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Der Thron

 

Mit der Entstehung des Thrones nach dem Wasser begann die Zeit. Denn ein Nacheinander impliziert einen zeitlichen Vorgang. Im Ewigen gab es keine Zeit. Zeit setzt verschiedene entstandene Dinge in einen Kontext, in einen Rahmen von vorher, gleichzeitig und/oder nachher. z.B. Während des Sonnenunterganges begann es zu regnen. Hier werden Sonnenuntergang und Regen in einen zeitlichen Zusammenhang gesetzt. So bedeutet die Verbindung zwischen dem Sonnenuntergang und dem Regen Zeit.

 

Der Thron ähnelt einem Bett. Er ist die größte Schöpfung überhaupt, und befindet sich über dem Paradies und unter der wohlverwahrten Tafel. Gottes Gesandter sagte: "Angesichts des Schemels (Al Kursi) Gottes sind die sieben Himmel nur wie ein Ring, der in eine Wüste geworfen ist, und das Größenverhältnis des Thrones zu dem Schemel ist wie der Vorrang der Wüste vor diesem Ring." Der Schemel ähnelt einem Hocker und ist größer als die sieben Himmelskörper, wenn sie nebeneinander aufgestellt werden würden.

 

Zu Beginn war der Thron mit dem Wasser verschmolzen, jedoch trennten sie sich nach einer Zeit, so daß es jetzt zwischen ihnen einen Raum gibt. Der Thron wird von vielen Engeln umgeben, die Gott viel später, nach dem Thron, erschaffen hatte. Der Thron wird z.Zt. von vier Engeln getragen, am Jüngsten Tag aber wird er von acht Engeln getragen und dies wegen des gewaltigen Tages. Im Qur´an, Sure Al Haqqa, Vers 18, lesen wir, daß an jenem Tag acht Engel den Thron Deines Herrn über sich tragen.

 

Abu Dawud überliefert in seinem bekannten Werk "Sunnan Abu Dawud" von Djaber Ibn `Abdullah, daß der Gesandte Gottes gesagt hat: "Mir wurde die Erlaubnis erteilt, über einen Engel zu berichten, der den Thron trägt. Die Entfernung zwischen seinem Ohrläppchen und seiner Schulter beträgt siebenhundert Jahre." Gott fällt nichts schwer und Ihn ergreift keine Müdigkeit. In der Sure Al Hadid, Vers 5 heißt es, daß Gott die Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist, in sechs Tagen, schuf und es hat Ihn keine Müdigkeit ergriffen. Das ist eine Antwort auf die jüdische Lehre, die im Alten Testament die Behauptung vertritt, daß Gott die Schöpfung in sechs Tagen erschuf und am siebenten Tag (Sonnabend) sich ausgeruht haben soll. Gott aber hat sich nach der Erschaffung der Schöpfung nicht verändert, demzufolge hat Er sich z.B. nicht auf den Thron gesetzt, oder ist durch die Erschaffung der Schöpfung ermüdet. Der Thron ist die Decke des Paradieses. So heißt es in einem Ausspruch des Propheten über das Paradies: "Die Decke des Paradieses ist der Thron des Erbarmers."

 

Die Behauptung, daß Gott auf dem Thron sitzt oder im Himmel ist, lehnt der Islam ab. Es steht nirgendwo im Qur´an oder in den Aussprüchen des Propheten geschrieben, daß Gott auf dem Thron sitzt oder im Himmel ist, wie etwa aus Unwissenheit behauptet wird. Denn Gott hat den Thron und die Himmel erschaffen, nicht um sie als Platz zu nehmen, sondern um Seine Allmacht zu zeigen. So ist der Thron und der Schemel Gottes Zeichen Seiner Allmacht. Ferner wird das Wort "Sitzen" nur auf denjenigen bezogen, der einen Ober- und Unterkörper besitzt. So sagt man nicht: " Der Fisch hat sich hingesetzt," weil er keinen Ober- und Unterkörper hat. Wer sagt, daß Gott auf einem Thron sitzt, behauptet gleichzeitig, daß Er einen Ober- und Unterkörper hat, auch wenn er meint, daß Sein Sitzen unserem Sitzen nicht ähnlich ist. Ferner beinhaltet jedes Sitzen eine Bewegung und eine Veränderung von einem höheren zu einem tieferen Ort und abschließend eine Verharrung. Das alles sind menschliche Merkmale, die man auf Gott nicht beziehen darf. So bedeutet der Vers 5, Sure Daha nicht etwa, daß Gott auf dem Thron sitzt, sondern daß Gott die Macht über den Thron besitzt. Denn das stimmt mit dem Vers 3, Sure Al Ichlas überein, die bedeutet, daß Gott keines Gleichen hat.

 

Der Gelehrte Abd Al Ghani Al Nabulsi sagte: "Wer behauptet, daß Gott den Himmel oder die Erde füllt, oder daß Er ein Körper ist, der auf dem Thron sitzt, ist ungläubig, auch wenn er meint, ein Muslim zu sein."

 

 

ws

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