T.E. Posted July 14, 2008 Share Posted July 14, 2008 zusammen, folgende Situation: angenommen ein Muslime sündigt, zeigt aber Reue und macht Tövbe und betet jeden Tag zu Allah. Aber er kommt einfach nicht los von dieser Sünde und begeht sie immer und immer wieder, macht aber jedes Mal Tövbe, obwohl er weiß, dass er diese Sünde wieder begehen wird oder vielleicht hofft er ja, dass er, dass er diesmals standhaft bleibt, aber es klappt nicht. Er hört aber nicht auf tövbe zu machen, geht seinen Pflichten Allah gegenüber konsequent nach, bittet Allah um Verzeihung und beten, Allah möge ihm helfen von dieser Sünde wegzukommen- ganz gleich, ob es sich dabei um eine "kleine" oder "große" Sünde handelt. Wenn man aber diese Sünde trotz Tövbe immer und immer wieder begeht, kann man doch irgendwann mal zu dem Puntk kommen, dass die Reue nachlässt oder das man glaubt, die Sünde sei doch nicht soooo schlimm, wie man anfangs glaubte. Ich hoffe, man versteht, was ich meine. :ugh: Eine Sünde, von der man nicht wegkommt, wird einem quasi zum Verhängnis, so dass sogar die Reue nachlässt. Kennt ihr sowas??? Und was kann man dagegen tun, wenn trotz Liebe zu Allah und trotz tiefer Reue das Sündigen, der innere Schweinehund nicht überwinden werden kann??? Und wenn man fast schon an dem Punkt ankommt, dass die Reue immer mehr nachlässt??? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
korkut Posted July 14, 2008 Share Posted July 14, 2008 Selam, 4:137 Denjenigen, die glaubten, dann aber ungläubig wurden, wieder glaubten und wieder ungläubig wurden und immer tiefer in Unglauben versanken, wird Gott weder vergeben, noch sie zum rechten Weg leiten. 4:17 Allahs Vergebung ist nur für jene, die unwissentlich Böses tun und bald darauf Reue zeigen. Solchen wendet Sich Allah erbarmend zu; und Allah ist allwissend, allweise. 4:18 Doch Vergebung ist nicht für jene, die so lange Böses tun, bis zuletzt, wenn der Tod einem von ihnen naht, er spricht: «Ich bereue nun», noch für die, die als Ungläubige sterben. Ihnen haben Wir schmerzliche Strafe bereitet. 5:39 Wer aber nach seiner Sünde bereut und sich bessert, gewiß, ihm wird Sich Allah gnädig zukehren, denn Allah ist allvergebend, barmherzig. 7:153 Den Sündern, die danach ihre üblen Taten bereuen und innig glauben, wird Gott später barmherzig verzeihen. Gruß Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nur Efsan Posted July 15, 2008 Share Posted July 15, 2008 Bruder Korkut hat das Ausschlaggebenste ja schon gepostet. Ich habe gestern eine Geschichte gelesen,die auch hierauf bezogen werden könnte: Ein Mann hielt eine Banknote in der Hand und fragte die umstehenden Menschen wer denn das Geld haben wolle. Jeder hob begeistert die Hand ( ;-) ). Der Mann zerknüllte daraufhin das Geld in seinen Händen und wiederholte seine Frage noch einmal. Noch immer wollten die Menschen das Geld haben. Dann warf er die Banknote auf den Boden, trat darauf,das Geld wurde natürlich schmutzig und noch zerknüllter. Doch noch immer wollten die Umstehenden das Geld haben. Wenn wir dieses auf uns Menschen projizieren: Als Menschen haben wir jederzeit Wert in Allahs Augen, sowie alle anderen Geschöpfe auch,aber hoch 5,10 (o.s.) mehr... Auch wenn wir uns immer wieder versündigen und Fehler begehen,Fehltritte haben..Durch unsere menschlichen Eigenschaften ist das Potential Sünden zu begehen leider nie ausgeschöpft. Man muss seine Schwäche zu seiner Stärke machen. Ich weiss was du meinst, nach einer Zeit kommt man sich lächerlich und unaufrichtig vor aber dies ist auch nur eine Masche Seytans! Allah ist unendlich barmherzig,allverzeihend und allvergebend bis zu unserer Todesstunde! (Das ist einer der gewaltigsten Unterschiede zwischen Allah und Seinen Geschöpfen denke ich! Ein schiefer Blick, ein unbequemes Wort, schon ist alles gegessen.......) Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
T.E. Posted July 15, 2008 Author Share Posted July 15, 2008 Danke euch beiden erstmal für eure Antworten. @ Nur Efsan Stimmt, die Geschichte ist sehr schön und lässt sich auf unseren Alltag übertragen. Mir ging es auch primär darum, den Zustand zu betonen, den auch du ansprichst. Nämlich die Tatsache, dass wir Menschen nonstop sündigen und um Vergebung bitten- immer und immer wieder- so dass man sich mit der Zeit komisch vorkommt. Aber wie du schon sagtest steckt der Sheytan dahinter und gerade deshalb sollten wie trotzdem nicht aufhören, tövbe zu machen. :-/ Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Cemil Kaya Posted July 15, 2008 Share Posted July 15, 2008 Für die, die an Sunna und Sahih-Hadith glauben: Nach Abu Hurayra: "Der Prophet erzählte von seinem Herrn, dem Segenvollen und Erhabenen. Er sagte: Ein Diener beging eine Sünde. Da sagte er: O mein Gott, vergib mir meine Sünde. Gott, der Segenvolle und Erhabene, sagte: Mein Diener hat eine Sünde begangen, er wußte aber, daß er einen Herrn hat, der die Sünde vergibt. Dann sündigte er wieder. Daraufhin sagte er: O mein Herr, vergib mir meine Sünde.. Er, der Segenvolle und Erhabene, sagte: mein Diener hat eine Sünde begangen. Er wußte aber, daß er einen Herrn hat, der die Sünde vergibt und wegen der Sünde belangt. Da sündigte er nochmals wieder. Und er sagte: O Herr, vergib mir meine Sünde. Er, der Segensvolle und Erhabene, sagte: Mein Diener wußte, daß er einen Herrn hat, der die Sünde vergibt und wegen der Sünde belangt. Ich habe meinem Diener vergeben, so mag er tun, was er will." Bukhari; Muslim ("So sprach der Prophet - Worte aus der islamischen Überlieferung". Ausgewählt und übersetzt von Adel Theodor Khoury, GTB-Sachbuch, S. 78.) Nach Anas: "Gott der Erhabene hat gesagt: O Kind Adams, solange du mich anrufst und bittest, vergebe ich dir, was immer du auch getan hast, und es kümmert mich nicht. O Kind Adams, auch wenn deine Sünden bis in die Höhen des Himmels reichen, sobald du mich um Vergebung bittest, vergebe ich dir. O Kind Adams, auch wenn du zu mir mit so vielen Sünden kommst, wie die Erde fassen kann, und wenn du dabei mir nichts beigesellst, so komme ich dir entgegen mit genausoviel Vergebung." Tirmidhi Weselâm Cemil Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mister Pi Posted July 20, 2008 Share Posted July 20, 2008 Wenn man etwas für Sünde hält,lässt man es einfach bleiben,oder? Ich verstehe nicht ganz,worin da das Problem liegen soll. Wieso sollte man es immer und immer wieder tun? Gruß vom Mister Pi Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
yilmaz Posted July 20, 2008 Share Posted July 20, 2008 @Mister Pi Kleptomanie wäre z.B. ein Grund für die obige Situation, worin sich der betreffende Mensch in so einer Situation befinden könnte. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
T.E. Posted July 20, 2008 Author Share Posted July 20, 2008 @ Mister Pi Stimmt, klingt ganz einfach, nicht wahr? ;-) Aber ich denke, es gibt immer wieder Dinge, die wir wie selbstverständlich tun, die aber nicht richtig sind. Und nur weil man weiß, dass etwas Sünde ist, heißt es noch lange nicht, dass wir uns automatisch davon fernhalten. Es muss gar nicht krankhaftes sündigen sein, sondern einfach die Tatsache, dass wir trotz unseres Glauben Dinge machen, die nicht richtig sind. Ich bezweifle, dass du zu 100% nach deinem Glauben lebst und dich vom allem sündigen außnahmslos fernhälst. Falls dem doch so sein sollte, dann spreche ich dir gegenüber meinen tiefsten Respekt aus. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Cemil Kaya Posted July 21, 2008 Share Posted July 21, 2008 Hallo Mister Pi, @Mister Pi Kleptomanie wäre z.B. ein Grund für die obige Situation, worin sich der betreffende Mensch in so einer Situation befinden könnte. Der Begriff "Kleptomanie" (Zwanghaftes Stehlen) ist für diese Thematik nicht ganz so passend, auch wenn man ihn, wie seinem Vorläufer-Begriff "Monomanie", auf alle anderen "Zwangs"-haften Verhaltensweisen expandieren, beziehen sollte. Die Proble(the-)matik ist sehr komplex und bedarf, wie auf anderen psychologischen, pathalogischen, parapsychologischen, biologischen, chemischen... Forschungsgebieten, welche den Menschen als solchen untersuchen, zumindest ausreichender Menschen-(Er-)Kenntnis. Und das ist heute - auch wenn es durch die Medien(teils des-)informationen anders aussehen mag - längst nicht der Fall. Ich kann nicht für alle Muslime sprechen, aber ich weiß für mich, daß es uns insbesondere durch den Islam (aber auch durch andere Religionen und mystische Lehren) sozusagen "Rezepte" (Beschreibungen) vorliegen, wie ein Mensch zum vollkommen tadellosen Menschen werden kann. Dieser Satz gilt in Kontext mit dir auch der positiv anzusehenden und zu bestätigenden Aussagen der Schwester T. E. Auch ein völlig gesunder Mensch kann weder völig sünden-/fehlerlos sein noch, damit eng zusammenhängend, zu 100% nach dem obigen "Rezept" leben. Sowohl dieser Absatz als auch der Teil des Satzes: "Ich bezweifle, dass du zu 100% nach deinem Glauben lebst..." von Schwester T.E. brauchen alleine viele spezielle Postings zu ihrer einigermaßen Klärung. Denn der Satz "nach deinem Glauben" muß sich nicht auf eine Religion beziehen, kann auch gesellschaftliche Normen und/oder individuelle Glaubensarten (Vor- u. Einstellungen, Lebensphilosophien) umfassen. Und darin gibt es (nach meiner Überzeugung) viel Falsches, das für das Richtige gehalten wird. In den zitierten Ahadith (=Mehrzahl von Hadith) im Post Nr. 5 geht es nicht nur um das wiederholte Verzeihen Gottes der wiederholten Sünden. Es geht zudem darum, wie dort ja auch gesagt wird, daß der "Wiederholungstäter" die Existenz Gottes vollkommen verinnerlicht hat, so sehr, als wäre sein tiefer Glaube eine klare Erkenntnis. Doch es gibt darin noch ein gewichtiger Punkt, der beinahe wie eine "Nebensache" aussieht: das Erkennen der eigenen Sünden, eigenen Fehler als tatsächliche Sünden, tatsächliche Fehler. Das ist nicht so selbstvertändlich - nein, keinesfalls. Denn die oben erwähnten "Gesellschaftsnormen, individuelle Vorstellungen" usw. beinhalten viele sünd-/fehlerfhafte Vorgehens- u- Verhaltensweisen, die überhaupt nicht als solche (an-/)erkannt werden, sondern im Gegenteil, zum großen Teil (gesellschaftlich und/oder individuell) für richtig gehalten werden. In den Ahadith geht es nicht nur um Muslime, sondern um alle Menschen, die Diener, also Geschöpfe, Gottes sind. Auch das ist ein erwähnenswerter und denkwürdiger Punkt, den man vielleicht leicht übersehen könnte. "Diener" kann von einfachem "Geschöpf" zur "Krone" der Schöpfung werden. Das geschieht u.a. hauptsächlch durch Selbterkenntnis; je mehr Selbsterkenntnis erlang wird, desto mehr werden auch die eigenen Fehler und Schwächen erkannt - und der Versuch unternommen, diese Fehler auszumerzen. Neben den Fehlern bzw. negativen Seiten werden auch die guten, positiven erkannt, an denen man ebenfalls arbeiten muß, um sie zu erhöhen. Das Thema ist zwar noch weiterzuführen, doch ich mache hier zunächst mal schluß. Gruß Cemil Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Cemil Kaya Posted July 21, 2008 Share Posted July 21, 2008 Wer kennt den Hadith wörtlich und natürlich mit Quellenangabe, der nach meinem Gedächtnis etwa wie folgt lautet: "Wären alle Menschen auf Erden Sündlos, würde Gott sie hinwegnehmen und an ihre Stelle Sündhafte (Sünden begehende) Menschen setzen" Das Ganze auf Türkisch (auch aus dem Gedächtnis zitierend), wodurch vielleicht den Türkischsprachigen leichter einfallen könnte, welchen Hadith ich meine: "Dünyadaki insanlarin hepsi günahsiz olsaydi, Cenabi Hak onlari yer yüzünden kaldirir, onlarin yerine günah isleyen kullar koyardi" Dieser Hadith hat sowohl mit dem aktuellen Thema als auch mit sehr tiefgründigen Themen zu tun. Ich glaube, sie gehört zu den wenig bekannten, wie jene über die 7 Erden, worauf Menschen lebten und wie jener, wo der Gesandter (s.a.w.) von "Lichtjahre" spricht: http://www.homepage-dienste.com/foren/F_9295/exobiologische-lebewesen-arz-disinda-hayat_18_99.html Wesselâm Cemil Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mister Pi Posted July 21, 2008 Share Posted July 21, 2008 Ich bezweifle, dass du zu 100% nach deinem Glauben lebst und dich vom allem sündigen außnahmslos fernhälst. Falls dem doch so sein sollte, dann spreche ich dir gegenüber meinen tiefsten Respekt aus. Natürlich wollte ich nicht behaupten,daß ich vollkommen ohne Fehler bin! Aber ich würde auch nicht sagen,daß ich ein und den selben Fehler immer wieder mache.Man lernt ja auch aus seinen Fehlern! Dafür macht man später wieder andere Fehler.. Meine Frage zielte eher darauf,welche Gebote so schwer zu halten sind,daß man sie gar nicht halten kann. Und ich vermutete,daß da irgendwas im sexuellen Bereich gemeint ist.. ;-) Gruß vom Mister Pi Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nur Efsan Posted July 21, 2008 Share Posted July 21, 2008 Meine Frage zielte eher darauf,welche Gebote so schwer zu halten sind,daß man sie gar nicht halten kann. Und ich vermutete,daß da irgendwas im sexuellen Bereich gemeint ist.. Hmm ja das Thema muss man als facettenreich betrachten... Für den einen ist es dieses für den anderen jenes. Jeder hat da individuelle Schwächen was die Einhaltung der islam. Gebot betrifft (wenn du explizit diese meinst). Ich glaube dass der "sexuelle Bereich" für die wenigsten ein Problem bereitet. Vielmehr ist es das fünfmalige,rituelle Gebet, der Umgang mit den Mitmenschen, das "Zügeln" der Zunge, Gottesgedenken,welches zu wenig erfolgt, mangelnde Selbstdisziplin was das Ego/nefs des Menschen betrifft............ Aber jeder hat, wie gesagt, persönliche Schwächen, dies kann man gar nicht auf einen Nenner bringen Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
T.E. Posted July 21, 2008 Author Share Posted July 21, 2008 @ Mister Pi Nein, ich meinte keinen ganz bestimmten Bereich, als ich das gepostet habe. Vielmehr bezog es sich aufs alltägliche Leben, wie Nur Efsan schon sagte. Ich frage mich einfach, wenn wir dermaßen überzeugt sind von Allahs Geboten und Verboten, wieso sündigen wir trotzdem und das immer und immer wieder, sei es eine ganz bestimmte Sünde oder eben mehrere. In diesem Zusammenhang wollte ich das aus Bruder Cemil Kayas Beitrag nochmals hervorheben: In den zitierten Ahadith (=Mehrzahl von Hadith) im Post Nr. 5 geht es nicht nur um das wiederholte Verzeihen Gottes der wiederholten Sünden. Es geht zudem darum, wie dort ja auch gesagt wird, daß der "Wiederholungstäter" die Existenz Gottes vollkommen verinnerlicht hat, so sehr, als wäre sein tiefer Glaube eine klare Erkenntnis. Doch es gibt darin noch ein gewichtiger Punkt, der beinahe wie eine "Nebensache" aussieht: das Erkennen der eigenen Sünden, eigenen Fehler als tatsächliche Sünden, tatsächliche Fehler. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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