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Herr Sahinöz, wie wird die derzeitige Diskussion um das Buch von Thilo Sarrazin von Migranten wahrgenommen?

 

CEMIL SAHINÖZ: Das Thema wird natürlich sehr diskutiert, auch in der türkischen Presse. Allerdings fühlen sich auch Menschen, die sich voll und ganz integriert haben, von Sarrazin angegriffen - selbst diejenigen, die gar nicht mehr Türkisch sprechen.

 

 

 

Gleichwohl spricht Sarrazin Wahrheiten an - unbequeme Wahrheiten.

 

SAHINÖZ: Darum brauchen wir auf jeden Fall eine Integrationsdebatte in Deutschland. Die ist in den vergangenen Wochen aber sehr polemisch geführt worden und hat dazu geführt, dass sich viele Menschen abgewertet fühlen. Sarrazins Verallgemeinerungen sind daher kontraproduktiv. Er reduziert die Menschen auf Zahlen und behauptet, die Gene oder die Herkunft sind schuld. Ich hoffe, dass es nun zu einer sachlich geführten Diskussion kommen kann.

 

 

 

Sie selbst leben als Autor, Übersetzer und Journalist voll integriert in Steinhagen. Was ist bei Ihnen besser gelaufen als bei vielen anderen Migranten in Deutschland?

 

SAHINÖZ: Der Schlüssel zu einer gelungenen Integration ist auf jeden Fall die Sprache. Tatsächlich habe ich, bevor ich in die Grundschule kam, kein Wort Deutsch gesprochen. Mein Vater dachte zunächst, das lerne ich dort. Allerdings habe ich meine Muttersprache perfekt beherrscht und das hat es mir erleichtert, eine weitere Sprache zu lernen. Drei Monate vor der Einschulung hat mein Vater dann gemerkt, dass ich für die Schule vorbereitet sein muss und mit mir intensiv Deutsch gelernt. Die Sprache hat mir den Zugang zu beiden Kulturen ermöglicht.

 

 

 

Viele Migranten scheinen diesen Ehrgeiz zur Bildung nicht zu haben.

 

SAHINÖZ: Es ist richtig, dass es ein Bildungsdefizit unter Migranten gibt; das zeigen die Statistiken wie zum Beispiel die Pisa-Studie. Die Gründe dafür liegen zum Teil schon Generationen zurück.

 

 

 

Dann blicken wir einmal in die Vergangenheit.

 

SAHINÖZ: Sie müssen bedenken, dass die erste Generation der Gastarbeiter in den 60er Jahren noch davon ausgegangen ist, dass sie nur wenige Jahre in Deutschland bleibt, um dann in die Türkei zurückzukehren. Darum fehlte vielen die Motivation, Deutsch zu lernen und sich in die deutsche Gesellschaft einzuleben. Die Gastarbeiter haben sich damals ihre eigene Heimat geschaffen in Form von türkischen Cafés oder Moscheen. Die zweite Generation ist immer noch im Glauben gewesen, einmal in die Türkei zurückzukehren. Sie haben von ihren Eltern gesagt bekommen: Bindet euch nicht zu sehr, wir gehen irgendwann wieder zurück. Diese Generation spricht oft weder perfekt Deutsch noch perfekt Türkisch und befindet sich somit zwischen den Stühlen. In der dritten Generation, zu der ich selber gehöre, findet eine Stabilisierung statt. Ich denke, dass die vierte Generation diese Sprach- und Identifikationsprobleme gar nicht mehr haben wird.

 

 

 

Migranten aus anderen Ländern brauchen nicht vier Generationen, um in Deutschland anzukommen. Woran liegt das?

 

SAHINÖZ: Die Migranten aus der Türkei kamen damals aus bildungsfernen Schichten, das waren Arbeiter. Denen reichte es, wenn ihre Kinder eine Ausbildung gemacht haben. Bildung wurde bei vielen nicht als wichtige Ressource angesehen, doch ohne Bildung fällt Integration schwer. Darum können Sie die türkischen Migranten nicht mit Asiaten oder Ägyptern vergleichen. Die kamen nicht als Gastarbeiter nach Deutschland und arbeiten hier als Ärzte oder Rechtsanwälte. Die Generation der Türken, die heute in Deutschland lebt, muss sich allerdings darüber klar werden, ob sie hier bleiben will. Ich gebe Ihnen recht, dass sich da im Bewusstsein vieler türkischer Migranten etwas ändern muss. Es muss einen Paradigmenwechsel geben.

 

 

 

Welche Rolle spiel dabei der islamische Glaube? Der patriarchalische Wertekanon, den viele Muslime leben, lässt sich in vielen Bereichen nicht mit dem deutschen Wertesystem vereinbaren.

 

SAHINÖZ: Der Islam ist eine Religion. Und es gibt tatsächlich auch deutsche Muslime. Wenn Sie mit Ihrer Frage auf die Probleme mit Zwangsehen oder Ehrenmorden anspielen, dann kann ich Ihnen versichern, dass Zwangsehen und Ehrenmorde im Islam verboten sind. Darum müssen wir zwischen Kultur und Religion unterscheiden. Die meisten Muslime, die nach Deutschland gekommen sind, stammen nicht nur aus bildungsfernen Schichten, sondern kommen aus Gegenden, in denen die Menschen in einem alten Volksglauben verhaftet sind. Auf diese Kultur lassen sich solche Phänomene wie Zwangsehen zurückführen und es braucht Generationen, bis sich im Verständnis dieser Menschen etwas ändert. Mit dem Islam hat das nichts zu tun.

 

 

 

Wie erklären Sie sich die überdurchschnittliche Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen mit muslimischem Migrationshintergrund, die zuletzt die verstorbene Jugendrichterin Kirsten Heisig zum Thema gemacht hat?

 

SAHINÖZ: Gewalt entsteht überall dort, wo Menschen sich ausgegrenzt fühlen. Dabei gibt es in Deutschland keine gesellschaftliche Ausgrenzung und erst recht keine Feindseligkeit. Es ist eine gefühlte Ausgrenzung, die Jugendliche zum Anlass nehmen, um ihr eigenes Versagen auf die Gesellschaft abzuschieben. Das ist übrigens ein Phänomen, das Sie überall auf der Welt beobachten können.

 

 

 

In seinem viel diskutierten Buch »Kampf der Kulturen« skizziert Samuel Phillips Huntington die Auseinandersetzungen unter den Kulturkreisen. Offenbar ist dieser Kampf gerade voll im Gange.

 

SAHINÖZ: Wir brauchen keinen Kampf der Kulturen, wie Huntington es nennt. Wir brauchen Freundschaft unter den Kulturen. Es muss doch möglich sein, friedlich nebeneinander zu existieren. Wenn zum Beispiel Eltern muslimischen Glaubens nicht möchten, dass ihr Kind in der Kita Schweinefleisch isst, dann darf das doch kein Problem sein. Umgekehrt müssen Muslime aber auch kein Problem daraus machen, wenn der Kindergarten einen Besuch in die Kirche unternimmt. Das ist übrigens ein schönes Beispiel. Es gibt regelmäßig auch im Altkreis Halle Moschee-Führungen, wovon zahlreiche Christen Gebrauch machen. Das sollte umgekehrt auch funktionieren. Warum sollten Muslime nicht auch mal eine christliche Kirche besuchen?!

 

http://www.haller-kreisblatt.de/typo3temp/pics/546d503544.jpg

 

¦ Cemil Sahinöz wurde 1981 in Halle geboren. Der 29-jährige Diplom-Soziologe arbeitet unter anderem als Übersetzer und schreibt für die türkische Zeitung »Hürriyet«. Seit 2009 ist er als Integrationsbeauftragter des Deutschen Roten Kreuzes für den Kreis Gütersloh zuständig.

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Die Sarrazindebatte ist ein Beispiel dafür, dass Journalisten und Politiker aus historischen Gründen heutzutage nicht fähig sind zwischen einer Rassenideologie und genetische Identifikationsmerkmale verschiedener Ethnien zu unterscheiden.

Mit modernen Verfahren kann man das Genmaterial immer genauer analysieren. Es handelt sich um Detailinformation an die man erst seit ein paar Jahren effizient durch moderne Verfahren kommt. Das ist Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. Grobe Auskünfte darüber geben folgende zwei Artikel.

 

http://www.tagesspiegel.de/wissen/abrahams-kinder/1860976.html

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/283755.html

 

Dies hat in keinster Weise die Emporhebung bestimmter Ethnien mit bestimmten Genen zur Folge. Es geht lediglich um die genetische Identifikation.

Man kann übrigens mehr genetische Gemeinsamkeiten zu einem Schimpansen als zu einem Asiaten haben. Trotzdem kann man sowohl den Asiaten als auch man selbst als Mensch sowie den Schimpansen anhand des Genmaterials richtig zuordnen. Das spielt nicht die entscheidende Rolle. Stattdessen weist das Genmaterial, welches man als ganzes untersuchen muss, für bestimmte Ethnien typische Charakteristika auf. Das ist weder gut noch schlecht für die betreffende Ethnie und hat mit Intelligenzaussagen wenig zu tun.

Nun hat Sarrazin die Aussage "Die Juden teilen ein gemeinsames Gen" in den Medien getätigt. Zunächst ist zu erwähnen, dass diese Aussage den biologischen Sachverhalt zu stark simplifiziert. Es gibt kein Judengen. Im Genmaterial an sich gibt es aber typische Charakteriska anhand denen man die Juden identifizieren kann. Sarrazin bezog sich dabei ebenfalls auf den von mir oben verlinkten Artikel "Abrahams Kinder".

Des Weiteren war die Aussage die Antwort auf die Frage eines Jounalisten von "Die Welt", ob verschiedene Ethnien genetische Identifikationsmerkmale haben. Laut Sarrazin hat diese Frage und die ebenfalls halbkorrekte Antwort nichts mit der Thematik seines Buches zu tun. Sarrazin hat sich unglücklich ausgedrückt. Einmal weil er die Juden als Beispiel anführte und zudem weil sich die genetische Identifikation nicht auf das Suchen eines einzelnen Gens eines sogenannten "Judengens" beschränkt. Für ersteres hat er einfach kein Feingefühl und zweiteres kommt dadurch zustande, dass er einfach keine Ahnung von der Biologie hat.

Journalisten haben nun diese Aussage mit der Erwähnung der Vererbung von Intelligenz in seinem Buch vermischt und daraus ein rassistisches Bild von Sarrazin skizziert. Rassistisch ist er sicherlich nicht.

Wenn mich jemand fragen würde, ob es gemeinsame Identifikationsmerkmale verschiedener Ethnien gäbe, würde ich dies mit gutem Gewissen einfach bejahen. Es handelt sich dabei um Erkenntnisse, die erst in jüngster Zeit belegt werden konnten. Diese Erkenntnisse sind kaum älter als 10 Jahre, da man erst jetzt mit modernen Verfahren das Genmaterial hinreichend detailliert untersuchen kann. Man diskutiert zur Zeit dieses Verfahren als Methode zur Überprüfung historischer Aussagen und erzielte dabei schon erste Erfolge. Die Menschheitsgeschichte oder vielmehr die Begegnung verschiedener Volksgruppen etc. kann man quasi aus den Genen "ablesen", man muss nur detailliert genau hinschauen können.

 

Wie dem auch sei. Die Gendebatte hat nichts mit der Integrationspolitik zu tun und man darf sie nicht sofort von der Hand weisen. Es gibt schließlich noch den Unterschied zwischen einer Rassenideologie und der Feststellung, dass es genetische Identifikationsmerkmale gibt. Ersteres würde bedeuten, dass man den Menschen zunächst in Rassen einteilt. Dann wäre man aber zunächst bei einer Rassentheorie. Man kann durchaus fragen ob es verschiedene Menschenrassen gibt, wie es verschiedene Hunderassen gibt. Diesen Gedanken hat man in der Wissenschaft mittlerweile wieder verworfen, weil die Unterschiede zwischen den Ethnien einfach zu gering sind, um den Rassenbegriff darauf anwenden zu können. Eine Rassentheorie des Menschen ist aber noch keine Rassenideologie. Zu einer Rassenideologie kommt man nun, wenn man willkürlich verschiedenen Rassen eine unterschiedliche Wertung zuordnet. Meistens ordnet man der Rasse, der man selbst angehört den höchsten Wert zu und nennt dabei Attribute wie z.B. die Intelligenz, um die Überlegenheit der eigenen Rasse darin auszudrücken. Und wenn man daraus dann die Legitimation eigener Interessen bezieht, vertritt man eine unwissenschaftliche Rassenideologie und man könnte diesen jemand als Sozialdarwinist bezeichnen. Das vertritt Sarrazin aber nicht.

 

Zu sagen ist noch, dass die Juden die weltweit einzige religiöse Gemeinschaft ist bei denen aufgrund der Religion eine genetische Identifikation möglich ist. Bei Muslimen ist es nicht möglich.

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hier verschiedene Zitate von Sarrazin:

 

• Februar 2002 über Berliner Beamte: „Die Beamten laufen bleich und übelriechend herum, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist.“

 

• November 2002 zur Debatte über höhere Kita-Gebühren: „Es wird ja so getan, als ob der Senat die Kinder ins Konzentrationslager schicken wollte.“

 

• März 2002 zum Berliner Stadtbild: „Nirgendwo schlurfen so viele Menschen in Trainingsanzügen durch die Straßen wie in Berlin.“

 

• November 2003 über Studenten, die sein Berliner Büro besetzten: „Ihr seid alle Arschlöcher.“

 

• Januar 2005 zur geplanten Länderfusion: „Das vereinte Land Berlin-Brandenburg ist natürlich immer eine Stadt Berlin mit angeschlossener landwirtschaftlicher Fläche.“

 

• August 2006 zur Berliner Finanzlage: „Lassen Sie mich mal so sagen: Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben nicht mehr im Jahr 1945, sondern wir leben im Jahr 1947.“

 

• Februar 2008 zum Thema Schwarzarbeit: „Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet.“

 

• Februar 2008 zu seinem Speiseplan für „Hartz IV“-Empfänger: Für 4,25 Euro könne man sich „vollständig, gesund und wertstoffreich ernähren“. Auf Kritik konterte er: „Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von 'Hartz IV'-Empfängern das Untergewicht.“

 

• Februar 2008 zum Berliner Bildungssystem: „Bayerische Schüler können aber mehr ohne Abschluss als unsere in Berlin mit Abschluss.“

 

• Juni 2008 zur Mindestlohn-Debatte: „Für fünf Euro würde ich jederzeit arbeiten gehen. Das wären 40 Euro pro Tag.“

 

• September 2009 in der Zeitschrift „Lettre International“: „Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

 

• dito: „Je niedriger die Schicht, desto höher die Geburtenrate. Die Araber und die Türken haben einen zwei- bis dreimal höheren Anteil an Geburten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Große Teile sind weder integrationswillig noch integrationsfähig. Die Lösung dieses Problems kann nur heißen: Kein Zuzug mehr, und wer heiraten will, sollte dies im Ausland tun.“

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Naja ich habe nicht behauptet, dass ich Sarrazin und seine Aussagen mag, aber man muss trotzdem so fair bleiben, dass man ihn nicht sofort in die rechtsradikale Ecke drängt. Ich wollte nämlich lediglich erklären, dass die Begriffe Rassismus, Sozialdarwinismus und Rechtsradikalismus auf Herrn Sarrazin nicht zutreffen und das trotz (auf dem ersten Blick) fragwürdiger Aussagen.

 

 

Dieser Aussage kann man ja noch zustimmen:

Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.

Problematisch ist nur der Begriff "Kopftuchmädchen", der eine herabwürdigende Funktion einnimmt. Man könnte es aber auch als überspitzt dargestellte Kritik gegen frühkindliche und kindliche Indoktrination verstehen.

Ansonsten spielt hier wahrscheinlich auch der Kontext, den ich nicht kenne, eine Rolle.

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Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.

 

An solchen Sätzen, die ala Bildzeitung sind, kann man sehen ob überhaupt eine Auseinandersetzung erfolgen soll oder nicht. Das ist wie der Köder mit dem Angelhaken. Der Köder: Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt. Das ist ja diskussionswürdig. Und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert? Das ist in einem demokratischen Staat nicht diskussionswürdig da reine Privatsache. Wenn ich zu blöd bin genügend Kinder zu Zeugen, kann ich nicht meinem Nachbarn dafür die Schuld geben. Bei solch einem Satzbau, Köder auch mal gene im hinteren Teil versteckt, soll man die demokratischen Richtlinien mal ganz schnell vergessen und sich der Stimmung des Schreibers anpassen.

 

Erster Satz müsste heißen:

Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt.

 

Zweiter Satz umgestellt:

Muslime produzieren ständig neue kleine Kopftuchmädchen.

 

Wenn man der Meinung ist, es gibt etwas worauf man aufmerksam machen will, dann sollte man das tun. Wir leben in Deutschland und da darf man so etwas machen. Aber soll das mit dem Buch wirklich geschehen? Ich sehe an solchen vermehrten Satzbau, das dort nur eine verfestigte Meinung zum Ausdruck kommt und die Bevölkerung sich dieser anschließen soll. Und das durch die Hintertür.

 

 

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Erster Satz müsste heißen:

Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt.

 

 

 

Yeap. So beschrieben würde ich sogar seinen Aussagen zustehen!

 

 

@fermat

 

Der Begriff "Kopftuchmädchen" ist mit erniedrigenden Absichten geschrieben und diese Kopftuchmädchen sind nun mal nicht dumm sodass sie nicht in der Lage wären, zwischen den Zeilen zu lesen. Ich lege auf Differenzierungen Wert, Verallgemeinerung ist mir zu einfach.

 

Fair kann ich mit ihm auch nur reden, wenn er weiß wie man anständig zu reden hat.

 

Das muss man sich erstmal reinziehen; da kommen Leute in Deutschland zur Welt und fühlen sich in diesem Land wegen solchen ... Idioten, um es nett auszudrücken, nicht wohl. Da wird einem die ganze Zeit auf den Kopf gehauen und lässt einem sich nicht willkommen fühlen, und labert dann davon, dass allein "Migranten" Schuld an mangelnder Integration wären.

 

Allein dass man seine Mitbürger ausgrenzt, indem man sie stets als "die anderen" und sich selbst als "wir" bezeichnet ... das ist ein Zeichen dafür, dass diese jeweiligen Menschen, die wie sonstwas nach Integration schreien, gerade diejenigen sind, die ihre Mitbürger als anders sehen- fordern aber von ihnen, dass sie sich wie Deutsche fühlen sollen

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muss jemand unbedingt springerstiefel und bombejacke tragen um ein rassist zu sein? das geht auch mit schlips und kragen.

 

Natürlich nicht. Trotzdem ist Sarrazin kein Rassist. Ich mag nur nicht die inflationäre Verwendung schwerwiegender Begriffe.

Jeder der eine Bomberjacke und Springerstiefel trägt ist im Umkehrschluss nicht unbedingt ein Rassist.

 

 

@Jörg

An solchen Sätzen, die ala Bildzeitung sind, kann man sehen ob überhaupt eine Auseinandersetzung erfolgen soll oder nicht. Das ist wie der Köder mit dem Angelhaken. Der Köder: Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt. Das ist ja diskussionswürdig. Und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert? Das ist in einem demokratischen Staat nicht diskussionswürdig da reine Privatsache. Wenn ich zu blöd bin genügend Kinder zu Zeugen, kann ich nicht meinem Nachbarn dafür die Schuld geben. Bei solch einem Satzbau, Köder auch mal gene im hinteren Teil versteckt, soll man die demokratischen Richtlinien mal ganz schnell vergessen und sich der Stimmung des Schreibers anpassen.

 

Nun der Begriff "Kopftuchmädchen" kann auch eine überspitzte Kritik gegen die kindliche und frühkindliche Indoktrination, wie es des Öfteren in der muslimschen (insbesondere auch in der evangelikalen) Gesellschaft vorkommt, sein. Indoktrination kann durchaus Potential vergeuden.

 

 

 

@afterlife

 

Das muss man sich erstmal reinziehen; da kommen Leute in Deutschland zur Welt und fühlen sich in diesem Land wegen solchen ... Idioten, um es nett auszudrücken, nicht wohl. Da wird einem die ganze Zeit auf den Kopf gehauen und lässt einem sich nicht willkommen fühlen, und labert dann davon, dass allein "Migranten" Schuld an mangelnder Integration wären. Allein dass man seine Mitbürger ausgrenzt, indem man sie stets als "die anderen" und sich selbst als "wir" bezeichnet ... das ist ein Zeichen dafür, dass diese jeweiligen Menschen, die wie sonstwas nach Integration schreien, gerade diejenigen sind, die ihre Mitbürger als anders sehen- fordern aber von ihnen, dass sie sich wie Deutsche fühlen sollen

 

Dazu muss man aber auch berücksichtigen, dass Sarrazin nicht jede in Deutschland beheimatete Ethnie kritisiert. Er hackt insbesondere auf die Muslime rum. Alle anderen lässt er in Ruhe. Die Beobachtung ist nunmal, dass es insbesondere bei den Muslimen zur Bildung von Parallelgesellschaften kommt. Alle anderen Ethnien sind viel besser integriert.

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Also bei mir zu Hause gibt man als erstes auf Bildung Acht. Schön, dass man uns ebenfalls in den Topf schmeißt

 

Tut Sarrazin nicht. Diejenigen, die nicht auf Transferleistungen angewiesen sind, interessieren ihn nicht. Es geht ihm nur um Bevölkerungsgruppen, die zusätzliche Kosten verursachen und dazu auch noch anwachsen.

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Also bei mir zu Hause gibt man als erstes auf Bildung Acht. Schön, dass man uns ebenfalls in den Topf schmeißt

 

Bedenke auch, dass Sarrazin statistische Aussagen macht.

In einer hart aber fair-Sendung ging es um diese Thematik. Dort war auch eine muslimische Türkin geladen und sie sowie ihre Familie wurde als Paradebeispiel für eine gelungene Integration präsentiert. Einzelfälle bringen aber Statistiken nicht zu Fall. Die Türkin meinte des Weiteren, dass es hundertausende voll integrierter Moslems in Deutschland gibt. Wenn man sich das genauer anschaut, ist das weder ein Argument für die hier lebende muslimische Gesellschaft noch ein Argument für die Integrationspolitik. Es ist eher ein Argument dagegen. Wenn man die Anzahl der in Deutschland lebenden Moslems betrachtet, so bedeutet dies im Umkehrschluss, dass über 3 Mio Moslems nicht voll integriert sind. Das ist eher schlecht als gut.

Wenn ein hoch gebildeter voll integrierter Moslem dies liest, ist es kein Widerspruch zum Gesagten. Widerlegen kann man sowas nur durch großangelegte Studien.

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Nun der Begriff "Kopftuchmädchen" kann auch eine überspitzte Kritik gegen die kindliche und frühkindliche Indoktrination, wie es des Öfteren in der muslimschen (insbesondere auch in der evangelikalen) Gesellschaft vorkommt, sein. Indoktrination kann durchaus Potential vergeuden.

 

Tut Sarrazin nicht. Diejenigen, die nicht auf Transferleistungen angewiesen sind, interessieren ihn nicht. Es geht ihm nur um Bevölkerungsgruppen, die zusätzliche Kosten verursachen und dazu auch noch anwachsen.

 

Im Zusammenhang hierzu gesehen?

 

 

Sarrazin Zitat: Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären, mit einem 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung. Zitat Ende

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Ich weiß nicht was man daran nicht verstehen sollte. Der Herr schmeißt alle in einem Topf und dazu hat er kein Recht!? Ganz einfach.

 

Und diese Aussage ist einfach falsch. Dies wird von einem Teil der Medien - scheinbar vom größten - behauptet. Das stimmt aber nicht, ist gelogen. Dazu muss man aber das Buch gelesen haben. Und genau das haben die nicht.

Sarrazin geht es um die bildungsfernen Schichten und die Probleme, die u. a. aus deren Anwachsen für unser Land entstehen. Die Leute, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, die für eine gute Bildung ihrer Kinder sorgen, die kommen bei ihm nicht vor, weil die kein Problem darstellen.

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Leute, Leute. Ich bestreite nicht, das es in dem Buch auch Fakten gibt, die diskussionswürdig sind. nur werde ich hier keine Ausreden für ihn finden, wie er es doch auch gemeint haben könnte. Wenn man ihm eine so hohe inteligenz bescheinigen will, dann sollte diese doch auch ausreichen es treffender zu formulieren. Nur glaube ich nicht daran, das es auch gewollt ist.

 

Nach einer Umfrage hat Sarrazin allerdings eine Mehrheit der Deutschen auf seiner Seite. In einer repräsentativem Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für "Bild am Sonntag" stimmten 51 Prozent der Deutschen der Aussage Sarrazins zu, dass ein Großteil der arabischen und türkischen Einwanderer weder integrationswillig noch integrationsfähig sei.

 

Sicherlich kann diese Zielgruppe mit den eurigen Argumenten wenig anfangen. Allerdinds mit den Sätzen wie oben, schon. Oder anderen wie diese hier.

 

„Eine große Zahl der Araber und Türken in dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel".

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„Eine große Zahl der Araber und Türken in dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel".

 

Der Obst- und Gemüsehandel ist ein wichtiger Job, aber davon gibt es einfach ein Überangebot.

Dieser Satz sagt nicht einmal aus, dass Araber und Türken von Natur aus dumm seien, wie es in den Medien dargestellt wird. Jede Ethnie verfügt über bildungsferne Schichten. Es wird kritisiert, dass von den Muslimen zum Großteil Menschen aus den unteren Bildungsschichten hier zuwandern. Unsere Gesellschaft, die wegen Resourcenknappheit auf Bildung angewiesen ist, profitiert nun einmal mehr davon, wenn man die Einwanderungspolitik für hoch qualifizierte Muslime attraktiver gestalten würde und man an bildungsfernere Schichten härtere Bedingungen koppeln würde.

Wobei man dazu sagen muss, dass es tatsächlich vergleichsweise wenig muslimische Naturwissenschaftler gibt. Zumindest muslimische Naturwissenschaftler, die wirklich an den Islam glauben.

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Genausogut können wir hier auch weiterdiskutiren, ob die Bildzeitung auch wahre Tatsachen druckt oder alles nur erfunden ist. Sie hat im grunde den selben Aufbau. Wahrheiten oder Halbwahrheiten mischen mit eigener Ansicht und Sprache. Nur habe ich keine Zeit alles und jenes Kreuz zu prüffen, was ich lesse. Und zu deinen Gemüsehändlern gab es schon mal eine Studie. Diese sind aus der Not entstanden, da keiner Ausländer einstellen wollte. In den USA hatte es damals dazu geführt, das Bilder in Bewerbungen untersagt wurden. Farbige hatten da keine Chance. Oder hast du in dem Buch gelesen, das die deutsche Dönerwirtschaft einen dreimal so hohen Umsatz macht wie MC Donalds Deutschland. Irgendwas das Deutschland ohne diese "minderbemittelten" Ausländer nicht da stehen würde wo es zur Zeit steht. Sarrazin sieht aber keinen Mehrwert in den Menschen.

 

Die wahren Probleme sind da. Aber man sollte sie nicht ala Bildzeitung verkaufen wollen.

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Ich weiß nicht was man daran nicht verstehen sollte. Der Herr schmeißt alle in einem Topf und dazu hat er kein Recht!? Ganz einfach.

 

Und diese Aussage ist einfach falsch. Dies wird von einem Teil der Medien - scheinbar vom größten - behauptet. Das stimmt aber nicht, ist gelogen. Dazu muss man aber das Buch gelesen haben. Und genau das haben die nicht.

Sarrazin geht es um die bildungsfernen Schichten und die Probleme, die u. a. aus deren Anwachsen für unser Land entstehen. Die Leute, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, die für eine gute Bildung ihrer Kinder sorgen, die kommen bei ihm nicht vor, weil die kein Problem darstellen.

 

Dann soll er das gefälligst so formulieren, dass nicht alle damit gemeint sind. Man, ich hab echt das Gefühl gegen Wände zu sprechen

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  • 3 Wochen später...

hallo,

 

 

ich bin nur noch genervt von dem Thema! habe ich das Buch gelesen? Nein! Ich werde diesen Schwachsinn auch nicht lesen. Ständig fragen mich leute was ich von dem Buch halte! Auuuuuuaaauauauauaua! Ich kann es nicht mehr hören!!!!! Das Buch ist der reinste Müll!!! Warum??? Es ist unwissenschaftlich, es ist voller Vorurteile, voller abstruser und falscher Behauptungen..... auauaauauauauauauauau tut das weh!!! Herr Sarrazin nützt der Debatte nicht, sondern er schadet ihr nur, indem sich alle Hardliner die Hände reiben und alle anderen entsetzt weglaufen. Am meisten tun mir die muslimischen Türken und Araber leid, die gut in Deutschland integriert sind, sich als Deutsche fühlen, jeden Tag hart arbeiten, vielleicht studiert haben, und ihre Kinder zu toleranten, humanistischen Individduen erziehen und von Herrn Sarrazin pauschal als primitives Pack bezeichnet werden.

 

 

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