Alboga: Imam-Ausbildung an Hochschulen nur mit Islam-Verbänden

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Alboga: Imam-Ausbildung an Hochschulen nur mit Islam-Verbänden

 

Notwendigkeit für heimische Imame

 

Mainz (KNA) Der Dialogbeauftragte der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Bekir Alboga, hat sich für die Einrichtung von theologischen Lehrstühlen zur Ausbildung von muslimischen Geistlichen an deutschen Hochschulen ausgesprochen. Dies solle aber in Zusammenarbeit mit den islamischen Verbänden geschehen, sagte Alboga am Freitag im ZDF. Eine private Schule zur Ausbildung von Imamen, wie sie vor kurzem in Berlin-Karlshorst gegründet worden war, lehnte er im «Forum am Freitag» aber ab.

 

«Muslimische Geistliche haben vielfältige Aufgaben in der Gemeinde und somit eine verantwortungsvolle Funktion», so Alboga. Daher müssten sie eine qualifizierte Ausbildung an einer Hochschule durchlaufen, so wie es in den islamischen Ländern auch der Fall sei, meinte Alboga, der auch als Imam an der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee in Mannheim tätig ist. Bis es dazu komme, könnten nach Aussage Albogas bestehende Fortbildungsmaßnahmen in Deutschland und der Türkei ausgebaut werden. Auf die Frage, ob auch Frauen an islamisch-theologischen Fakultäten zu Geistlichen ausgebildet werden sollten, antwortete Alboga: «Das ist eine Selbstverständlichkeit.»

 

In deutschen Moscheen arbeiten derzeit nach ZDF-Angaben schätzungsweise über 2.000 Geistliche. Sie sind als Vorbeter, Prediger und Seelsorger tätig. Der Großteil von ihnen wird aus dem Ausland «importiert». Die in den Moscheen der DITIB tätigen Imame kommen aus der Türkei und werden als Beamte vom türkischen Staat für eine Dauer von vier Jahren entsandt. Immer wieder werden den Geistlichen mangelnde Deutschkenntnisse und fehlende Kenntnis der hiesigen gesellschaftlichen und sozialen Realität vorgeworfen.

 

IZ- 20.03.2009