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Ceylan ist sowohl in Deutschland als auch im Ausland ein gefragter Referent zum Themenspektrum Migration und Islam und bietet Seminare zur interkulturellen Kompetenz an. Zu seinen Schwerpunkten gehören die sozialwissenschaftliche Forschung, die Beratung von Kommunen und Institutionen, wissenschaftliche Begleituntersuchungen sowie Konzeptentwicklungen.

 

 

 

In seiner Öffnet externen Link in neuem FensterDissertation "Ethnische Kolonien. Entstehung, Funktion und Wandel am Beispiel türkischer Moscheen und Cafés" hat Ceylan anhand von 83 Interviews zum ersten Mal systematische Einblicke in das Innenleben einer „türkischen Kolonie“ geliefert. Die Rolle ethnischer Kolonien für den Eingliederungsprozess von Ausländern sei durchaus ambivalent, fasst Ceylan darin zusammen. Einerseits erleichterten sie es den Migranten, sich in der neuen Gesellschaft zurechtzufinden. Andererseits könne das Leben in der ethnischen Kolonie auch zur Fremd- und Selbstausgrenzung aus der Gesellschaft führen. Die Infrastruktur der Viertel biete aber auch die Chance, Brücken zu bauen. Ausbildung und Sprachförderung besonders für Kinder und Jugendliche sowie die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen in Sozialarbeit und Kriminalitätsvorbeugung seien die Schlüssel zur Integration.

 

 

 

Dabei hätten insbesondere Moscheen eine positiv zu bewertende Integrationsfunktion für die Migranten, während die Cafés eher die Desintegration und Entkoppelung der Lebenswelten von Migranten und Mehrheitsgesellschaft förderten. Obwohl sie sich fast nur auf ehrenamtliche, meist nichtakademische Kräfte stützen könnten, erfüllten sie vielfältige soziale Aufgaben zum Beispiel der Jugendarbeit, sagte Ceylan dem Deutschlandfunk. Moscheen vermittelten zwischen Staat und Kolonie und federten viele Probleme ab. Wenn das im Gegensatz zu heute nicht mehr ignoriert, sondern anerkannt werde, könnten die Moscheevereine zukünftig zum Beispiel zusätzlich Kooperations- und Tauschringe organisieren - als produktive Alternative zur Zeitverschwendung im Café. So zeigt Ceylan Probleme, aber auch Möglichkeiten auf, um die Potentiale, die den ethnischen Kolonien innewohnen, zu nutzen, anstatt sie zu verkennen.

 

 

 

In seinem Buch Öffnet externen Link in neuem Fenster„Islamische Religionspädagogik in Moscheen und Schulen“ analysiert Ceylan außerdem die islamische Religionspädagogik in den Moscheen und den Schulen und vergleicht und diskutiert sie im integrationspolitischen Kontext. Im Rahmen des Vergleichs wird auch die Frage diskutiert, ob ein islamischer Religionsunterricht in der Schule die religiöse Erziehung in den Moscheen obsolet werden lässt. (sa)

http://www.igmg.de/nachrichten/artikel/2009/09/06/dr-rauf-ceylan-uebernimmt-professur-fuer-religionswissenschaft-an-der-universitaet-osnabrueck.html

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