yilmaz Geschrieben 22. November 2009 Teilen Geschrieben 22. November 2009 (bearbeitet) Ausgezeichnet mit dem deutschen Dokumentarfilm-Preis 2009 ! - Eine absolute Empfehlung! "Wenn es einen Film gibt, der eine Revolution auslösen kann, dann dieser." [CINEMA] Die Website zum Film: http://www.letsmakemoney.at/main.html (Trailer!) Ein kleiner Ausschnitt: http://www.veoh.com/watch/v18573316dbsr2XhG?h1=LetsMakeMoney Facts: Let’s make MONEY folgt dem Weg unseres Geldes, dorthin wo spanische Bauarbeiter, afrikanische Bauern oder indische Arbeiter unser Geld vermehren und selbst bettelarm bleiben. Der Film zeigt uns die gefeierten Fondsmanager, die das Geld ihrer Kunden jeden Tag aufs Neue anlegen. Zu sehen sind Unternehmer, die zum Wohle ihrer Aktionäre ein fremdes Land abgrasen, solange die Löhne und Steuern niedrig und die Umwelt egal ist. Wir erleben die allgegenwärtige Gier und die damit verbundene Zerstörung, die mit unserem Geld angerichtet wird. Der Film zeigt uns mehrere Ebenen des Finanzsystems. Wir erfahren auch, warum es auf dem Globus zu einer unglaublichen Geldvermehrung gekommen ist. Wir lernen deren Konsequenzen für unser Leben kennen. Täglich werden Milliardensummen, die möglichst hoch verzinst werden sollen, mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus transferiert. Let’s make MONEY zeigt uns einige Zwischenstationen dieser Geldvermehrungsreise, wie die Schweiz, London oder Jersey. Warum ist die Kanalinsel das reichste Land Europas? Steueroasen nutzen Konzerne und Reiche, um Steuern zu sparen. Bislang hat die Politik dies nicht verhindert. Dabei setzten die Regierungen die Spielregeln für das weltweite Geldsystem fest. Seit den 70er Jahren erleichterten sie den Geldfluss und schufen so die Grundlage für den Boom der weltweiten Finanzindustrie mit ihren Zentren in London, New York oder Frankfurt. Es ging dabei immer um Interessen von wenigen Mächtigen. So konnten der Internationale Währungsfonds und die Weltbank vielen Entwicklungsländern eine Privatisierung von Altersvorsorge, Stromerzeugern oder Baumwollfabriken aufzwingen, nachdem deren Regierungen durch eine hohe Verschuldung erpressbar geworden waren. Dies eröffnet neue Anlagemöglichkeiten für unser Geld. Doch dieser „Ausverkauf“ von sozialen Errungenschaften wie Gesundheitssystem, Pensionswesen, Energieversorgung und öffentlicher Verkehr passiert nicht nur in der fernen „dritten“ Welt. Wir alle sind direkt davon betroffen - Und genau davon handelt der Film: Wir erleben keine Finanzkrise, sondern eine Gesellschaftskrise – die wir mit unserem Geld beeinflussen können. Lassen Sie Ihr Geld arbeiten Der Film beginnt in der Ahafo Mine in Ghana, Westafrika. Riesige Areale werden gesprengt. In einem mühsamen Prozess wird dem Gestein Gold entnommen, eingeschmolzen und dann direkt in die Schweiz geflogen. Der Verteilungsschlüssel ist klar: 3% für Afrika, 97% für den Westen. Die Mine entstand mit Unterstützung der Weltbank. In Singapur ist Dr. Mark Mobius unterwegs, der Präsident von Templeton Emerging Markets, die den derzeit größten EMFond der Welt mit ca. 50 Milliarden Dollar verwalten. In Finanzkreisen der Guru schlechthin, auch „Father of the Emerging Markets“ genannt, hält Mobius den Trend zur Globalisierung grundsätzlich für positiv. Durch die Investitionen in die Emerging Markets verdienten sie dort das Geld, das sie dann in den Westen transferieren: „Ich glaube nicht, dass ein Investor verantwortlich ist für die Ethik, für die Verschmutzung oder das, was eine Firma verursacht, in die er investiert. Das ist nicht seine Aufgabe. Seine Aufgabe ist zu investieren und Geld für seine Klienten zu verdienen.“ [flash=425,344]http://www.youtube.com/watch?v=fq6U4hdJspg&hl=en In der indischen 8-Millionen- Stadt Chennai (früher Madras) ist die Armut, in der mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt, nicht zu übersehen. Menschen hausen auf den Straßen, am Strand und an den Ufern der Kloaken, die einstmals Flüsse waren. Mirko Kovats, einer der reichsten österreichischen Industriellen, der in seiner Heimat eine gewisse Berühmtheit erlangte für die vielen Konkurse, die er hinlegt, beschwört die Relikte der Kolonialzeit: „Hier schreit keiner nach dem Staat, hier ist Selbsthilfe angesagt, hier geht’s nur um die Wirtschaft.“ Londoner Investoren, die Gelder von Pensionskassen und Versicherungen verwalten, investieren hier. Der Wettbewerb zwinge zu einer Vielzahl von unangenehmen Maßnahmen, so Kovats, „aber wir sind unter dem Druck der Globalisierung und wir müssen uns bewähre gegen die Leute, die sehr wenig verdienen, die um ihr Leben arbeiten müssen. Selbstverständlich wird die Arbeitszeit steigen und ich gehe davon aus, dass diese Mehrarbeitszeit auch in Zukunft nicht bezahlt wird.“ Und vor der glitzernden Skyline von Singapur erklärt Mark Mobius noch einmal wie man zu Geld kommt: „Es gab einen berühmten Ausspruch, dass die beste Zeit zu kaufen ist, wenn das Blut auf den Straßen klebt. Ich füge hinzu: Auch wenn es dein eigenes ist. Denn wenn es Krieg, Revolution, politische Probleme und Wirtschaftsprobleme gibt, dann fallen die Preise von Aktien und jene Leute, die an diesem Tiefpunkt kauften, haben jede Menge Geld gemacht.“ Von langer Hand geplant Gerhard Schwarz, seit 14 Jahren Leiter der Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung und nebenamtlich Präsident der Friedrich August von Hayek Gesellschaft fährt mit der Bahn auf den Mont Pelerin, den Pilgerberg in der Nähe von Vevey in der Schweiz, auf dem 1947 in einem der Luxushotels die Mont Pelerin Society (MPS) gegründet wurde. Hayek hatte 36 Intellektuelle eingeladen, über Liberalismus in Theorie und Praxis zu diskutieren. „Das Ziel der Gründer war“, so Schwarz, „ein intellektuelles Netzwerk aufzubauen. Man wollte nicht in die Politik hineingehen, sondern mit Ideen die Politik beeinflussen. Berühmt wurde die Mont Pelerin Society dann in den 80er Jahren mit Ronald Reagan. In seiner Regierung und in seinem Beraterteam waren viele amerikanische Mitglieder der MPS, man spricht von streckenweise 20 oder mehr Mitgliedern, und etwa zur gleichen Zeit hat natürlich auch Mrs. Thatcher sich stark auf die Ideen von Friedrich August von Hayek und von verschiedenen britischen Mitgliedern der MPS gestützt.“ Bearbeitet 16. November 2011 von yilmaz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.