Lamya Geschrieben 7. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 7. Dezember 2009 (RP) Die von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy angestoßene Debatte um die nationale Identität der Franzosen droht aus dem Ruder zu laufen. Beflügelt durch das Schweizer Minarett-Verbot häufen sich die rechtsradikalen Einträge auf einer von der Regierung eingerichteten Internet-Seite. Auf die Frage, was es heutzutage heißt, Franzose zu sein, waren Anfang der Woche Sätze zu lesen wie “Frankreich und unsere nationale Identität, das ist eine Kathedrale im Zentrum von Paris und keine Moschee” oder “Frankreich ist unabänderlich eine Kolonie Afrikas geworden”. Nach Angaben von Einwanderungsminister Eric Besson, der die Debatte auf Geheiß von Sarkozy initiiert hatte, wurden sechs bis sieben Prozent der inzwischen 40 000 Beiträge auf der Seite wegen rechtsextremer oder fremdenfeindlicher Inhalte gelöscht. Sarkozy ist in Umfragen auf nur noch 34 Prozent Zustimmung abgestürzt – den tiefsten Stand seit seiner Wahl 2007. Damals hatte er mit der von ihm angefeuerten Diskussion um Einwanderung und Integration Stimmen bei rechtsextremen Wählern geholt. Derzeit profitiert das bürgerliche Lager nicht mehr davon. Im Gegenteil. “Le Monde” zitiert namentlich nicht genannte Minister, die die Identitätsdebatte als gefährlich einstufen und Wählerverluste bei der bürgerlichen Elite fürchten. Die rechtsextreme Front National von Jean-Marie Le Pen jubiliert derweil über Umfrageergebnisse, wonach 44 Prozent der Franzosen der Islam “mehr beunruhigt als jede andere Religion” und 41 Prozent gegen den Bau weiterer Moscheen sind. Eine Emnid-Umfrage im Auftrag von “Bild am Sonntag” ergab, dass sich 38 Prozent der Deutschen für ein Minarett-Bauverbot aussprechen würden. Quelle: rp-online.de Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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