Webmaster Geschrieben 19. November 2008 Teilen Geschrieben 19. November 2008 Die Erschaffung der Erde In diesem Kapitel werden wir versuchen, die Gründe für die Erschaffung der Erde zu durchleuchten. Es geht hier also nicht um physikalische Gesetze, die stattfanden, damit die Erde entstand, sondern warum der Schöpfer die Erde erschuf. Zunächst sagt uns der Koran, dass der Schöpfer das Universum in sechs Tagen erschaffen hat. Doch der hier erwähnte Begriff für Tag ist nicht mit dem uns bekannten Begriff für “Tag” zu vergleichen. Um den Wörtern und Begriffen im Koran eine Bedeutung zu geben, müssen wir diese Begriffe mit ihrem Kontext in Verbindung bringen. Natürlich kann man ohne den Kontext eines Wortes oder eines Verses zu kennen, keinen Zusammenhang zur Thematik herstellen. Der Koran ist ein Werk, dass eine bestimmte Systematik und eine tiefsinnige Bedeutung beinhaltet. Die Erschaffung wird im folgenden Vers beschrieben: “Euer Herr ist Gott, der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf.” (Der Koran, 10:3) Hier wird im Koran das Wort “Yewm” benutzt. Allerdings bedeutet dieses Wort im arabischen sowohl “Tag”, als auch “Zeit” oder “Zeitabschnitt”. Wenn man dies nur als “Tag” interpretieren würde, müsste man sich fragen, welche “Tage” gemeint sind! Die Tage der Erde? Des Jupiters? Wir wissen doch, dass sich die “Tage” nach der Sonne richten und somit von Planet zu Planet unterschiedlich sind. Könnte man dann behaupten, das Gott an unsere weltliche Zeit gebunden ist? Gott ist unabhängig von Zeit. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind für den Schöpfer der Zeit eins. Die Zeit existiert nur für uns. Beispiel: “Die Engel und der Geist steigen zu Ihm empor an einem Tag, dessen Ausmaß fünfzigtausend Jahre sind.” (Der Koran, 70:4) Der Begriff “fünfzigtausend Jahre” ist nur ein Hilfsmittel, um zu verstehen, was Gott meint und zum Ausdruck bringen möchte. Gleichzeitig wird hier deutlich, dass es für Gott keine Zeitabhängigkeit herrscht, da er hier einen Tag mit fünfzigtausend Jahren gleichsetzt. Hieraus kann man schlussfolgern, dass Gott Raum- und Zeitungebunden ist. Daraus können wir ableiten, dass die „sechs Tage“ sechs Abschnitte sind. Der Schöpfer hätte auch alles von Anfang an ohne Abschnitte erschaffen können. Doch diese Abschnitte birgen Weisheiten in sich. Vergleichbar mit Tagesabschnitten. Auf den Morgen folgt der Mittag, darauf der Nachmittag usw. Es gibt also verschiedene Abschnitte zwischen Tag und Nacht. Würden sie direkt aufeinander folgen, ohne Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, würde dies viele Schwierigkeiten mit sich bringen. Die gleiche Weisheit entdecken wir auch in der Pflanzenwelt. Ein kleiner Samen birgt den Code eines riesigen Baumes in sich. Es entfaltet sich Schritt für Schritt in ein Wunder namens „Baum“. Aus diesem Baum kommen Tausende von Körnern, die wiederum zu weiteren Bäumen werden. Auch auf den Menschen trifft dieses Schauspiel zu. Aus einem einzigen „Tropfen“ entsteht ein Meisterwerk, dessen Rätsel wir immer noch zu entschlüsseln versuchen. Mit diesen Abschnitten in der ganzen Schöpfung zeigt uns der Allweise Schöpfer seine ganze Kunst. Sonst würde es auf Anhieb Bäume und Erwachsene Menschen geben und die Kunst des Samens und der Babys würde für immer im Verborgenen bleiben. So dürfte es auch keine Zeit mehr geben. Ein Warten wäre nicht mehr vorhanden. Wir sehen aber, dass all dies herrscht und das der Künstler seine Kunst in voller Pracht vorstellt. So ist das ganze Universum wie eine Leinwand auf der ein wundervoller Film gezeigt wird. Jedes Geschöpf ist in diese Vorstellung eingeladen, doch nur der Mensch hat die Fähigkeiten diesen Film vollständig zu verstehen und zu genießen. Er kann die beste Rezension für dieses Schauspiel abgeben. Er hat den Ehrenplatz in dieser Vorstellung. Er ist der, der in der ersten Reihe sitzt. Er bekommt die beste Bewirtung. Hunderttausende verschiedene Speisen werden in dieser nur einmal ausgestrahlten Vorstellung zur Verfügung gestellt. Wäre es intelligent, diesen Film zu verpassen? Dieses Schauspiel zu ignorieren? Diese Ausstellung nicht zu besuchen? Wäre es nicht eine Verschwendung, die ganze Zeit nur auf das leibliche Wohl zu denken? Wäre es keine Respektlosigkeit durch Rumgebrülle die anderen Zuschauer zu stören? Dementsprechend wurde die Erde für den Menschen vorbeireitet. Unsere heutige Wissenschaft bestätigt uns, dass die Erde alle Elemente beinhaltet, die zum Leben notwendig sind und das die Elemente in der Erde im Menschen vorhanden sind. Die Erde ist so geschaffen, dass das Leben darauf möglich ist (In Kapitel 2.1 haben wir hinreichend Angaben dazu gemacht). Im Koran wird die Erde als erste erschaffene Materie beschrieben. Nun kommen wir zu der Eingangs gestellten Frage, warum der Schöpfer es für Nötig sieht, eine Erde, ein Universum, ein Platz für die Menschen zu erschaffen. Um die Antwort leichter zu verstehen, brauchen wir folgenden Analogie: Stellen wir uns vor, die ganze Erde wäre voller Spiegel. Dann würde die Sonne diesen Spiegeln Licht und Wärme spenden. Man könnte nicht behaupten, dass die Sonne es nötig hätte, diese Spiegel mit Licht und Wärme zu versorgen. Die Spiegelung der Sonne hat nicht mit Nötigkeit zu tun. Auch wenn diese Spiegelung nicht wäre, würde die Sonne nicht von ihrem Licht, von ihrer Wärme oder von ihren Farben verlieren. Nur die Spiegel hätten Vorteile. Sie brauchen die Sonne, um aus der Dunkelheit zu entrinnen. Nun erweitern wir die Analogie etwas. Geben wir den Spiegeln Verstand. Könnten nun die Spiegel aus ihrer Liebe zur Sonne, der Einzigartigkeit der Sonne etwas beitragen? Würde die Sonne „perfekter“ werden als es ist, nur weil die Spiegel sie lieben? Oder könnten sie ihn im umgekehrten Fall mit ihrem Hass erniedrigen können? Kommen wir wieder zur Wirklichkeit. Die Schönheit des Schöpfers erweitert sich nicht durch die Erschaffung der Erde oder der gesamten Schöpfung. Doch sie wird für uns sichtbar. Die Millionen von Sternen am Himmel und die Blumen auf dem Teppich der Erde dienen nur uns. Der Schöpfer ist auf nichts angewiesen. Doch wir sind auf seine Barmherzigkeit und Weisheit angewiesen. Dies bringt Vorteile für uns. aus dem Buch “Wer bist du? Die Reise des Menschen“ von Cemil Sahinöz Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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