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Preisexplosion wegen Überalterung: Analysten warnen vor neuer Weltordnung

Die Zukunft wird düster: Unter dem Titel "A new World Order – When demand overtakes supply" (Eine neue Weltordnung - wenn die Nachfrage das Angebot überholt) haben die Analysten der französischen Großbank Société Générale ein überwiegend pessimistisches Bild der Zukunft gezeichnet. In der bereits eingeleiteten neuen Ära sinke die Produktion, da die Bevölkerung in den Industriestaaten überaltere. Dadurch nehme das Angebot an Gütern ab, während gleichzeitig die Nachfrage nach Rohstoffen steige – was zu höheren Preisen führe. Immerhin gibt es auch positive Aspekte.

 

Drei Jahrzehnte steigendes Angebot Eine wahrhaft außergewöhnliche Ära neigt sich laut SocGen dem Ende zu: Die vergangenen drei Dekaden waren durch eine Expansion im Angebot gekennzeichnet. Das starke Wachstum der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter habe zu einer bedeutenden Ausweitung in den globalen Produktionskapazitäten geführt, zu höheren Sparraten und zu wirtschaftlichem Wohlstand.

 

Diese "demografische Dividende" habe eine Disinflation ausgelöst, also für sinkende Preise gesorgt. Außerdem seien niedrige Zinsen und ein Kreditboom am Finanzmarkt die Folge gewesen, zudem ein verstärkter Appetit auf riskante Investments

 

Demografie-Profiteur China Unterstützt wurde der globale Demografie-Schub laut SocGen vom Ende des Kommunismus und den folgenden Privatisierungen sowie von der Revolution in der Kommunikationstechnologie. Vor allem China habe deswegen Rückenwind verspürt – das starke Angebot an günstigen Arbeitskräften habe die Wirtschaft angekurbelt und Investments vor Ort nach sich gezogen.

Weniger Arbeiter - mehr konsumierende Ältere Jetzt altere die Weltbevölkerung zusehends, was sich negativ auf die Produktion auswirke. Bis 2030 werde beispielsweise der Anteil der arbeitenden Bevölkerung in den Industrieländern von 67 Prozent auf 62 Prozent fallen. Dagegen nehme der Anteil der über 65jährigen von 16 Prozent auf 22,5 Prozent zu.

 

Zugleich sorge der steigende Lebensstandard in den Schwellenländern zu einem noch nie dagewesenen Schub in der Nachfrage. Die Weltbevölkerung werde im Jahr 2040 wohl die Marke von neun Milliarden Menschen erreichen – ein Drittel dieser Zunahme gehe aber auf die Expansion der älteren Bevölkerung in den Industrieländern und in den Schwellenländern zurück.

 

Während bis jetzt weniger als eine Milliarde Menschen in Europa, Nordamerika und Japan drei Viertel des globalen Konsums gestellt hätten, werden laut SocGen in den kommenden zwei Jahrzehnten weitere zwei Milliarden Menschen dazu kommen – die neue Mittelschicht in China, Indien, Indonesien Lateinamerika und Asien.

 

 

Preisexplosion bei Gütern und Rohstoffen Die enorme Nachfrage und die drastisch gesunkene Produktion sorgten für steigende Kosten bei Rohstoffen und Fertigprodukten. Beispielsweise müsse sich die Autoproduktion verdreifachen, um die Nachfrage in der Zukunft zu bedienen. Damit verdreifache sich auch der Verbrauch von Metallen, Legierungen und Textilien. Im Bau sei es ähnlich – hier werde die Nachfrage nach Stahl heftig ansteigen.

 

All dies sorge für eine steigende Inflation und kletternde Zinsen. Zudem würden sich Regierungen verstärkt in die Kontrolle von Rohstoffen einmischen. Gewinnen könne in dieser neuen Welt vor allem Afrika mit seinen reichhaltigen Ressourcen. In den Industrieländern werde sich der Arbeitsmarkt rapide verändern, steigende Lohnkosten verringerten die Profitabilität der Unternehmen. Immerhin sorge die zunehmende Inflation jedoch zugleich für eine Entschuldung der Volkswirtschaften.

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