja, in diesen letzten zehn Jahren haben sie schon mehr als hundertmal an die Regierung eine offizielle Anfrage gerichtet: "Wovon lebt der denn eigentlich?" und über welche Rücklagen verfügt er denn? Danach haben sie sich mit dem Ruhm und der Ehre des Menschen und mit seiner Stellung (beschäftigt), die auch mit zu seinen größten Schwächen (gehören), haben auch an dieser empfindlichen Stelle (versucht), mich zu provozieren, mir ihre abgekartete Verachtung gezeigt, mir auf eine besonders schmerzliche Weise Beleidigungen zugefügt und haben so (versucht), mir mit ihren Schikanen auf die Nerven zu gehen und haben doch damit in gar keiner Weise Erfolg gehabt. Endlich haben sie nun absolut verstanden, dass wir wissen, dass Ruhm und Ehre, die sie doch in dieser Welt (dunya) anbeten, nur eine Theatervorstellung und eine gefährliche (Art) der Selbstgefälligkeit ist. Ihrer Sucht nach Ruhm, Ehre und einer (hohen) Stellung in dieser Welt (dunya), auf die sie einen so außergewöhnlichen Wert legen, messen wir keine fünf Para an Wert bei... wissen vielmehr, dass sie in dieser Hinsicht geradezu verrückt sind. Sich also einen geistigen Rang (manevi makam) zuzuschreiben, halten wir daher letztendlich für eine Schwachstelle bei unserem Dienst, auch in Anbetracht der Tatsache (hakikat), dass er von allen hochgeschätzt wird und jeder danach strebt, einen solchen zu erlangen und so auf der Leiter der Gottesfreundschaft (velayet) fortzuschreiten und zu wissen, dass man der Gnade Gottes (nimet-i Ilâhiyye) teilhaftig geworden ist, was den Menschen förderlich ist und ihnen darüber hinaus keinerlei Schaden zufügt. Doch in einer Zeit, in der ein derartiges Gefühl der Ich-Bezogenheit (benlik), des Egoismus (enaniyet), der Sucht nach dem eigenen Vorteil und der Sorge um die eigene (nefs) Sicherheit vorherrscht, erfordert es der Dienst am Glauben (iman), der auf dem Geheimnis der Aufrichtigkeit (ihlas) beruht und keinem anderen Zweck als Mittel dienen darf, nicht für sich selbst einen geistigen Rang (makam-i mâneviye) anzustreben. Deswegen ist es notwendig, in all seinem Verhalten dergleichen nicht zu erstreben, ja nicht einmal daran zu denken, um das Geheimnis der wahren Aufrichtigkeit (hakikî ihlâsin sirri) nicht dadurch zu beflecken. Aus diesem Grunde haben diejenigen, die mich bei meinen Schwachstellen packen wollten, verstanden, dass ich, nach inneren Schauungen, Wundern und geistigen Vollkommenheiten (kesf- ü kerâmâti ve kemalât-i ruhîye), nach denen jedermann sucht, nicht suche, wo dies außerhalb meines Dienstes an der Risale-i Nur geschieht. So mussten sie sich denn auch in diesem Punkt geschlagen geben. Friede (selam) jedem einzelnen unserer Brüder! Und für die kommende Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) erbitten wir von Gott, dem Allbarmherzigen (Rahmet-i Ilâhiyye), Er möge für jeden Schüler der Risale-i Nur, um dieser Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) willen, wahr (hakikat) werden lassen, dass doch (diese Nacht) einem ganzen Leben von dreiundachtzig Jahren im Gebet (ibadet) verbracht, gleichkommen möge! اَلْبَاقِى هُوَ الْبَاقِى {"Der Beständige ist der, der bleibt und besteht."} Euer Bruder SAID NURSÎ * * * بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei. Es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist."} Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Ein heiliger Hadith (hadîs-i serif) sagt, dass während der letzten zehn Tage (asr-i âhir) im Monat Ramadan jede Nacht, besonders aber in den ungeraden Nächten, die Wahrscheinlichkeit besonders hoch ist, dass sich gerade in ihr die Heilige Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadr) ereignet. Darum müssen sich die Nurdschus gerade in diesen Nächten darum bemühen, dieses gewaltige Licht (nur-u a'zam) in sich zu empfangen (istifade). Zweitens: Hüsrev und Tahirî, diese beiden Brüder, die ihre Aufgaben (vazife) vollkommen erfüllen und tausend Hüsrevs und fünfhundert Tahiris zustande brachten, und einen Nurcu, der auch auf ihre Weise arbeitet, vor dem Friedensgericht anzuklagen... Möge Gott es so wollen (insâallah), dass es am Ende doch noch eine große Gnade (inayet) und ein Erfolg (fütuhat) sein wird. Macht euch also deswegen keine Sorgen. عَسَى اَنْ تَكْرَهُوا شَيْئًا وَهُوَ خَيْرٌ لَكُمْ {"Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, das gut für euch ist." (Sure 2, 216)} Nach dem Geheimnis (sirr) dieser Ayah wird dieses Ereignis (hâdise) - wolle es Gott (insâallah) - für die Ungerechten (zulmedenler) zu einem Anlass (sebeb), die materielle und geistige Hölle (maddî-manevî cehennem) und für die Nurdschus das diesseitige und jenseitige Paradies (dünyevî-uhrevî cennet) zu erwerben. Drittens: Wegen eines meiner letzten Briefe habe ich zu einem bedeutenden Beamten, der gestern zu mir kam, folgendes gesagt: Drei außergewöhnliche (hârika) Ereignisse (vakia) im Leben (sergüzeste-i hayat) des Alten Said waren, wie sich jetzt als wahr (tahakkuk) herausgestellt hat, Wundertaten (keramet) der Risale-i Nur, die bereits vorausgesagt worden waren. Es ist dies wie folgt: Obwohl während des Ereignisses vom 31. März der Oberkommandierende (Baskumandan) der Bewegungsarmee (Hareket Ordusu) Mahmud Sevket Pasa über mich außergewöhnlich wütend war und an dem Tag, an dem sie vor dem Kriegsgericht (Divan-i Harb-i Örfî) über mich verhandelt haben, fünfzehn Männer mir gegenüber am Galgen aufgehängt haben, fragte mich Hursid Pasa, der Vorsitzende (reis) des Kriegsgerichtes, in eben dieser Situation "Hast du die Scharia (Seria) gewollt? Sieh einmal: diejenigen, welche die Scharia wollen, werden genauso aufgehängt wie diese." Ich entgegnete ihm: "Für einen einzigen Abschnitt (mes'ele) der Scharia bin ich bereit, hätte ich selbst tausend Seelen (ruh), sie zu opfern." Trotzdem und obwohl es infolge der Verleumdungen der Spitzel (muhbirlerin iftiralari) sehr viele Gründe gab, mich zu verurteilen, beschlossen sie völlig unerwarteterweise einstimmig meinen Freispruch (beraet). Obwohl überdies die "Sechs Schritte (Hutuvat-i Sitte)", also das, was ich gegen die Britische Besatzungsmacht derart provokativ geschrieben hatte, und meine verächtlichen (tahkirkârane) Worte an den Erzbischof von Canterbury Ende des Ersten Weltkrieges in Istanbul in die Hände des britischen Oberkommandierenden (baskumandan) gelangt waren und bereits zu hundert Prozent die Möglichkeit bestand, mich umzubringen, überwandt er dennoch seine Wut und tat mir nichts. Zudem kam Mustafa Kemal in Ankara während der Versammlung des Präsidiums (divan-i riyaset), trotz all der vielen Abgeordneten (meb'uslar), mit einer kolossalen Wut im Bauch mitten in die Versammlung des Präsidiums (divan-i riyaset) gestürmt, schrie mich an und sagte zu mir: "Wir haben dich hierher gerufen, damit du uns etwas von hohen Ideen verkündigst. Du aber bist gekommen, hast nur etwas über das Gebet geschrieben und hast Zwietracht unter uns angestiftet." Ich entgegnete ihm in seiner Wut: "Wer das Gebet nicht verrichtet, ist ein Verräter. Das Urteil über einen Verräter ist, dass er als Zeuge abgewiesen (hükmü merduddur) wird." Dadurch hatte ich mich aber ganz fürchterlich blamiert (pot kirdim). {pot = Blamage, in arab. Buchstaben geschrieben leicht mit "put = Götze" zu verwechseln, d.h.: ich habe seine Götzen, sein Ego, seinen Hochmut zerbrochen. (A.d.Ü.)} Während die anwesenden Freunde unter den Abgeordneten in Panik (telas) gerieten und sich bereits vorstellten (tahmin), dass man mich dort in jedem Fall fertigmachen werde, entschuldigte (tarziye) er sich jedoch gewissermaßen mir gegenüber und überwand vor dem ganzen Parlament seine Wut, so als ob er eine fürchterliche Kraft (kuvvet) und Wahrheit (hakikat) über sich verspürte und zog sich zurück. Am nächsten Tag führte ich während eines persönlichen Treffens mit ihm im Präsidiumszimmer (riyaset) das Beispiel an, das sich in der "Ersten List (Birinci Desise)" des Teufels in den "Sechs Angriffen (Hücumat-i Sitte)" findet und mit dem Satz beginnt: "z.B. : die Moschee "Hagia Sophia" ist voll von tugendhaften und vollendeten Menschen (ehl-i fazl u kemal) usw..." und trug ihm eine Stunde lang das Ganze vor bis zur "Zweiten List". Obwohl ich dabei alle seine Gefühle (hissiyat) und zugleich auch seine Prinzipien verletzt hatte, unternahm er nichts gegen mich, ja bemühte sich sogar sehr, meine Zustimmung (taltifime) zu erlangen. Ohne Zweifel sind diese drei staunenswerten Verhaltensweisen (acib haletler) dieser drei Gewaltmenschen (cebbar) und außergewöhnlichen Kommandeure, die sich anscheinend vor dem "Alten Said" fürchteten, ohne Zweifel die Wirkung jener wunderbaren Kraft (hârika bir kuvvet) der Risale-i Nur und der geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) ihrer zukünftigen heldenhaften Schüler (kahraman sakirdler) und die glänzende Wundertat (parlak bir keramet) der Risale-i Nur. Viertens: Wir wünschen unserem Bruder Yakub Cemal, der uns im Namen der Schüler (sakirdler) in Denizli zum Ramadan und zur Heiligen Nacht (Leyle-i Kadir) der Bestimmung seine Glückwünsche (tebrik) übermittelt hatte, tausendmal Gottes Segen (bârekâllah). Gott schenke ihm Erfolg (veffakakellah) im Ringen um seine eigene Seele (nefis). Zu der Nachricht, dass dieser Bruder berichtet, dass wir hören, dass die Freunde (arkadaslar) in der letzten Ausgabe ihrer Zeitungen gelesen haben, dass in der Hauptstadt (payitaht) der Englischen Regierung ihre Prediger (hatibler) auf der Kanzel laut verkündigen: "England muss jetzt die İslâmiyet anerkennen" und die Ayat der Weisen Unterscheidung (Furkan-i Hakîm), {den Qur'an} welche alle wahren Bedürfnisse (hakikî ihtiyacat) der Menschheit (beseriyet) beinhalten, nacheinander vortragen, kommentieren (tefsir) und erklären (beyan), ein tausendfaches "Dank sei Gott (elhamdülillah)!" Nur so vermag dieser Staat in der Tat sowohl seine Welt (dünya) als auch seinen Reichtum (saltanat) und sein Glück (saadet) noch zu retten. Wir wünschen Küçük Ali mit dem großen Geist (ruh), welcher der Held der Gesegneten (Mübarekler pehlivan) und ein Großer Abdurrahman des Lichtes (Nur) ist, wegen seines Erfolgs (muvaffakiyet) mit den Lemeat Tausende "Möge Gott ihn segnen (mâsâallah)!" und seinem unschuldigen Sohn (masum mahdum), Nur Mehmed, Tausende "Möge Gott ihn segnen (mâsâallah)!" und ihm auf seinem Weg zum Hâfiz Erfolg verleihen (veffakakellah)! Wir überlassen es eurer Zustimmung (tensib), dass die Abschnitte in dem Band "Blitze (Lem'alar)", also die Leuchte des Lichtes (Siracünnur), das Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye) und die Talismane (Tilsimlar) nun nicht mehr wiederholt werden sollten. Tausende Grüße an alle. * * * Ferner soll er über meine Person (benim sahsim hakkinda) das Folgende mitteilen: "Ohne jeden Zweifel hat sich für uns als wahr (tahakkuk) herausgestelt, dass dieser Mann, obwohl er seit sechs, sieben Monaten sehr krank ist, um nicht die Blicke anderer auf sich (kendi cismine) zu lenken und weil er sich selbst keine weitere Bedeutung beimessen wollte, noch nicht einmal die Ärzte aufgesucht, die er besonders gerne mochte, noch ihre Medikamente (ilâçlar) eingenommen hat. Außerdem hat er, um an dieser Welt (dünya) kein weiteres Interesse zu zeigen und seine Aufrichtigkeit (ihlas) im Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) nicht zu vernachlässigen, in den letzten zehn Jahren - wie vor dem Gericht (mahkeme) bereits bewiesen (isbat) wurde - sich nicht um den Zweiten Weltkrieg gekümmert und sich nicht dafür interessiert (merak). Um des Weiteren keine Neigung zur Politik (siyaset) in sich aufkeimen zu lassen und keine weltlichen (dünya) Interessen in sich wachzurufen, las er schon seit fünfundzwanzig Jahren keine einzige Zeitung mehr und ließ sie sich auch nicht vorlesen. Er empfahl auch allen seinen Mitbrüdern und den Schülern (talebe), sich nicht weiter darum zu kümmern (karismayiniz). Und obwohl er sich zudem noch - alt und allein wie er ist - selbst um seinen Lebensunterhalt (maisetçe) kümmern muss, harrt er dennoch in aller Niedertracht (sikintilar) aus, mit der man ihn schon wegen eines bloßen Verdachtes (evham) quält, kümmert sich nicht um weltliche Angelegenheiten, fragt auch um seiner Ruhe (istirahat) willen seit zwanzig Jahren nicht wegen irgendetwas bei der Regierung (hükûmet) nach, lässt auch niemanden zu sich, insoweit es sich nicht um eine dringende Angelegenheit (zarurî bir hizmet) handelt, akzeptiert (kabul) auch von niemandem irgendwelche Hilfe und auch keine Geschenke (ihsanini kabul)." Und weiter sagt er: "Um den Glauben (iman) zu stärken, was ich für den größten und notwendigsten Dienst (elzem hizmet) für dieses Volk (millet) und sein Land (vatan) halte, habe ich einige Glaubenswahrheiten (hakaik-i imaniye) sofort niedergeschrieben, die ich als ein geistiges Wunder (mu'cize-i manevi) des Weisen (Hakîm) Qur'an in dieser Zeit und ein Heilmittel (deva) für meine Schmerzen entdeckt hatte. Nachdem drei Gerichtshöfe (mahkeme) und ihre Sachverständigen (ehl-i vukuf) in Ankara sie zwei Jahre lang durchforscht (tedkik) hatten, entschlossen sie sich einstimmig zu einem Freispruch (beraet), da sie ja für dieses Volk und sein Land völlig ungefährlich sind. Daher habe ich - in der Absicht, diesen Dienst am Glauben (hizmet-i imaniye) fortzusetzen - meinen Kameraden (arkadas) erlaubt, einige von ihnen zu vervielfältigen (teksir). Außerdem hören wir von diesem Mann, dass dieses Land (memleket), sein Volk (millet) und diese Regierung (hükûmet) diese Werke dringend benötigen (muhtaç). Ich erwarte von den Beamten (erkânlar) der Regierung, dass einige von ihnen sich aktiv für dieses Werk einsetzen (sahib) werden. Denn ich stehe bereits am Rande des Grabes, meine Hände sind mir gebunden und ich kann mich nicht mehr länger für sie einsetzen. So tröste ich mich denn mit der Hoffnung, dass Gott es wollen möge (insâallah), dass fromme (dindar) und einflussreiche Männer (muktedir zâtlar) wie Ahmed Hamdi sich an meiner statt um sie kümmern werden. So bete (dua) ich denn, dass Ihre heilige Verpflichtung (kudsî vazife), der Sie diesem Land (vatan) und der Islâmiyet als Gemeinschaft gegenüber nachkommen mögen, vor dem großen Gericht am Jüngsten Tag (mahkeme-i kübra) Ihr Fürsprecher (sefaatçi) sein wird. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: In der Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir), ist mir eine Wahrheit lang und breit ins Herz gedrungen, die ich hier ganz kurz ausdeuten möchte. Es ist dies wie folgt: Aufgrund der furchtbaren Ungerechtigkeiten und der furchtbaren Unterdrückung der Menschheit in diesem letzten Weltkrieg und seiner gnadenlosen Zerstörungen und der vielen hundert Unschuldigen, die wegen eines einzigen feindlichen Soldaten zu Grunde gerichtet wurden, und der schrecklichen Verzweiflung der Besiegten und der schrecklichen Panik der Sieger, weil sie ihren Herrschaftsbereich nicht verteidigen können, und ihrer schrecklichen Gewissensqualen, weil sie den großen Schaden nicht wieder gutmachen können, und der allgemeinen Einsicht in die totale und absolute Nichtigkeit und Vergänglichkeit des irdischen Lebens und in die Trug- und Traumbilder der Zivilisation, und der allgemein verbreiteten schrecklichen Verwüstungen in den großartigen Anlagen und im Kern humanistischer Gesinnung auf dem Grunde menschlichen Wesens, und der Vernichtung von Gottvergessenheit, Irrglaube und tauber, unfruchtbarer Naturphilosophie mit dem diamantenen Schwerte des Qur'an, und der Erkenntnis des so hässlichen und so erbärmlichen wahren Gesichts der allgemein über die Erde verbreiteten Politik, deren trügerischer Schleier aus Gottvergessenheit und Irrtum alles überdeckt und erstickt, besteht sicher und gewiss kein Zweifel daran, dass die Menschheit, wie wir das im Norden, im Westen und in Amerika bereits in Spuren erkennen können, weil das irdische Leben, das ihre weltliche Geliebte ist, so abstoßend und vergänglich ist, auf ihrer Suche nach ihrem in Wahrheit geliebten Menschenwesen das ewige Leben mit ganzer Kraft suchen wird, und es besteht sicherlich auch kein Zweifel daran, dass es der Qur'an, ein Wunder der Verkündigung, der seit 1360 Jahren mit seinen 350 Millionen Schülern in jedem Jahrhundert und Millionen Kennern der Wahrheit, die alle seine Verordnungen und Lehren mit ihrer Unterschrift bestätigen, der in den Herzen von Millionen seiner Rezitatoren wohnt, mit deren Zungen er in jeder Minute die Menschen unterrichtet, der in einer Weise, die keinem anderen Buche vergleichbar ist, der Menschheit die frohe Botschaft vom ewigen Leben und der ewigen Glückseligkeit verkündet, der die Wunden der ganzen Menschheit heilt, dass es dieser Qur'an ist, den, weil er mit tausenden von Ayat mächtig und kraftvoll immer wieder, ja sogar zehntausend Mal ausdrücklich oder hinweisend einlädt und berichtet und mit unerschütterlich sicheren Beweisen, mit zahllosen, unbezweifelbaren Zeugnissen die frohe Gewissheit vom ewigen Leben ausruft und die Lehre von der ewigen Glückseligkeit bringt, die Menschheit sicherlich, falls sie nicht ganz und gar den Verstand verloren hat, oder der Untergang der materiellen oder geistigen Welt über sie hereingebrochen ist, wie die berühmten Schriftsteller, die sich darum bemühen, dass in Schweden, Norwegen, Finnland und England der Qur'an angenommen werden möge, und wie die bedeutende Gruppe in Amerika, die den wahren Glauben sucht, ja große Länder und ganze Staatenbünde diesen Qur'an, dieses Wunder der Verkündigung, suchen, und nachdem sie seine Wahrheit verstanden hat, mit ganzem Herzen und ganzer Seele annehmen wird. Denn vom Standpunkt der Wahrheit aus betrachtet, hat der Qur'an mit Sicherheit nicht Seinesgleichen und nichts kann den Platz dieses so großen Wunders einnehmen. Zweitens: Die Risale-i Nur hat in der Hand des großen Wunders (d.h. des Qur'an) nicht nur als ein diamantenes Schwert gute Dienste erwiesen und ihre verstockten Feinde zur Aufgabe gezwungen, sondern vermag zudem auch das Herz, den Geist und auch die Gefühle vollständig zu erleuchten, ihnen Heilmittel zu bereiten und auf diese Weise die Schätze des Qur'an bekannt zu machen. Die Risale-i Nur kennt außer ihm kein Quellen- oder Nachschlagewerk, widerspiegelt vielmehr seine Bedeutung vollkommen, hat alle Gegenpropaganda überstanden und die so starrsinnigen Atheisten vollständig besiegt. Sie hat die so feste und starke Burg der Naturphilosophen mit ihrer "Natur Risale" in Stücke geschlagen und die sich bis in weite Fernen ausdehnende Finsternis einer völlig undurchdringlichen, erstickenden Gottvergessenheit vertrieben, die sich so weit ausdehnenden Schleier der Naturwissenschaften mit der sechsten Problemstellung der "Frucht Risale" und mit dem ersten, zweiten, dritten und achten Zeugnis in dem Band "Stab Mosis" auf eine wirklich glänzende Weise zerrissen und das Licht der Einheit Gottes aufscheinen lassen. So sind denn jetzt, nachem die Erlaubnis, für den Religionsunterricht Privatschulen (dershane) zu eröffnen, offiziell erteilt worden ist, diese sicherlich für uns notwendig und noch notwendiger für das Volk, und ist es jetzt, nachdem diese Erlaubnis erteilt worden ist, notwendig, dass alle Schüler der Risale-i Nur, soweit dies möglich ist, dafür überall solche winzig kleinen Schulen (dershane-i Nurîye) eröffnen. Natürlich kann dabei ein jeder auch für sich selbst seinen Nutzen daraus ziehen, doch kann nicht jeder jedes Thema voll und ganz begreifen. Weil aber (die Risale-i Nur) eine Erklärung der Glaubenswahrheiten (hakikat) ist, ist sie zugleich sowohl Religionswissenschaft (ilim) {(Anmerkung): Falls sie einer kennt und daher nicht zu studieren (taallüm) braucht, braucht er dennoch den Dienst und die Anbetung Gottes (ibadet), ersehnt die Erkenntnis Gottes (marifet), verlangt nach Seiner Gegenwart (huzur). Darum ist sie für jeden ein zielgerichteter Unterricht (lüzumlu bir ders).} als auch Gotterkenntnis (marifetullah) und Gottesdienst (ibadet). Statt der fünf oder zehn Jahre an einer alten Medresse wird man heute mit Gottes Hilfe (Insâallah) das gleiche Ergebnis an einer Medresse der Risale-i Nur schon in fünf oder zehn Wochen erreichen. Und so wird das schon seit zwanzig Jahren gemacht. Da die (göttlichen) Funken des Qur'an sowohl für die Regierung, das Volk, das Land, das irdische Leben (hayat-i dünyevîye), die Politik und das Jenseits (uhreviye) von sehr großem Nutzen sind, ist es dringend notwendig, die Risale-i Nur als seinen Verkünder nicht zu belästigen, sondern sich vielmehr alle Mühe zu geben, deren Verbreitung in jeder Hinsicht zu fördern, damit sie zur Buße für alle vergangenen entsetzlichen Sünden und als ein Schutzwall gegen alle künftigen schrecklichen Plagen und gegen die Anarchie dienen kann. Drittens: In diesem heiligen (Serif) Monat Ramadan hatte ich den dringenden Wunsch, den Qur'an in Freude und Begeisterung (zevk ve sevk) zu lesen. Stattdessen geriet ich jedoch infolge der Auswirkungen einer schmerzhaften Erkrankung, körperlicher und geistiger Anstrengungen (sikintilar), Erschöpfung (yorgunluk) und verschiedener Arbeiten (mesgaleler), die ich noch zu erledigen hatte, geradezu in helle Aufregung (telas). Wenn ich jedoch dann diese wunderhaften Abschnitte (mu'cizatli cüzler) aus dem Qur'an, die Hüsrev mit seinem schönen Stift (sirin kalemi) geschrieben hatte, und danach diesen glanzvollen, wunderhaften (keramet) Großen Auszug (Hizb-ül Ekber) aus dem Qur'an, der Hâfiz Ali und Tahirî so viel Segen (sevab) erwerben lässt, nacheinander zu lesen begann, bekam ich eine solche Freude und Begeisterung (zevk ve sevk), dass sie meine ganze Erschöpfung in nichts zergehen ließen. Während ich, ohne für irgendeine Einflüsterung (vesvese) Platz zu lassen, auf überaus glanzvolle Weise einem qur'anischen Unterricht (ders) von ihnen folgte, wünschte ich mir von ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh), beabsichtigte (kasd), wenn es möglich sein sollte, ja entschloss (azmettim) mich sogar, genauso wie diesen Großen Auszug (Hizb-ül Ekber) aus dem Qur'an im Offset-Druck nun - wolle es Gott (inshallah) - auch unseren wunderhaften Qur'an herauszugeben. Said Nursî * * * Dieses Mal war die Rückgabe der in Beschlag genommenen Bücher (müsadere kitablari) auf einen Befehl (emr) aus Ankara, durch den Sieg der Lichter (Nurlarin galebesi) und ihren geistigen Erfolg (manevî fütuhati) eine großartige Botschaft (fâl-i hayir). Es war dies ein Anlass zur vollkommenen Freigabe der Risale-i Nur und daher ein großartiger Erfolg (fütuhat), der dem Dienst (maslahat-i Nuriye) sehr förderlich war. اَلْحَمْدُ لِلّٰهِ هذَا مِنْ فَضْلِ رَبِّى {"Dank sei Gott! Dies ist aus der Fülle meines Herrn."} Wir haben uns über die Glückwünsche (tebrikler) unserer am Lichte (Nur) so überaus fleißig arbeitenden Brüder Ali Osman und Çilingir Ali aus ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) gefreut und wünschen ihnen zu den Festtagen (Bayram) wie auch zur heiligen Nacht der Bestimmung (Leyle-i Kadir) und zu ihrem so außerordentlich wertvollen und überaus segensreichen (sevabli) Dienst (hizmet-i Nuriyeler) alles Gute (tebrik) und beten (dua) für ihren Erfolg (muvaffak) und um ihren Schutz (mahfuz). Sie haben sich so den Kreis (Nur dairesi) in gewisser Hinsicht bis in alle Ewigkeit zu Dank (minnetdar) verpflichtet. Möge Gott mit ihnen zufrieden sein (Allah razi olsun, âmîn)! Ali Osman, wir grüßen (selâm) die Brüder und Schwestern, deren Namen in deinem Brief stehen, jeden Einzelnen von ihnen, beten für sie und bitten auch sie um ihre Gebete (dualar). Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), sich über Kâzims Seele (ruh), der für uns ein gesegneter (mübarek) Bruder war, Tausende Male erbarmen (rahmet) und sein Grab mit Licht erfüllen (kabrini pürnur etsin, âmîn)! Es ist ein wundervolles Ergebnis (keramet) des segensreichen (mübarek) Stiftes von Ali Osman, wenn zur selben Zeit, in der die fünfzehn kurzen Abhandlungen (risalecikler) bei uns hier ankamen, auch zwei bedeutende Schüler (sakird) der Medrese-i Nuriye in Konya hier ankamen und sagten: "Wir brauchen genau diese Abhandlungen", sodass wir sie ihnen sogleich geben konnten. So wird sich denn Ali Osman nun in einem noch umfangreicheren Bereich Gottes Segen (sevab) erwerben können. Wir grüßen (selâm) euch alle gemeinsam (umuma) und einen jeden Einzelnen von euch und beten (dua) für euch. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Der Lehrer (muallim) Mustafa Sungur, der einer der jungen Helden des Lichtes (Nur) ist, kam zu uns, um uns im Namen der Brüder in Eflani, in Safranbolu, in Kastamonu, in İnebolu, in Daday und in Araç zu den Feiertagen (Bayram) zu beglückwünschen (tebrik). Wir senden auch ihn als einen kleinen Said sowohl zu euch, als auch an alle übrigen Brüder, als unseren lebenden Glückwunsch (tebrik) zu euren innerlichen wie äußerlichen Feiern und Festtagen (maddî ve manevî bayramlar). Wir haben Çaliskan Mehmed, der ein Süleyman Rüsdü von Emirdag ist, nach Istanbul gesandt, damit er sowohl das Buch "Leuchte des Lichtes" (Siracünnur) bekommt, als sich auch über die Bücher informiert, die ins Ausland gesandt wurden. Nachdem nun die Gegner (Nurlarin muarizlari) in gewisser Hinsicht überwunden worden (maglub) sind, folgen sie jetzt einem Plan, der uns zwar äußerlich nicht angenehm (hos) erscheint, tatsächlich jedoch nützlich (menfaatli) für die Lichter (Nurlar) ist. So versuchen sie etwa den Zusammenhalt unter den Nurdschus zu behindern, indem sie einige bedeutende Säulen (mühim erkânlari) in undurchsichtiger Weise dazu veranlassen, den Aufenthalt zu wechseln. In Wirklichkeit wird der Zusammenhalt unter ihnen durch einen solchen Abschied nicht unterbrochen, während sie zugleich an den Orten, zu denen sie gehen, dringend gebraucht werden. So veranlassen sie z.B. Muharrem nach Tavas, oder Mustafa Osman nach Karabük, oder Re'fet nach Istanbul u.dgl. mehr zu gehen, um so einige Brüder voneinander zu trennen. Auch diese Brüder gehen, ohne es selbst zu bemerken, so als wären sie aus freiem Willen (ihtiyarlar) dahin gegangen. Tatsächlich aber bereiten sie, in der Absicht den Zusammenhalt zu erschweren, auf eine vollkommen unbemerkte Weise den Boden vor. Es ist ferner noch einer ihrer Pläne, dass sie, obwohl wir doch nach ihrer Vorstellung eine Gefängnisstrafe verdient (müstehak) hätten, nicht für unsere Inhaftierung eintreten, sondern sagen: "Sie sollten besser doch nicht (aman!) eingesperrt werden." Der Grund dafür ist der: Das Gefängnis in Denizli könnte plötzlich zu einer Medresse (Nur medresesi) werden. Und diejenigen, die von dort aus in andere Gefängnisse überstellt wurden, haben sich bemüht, auch dort das Licht zu verbreiten (tenvir). Das hat unsere heimlichen Feinde so vollständig verwirrt (sasirtti), dass sie sich sogar für unsere Entlassung aus dem Gefängnis aussprachen. Darüber hinaus zögerten die Justizbehörden (adliyeler) in einer Art Hingabe (teslimiyet) an die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) der Risale-i Nur, um sich vor einer fürchterlichen zukünftigen (istikbal) Kritik (itiraz) zu retten, die Wahrnehmung der Bestimmungen (hükümler) ihrer willkürlichen Gesetze (keyfî kanunlari) hinaus und zogen sie nicht gegen uns in Betracht. Und einige verbohrte Atheisten (muannid bazi dinsizler) gaben angesichts ihrer Niederlage (maglub) gegenüber der Wahrheit des Lichtes (Nur'un hakikatina karsi) ihre Verbohrtheit (inad) auf. Und so sagten denn auch unsere heimlichen Feinde: "Die müssen unbedingt (aman!) aus dem Gefängnis entlassen werden. Sonst werden noch die Gefängnisse zu Medressen (Nur medreseleri)." So plädierten denn diese drei Gruppen {Die offenen Gegner und Kritiker, die heimlichen Feinde der Risale-i Nur und die Justizbehörden (A.d.Ü.)} einstimmig für unseren Freispruch (beraet). Das ist aber eine Gnadengabe (keramet) der Güte Gottes (inayet-i İlahiye) für die Risale-i Nur. Gleich wie die fürchterlichsten drei großen Kommandeure dieses Jahrhunderts eingeschüchtert wurden und auf wunderbare Weise (hârika bir tarzda), sowohl während der Ereignisse des 31. März (Mart hâdisesi), der Oberkommandierende der Bewegungsarmee (Hareket Ordusu'nun Baskumandani), als auch während der Nationalen Bewegung (Hareket-i Milliye) gegen die Besatzungsmacht (istilâ) in Istanbul während des Ersten Weltkrieges dieser entsetzliche fremdländische Kommandant, der Istanbul besetzte (istilâ), eingeschüchtert wurde und uns nicht angreifen (taarruz) konnte, so verwandelte sich auch in Ankara - während der Versammlung des Präsidiums (divan-i riyaset) - die Wut (hiddet) des fürchterlichsten Anführers (reis) in eine Entschuldigung (tarziye). So haben also diese drei Justiziare (adliye), obwohl sie gegen meine provokative, ganz entschiedene Verteidigungsrede (müdafaat) tausenderlei Ausreden (bahane) zu finden suchten, gerecht (hakperest), friedliebend (musalahakârane) und einstimmig unseren Freispruch (beraet) beschlossen. Dies ist in jedem Fall eine Wundertat (keramet) der Risale-i Nur, die hinwiederum ein geistiges Wunder (mu'cize-i manevî) des Qur'an ist, wie ich dies in jener Nacht zweifelsohne als eine Ermahnung (ihtar) verspürt und niedergeschrieben habe. Doch habe ich es euch, noch ohne es zu korrigieren (tashih) und zu verbessern (islah), also noch völlig ungeordnet (müsevves), gesandt. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Eines von den beiden Exemplaren der "Leuchte des Lichtes (Siracünnur)" ist bereits vollständig, von dem anderen Exemplar haben wir nun den Rest in zwei Teilen erhalten. Er enthält nur sehr wenige Fehler. Wir senden euch, diesem Brief beigefügt, eine kleine Liste der Fehler und ihrer Korrektur (Hata-savab). Zweitens: Da Isparta nun einmal eine geistige (manevî) Medreset-üz Zehra ist und die Verwaltung (hükûmet) in dieser segensreichen Schule (mübarek dershane) uns bis jetzt so weit wie möglich tolerant (müsaadekârane) behandelt, allen voran auch der Sicherheitsdirektor (emniyet müdürü) mit der Risale-i Nur recht verständnisvoll (takdirkârane) umgeht, betrachten auch wir die Verwaltung dort mit Wohlwollen. So sollt ihr denn nicht gekränkt sein und auch wir werden uns nicht gekränkt fühlen, egal was sie uns auch antun mögen. Des Weiteren kamen bis jetzt dadurch, dass sie kaum Druck (tazyikler) gegen uns ausgeübt haben, beachtliche positive Wirkungen (hayirlar) zustande. Denn da die Risale-i Nur jetzt aufgrund eines einzigen Beitrags (maslahat) überall völlig offen verbreitet (serbest nesretmek) werden kann, dies aber vielleicht unserem Geheimnis von der "Erleuchtung im Geheimen (Sirran Tenevverat)" entgegengesetzt (münafî) sein mag, liegt in ihren Empfehlungen (tavsiyeler) zu einer gewissen Vorsicht (ihtiyat) immerhin etwas Gutes (hayir). Drittens: Auf die Glückwünsche (tebriklar) von Hâfiz Hasan, der zu den wichtigen Lehrern (muallimler) in Daday und zu den wertvollen Herausgebern des Lichtes (Nur nasirleri) gehört, von seinen beiden segensreichen Nurcu-Kindern (mübarek mahdumlari) und von unseren teuren Mitbrüdern, von dem Arzt Dr. Hakki, von Hüsnü und Tahir aus Araç und von Fuad in Daday, zum Festtag (Bayram) beglückwünschen (tebrik) auch wir sie noch nachträglich aus ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) sowohl zu den Feiertagen (bayramlar), als auch zu dem Erfolg im Dienst (Nur hizmeti), den sie durch ihre Ausdauer (sebatkârane) errungen haben. So fügen wir denn nun deinen Brief diesem Brief bei, um ihn in die Briefsammlung (Lâhika) einzureihen. Viertens: Bruder Re'fet, der einer der Helden (Nur kahramanlari) ist, fand in İstanbul einen großen überaus bedeutenden Hoca namens Abdül'ehad, dessen Arbeitsstil (sistem) seinem eigenen entsprach, als einen Bruder, der mit der Risale-i Nur ganz und gar verwachsen ist. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), auch diese beiden stets erfolgreich (muvaffak) sein lassen, âmîn! Fünftens: Seit einiger Zeit (mikdar) bin ich darüber erstaunt, wie die unschuldigen Kinder (mâsum çocuklar), im Alter von zwei Jahren bis zu zehn Jahren, in einer Weise, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte, in höchst inniger Verbundenheit (alâka), als ob sie die Hände ihrer Eltern, die sie schon so lange nicht mehr gesehen hatten, in schier ungebändigter Sehnsucht (istiyak) festhalten (sarilmalari), genau in der gleichen Weise, während ich gerade mit einer Kutsche einen Ausflug mache, sobald sie mich erblickt haben, von weitem angelaufen kommen, um meine Hände zu ergreifen (sarildiklari), und frage mich nun, was die Weisheit (hikmet) dessen sein möge. Da erhielt ich plötzlich die Eingebung (ihtar) und verspürte den Sinn (mana) dahinter, dass die Gruppe dieser doch noch so kleinen Unschuldigen (küçücük masumlar), in ihrer Vorahnung (hiss-i kabl-el vuku'), dass sie einmal durch die Risale-i Nur zur Glückseligkeit (saadet) gelangen und sich so vor geistigen Gefahren (tehlike-i manevî) retten werden, ja vielleicht einmal viele unter ihnen Schüler (sâkird) werden mögen, während mir - da ich ja mit der materiellen wie mit der geistigen (maddî-manevî) Luft {das Klima wie die Leute in Emirdag (A.d.Ü.)} von hier nicht zurechtkommen (imtizaç) konnte - wie allen noch in der Verbannung Lebenden (menfîler) ihre Entlassung (serbestiyet) anheimgestellt wurde, mir, damit ich dennoch nicht von hier weggehen (gitmemekligim için) sollte, wo doch alle Erwachsenen dabei gleichgültig (lâkayd) blieben, sagen wollten: "Wir sind im Kreis des Lichtes (Nur dairesindeyiz). Verlass uns nicht und geh nicht fort!" * * * Anmerkung über "Hu!" بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ اَلسَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَ رَحْمَةُ اللّٰهِ وَ بَرَكَاتُهُ اَبَدًا دَائِمًا {"Im Namen dessen, der gepriesen sei; und fürwahr; es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist; Der Friede (Selam) Allahs sei über euch und Sein Erbarmen und Sein Segen für immer und ewig."} Meine sehr lieben und treuen Brüder, Meine Brüder, ich habe bei den Worten لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und قُلْ هُوَ اللّٰهُ {"sprich: Er ist Gott."} in dem هُوَ {"Er"} ein verborgenes Zeichen der Einheit Gottes erblickt, als ich in meiner Vorstellung eine Reise durch die Welt der Gedanken unternahm und dabei die Luft von ihrer rein materiellen Seite her betrachtete. So habe ich bemerkt, dass der Weg des Glaubens in unendlichem Grade einfach und im Grade der Notwendigkeit leicht beschreitbar ist und dass sich auf dem Weg der Abgötterei und des Irrglaubens in unendlichem Grade Schwierigkeiten und tausende von Unmöglichkeiten finden. Diese Erklärung in ihrer ganzen Länge und Breite will ich hier in einer kurzen Anmerkung zusammenfassen. Es kann in der Tat eine Handvoll Erde der Reihe nach hunderten von Blumen als Beet dienen. Wollte man dies der Natur, den Ursachen zuschreiben, so müsste man entweder annehmen, dass in diesem Beet hunderte unsichtbarer Maschinen oder Fabriken, vielleicht ebenso viele wie Blumen, in entsprechend kleinem Maßstab vorhanden seien, oder aber, es müsste jedes kleine Stäubchen dieser Erde alle diese ganz verschiedenen Blumen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und lebenden Organen herstellen können, als ob es über ein unbegrenztes göttliches Wissen und eine grenzenlose Macht verfügte. Genauso müsste dann auch jedes Luftteilchen und ein jeder Windstoß, den der Wille und Befehl Gottes aussendet, ein Atemzug Luft, wie man ihn benötigt, um هُوَ {"Er"} zu sagen, oder so viel Luft wie unter unserem Nagel Platz hat, so viele Telefongespräche wie es in der Welt gibt, Telegrafengeräte, Radioapparate, so unendlich viele verschiedene Kommunikationszentren und Ämter, so viele Hör- und Sprechmuscheln enthalten, sodass es alle diese unendlich vielen verschiedenen Arbeiten gleichzeitig und in einem Augenblick bewerkstelligen kann, oder aber, es müsste ein Luftteilchen, in dem das Wort هُوَ {"Er"} schwingt oder jedes Atom eines Teilchens in der Atmosphäre so viele unsichtbare Persönlichkeiten und ihre Fähigkeiten in sich enthalten, wie es Telefongespräche und all die vielen anderen telegrafischen Nachrichten und Rundfunksendungen in der Welt gibt, alle ihre Sprachen kennen und gleichzeitig auch die übrigen Atome unterrichten und sich über sie verbreiten können, denn diese Funktion kann man tatsächlich zum Teil wahrnehmen und diese Fähigkeit findet sich in allen Luftteilchen. Hier wird ganz klar sichtbar, dass sich auf dem Weg der Leute des Unglaubens, der Naturalisten und Materialisten nicht nur eine Unmöglichkeit, vielmehr so viele Unmöglichkeiten, Unvorstellbarkeiten und Schwierigkeiten befinden, wie es Atome in der Luft gibt. #236 Führt man aber all dies auf den Göttlichen Meister in Seiner Majestät zurück, dann wird die Luft mit all ihren Atomen zu einem Seiner gehorsamen Soldaten. Sie kann das mit Erlaubnis und durch die Macht ihres Schöpfers, durch ihre Verbundenheit mit Ihm und auf Ihn gestützt, im Aufscheinen der Kraft ihres Meisters, in einem einzigen Augenblick, blitzschnell, so leicht, wie man هُوَ {"Er"} sagt und dadurch die Luft in Bewegung setzt. Das heißt, das, was die Feder der Macht unermüdlich, wunderbar und wohlgeordnet aufzeichnet, wird zu einer Seite, wobei die Atome die Spitze dieser Feder bilden und die Funktion dieser Atome darin besteht, die Punkte aus der Feder der Göttlichen Vorausschau zu formen. Das alles geschieht mit der gleichen Leichtigkeit, mit der sich ein einzelnes Atom bewegt. Während ich also die Worte sprach: لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und قُلْ هُوَ اللّٰهُ {"sprich: Er ist Gott."} untersuchte ich auf meiner Reise durch die Welt der Gedanken das Reich der Lüfte und studierte es als ein Element und erkannte diese umfassende Wahrheit mit augenscheinlicher Sicherheit in all ihren Einzelheiten und Zusammenhängen. So wie in dem Aussprechen des Wortes هُوَ {"Er"} und in der Luft, die man dazu benötigt, ein so glänzendes Zeugnis und ein Blitzstrahl der göttlichen Allgegenwart mit inbegriffen ist, so ist auch in seiner Bedeutung und in dem Hinweis, den es enthält, eine überaus lichtvolle Erscheinung der göttlichen Einheit in jedem Ding und ein sehr starker Beweis für die göttliche Einheit hinter allen Dingen enthalten und ein präziser Hinweis darauf, auf welche Person sich das Pronomen هُوَ {"Er"} in seinem offensichtlichen und verborgenen Sinne bezieht, woraus ich mit wissenschaftlicher Sicherheit erkannt habe, warum sowohl der Qur'an, ein Wunder der Verkündigung, als auch die Mystiker in ihrer Meditation über die Einheit dieses heilige Wort so oft wiederholen. Dafür ein Beispiel: Es ist ja doch so, dass man einen Punkt auf einem weißen Blatt mit zwei, drei anderen Punkten, die man daneben setzt, verwechselt und dass ein Mann, der viele verschiedene Aufgaben gleichzeitig erledigt, dabei durcheinander kommt, und dass ein kleines Lebewesen, dem viele Lasten aufgebürdet werden, darunter erdrückt wird, und dass eine Zunge und ein Ohr, die verschiedene Worte gleichzeitig aussprechen und aufnehmen, die Ordnung zerstören und Verwirrung anrichten. Dennoch habe ich, während ich mit dem Schlüssel und Kompass هُوَ {"Er"} durch das Reich der Gedanken reiste, mit augenscheinlicher Sicherheit gesehen, dass in jedes Luftteilchen, ja sogar in jedes einzelne Atom tausende verschiedener Punkte, Buchstaben, Worte gesetzt sind, oder gesetzt werden könnten, und dass sie dennoch nicht durcheinandergeraten und die Ordnung nicht zerstören und dennoch sehr viele ganz verschiedene Aufgaben erledigen, dass sie dennoch, ohne eine Verwirrung anzurichten, und obwohl jedes Teilchen und jedes Atom mit vielen sehr schweren Lasten beladen wird und dennoch sich nicht schwach zeigt, sie vielmehr ohne zurückzubleiben in vollkommener Ordnung trägt, ja obwohl tausende ganz verschiedener Worte, von unterschiedlichem Charakter und verschiedener Bedeutung in vollkommener Ordnung zwischen Ohr und Zunge ein- und ausgehen, etwas in diese kleinen Ohren hineintragen, ohne es zu verwechseln und zu verderben, von diesen winzigen Zungen ausgehen, und dass jedes Atom und Teilchen, während es seine bemerkenswerten Aufgaben wahrnimmt, in vollkommener Freiheit durch seinen ekstatischen Zustand, durch das Zeugnis und mit den Worten der obenerwähnten Wahrheit لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und قُلْ هُوَ اللّٰهُ {"sprich: Er ist Gott."} sagt, sich hin und her bewegt und dass inmitten der Schallwellen, bei Sturm und Regen, Donner, Blitz und Unwetter ihre Ordnung nicht gestört wird, sie ihre Aufgaben nicht verwechseln und mit keiner ihrer Tätigkeiten eine andere behindern... Dies habe ich mit augenscheinlicher Sicherheit beobachtet. Das heißt also, es müsste jedes Atom und jedes Molekül über eine grenzenlose Weisheit, unendliches Wissen und Können und über ein unermessliches Vermögen, Macht und solche Eigenschaften verfügen, wie sie ein absoluter Herr über alle Atome haben müsste, sodass es diese Aktivitäten durchführen könnte. Das sind aber so viele Unmöglichkeiten und Irrigkeiten, wie es Atome gibt. Auf diesen Gedanken kann auch kein Teufel kommen. Also wird die Luft im Grade einer lebendigen, augenscheinlichen und wissenschaftlichen Gewissheit zu einer Seite für die Feder der göttlichen Macht und Vorausschau, die der Herr in Seiner Majestät mit grenzenlosem Wissen und mit unendlicher Weisheit beschreibt, zu Seiten, die Er ständig umblättert, und die einer "Wohlbewahrten Tafel" in einer veränderlichen Welt, einer Schreibtafel für Seine ewig neuen Taten gleichen und zu einer Tafel, die Er beschreibt und löscht und wieder neu beschreibt, Ihm zum Zeugnis. So wie uns also die Luft schon als das Transportelement der Stimme in ihrer obenerwähnten Einzigartigkeit die obenerwähnte Manifestation der Einheit und Gegenwart Gottes aufzeigt und damit die zahllosen Unmöglichkeiten des Irrglaubens sichtbar macht, so versieht die Luft diese subtile Aufgabe, während zu gleicher Zeit unter anderen wichtigen Dingen die Wellen der Elektrizität und des Lichtes und die Kräfte der Anziehung und Abstoßung durch sie hindurchgehen, und während zu gleicher Zeit und in vollkommener Ordnung zu allen Pflanzen und Tieren der für ihre Atmung, Fortpflanzung und andere lebensnotwendige Dinge erforderliche Bedarf gelangt. Dies hat mich mit augenscheinlicher Sicherheit zu der Überzeugung gebracht, dass sie mit absoluter Sicherheit beweisen, ein Thron für den Willen und Befehl Gottes zu sein und es ist ganz unwahrscheinlich, ja sogar völlig unmöglich, dass diese blinden vom Wind des Zufalls umhergetriebenen Kräfte, eine taube Natur, wirre und ziellose Ursachen, tote, starre, unvernünftige Materie sich in die Aufgaben der Luft einmischen, eine Seite in ihrem Buch beschreiben könnten. Ich habe erfahren, dass jedes Atom und jedes Molekül durch seine Funktion ein لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und قُلْ هُوَ اللّٰهُ {"sprich: Er ist Gott."} sagt. Gleich wie mir dieses "Hu!" zu einem Schlüssel wurde, um alle diese wunderbaren Funktionen des materiellen Aspektes der Luft zu erkennen, so wurde mir auch die Luft selbst gleich diesem "Hu!" zu einem Schlüssel für die Welt der Bilder und zur Welt der Bedeutungen. Tausende Selam allen! Euer Bruder Said Nursi * * * Meine Brüder, macht euch keine Sorgen! Begnügt euch damit, (die Herzen) wie hinter einem Vorhang verborgen, für die Risale-i Nur zu gewinnen. Wir kennen aus der Geschichte bis heute kaum ein Werk, das unter solch schwierigen Umständen einen derartigen Einfluss gehabt hätte. Der Grund dafür, dass euch nicht die völlige Freiheit gegeben wird und die Weisheit (hikmet) dahinter ist die, dass man die außerordentliche Macht der Risale-i Nur fürchtet, ja es wurde sogar die Nachricht verbreitet, sie könne einen Aufstand zuwege bringen. Doch obwohl der Vorsitzende des Amtes (für Religiöse Angelegenheiten, diyanet, die Risale-i Nur) durchaus hochschätzt und anerkennt, geriet er dennoch (bei dem Gedanken an) eine derzeitige offizielle Druckerlaubnis in Panik und sprach sogleich deswegen bei dem Herrn Staatspräsidenten vor. Zwar will man jetzt (1944) nicht mehr wie in früheren Zeiten (1925) zum Angriff übergehen, sondern wünscht vielmehr den Frieden (müsalâh) zu bewahren. Möge aber Gott es wollen (inshâ-allah), dass die mächtigen Strömungen zugunsten der Risale-i Nur diese Befürchtungen in Begeisterung verwandeln und so (am Ende doch noch) eine offizielle Druckerlaubnis erteilt werden wird, was dann 1950 tatsächlich geschah! Auch sind viele egoistisch (denkende Menschen, die lieber ihre eigenen) Werke veröffentlicht sehen möchten, weil sie die Eifersucht plagt, keineswegs dafür, dass die Risale-i Nur eine allgemeine Verbreitung finden könnte. Macht euch keine Sorgen: das Licht (Nur) wird siegen! * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Zwanzig Abschriften und das Geschenk (derslerini ve hediyesini) der Medreset-üz Zehra habe ich erhalten. Als Gegenleistung (mukabil) habe ich euch neunzig Banknoten, die von meinem Zehrgeld (tayinat), das ich während meines wissenschaftlichen Dienstes (vazife-i ilmiye) im Haus der Weisheit (Dâr-ül Hikmet) in die Hand bekommen hatte, und das von den Ausgaben (masraf) für die Abhandlungen (risalelerin), die ich damals drucken ließ, noch übrig geblieben war und mit dem ich meine Pilgerfahrt (hac) zu finanzieren beabsichtigt (niyet) hatte und das seit etwa zwanzig, dreißig Jahren für die Versorgung an meinem Lebensabend (ihtiyat erzakim) bestimmt war und das in meinen Augen den Wert von tausend Banknoten hatte, durch Hâfiz Mustafa übersandt, der ein bedeutender Herausgeber des Lichtes (Nur'un nasiri) und ein emsiger Nachfolger von Hâfiz Ali (Gott erbarme sich seiner) ist, um den heiligen Unterricht (kudsî dersler) der Medreset-üz Zehra zu ermöglichen (medar). Der Preis für diese neuen Abhandlungen (dersler) soll für mich genauso wie für die "Leuchte des Lichtes (Siracünnur)" und das "Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye)" siebeneinhalb Lira sein. Denn ich gerate doch recht häufig in die Lage, anderen ein Geschenk anbieten zu müssen (mecbur). Darüber hinaus akzeptiere ich selbst jede Abhandlung (ders) und jedes Exemplar wie tausend Geschenke von den Säulen (erkânlar) der Medreset-üz Zehra. Zweitens: Durch die Pilgerströme (Hadschi) wird die Risale-i Nur nun auch in anderen Ländern der islamischen Welt bekannt. So gelangt sie jetzt (gewissermaßen) aus eigener Kraft in würdige Hände. Der "Stab Mosis" (Asa-yi Musa) und das "Zülfikâr" {1.) Auferstehung (Haschir), 2.) Wunder Mohammeds (Mu'dschisat-i Ahmediye), 3. Der Qur'an als ein Wunder (Mu'dschisat-i Qur'aniye) aus dem Band "Worte" (Sözler): drei getrennte Bände} haben wir als handschriftliche Kopie nach Damaskus gesandt, wo (diese Bände von den dortigen) Gelehrten (hey'et-i ilmiye) fünfzehn Tage lang studiert wurden. Danach brachten sie ihre Hochschätzung zum Ausdruck mit den Worten: "Das werden wir in unserer Zeitschrift in Fortsetzungen abdrucken lassen, da eine Gesamtausgabe dieser Werke zu viel Geld erfordern würde." Außerdem braucht man eine längere Zeit, um jetzt dieses als Ganzes ins Arabische zu übersetzen (tercüme); es fehlen also dazu die Möglichkeiten. Darum versuchten mein früherer Schüler (talebe), der jetzt in Ägypten ist, und der Schüler (sakird), den ich erst kürzlich dahin entsandt hatte, das Buch aus ihren Händen zu retten, damit sie es nicht drucken sollten, nur um Geld zu verdienen. Diese Brüder geben es nur denen in die Hand, die es so gerne (müstaklar) einmal lesen wollen. Ich hatte jedoch keineswegs meine Einwilligung (izin) dazu gegeben, es zu drucken. Denn die Zeit ist jetzt noch nicht reif daür. Außerdem braucht man, um es ins Arabische zu übersetzen, ein kompetentes, hoch wissenschaftliches Gremium (heyet-i ilmiye) unter der Mitwirkung (istirak) der Gelehrten Ägyptens (Misir ülemasi). Wie dem auch sei: man hat also hier etwas voreilig gehandelt. Der Grund dafür, dass ein Teil der Exemplare, die wir nach Istanbul geschickt hatten, um sie ins Ausland zu senden, noch nicht gesandt werden konnte, ist der, dass sehr viele gar kein Interesse (ragbet) zeigten, diese Bücher mitzunehmen, da sie ihre Pilgerfahrt (Hac) ungehindert vollziehen wollten, und der Mann, der diese Pilgerfahrt unternehmen wollte und dessen Händen die Bücher anvertraut (emanet) worden waren, uns schrieb: "An jeder Zollgrenze wird sehr aufmerksam (dikkat) kontrolliert und können Dinge mit irgendeiner Begründung (bahane) zurückgewiesen werden." Und weiter: "Dies soll per Post unmittelbar an folgende Adresse gesandt werden: "Mehmed Ali Mâlikî, Vaziye Mahalle-i Samiye, Mekke-i Mükerreme." So hat er diesen Weg für den besseren (münasib) gehalten und brachte also die Bücher nicht mit, damit er nicht mit einer Ausrede (bahane) an der Grenze wieder zurückgeschickt wird. Das war auch völlig zutreffend. Denn diese Bände jetzt in meinem Namen und dem meiner Schüler (Nur sakirdleri) abzuschicken, würde in jedem Fall die Idee (fikr) der islamischen Einheit und die Politik (siyaset) von der Einheit (ittihad) des Islam, die sich jetzt erst zu entwickeln (inkisaf) beginnt, zu einem Versuch werden lassen, die Risale-i Nur für sich zu einer Kraft (kuvvet) und zu einem Werkzeug zu machen und zugleich uns dazu zwingen (mecbur), uns für die islamische Politik zu interessieren. Wohingegen das Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas), das sich auf dem Weg (meslek) der Risale-i Nur erschließt, nicht damit vereinbar sein kann, dass die Risale-i Nur ein Mittel (âlet) zu etwas anderem wäre, bzw. von etwas anderem abhängig (tâbi') sein könnte, außer zu den Wahrheiten (hakikatlar) des Glaubens (iman) und des Qur'an. Des Weiteren braucht sie nicht nach ihren Interessenten (müsteriler) zu suchen, vielmehr sollen die Interessenten im Gegenteil, nachdem sie ihre wirklichen Bedürfnisse (hakikî ihtiyaci) gespürt haben, um der Behandlung ihrer Wunden willen nach der Risale-i Nur suchen... Wohingegen diese segensreichen Zentren (mübarek merkezler), zu denen sie geschickt werden sollen, jetzt nicht an ihr wahrhaftiges Bedürfnis (hakikî ihtiyaci) nach den Abhandlungen der Lichter (Nurlar) denken, sondern umständehalber (mecbur) vom Standpunkt (cihet) religiösen Lebens (hayat-i diniye) in der islamischen Welt (âlem)... Da nun des Weiteren auf dem Weg des Lichtes (Nur mesleginde) die Selbstsucht (benlik), die Scheinheiligkeit (gösteris) und eine Art Sucht nach Ruhm (söhretperestlik) abgelehnt (merdud) wird, jedoch in dieser Zeit des Egoismus (enaniyet) die Menschen dazu zu bringen, sich für mich zu interessieren (satmaga) und von mir ganz begeistert zu sein (begendirmek), die Schüler (Nur sakirdleri) plötzlich durch diese Werke ein großes Ansehen (imtiyaz) gewinnen und die Aufmerksamkeit berühmter Ortschaften auf sich lenken, eine Art Scheinheiligkeit (gösteris) wäre, so erlaubt in dieser Hinsicht die Bestimmung Gottes (Kader-i İlahî) den Schülern (Nur sakirdleri) dies um der Aufrechterhaltung (muhafaza) einer aufrichtigen Wahrhaftigkeit (ihlas) willen jetzt nicht. Viertens: Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), Süleyman Rüsdü, der ein Held ist und sich in seiner Treue (sadakat) durch nichts erschüttern lässt und mit seinem Bruder, der noch unschuldig (masum) ist, und die in ganz kurzer Zeit sehr wertvolle Dienste (hizmet) geleistet haben, ihnen bei ihrem geistigen und materiellen Handel (manevî ve maddî ticaretinde) im Diesseits (dünya) wie im Jenseits (âchirah) stets Seine Güte (ihsan) erweisen, âmîn! Fünftens: Die Anmerkung über "Er (Hüve Nüktesi)" ist sehr feinsinnig (ince) und ist recht kurz und bündig ausgefallen. Doch wurde sie an euch geschickt, sodass ein jeder aus ihr ein sehr starkes Licht des Glaubens (nur-u imanî) verspüren möge. Es müssen aber dem Satz so ziemlich am Ende dieser Anmerkung "Ein jedes Atom rezitiert in der Sprache seines ekstatischen Zustandes (cezbedarane hal): لاَ اِلهَ اِلاَّ هُوَ {"Es gibt keinen Gott außer Ihm."} und قُلْ هُوَ اللّٰهُ {"sprich: Er ist Gott."} und zieht weiter seine Bahnen." die Wörter "in der Sprache seines Zustandes (hal diliyle) und durch das Zeugnis (sehadeti) und die Sprache der oben erwähnten Wahrheit (hakikat)" hinzugefügt werden. Diese Anmerkung über "Er (Hüve Nüktesi)" und der "Fünfte Abschnitt" des "Neunundzwanzigsten Briefes" über meine geistige Reise durch die Ayah اَللّٰهُ نُورُ السَّمٰوَاتِ {"Gott ist das Licht der Himmel"} und der "Erste Abschnitt" ebenfalls im "Neunundzwanzigsten Brief" über meine geistige Reise (seyahat-i hayali) durch das Tor "wir" aus dem Wort "wir beten an" (Nun-u Na'büdü), die das Geheimnis der Gemeinschaft (cemaat sirrini) aufzeigt, sollen zusammen am Schluss des Buches "Das Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye)" oder an einer anderen Stelle, die ihr für geeignet (münasib) haltet, eingereiht werden. Ich überlasse es euch, wenn der Text über "Die Gnadengaben (İnayat)" in dem Buch "Das Siegel aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye)" noch nicht enthalten ist, dort eine spätere Zusammenfassung (hülâsa) einzureihen. * * * Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Meine lieben getreuen Mitbrüder! Wie ich gehört habe, veröffentlichen die Verfasser (müellifler), deren Namen zu erwähnen wir nicht für angemessen (münasib) halten, unter anderen auch Semsi, etliche Abschnitte aus dem "Zülfikâr" und andere Abhandlungen (kisim) der Risale-i Nur unter ihrem eigenen Namen. Ich bin damit einverstanden (helâl), erlaube (memnun) es ihnen und bin damit zufrieden (raziyim). Auch sie gehören zu den Schülern (Nurun sakirdleri) und veröffentlichen die Lichter (Nurlar) auf ihre Weise. Seit zwanzig Jahren entnahmen und entnehmen bereits viele, ja sogar ganz bekannte Hocas und andere Verfasser (müellifler) in ihren Werken viele Themen (Nur mes'eleler). Wir geben uns aber nicht nur mit all diesen zufrieden (helâl), solange sie uns wenigstens noch freundlich gesinnt bleiben (dost zatlar), sondern verzeihen (helâl) auch denjenigen noch, die selbst ein offizielles Amt (resmî makamlar) bekleiden und selbst eigene Werke (eserler) verfassen, aber nicht für die Verbreitung des Lichtes (Nurlarin intisarlari) sind, sondern die Verbreitung (Nurun nesrine) verhindern (mani') wollen, in der Absicht (niyet), so mit ihren eigenen Werken Anklang (revaç) zu finden. Denn ihr Versuch, es zu verhindern (men'leri), dient nur dazu (vesile), sie auf eine andere und noch wirkungsvollere (faideli) Weise zu verbreiten und einen noch größeren Anklang (fütuhat) zu finden. Da ich mich jedoch nicht mit der gegenwärtigen Situation (hal-i hazira) beschäftige, habe ich von den Dingen keine Kenntnis. Ich habe jedoch - auch ohne es zu wollen - Folgendes gehört: Bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (resmî büyük zâtlar), die selbst eigene Werke (eser) verfassen und dabei das Licht (Nur) für sich selbst in Anspruch nehmen, sagen dabei: "Ihr könnt ja ruhig die Risale-i Nur lesen, aber ihr sollt sie nicht an andere weitergeben." Es ist, als würden die Lichter (Nurlar) ihre eigenen Werke in den Schatten stellen (setret). In Wirklichkeit bestätigen (tasdik) die Lichter (Nurlar) nur die Wahrheiten in ihren eigenen Werken (eser) und verleihen ihnen Kraft (kuvvet) und Anerkennung (revaç). Möge Gott es wollen (insâallah), dass sie es eines Tages einmal für unbedingt notwendig halten werden, sie nun auch ganz offiziell (resmen nesrine mecbur) zu veröffentlichen. Dann wird es so sein, wie der Richter in Izmir einmal sagte: "Die Risale-i Nur bleibt nicht unerkannt und ist anderen Büchern gegenüber unverwechselbar. Man kann sie nicht für sich in Anspruch (temellük) nehmen. Wo auch immer man sie finden könnte, wird sie sagen: "Ich bin aus dem Licht (Nur) gekommen." Zudem kommen die wichtigsten Teile der Risale-i Nur schon seit acht Jahren nach Istanbul und auch die Schriftsteller (müellifler) dort lesen sie voller Begeisterung (kemal-i sevk). Im Grunde genommen ist die Risale-i Nur für jeden, unter der Bedingung, ihr ein Schüler zu sein (sakird olmak sartiyla), wie sein eigenes Werk (kendi mali). Wir haben beschlossen, die gesegneten (mübarek) Brüder, die von Isparta zur Wallfahrt (hac) aufbrechen und dabei versprechen, ihre Wallfahrt im Geiste (manen) auch für mich zu machen, in dem engsten Kreis der Schüler (has sakirdler dairesi) all unserer geistigen (manevî) Verdienste teilhaftig werden zu lassen. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen in beiden Welten (iki cihan) Glückseligkeit (mes'ud) schenken, âmîn! Ich werde die sechzig Banknoten, welche diesmal von den Kosten (fiati) für die Exemplare des "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa), welche die Medreset-üz Zehra mir diesmal gesandt hat, noch übrig geblieben sind, in Kürze übersenden. Zudem beglückwünsche (tebrik) ich das Handelshaus (Nur Ticarethanesi). Wolle es Gott (insâallah), dass unsere Korrespondenz (muhabere) in Kürze von dem Besitzer (sahib) des Handelshauses "Nur" übernommen wird. Grüße (selâm) an alle und jeden Einzelnen von ihnen. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Ich habe hundert Exemplare des "Wegweisers (Rehber)" für fünfzig Banknoten von den Herausgebern (nasirler) erhalten und das, was ich bei dem Verkauf (fiati) meiner Exemplare des "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)" bekommen hatte, ihnen gegeben. Ich sende sie euch anstelle meiner sechzig Banknoten Schulden (borc) für die Exemplare von "Stab Mosis (Asâ-yi Musa)", die ihr mir das letzte Mal geschickt hattet. Ihr könnt zwanzig, dreißig Exemplare für die Medreset-üz Zehra intern verwenden und den Rest (mütebâkisi) an solche Provinzen wie Denizli, Milas, Burdur, Antalya, Aydin, İzmir in einer Anzahl senden, die ihr für angemessen haltet (tensib). Ihr wirklich (hakikî) bedeutsamer Preis ist der, dass der Mann, der sie bekommt, sie auch mindestens zehn weiteren Leuten zu lesen gibt. Denn die Anzahl der Exemplare ist nur begrenzt. Zweitens: Es hat mir sehr gefallen, wie ihr euch vor Gericht (mahkeme) veteidigt habt. Das habt ihr gut gemacht. Die Verschiebung (te'hir) des Termins auf den zweiundzwanzigsten Tesrin ist auch besser (hayirli). Schon der Teil der Bücher, den sie zurückgehalten haben, ist in gewisser Hinsicht bereits der Anteil für die amtlichen Leute (resmî adamlar). Und die sollten sie auch lesen! Und selbst wenn sie sie auch nicht lesen sollten, bekommen sie doch geistig ihren Unterricht (manevî ders) von ihnen, sobald sie sich in den Amtsstuben in ihrer Nähe einfinden und sich dort pflichtschuldigst (vazifeten) - und wenn auch noch so kurz (mücmelen) - mit den Wahrheiten (hakaik) dieser Bücher beschäftigen. Macht euch also gar keine Sorgen (merak) deswegen: die Entwicklung (inkisaf) und die Verbreitung (fütuhat) der Lichter (Nurlar) setzt sich allmählich fort und umfasst bereits viele von diesen amtlichen Leuten (resmî adamlar). Denn all diese amtlichen Leute (resmî adamlar) sind von einer gewissen Neugierde (merak) befallen und begeben sich nun auf die Suche. Sobald sie aber die Bücher gefunden haben, küssen sie ihnen die Hände, selbst wenn sie ihretwegen dafür Schläge (tokat) bekommen. Drittens: Die Briefe von den beiden Kleinen, Ibrahim und Sâlih, die zu den Helden in dem kleinen Isparta gehören, haben mich ungewöhnlich froh (mesrur) gestimmt. Möge Gott sie tausendmal segnen (bârekâllah)! Diese beiden Brüder haben bedeutende Brüder in der Umgebung dort besucht (ziyaret), berichten von deren Gesundheit (sihhat) und Sicherheit (selâmet) und auch davon, dass die Provinzen im Küstengebiet (sahiller) des Schwarzen Meeres wie Ordu, Sinop, Gerze, Ayancik, Bartin, Zonguldak bereits von den Lichtern erleuchtet werden (Nurlarla münevver), und dass im Istanbuler Bezirk Üsküdar Nurdschus als Prediger (vaiz hocalar) im Licht (Nur) arbeiten. Wir haben auch einen sehr schönen Brief von einem neuen Bruder empfangen. Er hat in Gerze ein angesehenes Geschäft (ticaret), ist von den Lichtern (Nurlara) überaus begeistert (müstak) und voll und ganz entschlossen, auch für die Lichter (Nurlar) zu arbeiten. Wir grüßen (selâm) İbrahim, Sâlih und auch diesen Mann (zât) sehr, beglückwünschen sie (tebrik) und beten (dua) für ihren Erfolg (muvaffakiyet). Viertens: Unser fleißiger (fa'al) Bruder İbrahim Edhem, der Imam von der Alamescid-Moschee, fand die Prediger (vaiz) Ali Sentürk und (vaiz) Osman Nuri in ihrer Art zu arbeiten (sistem), Nurdschus mit Leib und Seele, die in den engsten Kreis der Schüler (has sakirdler) aufgenommen (kabul) wurden, wie sie es auch in ihrem Brief als aufrichtig (samimi), opferbereit und im Dienste einsatzfreudig (Nur hizmeti azimkârane) gewünscht hatten. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), ihnen zum Erfolg (muvaffak) verhelfen, âmîn! Ich grüße (selâm) ganz besonders Ali Riza, den Gemeindemüfti (müfti-i belde), dessen Name im Brief von Ali Sentürk steht und teilt ihm mit, dass er unter all den so bedeutenden Brüdern, die den Namen Ali Riza tragen und in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) eingetreten sind, für viele zu einem guten Beispiel (hüsn-ü misal) werden wird. Tausende Grüße allen (Umuma binler selâm). * * * Aus unserem Qur'an-Exemplar, in dem die symmetrische Übereinstimmung wunderhaft zu erkennen ist (mu'cizeli), hatten wir bereits den Abschnitt, in dem sich die Sure "Ar-Rahmân" mit ihrer anmutigen, auffallend symmetrischen Übereinstimmung (tevafukat-i lâtifesi) befindet und noch einen weiteren Abschnitt mit derselben einzigartigen Übereinstimmung geschickt, um ihn in Istanbul dem Drucker Aziz zu zeigen. Er hat ihm sehr gut gefallen und er hat sogleich versprochen: "Wann immer ihr wollt, werde ich auch diese beiden Abschnitte, wie auch die beiden Bücher Hizb-i Kur'aniye und Hizb-i Nuriye, mit Offset-Technik drucken. Da ich versprochen habe, eine Million Qur'an-Exemplare nach Indien zu senden, wäre es sehr schön, auch dieses wunderhafte (mu'cizatli) Qur'an-Exemplar mit ihnen dahin zu senden." Möge Gott, der Gerechte, es so wollen (Cenab-i Hakk, insâallah), dass die Nurdschus dabei erfolgreich sein werden. * * * Ich habe fünfzig Exemplare des "Wegweisers (Rehber)" bei den Herausgebern (nasirler) bezahlt und gekauft und sende sie euch als Bezahlung (fiat) für das Buch "Zeichen aus dem Verborgenen (Sikke-i Gaybiye)". Zudem als einen gesegneten (mübarek fiati) Preis für dieses gesegnete (mübarek) Buch, zwei Töpfe (tencere), die mir bis jetzt gedient haben und die ich momentan nicht mehr brauche, aber niemandem geben wollte, einen wattierten Rock (entari), den ich fünfzehn Jahre getragen habe, ein sehr segensreiches Buch, eine Kanne, (çaydanlik), ein Rasiermesser (ustura), das mir seit vierundzwanzig Jahren als Klinge (tras) gedient hat, einen Bettbezug (çarsaf), der mir lange Zeit gedient hat, nach Schätzung und Bewertung (tahmin ve tensib) durch die anwesenden Personen: von dem Vater von Kilinç Ali und Ahmed Rasih, neun Lira für die Töpfe, neun Lira für die Kanne, neun Lira für das Rasiermesser (tras biçagi), noch dazu der wattierte Rock, der Bettbezug, die beiden Handtücher (havlu), die Unterhose (iç donu), ein wattiertes Hemd (gömlek): geschätzter (takdir) Gesamtwert: 125 Lira. Die anwesenden Personen haben diesen Preis (fiat) genannt. Ich habe noch weniger geschätzt und sage, dass dieser Preis nämlich zu hoch ist. Allen selâm (Umuma selâm). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch zu den letzten zehn Nächten (Leyali-i aser) im Ramadan und wollen euch hier über zwei wunderbare (keramet) Wirkungen des Lichtes (Nur) berichten. Es ist dies wie folgt: In den letzten Tagen hat die Verbreitung der Lichter (Nurlarin inkisafati) in vielerlei Hinsicht besonders durch das Kopiergerät die feindlich gesinnten Atheisten in Verwirrung gebracht (zindiklari sasirtti). So wollten sie über eine Einzelperson, jedoch auf schmerzhafte Weise aufgrund eines Vorfalls (hâdise), eine Intrige einfädeln, der viel Argwohn (evham) und Verleumdung (iftiralar) zugrunde liegen könnte, wobei dann ein armer, unbedachter (muhakemesiz) Mann das Opfer sein musste. Hier ganz in der Nähe des Hauses eines sehr bedeutsamen Schülers des Lichtes (Nur sakirdi), dessen Aufgabe (vazife) äußerst wichtig war, wurde dieser arme Mann von vier Kugeln getroffen. Der Arzt sagte, er würde zu hundert Prozent sterben. Obwohl es aufseiten dieses Verwundeten (mecruh) sehr viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie auch Zivilpersonen (resmî, gayr-i resmî) gab, die eine Anklage (dava) hätten erheben können, um mit einer neunzigprozentigen Wahrscheinlichkeit auf Erfolg diesen bedeutenden Schüler (sakir) zu beschuldigen (isnad) und auf diese Weise (vesile) über einen vorgeschobenen Grund (bahane) alle Abhandlungen (Nur Risaleler) und Briefe bei einer Hausdurchsuchung (taharri) in die Hand zu bekommen, und so eine neunzigprozentige Wahrscheinlichkeit gegeben war, mich und die Nurdschus aufgrund dessen mit diesem Vorfall in Beziehung zu bringen und so auch diesen unschuldigen Schüler (masum sakird) mit eigenartigen Verleumdungen (acib iftiralar) in Verruf zu bringen, eilte uns wiederum durch das Geheimnis (sirr) von فَاِنَّكَ مَحْرُوسٌ بِعَيْنِ الْعِنَايَةِ {"Du stehst durch die Gnade Gottes unter Seinem Schutz."} die Gnade Gottes (inayet-i İlahiye) zu Hilfe (imdad). Obwohl dieser Mann von vier Kugeln aus nächster Nähe direkt ins Gesicht getroffen wurde, ist er jedoch nicht gestorben. Auf wunderbare Weise konnte man überhaupt keinen Zeugen (sahid) finden; ja man konnte noch nicht einmal einen Hinweis (emare) finden. Der getroffene Mann sprach weder vor dem Gericht (mahkeme) noch zu seinem Vater, noch etwas zu seinen Brüdern, obwohl sie darauf bestanden, zu erfahren, wer auf ihn geschossen hatte, d.h. die Gnade Gottes ließ ihn nicht sprechen (söylettirilmedi). Wenn er etwas gesagt hätte, so würden die Heuchler (münafiklar), die aus einem Korn eine Kuppel bauen, erstaunliche Verleumdungen (acib iftiralar) erfinden. Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), beschützte (himaye) durch seine Güte und Freigiebigkeit (kerem) die Lichter (Nurlar) und die Nurdschus (Nurcular); und so fügte uns dieser Vorfall (hâdise) und die Explosion dieser Bombe weiter keinen Schaden zu. Wir sind zu der festen Überzeugung (kanaat) gelangt, dass dies eine Wundertat des Dienstes (keramet-i Nuriye) ist. Außerdem rettete dieser Mann, da er bereits einen Teil aus den Lichtern (Nurlar) gelesen hatte, durch ihre Wundertat (keramet) sein Leben (hayat). Zudem hieß ihn das Gefühl, das ihm aus dem wahrheitsgemäßen Unterricht (ders-i hakikat) erwuchs, in diesem seinem leidvollen Zustand (elîm vaziyetinde) und bei seiner unbeugsamen Natur (inadçi tabiat) schweigen (susturuldu), damit den Lichtern (Nurlar) kein Schaden zugefügt wurde. Die Gnade Gottes erlaubte ihm weder vor Gericht (mahkeme), noch mit seinen Verwandten zu sprechen (söylettirilmedi). Da er jedoch schon einmal zu mir gekommen war und mir versprochen hatte, von nun an seinen geraden Weg (istikamet) zu gehen und sich danach dennoch wieder falsch verhalten hatte, bekam er nun seine Ohrfeige. So haben wir denn verstanden, dass selbst dieser Schüler (sakird), der wegen etlicher Unachtsamkeiten (lâkaydliklar) beschuldigt (ittiham) werden konnte, trotz seiner vollendeten Treue (kemal-i sadakat) und Aufrichtigkeit (ihlas) einen zärtlichen Klaps (sefkat tokadi) bekommen hat. * * * Der folgende Absatz soll am Schluss der "Anmerkung über "Hu" (Er) (Hüve Nüktesi)" eingefügt werden. Ich habe gesehen, dass man die Welt der Bilder und Gleichnisse (âlem-i misal) mit zahllosen Fotoapparaten aufnehmen kann, wobei jeder Apparat zahllose Ereignisse auf der Erde (hâdisat-i dünyevi) gleichzeitig aufnimmt, ohne sie zu verwechseln. Es gibt da im Jenseits (sinema-i uhrevi) einen Vorführapparat für ein Kino, das so groß und weit ist wie Tausende Erden (dünya), um den Leuten (ashablar) der Ewigen Glückseligkeit (saadet-i ebedi) die vergänglichen (fâni), nur sehr beschränkten (zâil) Zustände (haller) und Verhältnisse (vaziyetler) alles Vergänglichen (fâniyat), die Früchte ihres vergänglichen Lebens (geçici hayatlari) auf den immerwährenden Schauplätzen (sermedî temasagâhlar) und im Paradies (Cennet), ihren Lebenslauf auf Erden (dünya maceralari) und ihre alten Erinnerungen (eski hatiralar) auf den Tafeln (levhalar) vor Augen zu führen. Was die Kapazität des Gedächtnisses (kuvve-i hâfiza) und den Reichtum der Phantasie (kuvve-i hayaliye) betrifft, so sind dies zwei Zeugnisse (hüccet) sowohl für die Wohlverwahrte Tafel (Levh-i Mahfuz) als auch für die Welt der Bilder (âlem-i misal) und zugleich zwei kleine Beispiele, zwei Zentren im Kopf des Menschen, die trotz ihrer winzigen Größe, ohne jemals etwas zu verwechseln, in vollkommener Wohlordnung (kemal-i intizam) so viele Informationen (malûmat) speichern wie eine ganze große Bibliothek (kütübhane), was mit größter Sicherheit beweist (isbat), dass das größte und gewaltigste Beispiel (nümune-i ekber) dieser beiden Fähigkeiten (kuvve) die Welt der Beispiele (âlem-i misal) und die Wohlverwahrte Tafel (Levh-i Mahfuz) sind. Was nun die Elemente (unsurlar), wie Luft (hava) und Wasser (su) betrifft, in dem auch die Spermien (nutfeler) schwimmen, dazu noch das Element Erde (toprak), so sind sie mit Weisheit (hikmet) und Wille (irade), mit der Feder der Bestimmung (kalem-i kader) und der Macht (kudret) geschrieben und es bleibt hundertfach unvorstellbar (muhal) und wäre in keinerlei Hinsicht möglich, dass der Zufall (tesadüf) oder irgendeine blinde Kraft (kuvvet) oder taube Natur (tabiat) und leblose (camid), ziellose Ursachen (esbab) sich hier einmischen können, dass sie vielmehr die Seite der Feder der Bestimmung (kalem-i kader) des majestätischen Allweisen (Hakîm-i Zülcelal) und Seiner Weisheit (hikmet) sind, wurde mit wissenschaftlicher Gewissheit (ilmelyakîn) zweifelsfrei erkannt. Den Rest (Mütebâki) zu schreiben ist mir z.Zt. noch nicht möglich (yazdirilmadi). سُبْحَانَكَ لاَ عِلْمَ لَنَا اِلاَّ مَا عَلَّمْتَنَا اِنَّكَ اَنْتَ الْعَلِيمُ الْحَكِيمُ {"Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise!" (Sure 2, 32)} Euer Bruder Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Brüder und ihr alle, die ihr fleißig und ausdauernd im Dienst am Qur'an seid! Erstens: Wir beglückwünschen euch aus ganzem Herzen (canim) und tiefster Seele (ruh) zu den letzten zehn Nächten (leyali-i aser) des Ramadans, der in diesem Jahr den Wert (mana) der großen Pilgerfahrt hat. Zweitens: Sowohl im Inland als auch im Ausland setzt sich der Anklang des Lichtes (Nurun fütuhati) weiter fort. Aber die Leute des Irrtums (ehl-i dalalet) und der Ausschweifung (sefahet), die unsere versteckten Feinde sind, versuchen durch einige bedeutungslose Ereignisse die Schüler (Nur talebeleri) in Panik (telas) zu versetzen und verursachen so Erschütterungen (sarsinti), indem sie aus einem Korn eine Kuppel bauen. So ereignete sich neuerdings in einer Nacht in der Nähe des Hauses eines Schülers (sakird), in dem die meisten meiner Bücher und meiner Korrespondenzbriefe der letzten drei Jahre offen auf dem Tisch lagen, ein besonderer Vorfall (vukuat). Obwohl bei dieser besonderen Gelegenheit mit einer zu neunzig Prozent sicheren Wahrscheinlichkeit (ihtimal-i kavî) die Möglichkeit bestand, die Wohnung dieses Schülers zu durchsuchen (taharri), verschonte Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), dieses Haus in Seiner Güte (inayet) mit Seinem Schutz (hifz) und durch Seine Bewahrung (himayet) vor einer möglichen Durchsuchung. Hätte ich am nächsten Morgen nicht diese beiden leichtsinnigen (safdil) Brüder ernsthaft verwarnt und meine Bücher und Briefe nicht von dort weggeräumt, wäre wiederum innerhalb des Kreises (Nur dairesi) ein ziemlich großes Problem entstanden. Denn dieser ganze Vorfall (vukuat) enthält auch noch eine gewisse Art politisch begründeter Angst (siyaset korkusu). Die Güte Gottes (inayet-i İlahiye) hat uns diesmal zwar verschont (muhafaza), aber in diesen Tagen, in denen die gebundenen Bücher herausgegeben und verbreitet (intisar) werden, wir aber unbedingt sehr viel Ruhe (sükûnet) benötigt hätten und Vorsicht (ihtiyat) dringend geboten war, hätten solche aufregenden Vorfälle (heyecanli bir hâdise) unsere Feinde, die aus Körnern Kuppeln bauen, in Panik (telas) versetzen und eine Erschütterung (sarsinti) auslösen können. Die Gnade Gottes (İnayet-i İlahiye) hat jedoch auch diesen Plan zum Scheitern gebracht und uns davor bewahrt. Doch unerwartet plötzlich (hilaf-i me'mul) versetzte dieser Vorfall (hâdise) meinen Geist (ruh) in eine Aufregung (heyecan); und infolge eines geistigen Sturzes (manevî darbe) und durch die Sorge, dass dem Dienst (Nur hizmeti) ein beträchtlicher Schaden entstehen könnte, verspürte ich eine Bedrängnis (sikinti), wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben erfahren hatte und wurden in meiner Seele (asab) geistige (manevî) Wunden aufgerissen. Und ohne es zu wollen, bedrückten mich Kummer und Sorgen (teessürat) sehr. Da schickte mir Gott, der barmherzigste der Barmherzigen (Cenab-i Erhamürrâhimîn) in Seiner vollkommenen Güte (kemal-i merhamet) schon am nächsten Tag die genau richtige Salbe als ein Heilmittel für die Wunden, die mir meine geistigen Sorgen (teessürat-i manevî) zugefügt hatten, ganz unerwartet den überaus opferwilligen Nuri Benli, einen Helden von Kastamonu, Sadik Bey und Ismail, einen der Helden von Inebolu. Außerdem hat die frohe Botschaft (müjde), welche der Bruder Emin, der nach seiner Stadt (memleket) gegangen war, in seinem Brief verkündet, dass Molla Hamza, von dem ich gehört hatte, dass er vor fünfzehn Jahren als Märtyrer (sehid) gestorben sei, und für den ich mit meinen Märtyrer-Schülern (sehid talebeler) wie Ubeyd immer gebetet (dua) hatte und der sowohl "Ein Zeichen des Wunders" (İsarat-ül İ'caz)" als auch das "Zehnte Wort" drucken ließ, noch am Leben (hayat) ist, im Irak lebt und dort nach den Werken der Lichter (Nurlar) sucht, meine Wunden nun vollständig geheilt (tedavi). Unendlicher Dank (sükür) sei Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), habe ich da gesagt. Alle unsere Brüder grüßen (selâm) wir Tausende Male. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Ich möchte euch hier (zwei) Erlebnisse aus meinem doch recht eigenartigen, sowohl oft leidvollen, zudem aber auch geistig orientierten (latif) Leben (erzählen), als auch von den Verleumdungen durch meine Feinde, die zwar ganz abscheulich sind, mit denen sie jedoch unter tausend Möglichkeiten mit keiner einzigen Möglichkeit auch nicht einen einzigen Teufel oder sonst jemanden täuschen können, was denn auch erklärt, warum sie überhaupt keine Waffen mehr haben, die sie gegen die Risale-i Nur einsetzen könnten. Es ist dies wie folgt: Für die, die meinen Lebenslauf kennen, ist folgendes bekannt. Vor fünfundfünzig Jahren, als ich etwa zwanzig Jahre alt war, wohnte ich zwei Jahre in dem Haus des verstobenen Gouverneurs Ömer Pascha in Bitlis, weil er das Wissen hochschätzte und auf meinem Bleiben beharrte. Er hatte sechs Töchter. Drei davon waren noch klein und die anderen drei waren groß. Ich habe aber die drei Großen niemals kennengelernt und konnte sie noch nicht einmal voneinander unterscheiden, obwohl wir zwei Jahre miteinander im selben Hause wohnten. Ich habe sie niemals lange genug aufmerksam betrachtet, um sie wiedererkennen zu können. Ein Gelehrter, der mich einmal besuchen kam und eine Zeitlang mein Gast war, konnte sie schon nach zwei Tagen voneinander unterscheiden und sie wiedererkennen. Jeder war über meine Haltung erstaunt und fragte mich: Warum siehst du sie denn nicht einmal an? Ich sagte immer: "Die Wahrung der Würde der Wissenschaft (ilmin izzetini) lässt es nicht zu, mir (die Mädchen) anzusehen." Ein andermal stiegen wir, das heißt, der inzwischen verstorbene Abgeordnete Molla Seyyid Taha und der Abgeordnete Haci Iljas und ich, und das war vor vierzig Jahren und in Kagithane, einem Stadtteil von Istanbul, und gerade an einem besonderen Feiertag, wo Tausende offen und freizügig bekleideter griechischer, armenischer und anderer Istanbuler Mädchen und Frauen zu beiden Ufern des Goldenen Hornes zwischen der Galata-Brücke bis nach Kagithane auf und ab flanierten, zusammen in ein Boot. Und so fuhren wir an diesen Frauen vorbei. Doch ich nahm sie überhaupt nicht wahr. Nach etwa einer Stunde gestanden mir dann Molla Taha und Haci Ilyas, dass sie mich in Wirklichkeit hatten prüfen wollen und mich abwechselnd beobachtet hatten. Dabei sagten sie: "Wir haben uns sehr über dein Verhalten gewundert. Du hast noch nicht einmal geguckt!" Ich sagte: "Da die Folgen solch nutzloser, flüchtiger und zudem noch sündhafter Genüsse nur Leiden und ein (schmerzliches) Bedauern sind, will ich so etwas nicht." Darüber hinaus wissen alle, die mit mir befreundet sind, dass ich mein ganzes Leben lang niemals Geschenke angenommen habe, mich auch stets geweigert habe, von irgendwelchen Leuten Almosen (sadaka) oder sonstige gute Gaben (ihsan) entgegenzunehmen, die mich ihnen gegenüber zu Dank verpflichtet hätten. Um der Ehre der Risale-i Nur, des Dienstes am Glauben (iman) und des Qur'an willen und um ihre Unabhängigkeit (selamet) zu wahren, habe ich auf alle weltlichen (dunya) Güter und das gesellschaftliche Leben verzichtet, mein Interesse an der Politik aufgegeben und auf den Zorn der Leute und ihre Morddrohungen keine fünf Para Wert gelegt, was auch aus den zwanzig Jahren qualvoller Gefangenschaft in zwei verschiedenen abscheulichen Kerkern und vor ihren Gerichtshöfen ohne Zweifel deutlich geworden ist. Nachdem ich aber bereits fünfundsiebzig Jahre meines Lebens diesem Prinzip getreu verbracht hatte, setzte (so ein Kerl), der (auch noch) ein öffentliches Amt bekleidet, eine Verleumdung (in die Welt), um den außerordentlichen Wert der Risale-i Nur zu zerstören, (eine Verleumdung), wie sie sich selbst die Teufel nicht hätten erdenken oder erträumen können. Er sagte nämlich: "Nachts kommen Dirnen (fahische) und Halunken mit Bergen von Kuchen (baklava) zu ihm!" In Wirklichkeit aber sind meine Türen nachts, und zwar (die erste) von außen und (die zweite) von innen, verschlossen und diese (Doppel)-Tür wird auch noch auf Befehl dieses Unglückseligen bewacht. Zudem wissen selbst meine Nachbarn und alle meine Freunde, dass ich vom Nachtgebet (Ischa) bis zum Morgengebet (Sabah) niemanden bei mir empfange. Also eine derartige Verleumdung würde doch noch nicht einmal ein armer unglückseliger Dummkopf, selbst wenn er noch dazu ein Esel wäre und danach auch noch ein dummer Teufel geworden wäre, für möglich halten! Doch dieser Mann musste es schließlich aufgeben, weiter seine Intrigen zu planen und ist von hier zu jenem anderen Ort gefahren, wo der Pfeffer (Dschehennem) wächst! Mit diesen Plänen, die er da geschmiedet hat, wollte man öffentlich nicht etwa mich, sondern die Risale-i Nur in den Schmutz zerren und diese neue Geschichte zum Anlass nehmen, um auch die Nurdschus in Misskredit zu bringen. Doch unter dem Schutz und Schirm der Güte Gottes (inâyet-i Ilâhiyye) sind all diese Pläne auf wunderbare Weise wirkungslos geblieben. Ich möchte mit dieser Erklärung keineswegs meine Seele (nefs) reinwaschen. Ich möchte vielmehr sagen, dass dieser heilige Dienst am Glauben (kudsî hizmet-i imaniye) meine Seele (nefs) von allen Lustbarkeiten abgewandt hat und mir nun die innerliche (mânevî) Freude an diesem Dienst genügt (kâfi). Und somit erkläre ich, dass auch die Nurdschus aller Umsicht und Aufmerksamkeit bedürfen. Zweitens: Ich werde euch einen Schreiber senden, der mit einer Maschine erfahren ist und sie beherrscht. Denn ich selbst kann doch nur mit Mühe schreiben und werde mich von jetzt an kurz fassen. Seid also deswegen nicht enttäuscht! Drittens: Ich grüße (selâm) Tevfik und den Prediger (Hatib) Mehmed aus dem Umland von Eflani, dessen Traum von segensreicher (mübarek) Bedeutung ist. Viertens: Gerade in diesem Augenblick habe ich von Mehmet Feyzi, dem Hüsrev {Hüsrev in Isparta kann man in Kastamonu mit Mehmet Feysi vergleichen.} von Kastamonu einen Brief erhalten, in dem er uns vor Freude strahlend seine Glückwünsche (tebrik) mitteilt und uns die frohe Nachricht überbringt, dass die Risale-i Nur (alle Herzen) erobert. Und hiermit beglückwünschen wir vor allem unsere verehrten Brüder Hilmi und Emin, insgesamt fünf Brüder zusammen mit Sehra, Lütfiye und Ulviye und all die anderen Schwestern (im Dienste an) der Risale-i Nur, sowohl zu den zehn heiligen Nächten (leyali-i asere) als auch zu den Fest- und Feiertagen (bayram) mit Herz und Verstand (ruh-u can). Zugleich fügen wir auch noch die Briefe von Hulusi und Feysi bei. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Ein Schüler des Lichtes (Nur'un sakirdi), der sehr angesehen und ein großer Wohltäter (hayirli) ist, hat mir im Namen von vielen folgende Frage gestellt: Ein Teil der aufrichtigen (hâlis) und bedeutungsvollen Schüler des Lichtes (Nur'un sakirdleri) halten dich mit ziemlicher Bestimmtheit (musirrane) für einen großen Lehrmeister (mürsidi) aus der Familie des Propheten (Âl-i Beyt), der ja in der Endzeit (âhirzaman) kommen soll. Und obwohl du dich doch so sehr dagegen sträubst (çekin), bestehen sie dennoch (israr) darauf. Und auch du lehnst ihre Ansichten (fikirler) mit ebenso großer Bestimmtheit (musirrane) ab und sträubst (çekin) dich dagegen. Sie haben doch die Tatsachen (hakikat) in ihrer Hand und ein sicheres Zeugnis (kat'î bir hüccet) dazu. Aufgrund einer anderen Weisheit (hikmet) und einer anderen Tatsache (hakikat) stimmst du dem aber nicht zu (muvafakat). Darin liegt jedoch ein Widerspruch (tezad). Wir möchten ihn aber auf jeden Fall lösen (hallini). In Beantwortung der vielen Fragen (mesailler), die mir diese Person (zât) hier übermittelt (temsil) hat, erkläre ich hiermit Folgendes: Es gibt da eine Tatsache (hakikat), die für diese aufrichtigen (has) Nurdschus auf der Hand liegt. Sie erfordert es jedoch, in zweierlei Hinsicht ausgelegt (tabir) und ausgedeutet (te'vil) zu werden: Erstens: Wie ich bereits vielmals in meinen Briefen angemerkt habe, hat die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der heiligen (kudsî) Gemeinschaft (cemaat), die der Mehdi aus dem Hause des Propheten (Mehdi-i Âl-i Resul) repräsentiert (temsil), drei Aufgaben (vazife). Falls nun nicht plötzlich der Weltuntergang hereinbricht und falls die Menschheit (beser) nicht ganz und gar vom Wege abirrt, erwarten wir von der Barmherzigkeit Gottes (rahmet-i İlahiye), dass seine Gemeinschaft (cem'iyet) und die Gemeinde (cemaat) derer, die aus der Familie des Propheten stammen (seyyidler), die folgenden Aufgaben (vazife) erfüllen werden. Er wird also drei große Aufgaben haben: Erstens: In einer Zeit, in der die westlichen Wissenschaften (fen) und ihre Philosophie (felsefe) vorherrschen (tasallut) und sich der Materialismus (maddiyyun) und der Naturalismus (tabiiyyun) wie eine Seuche (taun) unter den Menschen (beser) verbreiten, ist es seine Aufgabe, den Glauben (iman) auf eine Art und Weise zu retten, durch die vor allem anderen die westliche Philosophie und die materialistische Ideologie (fikr) ganz und gar zum Schweigen gebracht wird und so die Gläubigen (ehl-i iman) vor dem Irrtum (dalalet) zu bewahren. Da es diese Aufgabe (vazife) erfordert (iktiza), sowohl die weltlichen, als auch alle übrigen Interessen aufzugeben und sich über eine längere Zeit nur mit kritischen Überlegungen (tedkikat) zu beschäftigen (mesguliyet), können es die Zeit (vakit) und die Umstände (hal) Hazret-i Mehdi nicht erlauben, sich um dergleichen Aufgaben auch noch persönlich zu bekümmern. Denn seine Herrschaft (saltanat) im Hinblick auf das mohammedanische Kalifattum lässt ihm keine Zeit, sich damit zu befassen. Auf jeden Fall wird eine Gruppe diese Aufgabe (vazife) in gewisser Hinsicht noch vor ihm erfüllen. Diese Persönlichkeit wird das Werk (eser), das diese Gruppe aufgrund langwieriger Überlegungen (tetkikat) geschrieben hat, zu seinem für ihn bereitgestellten (hazir) Programm machen und damit seine erste Aufgabe vollständig erfüllt haben. Die Kraft (kuvvet) und das geistige Heer (manevî ordusu), auf das sich diese Aufgabe (vazife) stützt, besteht nur zum Teil aus diesen Schülern, die allein die Eigenschaften (sifatlarina) der Aufrichtigkeit (ihlas), der Treue (sadakat) und der Zusammengehörigkeit (tesanüd) voll und ganz gemeistert (tam sahib) haben. Wie wenig sie auch sein mögen, so werden sie doch geistig (manen) als ebenso stark (kuvvetli) und als so bedeutsam wie ein ganzes Heer gelten. Die zweite Aufgabe: Sie besteht darin, die islamischen Kennzeichen (seair) im Namen (ünvan) des mohammedanischen Kalifattums wieder ins Leben (ihya) zu rufen, die Einheit (vahdet) der islamischen Welt (âlem) zu seinem Stützpunkt (nokta-i istinad) zu machen und die Menschheit (beseriyet) vor sichtbaren und unsichtbaren (maddî ve manevî) Gefahren und vor dem Zorn Gottes (gazab-i İlahî) zu bewahren. Für diesen Stützpunkt (nokta-i istinad) und als Diener (hâdimler) für diese Aufgabe (vazife) sind Heere nötig, die aus Millionen einzelner Personen bestehen werden. Dritte Aufgabe: Da durch zeitbedingte Umwandlungen (İnkilabat-i zamaniye) viele Regeln (ahkâm) im Qur'an verletzt wurden und die Gebote (kanunlar) der mohammedanischen Gesetzgebung (seriat) in gewissem Grade von einer Aufhebung (ta'til) betroffen wurden, setzt sich nun diese Persönlichkeit dafür ein, mit der geistigen Hilfe (manevî yardimlar) aller Gläubigen (ehl-i iman), mit der Unterstützung der islamischen Einheit (ittihad) und mit Hilfe (muavenet) aller Gelehrten (ulema) und Heiligen (evliya), besonders aber unter Beteiligung (iltihak) von Millionen opferbereiter Angehöriger des Propheten (seyyidler), die von der Familie des Propheten (Âl-i Beyt) abstammen (neslinden) und in jedem Zeitalter einflussreich (kuvvetli) und groß an Zahl waren, diese gewaltig große Aufgabe (vazife-i uzma) zu erfüllen. Da also nun dies der wahre Sachverhalt (hakikat-i hal) ist, so bringt nun das, was die Aufgabe, den Glauben (iman) zu retten, betrifft, und alle (umum) im Glauben in einer der Wahrheit (tahkik) entsprechenden Weise zu unterrichten (ders), ja sogar das einfache Volk (avam) an den wahrhaftigen (tahkik) Glauben heranzuführen, welches seine allererste Aufgabe (vazife) und sein edelstes Werk (meslek) ist, dem Sinne nach (manen) und in der Tat (hakikaten) die Bedeutung (mana) dessen in aller Klarheit (sarahat) zum Ausdruck, der den rechten Weg (hidayet) zeigt und führt (irsad). Da die Schüler des Lichtes (Nur sakirdleri) diese Funktion (vazife) ganz und gar in der Risale-i Nur erkannt haben und dachten, dass die zweite und dritte Aufgabe (vazife) im Vergleich zu dieser auf der zweiten und dritten Stufe (derece) stehen, halten sie (telakki) die geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur mit Recht (hakli) für eine Art Mehdi. Da sie sich mich als einen Repräsentanten (mümessili) dieses armen Sprachrohres (tercüman) dieser geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) und eine geistige Körperschaft, die mit dem Zusammenwachsen (tesanüd) der Schüler des Lichtes (Nur sakirdleri) entstand, und in dieser geistigen Körperschaft eine Art Repräsentant vorstellen, schreiben sie ihm manchmal diese Bezeichnung zu. Das ist zwar eine Verwechslung (iltiba) und ein Fehler (sehiv), doch sind sie nicht dafür verantwortlich (mes'ul). Denn eine übertrieben gute Meinung ist von alters her im Umlauf und dem wird nicht widersprochen. Da auch ich die recht übertrieben guten Meinungen (hüsn-ü zanlar) dieser Brüder für eine Art Gebet (dua) halte, einen Wunsch (temenni), einen Stalaktiten (teressuh) der vollkommenen Überzeugung (kemal-i itikadlari) dieser Schüler des Lichtes (Nur talebeleri) betrachtete, habe ich ihnen doch nicht so scharf widersprochen. Dass einige der alten Heiligen (evliya), die in ihrer geistigen Schau (kesifler) als eine wunderhafte Vorhersage aus dem Verborgenen (keramet-i gaybiye) die Risale-i Nur als diejenige entdeckt haben, die uns in der Endzeit (âhirzaman) den rechten Weg (hidayet) weist, wird durch diese Analyse (tahkikat) ihrer Ausdeutung (tevil) verständlich. Also liegt hier in zwei Punkten eine Verwechslung (iltibas) vor, die einer Ausdeutung (tevil) bedarf: Erstens: Die letzten beiden Aufgaben haben zwar in Anbetracht sämtlicher Hintergrundgegebenheiten (hakikat noktasi) nicht den Grad einer primären Aufgabe (vazife), jedoch erscheint in der Vorstellung (efkâr) aller, besonders der des einfachen Volkes (avam), und gerade in der Vorstellung der Politiker (ehl-i siyaset), und das vor allem in diesem Jahrhundert, also die Vorstellung (efkâr), mit Heeren (ordular) das mohammedanische Kalifattum (hilafet-i Muhammediye) und die islamische Einheit (ittihad-i İslâm) auf dem Antlitz der Erde (zemin yüzü) und so die islamische Herrschaft (saltanat-i İslâmiye) einzuführen (sürmek), tausendfach umfangreicher als die erste Aufgabe. Wenn diese Bezeichnung einem einzigen Mann zugeschrieben würde, so kommen diese beiden letzten Aufgaben wieder in Erinnerung, lassen einen Sinn für Politik (siyaset manasi) verspüren (ihsas), ja rufen sogar wieder einen Hauch (manasini) von Selbstgefälligkeit (hodfürusluk) in Erinnerung, ja zeigen selbst wieder Wünsche (arzular) nach Ruhm und Ehre (san ü seref), nach Ansehen (makamperestlik) und Geltung (söhretperestlik). Von alters her und bis heute behaupten (dava) viele leichtgläubige (safdil) Menschen, die nach hohen und höchsten Ämtern streben (makamperest): "Ich werde einmal der Mehdi sein." Zwar erscheint gewöhnlich (geliyor) in jedem Jahrhundert eine Art Mehdi, ein Erneuerer (müceddid), um die Menschen wieder auf den rechten Weg zu führen, und sie sind immer wieder gekommen (gelmis). Da jedoch jeder von ihnen nur eine dieser drei Aufgaben (vazife) in gewisser Hinsicht erfüllt hat, konnte keinem von ihnen der Titel "Großer Mehdi der Endzeit" zuerkannt werden. Zudem brachten einige Sachverständige (ehl-i vukuf) in Denizli während der Gerichtsverhandlung (mahkeme) - auf die Überzeugung (itikad) einiger Schüler (sakirdler) hinweisend - gegen mich vor: "Würde er einen Anspruch (dava) auf das Mehditum (mehdilik) erheben, würden ihm alle Schüler (sakirdler) ihren Glauben schenken (kabul)." Ich hatte aber zu ihnen gesagt: "Ich kann nicht wissen, ob ich aus der Familie (seyyid) des Propheten stamme. In heutiger Zeit ist diese Abstammung (nesiller) für mich gar nicht mehr nachweisbar. Im Gegensatz dazu wird aber diese Große Persönlichkeit (o büyük sahsi) der Endzeit (âhir zaman) sehr wohl aus der Familie des Propheten (Âl-i Beyt) stammen. Zwar habe ich im Geiste (manen) von dem Ehrwürdigen (Hazret) Ali, Gottes Wohlgefallen über ihn, als sein geistiges Kind (veled-i manevî) Unterricht über die Wahrheit (hakikat dersi) erhalten und da die Familie Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, im weitesten Sinne (manada) auch die wahrhaften Schüler des Lichtes (hakikî Nur sakirdleri) umfasst, kann so auch ich der Familie des Propheten (Âl-i Beyt) zugezählt werden. Da jedoch diese Zeit eine Zeit der Geistigen Körperschaften (sahs-i manevî) ist, lässt sich der Weg des Lichtes (Nur'un mesleginde) in gar keiner Weise mit Egoismus (benlik), mit Selbstsucht (sahsiyet) und Wunsch (arzu) nach persönlichem Rang und Ansehen (sahsî makamlar) vereinbaren. Ruhm und Ehre (san seref) für sich selbst erwerben zu wollen, passt nun ganz und gar nicht dazu. Da dies also dem Geheimnis der Wahrhaftigkeit (sirr-i ihlas) ganz und gar entgegengesetzt (muhalif) ist, bin ich Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), unendlich dankbar (hadsiz sükür), dass Er jede Art Selbstgefälligkeit von mir fernhält (begendirmemesi). Ich richte meine Augen nicht auf solche persönlichen (sahsî) und in hohem Grade (hadsiz derece) über meine Grenzen (haddim) hinausgehenden Ränge (makam). Ja, um die Reinheit des Lichtes (Nur'daki ihlas) nicht zu beflecken, weiß ich mich sehr wohl dazu gezwungen, auch auf die jenseitigen Ränge (uhrevî makamat) zu verzichten, würden sie mir angeboten werden." Das habe ich ihnen gesagt und diese Sachverständigen (ehl-i vukuf) haben dazu geschwiegen. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Herzlichen Glückwunsch an alle Nurdschus zu den segensreichen Festtagen und auch zu den Feiertagen der "Nur"-Schüler, die sich auf der großen Pilgerfahrt (Hadju'l-akbar) befinden, und aller Anhänger der "Nur" (Licht = Risale-i Nur), die auf Pilgerfahrt sind. Ebenso einen Glückwunsch zum Beginn des Festtages der islamischen Welt, an dem die großen Länder der islamischen Welt, wie Indien und Arabien, die seit langer Zeit unter kolonialer Verwaltung gestanden und ihre Selbstständigkeit verloren hatten, wieder zur islamischen Gemeinschaft hinzutreten. Ein islamischer Staat mit hundert Millionen Einwohnern zu beiden Seiten des indischen Subkontinents, ein anderer islamischer Staat auf der indonesischen Inselwelt mit weiteren mehr als hundert Millionen Einwohnern, und vier, fünf Regierungen in den arabischen Ländern, die sich als vereinigte Republiken zu einer arabischen Gemeinschaft zusammenfanden, die sie in dieser islamischen Einheit miteinander verbindet. Dies alles ist für uns während dieser Festtage eine wirklich gute Nachricht (müjde). Zweitens: Wie Re'fet Bey und Mustafa Oruc mir geschrieben haben, finden sich an der Frontseite dieses riesengroßen (Gebäudes) des Kriegsministeriums, das lange Zeit die Verwaltung des islamischen Heeres beherbergte und das später in das "Haus der Wissenschaften" (Daru-l'fünun) umgewandelt wurde, diese beiden bedeutungsvollen Ayat: اِنَّا فَتَحْنَالَكَ فَتْحًا مُبِينًا ٭ وَ يَنْصُرَكَ اللّٰهُ نَصْرًا عَزِيزًا { "Wir haben dir einen offenkundigen Sieg verliehen." (Sure 48, 1) - "Gott möchte dir damit mächtige Hilfe leisten." (Sure 38, 3)} Später wurden sie mit Marmorsteinen überdeckt, sodass diese lichtvollen (Nur) Ayat nun darunter verborgen sind. Jetzt wurden sie wieder freigelegt, was ein Zeichen für die Wiederzulassung (1980!) der (ursprünglich für den Qur'an entwickelten) arabischen Schriftzeichen ist, ein günstiger Umstand für das von der Risale-i Nur verfolgte Ziel (einer Erhaltung der osmanischen Sprache) und ein Hinweis darauf, daß diese Universität (das oben erwähnte Daru-l'fünun) in Zukunft eine "Nur"-Medresse (Schule der Risale-i Nur) werden wird. Genauso schrieben mir die (beiden) Ahmeds, Nurdschus aus Denizli, ein Zitat aus einem Werk von Bismarck, der ein berühmter Gelehrter und in seinen sozialen Ideen der Weitsichtigste unter den bedeutenden Denkern des 19. Jahrhunderts war. Und dieser große Bismarck sagt in seinem Werk: "Ich habe den Qur'an von jedem Gesichtspunkt her erforscht (tetkik). Ich sah in jedem seiner Worte große Weisheiten (hikmet). Es gibt kein vergleichbares Werk, das in der Lage wäre, die Menschheit zu leiten, und kann es niemals geben." Und er redet den Propheten direkt an, indem er sagt: "Oh Mohammed, ich bedauere es sehr, daß ich nicht zu deiner Zeit gelebt habe! Die Menschheit hat einmal eine so geniale und machtvolle (Persönlichkeit) wie dich schauen dürfen und wird sie danach nie wieder erleben." Bismarck Darunter hat er dann seine Unterschrift gesetzt. Da er jedoch aus diesem Gedanken (fikr) heraus die vorher offenbarten Schriften (Kütüb-ü Münzele) als verfälscht und ungültig geworden sehr weit herabgewürdigt hatte, sollte man diese Sätze besser nicht schreiben. Darum habe ich sie auch (entsprechend) angemerkt. Diese Persönlichkeit war eine der scharfsinnigsten und größten Philosophen des 19. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten Personen im politischen wie im soziologischen Gesellschaftsleben (itschtimaiyat-i bescheriye). Auch erhielt die islamische Welt in gewissem Grade ihre Unabhängigkeit (von den Kolonialmächten), die fremdländischen Regierungen begannen nach den Wahrheiten (haqq) des Qur'an zu suchen und im Westen (Amerika) wie im Nordwesten (Europa) entstanden bedeutende Strömungen (westlicher Philosophen) für den Qur'an. Des Weiteren sagte Carlayl, einer der bedeutendsten und bekanntesten Philosophen Amerikas, genau wie bereits Bismarck gesagt hatte: "Alle anderen Bücher können in keiner Weise dem Qur'an gleichkommen. Er ist das wahrhafte Wort (Gottes) und auf ihn müssen wir hören." Das war seine feste Überzeugung. Auch die Werke der Risale-i Nur haben überall (die Herzen) erobert und verbreiten sich weiter. Es ist ein gutes und bedeutendes Vorzeichen dafür, dass unter Ausländern viele (Leute) gleich Bismarck und Carlayl auftreten werden und dafür gibt es auch Hinweise. Als ein Festtagsgeschenk überreichen wir den Nurdschus diese Gedanken Bismarcks und fügen sie hier bei. Während ich noch den Brief betrachtete, den das unschuldige Kind (masum mahdum) des Friseurs Ali Osman, der zu den Helden von Inebolu gehört, mit seiner schönen Schrift geschrieben und gesendet hat, fiel mir spontan auf, dass in drei wichtigen Zentren des Lichts (Nur merkezi) drei Friseure in einer sich weitgehend ähnelnden Weise dem Licht (Nur'a hizmetleri) große Dienste erweisen, ja sogar jeder mit seinen Kindern für das Licht (Nur) arbeitet, was mich sehr gefreut (mesrur) hat. Der Friseur Burhan, der Friseur Hifzi und der Friseur Ali Osman sind ein jeder ein bedeutsamer Held des Lichtes (Nur). Möge Gott (Allah) sie mit ihren Frauen und Kindern und ihrer ganzen Familie (çoluk ve çocuk) im Diesseits und im Jenseits (dünyada ve âhirette) glücklich machen, âmîn! Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Den drei Schülern (sakird) der Medreset-üz Zehra, die zu drei Monaten einer leichten Freiheitsstrafe verurteilt wurden und der überaus ungerechten, völlig sinnlosen und kalten Wut des Richters (hâkimin) ausgesetzt sind, verkünden wir in der sicheren Überzeugung und kraft vieler Anzeichen die frohe Botschaft (müjde), dass gegenüber diesen Schülern (sakirdler) und ihren Helfern die Engel (melaikeler), die Geistwesen (ruhanîler) und Millionen künftiger Generationen (nesl-i âtî) wegen einer solchen, doch nur ganz kleinen Strafe, welche ihnen dieser Mann gegeben hat, und seiner sinnlosen Wut, jubeln und solche Schüler (sakirdler) beglückwünschen (tebrik), weil sie für sie ein Anlass dazu wird, sich vor Millionen Jahren Strafe (cezalar) in einem ewigen Gefängnis (haps-i ebedî) zu erretten, wohingegen solche Belästigungen (taciz) und Schikanen (tazib) noch nicht einmal die Bedeutung eines Mückenflügels haben, ja in ein Nichts hinabsinken, sie vielmehr mit Stolz und Freude (iftihar) erfüllen. In einer Zeit, in der die Zeitungen (ceride) schreiben, dass Fürst Bismarck, der vor einem Jahrhundert als der klügste (akilli), kritisch betrachtende (müdakkik), philosophisch denkende, regierende Herrscher (saltanatli hâkim) der Welt (dünya) verstanden (telakki) wird und obwohl er selbst ein Christ war, alle anderen Religionen und ihre Bücher für nichtig erklärt (hiçe indiren) und damit Mut (cür'et) genug zeigt, sie abzulehnen (inkâr), der überaus stolz (enaniyetli) und berühmt (söhretli) ist, sich vor dem Weisen (Hakîm) Qur'an durch seine eigene Unterschrift (imza) von ganzem Herzen (kuvvet) bestätigend (tasdik) verneigt (secde) und dabei seine Unbeugsamkeit (inad), seinen Stolz (enaniyet) und seine Glaubenslosigkeit aufgibt und so in der Tat der ganzen Welt (âlem) bekannt (ilân) gibt, dass er sich dem Qur'an hingibt (teslim), in einer Zeit, in der diese jetzige entsetzliche Regierung im Nordosten, {die bolschewistische Regierung in Moskau (A.d.Ü.)} die alle vom Himmel geoffenbarten Religionen (edyan-i semaviye) leugnet (inkâr), durch ihre Förderung (tesvik) einer Vielzahl von Muslimen, die in ihrem Bereich leben und die sie auf die Pilgerfahrt (hac) sendet, und auf diese Weise vor den Augen der islamischen Welt (âlem-i İslâm) ihre Glaubenslosigkeit, Hartnäckigkeit (inad) und Feindschaft (adavet) aufgibt und - als ob sie den Qur'an nicht länger mehr verleugnen kann - vor seiner Größe (azamet) eine Art Hingabe (teslimiyet) und Anteilnahme (dehalet) zu erkennen gibt, als wolle sie ausdrücken: "Ich {Moskau, Russland (A.d.Ü.)} erachte mehr als die Regierungen hier) {die türkische Regierung (A.d.Ü.)} den Qur'an für wichtig, und in dieser Hinsicht bleiben sie hinter mir zurück, weil sie nicht so viele Pilger (haci) senden können wie ich." Und das, obwohl doch die Regierung auch hier durch Gottes Heiligen Willen (mâsâallah) nun die Pilgerfahrt wieder vollständig erlauben will, wo doch in dieser Zeit die politische Propaganda eine derartige Bedeutung hat, sodass die Schüler des Lichtes (Nur sakirdleri) in der Medreset-üz Zehra die Wahrheiten (hakikat) des Qur'an, der ein Wunder in seiner Verkündigung ist (Mu'ciz-ül Beyan) und der für diese Welt ein solches Wesen (mahiyet) und diese Größe (azamet) in sich trägt, durch so wunderbare Abhandlungen (hârika risaleler), wie das "Zülfikâr" und den "Stab Mosis" (Asâ-yi Musa) seine Wunder (mu'cizeler) mit ihren Stiften verbreiten und so seine Bestätigung (tasdik) selbst für die verbohrtesten Atheisten unabdingbar (mecbur) machen, wobei in dieser Zeit ein Angriff (hücum) der Leute des Irrweges (ehl-i dalalet) in jedem Fall nicht nur wahrheitsliebende Menschen (ehl-i hakikat), sondern alle Geistwesen (ruhanîler), ja selbst die Engel (melekler) Tränen vergießen lässt und dabei auch noch die Erde und den Himmel (arz ve sema) darüber in Wut versetzt. Da nun die Tausend Exemplare des "Großen Zeichens" und alle Abhandlungen (Nur'un bütün risaleleri), die mit den alten Buchstaben herausgegeben wurden, nach zweijährigen Untersuchungen (tedkik) einstimmig freigegeben (beraet) und danach alle wieder zurückgegeben (umumu iade) wurden, würde nun eine erneute Verurteilung (suç) und Bestrafung (ceza) einer Vervielfältigung (teksir) dieser Abhandlungen, die genauso wie die bereits zurückgegebenen mit den alten Buchstaben gedruckt wurden, die Justizbehörden (adliyeler) nur noch lächerlich machen und zugleich auch noch die Ehre (seref) der Justiz (adalet) verletzen. Zweitens: Ich habe z.Zt. keinen Privatsekretär (hususî kâtib) und die anderen Sekretäre verstehen meine Aussprache (dil) nicht so gut. Zudem bin ich krank und kann nicht gut und flüssig (geç ve güç) schreiben. Dementgegen sind seit gestern wieder etwa zwanzig Briefe angekommen. Unter ihnen finden sich die Namen sehr vieler Brüder und Schwestern. Wir beglückwünschen (tebrik) sie alle (umum) zu den Festtagen (bayramlar) und heißen zugleich auch all diejenigen, die als Schüler (sakird) neu aufgenommen werden wollen, von ganzem Herzen und aus tiefster Seele (ruh u canim) unter uns wilkommen (kabul). Wir sagen auch zu all denjenigen, die sie bis dahin geführt haben: Möge Gott (Allah) mit ihnen zufrieden (razi) sein und möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), dem, was sie sich in ihrem Herzen (kalb) wünschen (muradlar) mögen, Seine Erfüllung (muvaffak) schenken. Drittens: Der schöne Brief von Sabri, der Kontaktperson des Lichtes (Nur santrali), der in die Briefsammlung (Lâhika) aufgenommen werden soll, die heiligen Dienste (kudsî hizmetleri) von Ali Osman und Çilingir Ali bei der Verbreitung der Lichter (Nurlarin nesrinde), die einflussreichen Aktivitäten (tesirli faaliyeti) von İbrahim Edhem in Balikesir und anderen Ortschaften (taraflar), auch dass durch seine rechte Leitung (irsad) viele in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) eintreten, ferner die Aktivität und die intensive Beziehung (siddetli alâkasi) von Ahmed Fuad in dem Umland (havalisi) von Eflani, wie auch Hasan Feyzi, und die Arbeit von Sabri aus Konya, und dass die jungen Schüler (genç mektebliler) in großer Zahl in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) eintreten, sowie die positiven Zuwendungen (hüsn-ü teveccühler) und bestätigenden Beziehungen (tasdikkârane münasebetleri) der Gelehrten (ulema) in Konya, vor allem des Verfassers (müfessir), Pilgers (haci) und Hocas Vehdi Efendi, ferner die aufrichtige und ernsthafte Beziehung (alâkadar) des Lehrers (muallim) Abdurrahman İhsan zu den Lichtern (Nurlar), wie er sich in seinem unterhaltsamen (hasbihal) Brief ausdrückt, dass ferner zwei, drei Männer, wie Osman, der Prediger (Vaiz) in Tavsanli in seinem Brief schreibt, sehr aufrichtig (samimi) und ernsthaft in die Schülerschaft des Lichtes (Nur sakirdlik) in vollendeter Hochachtung (kemal-i ciddiyet) eintreten, ferner durch die Bestätigung (tasdik) von Ali Osman und Halil İbrahim in den Dörfern von Egirdir viele aufrichtige (hâlis) Nurdschus ausgebildet werden, und dass Abdullah aus Araç in der (dârülfünunun) Universität in Ankara dem Licht bedeutsame Dienste (hizmet) leistet und von den jugendlichen Schülern (mekteb gençler) in Kastamonu als Allererster in den Kreis der Lichter (Nurlar) eingetreten ist und sich in Ankara um Vahdet, den Sohn von Abdurrahman, kümmert und sich darum bemüht, ihn zu beschützen (muhafaza), wie er in seinem Brief voller Glaube (imanli), fromm (dindarane) und voller Begeisterung (müjdekârane) mitteilt, dass es dort so viele Leser gibt, und daher die Anzahl der Exemplare in seiner Hand gar nicht (kâfi) ausreichen, dass er mit seinem Gefährten (arkadas) Mehmed aus Konya das Licht (Nur) unter den Jugendlichen verbreitet (nesretmeler), dass die Gebete (dualar) und seine Eindrücke (tavsifler) in dem schönen und aufrichtigen (samimi) Brief von Ali Akdag, der im Umland (taraf) von Aydin - wolle es Gott (insâallah)! - wie ein Ahmed Feyzi mit den Lichtern (nurlar) eng verbunden ist, dass er die Wirkungen (tesirler) des Lichtes verspürt, und dergleichen Briefe (fikralar) und Berichte (mealleri) haben uns und den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) überaus erfreut (mesrur) und wir nehmen sie an diesem Festtag (bayram) auch als ein großes geistiges Geschenk (manevî hediye) an. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), mit ihnen allen zufrieden sein. Sie sollen nicht enttäuscht sein, wenn ich nicht jedem Einzelnen extra einen persönlichen Brief schreiben kann. Den Brief, den Hüsrev für das Revisionsgericht (Mahkeme-i Temyiz) als Entwurf (lâyiha-i Temyiz) geschrieben hatte, akzeptiere (kabul) ich ohne Korrektur (hiç ilismeden). Ihr könnt diese Abschrift, die sich noch bei euch befindet, jetzt dem Revisionsgericht übersenden. Eine weitere Kopie, die sich auch noch bei euch befindet, könnt ihr in die Briefsammlung (Lâhika) einreihen, nachdem ihr die erste abgeschickt habt. Aufgrund des Briefes, den ich gerade erhalten habe, könnt ihr jetzt auch einen Preis (fiati) für den "Wegweiser für die Jugend" (Gençlik Rehberi) besser bestimmen als ich. Er soll jedoch nicht weniger als ein oder anderthalb Banknoten sein. Wir sagen tausendmal "Gott möge Hüsrev dafür segnen" (bârekâllah), dass er nun mit seinem Stift (kalem) das "Vierte Wort" abzuschreiben begonnen hat. Möge Gott ihm dabei Erfolg verleihen (muvaffak), âmîn! Als Antwort auf den Glückwunschbrief (tebrikler) von dem Friseur Hifzi, dem Helden von Safranbolu mit seinen beiden unschuldigen Nurdschu-Kindern (masum Nurdschu mahdumlar) Hüsnü, Yilmaz und von Ali Osman, dem Helden von İnebolu mit seinen beiden Nurdschu-Kindern (mahdumlar) zum Festtag (bayram), grüßen (selâm) wir sie und beten (dua) für ihren Erfolg (muvaffakiyetler). * * * Mein lieber getreuer Bruder Re'fet Bey! Erstens: Aufgrund einiger kleinerer Vorfälle (hâdiseler), mit denen man uns in Verbindung (münasebet) bringen will, wurde meinem Geist (ruh) nachdrücklich eingegeben (ihtar), euch den folgenden Sachverhalt (hakikat) zu erklären: Aufrichtige Schüler des Lichtes (Nurun has sakirdleri) wie ihr wissen mit Sicherheit, dass die Risale-i Nur kein Werkzeug (âlet) zu etwas sein kann und zu gar keinem Zweck (maksad) außer dem Wohlwollen Gottes (riza-yi İlahiye) als Mittel (vesile) dienen kann, als unmittelbar und vor allen anderen Dingen die Wahrheiten des Glaubens (iman hakikatlari) zu unterrichten (ders) und den Glauben der hilflosen Schwachen zu retten, die in Zweifel geraten sind. Zweitens: Da die größte Kraft (kuvvet) der Risale-i Nur gegenüber ihren so zahlreichen Gegnern die Wahrhaftigkeit (ihlas) ist und da sie für keinerlei weltliche (dunya) Angelegenheiten als Werkzeug gebraucht werden darf, kann sie sich auch nicht mit Strömungen beschäftigen, die sich leidenschaftlich für die Interessen ihrer Partei einsetzen und das besonders immer dann, wenn es um Fragen der Hohen Politik geht. Denn die politische Blindheit in den Parteien zerstört die Wahrhaftigkeit und lässt die Wahrheit (hakikat) in einem anderen Licht erscheinen. So ist denn auch der Grund dafür, dass ich seit dreißig Jahren die Politik aufgegeben habe der, dass ein angesehener (mubarek) Gelehrter aufgrund der politischen Blindheit, mit der er einer (bestimmten) politischen Strömung folgt, einen anderen bedeutenden und durchaus aufrichtigen Gelehrten, weil er der entgegengesetzten Ansicht ist, dermaßen beleidigte, dass er ihn einen Abtrünnigen (tekfir) nannte, während er gleichzeitig einen bekannten, vorlauten Unruhestifter (munafik) über die Maßen lobte und pries. Ich bin darüber aus tiefster Seele (ruh) erschrocken. Das heißt, wenn sich die leidenschaftliche Zuwendung zu einer (bestimmten) Partei bei einer politschen (Diskussion) Bahn bricht und dann zu derartigen sonderbaren Verirrungen (hata) führt, kann ich nur noch sagen: اَعُوذُ بِاللهِ مِنَ الشَّيْطَانِ وَالسِّيَاسَةِ {"Ich nehme meine Zuflucht zu Gott vor dem Teufel und der Politik."} Seit dieser Zeit habe ich mich von der Politik zurückgezogen. Diese Haltung (hal) aber hatte zur Folge, dass ich, wie ihr, meine Brüder, wisst, seit fünfundzwanzig Jahren eine Zeitung weder selbst gelesen habe, noch hat sie mir jemand vorgelesen; ich hatte auch gar kein Interesse daran. Auch nach dem (zweiten) Weltkrieg (1939-45) habe ich mich zehn Jahre lang nicht danach erkundigt, nichts darüber gewusst und mich auch gar nicht dafür interessiert. Und übrigens wisst ihr ja auch, dass ich während dieses zweiundzwanzigjährigen Exils, (verbunden mit) Gemeinheiten (jeglicher Art), von meiner Verteidigungsrede einmal abgesehen, niemals einen Antrag (müracaat) auf Hafterleichterung (istirahat) gestellt habe, um gar nicht erst mit dem Streit der Parteien um die Politik in Berührung zu kommen und um der Aufrichtigkeit (ihlas) im Dienste der Risale-i Nur nicht zu schaden. Und weiterhin wisst ihr, wie ich euch bereits aus dem Gefängnis geschrieben habe, dass ich den Herren, die über meine "todeswürdigen Verbrechen" (idam) zu Gericht sitzen und mich dabei (dauernd) schikanieren, falls sie denn ihren Glauben (iman) mit Hilfe der Risale-i Nur retten sollten - und dessen sollt ihr meine Zeugen (sahit) sein - nichts nachtragen (helal) werde. Damit aber die Aufrichtigkeit (ihlas) nicht in den politischen Querelen zu Schaden kommt, haben wir jede Berührung mit all den von innen oder außen kommenden stürmischen Ereignissen vermieden und so habe ich auch meine Brüder ermahnt, (in diesen Dingen) zurückhaltend zu sein. Ihr müsst wissen, dass ich, da ich ja (niemals) Almosen (sadaka) oder (sonstige) Hilfe angenommen habe, also auch auf dergleichen Hilfsgelder nicht zurückgreifen kann, (stets) meine Kleider und andere Gebrauchsgegenstände verkauft habe, um dann mit dem Geld die Bücher zu kaufen, die mir von meinen Brüdern geschrieben wurden. Damit sich kein weltlicher (dunya) Nutzen in die Reinheit und Aufrichtigkeit (ihlas) der Risale-i Nur einschleichen und auf diese Weise kein Schaden entstehen kann und damit sich die übrigen Brüder daran ein Beispiel (ibret) nehmen sollten, darf sie (niemals) zu irgendetwas als Mittel gebraucht werden. Für die wahrhaften Schüler des Lichtes (Nur) genügt das Licht (Nur). Sie sollen sich damit begnügen. Auf andere Ehren (scheref), auf geistige oder materielle Vorteile sollten sie ihre Augen nicht richten. Außerdem sollte man keine Streitgespräche, keine Wortgefechte und keine Diskussionen über Glaubensfragen (mesail-i dinîye) vom Zaun brechen, als wolle man Partei ergreifen, was doch nur zu Spannungen führt, sodass sich niemand gegen die Risale-i Nur provoziert fühlt. Ja, es stieg sogar einmal, mir selbst noch nicht einmal bewusst, in meinem Herzen vor Enttäuschung eine dermaßen heftige Wut auf, weil nämlich im selben Augenblick unser Bruder Mustafa Oruç mit irgendjemandem, ganz im Gegensatz zu seiner inneren Berufung (meslek) durch die Risale-i Nur, eine heiße Diskussion führte. Und ich hatte sogar den Wunsch, ihn von seinem so bedeutenden Rang (makam) zu stürzen, den er sich durch die Risale-i Nur erworben hatte. Dann aber tat es mir doch im Herzen leid. Dabei war er mir doch (so lieb wie mein Neffe) Abdurrahman! Warum denn nur hatte ich mich (so über ihn) aufgeregt? Später kam er dann an diesem Festtag (bayram) zu mir. Und Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), sei Dank, hörte er (an diesem Tag) eine ganz besonders wichtige Lektion und sah so seinen großen Fehler ein. Und so gestand er nun seinen Fehler, über den ich (damals) im gleichen Augenblick so wütend geworden war. Gebe Gott (Insâallah), dass er nun Buße tut und so wieder rein und gerettet wird. Vier, fünf Monate lang hat mir jemand eine Zeitung hierher geschickt. Danach erhielt ich die Mitteilung, dass sie mir auch weiterhin geschickt werden solle. Da aber meine Freunde hier meine Gewohnheit kennen, keine Zeitung und, außer der Risale-i Nur, kein Buch und keine Illustrierte anzunehmen, ich auch von der neumodischen Schrift keinen einzigen Buchstaben kenne, so zögerten sie auch nicht, sie mir, ohne weiter ein Wort darüber zu verlieren, gar nicht erst zu zeigen. Nun hat mir jemand den Brief eines Journalisten, der ein Freund und Landsmann von mir ist, gezeigt, von dem aber nur eine Seite an mich gerichtet ist. Man sagte mir dabei: Dieser Mann hat Ihnen schon seit langem eine Zeitung geschickt. Wir haben uns aber gescheut, es Ihnen zu sagen. Ich sagte ihnen: Bestellt dieser Person meinerseits viele Grüße (selam)! (Und sagt) meinem Freund, dass der alte Said, so wie er ihn noch in Erinnerung hat, sich inzwischen geändert hat. Er hat seine Beziehungen zur Welt (dunya) abgebrochen. Diese Person möge mir also nicht böse sein, wenn ich nun krank geworden bin und daher meinem Bruder auch nicht mehr selbst einen Brief schreiben kann. Hier nun allen unseren Freunden, besonders aber Hâfiz Emin und Hâfiz Fahreddin meine Grüße (selam) und zu den Fest- und Feiertagen nochmals Gottes Segen (tebrik)! * * * Bruder Ahmed Feyzi, der ein Rechtsanwalt der Risale-i Nur, ein Hasan Feyzi des Umlandes (havalisi) von Aydin und ein Hüsrev in dieser Umgebung (civar) ist, beweist (isbat) seit drei Jahren die Bestätigungen (tasdik) des Buches "Das bestätigende Siegel aus dem Verborgenen" (Sikke-i Tasdik-i Gaybî) mit Hunderten Hinweisen (isaret) auf die Risale-i Nur als eine vollständige und zuverlässige Quellenangabe (bürhan) aus den Hadithen und aus den Ayat, anhand der Übereinstimmung (muvafakatlar) ihrer Bedeutung (mana) und der Numerik die Geistige Körperschaft (sahs-i manevî) der Risale-i Nur, auf eine überaus starke Weise. Er schreibt einige Hinweise (isaret) aus den Hadithen, die der geistigen Körperschaft der Schüler des Lichtes (Nur sakirdleri), die der Repräsentant (mümessili) der geistigen Körperschaft der Risale-i Nur ist, gehören, dem Sprachrohr des Lichtes (Nur'un tercümani) zu. Die Wahrheit (hakikat) findet sich in Anbetracht dessen, dass das Sprachrohr (tercüman) {Ustadh Said Nursi, der Verfasser der Risale-i Nur (A.d.Ü.)} in gewissem Grade hinsichtlich der Verfassungsarbeiten (te'lif itibariyle) eine Art Repräsentant (mümessili) dieser geistigen Körperschaft ist. Ansonsten geht es über meine Grenzen hinaus und steht es mir auch gar nicht zu (haddim ve hakkim), dass ich ein Anlass (medar) für diesen heiligen Hinweis (kudsî isaret) sein könnte. Wie dem auch sei: mehr konnte ich dem Buch noch nicht entnehmen (tedkik). Doch möchte ich, insoweit Zeit und Krankheit es mir gestatten, die feinsinnige und eingehende Arbeit (ince tedkikati) dieses überaus intelligenten Bruders, die er in dreieinhalb Jahren geleistet hat, noch durcharbeiten (tedkik) und euch nach der Korrektur (ta'dil) zusenden, damit ihr sie entweder zum Anhang (zeyl) des Buches "Talismane" (Tilsimlar) oder in dem Band "Blitze" (Lem'alar) als ein Zeugnis (hüccet) für die Wahrhaftigkeit (hakkaniyet) der Risale-i Nur einreihen könnt. Als Dank für die Feigen, ein Segensgeschenk (incir teberrükü) dieses Bruders, des Rechtsanwaltes des Lichtes (Nur avukati) Ahmed Feyzi, sendet ihm in meinem Namen ein Exemplar von dem "Siegel aus dem Verborgenen" (Sikke-i Gaybiye), damit seine Feigen mich nicht noch krank machen. Denn in den letzten Tagen habe ich eine große Sicherheit anhand vieler Erfahrungen (tecrübeler) gewonnen, dass Geschenke (hediyeler) ohne Gegenleistung mich in jedem Fall krank werden lassen. Als Antwort auf den aufrichtigen (samimî) Brief, den sowohl die beiden segensreichen (mübarek) Ehefrauen dieses Bruders und seine verehrte (muhterem) Mutter, als auch seine Kinder mit den Namen Said und Nuri mir geschrieben haben, bete (dua) ich sowohl für sie als auch für ihre Kinder sehr viel. Die unschuldigen Kinder der verehrten, wahrhaft religiösen (hakikatli, muhterem dindar) Ehefrauen eines solchen heldenhaften Nurcus, die sie für den Dienst (Nurlar fedai ve hâdim) als Kämpfer und Diener zur Verfügung gestellt haben, akzeptieren (kabul) wir von ganzem Herzen und aus tiefster Seele (ruh u canim) im Kreis der unschuldigen Kinder. Mehmed Emin, Ali Akdag, Ahmed Feyzi und alle (umum) Brüder grüßen (selâm) wir und beten (dua) für sie. * * * بِاسْمِهِ سُبْحَانَهُ {"Im Namen dessen, der gepriesen sei."} Meine lieben getreuen Mitbrüder! Die so überaus segensreichen (mübarek) hundert Lira, die ich durch den Verkauf meiner nicht mehr gebrauchten Gegenstände (erzak) und Kleider bekommen habe, und das Gehalt (maas), das ich im Haus der Wissenschaften (Dâr-ül Hikmet) erhalten hatte, mit dem ich dann eine Pilgerfahrt (hac) machen wollte, übersende ich euch. Den Rest von meinem Ersparten (hisse-i erzakiye) der letzten zweiundzwanzig Jahre, der zehn Lira beträgt, übersende ich euch ebenfalls, weil auf diesem Schein ein Bild zu sehen ist. Diese segensreichen (mübarek) zehn Lira sind also der Preis (fiati) für das Buch "Blitze" (Lem'alar). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Unendlicher Dank sei (Gott) dafür, dass die Risale-i Nur von den beiden Wallfahrtsorten (Haremeyn-i Serifeyn) angenommen worden ist, wofür folgendes ein Zeichen ist: Der wackere Hafis Mustafa aus Denizli hatte in Istanbul (die Bücher) "Zülfikâr" (Alis Schwert) und "Asa-yi Musa" (Stab Mosis) und "Siracinnur" (Leuchte des Lichts), die den Gelehrten in Indien geschickt werden sollten, mit sich genommen, sie unterwegs einigen Pilgern (haci) vorgelesen, die mit ihm zusammen nach Medine-i Münevvere fuhren, und sie schließlich einer sehr berühmten gelehrten Persönlichkeit aus Kaschmir, der auch ausgezeichnet türkisch verstand, übergeben. Diese Person wusste das auch durchaus zu würdigen und versprach, (diese Bücher) einem Kreis indischer Gelehrter zu übersenden. So kamen die nach Medine-i Münevvere gesandten Bände sicher an den Ort ihrer Bestimmung und auch die übrigen Bände kamen sicher (selamet) an und so brachten mir die beiden jungen Leute, die auch Nurdschus sind und auch Pilger aus Afyon, die (auf ihrer Pilgerfahrt die Risale-i) Nur zusammen mit ihrem Werggefährten Hafis Mustafa aus Denizli gelesen hatten, sowie auch die anderen Pilger (haci) diese gute Nachricht. Dadurch erhielten wir die frohe Kunde, dass die Risale-i Nur auch im Ausland Ansehen und Anerkennung genießt. Von den drei Büchern, die an die Câmi-ül Ezher gesandt werden sollten, ist nur das "Zülfikâr" hiergeblieben. Wir konnten es nicht senden. Die anderen beiden sind aber bereits abgesandt worden. Der Sinn (hikmet) dessen ist der Folgende: Das "Zülfikâr" ist ein umfangreiches wissenschaftliches Lehrbuch (ilmî bir ders). Es an die Câmi-ül Ezher, welche die eigentliche große Medresse der islamischen Welt (âlem) ist, als Lehrbuch zu senden, wäre aber nicht angemessen (münasib). Außerdem könnte dem "Zülfikâr" dort wegen der Cholera in diesen Zeiten auf gar keinen Fall die nötige Aufmerksamkeit und das Interesse entgegengebracht werden (dikkat-i nazar), die es eigentlich verdient hätte. * * * Meine lieben getreuen Brüder! Erstens: Unserem Mitbruder Hâfiz Mustafa, der sich immer mit großem Mut (ehemmiyetli kahraman) für die Risale-i Nur einsetzt, sagen wir: Wie wunderbar hat Gott dies doch eingerichtet (Masâallah), dass er diese so bedeutenden Bände der Risale-i Nur nach dem Ehrenwerten Mekka (Mekke-i Mükerreme) mitgenommen und sie dort dem so berühmten indischen Gelehrten (âlim) Ahmed Ali Simsiriy anvertraut hat, mit der Zusicherung, dass er sie sowohl ins Urdu übersetzen als auch nach Indien schicken werde, und tausendmal Glück und Segen von Gott (Barekallah ve Es'adekâllah)! Möge sich die Medresetüz-Zehra {gemeint ist die Schülerschaft der Risale-i Nur. (A.d.Ü.)} mit diesem bedeutenden Gelehrten im Ehrenwerten Mekka (Mekke-i Mükerreme) in Verbindung (muhabere) setzen! Zweitens: Bei dem Ereignis (um das es sich hier handelt) haben wir erfahren, dass sie ein Korn aufgrund einer bloßen Verdächtigung zu vielen Kuppeln ausgebaut haben. Ein Hinweis darauf ist das Folgende: Auf den Befehl des Innenministers kam der Gouverneur (Vali) von Afyon mit seinem Polizei-Chef mitten in der Nacht hierher (nach Emirdag), und noch in der Nacht wollten sie in mein Zimmer eindringen. Da aber der Staatsanwalt (in Emirdag) dem nicht zustimmte, warteten sie da bis zum Morgen, beauftragten dann zwei unserer erbittertsten Gegner, die Tür aufzubrechen und stürmten so plötzlich in mein Zimmer. Und ferner, als ich noch am gleichen Tag (wie zu damaliger Zeit allgemein üblich) mit einer Droschke ausfuhr, flogen fünf Flugzeuge, da sie (ganz offensichtlich) meine Droschke kannten, in einer hier noch nie zuvor erlebten Weise, zwei, drei Mal im Tiefflug {(Anmerkung): Wir Nur-Schüler bezeugen in der Tat, dass sich diese Dinge ganz genauso abgespielt haben. Der Schneider Mustafa, Ismail, Mustafa, der Diener Nuri, Hayri, Halil.} über uns hinweg. Am nächsten Tag, während ich mit meiner Droschke in einer anderen Richtung fuhr, nämlich an einem Bach entlang, der (von Schatten spendenden Bäumen überdeckt) nur schwer einzusehen ist, umkreisten uns (abermals) fünf Flugzeuge im Tiefflug, so als suchten sie dort unten etwas. Und so verstanden wir denn, dass wir es waren, nach denen sie (da unten) suchten. Ein andermal kreisten genauso wie vorgestern wieder die gleichen fünf Flugzeuge über unserem Städtchen (kasaba); und sobald wir in unser Zimmer zurückkehrten, drehten auch sie wieder ab; was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass hier aus einem Korn gleich hundert Kuppeln gemacht wurden. Was diese sinnlosen Verdächtigungen betrifft, deretwegen man mich hier belästigt, so teilt der Regierung und dem (Amt) für Justiz in Isparta mit, dass ich ihnen meinen Dank und meine Anerkennung (tesekkür ve minnetdar) dafür (schulde), dass sie diese unerschrockenen Männer unserer Schülerschaft (Medreset-üz-Zehra) im Vergleich zu hier nur auf Stufe eins von zehn Stufen schmoren lassen, und dass ich ihnen alle diese Belästigungen verzeihe (helal), die sie mir (statt ihnen) zugefügt haben. Drittens: Bei dem diesmaligen Übel (musibet) betrachtete ich, wie immer, wieder die Gerechtigkeit der Vorhersehung (kaderin adaleti) und die Fülle (feyz) der Gnade Gottes (inayet-i İlahiye) und ich sah, dass die Provinz Kütahya, die im Vergleich mit anderen Provinzen (vilayet) gewissermaßen hinter dem Licht (Nur'dan) zurückgeblieben ist, jedoch dem Kreis des Lichtes (Nur dairesi) nahesteht, und ihre Justiz (adliye) und ihre Verwaltung (hükûmet) sich wie Denizli und Kastamonu mit der Risale-i Nur beschäftigt. Wie sehr sie auch hinsichtlich ihrer Auffassung (fikr) und ihrer Verpflichtung (vazife) gegen uns sein möge, wird ihr Herz (kalb), ihr Geist (ruh) aus der Risale-i Nur in jedem Fall hinsichtlich des Glaubens (iman) einen großen Nutzen (istifade) ziehen und auch die Nurdschus in der Tat einen großen Segen (sevab) erwerben lassen. In diesem Sinne wurde unsere Verhandlung in diese Provinz (vilayet) überstellt. Auch die Vorhersehung Gottes (Kader-i İlahî) gab mir einen zärtlichen Klaps (sefkat tokadi), weil ich aufgrund dessen, dass der Innenminister (dâhiliye vekili) aus Erzurum stammt und mein Landsmann war und auch der Gouverneur (Valisi) von Afyon, der aus Antalya stammt, mich bis jetzt nicht weiter belästigt hatte, einmal sagte: "Ich bin jetzt zwar frei (serbest) gesprochen, doch fand ich dort einen solchen einsichtsvollen Gouverneur (insafli bir vali), dass ich deshalb Emirdag nicht mehr verlassen will." Als Strafe (ceza) für diese Art Freude (sevinç) und meine Unvorsichtigkeit versetzte mir die Vorhersehung Gottes (kader-i İlahî) durch die Hände dieser beiden Männer eine Ohrfeige und handelte also gerecht (adalet). Der Gouverneur (Vali) von Afyon und der Direktor des Ordnungsamtes (emniyet müdürü) mit ihrem jeweiligen Ausschuss (hey'et) hier haben in Ankara über unsere Angelegenheit (mes'ele) geschrieben: "Es handelt sich in dieser Angelegenheit nicht etwa um eine Organisation (Cem'iyetçilik) oder um eine Ordensgemeinschaft (tarîkatçilik). Said Nursi hat aber zweihunderttausend Nurcu-Brüder, die auf sein Wort hin bereit sind, sich zu opfern (feda)." So haben sie, wenn auch in einer anderen Hinsicht, die Regierung geradezu in Panik (evham) versetzt. Es liegt denn in ihrem Schreiben für das Licht (Nur) und die Schüler des Lichtes (Nurcular) ein Vorteil (faide), für meine Person (sahsima) hingegen vielleicht ein Nachteil (ihtimal) darin. Die vorteilhafte Sichtweise ist die Folgende: Es muss doch unter so vielerlei schwierigen Umständen eine unerschütterliche eiserne Wahrheit (hakikat) geben, sodass sich so viele Gefolgsleute - zweihunderttausend opferbereite (feda) türkische Seelen (ruh) - für diese Wahrheit (hakikat) finden. In diesem Punkt können diejenigen, die noch im Glauben (iman) schwach sind, ihren Glauben stärken (kuvvet). So scheuen denn die Politiker (ehl-i siyaset) und diejenigen, die ihren Glauben bereits verloren haben, davor zurück, sie noch weiterhin zu belästigen und gehen nicht mehr so rasch zum Angriff über. Was den Nachteil für mich selbst betrifft, so besteht er darin, dass die Möglichkeit besteht, dass sie, um mich zu widerlegen, die Brüder von mir zu verjagen und unsere Bruderschaft (kardeslik) zu zerschlagen - Gott, der Gerechte, ist mein Schirm und meine Wehr (Cenab-i Hak Hâfiz'dir) - versuchen werden, mein Ansehen (ehemmiyetim) durch Verleumdungen und Anschuldigungen (iftiralar ve isnadlar), auf die selbst der Teufel (seytan) nicht kommen könnte, zu zerstören. Yusuf Ziya, der ein Mitglied der Kommission der Sachverständigen (ehl-i vukuf) und einer der Berater (müsavirler) im Amt für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Riyaseti) ist, und auch die Hocas dort bestellen bei uns eine komplette Sammlung (tamam bir takimi) der Risale-i Nur. Des Weiteren haben sie uns aufgrund einiger Abhandlungen, wie dem Dreißigsten Wort, das von den Atomen handelt, dem Anfang des ersten Kapitels über ein Atom im Zweiunddreißigsten Wort, der Anmerkung über "Hu" ("Er", Hüve Nüktesi) und dem Kapitel über das Atom (zerre) aus der Abhandlung über die Natur (Tabiat Risalesi), die wir durch Hasan Çaliskan zu ihnen gesandt hatten, respektvoll in der Art einer Bitte eine Antwort gesendet. Sie wollen sozusagen die Bedeutung (mana) von: وَاِنْ مِنْ شَيْءٍ اِلاَّ يُسَبِّحُ بِحَمْدِهِ {"Es gibt kein Ding, außer es preist Ihn mit Lob und Dank." (Sure 17, 44)} verstehen. Durch die mitgebrachten Abhandlungen wird nun diese Ayah verständlich und bringt zugleich die Materialisten (maddiyyunlar) zum Schweigen, die inzwischen begonnen haben, frei ihre Meinung zum Verderben (ifsad) aller auszustreuen. Said Nursî Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webmaster Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Teilen Geschrieben 30. Dezember 2024 Obwohl sie mich eigentlich von Gesetzes (kanun) wegen hätten verhören (ifade) müssen, haben sie mich doch nicht verhört. Ich erkläre (beyan) jetzt dennoch meine Aussage (ifade) vor der Geistigen Körperschaft (sahs-i manevî) * der Justiz (adliye) und dem Innenminister (dâhiliye vekili) zur Inkenntnisnahme (bera-yi malûmat): {* Ustadh Said Nursi vollzieht dies alles nur in seiner Vorstellung! (A.d.Ü.)} Einem Mann, der innerhalb der letzten vierzig Jahre diesem Land (vatan) und diesem Volk (millet) niemals einen Schaden zugefügt hat, sondern sehr viel Nützliches (menfaati) getan hat; der z.B. acht rebellierende (isyan) Bataillone während des Aufstandes (İhtilâli) vom März 1908 mit seiner Ansprache (nutuk) zum Gehorsam (itaat) brachte und damit viele Offiziere rettete; der im nationalen Widerstandskampf (harekât-i milliye) mit seiner Abhandlung "Sechs Schritte" (Hutuvat-i Sitte Risalesi) die Gelehrten (ulema), den Scheyhü-l'islâm und die Bewohner von Istanbul davor rettete, gegen die fremdländische Besatzungsmacht (isgal) Stellung (tarafdarlik) zu beziehen; der im ersten Weltkrieg opferbereit seinen Dienst versah, wozu ihm der verstorbene (merhum) Enver Pasa vielmals gratulierte und ihn lobte (takdir ve tahsin); gegen den drei fürchterliche Kommandeure es nicht wagten (cesaret), ihm etwas anzutun (ilismege), obwohl sie über ihn empört (hiddet) waren; obwohl ihn - aufgrund der Verleumdungen (iftiralar) der heimlichen Atheisten (zindiklar) - die Gesetze (kanun) dafür verantwortlich (mes'ul) machten, waren drei Gerichte (mahkeme) gegenüber der Wahrheit (hakikat), der er stets folgte, machtlos (maglub) und wagten (cesaret) es nicht, ihn zu verurteilen (mahkûmiyet); dessen Abhandlungen (risaleler) bei den Wissenschaftlern (ehl-i fen) und Gelehrten (ehl-i ilim) viel Lob (takdir) und große Anerkennung (tahsin) finden und der im Namen dieser Abhandlungen (risaleler) spricht, nur eine Stunde zuzuhören, ist in Anbetracht eurer Verpflichtung (vazife) geradezu unentbehrlich (elzem) und durchaus notwendig (vâcib). So beginne ich denn. Wir haben das Recht (hak) auf unserer Seite. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), uns nicht in eine Lage geraten lassen, in der wir gezwungen (mecbur) wären, unser Recht (hakk) mit Gewalt (kuvvet) durchzusetzen oder auf eine andere Weise zu suchen, âmîn! Da wir in den letzten zwanzig Jahren bereits hunderte Male erfahren haben, wie uns die Gnade Gottes (inayet-i Ilâhiyye) immer wieder beschützt und uns aus allen erdenklichen fürchterlichen Grausamkeiten errettet hat, dürfen wir völlig sicher sein, dass sie uns auch jetzt wieder vor diesen neuen, völlig sinnlosen und ganz und gar ungesetzlichen, fürchterlichen, böswilligen Grausamkeiten bewahren wird. Wenn wir dabei auch ein wenig Anstrengungen, Strapazen und Mühsal erfahren, wird uns doch als Lohn (sevab) dafür, tausendfach mehr als alle Mühsal, Gottes Erbarmen und Seine Güte (rahmet ve ihsan-i Ilâhiyye) zuteilwerden, wobei wir durch die Barmherzigkeit Gottes (Rahmet-i Ilâhiyye) zugleich die sehr große Hoffnung haben, dass dies alles im Glauben sehr vieler, hilfloser Leute des Glaubens (ehl-i imanin imanlari) als eine andere Form eines heiligen (kudsi) Dienstes gilt. Im Folgenden möchte ich nun erklären, dass das nachstehende Ereignis (hadith) auf zehnfache Weise ungesetzlich ist. Erstens: Obwohl doch die Risale-i Nur bereits vor drei Gerichtshöfen durch drei Sachverständigenkomitees, von sieben Ämtern in Ankara und durch die Hand ihrer Justizbeamten ganz genau untersucht und begutachtet worden war, wonach dann alle diese Abhandlungen freigegeben und zugleich auch Said und seine fünfundsiebzig Mitgefangenen übereinstimmend und ohne jede Gegenstimme freigesprochen worden waren, ohne auch nur für einen einzigen Tag eine Freiheitsstrafe erhalten zu haben, wurden (dennoch alle Bände der Risale-i Nur), als handle es sich hier um gemeine (staatsfeindliche) Schriften, erneut beschlagnahmt. In welchem Maße das gegen jedes Gesetz ist, kann sich jeder, der auch nur ein Fünkchen Verstand hat, selbst ausmalen. Zweitens: Wenn (Leute) bei einem Mann, der dreieinhalb Jahre nach seinem Freispruch in Emirdag isoliert und in der Fremde lebt, der seine Tür sowohl mit einem Schlüssel von außen abschließen lässt, als auch selbst noch zusätzlich von innen verriegelt und kaum einen von hundert Besuchern ohne einen dringenden Grund zu sich hereinlässt, der seine schriftstellerische Tätigkeit, mit der er seit zwanzig Jahren beschäftigt war, schließlich abbricht und nichts mehr weiter schreibt, aufgrund weltlicher (dunya), politischer Angelegenheiten Schloss und Riegel aufbrechen, um zu ihm gelangen zu können und dann am Ende ihrer "Hausdurchsuchung" doch weiter nichts anderes finden als sein arabisches Gebetbuch und am Kopfende (seines Bettes) ein paar Plakate, die über den Glauben (din) handeln, so wird ein jeder, der auch nur über einen Funken Verstand verfügt, verstehen können, in welchem Grade eine derartige Belästigung gesetzwidrig (hilâf-i kanun) ist! Drittens: (Wenn man also nun) bei einem Mann, dem das Gericht aufgrund von siebzig Zeugen bestätigt hat, dass er sich sieben Jahre lang nicht um den Zweiten Weltkrieg gekümmert oder allein schon aus Neugierde danach gefragt, sich danach schon seit zehn Jahren eben diese Haltung bewahrt, vielmehr schon seit fünfundzwanzig Jahren keine Zeitung mehr gelesen oder dergleichen gehört, ja stattdessen dreißig Jahre lang immer nur اَعُوذُ بِاللهِ مِنَ الشَّيْطَانِ وَالسِّيَاسَةِ {"Ich nehme meine Zuflucht zu Gott vor dem Teufel und der Politik."} gesagt hat und vor der Politik stets mit aller Macht geflohen ist, der nun schon seit zweiundzwanzig Jahren alle Arten von Schikanen zu erdulden hat, sodass er es schon gar nicht mehr wagt, die aufmerksamen Augen der Politiker auf sich zu lenken, und weil er endlich einmal seine Ruhe haben will, auch kein Gesuch bei der Regierung einreicht, (wenn man also nun bei einem solchen Mann), so als handle es sich hier um gemeingefährliche politische Intrigen (und einen hinterhältigen Ränkespieler), den Ort seines Aufenthaltes erstürmt, an dem er seine Verbannung (inzivagâh) zubringt und ihn so mit seinem Leben (ruh) in eine beispiellose Bedrängnis versetzt, wie soll das denn nun mit dem "Gesetz" übereinstimmen? Jeder, der in seiner Seele (vicdan) auch nur einen Hauch (von Gefühl) verspürt, wird dies nachempfinden können. Viertens: Obwohl nach einer sechsmonatigen Untersuchung vor dem Gerichtshof in Eskischehir, aufgrund der Befürchtung und unter dem Vorwand der Errichtung und Führung einer Ordensgemeinschaft (tarikat), und obwohl der große Führer (Kemal Pascha), weil er ja einen persönlichen Groll gegen (Ustadh) hegte und deshalb einige Justizbeamte gegen ihn aufgehetzt hatte, haben sie uns dennoch, was sowohl die Errichtung und Führung einer Ordensgemeinschaft (tarikat) als auch die Risale-i Nur betrifft, freigesprochen und lediglich die Abhandlung über die "Verhüllung der Frau", (Tesettür Risalesi), welche ja nur ein kleiner Abschnitt der Risale-i Nur ist, als Vorwand dazu verwandt, nicht etwa nach dem Gesetz, sondern lediglich aufgrund persönlicher Überzeugung (kanaat-i vicdaniye) fünf oder zehn Schüler von insgesamt hundertundzwanzig Schülern zu sechs Monaten Freiheitsstrafe zu verurteilen, wovon sie vier Monate in Untersuchungshaft und daran anschließend noch weitere anderthalb Monate Haftstrafe verbüßt haben. Trotzdem wurden sie zehn Jahre später durch den Gerichtshof in Denizli abermals wegen Errichtung und Führung einer Ordensgemeinschaft (tarikat) zu neun Monaten Haft (verurteilt). Anhand ähnlicher vorgeschobener Gründe wurden nun auch alle seine "Briefe" (Mektubat) und alles, was er in den letzten zwanzig Jahren geschrieben hatte, Stück für Stück untersucht. Doch obwohl selbst der Gerichtshof für Kapitalverbrechen in Ankara, dem man fünf Kisten voller Bücher zugesandt hatte, nachdem die Gerichtshöfe in Ankara und Denizli alle diese Briefe und Bücher zwei Jahre lang haargenau unter die Lupe genommen hatten und alle diese Gerichtshöfe alle diese Bücher und Briefe hinsichtlich (des Vorwurfs) der Errichtung und Führung einer Ordensgemeinschaft (tarikat) und anderer ähnlich vorgeschobener Gründe frei gegeben und ihren Besitzern unbeanstandet wieder ausgehändigt hatten, wonach Said und seine Gefährten (arkadas) wieder freigesprochen wurden, behielt man ihn dennoch (unter dem Verdacht), eine politische Organisation zu leiten, weiterhin im Auge, ja beschuldigte ihn (auch weiterhin), in der Politik durch die Errichtung und Führung einer Ordensgemeinschaft (tarikat) seine Ränke (gegen die Regierung) zu schmieden. Wenn es also bei diesem Punkt, den die Justizbeamten gegen ihn anführen, (wieder einmal um eine politische) Vereinigung geht, so vermag nun jeder, der noch nicht (seine Fähigkeit), gerecht und menschlich zu empfinden, verloren hat, zu erkennen, wie sehr (dies alles) gegen das "Gesetz" ist! Fünftens: Einen Mann ganz im Gegensatz zu seiner Haltung (hal), die er sich in den letzten zwanzig, dreißig Jahren seines Lebens zum Prinzip gemacht hatte, sodass sie für ihn zu seinem Weg und der Wahrheit seines Lebens (hakikî meslek ve mesreb) geworden war, in einer Nacht- und Nebel-Aktion zu überfallen, als habe er sich in irgendeiner Weise verdächtig gemacht, ist ein Vorfall, dem der folgende Sachverhalt zugrunde liegt: In Anbetracht jener Liebe (sefkat), die die Grundlage des Weges ist, den uns die Risale-i Nur weist (Risale-i Nur mesleginin esasi), kann ich, um dabei nicht noch einen Unschuldigen zu verletzen, auch den Übeltätern, die mich hier quälen, kein Leid zufügen, ja sie noch nicht einmal verfluchen. Ja, obwohl ich in der Tat auf diese boshaften, ja, selbst glaubenslosen Sünder, die mich in ihrer Wut auf das äußerste peinigten, richtig wütend war, verbietet gerade diese Liebe (sefkat) es mir, massiv darauf zu reagieren, oder sie auch nur zu verfluchen. Denn um solch bedauernswerte alte Leute, wie den Vater oder die Mutter von diesem grausamen Tyrannen, oder solch Unschuldige, wie seine Kinder, davor zu bewahren, von einem derartigen physischen oder psychischen Schlag mitbetroffen zu werden, möchte ich diesem grausamen Tyrannen kein Leid zufügen, ja ich könnte ihm sogar verzeihen (helal). Es ist also das Geheimnis einer solchen Liebe (sirr-i sefkat), dass ich, so wie ich selbst nie und in gar keiner Weise die allgemeine Ruhe und Ordnung störe, dies auch immer allen Gefährten (arkadas) eindringlich ans Herz gelegt habe, sodass einige der recht und billig denkenden Polizeibeamten in drei Provinzen mir gegenüber gestanden haben: "Diese Nurdschus sind ihrer Gesinnung (manevi) nach selbst Polizeibeamte, indem sie auch selbst diese allgemeine Ruhe und Ordnung aufrechterhalten." Obwohl sie dies so gesagt haben und Tausende von Zeugen und mein eigenes Leben diese Tatsache seit zwanzig Jahren bestätigen, auch die Polizei selbst bestätigt und bekräftigt, dass sie unter Tausenden von Schülern nicht einen einzigen Vorfall zu vermelden hatten, haben trotzdem gewissenlose Kerle das Zimmer dieses armen Mannes gestürmt, ihn belästigt und beleidigt, als wäre er der gewissenlose, ungezügelte Anführer einer revolutionären Bande und haben, nachdem sie in seinem Zimmer nichts weiter finden konnten, sogar sein Gebetbuch und die Plakate über dem Kopfende (seines Bettes) beschlagnahmt, als handele es sich dabei um die Dokumente einer Straftat und der Mann hätte hundert Verbrechen begangen. Ja, welches "Gesetz" in aller Welt könnte etwa dergleichen erlauben? Sechstens: Wenn ein Mann, der heute vor dreißig Jahren durch die Gnade Gottes des Gerechten (Cenab-i Hakkin inayeti) und mit dem Segen des Qu'rans in grenzenloser Dankbarkeit verstanden hat, wie heillos, sinnlos und nutzlos der vergängliche Ruhm und die Ehre dieser Welt (dunya), die selbstgefällige (enaniyet) Wichtigtuerei und Prahlsucht ist, und wenn er seit dieser Zeit mit ganzer Kraft gegen seine eigenwillige Seele (nefs-i emmare) ankämpft, um seine Ichsucht (benlik) aufzugeben, und sich (stattdessen), soweit ihm das möglich ist, darum bemüht, alles Unechte und (jede Art von) Verstellung von sich abzulegen und in aller Bescheidenheit (zu leben), was (auch all) die Leute, die ihm dienen und freundschaftlich (arkadas) mit ihm verkehren, absolut sicher wissen und auch bezeugen können, (wenn er also schon) seit zwanzig Jahren im Gegensatz zu all dem dieses übersteigerte Wohlwollen, das ihm ein jeder entgegenbringt, und die Zuwendung aller, den Lobpreis für seine Person, wenn sie ihm einen hohen geistigen Rang (makam) zuerkennen, mit aller Macht flieht, wenn er darüber hinaus selbst noch das Wohlwollen seiner engsten Mitbrüder zurückweist und seine aufrichtigen Mitbrüder (auf diese Weise) kränkt, wenn er auch in seinen Briefen, die er ihnen als Antwort schreibt, alles Lob und jedes übertriebene Wohlwollen, das sie ihm in ihren Briefen entgegenbringen, zurückweist, alle Ehrerbietung (fazilet) und Wertschätzung ablehnt und stattdessen alle Ehrerbietung (fazilet) allein der Risale-i Nur, die ein Kommentar zum Qur'an ist, und damit indirekt auch der geistigen Körperschaft ihrer Schüler zuweist, als deren einfacher Diener er sich versteht, so beweist dies alles mit Sicherheit, dass er sich nicht darum bemüht, immer und überall willkommen zu sein, es nicht will, es vielmehr ablehnt, obwohl selbst einige Freunde ganz ohne sein Einverständnis in weit entfernten Orten sich ganz besonders wohlwollend über ihn äußern, ihn in den Himmel heben und ihm einen besonderen Rang (makam) zuerkennen, und wenn auch ein ihm völlig unbekannter Hodscha aus der Umgebung von Kütahya das eine oder andere Wort in dieser Richtung geäußert hat: welches "Gesetz" kann (diese Worte) zum Gegenstand einer Anklage (medar-i mesuliyet) machen, um so in das Zimmer einzudringen, in dem ein alter, hilfloser, kranker Greis ein Einsiedlerleben in der Fremde führt, und den Beamten (zu erlauben), Schloß und Riegel aufzubrechen, eine Hausdurchsuchung bei ihm durchzuführen, als habe er ein Kapitalverbrechen begangen, wobei sie dann als Vorwand nichts weiter finden konnten als sein Gebetbuch und einige Plakate (die den Islam betreffen). Ja, kann es denn auf dieser Welt irgendein "Gesetz" geben oder eine Politik, die derartige Übergriffe zulässt? Siebtens: Obwohl in heutiger Zeit im Inland - und im Ausland genauso viele - (allerlei) Aufegung hervorrufende, politische Strömungen an der Tagesordnung sind, schrieb er an seine Gefährten (arkadas), anstelle daraus zur Gänze seinen Nutzen zu ziehen, d.h. den Boden dafür zu bereiten, Tausende von Diplomaten für sich zu gewinnen statt einiger weniger Gefährten (arkadas), nur um sich nicht in die politischen Angelegenheiten einzumischen, die Wahrhaftigkeit (ihlas) nicht zu verletzen, die Aufmerksamkeit der Regierung nicht auf sich zu lenken und sich mit weltlichen Dingen (dunya) nicht zu beschäftigen: "Gebt acht, dass ihr euch nicht von derartigen Strömungen mit fortreißen lasst, nicht in (das Geschäft) mit der Politik eintretet und die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht stört!" Doch auch nachdem er dies gesagt hatte, und obwohl die beiden politischen Strömungen (die Volkspartei und die demokratische Partei) ihm wegen seiner zögerlichen Haltung das Leben schwer machten, die alte (Volkspartei) wegen ihres Misstrauens ihm gegenüber und die neue (demokratische Partei) mit der Begründung: "Er hilft uns nicht.", viel Sorge machten, kümmerte er sich auch weiterhin nicht um die Angelegenheiten der Leute in dieser Welt (ehl-i dünyanin dünyalarina), sondern beschäftigte sich stattdessen mit den Dingen in jener Welt (ahira). Einen solch Hilflosen in seiner Beschäftigung mit der jenseitigen Welt (ahira) zu belästigen, ja welches Gesetz erlaubt denn so etwas? Und wenn schon die Verbreitung der Bücher der Atheisten, welche doch für das Land, das Volk und die guten Sitten sehr gefährlich sind, die Veröffentlichungen der Kommunisten dem Gesetz der Freiheit entsprechend aber dennoch nicht behindert werden, wie ist es dann überhaupt möglich, wo doch einige Bände der Risale-i Nur, wie das "Zülfikâr" und der "Stab Mosis" (Asa-yi Musa), in denen drei Gerichte überhaupt nichts finden konnten, was ein Grund zur Anklage (medar-i mes'uliyet) hätte sein können, die aber seit zwanzig Jahren dazu beitragen, das gesellschaftliche Leben des Volkes, seine Sicherheit und Ordnung im Lande und seine guten Sitten zu festigen und bei der Erneuerung und Stärkung der Bruderschaft der islamischen Welt mit ihm und der Freundschaft mit ihm, welche Stützpfeiler und ein wahrer Halt für das Volk sind, wirksam zu unterstützen, wobei die Gelehrten (ulema) des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (diese Werke) im Auftrag des Innenministeriums drei Monate lang untersucht haben, in der Absicht die kritischen Punkte darin herauszufinden, jedoch nichts darin gefunden haben, was zu kritisieren gewesen wäre, vielmehr den Wert (dieser Werke) voll und ganz zu schätzen wussten und sagten, dass dies ein "wertvolles Werk" sei, worauf es in die Bibliothek des Amtes für Religiöse Angelegenheiten aufgenommen wurde, wie ist es dann überhaupt möglich, sie als gefährliche Dokumente zu beschlagnahmen und sie den Händen des Gerichtes zu überstellen, und könnte es denn überhaupt ein derartiges Gesetz geben, und könnte denn überhaupt eine Überzeugung, ein vernunftgemäßer Gedankengang etwas Derartiges zulassen? Achtens: Gegen einen Mann, der - obwohl man ihn nach zwanzigjähriger, qualvoller, (noch dazu) unbegründeter Verbannung wieder freigelassen hatte, nicht zurückging in das Land, in dem er geboren wurde und wo er Tausende Verwandte und Freunde hat, sondern es vorzog, in der Fremde zu bleiben, wo es niemanden gab, den er gekannt hätte, um so jede Berührung mit der Welt (dunya), dem gesellschaftlichen wie dem politischen Leben zu vermeiden - es vorzog, auf das besonders verdienstvolle Gebet mit der Gemeinschaft in der Moschee zu verzichten und stattdessen allein in seinem Zimmer zu sitzen, d.h., jenen Seelenzustand (hâlet-i ruhiye) auf sich nahm, in dem er sich z.B. vor der Verehrung durch die Leute zurückzog, dem Zeugnis seines Lebens in den letzten zwanzig Jahren, bestätigt von hunderttausenden ehrenwerter türkischer Persönlichkeiten, entsprechend einen frommen, gläubigen Türken vielen abständig gewordenen Kurden vorzog, ja sogar vor Gericht versicherte, einen türkischen Mitbruder, wie Hafis Ali mit seinem starken Glauben nicht gegen hundert Kurden tauschen zu wollen, gegen einen solchen Mann, der - insoweit dies nicht notwendig ist - nicht mit (anderen) Leuten zusammenkommt, weil er ihren Respekt und ihre Ehrerbietung nicht annehmen will, weswegen er auch nicht in die Moschee geht, sich jedoch seit vierzig Jahren mit aller Kraft und mit all seinen Werken für die Bruderschaft im Islam und die gegenseitige Liebe (muhabbet) der Muslime einsetzt und der sich selbst einem ernstzunehmenden Feind gegenüber nicht ablehnend verhält, ja sich noch nicht einmal mit ihm beschäftigt, ihn auch nicht verflucht, gegen einen solchen Mann mit einem ganz offiziellen Propagandaorgan (resmî lisan) vorzugehen, nur um ihn damit zu ärgern und seinen Freunden zu sagen: "Er ist ein Kurde, ihr aber seid Türken, er ist ein Schafi, ihr aber seid Hanefi", nur um sie von ihm abzuschrecken, Leute von ihm abzuschrecken, damit sie sich von ihm zurückziehen sollen: was für eine Sache ist das, ja welches "Gesetz" kann das sein, das so etwas erlaubt? Neuntens: Ist von großer, ja überwältigender Bedeutung. {(Anmerkung): Unter den islamischen Regierungen (hükûmetler) leben Christen und Juden und auch unter den christlichen und anderen Regierungen (Mecusi hükûmetler) leben Muslime, was zeigt, dass die Gegner (muhalifler), welche die öffentliche Sicherheit (asayis) und Ordnung (idare) nicht aktiv stören, selbst auch nicht belästigt werden. Außerdem kann eine bloße Wahrscheinlichkeit (imkânat) noch kein Grund sein, jemanden dafür zur Verantwortung (medar-i mes'uliyet) zu ziehen, da ja bei jedem Menschen die Wahrscheinlichkeit angenommen werden könnte, dass er vielleicht einen anderen Menschen töten wird. Dann müsste (lâzim) man nämlich jeden aufgrund dieser Möglichkeit (imkânat) vor Gericht (mahkeme) stellen.} Da (dieser Punkt jedoch) die Politik berührt, schweige ich darüber. Neuntens: Auch dies ist ein Angriff, den überhaupt kein Gesetz erlaubt und der gar keiner Sache dienlich ist, vielmehr nur aus sinnlosen Verdächtigungen besteht, die ein Korn zu einer Kuppel aufbauen, auf die sich dann überhaupt kein Gesetz mehr anwenden lässt. Da wir aber unserer Berufung (meslek) entsprechend nicht weiter darauf schauen dürfen, um nicht (auf diese Weise wieder) mit der Politik in Berührung zu kommen, schweigen wir davon weiter und sagen somit über derartige in zehnfacher Hinsicht gesetzlose Handlungen nur: حَسْبُنَا اللّٰهُ وَنِعْمَ الْوَكِيلُ {"Gott genügt uns und ist unser bester Sachwalter!" (Sure 3, 173)} Said Nursî * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Gott, dem Gerechten (Cenab-i Hakk), sei unendlicher Dank (sükür), dass dieser jüngste Angriff (taarruz) und auch dieser überaus umfassende und dieses Mal auf einem besonderen Argwohn (evham) beruhende Angriff (taarruz) von hundert zu eins herabgemindert war. Gestern hatten sie mich vor Gericht (mahkeme) vier Stunden lang verhört (ifade). Ich habe euch wieder nach Inhalt und Darstellung (izahat) mit derselben Aussage (ifade) geantwortet, die ich euch bereits vorher geschickt hatte. Gott (Allah) möge mit der Justiz (Adliye) in Isparta sehr zufrieden sein (razi olsun), weil der uns hierher zugesandte Hinweis (is'ar) zu unseren Gunsten (lehimize) uns sehr geholfen (yardim) hat. Anderenfalls hätten wir noch erhebliche Schwierigkeiten (zahmet) bekommen, wenn es auch hier den gleichen Argwohn (evham) gäbe wie in Afyon und auch hier einige Beamte (resmîler) unseren verborgenen Feinden geholfen (yardimlar) hätten. Unser Qur'an-Exemplar, das sie in Beschlag (müsadere) genommen haben, sollen sie an den Vorsitzenden des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Reisi') gesandt haben. Daraufhin haben wir die beiden Abschnitte (cüz), die wir nach Istanbul gesandt hatten, zusammen mit dem ersten Abschnitt (cüz) und einem beigefügten Brief auch an den Vorsitzenden des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Reisi') gesandt. Darin haben wir geschrieben: "Wir bemühen uns darum, diese Abschnitte nach dem Offset-Verfahren drucken zu lassen und hoffen, dafür die Zustimmung (tensib) und Unterstützung (muavenet) des Vorsitzenden des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet Reisi') zu erhalten." Eine der sehr vielen sinnlosen (manasiz) Fragen, die sie mir diesmal wieder vor Gericht (mahkeme) gestellt haben, war auch die Frage: "Wovon lebst du?" Ich habe gesagt: "Vom Segen der Sparsamkeit (iktisad)." Ein Mann, der schon einmal während des Ramadans in Isparta von einem Laib Brot, einem Kilo Joghurt im Beutel und einem Kilo Reis gelebt hat, erniedrigt (tenezzül) sich nicht um der irdischen (dünya) Dinge willen und ist auch nicht gezwungen (mecbur), für seinen Lebensunterhalt (maiset) Geschenke (hediye) anzunehmen (kabul). * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Erstens: Wir beglückwünschen (tebrik) euch von ganzem Herzen und aus tiefster Seele (ruh u canim) zu eurem Erfolg (muvaffakiyet), zu eurer Ausdauer (sebat) und auch dazu, dass ihr jetzt das Neunundzwanzigste Wort auf Matrize übertragt und dabei besonders auf diese wunderbare (keramet) symmetrische Übereinstimmung der Buchstaben achtet (muhafaza), ohne eurer Arbeit überdrüssig zu werden. Zweitens: Vier Stunden lang haben sie mich diesmal verhört (ifade), was mich wieder maßlos aufgeregt (sikinti) hat. Im gleichen Rahmen und nur zehn Stunden später ging plötzlich das Gebäude der Behörde für Unterricht und Erziehung (maarif) in Flammen auf und verursachte dadurch einen Schaden von zwei Millionen, was zeigte, dass die Risale-i Nur der Schalter (vesile) ist, der uns solche Unglücksfälle (belalar) vom Leibe (def'ine) hält. Denn dort, wo die Lichter (Nurlar) angegriffen (hücum) werden, da bricht sich auch das Unglück (bela') Bahn und findet seinen Weg. Drittens: Wir haben eine Woche lang darauf gewartet, euch diesen obigen Abschnitt zu senden, in dem über das Feuer als einer Wundertat (keramet) der Risale-i Nur berichtet wurde. Denn wegen ihres außerordentlichen Misstrauens (evham) wurden die Postämter besonders kontrolliert (dikkat), weswegen wir ihn nicht per Post senden konnten. Wir machen uns auch Sorgen (merak) wegen eurer jetzigen tatsächlichen Situation (hakikî vaziyet) vor Gericht (mahkeme). Bruder Burhan schreibt, dass er ein kleines Problem (musibet) hat. Worum geht es denn da? Wir machen uns deswegen natürlich Sorgen. Möge Gott, der Gerechte (Cenab-i Hakk), es ihm abnehmen. Über die Briefe sowohl von Re'fet Bey, als auch von Abdullah Çavus habe ich mich sehr gefreut (memnun). Ich sende ihnen meine herzlichen Grüße (hususan selâm) und grüße auch euch alle (umuma selâm). Euer Bruder Said Nursî * * * Ein Anhang, den ich unbedingt noch zu dem Gesuch (istidanin zeyli) an den Staatspräsidenten (Reisi cumhur) schreiben musste (mecbur). Der wahre und eigentliche Grund (en esasli sebeb) all dieser gehässigen (garazkârlar) Angreifer (hücum): Sie versuchen wegen ihrer Freundschaft (dostluk) und dieser Vetternwirtschaft (tarafgirlik) mit Mustafa Kemal mich am Boden zu zerstören. Ich sage jedoch diesen Gehässigen: Über einen solchen Mann, der schon längst gestorben, begraben und aus der Welt (dünya) gegangen und dessen Verbindung mit der Regierung (hükûmet) bereits abgeschnitten ist, habe ich bereits vor dreißig Jahren entsprechend einer Voraussage einer Heiligen (serif) Hadith gesagt, dass ein solcher Mann, der dem Qur'an schadet, einmal erscheinen wird; und inzwischen hat die Zeit bereits gezeigt, dass dieser Mann Mustafa Kemal ist. Da ich aber nun die Ehre (seref) und den Sieg (zafer) eines heldenmütigen Heeres, das seit fünfhundert Jahren durch seinen Heldenmut und seine Rechtschaffenheit (hakperestlik) die ganze Welt (dünya) herausforderte, nicht Mustafa Kemal zuschreibe, was anderenfalls der Wahrheit zuwiderlaufen (hilaf-i hakikat) würde, quälen mich (tazib) seine gehässigen Freunde (garazkâr dostlari) seit zwanzig Jahren mit ihren Vorwänden (bahaneler). Wie ich bereits vor dem Gericht bewiesen (isbat) habe, werden "Ehren (Serefler), gute Werke (müsbet hayirlar), materielle und geistige (maddî-manevî) Beute (ganîmet) dem Heer und der Gemeinschaft (cemaat) zugeschrieben und zugeteilt; Fehler und Mängel und alle Misserfolge (menfî icraat) werden hingegen in der Tat der Führungsmacht (basa) und ihrem Anführer (reise) angelastet." Aufgrund dieser allgemein anerkannten Regel (kaide-i hakikat) dürfen die Siege (zaferler) und alle Ehren (serefler) des heldenmütigen Heeres, seiner Soldaten und mutigen Offiziere (cesur zabitler), welche die Soldaten befehligt haben, nicht Mustafa Kemal zugeschrieben werden, vielmehr werden ihm nur die Fehler und Mängel (kusurlar, hatalar) zugeschrieben. Diejenigen, die mich beschuldigen (ittiham), ihn auf diese Weise nicht zu lieben (sevmemek), beschuldige ich meinerseits, dass sie das heldenmütige Heer nicht lieben und seine Ehre (serefler) missachten. Ich betrachte sie daher als Volksverräter (hain-i millet). Diesen Sachverhalt (hakikat), so wie ich ihn vor dem Gericht (mahkeme) bewiesen (isbat) habe, bin ich bereit, in gleicher Weise auch seinen verbohrten Freunden (muannid dostlari) zu beweisen (isbat). Ich liebe (severim) diese Millionen Soldaten und Offiziere (efrad ve zabitler) des kämpferischen Heeres (bahadir ordusu) dieses segensreichen Volkes (mübarek millet). Meinen Respekt (hürmetler) ihnen gegenüber und ihr Ansehen (haysiyetler) versuche ich - soweit ich kann - aufrechtzuerhalten (muhafaza). Die mir gegenüber so gehässigen Gegner (garazkâr muarizlar) begehen aus ihrer Liebe (sevmek) zu diesem einen einzigen Mann den Millionen Soldaten (efrad) gegenüber geistig (mânen) einen Verrat (ihanet), ja hegen sogar eine Feindschaft (adavet) gegen sie. Wir haben anhand vieler Anzeichen (emareler) erkannt, dass diejenigen, die mich angreifen (hücum), sich in der Tat durch meine Einwände (itiraz) gegenüber Mustafa Kemal provoziert fühlen (tahrik), und weil ich ja ihm gegenüber nicht freundlich (dost) gesonnen bin. Alle anderen Gründe sind dagegen nur ein Vorwand (bahane). Ich sehe mich deshalb dazu gezwungen (mecbur), meinen Gegnern (muarizlar) Folgendes zu sagen: Mustafa Kemal lud mich nach Ankara ein, weil er mir eine Gunst (taltif) erweisen wollte, indem er mich zum öffentlichen Prediger für sämtliche Ostprovinzen (vilayat-i sarkiye) ernennt. Ich bin dahin gegangen. Die folgenden drei Punkte haben mich dazu veranlasst, mich von seiner Freundschaft (dostluk) abzuwenden. Ich habe in meinem Einsiedlerleben (inzivada) zwanzig Jahre lang darunter gelitten (azab) und mich zugleich auch nicht in ihre weltlichen (dünyalar) Angelegenheiten eingemischt. Erster Punkt: Mustafa Kemal hat mit seiner Tat (ef'ali) gezeigt, dass er der Mann war, von dem eine Heilige (serif) Hadith berichtet, dass er sich in der Endzeit (âhirzaman) dafür einsetzen wird, den islamischen Sitten (an'anat) zu schaden. Ich hatte vor sechsunddreißig Jahren diese Hadith ausgelegt (tefsir). Und genau diesen Mann traf ihre Auslegung (mana). Die ausführliche Erkärung (izah) dazu findet sich im "Dritten Grundsatz" (Üçüncü Esas) meines Plädoyers (müdafaat) und liegt in dieser Form dem Gericht (mahkeme) vor. Zweiter Punkt: Es ist eine schlichte Tatsache (hakikat), dass im Prinzip (kaide) das Vorhandensein (vücud), die Pflege (tamir) und das Leben (hayat) einer Sache nur aufgrund (erkân) gewisser Gegebenheiten (vücud) und der Voraussetzungen (serait) möglich ist, während deren Fehlen (ademi), Zerstörung (tahrib) oder Tod durch die Ausschaltung einer einzigen Voraussetzung (sart) erfolgt. In allen Zungen (dil) der Welt gilt das Sprichwort (darb-i mesel): "Zerstören ist viel leichter als wieder aufbauen." Aufgrund dieser durchaus zuverlässigen Regel (kaide) führten die Irrtümer (hata) dieses Kommandeurs zu weiteren beträchtlichen Fehlern und zur Vernichtung (tahribatlar), während hohe Ehren (serefler) und beachtliche Siege (zaferler) dem Heldenmut des Heeres zuzuschreiben sind. Daher müsste man eigentlich alle Verluste (fenaliklar) ihm und alle Verdienste seinem Heer (ordu) anrechnen (lâzim). Es ist daher eine furchtbare Ungerechtigkeit (dehsetli bir haksizlik), im völligen Gegensatz (aksine) dazu die Verdienste der Gemeinschaft (cemaatin hayrini) einem Einzigen (ferd) an der Spitze (basta) und alle Verluste, welche dieser Einzelne (o ferdin serrini) verursacht hat, einer ganzen Gemeinschaft (cemaat) zuzuschreiben. Dritter Punkt: Was nun die Anrechnung (isnad) der Verdienste einer Gemeinschaft (Cemaatin hayrini) und der Siege eines Heeres (ordunun zaferini) seiner Führung (basa) betrifft und die Anrechnung (isnad) der Fehler dieser Führung (basin kusuru) einer ganzen Gemeinschaft (cemaat), so würde dies heißen, Tausende Verdienste (hayirlar) auf ein einziges Verdienst herabzumindern und einen einzigen Fehler zu Tausenden Fehlern zu machen. Denn wenn ein Bataillon einen fürchterlichen Feind zurückschlägt, so bekommt jeder Soldat (nefer) den Rang (rütbe) eines tapferen Frontkämpfers (gazilik). Wenn dies jedoch nur ihrem General (binbasi) zugeschrieben wird, so beschränkt dies Tausende auf einen Einzigen und nur dieser eine ist dann der wahre Held (tek razi). Würde jedoch durch den Fehler (hata) dieses Generals irgendwo ein Gewaltverbrechen (zalimane bir katil) verübt und würde dieser Mord (katil) nicht etwa ihm, sondern dem ganzen Bataillon zugerechnet, so würde dieses Eine Verbrechen für Tausend Verbrechen (cinayet) gelten, und Tausend Soldaten würden dafür verantwortlich (mesul) gehalten und dafür bestraft (ceza) und verurteilt werden. So gilt denn auch: Würden diese verheerenden, für alle offensichtlichen Missgriffe, nicht diesem inzwischen verstorbenen Mann angerechnet, der sie begangen hatte, so würde diese Schandtat (kusur) durch den Hinweis auf das ganze Heer, das sich der Welt (dünya) seit fünfhundert, ja vielleicht tausend Jahren als ein Heer tapferer und rechtschaffener (hakperest) Frontkämpfer (gazilik) gezeigt und den Erlass seiner Ehre (ferman-i serefini) und seinen Dienst als Bannerträger (bayrakdarlik) des Qur'an mit seinem Schwert (kilinçlar) und mit seinem Blut (kanlar) unterzeichnet (imza) hatte, um Tausende Grade, entsprechend der Anzahl seiner Offiziere (erkânlar) vermehrt, die überaus glänzende Vergangenheit (parlak mazisi) dieses Heeres aber auf furchtbare Weise verdüstert (dehsetli karartir), und das Heer in diesem Jahrhundert vor den gleichen Heeren der vergangenen Jahrhunderte beschämt (mahcub) und verantwortlich (mes'ul) gemacht werden. Und würden all die Ehren (serefler) und Siege (zaferler) unserer Zeit (mevcud) nur einem einzigen Mann zugeschrieben, so würden sie dadurch tausendfach geschmälert, ihre Verdienste (hayirlar) und ihr Heldenmut (gazilik) nach der Anzahl der Offiziere und einzelnen Kämpfer (erkân ve efrad) zu einem einzigen zusammenschrumpfen und verblassen und würden nicht mehr als eine Buße für ihre Fehler (keffaret-üz zünub) betrachtet. So habe ich denn aus diesen Gründen seine freundschaftlichen Beziehungen zu mir (dostluk) abgebrochen und an ihrer Stelle die Freundschaft zu diesem Heer gesetzt, in dem ich mich in kritischer Zeit befunden und dem ich aufrichtig (tesirli) gedient habe. Um seine Ehre (seref), die noch tausendfach wertvoller ist, auch weiterhin aufrecht (muhafaza) zu erhalten, arbeite ich auch weiterhin im Dienste der Risale-i Nur. In Emirdag Said Nursî * * * In den letzten zwanzig Jahren hat mich die Polizei (zabitalar) in vielen Provinzen (vilayet) nicht wegen meiner Bekleidung (kiyafet) belästigt. Nur vor fünfundzwanzig Jahren wollte der Gouverneur (Valis) von Ankara, Nevzad Bey, mit Gewalt etwas an meiner Bekleidung ändern; doch das ist ihm nicht gelungen (muvaffak) und er wurde dafür vom Schicksal geohrfeigt, indem er in den Selbstmord (intihar) ging. Als darüber hinaus ein hoher Beamter (memur) des Gouverneurs von Afyon Befehl (emir) erteilte, mit Gewalt etwas an meiner Bekleidung zu ändern, widersetzte sich ihm ein ganz gewöhnlicher Justizbeamter (adliye memuru) in Emirdag, indem er zu ihm sagte: "Außerhalb des Gesetzes dürfen wir nichts tun." So zeigte er seine Gesetzestreue (kanunperestlik). Da auch der hiesige Landrat (kaymakam), der mir gegenüber keinen Argwohn (evham) hegt, mir kein Unrecht antun will, versuchten sie diesen einsichtigen Herrn (vicdanli zât) zu versetzen (tebdil). Da ich nun aber nach den gesetzlichen Vorschriften über die Erteilung einer medizinisch begründeten Sondergenehmigung (doktorluk kanunu) aufgrund meiner Menschenscheu (merdümgirizlik), einer Krankheit, die mich davon abhält, in die Moschee (câmiye) und zum Freitagsgebet (cuma) zu gehen und auch wegen noch einiger anderer körperlicher Krankheiten (maddî hastalik) für eine Woche ein Attest (rapor) erhalten hatte, damit sie mich nicht zum Verhör (ifade) beordern können, schickten sie stattdessen nun zwei andere Ärzte aus Afyon, um dieses Attest wieder für ungültig zu erklären, wobei wir ihren Willkürgesetzen (keyfî kanunlar) so weit ausgesetzt (maruz) wurden, dass sie sogar versuchten, auch diesen Arzt noch vor Gericht (mahkeme) zu stellen. * * * Dies hier ist die Anmerkung (hasiye) und die Ergänzung (lâhika) zu meiner Aussage (ifade), die der Geistigen Körpersschaft (sahs-i manevî) der Justiz (adliye) und dem Innenminister (dâhiliye vekili) zur Inkenntnisnahme (bera-yi malûmat) vorgelegt (takdim) wurde und die ich auch beim Verhör (istintakt) in Emirdag gemacht habe. In den letzten fünfundzwanzig Jahren habe ich niemals mehr eine Zeitung gelesen oder mir vorlesen lassen. Gestern las jedoch der Mann, der mir dient (hizmet), einen Abschnitt aus der Zeitung vor. Als ich darin hörte, dass das Gebäude des Erziehungsministeriums (maarif dairesi) mit einem Schaden von zwei Millionen, des Weiteren ein Parkhaus in Ankara und zur gleichen Zeit eine bedeutende Fabrik in Izmir und wiederum zur gleichen Zeit ein großes Gebäude auf einer Insel völlig niederbrannte, bedauerte ich dieses arme Volk (fakir millet) in tiefer Trauer (teessür) und mit sehr viel Mitgefühl (yaziklar). Zur gleichen Zeit geriet ich selbst in eine Bedrängnis (sikinti), wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nie zuvor erlitten hatte. In einer Zeit, in der ich viereinhalb Stunden pausenlos, trotz meines alten (ihtiyar) und kranken Zustandes (hasta halim), zwangsweise (mecbur) einem Kreuzverhör (ifademi sual-cevab) unterzogen wurde, wie ich dies noch nie zuvor in irgendeinem anderen Gerichtsverfahren (mahkeme) durchlebt hatte, hätte ich all dies ganz und gar nicht ertragen (dayana) können, gäbe es da nicht eine gewisse Menschlichkeit (insaniyet) bei der hiesigen Justiz (adliye) und in gewissem Grade sogar Mitgefühl (sefkat). So hatte ich mich beinahe schon fest entschlossen (karar), d.h. bereits ins Auge gefasst, bei dieser Kälte - und das trotz meiner Krankheit - wegen eines scharfen, unhöflichen Wortes (sert bir sözle) ins Gefängnis zu kommen. Auch hatten wir uns dazu entschlossen, dass einer der mir dient, irgendjemandem eine Ohrfeige versetzen solle, damit er wegen meines Dienstes (hizmet) zu mir in meine Zelle gebracht werde. Doch die Menschlichkeit (insaniyet) der hiesigen Justiz (adliye) und die Gnade Gottes (inayet-i İlahiye) verliehen mir Geduld (sabir); und so habe ich denn alles Weitere durchgestanden (tahammül). Ich wollte den Grund dieses eigenartigen Sachverhaltes (vaziyet) und dieser grundlosen Angst (evham) herausfinden. Die ganz offizielle Druckerlaubnis (resmen tab'edilmesi) und die Verbreitung (intisar) des Wegweisers für die Jugend (Gençlik Rehberi) hat sehr vielen Schulen (mektebler) das Licht geschenkt (tenvir). Sogar an der Universität (Dârülfünunu) von Ankara und an der Universität (Dârülfünun) in Istanbul haben unsere werten jungen Leute (kiymetdar gençler) die Grundlagen (esasat) der Risale-i Nur erkannt und wissen, dass sie dem Glück (saadet) dieses Volkes in diesem Lande (vatan milletini) dienen, und sehr viele Lehrer (muallimler) beschäftigen sich hinsichtlich ihres nationalen Eifers (hamiyet-i milliye), ihrer Liebe zur Heimat (vatan), ja ihres Ansehens als Wissenschaftler (haysiyet-i ilmiye) vollauf begeistert (kemal-i istiyak) mit der Risale-i Nur, was allerdings die Aufmerksamkeit (nazar-i dikkat) des Erziehungsministeriums (maarif dairesini) auf sich lenkte, weswegen es nun in gewissem Grade in der Weise, in der es ihm nicht gefällt, gegen die Lichter (Nurlar) vorgehen (ilismek) will. Ja, es wurde hier sogar die Nachricht (ihbar) durchgegeben: "Diese jungen Leute (gençler) geraten in seine Hände. Durch diese von ihm gedruckten Wegweiser für die Jugend (Gençlik Rehberi) weckt er das Interesse der Schüler (mekteb talebeleri) für die Religion (din)." Daraufhin wurden sowohl ich selbst, als auch die meisten Schüler (sakirdler) der Risale-i Nur in manchen Provinzen (vilayet) von ihnen belästigt. Da ich selbst ja eigentlich aus einer Medresse komme, sollte ich auch von den Hocas Hilfe (istimdad) erwarten dürfen (lâzim). Stattdessen vertraute (itimad) ich mit ganzer Kraft (kuvvet) dem Erziehungsministerium (maarif dairesi) und den Schülern (mektebliler) und wollte mich auf sie stützen (dayanmak). Denn die meisten von denjenigen, die in den Kreis des Lichtes (Nur dairesi) eintreten, sind Schüler (mektebliler), während es unter ihnen nur wenige Hocas gibt. Doch obwohl diese noch sehr zurückhaltend sind, schätzen die Schüler (mektebliler) die Lichter (Nurlar) in vollkommener Hochachtung (kemal-i takdir). Daher sagte ich mir immer in meinem Herzen (kalb): Möge Gott es so wollen (insâallah), dass das Erziehungsministerium (maarif dairesi) die Schüler (sakirdler) des Lichtes (Nur) in Schutz nehmen wird. Während ich aber noch auf ihre Hilfe (yardimlar) hoffte, kam stattdessen plötzlich dieser neue Angriff (taarruz) über uns. Der Grund dafür: am Schluss des gedruckten Wegweisers für die Jugend (Gençlik Rehberi) findet sich der Satz: "Für die Schüler des Lichtes (Nur sakirdleri) ist es geboten (münasib), aufgrund der Erlaubnis der Regierung (hükûmetin müsaadesi), {nach Aufhebung des Versammlungsverbotes (A.d.Ü.)} nun soviele Wohnstätten des Lichtes (Nur dershaneleri) zu eröffnen wie möglich." Das war für unsere verborgenen Feinde der Auslöser (vesile), weswegen sie das Erziehungsministerium (maarif dairesi) gegen uns aufzuhetzen versuchten. Bisher versuchten unsere Feinde stets, uns durch ihre Intrigen (desise) mit Hilfe der Justiz (adliye) ins Verderben (perisan) zu stürzen, was ihnen aber nicht gelang (muvaffak). Sie konnten dabei nichts für sich herausschlagen. Danach versuchten fanatische (mutaassib), eigenwillige (enaniyetli) Hocas, die noch dazu einen offiziellen Rang (resmî makamlar) bekleiden, uns zu provozieren. Doch auch damit haben sie keinen Erfolg gehabt. Während sie jetzt aber das Erziehungsministerium (maarif idaresi), auf dessen Hilfe (yardim) ich mich bisher immer am meisten verlassen hatte, missbrauchen (istimal) und während in einer Zeit, in der sie sich darum bemühen, einige Beamte (memurlar) dieser Regierung (hükûmet) unter dem Vorwand (bahane), wir hätten versucht, eine Organisation (cem'iyetçilik) oder eine Ordensgemeinschaft (tarîkatçilik) aufrichten zu wollen, wovon wir jedoch vor drei Gerichten bereits einen letztgültigen Freispruch erlangt haben, versuchen sie nun in einem weitläufigen Bereich die hilflosen armen Schüler des Lichtes (Nur sakirdler) und mich vom Studium (mütalaa) der Risale-i Nur abzuhalten (mahrum). Doch nun verbrannte zur gleichen Zeit meines viereinhalbstündigen, qualvollen (acinacak) Verhörs (istintak) das Gebäude des Erziehungsministeriums (maarif dairesi) völlig unerwartet bis auf die Grundmauern. Man fand keine Möglichkeit, das Feuer zu löschen, und so verbrannte es, was nicht nach einem Zufall (tesadüf) aussieht, vielmehr lässt sich dahinter eine Spur von Wut (eser-i hiddet) erkennen. Am Ende dieses Verhörs und auch schon während des Verhörs (ifade) hatte ich gesagt: Haltet mich hier, wo ich fremd (gurbet) und einsam (yalnizlik) bin, nicht auch noch vom Studium (mütalaa) meiner Bücher ab (mahrum), ansonsten werde sowohl ich als auch dieses Land einen Schaden erleiden. {(*): Dieser Schaden ist bereits eingetreten.} Drei Minuten, nachdem ich gesagt hatte, dass die Erde vielleicht wieder in ihrer Wut (hiddet) erbeben wird, hat die Erde tatsächlich drei Sekunden lang gebebt (zelzele). Auch nachdem ich diesen Satz (fikra) vor Gericht (mahkeme) noch einmal wiederholt hatte, griff die Erde mit ihrem Feuer - und zwar wieder etwa zur gleichen Zeit, entweder in der Nacht oder am Tage - das Erziehungsministerium (maarif dairesi) an. So wurde auch bereits vor Gericht (mahkeme) viermal bewiesen, dass sich Erdbeben oftmals während eines Angriffs (taarruz) auf die Risale-i Nur oder ihre Schüler ereignet haben, was auf keinen Fall jedes Mal ein Zufall (tesadüf) gewesen sein kann. So sind denn also die Wahrheiten (hakikatlar) der Risale-i Nur ein großer Grundstein (temel tasi) dieses Landes (vatan) und Volkes (millet) und der öffentlichen Sicherheit (asayis), weshalb die Aufmerksamkeit dieses Volkes (milletin nazar-i dikkat) mit solchen ereignisschweren Schlägen (vukuatli tokatlar) auf die Risale-i Nur gelenkt wird, die ein wahrer, wahrhaftiger (hakikî ve hakikatli) und kraftvoller Kommentar (kuvvetli tefsir) zum Qur'an ist. Das Volk (millet) wird dadurch für sie begeistert (tesvik), während ihre Gegner zugleich für ihre Angriffe (muarizlar) einen zärtlichen Klaps (sefkat tokadi) bekommen. So wie ein Almosen (sadaka) ein Unglück (bela') verhindern kann, so wurde auch durch viele ähnliche Ereignisse (hâdiseler) deutlich (tahakkuk), dass auch die Risale-i Nur heutzutage in diesem Land (memleket) eine Möglichkeit (vesile) darstellt, ein Unglück (bela') fernzuhalten. Und so beweist (isbat) auch diesmal wieder das Hereinbrechen dieser Brandkatastrophe (yangin belasini) zur gleichen Zeit mit einem Angriff (hücum) auf die Risale-i Nur, dass die Risale-i Nur eine Möglichkeit (vesile) gewesen wäre, diese Katastrophe noch zu verhindern. * * * Meine lieben getreuen Mitbrüder! Gleich wie der Mann, der in Egirdir den Stab Mosis (Asâ-yi Musa) in Beschlag genommen und zum Gericht (mahkem) gebracht hat, mit einer zweijährigen Gefängnisstrafe (hapis cezasi) selbst eine Ohrfeige bekommen hat, und der Richter (hâkim), der Hüsrev in seiner Wut (hiddet) zu einem Monat Haft (ceza) verurteilt hat, gezwungen (mecbur) wurde, von seinem Posten zurückzutreten (istifa) und durch den Abschied (müfarakat) von seiner Gefährtin (refika) nochmals so eine Art Ohrfeige bekommen hat, so zeigen diese zweifellos als solche gesicherte Ohrfeigen auch hier genauso, wie wir es euch geschrieben (pusla) und beigefügt (leffen) gesandt haben, dass wir unter Gottes Schutz und Gnade (himayet ve inayet) stehen. Wie diejenigen, die uns belästigen, im Jenseits (âhiret) heftige Ohrfeigen bekommen werden, so bekommen sie einem Teil davon noch ganz schnell in dieser Welt (dünya). Zudem war diesmal der Winter während ihrer Angriffe (hücum) zur gleichen Zeit besonders wütend (kis çok hiddet) und zeigte uns durch seine strenge Kälte und heftigen Stürme (firtina), wie empört das Wetter war. Mit dem Ende ihrer Angriffe (hücum) und durch die Erleichterungen (ferahlanmasi) für die Nurdschus begannen nun die Wintertage (zemherir) wie Naurostage (nevruz) {Frühling} zu lächeln. Dieses Lächeln (tebessüm), das sich nun noch weiter fortsetzt, überzeugt uns davon, dass es uns geistig (manevî) eine frohe Botschaft (müjde) senden und uns Trost (teselli) bringen will. Wie diesmal in eurem Schriftstück (pusla) geschrieben steht, hat auch die öffentliche (resmî) Polizei, die versucht hat, die allgemeine Sympathie (teveccüh-ü ammeyi) uns gegenüber dadurch zu unterbinden, dass sie ganz merkwürdige (acib), ans kabarettistische grenzende Verleumdungen (iftira) in die Welt gesetzt haben, von denen selbst noch nicht einmal der Teufel (seytan) irgendjemanden überzeugen könnte, und zur gleichen Zeit ihre Ohrfeigen bekommen haben, was zeigt, dass diejenigen, die uns angreifen (hücum) gar keinen anderen Weg (çare) mehr finden können, außer dem der Verleumdung. Eine andere Möglichkeit (çare) finden sie nicht mehr. Zudem sind wir selbst auch dazu gezwungen (mecbur), weit vorsichtiger (dikkat) und umsichtiger (ihtiyat) zu sein und derartigen Gerüchten (sayialar) weiter keine Beachtung zu schenken. * * * Briefe aus Emirdağ1 - 259 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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