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B.

Selam

 

Salam,

 

weil jeder Mensch an etwas glaubt, auch wenn es das ist, dass es keinen Schöpfergott, keine Spirituälität gibt = Atheisten. Menschen brauchen mMn den Glauben an "etwas"

 

masalam ;) KC

 

Das ist sehr interessant. In nur diesen ganz wenigen Worten stecken viele Themen bzw. Diskussionspunkte.

 

Man könnte daraus z.B. ableiten: Jeder Mensch glaubt an etwas, weil Menschen den Glauben an "etwas" brauchen. Die entscheidende Frage dabei ist, warum Menschen den Glauben an "etwas" bräuchten. Es hat und muß also einen tieferen Sinn haben. Sofern die Feststellung, daß Menschen den Glauben an "etwas" brauchen, von Atheisten akzeptiert wird, wäre es interessant von ihnen zu erfahren, warum das nach ihrer Meinung und Vorstellung so ist oder woher das aus ihrer Sicht (und das wird wohl eine evolutionistische sein) kommen mag.

 

Was den nächsten Punkt angeht: Eine Verneinung von Gottes-Existenz oder die der Spiritualität ist kein direkter Glaube, sondern, wie man es allgemein sagt: ein Unglaube. Daher sagt man ja "der Ungläubige". Aber auch das ist nicht ganz korrekt, weil ja jeder an "etwas" glaubt, und zwar, wie ich im ersten Posting sagte, etwa an die Entstehung von selbst, an die Evolution, an den Zufall usw.

 

Über diese und verwandte Themen könnte man noch lange schreiben und diskutieren. Ich hoffe, dazu kommt es und auch Atheisten beteiligen sich daran.

 

ws

Cemil

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Hallöle!

 

Habe im Moment kaum Zeit zum Diskutieren, aber wollte trotzdem mal folgenden Denkanstoß in den Raum werfen: Der Begriff "Glaube" muss bei diesem Thema differenzierter betrachtet werden. Es gibt meiner Meinung nach einen entscheidenden Unterschied zwischen dem "Glauben" an naturwissenschaftliche Theorien und dem Glauben im religiösen Sinne. Naturwissenschaft ist keine Religion und Religion ist keine Naturwissenschaft - "Ich glaube daran, dass die Relatitivätstheorie stimmt" und "Ich glaube daran, dass es einen allmächtigen, allwissenden Gott gibt" sind Aussagen von ganz verschiedenem Kaliber und werden vermutlich auch unterschiedlich begründet. Dementsprechend sollte man den "Glauben" an Evoluton nicht unbedingt gleichsetzen mit der Art Glaube, welcher religiös motiviert ist.

 

"Ich glaube an Gott"

"Ich glaube meiner Frau, dass sie mich liebt"

"Ich glaube, dass ich morgen früh Rührei esse"

"Ich glaube, dass die naturwissenschaftliche Methodik das Werkzeug ist, mit dem wir der Wahrheit am nähesten kommen können."

"Ich glaube, dass ich meine letzte Klausur in den Sand gesetzt habe"

"Ich glaube nicht, dass die Bahn bei dem Schnee noch fährt."

 

"Glaube" ist einer dieser schwammigen Begriffe, bei dem eine klare Definition eigentlich fehlt. Die Aussagen oben teilen sich alle das selbe Verb, aber die genaue Bedeutung des Wortes "Glaube" kommt auf den Zusammenhang an und schwankt hier irgendwo zwischen tiefer Überzeugung, gut begründeter Vermutung, weniger gut begründeter Vermutung oder Skepsis.

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Hallo Cemil,

 

ich wage es, mich als Atheistin zu bezeichnen - zumindest glaube ich an keinen Gott ^^

Ich kann dir nicht genau sagen, warum ich an den Urknall glaube und daran, dass alles zufällig entstanden ist, aber es erscheint mir eben äußerst plausibel. Aber teilweise ist die Vorstellung für mich tröstlich, dass nicht alles einen höheren Sinn hat, nicht immer irgendetwas spirituelles besonderes erwartet und nicht alles auf mich kleinen Menschen ankommt. Astronomie, die Entstehung von Planeten, darüber weiß ich nicht viel, aber ich stelle es mir sehr schön vor, dass irgendwo Gesteinsbrocken plötzlich kolliedieren, es explodiert, Funken sprühen und langsam aber sicher aus irgendeinem Klumpen ein rundes Etwas mit einer Umlaufbahn wird und dann zu einem schillernden Planeten wird - einfach so. Okay, das klingt jetzt sicher kitschig :D Aber es gefällt mir viel besser als irgendein Bastler, der alles zusammensetzt.

Zufall - ich finde, der Zufall ist ein Wunder. Dass es keinen göttlichen Architekten gegeben haben soll, keinen "Masterplan", sondern einfach alles durch einen kleinen Schubs da, einen Stolperstein dort entstanden sein soll, das ist für mich ein viel größeres Wunder als "Gott". Mit Gott macht man es sich ein wenig zu einfach, finde ich, wenn man die Vorstellungen von Menschen vor hunderten von Jahren übernimmt, die weder die naturwissenschaftlichen Kenntnisse noch die gesellschaftlichen Umstände hatten wie wir heute. Man hat einen Sinn, eine Erklärung, die sich mit der Wissenschaft beißen mag, aber was macht das schon? Es ist schwerer, sich auf Thesen zu stützen, die morgen durch einen Blick ins Teleskop oder einer Ausbuddelei für falsch erklärt werden könnten, schwerer, verbindliche moralische Regeln zu finden, einen Sinn zu leben zu entdecken. Ich könnte dir nicht sagen, was der Sinn des Lebens ist. Ob man verpflichtet sein sollte, gut zu handeln.

Aber ist das nicht der Anspruch einer jeden Zeit, neue Bilder zu finden, zu reformieren und umzustürzen? Sicher haben sich die Religionen verändert, aber mir kommen sie trotzdem veraltet vor. Ich kann damit nichts anfangen. Was man anstelle dessen setzten könnte? Ich habe es noch nicht gefunden, und ich bezweifle, dass das irgendwann bald der Fall sein wird :)

Man glaubt ja auch an das, was einem gefällt, ich meine, wenn man die Trinität nicht mag, aber Allah im Islam lieber, dann konvertiert man, oder Menschen werden Buddhisten etc, weil ihnen die Vorstellung mehr liegt. Und mir gefällt Gott nicht. Der Zufall schon.

 

Müsste ich glauben, hätte ich Angst. Mein Leben ist sicher kein (in großem Maße) sündhaftes, aber ich hätte Angst vor jeder kleinen Verfehlung. Zweifel an mir selbst, weil ich mir Gott nicht vorstellen kann. Würde den Fehler bei mir suchen, wie ich früher gemacht habe, mich selbst gehasst dass ich nicht glauben konnte... Ich habe mich sogar beinahe firmen lassen, bis ich ausgestiegen bin, einen Monat zuvor, weil ich es nicht für mich selbst gemacht hätte, sondern um meine "Schuld" auszugleichen, für meine Eltern, die genervt haben mit sonntäglichen Gottesdiensten etc. Ich bin sehr froh, dass ich es geschmissen habe :) Und bald möchte ich austreten, aber das werde ich erst noch durchboxen müssen in der Familie, dass man es akzeptiert.

 

Ich hatte es mal kurz als Signatur,

 

Don't wanna live in fear and loathing

I wanna feel like I am floating

Instead of constantly exploding

In fear and loathing

 

ich möchte nicht in Angst und Schrecken leben, aber Religionen(vor allem der Gedanke an ein Jenseits) haben zeitweilen einen derartigen Effekt auf mich. Mich tröstet die Vorstellung, dass wir Menschen auf uns allein gestellt sind, dass wir allein die Verantwortung für unsere Fehler tragen und sie wieder ausbügeln müssen. Warum, kann ich nicht genau sagen. Ich werde noch mal darüber nachdenken, wie ich es besser formulieren kann... Morgen schreibe ich dann noch etwas dazu.

 

Oyasumi,

Amira

 

EDIT: Ich hoffe, es war nicht am Thema vorbei :(

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Ich kann dir nicht genau sagen, warum ich an den Urknall glaube und daran, dass alles zufällig entstanden ist, aber es erscheint mir eben äußerst plausibel. Aber teilweise ist die Vorstellung für mich tröstlich, dass nicht alles einen höheren Sinn hat, nicht immer irgendetwas spirituelles besonderes erwartet und nicht alles auf mich kleinen Menschen ankommt. Astronomie, die Entstehung von Planeten, darüber weiß ich nicht viel, aber ich stelle es mir sehr schön vor, dass irgendwo Gesteinsbrocken plötzlich kolliedieren, es explodiert, Funken sprühen und langsam aber sicher aus irgendeinem Klumpen ein rundes Etwas mit einer Umlaufbahn wird und dann zu einem schillernden Planeten wird - einfach so. Okay, das klingt jetzt sicher kitschig :D Aber es gefällt mir viel besser als irgendein Bastler, der alles zusammensetzt.

 

Das ist übrigens eines dieser Beispiele, an denen man sieht, dass auch Atheisten zum Teil soetwas wie "Spiritualität" (Auch wenn der Begriff hier zwecks Seele & Co nicht so wirklich passt) haben - Es ist nämlich nicht so, als würden die Naturwissenschaften das Universum langweilig und trocken erscheinen lassen. Ganz im Gegenteil - Allein die Vorstellung, dass die Atome, die meinen rechten Arm ausmachen, eventuell in einem ganz anderem Teil des Universums entstanden sind, als die, die meinen linken Arm ausmachen kann schonmal dafür sorgen, dass man die eine oder andere Nacht grübelnd wachliegt, völlig begeistert von der physikalischen Show, die da permanent um uns herum abläuft.

 

“Science is not only compatible with spirituality; it is a profound source of spirituality.” (Sagan)

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Hallo Ticktack,

 

vorab lieben Dank für deinen Denkanstoß.

 

Hallöle!

 

Habe im Moment kaum Zeit zum Diskutieren, aber wollte trotzdem mal folgenden Denkanstoß in den Raum werfen: Der Begriff "Glaube" mussbei diesem Thema differenzierter betrachtet werden. Es gibt meiner Meinung nach einen entscheidenden Unterschied zwischen dem "Glauben" an naturwissenschaftliche Theorien und dem Glauben im religiösen Sinne. Naturwissenschaftist keine Religion und Religion ist keine Naturwissenschaft - "Ich glaube daran, dass die Relatitivätstheorie stimmt" und "Ich glaube daran, dass es einen allmächtigen, allwissenden Gott gibt" sind Aussagen von ganz verschiedenemKaliber und werden vermutlich auch unterschiedlich begründet. Dementsprechend sollte man den "Glauben" an Evoluton nicht unbedingt gleichsetzen mit der Art Glaube, welcher religiös motiviert ist.

 

"Ich glaube an Gott"

"Ichglaube meiner Frau, dass sie mich liebt"

"Ich glaube, dass ich morgen früh Rührei esse"

"Ich glaube, dass die naturwissenschaftliche Methodik das Werkzeug ist, mit dem wir der Wahrheit am nähesten kommen können."

"Ichglaube, dass ich meine letzte Klausur in den Sand gesetzt habe"

"Ich glaube nicht, dass die Bahn bei dem Schnee noch fährt."

 

"Glaube" ist einer dieser schwammigen Begriffe, bei dem eine klare Definition eigentlichfehlt. Die Aussagen oben teilen sich alle das selbe Verb, aber die genaue Bedeutung des Wortes "Glaube" kommt auf den Zusammenhang an und schwankt hier irgendwo zwischen tiefer Überzeugung, gut begründeter Vermutung, wenigergut begründeter Vermutung oder Skepsis.

 

Du hast schon gewissermaßen recht mit der unterschiedlichen Betrachtung des Begriffs "Glauben", und du nimmst mir auch die richtige Differenzierung am Ende selber vorweg, indem du die verschiedenen Glaubensformen im Alltag, wie gesagt: richtigerweise, zu: "tiefer Überzeugung, gut begründeter Vermutung, weniger gut begründeter Vermutung oder Skepsis" aufteilst. Damit und dadurch wird aber andererseits auch klar oder der Feststellung näher gebracht, daß alle Differenzierungen vom Glauben dessen Aspekte und Unteraspekte sein können und sie alle nur den Glauben als fundamentalen Ursprung, fundamentale Quelle besitzen (können).

 

Mit anderen Worten stellt der Glaube den Hauptbegriff der anerkennenden, überzeugenden, richtig oder falsch vermutenden... Eigenschaft des Menschen dar. Ich hoffe, daß wir hierbei keine Konformitätsprobleme haben werden. Daher sei noch einmal festgehalten, daß du selber die verschiedenen Differenzierungen der sich unterschiedlich reflektierenden Glaubensäußerungen triftig vom einen einzigen Begriff ableitest, nämlich vom Glauben. Man kann die differenzierten Begriffe nicht einer anderen oder auf mehreren separat existierenden Eigenschaften des Menschen zurückführen.

 

Bei verschiedenen Gelegenheiten hatte ich an anderen Stellen über den Glauben ausführlicher referiert. Ich schrieb z.B., daß selbst bei wissenschaftlichen Dingen der Glaube eine große, ja notwendige Rolle spielt, weil der Glaube eine Eigenschaft ist, welche die Fakten und Resultate als solche annimmt, anerkennt. Das wird deinerseits durch den Satz bestätigt:

 

Ticktack:

„"Ich glaube daran, dass die Relatitivätstheorie stimmt" und "Ich glaube daran, dass es einen allmächtigen, allwissenden Gott gibt" sind Aussagen vonganz verschiedenem Kaliber und werden vermutlich auch unterschiedlich begründet.“

 

Aus diesen Feststellungen können wir u.a. entnehmen, daß Wissen und Glauben dabei gar nicht voneinander zu trennen sind in dem Sinne, eines von anderen als unversöhnliche Gegensätze betrachtend auszuschließen, wie manche es (aufgrund der Kirchenlehre und -Geschichte) leider tun.

 

Der Glaube impliziert: Überzeugung, Gewißheit, Annahme, Zustimmung, Vertrauen (an die eigene Wahrnehmung und/oder Richtigkeit von etw.), Vermutung, Einsicht, Ansicht, ...

 

Es ist ein „Ja“ gegenüber dem „Nein“.

 

Man sollt eines nicht versuchen: die aufgezählten Unterschiede im Glauben, wie du sie oben aufzählst („tiefer Überzeugung, gut begründeter Vermutung, weniger gut begründeter Vermutung oder Skepsis.“), nicht als völlig verschiedene, voneinander vollkommen zu trennende Begriffe oder Eigenschaften zu definieren. Sie stehen alle in Zusammenhang und gehen zurück auf das Fundament zurück, das „Glauben“ heißt. Wenn jemand das versucht, so dann nur deshalb, weil er entweder den Begriff in seiner tieferen Bedeutung und in seinem tieferen Sinn nicht kennt oder aber, weil er den Glauben lediglich mit religiösem Glauben assoziiert und er aufgrund seiner areligiösen Einstellung nicht damit in Verbindung gebracht werden will.

 

 

Grüße

Cemil

Bearbeitet von Cemil Kaya
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Hallo Amira,

 

ich hatte ja schon mal gesagt, daß du für dein junges Alter überaus intelligent bist. Aber trotzdem lese ich in deinem Posting verwirrende Gedankengänge. Zumindest kommt es mir so vor. Wie bezeichnet man den Umstand, daß man seine Überzeugungen, seinen Glauben (an was auch immer) nicht genau erklären, nicht begründen kann?:

 

Amira:

"Ich kann dir nicht genau sagen, warum ich an den Urknall glaube und daran, dass alles zufällig entstanden ist, aber es erscheint mir eben äußerst plausibel."

 

Ich fürchte, du hast dir noch keine wirklich tiefer gehende Gedanken über diese Ansicht gemacht, weswegen du den Urknall und die ganze zufällige Entstehung "äußerst plausibel" erachten kannst. Plausibilität bezeichnet das Einleuchten, das Verständliche, das Begreifliche u.a. Tatsächlich fragen sich die klügsten Köpfe der Welt, wenn sie ehrlich sind, wie das Ganze zufällig entstehen und sich entwickeln konnte, weil dies, also durch Zufall, wie ein Sechser in der Lotterie wäre, allerdings so oft richtig, wie die Gewinn-Wahrscheinilichkeit (Statistik) ist (sagen wir mal 30 Mio zu 1). Das heißt: bei 30 Millionen Lottoziehung müßten die sechs richtigen jedes Mal eben richtig fallen. Die Zufälligkeit der Entstehung und Entwicklung des Ganzen im Sein ist natürlich vielleicht 30 Millionen mal unmöglicher als die 30 Millionen Mal richtigen Sechser.

 

Und das soll "plausibel" sein? Richtig wäre zu sagen, daß dies eines der unplausibelsten Dinge ist, die es überhaupt gibt.

 

Die anderen Punkte behandle ich vielleicht später.

 

 

Liebe Grüße

Cemil

Bearbeitet von Cemil Kaya
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B.

Selam Bruder,

 

 

 

Könntest du was dazu schreiben?

 

ws

Cemil

 

Unsere Forschungsarbeit dazu ist noch nicht fertig. Sie läuft im großen Umfang in USA und BRD. Kannst aber hier kurz ein Ergebnis lesen: http://ekvv.uni-bielefeld.de/blog/pressemitteilungen/entry/eher_spirituell_als_religi%C3%B6s

Unsere Profs haben auch schon dazu publiziert.

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Hallo Amira,

 

Hallo Cemil,

 

ich wage es, mich als Atheistin zu bezeichnen - zumindest glaube ich an keinen Gott ^^

... teilweise ist die Vorstellung für mich tröstlich, dass nicht alles einen höheren Sinn hat,...

 

Was kann am Fehlen vom höheren Sinn in den Dingen bzw. im Sein "tröstlich" - und dessen Bestand wiederum "untröstlich" sein? In dieser Formulierung eine sehr merkwürdige Vorstellung, muß ich leider sagen. Die Sinnsuche gehört zu den großen Fragen. Deine Äußerung vergleiche ich etwa mit der, daß jemand sagt, er fände es untröstlich, daß Gott allmächtig und Allwissend ist; er hätte es lieber, wenn Gott ohnmächtig und unwissend wäre.

 

Es liegt am Menschen selber, was für und wie viel Sinn er im Sein findet, akzeptiert und für sein leben anwendet. Wer also weniger Sinn für mehr (wertvoller) hält, der kann dies für sich in Anspruch nehmen, ohne gleich von höherem Sinn erschlagen zu werden. Wer etwas höheren Sinn sucht, der findet, und wer den höchsten sucht, der findet ihn ebenfalls. Das kommt von der freien Entscheidungsmöglichkeit des menschlichen Willens und ist gewißlich unvorstellbar wertvoller, als wenn der Sinn in Wirklichkeit als sehr, sehr begrenzt und winzig klein bekannt wäre.

 

Denke doch mal darüber nach bitte. Ich glaube aber, diese und einige andere Ansichten von dir sind Folge deines Naturells (Sternzeichens, Temperaments...), die zudem (noch) sehr beeinflußt ist von äußerlichen, familiären und erfahrungsmäßigen Prägungen. Davon kommt man schrittweise weg, in dem man konstruktiv an Selbsterkenntnis arbeitet. Finde z.B. heraus, ob du eine Seele und einen Geist besitzt, denn das bist du und man sollte sich doch kennen. Es ist überaus seltsam, daß viele Menschen ihre feinstofflichen Komponenten, die ja zu ihnen gehören und sie ausmachen, einfach nicht kennen, kein Wissen davon besitzen.

 

Schöne Grüße

Cemil

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Hallo Amira,

 

ich kann sehr gut nachvollziehen, was Dich bewegt :)

 

Mir ging es ähnlich, nachdem ich mit 8 J feststellte, dass ich mit der christlichen Gottesvorstellung nichts anfangen konnte und dann "naturwissenschaftsggläubig" wurde. Mit 16 sagte ich "ich glaube an die Natur" - einfach weil die - mir damals bekannten - Gottesvorstellungen nichts gaben.

 

Nur so zur Info: es sind vorwiegend die bekannten Weltreligionen, bzw deren Gottesbild, die diese komische Sache mit Schuld, Sünde, Sühne, richtig, falsch propagieren. In naturanimistischen - paganen Weltanschauungen gibt's sowas nicht 8)

 

LG KC

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Hallo k-c,

 

ja, außerhalb der monotheistischen Religionen kenne ich mich kaum aus, hatte bisher nicht so viel Zeit mich damit zu beschäftigen. Aber Wicca fand ich mal ganz interessant, ein, zwei Bücher darüber gelesen, aber auch da war bisher zu wenig Zeit für, ernsthaft zu überlegen ob das für mich wäre :)

 

Cemil,

 

ich bin vom Sternzeichen Stier, falls dir das weiterhilft. Und das wollte ich auch unbedingt werden, bin deshalb extra 2 Wochen zu früh auf die Welt gekommen ;).

 

Was kann am Fehlen vom höheren Sinn in den Dingen bzw. im Sein "tröstlich" - und dessen Bestand wiederum "untröstlich" sein? In dieser Formulierung eine sehr merkwürdige Vorstellung, muß ich leider sagen. Die Sinnsuche gehört zu den großen Fragen. Deine Äußerung vergleiche ich etwa mit der, daß jemand sagt, er fände es untröstlich, daß Gott allmächtig und Allwissend ist; er hätte es lieber, wenn Gott ohnmächtig und unwissend wäre.
Hm. Ich versuche mal, es in Worte zu fassen, was ich meine...

Zuerst ist es tröstlich, dass man nicht beweisen kann, ob es Gott gibt oder nicht, ich deswegen auch nicht "dumm" bin oder weniger weiß als gläubige Menschen. Dann, dass es niemanden gibt, der mich rund um die Uhr beobachten könnte, niemand, der weiß was ich denke ohne dass ich es auspreche oder sonstwie deutlich mache. Das ist sehr erleichternd, finde ich. Das passt auch zu deinem letzten Satz, wobei dieser nie von mir stammen könnte. Denn es wäre ja völlig sinnfrei, wenn es einen Gott gäbe, der aber unwissend und obendrein zu nichts gut wäre, nicht wahr? Sollte man so etwas noch Gott nennen? Also, dann kann es ja direkt keinen geben.

Es ist tröstlich zu wissen, dass man selbst Kraft/Macht besitzt zu handeln und nichts vorbestimmt ist. Ich könnte nicht damit leben, wenn alles gesteuert würde nach einem göttlichen Masterplan. Dann wäre das ganze Leben doch nichtig und sinnlos, wenn ich nicht frei in meinem Handeln bin.Wozu sollte ich dann noch denken können? Die einzige Möglichkeit, dem zu entkommen, wäre der Freitod. Darum bin ich froh, dass ich nicht an Vorherbestimmung glaube ;)

 

Finde z.B. heraus, ob du eine Seele und einen Geist besitzt, denn das bist du und man sollte sich doch kennen.
"Yea, as sure as I have a thougt or a soul."(Much Ado About Nothing, William Shakespeare, Act 4 Scene 1 V. 312)

Es fiel mir sofort ein, als ich deinen Satz gelesen habe ^^ Entschuldige diese Assoziation. Diesen Satz musste ich letztens erst als Beatrice in Englisch sprechen, ja, so sicher wie ich Verstand oder eine Seele habe, bin ich mir sicher, dass da mehr oder etwas anderes als Gott sein muss, so könnte ich es in diesem Kontext vielleicht vervollständigen.

 

Geist ja, dessen bin ich mir sicher, cogito ergo sum, ansonsten würde ich dies nicht schreiben. Seele? Sind Seele und Geist nicht mehr oder weniger dasselbe? Die einzige Differenzierung, die mir einfiele, wäre, dass die Seele für das Gefühlsempfinden zuständig wäre, so in etwa wie das Herz? Der Begriff sagt mir gerade nicht so richtig zu. Sense & Sensibility vielleicht als kontrastierendes Pärchen? Ich denke noch einmal darüber nach.

 

Ich fürchte, du hast dir noch keine wirklich tiefer gehende Gedanken über diese Ansicht gemacht, weswegen du den Urknall und die ganze zufällige Entstehung "äußerst plausibel" erachten kannst. Plausibilität bezeichnet das Einleuchten, das Verständliche, das Begreifliche u.a.
Es erscheint mir plausibler als eine göttliche Schöpfung. Das ist einmal eine gefühlsmäßige, unbestimmte Tendenz und andererseits eine Sache des Vertrauens. Ich vertraue dem biblischen Schöpfungsmythos kein bisschen, er ist wie eine Fabel und vielen anderen Schöpfungsmythen nicht unähnlich, warum sollte dieser unter den vielen wahr sein? Einem Naturwissenschaftler traue ich mehr, da er die "unvorstellbare, unbeweisbare" Komponente Gott weglässt und versucht, so zu einem Ergebnis zu kommen. Ich habe es ja schon gesagt,

 

Zufall - ich finde, der Zufall ist ein Wunder. Dass es keinen göttlichen Architekten gegeben haben soll, keinen "Masterplan", sondern einfach alles durch einen kleinen Schubs da, einen Stolperstein dort entstanden sein soll, das ist für mich ein viel größeres Wunder als "Gott".
Du hast ja selbst gesagt, die Wahrscheinlichkeit könnte sehr gering sein. Andererseits krachen im Universum tagtäglich Brocken aneinander und es entsteht etwas neues - warum soll also nicht die Erde so entstanden sein? Die Entstehungsvorrausetzungen für Leben von Druck, Temperatur, Schwerkraft etc sind so wenig tolerant, dass jede kleinste Schwankung dies verhindern kann. Also wäre ein mikroskopischer Teil der Ergebnisse der Kollisionen geeignet dafür, dass dort Leben entsteht, nicht wahr? Und da soll es nicht Zufall sein, dass es ausgerechtnet die Erde erwischt hat und darauf dann irgendwann so etwas wie Menschen entstanden? Warum sollte Gott Tag für Tag Gesteinsbrocken gegeneinander krachen lassen, wenn doch alles einen Sinn hat? Wozu? Zum Zeitvertreib?

 

Was kann am Fehlen vom höheren Sinn in den Dingen [...] tröstlich sein?
Dass eine kleine Verfehlung wieder auszubügeln ist beispielsweise. Und man sich bewusst ist, das habe ich nicht gut gemacht, aber es wird mir keiner später ankreiden, weil es nicht wichtig ist. Wie dass einem beim Frühstück eine Tasse aus der Hand gleitet und in Scherben zerspringt. Das weder als böses Omen zu sehen noch als Strafe für eine andere nichtige Verfehlung noch als Glücksboten sondern einfach als kaputte Tasse, die man ersetzt. So etwas. Dass es keinen höheren Sinn hat, dass ich mich für eine Stunde zurückziehe und eine CD höre die ich sehr gerne mag. Dass man auch Sachen machen darf, die nicht von Bedeutung sind, was sonst als Zeitverschwendung gedeutet werden würde. Oder so handelt, dass es gegen einen höheren Sinn verstieße, einen aber unglaublich glücklich macht. Man gegen den Strom, gegen den "allgemein akzeptierten Weg des Handelns mit dem und dem Sinn dahinter", schwimmt, um man selbst zu sein.

Mich keine Strafe erwartet, bloß weil ich jemanden geküsst habe, den ich nicht liebte. Mich weder die Gesellschaft noch eine religiöse Moral verurteilt... Nicht alles nach dem Gemeinsinn gehen muss. Wie schnell Schlampe geschrien wird... (Der Wechsel zwischen man und ich ist teilweise willkürlich, weil ich es nicht so eintönig wollte.)

Ich glaube, ich bin gerade etwas zu müde, um hier noch etwas produktives anzufügen.

 

Morgen kann ich, wenn du magst, etwas dazu schreiben, wie ich das mit dem Jenseits handhabe beziehungsweise warum ich nicht an ein Leben nach dem Tod glauben möchte (ob es das gibt, weiß ich nicht, aber ich würde es mir für mich selbst nicht wünschen).

 

Oyasumi,

(was japanisch für Gute Nacht ist. Ich finde, in Fremdsprachen klingt es sehr lieb und weich, ein "Gute Nacht". So ein Bonne nuit oder ein hyvää yötä. Naja, ich bin da halt ein wenig... seltsam, mit meinen Gedanken, was Sprache angeht. Lyrik, Geschichten und Zitate und die Assoziationen dazu.)

Amira

Bearbeitet von AmiraNaza
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B.

S.

 

Liebe Amira,

 

Es gab mal ein Sci-Fi-Film, in dem der Hauptdarsteller in einer Parallelwelt landet, worin er alles von seinem Heimatplaneten wiederfindet, allerdings in spiegelverkehrter Form. Daran erinnern mich deine Ausführungen; sie sind an manchen Stellen genau das Gegenteil von dem, was "normalerweise" zu erwarten wäre. Solche gegensätzlichen Ansichten sind äußerst selten anzutreffen, ich glaube sogar, daß sie in der vorliegenden Form und Formulierung für mich die erste Begegnung damit darstellen. Unten (bzw. im nächsten Posting) werde ich - inschallah - darauf konkreter eingehen.

 

Hallo k-c,

 

ja, außerhalb der monotheistischen Religionen kenne ich mich kaum aus, hatte bisher nicht so viel Zeit mich damit zu beschäftigen. Aber Wicca fand ich mal ganz interessant, ein, zwei Bücher darüber gelesen, aber auch da war bisher zu wenig Zeit für, ernsthaft zu überlegen ob das für mich wäre :)

 

Jeder Mensch kann und soll für sich entscheiden, welchen Weg er wählt und einschlägt. Das gehört zur Entwicklung und zum Entsprechungsprinzip. Um selber nicht unglücklich zu werden und zu leiden, sollte man jedoch gut überlegen - so wie du überlegt hast, ob polytheistische oder pagane Religionen nicht geeignet für dich wären. Doch ich habe von dir an anderer Stelle (Post Nr. 7) gelesen:

 

Amira:

"Mit Gott macht man es sich ein wenig zu einfach, finde ich, wenn man die Vorstellungen von Menschen vor hunderten von Jahren übernimmt, die weder die naturwissenschaftlichen Kenntnisse noch die gesellschaftlichen Umstände hatten wie wir heute. Man hat einen Sinn, eine Erklärung, die sich mit der Wissenschaft beißen mag, aber was macht das schon? Es ist schwerer, sich auf Thesen zu stützen, die morgen durch einen Blick ins Teleskop oder einer Ausbuddelei für falsch erklärt werden könnten, schwerer, verbindliche moralische Regeln zu finden, einen Sinn zu leben zu entdecken. Ich könnte dir nicht sagen, was der Sinn des Lebens ist. Ob man verpflichtet sein sollte, gut zu handeln.

Aber ist das nicht der Anspruch einer jeden Zeit, neue Bilder zu finden, zu reformieren und umzustürzen? Sicher haben sich die Religionen verändert, aber mir kommen sie trotzdem veraltet vor."

 

Allgemein glaubt man, daß sich die monotheistischen Religionen aus "primitiveren" Religionen, namentlich polytheistischen, paganen u.ä. entwickelt hätten. Und du meinst oben ja primär die monotheistischen, die "veraltet" wären. Demnach wären diese eine Weiterentwicklung, ergo ein Fortschritt in der religiösen Vorstellung. Man liest in vielen Büchern, daß zahllose Götter zu einem einzigen vereint worden wären d.h. aus vielen wurde nur Einer, aus Dem alles hervorging, von Ihm erschaffen wurde. In der modernen Wissenschaft sucht man die vier Grundkräfte der Physik zu vereinen, zu einem einzigen Gesetz zu machen, aus dem alles hervorging und -geht. Siehst du die Parallele? In der Metaphysik und Mystik, welche zusammengehören und mein Weg ist, gibt es ebenfalls vier Urkräfte, die sog. vier Elemente (Feuer, Luft, Wasser und Erde), die sich alle in einem vereinen bzw. die alle aus einer einzigen Quelle hervorgehen, nämlich aus dem Akasha, das im Islam Nurullah/Licht Gottes bezeichnet, genannt wird. Aus diesem Licht ist alles entstanden.

 

Und du überlegst, ob du nicht die Quelle allen Seins ignorierst, dafür die daraus hervorgegangenen und irgendwann wieder zur Quelle zurückzukehrenden "Teile" als das einzig Wahre anzuerkennen?

 

Liebe Grüße

Cemil

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S.a. &

schönen Freitag-Vormittag liebes Forum und Hallo AmiraNaza!

Diese Aussage finde ich interessant:

 

Einem Naturwissenschaftler traue ich mehr, da er die "unvorstellbare, unbeweisbare" Komponente Gott weglässt und versucht, so zu einem Ergebnis zu kommen.

 

Bedeutet das, dass die Natur-Wissenschaftler automatisch Atheisten sind?

Es sollen ja auch welche geben, die erst durch ihre Wissenschaftlichen (Er)-Kenntnisse und späterem Koran kennenlernen, zum Islam gekommen sind.

Ein aktuelles Beispiel würde ich gerne dazu geben, und zwar gerade von jenem Atheisten der bekannterweise am meisten gegen Gott vorgegangen ist, nämlich Hawking.

Jetzt kurz vor seinem 70. Geburtstag soll er angeblich einräumen dass es durchaus einen Gott geben kann, entgegen seiner Behauptungen das ganze Leben lang und seiner energischen Vorgehensweise gegen Gott, hat er mit dieser Aussage sein eigenes Umfeld und seine Krankenpfleger überrascht. Zumindestens ist das das letzte was ich über ihn gehört habe.

 

Es gibt aber auch andere, Mediziner,Physiker usw. Ihre Behauptungen sind untereinander meist ähnlich. Die meisten dieser Professoren und Wissenschaftler kannten den Islam zuvor nicht und sind durch die Erläuterungen im Koran überrascht, laut ihren eigenen Aussagen decken sich die wissenschaftlichen Fakten mit den Offenbarungen dieser einen speziellen Religion, nämlich die des Islam. Erst dadurch, also durch die Wissenschaft wurden sie zu islamischen Konvertiten.

 

Ich vertraue dem biblischen Schöpfungsmythos kein bisschen, er ist wie eine Fabel und vielen anderen Schöpfungsmythen nicht unähnlich, warum sollte dieser unter den vielen wahr sein?

 

Diese Ansicht ist auch ein weit verbreiteter, hört man auch oft in der Masse der Gesellschaft. Das kann damit zusammenhängen dass in Europa schlechte Erfahrung mit den Bibelverkündern, den Kardinälen, Bischöfen und Päpsten gemacht wurden. Die Geschichte zeigt dass hier in Europa ein Entwicklungshindernis dadurch gegeben hat. Aber warum das gleiche auch auf den Islam angewendet wird, gerade in Bezug auf Wissenschaft und Entwicklung, kann nur, so denke ich durch eine Verallgemeinerung geschehen. Auffällig daran ist, dass die meisten dieser Menschen den Koran noch nicht untersucht bzw. gar nicht gelesen haben. Wie auch diese Wissenschaftler selbst von sich sagen, zuvor gar nicht in Berührung damit gekommen zu sein.

Bearbeitet von yilmaz
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Hallo liebe Amira

Der Friede sei mit dir

Ich denke, Du hast ganz falsche Glaubensvorstellungen. In meiner Kindheit vor über 60 Jahren kamen in unsere Pfarrei Missionspatres die furchtbare Höllenpredigten von sich gaben. Wahrscheinlich wurdest Du von diesen Gedankengängen beeinflusst. Wenn Du den heutigen Kathechismus liest, wirst Du feststellen dass Gott nichts anderes ist wie Liebe. Der Mensch alleine ist es der sich von Gott trennt, von ihm nichts mehr wissen will. Schon vor 30 Jahren hat ein alter Pfarrer bei uns gepredigt: Gott kann doch den Menschen nicht in den Himmel hinein zwingen wenn er nicht will.

Im Jenseits ist allein Gottferne die Hölle.

Der Atheismus ist nicht die Lösung für unser Leben. Der Atheist Richard Dawkins versucht zu begründen warum Gott nicht notwendig ist. Er stell fest dass es tatsächlich äußerst unwahrscheinlich ist das Leben entstanden und und dass überhaupt unser Universum entstanden ist, so wie es ist. Um unsere Sonne gibt es eine sogenannte Goldilockszone, wo es nicht zu kalt und nicht zu warm ist so dass flüssiges Wasser auf unserer Erde entstehen konnte. Auch in anderer Hinsicht ist die Erde in einer vorteilhaften Lage so dass Leben entstehen konnte. Der Gravitationsstaubsauger Jupiter liegt genau an der richtigen Stelle und lenkt Asteroiden ab, die uns ansonsten mit tödlicher Kollision gefährden könnten. Der Mond stabilisiert die Rotationsachse unseres Planete. Die meisten Planeten unseres Universum sind nicht in der Goldilockszone. Aber so klein die Minderheit der Planeten auch sein mag (trotzdem eine Milliarde und mehr) auf denen Leben möglich ist, müssen wir uns zwangsläufig auf einer von ihnen befinden.

Im Universum gibt es nach Rees sechs Zahlen die für den Zusammenhalt der Bausteine eines Atomkerns sorgen. Diese Kernkraft muss überwunden werden, wenn ein Atomkern gespalten wird. Sie wird als E bezeichnet und entspricht jenem Anteil an der Masse eines Wasserstoffatomkerns, das in Energie umgewandelt wird wenn Wasserstoffatome zu Helium verschmelzen. Diese Zahl hat in unserem Universum den Wert 0,007 und allem Anschein nach muss sie auch sehr nahe bei diesm wert liegen, damit es überhaupt Chemie geben kann, die ihrerseits Vorbedingungen für Leben sind. Der Zahlenwert der starken Wechselwirkung bestimmt wie weit hinauf im Periodensysten die Fusionskaskade reicht. Wäre er nur 0,006 würde das Universum nichts anderes enthalten als Wasserstoff. Wäre er aber mit 0,008 zu groß wären alle Wasserstoffatome zu schwereren Elemente verschmolzen und ohne Wasser wäre Leben nicht möglich. Der tatsächliche Zahlenwert liegt im Goldilocksbereich. Außerhalb wäre Leben nicht möglich.

Wie war es möglich dass all diese Voraussetzunge ohne Gott eintreten konnten. Dawkins bietet dagegen die Multiversum-Theorie. Nach ihm gibt es Milliarden von Universen und in mindesten einer treten alle Zufälle auf und in einer solchen leben wir.

Für den Atheisten mögen ein solcher Gedankengang ausreichen, nicht aber für den Gläubigen.

Welchen Trost bietet Dawkins einen Vater dem sein Kind durch einen Unfall umkam? Wir alle müssen sterben. Wir haben Glück gehabt dass wir leben dürfen. Die meisten Menschen werden nie geboren. Diese sind zahlreicher wie die Sandkörner in der Sahara. Wir wenigen Privilegierten haben in der Geburtslotterie gegen alle Wahrscheinlichkeit gewonnen. Wie können wir es wagen über unsere unvermeidliche Rückkehr in jenen früheren Zustand zu jammern, aus dem die große Mehrheit nie herausgetreten ist. - - So kann einer nur reden der Vermögen hat.

Und soll das ein Trost sein für ein verlorenes Kind?

Ein anderer Atheist schrieb hier im Forum: Die Frage ist aber, ob es nicht völlig ausreicht, ausschließlich den evolutionären Sinn des Todes als sinnerfüllendes Moment des je eigenen Lebens zu akzeptieren. Demnach ist der Sinn des Todes, dass es ohne ihn keine Fortentwicklung der Organismen gibt.

Das ist aber kein Trost wenn mein Kind sterben muss. Dagegen wehrt sich mein ganzes Gefühl. Nur das ist ein Trost für Eltern wenn sie am Grab ihres Kindes mit ihm sprechen können. weil sie glauben dass im Jenseits das Leben weiter geht. Als Christen haben wir allen Grund das zu glauben.

 

Freundliche Grüße Nobaum

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...

 

Diese Ansicht ist auch ein weit verbreiteter, hört man auch oft in der Masse der Gesellschaft. Das kann damit zusammenhängen dass in Europa schlechte Erfahrung mit den Bibelverkündern, den Kardinälen, Bischöfen und Päpsten gemacht wurden. Die Geschichte zeigt dass hier in Europa ein Entwicklungshindernis dadurch gegeben hat. Aber warum das gleiche auch auf den Islam angewendet wird, gerade in Bezug auf Wissenschaft und Entwicklung, kann nur, so denke ich durch eine Verallgemeinerung geschehen. Auffällig daran ist, dass die meisten dieser Menschen den Koran noch nicht untersucht bzw. gar nicht gelesen haben. Wie auch diese Wissenschaftler selbst von sich sagen, zuvor gar nicht in Berührung damit gekommen zu sein.

 

Eine völlig falsche Interpretation angeblicher Probleme der abendländischen Gesellschaften. Das Problem des intellektuellen Elends der islamischen Welt existiert bis heute.

 

 

Von diesem Mann gibt es ein mehr als lesenswertes Buch über seinen Aufenthalt in Frankreich in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es zeigt mehr als deutlich, wo die tatsächlichen Probleme liegen, die bis heute andauern. Das Buch wurde auch in Deutschland verlegt und dürfte in einigen Bibliotheken vorhanden sein. Ansonsten ist es vergriffen und käuflich nur in Antiquariaten vorhanden.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Rifa%27a_at-Tahtawi

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Cemil,

 

ich bin vom Sternzeichen Stier, falls dir das weiterhilft. Und das wollte ich auch unbedingt werden, bin deshalb extra 2 Wochen zu früh auf die Welt gekommen ;).

 

Ich denke, es sollte eher dir (weiter)helfen, deine Selbsterkenntnis zu erweitern, zu vervollkommnen.

 

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

 

Das Sternzeichen Stier Eigenschaften und Bedeutung

 

Der Tierkreiszeichen Stier (21. April – 20. Mai)

 

http://www.horoskop-wissen.de/Bilder/sternzeichenStier144.jpg

 

Der Stier: Positive Eigenschaften in Stichworten

Loyal, zuverlässig, sicherheitsorientiert, Künstler, praktisch veranlagt, beschützend, positive Grundeinstellung

 

Der Stier: Negative Eigenschaften in Stichworten

Sturheit, konservativ, Starrsinn, hedonistisch, Neid, Eifersucht, besitzorientiert, misstrauisch, Vorsichtig, Träge

 

Positive Eigenschaften

Der Stier ist sehr loyal gegenüber seinen Mitmenschen. Einen besseren Freund kann man sich eigentlich nicht wünschen. Gepaart mit seiner ausgeprägten Zuverlässigkeit kann man sich auf einen Stier absolut verlassen. Wenn Not am Mann ist, dann ist es gut einen Stier zum Freund zu haben. Stiere sind meist künstlerisch begabt und erfreuen sich der schönen Künste. Ihre praktische Veranlagung geht einher mit einer zielorientierten Beharrlichkeit. Hat der Stier einmal ein Ziel ins Auge gefasst, dann verfolgt er es auch konsequent. Sein ausgeprägter Beschützerinstinkt führt dazu, dass er sein direktes Umfeld und die Familie mit aller Entschlossenheit unterstützt und verteidigt. Seine positive Grundeinstellung macht ihn zusätzlich beliebt bei seinen Verwandten und Bekannten.

 

Negative Eigenschaften

Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten. So auch beim Stier. Seine zielorientierte Beharrlichkeit ist oft leider verbunden mit seiner ausgeprägten Langsamkeit, die sein Umfeld manchmal wahnsinnig werden lässt. Stiere sind nämlich oft sehr träge und nicht besonders schnell. Manchmal kommt dazu noch seine Sturheit. Mit seinem Dickkopf bleibt er beharrlich bei seiner einmal gefassten Meinung und lässt sich nur noch schwer von etwas anderem überzeugen. Dadurch ist er nicht flexibel. Die hedonistische Grundeinstellung des Stiers führt oft zu Ausschweifungen im Lebensstil, die der Gesundheit meist abträglich ist. Da er sehr besitzorientiert ist erscheint er anderen oft als unersättlich und materialistisch.

http://www.horoskop-wissen.de/sternzeichen/sternzeichenstier.php

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Hallo,

 

Findest du die Vorstellung, dass Gottes Heilsplan den Tod des eigenen Kindes vorsieht, tröstlicher?

 

Auch wenn es nicht an mich gerichtet ist, ich fände das grausam. Also, wenn man von einem liebenden Gott spricht, der dann aber Kinder "ermordet" weil es dann so sein muss. Da ist mir der Zufall lieber, dass der Mann, der das Auto gefahren ist, nicht so viel dafür kann, dass er das Kind überfährt, weil er es nicht gesehen hat anstelle eines Gottes, der das eben so haben will.

 

In meiner Kindheit vor über 60 Jahren kamen in unsere Pfarrei Missionspatres die furchtbare Höllenpredigten von sich gaben. Wahrscheinlich wurdest Du von diesen Gedankengängen beeinflusst.

 

Nein, noch nicht mal das. Aber ich finde das Paradies an sich etwas... langweilig. Für immer glücklich, schön und gut, irgendwo Engel (oder auch nicht), ewiger Frieden... Zumindest momentan erscheint mir das nicht sehr erstrebenswert.

 

Diese Ansicht ist auch ein weit verbreiteter, hört man auch oft in der Masse der Gesellschaft. Das kann damit zusammenhängen dass in Europa schlechte Erfahrung mit den Bibelverkündern, den Kardinälen, Bischöfen und Päpsten gemacht wurden. Die Geschichte zeigt dass hier in Europa ein Entwicklungshindernis dadurch gegeben hat. Aber warum das gleiche auch auf den Islam angewendet wird, gerade in Bezug auf Wissenschaft und Entwicklung, kann nur, so denke ich durch eine Verallgemeinerung geschehen. Auffällig daran ist, dass die meisten dieser Menschen den Koran noch nicht untersucht bzw. gar nicht gelesen haben. Wie auch diese Wissenschaftler selbst von sich sagen, zuvor gar nicht in Berührung damit gekommen zu sein.

 

yilmaz, du hast mich wohl etwas missverstanden... ich meinte, die Schöpfungsgeschichte, der Mensch wird aus Erde, Schlamm, Sand was auch immer zusammengebastelt, gibt es ja in vielen Variationen. Mal ist es ein Geschwistergötterpaar, dann die Sonne, dann was auch immer... Den Koran habe ich tatsächlich nicht gelesen, dazu fehlt mir schlichtweg die Zeit und auch das Interesse, mich mit den ganzen Deutungen auseinanderzusetzen. Mich interessiert, wie Muslime in Deutschland ihren Glauben leben, primär. Wenn es einen Koran für Kinder gäbe oder so etwas, dass das etwas verständlicher macht und zusammenfasst, dann vielleicht,aber so einer ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Irgendwann mal beschäftige ich mich vielleicht damit.

 

Ich sprach auch hauptsächlich vom Christentum. Im Islam erschafft Allah den Menschen aber auch aus Lehm/Ton, wenn ich mich nicht irre, und die Frau aus seiner Rippe? Irgendwie so.

 

Bedeutet das, dass die Natur-Wissenschaftler automatisch Atheisten sind?

Es sollen ja auch welche geben, die erst durch ihre Wissenschaftlichen (Er)-Kenntnisse und späterem Koran kennenlernen, zum Islam gekommen sind.

 

Wäre mir keiner bekannt. Für ihre Forschung ist die Religion allerdings egal, der Objektivität willen muss sie außen vor gelassen werden. Natürlich gibt es gläubige Wissenschaftler. Trotzdem bedenke man, dass die Wissenschaft die Religion eingrenzt (Evolution vs. 7-Tage-Schöpfung, heliozentrisches Weltbild, die medizinisch teilweise belegten Schäden der Beschneidung etc) und teilweise aufgrund ihrer Erkenntnisse dagegen arbeiten muss. Außerdem ist Wissenschaft weitgehen bewährt, während Religionen auf Glaube bauen. Mag sein, dass ich dafür zu fantasielos bin. Aber die Realität lehrt einen täglich, dass das Leben grausam ist und wenn das Gottes Wille sein soll, dann verzichte ich gerne darauf.

 

Allgemein glaubt man, daß sich die monotheistischen Religionen aus "primitiveren" Religionen, namentlich polytheistischen, paganen u.ä. entwickelt hätten. Und du meinst oben ja primär die monotheistischen, die "veraltet" wären. Demnach wären diese eine Weiterentwicklung, ergo ein Fortschritt in der religiösen Vorstellung.

 

Selbstverständlich sind die monotheistischen Religionen (mit den anderen kenne ich mich nicht so sehr aus) ein Fortschritt, aber auch nicht das Ende. Generell sollte man alles, was von Opferkulten und Religionsmissbrauch (Jesus und die...Pharisäer? Martin Luther und die katholische Kirche) wegführte, befürworten. Aber andererseits stammen auch die monotheistischen Religionen aus Zeiten, wo die Wissenschaft kaum vorhanden war und lieferten Erklärungen für Sachen, die man damals nicht erklären konnte. Was schon beim Wetter anfing. Die Aufklärung hat damals sehr große Dienste geleistet, allen voran Kant mit "Nutze deinen Verstand!" (Allerdings hat der Islam bisher nichts vergleichbares erlebt, das müsste sehr bald folgen, auch in Anbetracht der Länder, in denen die Bildungssituation sehr schlecht ist, um Extremismus einzudämmen... aber es sieht nicht so aus, als käme von dort etwas). Aber wenn man Verstand hat wie auch Gefühl, benötigt man dann noch Gott? Ist man nicht selbst in der Lage, moralische Regeln aufzustellen und zu befolgen, ohne religiös sein zu müssen? Glaube ist eine Hilfestellung, denke ich, aber leider beinhaltet es auch viel "Unnützes" und kann Menschen in eine "Abhängigkeit" von Gott führen, obwohl sie doch ein eigenes Leben führen sollen.

Soviele setzen Atheismus mit Egoismus gleich oder dem Fehlen jeglicher Moral, aber das ist nicht das, was ich meine.

 

 

Wie ich gestern sagte, ich möchte nicht an ein Leben nach dem Tod glauben und das hat ein paar Gründe.

Einmal den, den ich oben ansprach, dass mir die Schilderungen vom Paradies momentan langweilig erscheinen. Und das ich glauben möchte, dass das Leben, so beschissen es auch sein mag, eigentlich ein schönes ist. Ich habe schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, mich umzubringen. Davon abgehalten hat mich, dass ich nur dieses eine Leben sicher habe. Indem ich mir sage, danach kommt nichts, es lohnt sich nicht. Denn wenn man sich gewiss wäre, dass auf den Tod die Erlösung folgt und alles super wird, warum sollte man sich dann länger mit dem Leben herumplagen? Ich weiß nicht, ob so ein Gläubiger denken würde, aber so denke ich. Wenn dieses Leben hier mein einziges ist, dann möchte ich etwas daraus machen. Nicht um nachher dafür belohnt zu werden. Sondern um jetzt etwas zu haben. Ich möchte Geschichten schreiben, in der Hoffnung, dass sie jemanden interessieren. Versuchen, etwas zu ändern, dass es jemandem helfen mag. Mir nichts vorschreiben zu lassen. Da sein. Und irgendwann nicht mehr. Ich will nicht in einer anderen Form weiterexistieren. Wenn ich meinen Körper hergeben muss, dann um zu schlafen. Ewig.

Wenn man Depressionen hat, dann ist man ja auch müde (darum muss ich aufpassen, wenn ich mir zu oft antriebslos erscheine). Darum wünsche ich mir nur ewige Ruhe, wenn ich sterben sollte. Auch wenn das schlimmste schon länger überstanden ist, wäre es eine Lüge zu sagen, es geht mir jetzt richtig gut. Darum möchte ich glauben, dass sich das schönste was es gibt hier auf der Erde, in diesem Leben finden lässt. Um mich selbst zu retten.

 

Ich habe wieder das Gefühl, ich habe mich nicht so ausdrücken können wie ich wollte :( und ein wenig Verwirrung gestiftet. Aber ich rede kaum über solche Themen, ist im Alltag ja auch schwer. Naja.

 

Einen schönen Abend noch, besonders dir Cemil. Ich hoffe, ich mache es nicht unnötig kompliziert, mich zu verstehen.

 

LG, Amira

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Hallo liebe Amira

Der Friede sei mit dir

Ich habe erwartet dass so etwas kommt! Ist Gott wirklich verantwortlich für das Sterben und den Tod? Gott hat den Tod nicht gewollt. Als Zeichen dafür ist Jesus am Kreuz umgebracht worden und hat durch seine Auferstehung Hoffnung und Trost gegeben. Für das Leid und den Tod ist der große Verwirrer verantwortlich. Gott ist das Leben und nicht der Tod

 

Der Zufall ist kein Trost, eher schon Verzweiflung. Den Zufall kann man nicht zur Verantwortung ziehen. Wenn man das schon will, dann Gott und ihm Vorwürfe machen. Das ist in jedem Fall besser wie die Verzweiflung.

Bis jetzt ist das ohne Gott nicht geglückt.

aber leider beinhaltet es auch viel "Unnützes" und kann Menschen in eine "Abhängigkeit" von Gott führen, obwohl sie doch ein eigenes Leben führen sollen

Da hast Du ganz falsche Vorstellung von Religion. Religion befreit. Der religiöse Mensch muss sich nicht selber verwirklichen und versuchen das Leben zu genießen. Glückt das nicht bleibt nur die Enttäuschung

Freundliche Grüße Nobaum

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