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Die Ergebnisse dürften erhebliche Diskussionen unter den Migranten in Deutschland und in ihren Verbänden auslösen – und zugleich Wasser auf die Mühlen von Islamkritikern sein. Der Kriminologe Christian Pfeiffer stellt deshalb vorsichtshalber klar: „Ich bringe nur Fakten an den Tag.“

 

2007 und 2008 befragten die Wissenschaftler um Pfeiffer rund 45.000 Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren. Sie wollten unter anderem herausfinden, welche Rolle die Religion im Leben der jungen Menschen, vor allem von Migranten, spielt. Das Resultat: Junge, männliche Muslime sind – im Gegensatz zu christlichen Jugendlichen – umso weniger integriert und umso gewalttätiger, je gläubiger sie sind.

 

Die höchste Gewalttäter-Quote gibt es demnach unter „sehr religiösen“ muslimischen Jugendlichen mit 23,5 Prozent, die niedrigste dagegen bei den „etwas religiösen“ mit 19,6 Prozent.

 

Bei evangelischen und katholischen Jugendlichen zeigte sich eine gegenläufige Tendenz: Christliche Gläubige begingen der Studie zufolge seltener jugendtypische Gewalttaten. Dies gelte gerade auch für christliche Zuwanderer, die meist aus Polen oder der Ex-Sowjetunion stammten.

 

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Migranteneltern

 

Foto: WELT INFOGRAFIK Migranten, deren Kinder zur Schule geben, haben größeres Vertrauen in deutsche Institutionen als die Deutschen selbst. Wenn ihre Kinder ...

 

Foto: WELT INFOGRAFIK ... in der Schule nicht erfolgreich sind, suchen sie die Schuld zuerst bei sich selbst und nicht beid en Lehrern.

 

So sinke bei jungen christlichen Migranten die Quote der Gewalttäter von 21,8 Prozent bei nichtreligiösen Jugendlichen auf 12,4 Prozent bei sehr religiösen Jugendlichen. Sehr religiöse türkische Migranten haben zudem nur zu 21,7 Prozent deutsche Freunde, besuchen nur zu 11,5 Prozent das Gymnasium und fühlen sich nur zu 14,5 Prozent als Deutsche, ergab die Studie – obwohl die befragten jungen Türken ganz überwiegend in Deutschland geboren seien.

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Bei nicht-religiösen türkischen Jugendlichen sieht es dagegen anders aus: Zu mehr als 43 Prozent sind sie mit deutschen Jugendlichen befreundet. Sie streben zu rund 22 Prozent das Abitur an, mehr als die Hälfte fühle sich als Deutsche.

 

Von der Deutlichkeit der Ergebnisse ist Pfeiffer selbst überrascht. Er geht davon aus, dass muslimische Geistliche eine Rolle spielen. Dabei stützt er sich auf Studien des türkischstämmigen Religionswissenschaftlers Rauf Ceylan, der das Selbstverständnis und die Arbeit türkischer Imame untersucht hat.

 

Die meisten der 2000 Imame in Deutschland sind demnach im Ausland geprägt worden. Die Mehrheit sei konservativ und sehr autoritär geprägt. Pfeiffer glaubt, dass sie entsprechende Werte an Jugendliche vermitteln.

 

Die neue niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU) forderte am Wochenende bessere Integrationshilfen für Jungen aus Migrantenfamilien. „Wenn frühe Religiosität zu Jugendproblemen führt, brauchen wir Mechanismen, die früh eingreifen“, sagte die Ministerin: „Dann muss man beispielsweise in den Moscheen schauen, wie besonders Jugendliche auf dem festen Boden des Grundgesetzes ihre Religion ausüben können.“

 

Pfeiffer wiederum hält es für denkbar, dass die Befunde mit einem wachsenden Misstrauen von Deutschen gegenüber dem Islam seit den Anschlägen vom 11. September 2001 zusammenhängen könnten und die Jugendlichen auf dieses Misstrauen reagieren. Junge Muslime, die sichtbar weniger religiös seien, würden wohl auch eher von Deutschen akzeptiert.

 

„Ich sage ausdrücklich, das ist kein Problem des Islam, sondern der Vermittlung des Islam“, betont Pfeiffer. Es müssten aber Konsequenzen gezogen werden. Pfeiffer fordert, dass Imame in Deutschland nur arbeiten dürfen, wenn sie die deutsche Sprache beherrschen, Kenntnisse der deutschen Kultur haben und die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Mann und Frau akzeptieren.

 

Andernfalls müsse ihnen die Einreise ins Land verweigert werden. Pfeiffer sieht auch die muslimischen Gemeinden in der Pflicht. „Sie müssen selbst ein Interesse daran haben, Imame zu bekommen, die in Deutschland verankert sind.“

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2007 und 2008 befragten die Wissenschaftler um Pfeiffer rund 45.000 Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren. Sie wollten unter anderem herausfinden, welche Rolle die Religion im Leben der jungen Menschen, vor allem von Migranten, spielt. Das Resultat: Junge, männliche Muslime sind – im Gegensatz zu christlichen Jugendlichen – umso weniger integriert und umso gewalttätiger, je gläubiger sie sind.

 

Aha...!

 

Das ist unglaubwürdig!

 

Wie jetzt, die befragten muslime haben bei der Befragung angegeben, je gläubiger sie seien, desto gewalttätiger sie werden???

 

„Ich bringe nur Fakten an den Tag.“

 

Lügen vielleicht..!

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Man kann etwas nur wirklich annähernd beurteilen, wenn man es einigermaßen gut kennt. Sobald die Studie veröffentlicht ist, wird man sehen, wie die Vorgehensweise der Ersteller, war, welche Fragen gestellt wurden und wie die Antworten interpretiert wurden. Ein wenig mehr, auch Positives in der Tendenz, erfährt man hier:

 

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/534860/index.do

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Man muss einfach die Fakten in den Polizeiakten sehen. ;)

 

Raub, Messerstechereien, Schlägereien: Gewaltdelikte auf den Straßen in Deutschland haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2008 zeigt einen Anstieg um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immer öfter war Alkohol im Spiel.

 

 

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,630059,00.html

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Ich bin selbst in der musl. Jugend & Dawa Arbeit tätig &

zwar in Berlin -Neukölln , einem äußerst schwierigem Viertel ,

da mach ich prasxisnah andere Erfahrung , nämlich ,

dass musl. Jugendliche äußerst auf ihr Verhalten & Ausdrucksweise ,

egal ob kurdisch , arabisch , deutsch , polnisch oder afrikanisch .

 

Die Studie soll laut der eigenen Aussage :

Bei evangelischen und katholischen Jugendlichen zeigte sich eine gegenläufige Tendenz: Christliche Gläubige begingen der Studie zufolge seltener jugendtypische Gewalttaten. Dies gelte gerade auch für christliche Zuwanderer, die meist aus Polen oder der Ex-Sowjetunion stammten.

 

Klingt sehr nahe & Panikmache Proganda gegen muslimische Jugendliche .

 

Ich kenne Brüder aus Berlin -Spandau absolut heftige & gewalttätige Geschichte von christlichen Russlanddeutschen erzählen , auch in Berlin -Neukölln haben christlich orientierte Russlanddeutsche keinen annähernd guten Stand .

 

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http://www.islamische-zeitung.de/?id=13425

 



Sind die Imame an der Gewalttätigkeit der Jugendlichen verantwortlich? Von Cemil Şahinöz

"Die Wurzel des Problems"

(iz) Die Ergebnisse des Kriminologon Prof. Christian Pfeiffer sorgen weiterhin für Furore. Laut der Studie sind “religiöse“ Muslime gewalttätiger und haben weniger deutsche Freunde als Menschen, die weniger “religiös“ sind. Die Schuldigen für diese Gewalttätigkeiten sind schon längst ergriffen: Die Imame in Deutschland. Diese Schlussfolgerung, was jenseits jeder soziologischen Erklärung ist, ist wie folgender bekannter Analogieschluss: In einem Dorf, in dem es viele Storche gibt, gibt es mehr Neugeborene, als in Dörfern mit weniger Störche. Also bringen die Störche die Kinder!

Zunächst einmal widmen wir uns dem Begriff “religiös“. Dieser Begriff ist eins der am schwierigsten zu erfassenden Begriffe in der Wissenschaft. Es ist nicht möglich, Menschen in Kategorien wie “religiös“, “weniger religiös“ etc. zu unterteilen. Dies ist schlicht und einfach nicht möglich. Denn es gibt keine Maßstäbe dafür. Wann ist jemand religiös? Wann ist jemand nicht religiös? Man kann dies an keinem Merkmal festhalten. Deswegen wird in jeder wissenschaftlichen Studie dieses Ausprägung mit folgender o.ä. Frage ermittelt: „Wie religiös schätzen Sie sich ein?“

Es ist also eine Selbsteinschätzung. Wie sich jedes Individuum selbst einschätzt, darum geht es hier. Nur dies kann erfasst werden. Auch in der Studie von Pfeiffer wurde dies – richtigerweise – so gehandhabt. Deshalb muss die Aussage lauten: „Diejenigen, die gewalttätig sind, schätzen sich als religiös ein.“ Nicht mehr und nicht weniger. Sie selbst schätzen sich so ein. Dagegen ist nichts zu sagen. Dieser Aussage kann man nicht widersprechen.

Aber die Aussage oder das Ergebnis „je religiöser, desto gewaltbereiter“ ist eine eindeutige Fehlinterpretation der Ergebnisse.

Auch das Gegenteil wäre falsch, also zu sagen, „Unter denen, die sich als religiös empfinden, ist Gewalt verbreiteter als unter denen, die sich nicht als religiös empfinden.“ Auch dieses Ergebnis ist falsch. Denn hierfür müsste man als Ausgangslage Menschen nehmen, die sich als religiös und nicht-religiös einschätzen. Dies ist hier eindeutig nicht der Fall. Im Zentrum dieser Studie stehen Menschen, die gewalttätig sind. Das ist die Ausgangslage.

Andernfalls müsste man in der Studie auch diejenigen befragen, die sich als religiös und nicht-religiös einstufen aber nicht gewalttätig sind. Dann hätte man ein Vergleichsmuster. Eine Vergleichsgruppe. Bestenfalls so könnte man zu dem Ergebnis kommen, zu der Studie gekommen ist. Dies ist aber nicht geschehen.

Wenn man die Menschen, die sich als religiös einstufen und die nicht gewalttätig sind, befragen würde, ob sie die Menschen, die sich als religiös sehen und gewalttätig sind, als religiös bezeichnen, würde man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu hören bekommen, dass man diese gewaltbereiten Jugendlichen nicht als religiös einstuft. Dann hätte man ein noch größeres Problem. Wissenschaftlich ist demnach das jetzige Ergebnis ebenfalls nicht richtig.

Vielleicht sollte man fragen, was die gewaltbereiten Jugendlichen unter dem Wort “religiös“ verstehen?...

Wie dem auch sei…. Widmen wir uns nun den Hauptverdächtigten: den Imamen.

Pfeiffer hierzu: „Imame solle nur in Deutschland arbeiten dürfen, wenn sie die deutsche Sprache beherrschen, Kenntnisse der deutschen Kultur haben und die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Mann und Frau akzeptieren. Andernfalls muss ihnen die Einreise ins Land verweigert werden. Die muslimischen Gemeinden stehen in der Pflicht. Sie müssen selbst ein Interesse daran haben, Imame zu bekommen, die in Deutschland verankert sind.“

Zunächst einmal, ja, Imame müssen deutsch sprechen, Kenntnisse der deutschen Kultur haben etc. Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Dem spricht nichts entgegen. Ganz im Gegenteil, dies ist eine Notwendigkeit. Doch dieses Defizit als Ursache für die Gewalttätigkeit von muslimischen Jugendlichen zu sehen, ist ein fataler Fehler. Wegen dieser Fehlinterpretation kann das eigentliche Problem nicht gelöst werden, weil die Wurzel des Problems nicht hier liegt.

Es ist offensichtlich, dass die muslimischen Jugendlichen, die in Deutschland geboren sind, hier aufgewachsen sind, hier zur Schule gegangen sind, kaum von den Imamen beeinflussbar sind. Es ist Fakt: Weder die Imame aus dem Ausland verstehen die muslimischen Jugendlichen in Deutschland noch andersherum. Und dies ist nicht nur ein sprachliches Problem, sondern ein kulturelles Problem. Die Imame aus dem Ausland sind nicht in der Lage die Probleme der muslimischen Jugendlichen in Deutschland zu lösen. Und erst recht sind sie nicht in der Lage, die Jugendlich weder für Gewalt noch gegen Gewalt zu beeinflussen. Dem Großteil der Imame fehlen hier die Ressourcen.

Daher ist es notwendig, die Imame hier in Deutschland auszubilden… Darüber sind sich die muslimischen Gruppierungen in Deutschland durchaus einige.

Dieses Defizit ist also da. Ganz gewiss. Doch dieses Defizit ist nicht die Ursache des Problems.

Das Problem liegt eher an dem „Ausgegrenzheitsgefühl“ dieser Jugendlichen. Ich betone: … Gefühl…

Es geht nicht darum, ob sie tatsächlich ausgegrenzt werden oder nicht. Es geht darum, dass sie etwas so fühlen.

Und es ist ein höchst menschliches Gefühl – also weder christlich, muslimisch oder sonst religiös oder ideologisch – dass sich Menschen überall auf der Welt, wenn sie sich ausgegrenzt fühlen, sich in einem nächsten Schritt selbst differenzieren und abkapseln. Oftmals greifen sie dann eben zu der einzigen vermeintlichen Alternative: Gewalt.

Daher sollte man hier an der Wurzel des Problems arbeiten. Dass man also diesen Jugendlichen, die sich ausgegrenzt fühlen, eben nicht dieses Gefühl gibt und sie als Teile dieser Gesellschaft fühlen lässt. Dass sie sehen, dass nicht Gewalt eine Alternative ist, sondern dass es andere Alternativen gibt.

Dass Aufzeigen dieser Alternativen, darin liegt unsere Aufgabe….


Cemil Şahinöz

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08.06.2010 Interview: Prof. Rauf Ceylan zu der medialen Debatte um die Gewalttätigkeit muslimischer Jugendlicher
"Man muss es differenzierter betrachten"
(iz) Seit einigen Tagen erregt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen unter Federführung von Prof. Christian Pfeiffer mediales Aufsehen. Aus der empirischen Studie "Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt", die bisher nur in einer Zusammenfassung vorliegt, wurde ein Teilergebnis aufgegriffen und hervorgehoben, wonach männliche Jugendliche aus muslimischen Familien, die sich selbst als "sehr religiös" bezeichnen, stärker zur Gewalttätigkeit neigten als alle anderen Gruppen von Jugendlichen, einschließlich der sich als christlich religiös einstufenden. So titelte etwa "Spiegel Online" reißerisch: "Jung, muslimisch, brutal". In verschiedenen Beiträgen zu dem Thema, unter anderem in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung", wurde dabei auch der Soziologe Prof. Rauf Ceylan von der Universität Osnabrück, der kürzlich ein Buch über Imame in Deutschland veröffentlicht hat, zu dem Thema zitiert. Wir befragten Prof. Ceylan noch einmal nach seiner genauen Position zu dem Thema, da die bisherigen Medienberichte doch Fragen offen ließen.

Islamische Zeitung: Herr Prof. Dr. Ceylan, Sie wurden in den letzten Tagen in verschiedenen Medien zu der Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts von Prof. Pfeiffer zitiert, nach der sich als "sehr religiös" einstufende muslimische Jugendliche gewalttätiger seien als andere. Ihre Aussagen scheinen die Ergebnisse der Studie prinzipiell zu bestätigen, und Sie kritisieren dabei auch viele Imame...

Prof. Rauf Ceylan: Die Autoren dieser Studie sehen in den Imamen nur einen Faktor unter vielen, sonst wäre die Erklärung zu einfach und monokausal. Man muss viele Faktoren zusammentragen, um dieses Phänomen wissenschaftlich-differenziert und fundiert zu erörtern. Bei den Imamen ist zu verzeichnen, dass die meisten von ihnen nur für begrenzte Zeit in Deutschland eingesetzt werden Den Jugendlichen wird durch den Import von Imamen vor Augen geführt, dass der Islam immer noch ein Mittel zur Reproduktion der Normen und Werte aus dem Herkunftskontext ist. Allerdings ist es zu reduktionistisch, die Ursachen der Gewalt bei den Imamen zu suchen.

Islamische Zeitung: Es wird erwähnt, die Machokultur und bestimmte Männlichkeitsvorstellungen seien für eine erhöhte Gewaltbereitschaft sich als "sehr religiös" einstufender muslimischer Jugendlicher ursächlich. Was ist diese Machokultur und was haben aus Ihrer Sicht Imame damit zu tun, inwiefern fördern sie diese Machokultur, wie Sie im Interview mit der "SZ" sagten - eine Machokultur, die ja mit dem eigentlichen Islam nichts zu tun hat?

Prof. Rauf Ceylan: Die patriarchale Struktur ist nicht einfach auf den Islam zurückzuführen. In der heutigen Türkei ist diese Struktur beispielsweise nicht nur in den ländlichen Gebieten, sondern auch in den urbanen Zentren bestimmend. So werden traditionelle Rollenvorstellungen – etwa bezüglich des Hausfrauendaseins und der Mutterschaft als primär zu erfüllende Rolle der Frau bzw. der Führungsrolle des Ehemannes in der Familie und der Prägung des öffentliches Raumes durch den Mann – von einer überwältigenden Mehrheit befürwortet, übrigens auch in den westlichen Städten wie Istanbul oder Izmir. Übrigens findet man diese Machokultur auch in christlich-südeuropäischen Ländern sowie in Lateinamerika. Dies kann man ebenfalls nicht einfach auf das Christentum zurückführen.

Der Islam ist in Deutschland, quantitativ betrachtet, ein Produkt der Arbeitsmigration. Die erste Generation und zum Teil auch die zweite Generation der Muslime kommen aus ländlichen Gebieten und zum Teil aus patriarchalischen Verhältnissen. Darüber hinaus ist anzumerken, dass sowohl die schulische als auch die religiöse Bildung dieser Menschen sehr defizitär ist. Diese Normen und Werte wie gewaltlegitimierende Männlichkeitskonzepte oder die sehr mangelhaften und traditionsbehafteten, sehr defizitären Informationen über den Islam aus der eigenen Sozialisation fließen in die Erziehung der eigenen Kinder und Jugendlichen in Deutschland mit ein.

Islamische Zeitung: Auf den ersten Blick sieht es nun so aus, als ob praktizierende junge Muslime gewalttätiger seien als andere Jugendliche, z.B. als sehr religiöse junge Christen. Ist das tatsächlich so, und wie kann man dies differenzierter betrachten? Haben diese jugendlichen den Islam nicht richtig verstanden?

Prof. Rauf Ceylan: Die Studie regt zu einer vertieften Analyse bezüglich der Sozialisation und Religionsvermittlung in muslimischen Familien an. Denn in der Religionspädagogik unterscheiden wir drei Säulen der religiösen Erziehung: Familie, Gemeinde und Schule. In Deutschland besuchen etwa 900.000 muslimische Schülerinnen und Schüler hiesige Schulen. Nur ein Bruchteil kommt in den Genuss eines islamischen Religionsunterrichts bzw. eines islamkundlichen Unterrichtes. Das ist ein großes Defizit in der religiösen Bildung, weil nach wie vor kein flächendeckener Religionsunterricht existiert. Über die religiöse Erziehung in den muslimischen Gemeinden existieren mittlerweile auch einige Forschungen, so dass wir sehr gut die pädagogischen Konzepte bewerten können. Ein wesentliches Problem ist es, dass die Moscheegemeinden eben die Defizite in der religiösen Erziehung der Familien nicht kompensieren können.

Dabei ist zu beachten, dass die Gruppe der muslimischen Jugendlichen unterschiedlichen Kategorien zugeordnet werden müssen: a) Jugendliche, die stark in die Gemeinden involviert sind und über eine gute religiöse Bildung verfügen. Aufgrund der Sozialkontrolle der Gemeinden ist delinquentes Verhalten eingeschränkt. Diesen integrativen Charakter der Moscheen konnte ich in meiner Dissertation sehr gut belegen. b) Eine weitere Gruppe von Jugendlichen, die sich also religiös bezeichnet, besucht nur einmal die Woche das Freitagsgebet. Auch viele Jugendliche, die im Grunde einen hedonistischen Lebensstil führen, halten das Freitagsgebet für sehr wichtig, auch für ihre Identität. Die religiöse Bildung dieser jungen Menschen ist in der Regel ungenügend. Sie basiert auf den wenigen - meist verzerrten - Inhalten, die in der Familie vermittelt werden. Darüber hinaus weisen sie überhaupt keine religiöse Erziehung auf. c) Eine weitere Gruppe von Jugendlichen, für die zwar der Islam wichtig ist, die aber nur sehr unregelmäßig die Moschee besucht. d) Schließlich junge Muslime, die überhaupt nicht die Moscheen besuchen. Die Kategorie b) macht quantiativ gesehen einen großen Teil der muslimischen Jugendlichen aus. Daher ist es notwendig, anhand eines islamischen Religionsunterrichts diesen jungen Menschen eine solide religiöse, auf wissenschaftlich-religionspädagogische Konzepte basierende Bildung zu vermitteln.

Islamische Zeitung: Welche Rolle spielen soziale und Bildungsfaktoren bzw. Milleufaktoren? Werden diese von der Studie überhaupt ausreichend einbezogen?

Prof. Rauf Ceylan: In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die vorliegende Studie auf einer relationsorientierten Erklärungsstrategie basiert. Diese Erklärungsstrategie in den Sozialwissenschaften gestattet eine Identifizierung signifikanter Zusammenhänge zwischen sozialen Phänomenen. Diese Art von empirischen Studien bedarf allerdings der Aufdeckung der Kausalmechanismen zwischen den Ursachen und Wirkungen. Es handelt sich um ein Ursachenbündel aus individualbiografischen, psychologischen, historischen, sozialen und politischen Aspekten. Es sind Faktoren, die auf individueller, familiärer und gesellschaftlicher Ebene anzusiedeln sind.

Die Bildungsarmut, aber auch die materielle Deprivation hat eine hohe Persistenz. In den USA zum Beispiel heißt Muslimsein, Akademiker zu sein. Dort sind die Muslime, die meistens als Studenten und Hochqualifizierte eingewandert sind, sehr gut integriert. Muslimische Jugendliche in Deutschland dagegen spüren bereits in den ersten Jahren im Bildungssystem, dass sie kaum Chancen haben, aus den Armutsstrukturen auszubrechen. Die PISA- und die IGLU-Studien haben uns doch die Selektionsmechanismen im Bildungssystem eindeutig attestiert.

Islamische Zeitung: Sie sagen auch, dass die Identifikation mit Deutschland sinke, je religiöser die Jugendlichen sind. Worauf begründen Sie diese Einschätzung? Ist dies ein zwangsläufiger Zusammenhang, oder gibt es auch Gegenbeispiele, also praktizierende junge Muslime, die sich sehr wohl mit diesem Land identifizieren?

Prof. Rauf Ceylan: Der Islam gilt in Deutschland nach wie vor als eine Ausländerreligion. Das nehmen junge Muslime sehr wohl wahr. Stigmatisierungs— und Ausgrenzungsprozesse spielen eine zentrale Rolle bei der Selbstdefinition der muslimischen Jugendlichen. Der Islam wird nach wie vor in der Gesellschaft und in den Medien als Ausländerreligion kommuniziert. Muslimische Jugendliche nehmen das wahr. Selbst Jugendliche in der 3. Generation werden noch als Ausländer definiert. Wer seinen muslimischen Glauben lebt, muss zudem damit rechnen, dass er nicht mehr zur Gesellschaft dazugehört.

Religiosität und Gewalt sind kein Automatismus. Es wird jetzt wichtig sein, die Studie im Detail zu analysieren. Auch der Vergleich mit anderen Studien ist erforderlich. So wurden zum Thema Religiosität bei Muslimen in jüngster Zeit mehrere Untersuchungen durchgeführt, wie beispielsweise die Studie der Bertelsmann-Stiftung. Ein Forschungsergebnis dieser Studie ist es, dass eine hohe Ausprägung der persönlichen Religiosität mit einer ebenfalls höheren Toleranz
gegenüber anderen Religionen einhergeht. Diese Ergebnisse untermauern die Bedeutung der Religion als zivilgesellschaftliche Ressource im Kontext des Integrationsprozesses. Diese Ergebnisse legen aber auch nahe, die aktuelle Studie detaillierter auszuwerten.

Islamische Zeitung: Herr Prof. Ceylan, vielen Dank für das Interview.


IZ, 07.06.2010

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Klingt sehr nahe & Panikmache Proganda gegen muslimische Jugendliche .

 

Ich kenne Brüder aus Berlin -Spandau absolut heftige & gewalttätige Geschichte von christlichen Russlanddeutschen erzählen , auch in Berlin -Neukölln haben christlich orientierte Russlanddeutsche keinen annähernd guten Stand .

 

Ja finde ich auch. ;)

 

Wir Muslime müssen auch Studien und Statistiken, anhand Polizeiakten Durchführen und Beweisen, dass vielleicht die Muslimische Jugentliche aus dem Ghetto gewaltbereit sind, aber die Jungentliche aus christlichen Familien, vorallem die Migranten aus dem ehemaligen Ostblock in der Tat gewalttätig sind, da der AlkoholKonsum in diesen Famillien zu deren Kultur gehört (sie trinken Vodka wie die Muslime das Wasser)

 

Eine andere Tatsache ist, dass die religiösität auch bedeutet sich von Drogen fernzuhalten und die meisten kriminelle Fälle geschehen unter Drogeneinfluss (vorallem Kokain) dies wird aber oft von der Polizei nicht dokomentiert und vertuscht.

 

P.S. der Titel ist falsch! es heißt nicht die junge Muslime sind gewalttätiger, sondern gewaltbereiter und das ist ein großer Unterschied.

Da die tatsächliche Gewalttätigkeit, wie gesagt, durch die Polizeiakten festgestellt und nicht durch Befragungen bewiesen wird. ;)

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...

 

P.S. der Titel ist falsch! es heißt nicht die junge Muslime sind gewalttätiger, sondern gewaltbereiter und das ist ein großer Unterschied.

Da die tatsächliche Gewalttätigkeit, wie gesagt, durch die Polizeiakten festgestellt und nicht durch Befragungen bewiesen wird. ;)

 

In der Studie geht es wohl auch nicht um Gewalttätigkeit sondern ausschließlich um Gewaltbereitschaft. Damit hat sich das ganze Abschweifen auf Polizeiakten u.s.w. erledigt.

Die Strangerstellerin hat den Artikel ohne Quellenangabe und mit sinnentstellender Überschrift ins Forum gestellt. In anderen Foren gehören Quellenangaben und Zitattreue zum Regelwerk. Das Verwenden einer sinnentstellenden Überschrift ist eine Manipulation.

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In anderen Foren gehören Quellenangaben und Zitattreue zum Regelwerk. Das Verwenden einer sinnentstellenden Überschrift ist eine Manipulation.

 

auch hier in diesem forum ist das richtige zitieren ein MUSS! (wenn auch nicht nach den strengen regeln wie sie für wissenschaftl. arbeiten erforderlich)

 

das sage ich als user deshalb, weil ich zu beginn fast einen auf´n deckel bekommen hab´ wenn ich es nicht richtig angestellt habe :)

 

bei diesem thread ist das wohl ein wenig untergekommen - kann man ja alles noch editieren. also: no drama, folks!

 

zum thema äußere ich mich aber nicht - es "kotzt"mich an, dieses standard-populärwissenschaftliche-getratsche.

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Die Welt: Islamrat weist Ergebnisse der Gewalt-Studie zurück



Berlin - Islamische Verbände sehen in einer Studie zur Gewaltbereitschaft von muslimischen Jugendlichen mit starker Religiosität keinen Anlass zur Kritik am Islam."Ich beobachte keinen Anstieg der Gewaltbereitschaft mit zunehmender Religiosität, sondern eher das Gegenteil", sagte der Vorsitzende des Islamrats in der Bundesrepublik, Ali Kizilkaya, WELT KOMPAKT.Damit zweifelt er an den Ergebnissen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Zwar habe er die Studie noch nicht ganz gelesen.



Berlin - Islamische Verbände sehen in einer Studie zur Gewaltbereitschaft von muslimischen Jugendlichen mit starker Religiosität keinen Anlass zur Kritik am Islam. "Ich beobachte keinen Anstieg der Gewaltbereitschaft mit zunehmender Religiosität, sondern eher das Gegenteil", sagte der Vorsitzende des Islamrats in der Bundesrepublik, Ali Kizilkaya, WELT KOMPAKT. Damit zweifelt er an den Ergebnissen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Zwar habe er die Studie noch nicht ganz gelesen. "Doch mit meinen Beobachtungen deckt es sich nicht, dass gläubige Muslime gewalttätiger sind."



Das KFN hatte nach einer Befragung von 45 000 Neuntklässlern festgestellt, dass muslimische Migrantenkinder, die als "religiös" und "sehr religiös" gelten müssen, stärker zu Gewalttaten neigen als christliche Altersgenossen.



Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek, erklärte: "Muslimische Migrantenkinder machen mehr Diskriminierungserfahrungen als christliche. In Ermangelung einer festen Identität erklären sie sich dann zu überzeugten Muslimen, obwohl ihre Gewalttaten oder auch ihr Alkoholkonsum im Widerspruch zum islamischen Glauben stehen."


Die Welt, 08.06.2010

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Islamverbände sehen keinen Grund zur Selbstkritik



Studie zu Gewaltbereitschaft bei jungen Muslimen belege nur Diskriminierungen - Forderung nach staatlichem Religionsunterricht



Von Matthias Kamann



Berlin - Islamische Verbände sehen in einer neuen Studie zur hohen Gewaltbereitschaft von muslimischen Jugendlichen mit starker Religiosität keinen Anlass zur Kritik am Islam. "Ich beobachte keinen Anstieg der Gewaltbereitschaft mit zunehmender Religiosität, sondern eher das Gegenteil", sagte der Vorsitzende des Islamrats in der Bundesrepublik, Ali Kizilkaya, im Gespräch mit der WELT. Damit zweifelt er Befunde eines Forschungsberichts an, den das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) jüngst veröffentlichte. Zwar habe er, so Kizilkaya, die Studie noch nicht ganz gelesen. "Doch mit meinen Beobachtungen deckt es sich nicht, dass gläubige Muslime gewalttätiger sind."



Das KFN hatte nach einer Befragung von 45 000 Neuntklässlern festgestellt, dass muslimische Migrantenkinder, die als "religiös" und "sehr religiös" gelten müssen, stärker zu Gewalttaten neigen als christliche Altersgenossen. Während bei christlichen Jugendlichen mit wachsender Gläubigkeit die Zahl derer abnimmt, die im Jahr vor der Befragung mindestens eine Gewalttat verübten, steigt dieser Anteil bei Muslimen mit zunehmender Religiosität noch an.



Für ihre Befunde geben die Autoren der Studie keine eindeutige Erklärung. Möglich sind zwei Deutungslinien, die einander nicht ausschließen müssen. Erstens: Muslimische Jugendliche erleben sich in Deutschland als randständig, neigen daher zu kriminellem Verhalten und geben dieser Randständigkeit Ausdruck, indem sie sich forciert zur Identität als Muslime bekennen. Zweitens: Sie erleben zu Hause und in den Moscheen islamische Lehren und Kulturformen, die gewaltaffine Verhaltensmuster bestärken, und werden auch deshalb kriminell. Dass dies nicht abwegig ist, legt die Studie insofern nahe, als sie bei gläubigen muslimischen Jungs eine hohe Akzeptanz gewaltlegitimierender Männlichkeitsnormen ("Macho-Kultur") findet.



Diese zweite Deutung lehnen islamische Verbände ab. Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek, erklärte gegenüber der WELT die Unterschiede zwischen Christen und Muslimen mit Unterschieden in der Benachteiligung: "Muslimische Migrantenkinder machen mehr Diskriminierungserfahrungen als christliche. In Ermangelung einer festen Identität erklären sie sich dann zu überzeugten Muslimen, obwohl ihre Gewalttaten oder auch ihr Alkoholkonsum im Widerspruch zum islamischen Glauben stehen", sagte Mazyek.



Auch Kizilkaya sieht ein Abweichen vom Glauben: "Dass Menschen religiös sind, heißt nicht, dass sie stets danach handeln." Dass dies bei jungen Muslimen öfter vorkommt, erklärt er ebenfalls mit Diskriminierungen. Hingegen nannte der türkischstämmige Grünen-Chef Cem Özdemir die Befunde der Studie realistisch. In manchen Milieus türkischstämmiger und arabischer Migranten werde ein Macho-Bild kultiviert, das Frauen degradiere, sagte Özdemir der "Neuen Presse" aus Hannover.



Die Islamverbände sehen Defizite nur bei der Vermittlung friedlicher Koran-Botschaften. "Seit Langem fordern wir eine Ausbildung der Imame in Deutschland und einen islamischen Religionsunterricht an den Schulen. Hierüber müssen sich die Bundesländer dringend mit den Religionsgemeinschaften verständigen", fordert Mazyek. Theologische Konsequenzen hingegen verlangt Bülent Ucar, Professor für islamischen Religionsunterricht in Osnabrück. Zwar kenne auch er die Studie noch nicht zur Gänze und sei "zunächst irritiert über die Ergebnisse, weil sich die Aussagen nicht mit anderen neuen Untersuchungen etwa der Bertelsmann-Stiftung decken". Sollten die Befunde stichhaltig sein, "dann bestätigen sie eine Position, die von mir und vielen anderen Wissenschaftlern vertreten wird: Wir brauchen ein neues Verständnis für die Vermittlung des Islam in europäischen Kontexten auf der Höhe der Zeit. Dafür ist auch eine neue theologische Auseinandersetzung mit dem Islam erforderlich."



Ucar fordert "einen ordentlichen islamischen Religionsunterricht an den Schulen, damit die Vermittlung der Religion nicht mehr allein in den Familien und Moscheen stattfindet". Dies müsse inhaltliche Konsequenzen haben: "Wir brauchen staatlich ausgebildete islamische Religionslehrer und vor allem Religionslehrerinnen, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, in Deutschland sozialisiert sind und die friedlichen Kerngedanken des Islam herausarbeiten, damit es keine abfälligen Äußerungen über Andersgläubige oder Frauen gibt."



Ucars Position teilt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU). Es sei unabdingbar, dass junge Muslime "von in Deutschland ausgebildeten Imamen und Religionslehrern begleitet werden". Hierfür müssten diese "mit unserer Gesellschaft, mit den im Grundgesetz verankerten Werten und der deutschen Sprache vertraut sein", sagte Maria Böhmer der WELT.


Die Welt, 08.06.2010

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Pressemitteilung
VIKZ fordert differenzierte und kritische
Interpretation der Ergebnisse des KFN Forschungsprojektes
07. Juni 2010 – Die aktuell vorgestellten Ergebnisse des Forschungsprojektes „Jugendliche in
Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt“ vom Kriminologischen Forschungsinstitut
Niedersachsen sind nach dem Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) im Hinblick auf
einen Zusammenhang zwischen Religion und Gewaltbereitschaft kritisch zu hinterleuchten und zu
interpretieren. Laut den Ergebnissen liegt bei sehr religiösen muslimischen jugendlichen Migranten
eine höhere Gewaltbereitschaft vor als bei weniger religiösen. Allerdings liegen der Studie keine
Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen Gewaltbereitschaft und Religion zugrunde.

Grundsätzlich begrüßt der Verband empirische Studien zum Thema Islam und Integration. „Wir
finden es wichtig, dass Studien zu den Themen Islam und Integration durchgeführt werden.
Allerdings gilt es bei dieser Studie, die Gründe für die Gewaltbereitschaft differenzierter zu
betrachten“, so Mustafa Imal, Präsident des VIKZ. Professor Christian Pfeiffer, Leiter des
Forschungsprojektes weist darauf hin, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Islam
und Gewaltbereitschaft gibt. Aus Sicht des Verbandes liegen die Ursachen für eine
Gewaltbereitschaft bei jungen Muslimen in vielen verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise dem
Status der Integration in der Gesellschaft oder auch im sozialen Status der jungen Muslime.
Bereits im vorangehenden Forschungsbericht aus 2009 auf welchen sich der zweite Bericht
bezieht, wies Professor Pfeiffer daraufhin, dass sich Unterschiede bezüglich der Gewalttätigkeit
der befragten Jugendlichen bei differenzierterem Vergleich, bei dem die unterschiedliche Herkunft
denselben familiären, schulischen und sozialen Rahmenbedingungen gegenüberstellt wurde,
vollständig ausglichen.

Laut des neuen Forschungsberichtes sinkt mit steigender Religiosität, das Streben nach Abitur
oder einem höheren Bildungsstand. Der Verband der Islamischen Kulturzentren macht in der
Praxis eindeutig gegenteilige Erfahrungen. „Ein großer Teil unserer jungen Gemeindemitglieder
streben einen höheren Bildungsabschluss an und werden von uns darin bestärkt“, so Imal.
Auch wenn kein direkter Zusammenhang zwischen Religion und Gewaltbereitschaft existiert, sieht
der Verband Handlungsbedarf. So müssen nach Meinung des VIKZ die Bildungschancen
muslimischer Jugendlicher gefördert und ihre soziale Akzeptanz in der Gesellschaft erhöht werden.
Im Bewusstsein dessen fördert der Verband seit Jahren Jugendliche in ihren schulischen Belangen
und bietet verschiedene Kurse wie Nachhilfeunterricht und Hausaufgabenbetreuung an. „Hier ist
zusätzliches Engagement gefragt“ fordert Imal. So konnte beispielsweise im Rahmen der
Bürgerinitiative Mentor e.V. in Hannover, die junge Migranten schulisch fördert, die Gewaltrate um
die Hälfte reduziert und die Gymasialquote verdoppelt werden. „Solcher Initiativen bedarf es mehr“,
unterstreicht Imal.
Weitere Informationen:
Seyfi Öðütlü
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0221-9544 -1015
Fax 0221-9544 -1068
E-Mail: presse@vikz.de


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:lol: Stimmt, wüsst ich auch mal gerne.

Hätt ja sein können, dass du's nicht auf dem pc hast, an dem du eben arbeitest und du total verwirrt wärst für den Moment und dann kommt eine daher und erzählt dir die Hiobsbotschaft von der existenz eines acrobat readers und dir fällt ein, dass du's noch installieren musst auf eben diesem pc :lol:

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  • 3 Wochen später...

pfeiffer steht dazu, dass seine studie eindeutig beweist, dass je religiöser ein muslimischer jugendlicher, um so gewalttätiger sind sie. es herrscht dann eine erhöhte akzeptanz zu MACHOKULTUREN (männlichkeitsnormen, ich glaub á la bordieu...)

ach ja; die kritik, dass religiosität aus einer christlichen brille "erfasst" wurde, lehnt er ab; die fragen

- wie oft betest du

- wie oft besuchst du ein gotteshaus

- was für eine rolle spielt die religion in deinem privaten leben?

sind ausreichend, sie umfassen das feld.

 

DENN: seine logik ist: die studie kommt zu einem positiven ergebnis hinsichtlich der korrelation zw. "religiosität" und "alkohol"; d.h. auffällig positiv bei den muslimischen schülern ist, dass je religiöser sie sind, um so weniger/kaum trinken sie alkohol. - das erwarte ja der islam vom frommen muslim; wenn es also um diese kategorie gehe, sei religiosität erfasst aber bei gewalt/delinquenz nicht - er verstünde das nicht. es sei richtig vorgegangen worden.

 

nun denn, interessant fand ich persönlich auch noch, dass tendenziell eigentlich mädchen unterschiedlicher konfessionen religiöser wären. ABER bei den muslimischen sind es eher die männer, die religiöser sind.

 

da hab isch wat verpasst oder hab tomaten uf den augn :-/

 

summa summarum: die studie, welche ja REPRESENTATIVITÄT postuliert, birgt sozial(politischen) sprengstoff.

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pfeiffer steht dazu, dass seine studie eindeutig beweist, dass je religiöser ein muslimischer jugendlicher, um so gewalttätiger sind sie. es herrscht dann eine erhöhte akzeptanz zu MACHOKULTUREN

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summa summarum: die studie, welche ja REPRESENTATIVITÄT postuliert, birgt sozial(politischen) sprengstoff.

 

Irgendwie sind seine Studien widersprüchlich oder wollte er seine alte Studie über Rchtsextremismus wieder gutmachen?

 

 

Jeder siebte Schüler "sehr ausländerfeindlich"

 

14,4 Prozent der Jugendlichen, also etwa jeder siebte, sind der Erhebung zufolge als "sehr ausländerfeindlich" einzustufen. Große Zustimmung fanden etwa Aussagen wie "Die meisten Ausländer sind kriminell" oder "Die in Deutschland lebenden Ausländer sind keine Bereicherung für die Kultur in Deutschland".

 

Bemerkenswert: Die Ausländerfeindlichkeit ist in jenen Regionen am höchsten, wo eher wenige Ausländer leben. "Wo die direkte Erfahrung mit dem Fremden fehlt, sind die Vorurteile am größten", erklärte Pfeiffer.

 

Als eindeutig rechtsextrem gelten laut Studie 5,2 Prozent der Teenager, Sympathien für entsprechende Einstellungen oder Verhaltensweisen hegen deutlich mehr. Bundesweit 4,9 Prozent der Jugendlichen sagen von sich selbst, dass sie einer rechtsextremen Gruppe oder Kameradschaft angehören. Der weitaus größte Teil von ihnen sind Jungen.

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,613844,00.html

 

Oder passt alles zusammen und will der Mann nur die Nazis warnen??

"Nazis!passt auf die Muslime kommen!"

 

Oder leidet der Mann einfach unter Profilierungsneurose???

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