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Mailand: 23 CIA-Agenten in Abwesenheit verurteilt

 

Die Verschleppung von Gefangenen aus Europa in Länder mit Folter, die vom US-Geheimdienst CIA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 praktiziert wurde, ist erstmals juritisch geahndet worden: Wegen der Entführung eines Imams im Jahr 2003 nach Ägypten wurden gestern in Mailand 23 frühere US-Geheimdienstagenten in Abwesenheit zu Haftstrafen verurteilt.

Ein Teil der Verantwortlichen genoss strafrechtliche Immunität.

 

Der frühere CIA-Chef in Italien, Jeffrey Castelli, und der frühere Chef des italienischen Militärgeheimdiensts, Nicolo Pollari, wurden von der Strafverfolgung ausgenommen, weil sie einen rechtlichen Sonderstatus genießen, wie Richter Oscar Magi erläuterte.

 

Nach dem in Mailand vorgelegten Urteilsspruch wurden über zwei italienische Helfer der Entführung jeweils drei Jahre Gefängnis verhängt. Für den damaligen Chef des Mailänder CIA-Büros, Robert Seldom Lady, wurde eine achtjährige Freiheitsstrafe verkündet, für die übrigen US-Agenten gilt ein Strafmaß von jeweils fünf Jahren.

 

Die Mailänder Staatsanwaltschaft warf den CIA-Agenten vor, den Imam einer Mailänder Moschee, Osama Mustafa Hassan, im Februar 2003 auf offener Straße entführt zu haben. Der auch als Abu Omar bekannte Mann sei dann vom US-Luftwaffenstützpunkt Aviano in Norditalien unter strenger Geheimhaltung nach Ägypten gebracht worden.

orf.at

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