Sauerland-Helfer eng in Kontakt mit Geheimdienst?

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Sauerland-Helfer eng in Kontakt mit Geheimdienst?

 

(dpa) Ein Helfer der sogenannten Sauerland-Terroristen soll während der Anschlagsplanungen mit dem türkischen Geheimdienst kooperiert haben. Der Mann soll für die Gruppe von zentraler Bedeutung gewesen sein. Das hat eines der vier vor dem Düsseldorfer Landgericht angeklagten Mitglieder der Sauerland-Gruppe, Attila Selek, ausgesagt, wie aus Berichten von «Spiegel» und «Focus» vom Samstag hervorgeht. Laut «Focus» bereitet die Bundesanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den Helfer, den Türken Mevlüt K., vor. Dem «Spiegel» zufolge zögert die Bundesanwaltschaft dagegen wegen der mutmaßlichen Geheimdienst-Verwicklung und möglicher diplomatischer Probleme mit der Türkei, einen Haftbefehl auszustellen. Die Bundesanwaltschaft wollte sich zu diesen Berichten nicht äußern. Ein Sprecher sagte der dpa nur: «Die Bundesanwaltschaft orientiert sich bei ihren Entscheidungen an Recht und Gesetz und am konkreten Tatverdacht.»

 

Die angeklagten vier Islamisten sollen Autobomben-Anschläge in Deutschland geplant haben. Ihr Helfer K. soll im Auftrag von Selek die Zünder besorgt haben. «Ohne ihn wären wir dazu nicht in der Lage gewesen», sagte Selek laut «Focus» aus. Laut «Spiegel» berichtete er weiter, dass K. bei Zusammenkünften gelegentlich für eine Stunde verschwunden sei, offenbar, um Ermittler zu treffen. Einmal sei K. nach einer Unterbrechung zurückgekehrt und habe plötzlich gewusst, dass die deutschen Behörden die Gruppe namentlich kennen und gegen sie ermitteln. «Dann sagte er mir, dass er diese Informationen vom Geheimdienst klauen würde», gab Selek zu Protokoll.

 

Selek war nach Einschätzung der Bundesanwälte in der Sauerland- Gruppe nur in die Beschaffung der Zünder verwickelt und könnte deshalb durch ein Geständnis vor Gericht am meisten gewinnen. Sein Verteidiger rechnet zudem mit einem Strafnachlass, wenn die Aktion unter den Augen staatlicher Dienste abgelaufen sein sollte.

 

 

IZ, 26.07.2009