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:selam: und hallo

 

 

Leider schaffe ich es heute nicht, längere Texte einzustellen, aber ich möchte dieses Thema mit zwei sehr interessanten und für den Dialog wichtigen Aussagen eröffnen.

 

Bislang haben wir die Themeneinheiten zu Islam und Buddhismus in der AG abgearbeitet (in der Vorlesung ist es nicht so wirklich organisiert, da kommt mal das eine, mal das andere, dann wieder was anderes und dann wieder das erste Thema). In Kürze werde ich auch meine Materialien einstellen, auch wenn ich zum Buddhismus leider nur einen Text habe.

 

Nun zu den Aussagen.

 

 

1. Die islamische Theologin (und Imamin!) Halima Krausen vermittelte folgende These, die mittlerweile auch so einige andere hochrangige islamische Gelehrte vertreten:

 

 

"Ahl ul Kitab - Leute der Schrift" meine möglicherweise nicht nur die abrahamitischen monotheistischen Religionen, sondern auch den Buddhismus sowie zumindest die monotheistischen Strömungen des Hinduismus, nämlich diejenigen Religionen, deren Lehren sich in heiligen Schriften manifestiert haben.

Die Tatsache, dass zunächst nur vom Judentum und Christentum die Rede war, sei darauf zurückzuführen, dass zur Zeit der Offenbarung des Koran im Hidschaz eben nur diese beiden monotheistischen Religionen neben dem Polytheismus bekannt waren, und sich die Offenbarung ja zunächst an die Menschen auf der arabischen Halbinsel (später natürlich auch darüber hinaus) richtete.

Erst mit der islamischen Expansion sei man mit dem Buddhismus und dem Hinduismus in Berührung gekommen.

 

Gestützt werden kann diese These meiner Ansicht nach auf die Tatsache, dass - wie wir dem Koran entnehmen können - zu jeder Zeit zu jedem Volk ein Prophet gesandt wurde, und Gautama Siddharta (der Buddha) sowie die Rishis (die Offenbarer im Hinduismus, der keine Einzelperson kennt, auf die er zurückgeführt werden könnte) als solche angesehen werden könnten.

Über diese These kann sicherlich heiß diskutiert werden, vor allem unter den Aspekten Götzendienst und Vielgötterei.

Hierbei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass z.B. der Buddhismus bereits über 2500 Jahre alt ist, die vedischen Schriften im Hinduismus gehen teilweise bis zum Beginn des ersten vorchristlichen Jahrtausends zurück. In solchen Zeitspannen können sicherlich sehr starke Veränderungen einsetzen.

Davon abgesehen, kann man auch nicht von "dem" Buddhismus und "dem" Hinduismus sprechen. In beiden gibt es zig verschiedene Strömungen, die teilweise sehr stark voneinander abweichen, im Buddhismus sind diese Abweichungen tendenziell geringer als im Hinduismus.

Beim Hinduismus kommt hinzu, dass dieser Begriff erst im 18. Jahrhundert entstanden ist und weniger eine Religions- als viel mehr eine kulturelle Gemeinschaft umschließt, in der zahlreiche eigenständige Religionen - mit durchaus ähnlichen Merkmalen - bestehen, darunter auch monotheistische Strömungen wie der Vishnuismus (Vishnu ist ein alter vedischer Gott, der sich hin und wieder inkarniert, um ins Weltgeschehen einzugreifen; als bekannteste Inkarnation gilt Krishna).

(mal kurz als kleine Einführung, im Laufe der Zeit werde ich inshaALLAH mehr Infos zu diesen Religionen posten)

 

 

Zu der zweiten Aussage, die sich mir eingebrannt hat:

 

Herr Oliver Petersen, bekennender Buddhist zitierte den Dalai Lama(leider kann ich es nicht wortgetreu wiedergeben):

Es sei besser, in der Religion zu bleiben, in der man geboren wurde, wenn man mit ihr (auch traditionell) tief verbunden ist. Besteht diese Verbundenheit aber nicht, so sei in keinster Weise etwas dagegen einzuwenden, wenn man sich neu orientiert, und es sei dann egal in welche Richtung, Hauptsache, man sei tief davon überzeugt.

 

Der Zusammenhang, in dem dies gesagt wurde, war der, dass erfahrungsgemäß viele Menschen, die in einer Religion groß geworden sind, sich in einem bestimmten Alter "auflehnen" und etwas Anderes machen wollen als z.B. ihre Eltern. Viele (vor allem wohl Christen) kommen in eben so einer Phase zum Buddhismus, um später - beispielsweise, wenn etwas Einschneidenes geschieht und sie Halt suchen - zu erkennen, dass sie diesen Halt am ehesten in der Religion finden, der sie den Rücken gekehrt hatten, und zu diesem Glauben zurückzukehren.

 

Einer der Gründe, warum der Dalai Lama dies so betont, ist sicherlich, dass es einen nicht zum Buddhisten macht, wenn man "Zuflucht nimmt", d.h. bei einem Lama quasi ein Glaubensbekenntnis ablegt, sondern dass Buddhist zu sein vor allem bedeutet, dass dieser Glaube und diese Philosophie im Leben der Person zentral werden müssen und eben das Leben der Person komplett auf die buddhistische Lehre ausgerichtet sein muss, da man die "wahre Zuflucht" nur in seinem Inneren nehmen kann, das, was man nach außen hin sagt, sind quasi nur Formalia.

 

 

 

Ja also, das erstmal so zur Einführung, wie gesagt, vernünftige Texte gibts in Kürze.

Ich hoffe das Thema interessiert immernoch ;-)

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  • 1 Monat später...

:selam: und hallo.

 

Ich habe heute einige Konzepte erhalten und sie euch hochgeladen. Die Texte sind etwas länger, deshalb dachte ich mir, ich kopier sie mal lieber nicht, sonst wird es zu unübersichtlich.

Wenn ihr zu einem Text diskutieren wollt, könnt ihr ja einen entsprechenden Thread aufmachen. Unter den Konzepten sind leider nicht wirklich die, die ich besonders spannend fand, aber vielleicht kommen die noch...

 

 

Sobald ich Zeit finde, werde ich meine Notizen zum Vortrag "Philosophie des Dialogs" mal zu einem anständigen Text verarbeiten. Bitte seht es mir nach, dass ich es bislang nicht geschafft habe, aber ich bin im Prüfungsstress und hab auch sonst ne Menge um die Ohren...

 

Also hier die Links:

 

Islam aus der Sicht des protestantischen Fundamentalismus

 

Das jüdische Lehrhaus

 

Religiosität junger Muslime/Alacacioglu

 

Alterität im Buddhismus

 

Wissenschaft und Rabbinerausbildung

 

 

Einen weiteren Vortrag zum Thema "Symbolische Geschlechterordnung in den drei Buchreligionen" (beruhend auf dem Buch "Verschleierte Wirklichkeit" von Christina von Braun, die auch den Vortrag bei uns gehalten hat) muss ich mir noch kopieren, da wir den nicht per Mail bekommen haben. Sobald ich das erledigt habe, werd ich zusehen, dass ich ihn einscanne und ebenfalls hochlade.

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  • 4 Wochen später...

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