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Verfälschung von klassischen Texten

 

Beantwortet von Scheich Nuh Ha Mim Keller

 

Frage: Wie weit die Fälschungen der Wahhabis mit den klassischen Texten gehen, und wie sehr verbreitet ist dieses abscheuliche Verbrechen?

 

Antwort:

 

 

Ich weiß nicht wie weit es verbreitet ist, aber es existiert in der Tat. Ein wichtiger Beweis hierfür, das ich persönlich gesehen habe, ist eine Arbeit, an dessen Übersetzung ich z.Z arbeite, Kitab al-adhkar (das Buch der Erinnerung an Allah) von Imam Nawawi. Der Text von Nawawi in diesem Buch über Hajj des Adhkar:

 

"Abschnitt: Der Besuch der Grabstätte des Gesandten Allahs ( Friede und Segen sei mit ihm), und die Erinnerung an Allah wurden dort behandelt."

 

Man muß wissen, das jeder der eine Hajj macht, den Gesandten Allahs (Friede und Segen sei mit ihm) besuchen sollte, ob es nun auf seinem Weg liegt oder nicht. Ihn ( Friede und Segen sei mit ihm) zu Besuchen ist eine der wichtigsten Gottesdienste, eine der am meist belohnten Bemühungen und eine der höchten Ziele.

 

Wenn man sich auf den Weg macht, um den Besuch abzustatten, sollte man oft die Segens- und Friedensformel auf ihn (Friede und Segen sei mit ihm) während dessen sprechen. Und wenn man die Bäume von Medina sieht, seine Heligtümer und Grenzsteine, sollte man vermehrt die Segens- und Friedensformel auf den Propheten (Friede und segen sei mit ihm) aussprechen. Allah c.c. um Wohlgefallen bitten, für den Besuch, den man ihm (Segen und Friede sei mit ihm) ertstattet hat, und um Glückseligkeit in dieser Welt und im Jenseits. Man sollte sagen, " O Allah, öffene mir die Türen Deiner Gnade, und beschere mir um des Besuchs der Grabstätte Deines Propheten (Segen und Friede sei mit ihm) willen, das, was Du Deinen Freunden gegeben hast, die, die Dir gehorchen. Vergib mir und zoll mir Gnade, O Du, Der von allem am Besten Gebetener. (al-Adhkar al-Nawawiyya, 283-84).

 

1409/1988 wurden die Drucke dieser Arbeit, veröffentlicht von Dar al-Huda in Riyad, Saudi Arabien, unter der Leitung und Zustimmung der Riyad Idara Buhut al-`Ilmiyya wa al-Ifta` oder " Vorsitz der Supervison der Studien von Gelehrten und Islamische Rechtmäßigen Gutachten," die selbe Abteilung hat sich gewandelt, mit der Ansicht Ibn Taymiyas übereinzustimmen, dass das Auslassen eines Besuchs der Grabstätte des Propheten (Segen und Friede sei mit ihm) als Ungehorsam einzustufen ist. Die re-formte Version ist folgendermaßen, Kursivschrift zeigt die Änderungen in Nawawi`s text:

 

"Abschnitt: Besuch der Moschee des Propheten Allahs (Segen und Friede sei mit ihm) (Streichung)"

 

Wisse, dass es ratsam ist, für diejenigen, die die Moschee des Propheten Allahs ( Segen und Friede sei mit ihm) besuchen wollen, (Streichung) oft die Segens- und Friedensformel auf ihn (Segen und Friede sei mit ihm) zu sprechen. Und wenn man die Bäume von Medina sieht, seine Heligtümer und Grenzsteine, sollte man vermehrt die Segens- und Friedensformel auf den Propheten (Friede und segen sei mit ihm) aussprechen. Allah c.c. um Wohlgefallen bitten, für den Besuch seiner Moschee (Segen und Friede sei mit ihm), und um Glückseligkeit in dieser Welt und im Jenseits. Man sollte sagen, " O Allah, öffene mir die Türen Deiner Gnade, und beschere mir, um des Besuchs der Moschee Deines Propheten (Segen und Friede sei mit ihm) willen, dass, was Du Deinen Freunden gegeben hast, die, die Dir gehorchen. Vergib mir und zoll mir Gnade, O Du, Der von allen am Besten Gebetener. (al-Adhkar, 295).

In dem selben Druck ist fast eine halbe Seite des Abschnitts über tawassul ( Bittgebet an Allah über den Propheten (Segen und Friede sei mit ihm)) beim Besuch der Grabstätte des Propheten entfernt worden. Allem Anschein nach, um die Wahhabi Doktrin zu unterstützen, dass es Gotteslästerung oder "übertragende Teilhaberschaft mit Allahs" sei.

 

Dies sollte die Westländer nicht überraschen, die davor Muahmmad Muhsin Khan`s Übersetzung des Sahih al-Bukhari seit einige Jahre hatten.

Darin finden wir Bukharis Titel über die Wirkung des Propheten (Segen und Friede sei mit ihm): " und das seiner Haare, seiner Sandalen, und seiner Gefäße, durch das sich seine Freunde und andere gewohnt waren, Segen nach seinem Tode zu erziehlen (yatabarraka bihi As-habuhu wa ghayruhum ba`da wafatihi), "in welchem die Worte yarabarraka bihi wiedergegenen werden können mit " wir hoch achten und segnen Dinge" im Englischen (Khan, Sahih al-Bukhari, 4.218). Das arabische Verb tabarraka bihi bedeutet " Er hatte Segen; und er war, oder wurde, gesegnet; in bezug auf ihn oder es (ibid.)- in beiden Fällen erzielen oder erhoffen zu erzielen, eine Segnung auf alle Fälle durch diese Dingen, eine Nuance anders als das passiv " wir ziehen die Segnung in Betracht, " welches sich keinen speziellen Vorteil durch diese Dinge erzielt.

 

Oder betrachtet man die Seite 73 " Einleitung" von Band 1 der selben Übersetzung, ein Teil, welches die muslimische Dreifaltigkeit erklärt: Tawhid al-Rububiyya, Tawhid al-Uluhiyya, und Tawhid al-Asma wa al-Sifat-the (1) Tawhid der Herrschaft, (2) Tawhid der Gottheit, und (3) Tawhid der Namen und Eigenschaften. Einleitend möge dazu gesagt werden, Dr. Khan bemerkte, dass viele Westler, die zum Islam konvertierten, ohne zu Wissen, was die Einheit Allah`s wirklich bedeutet. Er erläutert, dass tawhid nicht Eins ist, nämlich zu sagen und an die shahada des Islams mit kompletter Überzeugung zu glauben - wie es seit Zeit des Propheten (Segen und Friede sei auf ihm) bis Aufkommen Ibn Taymiya, sieben Jahrhunderte später - als ein neu konvertrierter könnte man denken, dass es nun drei sind an Stelle von eins, und kann nicht eins sein ohne drei zu sein. Während solch eine Logik für manche, die vom Christentum konvertrierten bekannt ist, Imam Bukhari (d. 256/870) wußte sicherlich nichts darüber, und dies als "Einleitung" für sein Werk zu publizieren, erweckt bei mir den Eindruck, als würde es die "Manipulation klassischer Werke" berechtigen - Abseits von Reformierung der traditionellen `aqida`, in welchem der Islam, in Worten des Propheten (Segen und Friede sei auf ihm), " es zu bezeugen, dass es keine Gott gibt außer Allah, und das Muhammad Gesandter Allahs`s ist..." (Sahih Muslim, 1.37:8)

 

Ein anderes Beispiel wurde in einer Bemerkung des berühmten Maliki Gelehrten Ahmad Sawi (d. 1241/1825) über die Qur`an Auslegung Tasfir al-Jalalayn des Jalal al-Din Mahalli und Jalal al_din Suyuti gefunden, in welchem er über die Verse sagt "Wahrlich, Satan ist euch ein Feind; so haltet ihn für einen Feind. Er ruft seine Anhänger nur herbei, damit sie Bewohner des flammenden Feuers werden" ( Qur`an 35:6):

 

Es wird gesagt, das diese Verse bezüglich der Kharijites offenbart (Vorhersagung ihrer Erscheinung) wurden, die in der Interpretation des Qur`an und Sunnah verändert wurden, in der streng erklärt wird, dass es ungesetztmäßig ist zu Töten und das Eigentum der Muslime zu stehlen, sie sind es sicherlich, die Lügner sind. Satan hat völlige Macht über sie gewonnen und hat sie die Ermahnung Allahs vergessen lassen. Sie sind Satans Partei. Horchet! es ist Satans Partei, die die Verlierende ist." ( Qur`an 58:18-19). Wir baten Allah den höchts Großzügigen, sie alle auszurotten (Sawi: Hashiya al-Sawi `ala al-Jalalayn, 3.255).

 

Diese Passage ist zitiert aus dem `Isa al-Babi al-Halabi, aus der in Kairo publizierte Ausgabe um 1930. Es wurde auch in seiner Gesamtheit in der Maktaba al-Mashhad al-Husayni veröffentlicht, Ausgabe (3.307-8) veröffentlicht in Kairo 1939, welches durch Dar Ihya` al-Turath al-`Arabi in Beirut 1970 im Offsetdruck neuverlegt wurde (3.307-8). Anfang der 1980er, hatte die Salafi Bewegung, oder Ölgelder, oder eine Kombination beider, genug auf dem Markt erzeugt, um den alten Druck der Dar al-Fikr in Beirut durch den neuen Offsetdruck zu verdrängen, aber mit einer betrügerischen Veränderung. Im dritten Band, obere Zeile des ersten Abschnitts der Seite 307 und die obere Zeile auf Seite 308 wurden übertüncht, die Wörter "namentlich" eliminiert, der Abschnitt im Haijaz mit der Bezeichnung "Wahhabis", korrupt gesäubert den Ganzen Punkt darüber, was der Autor über das moderne Gegenstück der Kharijites sagen wollte, um es ihnen zu verkaufen. Die Löschung war virtuell von einem banalen Formalfehler nicht zu unterscheiden, wie es am Ende der letzten zwei Seiten kommt, jedoch besteht Dar al-Fikr für jede technische Mängel in dieser Hinsicht 1993 mit einem neuen Schriftsatz 4 Bände Version von Hashiya al-Sawi `ala al-Jalalayn, welches auf einer kleinen Seite verlautbart, "ein neuer und korrigierter (munaqqaha) Druck zu sein". Die obere Passage erscheint auf Seite 379 des dritten Bandes mit den gleichen Worten wie die vorherigen Korrekturen, diesmal jedoch in einem ununterbrochenem Text, so dass niemand erraten kann, das Sawi`s Worte beseitigt wurden.

 

Oder beachtet man das Beispiel der zweibändigen Qur`an- Auslegung des Abu Hayyan al-Nahwi (d. 754/1353), Tafsir al-nahr al-madd [die Auslegung über den weitgeteilten Fluß] ist hauptsächlich gekürzt worden von seiner bisherigen achtbändigen Auslegung al-Bahr al-muhit [ Der Umfassende See], wohl die feinste Auslegung, die überhaupt geschrieben wurde, die primär auf arabischer Grammatik basiert. Abu Hayyan, mit andalusicher Herkunft, in Damaskus niedergelassen, kannte Ibn Taymiya persönlich, und brachte ihm große Achtung, bis zu dem Tag als Barinbari

(d. 717/1317) ihm eine Arbeit von Ibn Taymiya brachte, die Kitab al-`arsh [Das Buch des Throns]. Dort haben sie Ibn Taymiya`s eigene Handschrift entdeckt ( welche Abu Hayyan bekannt war), antropomorphe (vermenschlichende) Vorschläge über die Gottheit, welche Abu Hayyan veranließ, Ibn Taymiya bis zu seinem Tode zu verfluchen. Dies wurde durch den Hadith Meister erwähnt (hafiz) Taqi al-Din Subki in seinem Sayf al-saqil (85).

Abu Hayyan, in seiner eigenen Qur`an Auslegung des Ayat al-Kursi (Qur`an 2:258) in der Sure al-Baqara, dokumentiert was komplett seine Meinung verändert hat:

 

Ich habe in dem Buch von Ahmad ibn Taymiya, ...................... ..... , und das Buch mit seiner eigenen Handschrift, es hieß Kitab al-`arsh [Das Buch des Throns], auf dem "Allah der Erhabene sitzt (yajlisu) auf dem Kursi aber hat seinen Platz unbesetzt gelassen, auf welchem der Prophet (Allah möge ihn segnen und Friede sei auf Ihm)" sitzen sollte [meine Kursivschrift]. Al-Taj Muahmmed ibn `Ali ibn `Abd al-Haqq Barinbari täuschte ihn [ibn Taymiya] gab vor, eine Befürworter von ihm zu sein, so dass er es von ihm bekommen konnte, und das ist was wir drin lesen (al-Nahwi, Tafsir al-nahr al-madd, 1.254).

 

Dies ist von Interesse, nicht nur weil dieses Dokument (aus der Feder eines der größten islamischen Gelehrten) da Ibn Taymiya eine "doppelte `aqida," hatte, eins für die Öffentlichkeit und ein separates antropomorpes für dein inneren eingeweihten Kreis - aber auch als Abu Hayyan`s Arbeit war begrenzter als seine längere Auslegung al-Bahr al-muhit in Kairo von Matba`a al-Sa`ada 1910, die ganze Passage wurde entfernt - absichtlich,

wie die schuldige Partei später Muhammed Zahid Kawthari gestand, die die obere Passage zitierte, mit Anmerkung an al-Sayf al-saqil und dann sagt:

 

Dieser Satz ist nicht in der gedruckten Auslegung al-Bahr [al-muhit], der für die Kopie zuständige bei Mataba`a al-Sa`ada erzählte mir, er fand es extrem empörend, so dass er erachtete es als zu enorm als das er es auf einen Muslim zurück führen konnte, so enfernte er es, so dass es nicht von den Religionsfeinden ausgenutzt werden könnte. Er bat mich das aufzuzeichnen was er getan hatte,, und als ein Rat (nasiha) an die Muslime (al-Sayf al-saqil, 85).

 

Diese Manipulation wurde erneut verübt als Abu Hayyan`s Tafsir al-nahr al-madd in Beirut von ihm selbt verlegt wurde, mit der selben Streichung von Dar al-Fikr in 1983, und wurde nicht korrigiert bis Dar al-Janan und Mu`assasa al-Kutub al-Thaqafiyya in Beirut herausbrachte, in dem er 1987 orginal Manuskripte in seiner Arbeit benutzte.

 

Ich denke diese Beispiel ausreichend sind, um einen generellen Eindruck von der Methode zu geben, obgleich die Motive von Fall zu Fall sich ändern. Und Allah weiß es am besten

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