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Tod einer Legende

US-Politiker Charlie Wilson stirbt mit 76 an Herzinfarkt

11.02.2010 - Die US-Legende Charlie Wilson ist im Alter von 76 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Das Leben des Politikers wurde bereits im Hollywood-Streifen „Der Krieg des Charlie Wilson“* nacherzählt. Der im Film von Tom Hanks verkörperte demokratische Abgeordnete war während des Kalten Krieges maßgeblich an Einsätzen gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan beteiligt gewesen.

 

Der legendäre US-Politiker Charlie Wilson, dessen Leben Vorlage des Hollywood-Films „Der Krieg des Charlie Wilson“ war, ist tot. Wie das Krankenhaus in der texanischen Stadt Lufkin mitteilte, starb Wilson am Mittwoch mit 76 Jahren an einem Herzinfarkt. Wilson hatte vor rund 30 Jahren maßgeblich zur Bewaffnung afghanischer Kämpfer gegen die sowjetische Besatzung beigetragen.

 

Wilson sei ein „außergewöhnlicher Patriot gewesen, dessen Leben einmal mehr beweist, dass ein mutiger und entschlossener Mensch den Lauf der Geschichte ändern kann“, erklärte US-Verteidigungsminister Robert Gates. Wilson, früherer demokratischer Abgeordneter des Repräsentantenhauses, hatte nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan im Jahr 1979 als Mitglied eines wichtigen Unterausschusses die Finanzierung von CIA-Einsätzen in Afghanistan massiv erhöht. Diese führten unter anderem zur umfassenden Bewaffnung der afghanischen Kämpfer mit Stinger-Raketen und hatten erheblichen Einfluss auf den Verlauf des Krieges zwischen der Sowjet-Armee und dem afghanischen Widerstand.

 

„Charlie Wilsons Leben hatte selbst für Hollywood-Maßstäbe Übergröße“, erklärte der Gouverneur von Texas, Rick Perry. „Wilson war dem Dienst für sein Land und die Texaner leidenschaftlich ergeben.“ Gates nannte seine Begegnung mit dem hochgewachsenen Texaner eine „unvergessliche Erfahrung“. „Wie die Welt heute weiß, halfen seine Bemühungen und Leistungen, einen Invasoren zu vertreiben, ein Volk zu befreien und den Kalten Krieg zu Ende zu bringen“, betonte er. Wilson habe die Afghanen auch nach dem Abzug der Sowjets nicht vergessen und davor gewarnt, das Land seinem Schicksal zu überlassen. „Eine Warnung, die wir damals besser befolgt hätten und an die wir uns heute erinnern sollten.“

 

Die Bewaffnung der afghanischen Kämpfer wurde damals als Triumph Washingtons über die Sowjets betrachtet, stellt die USA heute jedoch vor das Problem, dass viele von ihnen Verbindungen mit den radikalislamischen Taliban haben. Wilson selbst bereute die Ausrüstung der Mudschahedin indes nie. Dem „Time Magazine“ sagte er 2007, die Mudschahedin nicht zu bewaffnen, „wäre das Gleiche gewesen, wie die Sowjets im Zweiten Weltkrieg nicht gegen Hitler zu unterstützen“.

 

Die führende Rolle, die Wilson spielte, wurde 2003 in einem Buch von George Crile und schließlich 2007 in dem Hollywood-Film „Der Krieg des Charlie Wilson“ mit Tom Hanks und Julia Roberts detailliert beschrieben. Auch Wilsons Schwäche für ausschweifende Partys, die ihm dem Spitznamen „Goodtime Charlie“ einbrachte, wird darin geschildert. Wilson war jahrzehntelang Abgeordneter und schied 1997 aus dem Kongress aus.

gxb/AFP

 

 

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* ein sehenswerter, interessanter Film (meiner Meinung nach)

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