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Washington: Geheimdienste sagen USA über nächste Jahrzehnte Machtverlust voraus

 

Transfer von Wohlstand

 

(dpa) Die USA werden nach Einschätzung der Geheimdienste des Landes über die kommenden beiden Jahrzehnte einen spürbaren wirtschaftlichen und politischen Machtverlust erleiden. «Die Vereinigten Staaten sind dann noch immer wichtigste Großmacht, aber weniger beherrschend», heißt es in einer am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Studie des Nationalen Geheimdienst-Rats (NIC), dem Zentrum für mittel- und langfristige Prognosen. Bis 2025 werden demnach die USA angesichts der Konkurrenz aufstrebender Staaten wie China oder Indien nur noch «einer von einer ganzen Reihe wichtiger Akteure auf der Weltbühne sein». Gleichzeitig warnt das Papier vor wieder aufflammenden internationalen Konflikten um Rohstoffe wie Öl oder Trinkwasser.

 

«Das internationale System wie es nach dem Zweiten Weltkrieg konstruiert wurde, wird 2025 beinahe nicht wiederzuerkennen sein», heißt es in der rund 120-seitigen Studie. Grund sei vor allem der Aufstieg der Schwellenländer, die Globalisierung der Wirtschaft und ein historischer Transfer von Wohlstand und wirtschaftlicher Macht vom Westen in den Osten. Der Abstand zwischen Industrie- und Entwicklungsländern werde sich zusehends verringern. Statt sich dem Westen anzupassen, hätten Länder wie Brasilien, Russland, China oder Indien sehr viel Freiheit, eigene politische Prioritäten zu setzen.

 

Verschwunden geglaubte Konflikte wie um Rohstoffe könnten sich angesichts dieser Entwicklung jedoch neu entzünden, befürchten die Geheimdienste. Im schlimmsten Fall könne es zu Kriegen zwischen Staaten kommen, wenn Regierungen den Zugang etwa zu Energiequellen als überlebenswichtig betrachteten. Auch wachse die Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen angesichts der Verbreitung von Nukleartechnik und dem entsprechenden Wissen.

 

Der NIC veröffentlich den Bericht über globale Trends alle fünf Jahre. Dazu werden Hunderte Geheimdienst-Analysten und außenstehende Experten nach ihren Einschätzungen für die nahe Zukunft befragt.

 

IZ - 21.11.2008

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