AlMurabit Posted May 21, 2007 Share Posted May 21, 2007 Imam Maturidi: Kurze Biografie, Zusammenfassung seiner Werke und seine Aussagen zum Thron Allahs [Übertragen von Ahmed Asim (Yasin al- turky] Scheich al-Islam Muhammad ibn Muhammad ibn Mahmud Abu Mansur al-Samarqandi al-Maturidi al-Hanafi (gest. 333 n.H.) aus Maturid in Samarkand war einer der zwei führenden Imame der Scholastiker (arab. mutakallimun) der Ahl al-Sunna. Zu seiner Zeit war er bekannt als der Imam der Rechtleitung (arab. imam al-huda). Er studierte bei Abu Nasr al-`Ajadi und Abu Bakr Ahmad al-Dschazadschani. Unter seinen bedeutenden Schülern waren `Ali ibn Sa`id Abu al-Hasan al-Rustughfani, Abu Muhammad `Abd al-Karim ibn Musa ibn `Isa al-Bazdawi, und Abu al-Qasim Ishaq ibn Muhammad al-Hakim al-Samarqandi. Er zeichnete sich durch die Widerlegung der Mu`tazila in Transoxiana aus. Er starb in Samarkand, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hatte. Munir `Abduh Agha, der Gründer der ägyptischen "Munirijja Salafijja Press", schrieb: "Es gibt keinen großen Unterschied (bzgl. der Aqida) zwischen Asch`aris und Maturidis, deshalb werden heute beide Gruppen Ahl al-Sunna wa al-Dschama`a genannt.“ Al-Maturidis Werke und Aussagen über den Thron: Zu den Werken al-Maturidis gehören: · Kitab al-Tauhid über die Lehrmeinung der Ahl al-Sunna. Dort sagt er: "Die Muslime sind uneinig hinsichtlich der Frage, wo Allah ist. Einige sagten, dass Allah "als über dem Thron seiend" (`alâ al-`arshi mustawin) beschrieben wird, und der Thron ist für sie ein von Engeln getragenes und von diesen umgebenes Ruhelager (arab. sarîr), [wie es im folgendem Vers heißt]:"Und acht davon werden an diesem Tage den Thron ihres Herrn über sich tragen"[69:17]...Sie zitierten als Beweis für diese Position. Seine Worte: "Der Erbarmer, Er hat sich niedergelassen auf Seinem Thron"[20:5] und die Tatsache, dass Menschen in ihrenBittgebeten und wenn sie Gottes Gnade erhoffen ihre Hände inRichtung Himmel heben. Sie sagen auch, dass Er sich dorthinbewegte, nachdem Er nicht von Anfang an dort gewesen war, auf der Grundlage des Verses"dann hat Er sich auf dem Thron niedergelassen."[57:4]. Andere sagen, Er sei überall, weil Er sagte"Keine drei führen ein geheimes Gespräch, ohne dass Er ihr Vierter, und keine fünf, ohne dass Er ihr Sechster wäre; ob weniger oder mehr, Er ist bei ihnen, wo immer sie sind"[58:7]...Diese Gruppe sagt, dass die Behauptung, Er sei an einembestimmten Ort unter Ausschluss eines anderen Ortes, eineBeschränkung für Ihn bedeutet, und dass ein jedes beschränktesObjekt kleiner ist als etwas, was größer als es selbst ist, was aberin Bezug auf Allah eine Unvollkommenheit bedeuten würde. Weiter bedenken sie, dass "an einem Platz zu sein" die Notwenigkeit von Grenzen erfordert. Andere verleugnen die Zuschreibung eines Aufenthaltsortes zu Allah, weder ein bestimmter Ort noch jeder Ort, ausgenommen im metaphorischen Sinne, indem Er diese verschiedenen Orte bewahrt und sie bestehen lässt..." Abu Mansur al-Maturidi sagt schließlich: Die Zusammenfassung der Aussagen ist, dass jegliche Beschreibung der Eigenschaften Allahs anhand von Dingen und eine Beschreibung Seinerseits – Erhaben ist Er – von Dingen verstanden werden muss entsprechend dem, wie Er es beschrieben hat, jedoch unter der Rahmenbedingung Seiner Hoheit (`ulu'), Erhabenheit (arab. rif`a), mit Anbetungswürdigkeit verbundene Höchstachtung (arab. ta`dhim) und Majestät (arab. dschalal) wie in Seiner Aussage:"die Herrschaft über die Himmel und die Erde"[5:17] Ebenso gilt, wenn Allah Dinge in Zusammenfassung mit Sich bringt, wie in "Denn Allah ist mit denen, die Ihn fürchten und die Gutes tun" [16:128] "Auch die Moscheen gehören Allah"[72:18] "Die Kamelstute Allahs" [7:73], [11:64], [91:13] (Der Ausdruck für eine Moschee) "Das Haus Allahs" (arab. Baitullah) und anderen ähnliche Fällen, dass das entsprechend Seinen Attributen der Ehrwürdigkeit (alkarâma), Hochrangigkeit (al-manzila) und unermesslicher Bevorzugung (at-tafdîl) zu verstehen ist. Keines dieser Beispiele ist auf die gleiche Weise zu verstehen, wie die Beschreibung eines Geschöpfes durch ein anderes Geschöpf." Abu Mansur (Allah möge ihm barmherzig sein) führt weiter aus: Die Grundlage dieses Sachverhaltes ist, dass Allah der Allmächtige war, als da noch kein Ort war, dann wurden Orte erschaffen, während Er genau so bleibt, wie Er immer war. Folglich ist Er wie Er immer war und Er war immer, wie Er jetzt ist. Erhaben ist Er über jede Änderung, Übergang, Bewegung oder jegliches Ende! Denn all dies sind Zeichen von Neuentstehung (arab. hudth), durch die die Eigenschaft der Welt, dass sie (zu einem bestimmten Zeitpunkt) neu entstanden ist (und nicht ewig bestand), zu sehen ist." "Des Weiteren [bzgl. der Aussage, dass Allah auf dem Thron ist], gibt es, im Sinne einer räumlichen Erhebung, keinen Vorzug des Sitzens gegenüber des Stehens oder umgekehrt. Auch ist kein Unterschied bzgl. der Großartigkeit oder Erhabenheit. Wenn zum Beispiel jemand höher steht als Dächer oder Berge, erlangt er dadurch nicht mehr Erhabenheit gegenüber jemanden, der räumlich unter ihm ist, solange ihr Wesen identisch ist. Folglich ist es unzulässig, den Vers [20:5] in diesem Sinne wegzuinterpretieren, sollte dieser tatsächlich auf Großartigkeit und Majestät hinweisen. Denn Er hat gesagt „Siehe, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde geschaffen hat“ (7:54, 10:3, 21:56), wodurch auf die Erhebung des Thrones hingewiesen wird, welcher etwas aus Licht oder einer anderen Substanz Geschaffenes ist, wobei genauere Kenntnis darüber jedoch den Menschen verborgen ist. Es wird berichtet, dass der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm), als er die Sonne beschrieb, sagte: "Gabriel bringt sie, wobei er in seiner Handetwas Licht des Thrones hat, mit dem er sie bekleidet, ebenso wie einer von euch seine Kleidung anzieht. Und so macht er es jeden Tag, wenn sie aufgeht." [1] Somit ist (in der Aussage Allahs in [20:5]) die Eigenschaft Allahs, dass Er sich auf dem Thron niedergelassen hat (arab. istawa, das Verbalnomen hierzu ist istiwa') auf zweierlei Weisen zu verstehen: 1. Allahs Eigenschaft des Istiwa' ist im Lichte der mit Anbetungswürdigkeit verbundenen Hoheit Allahs im Lichte all dessen, was Er bezüglich Seiner Allmacht und über Seine Geschöpfe sagte zu sehen. 2. Die besondere Auszeichnung des Throns als das Größte und Erhabenste aller erschaffenen Objekte...wie wenn jemand sagen würde: "Der betreffende Mensch hat die Herrschaft über ein betreffendes Land erlangt und hat sich in der betreffenden Region etabliert". Diese "Etablierung" bedeutet hier keine Einschränkung der Herrschaft im wörtlichen Sinne, sondern zeigt auf, dass der Betreffende somit über alles, was darunter liegt, erst recht Herrschaft hat." · Kitab Radd Awa'il al-Adilla, eine Widerlegung des Buchs mit dem Titel Awa'il al-Adilla, welches der Mu'tazilit al-Ka`bi geschrieben hat. · Radd al-Tahdhib fi al-Jadal, eine andere Widerlegung von al-Ka`bi. · Kitab Bayan Awham al-Mu`tazila; · Kitab Ta'wilat al-Qur'an ("Buch der Interpretationen des Korans"), über welches Ibn Abi al-Wafa' sagte: "Kein Buch konkurriert mit ihm, in der Tat kommt kein Buch von jenen an dieses heran, die ihm in diesem Wissenszweig vorangingen." Hadschi Khalifa zitiert es als Ta'wilat Ahl al-Sunna und führt Maturidi's Definition vom Unterschied zwischen "Erläuterung" (tafsir) und "Interpretation" (ta'wil) folgendermaßen an: "Tafsir ist die kategorische Zusammenfassung (al-qat`), über die Bedeutung eines bestimmten Begriffes, und das Zeugnis vor Allah, dem Allmächtigen, dass dies die Bedeutung ist, die Er mit dem betreffenden Begriff meinte. Ta'wil hingegen ist die Bevorzugung (tardschih) einer von mehreren Möglichkeiten ohne kategorische Zusammenfassung und ohne Zeugnis. · Kitab al-Maqalat; · Ma'akhidh al-Shara'i` in Usul al-Fiqh; · Al-Jadal fi Usul al-Fiqh; · Radd al-Usul al-Khamsa, eine Widerlegung von Abu Muhammad al-Bahili's Darstellung der Fünf Prinzipien der Mu`tazila [2] · Radd al-Imama, eine Widerlegung der schiitischen Auffassung über die Aufgabe des Imams und Entlarvung ihres Irrglaubens (kufr). · Al-Radd `ala Usul al-Qaramita; · Radd Wa`id al-Fussaq, eine Widerlegung der Mu`tazili- Glaubenslehre, dass alle schweren Sünder unter den Muslimen zu ewigem Höllenfeuer verdammt seien. Die Anhänger der hanafitischen Rechtsschule folgen al- Maturidi bzgl. der Aqida.[3] [1] Etwas ähnliches wird berichtet - ohne den Engel zu nennen - als Teil eines sehr langen hadith von Ibn `Abbas durch Abu Al-Shaykh mit einer sehr schwachen Überlieferungskette, berichtet im Al `Azama (4: 1163-1179). Einem anderen hadith Zufolge: „Der Gesandte von Allah - Allahs segen und Frieden auf ihm - erklärt mir, daß die Sonne, der Mond und die Sterne hergestellt wurden vom Licht des Throns.“ Berichtet von Anas durch Abu Al-Shaykh im Al `Azama (4: 1140). siehe auch in: Al-Suyuti's Al-Haba'ik FI Akhbar Al-Mala'ik. [2] Die "Fünf Grundsätze" der Mu`tazila Kuffar (Ungläubigen) Sekte sind: 1. Tauhid erfordert eine Ableugnung der göttlichen "Attribute der Bedeutung" (sifat al-ma'anî) und dessen, dass die Gläubigen im Jenseits Allah sehen werden – obwohl beide Grundsätze im Koran bzw. der Sunna erwähnt werden; 2. 'Adl oder Göttliche Gerechtigkeit erfordert, dass Allah unmöglich die sündhaften Handlungen seiner Diener verursacht, folglich sind sie für ihr Schicksal selbst verantwortlich und erschaffen Letzteres selbst durch eine Kraft, die Allah in sie gelegt hat. Dieser Grundsatz lässt den folgenden Vers außer Acht: "Und Allah, Er hat euch erschaffen und was ihr macht" [37:96] 3. Belohnung und Bestrafung - erfordert die Notwendigkeit an den Glauben, dass Allah, der Allerhöchste, jene belohnt, die Gutes tun, und jene bestraft, die Schlechtes tun, und dass Er schwerwiegenden Sündern nicht verzeiht, außer wenn sie vor ihrem Tode bereuen, selbst wenn sie Muslime sind – Dieser Grundsatz bedeutet eine Nichtbeachtung des Verses, der ausdrücklich angibt, dass Allah vergibt, wem Er will und dass Er bestraft, wen Er will (Sure 4), und eine Ableugnung der Fürsprache des Propheten (Allahs Segen und Frieden auf ihm) am Tag der Auferstehung für schwere Sünder unter den Muslimen. 4. Schwere Sünder können weder als Gläubige noch als Ungläubige angesehen werden, und so ist für diese ein "Zwischenstatus" zwischen den beiden (arab. al-manzila bain al-manzilatain), und zwar im Höllenfeuer geschaffen worden; 5. Gutes gebieten und Schlechtes verbieten ist verpflichtend unter den Gläubigen. Das ist der einzige Grundsatz, in welchem es eine Übereinstimmung zwischen der Mutazila Sekte mit der Ahlus Sunnah gibt. [3] Quellen: Al-Maturidi, Kitab at-Tauhid (S. 72). Hadschi Khalifa, Kaschf adh-Dhunun (1:518). Ibn Abi al-Wafa', al-Dschawahir al-Mudijja (S. 130). Namudhadsch min al-a`mal al-khairijja, S. 134. Al-Lacknawi, al-Fawa'id al-Bahijja fi Taradschim al-Hanafijja, S.319-320 Ibn Abi al-Wafa', al-Dschawahir al-Mudijja fi Tabaqat al-Hanafijja,S.130, 310, 362-363; Al-Kauthari, Einführung zu al-Bajadi's Ischarat al-Maram. ws Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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