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Imam An Nawawi ra


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An-Nawawi (631-676 n.H.) [1]

 

 

[Zusammengetragen von Ahmed Asim (Yasin al-Turky)]

 

 

 

 

Imam Muhyid-Din Abu Zakariya Yahya ibn Scharaf an-Nawawi ad- Dimaschqi asch-Schafi'i ist bekannt unter dem Namen Imam An-Nawawi. Er gehörte der Schaafitischen Rechtsschule und damit auch der Aschariyya an.

Imam an-Nawawi wurde im Monat Muharram des Jahres 631 n.H. (1233 n.Chr.) in einer frommen Familie aus Nawa, einem Dorf südlich von Damaskus, geboren. Imam An-Nawawi verbrachte seine Jugend in diesem Dorf, wo er auch den heiligen Koran auswendig lernte.

 

Der Vater Imam An-Nawawis wollte, dass sein Sohn in seinem Geschäft mitarbeitete, doch aufgrund seiner außergewöhnlichen Veranlagung mochte dieser nicht. Er war zu einer vortrefflicheren Aufgabe bestimmt: Daher zeigte er keine Neigung zu Geschäften. In dieser Zeit vollendete er sein Koranstudium und schloss die erste Etappe seines Studiums ab.

 

Von nun an erkannte An-Nawawis Vater die himmlische intellektuelle Begabung seines Sohnes. Um den Wissensdurst seines Sohnes zu stillen, beschloss der Vater, für eine angemessene und geziemende Erziehung seines Sohnes zu sorgen. Daher brachte er ihn nach Damaskus, welches damals eine Wiege der Gelehrsamkeit war. In Damaskus begann Imam An-Nawawi seine Studien bei dem bekannten Lehrer Kamal ibn Ahmad.

Imam An-Nawawi erzählte: "Als ich 19 Jahre alt war, brachte mich mein Vater nach Damaskus, wo ich mich der Rawahiya-Madrassa anschloss. In diesem Lehrinstitut studierte ich zwei Jahre lang. Während ich die Rawahiya-Madrassa besuchte, lebte ich von der Nahrung, die in der Schule verteilt wurde. Bereits nach 18 Wochen konnte ich das Buch At-Tanbih auswendig. Danach lernte ich noch ein paar Teile des Buches Al-Muhadhab auswendig.“

 

 

Seine Beschäftigung mit seinen Studien

 

 

Ata-ud-Din ibn al-Attar berichtete, dass Scheich An-Nawawi ihm erzählte, dass er bei seinen Lehrern jeden Tag zwölf verschiedene Fächer studierte, darunter das Studium des Buches Sahih Muslim, Syntax und Etymologie, Logik und Grundlagen der islamischen

Rechtswissenschaft (Fiqh) u.a. Imam An-Nawawi erzählte weiter: „Allah, der Allmächtige, hat meine Zeit und mein Gedächtnis gesegnet, und Er befähigte mich, meine Studien zu vollenden."

 

 

Seine Frömmigkeit

 

 

Imam An-Nawawi war nicht nur ein vorzüglicher Gelehrter, Wissenschaftler und Literat par excellence, er war ebenso ein äußerst frommer Mensch, voller Hingabe im Gebet.

Er folgte streng der Sunna bzw. den Überlieferungen und Praktiken des Propheten

Muhammads (s). Er pflegte nur einfache, grobe Nahrung zu essen und lehnte Einladungen zu aufwändigem Essen ab. Er trug stets Kleidung aus grobem Stoff und so lebte er bis zu seinem

Lebensende. Die gebildeten Personen, die Elite der Gesellschaft und die .einfachen Menschen jener Zeit respektierten Imam An-Nawawi sehr, vor allem wegen seiner Frömmigkeit, seiner Bildung und seines ausgezeichneten Charakters. Sie hielten stets nach Gelegenheit Ausschau, ihm etwas zukommen zu lassen, doch niemals nahm er etwas von irgend jemandem als Gabe oder Geschenk an, da er ein Leben in völliger Zurückgezogenheit von der Welt führte und jeglichen Pomp und jede Zurschaustellung und weltlichen Reichtum ablehnte. Der Imam lehnte jegliches Taschengeld, jede Unterstützung oder Gunst des jeweiligen Herrschers ab.

Imam An-Nawawi verbrachte seine meiste Zeit mit der Verbreitung und Erweiterung seines religiösen Wissens sowie mit Gebeten und Bußübungen.

 

 

 

Aqida:

 

 

Imam Nawawi schreibt in Scharh Sahih Muslim (3/19): Die Leute des Wissens haben zwei Ansichten über die Verse und Ahadith bezüglich den Attributen Allahs.

 

1.Die Ansicht der Mehrzahl der Salaf oder von allen ist es, dass ihre Bedeutung nicht diskutiert werden sollte; eher sind wir verpflichtet, daran zu glauben, in sie mit Überzeugung, dass sie eine Bedeutung haben, passend zu der Majestät Allahs– welches in Übereinstimmung mit unserem fundamentalen Glauben ist, dass nichts und niemand Allah ähnelt – und dass Er erhaben ist darüber, eine Form anzunehmen, eine Bewegung zu haben, eine Richtung zu haben und über alle anderen Elemente der Schöpfung. Diese Ansicht ist die Madhab einer großen Masse der Theologen [Mutakallimun] und es ist die bevorzugte Ansicht von vielen der Wahrhaftigen [Muhaqqiqun]. Dies ist die sicherste Ansicht.

 

2.Die Ansicht der Mehrzahl der Gelehrten des Kalam ist, dass diese bildlich interpretiert werden sollte gemäß ihren angemessenen kontextuellen Bedeutungen; diese bildliche Interpretation ist nur möglich für einen, welcher sich sehr gut auskennt [heimisch ist] mit der Arabischen Sprache und ihren primären und sekundären Prinzipien, welches eine große Intellektuelle Fähigkeit beansprucht. Zum Beispiel, nach dieser Madhab, wird über die Worte des Propheten صلى الله عليه وسلم : „Allah wird zu ihnen kommen“ gesagt, dass „das Kommen“ sich hier auf ihr Sehen bezieht (im metaphorischen Sinne), denn die Norm ist, dass es unmöglich ist jemanden zu sehen, der abwesend von einem ist, ohne dessen Ankunft. – so wird also in diesem Beispiel das Kommen und Ankommen als metaphorisches sehen interpretiert. Es wurde auch gesagt, dass das „Kommen“ eine der Handlungen Allahs ist und „das Kommen“ genannt wird. Es wurde auch gesagt, dass die Absicht hinter „Allah wird zu ihnen kommen“ ist, dass einige der Engel Allahs zu ihnen kommen werden.

 

Imam Nawawi über „istiwa“:

„Wir glauben an das „Der Rahman machte Istiwa auf den Thron.“, [20/5]und wir wissen nicht die Realität der Bedeutung, oder was damit gemeint ist (la na`lamu haqiqata mi`na dhalika wa al-murada bihi), während wir Glauben, dass „Es gibt nichts was ihm ähnelt.“ (42:11) und dass Er erhaben ist von den höchsten Dingen der Schöpfung. Dies ist der Weg der Salaf, oder wenigstens der Mehrzahl von ihnen und es ist die Sicherste, denn somit muss niemand in solche Themen eintauchen.“ [al-Madschmu` Sharh al-Muhadhdhab (1:25)]

Folglich ist es auch unzulässig in den Vers 20:5 einen Ort oder eine Richtung hineinzuinterpretieren.

 

Imam Nawawi über „Yedullah“:

Über den Hadith wo ein Jude – oder einer der Rabbis – kommt und zum Propheten sagt:

„Allah trägt am Tag der Auferstehung (folgendes auf Seinen Fingern:) die Himmel auf einem Finger, die Erden auf einem Finger, die Berge und die Bäume auf einem Finger, das Wasser und das Erdreich auf einem Finger, alle anderen Geschöpfe auf einem Finger“ Als der Prophet dies hörte, lächelte er bis man seine Zähne sah. Die Version in den zwei Sahih sagt: „er lächelte zur Bestätigung der Worte.“ Dann sagte er: „Und sie haben Allah nicht richtig nach Seinem Wert eingeschätzt.“ (39:67) [Überliefert von Ibn Masud bei Buhari, Muslim, Tirmizi und Ahmad ibn Hanbal]

 

Schrieb Imam Nawawi:

 

„Dies ist eins der Hadithe bezüglich der Heiligen Attribute. Wir haben schon erwähnt, dass es in diesem Fall zwei Schulen gibt. Eine Schule erläutert dies und die andere haltet sich davor ab, dies zu erläutern und glauben zugleich, dass die äußere Bedeutung nicht gemeint ist. Bezüglich denen, die dies Erläutern, interpretieren sie die Finger hier als Macht und Kraft. Dies bedeutet, er hat sie alles in ihrer Weite erschaffen ohne zu ermüden oder ohne dass es ihm schwer fällt. Leute meinen mit Finger meist im Kontext Übertreibung und Missbilligung. So sagen sie zum Beispiel: „Mit einem Finger kann ich so und so töten.“ Dies bedeutet, ich brauch mich gar nicht anzustrengen. Ebenfalls wird gesagt, dass der Finger von einem der Schöpfungen gemeint ist. Dies ist nicht unmöglich. In jeglichem Fall ist die Hand als Organ für Allah absolut auszuschließen. Zu den Worten des Überlieferers: „Der Gesandte Allahs lächelte überrascht (ta’ajjuban) über die Worte des Rabbis und ebenfalls als Bestätigung und sagte dann:„Und sie haben Allah nicht richtig nach Seinem Wert eingeschätzt.“ (39:67) Die äußerliche Bedeutung dessen ist, dass der Prophet die Worte des darin bestätigte, dass Allah die Himmel und Erden und alle Kreaturen greift mit seinen Fingern und rezitierte dann den Vers, dass fast die gleiche Bedeutung der Worte des Rabbis hat. Al Qadi sagt, dass ein Gelehrter des Kalam [al-Khattabi] sagte: „Sein Lächeln, überrascht sein und Rezitieren des Verses, beinhalten keine Bestätigung des Rabbis, eher eine Leugnung dessen was er sagt, Unakzeptanz und Verwunderung über seinen Irrglauben. Denn die Juden sind Anthromorphisten und der Prophet verstand dies. Die Worte des Überlieferers: „als Bestätigung.“, ist eine Änderung der Tatsache auf unautorisierter Weise durch den Verstand des Überlieferers. Aber die erste Interpretation ist stärker.“ [Al Nawawi, Scharh Sahih Muslim (17:129-131)]

 

Seine Werke

 

 

Imam An-Nawawi lebte nur etwa 45 Jahre, doch selbst in dieser kurzen Zeit schrieb er eine große Anzahl von Büchern zu unterschiedliche Themen, von denen jedes einzelne ein Meisterwerk und einen Schatz voll dauerhaften Wissens und Kenntnis darstellt.

Einige seiner Werke sind:

 

1- Kommentar zu "Sahih al-Buchari".

 

2- Kommentar zu Sahih Muslim "Al-Minhadsch fi scharhi Muslim ibn al-Haddschadsch". Über diesen Kommentar sagte Imam An- Nawawi: "Hätte ich nicht mangelndes Durchhaltevermögen und eine geringe Anzahl von Lesern befürchtet, wäre ich ein wenig

ausführlicher geworden und hätte das Werk auf mehr als 100 Bände ausgedehnt, doch aus diesen Gründen habe ich mich an einen mittleren Umfang gehalten." Dieses Kommentar-Werk umfasst derzeit lediglich zwei Bände.

 

3- "Riyad-us-Salihin, min kalami Sayyid-il-Mursalin", eine Sammlung von nahezu 2000 ausgewählten, doch zuverlässigen Überlieferungen, durch relevante Koranverse bestätigt und nach Themen geordnet.

 

4- Kommentar zu "Al-Muhaddab".

 

5- "Tahdhib-ul-Asmai was-Sifat".

 

6- "Al-Arbain"

 

7- "Scharh Sunan Abi Dawud". und weitere Werke.

 

 

 

Sein Tod

 

 

Im Jahre 676 n.H. (1279 n.Chr.) gab Imam An-Nawawi alle Bücher, die er sich geliehen hatte, ihren rechtmäßigen Besitzern zurück und besuchte die Gräber seiner Lehrer und Vorfahren und betete für sie.

Dabei war er so bewegt, dass er zu weinen begann. Danach verabschiedete er sich von seinen Freunden und Verehrern und begab sich in seine Heimatstadt Nawa. Einige seiner Bekannten

begleiteten ihn bis vor Damaskus, um ihm Lebewohl zu sagen.

Imam meinte, am Tag des Jüngsten Gerichts. Sodann begab der Imam sich nach Jerusalem (Bait-ul-Maqdis) und besuchte die Grabstätte des Propheten Ibrahim (a.s.), dann kehrte er

in seine Heimatstadt Nawa zurück. Bald nach seiner Ankunft dort erkrankte er und verstarb in der Nacht zum Mittwoch, den 14. Radschab 676 n.H: (1279 n.Chr.), noch zu Lebzeiten seines Vaters. Als die Nachricht von seinem Tode Damaskus erreichte, versanken Stadt und Umland in tiefe Trauer und die Muslime wurden von Kummer überwältigt. Der oberste Qadi (Richter) von Damaskus, Izz-ud-Din Muhammad ibn as-Saigh, besuchte das Grab von Imam An-Nawawi in Nawa mitsamt einer Delegation von Würdenträgern und betete für ihn.

 

 

 

[1] Größtenteils entnommen aus der Kurzbiographie über Imam An-Nawawi aus der deutschen Übersetzung von "Riyad-us-Salihin", Band 1, T. Schaible, Bavaria-Verlag, München

 

ws

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