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@Nazli

Soweit ich es aus der Ferne ersehen kann, hast du dir wirklich Mühe gegeben meine Fragen ehrlich zu beantworten, und denke dass hier so ziemlich die Endstation des Themas erreicht ist - auch wenn für mich ob der unbeantworteten Fragen ein gewisses Gefühl der Frustration übrigbleibt.

 

Noch eine letzte(?) von meiner Seite:

Kannst du (auf der Basis der geführten Diskussion) nachvollziehen, dass nicht-Muslime sowohl ein emotionales wie auch ein logisches Problem mit dem vorgelegten Himmel/Hölle Konstrukt haben könnten ?

 

Airmano

Bearbeitet von airmano
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Hi Nazli,

 

klar kannst du dir zu Lebzeiten mit deinen Lieben ein Paradies schaffen. Wenn man sein Leben, ob du das tust weiß ich nicht, durch massenhaft göttliche Verbote selbst einschränkt, dann dürfte das allerdings schwer fallen.

 

- Schau mal Galama, aus deiner Sicht sind es alles Verbote und dinge, die zb dein Leben einschränken.

Aber du musst auch verstehen, dass ich mich für dieses Leben entschieden habe da es mich sehr glücklich macht.

Natürlich habe ich damals als ich noch unerfahren und "Jung" (16) war Partys gefeiert und solche dinge.

Aber seitdem ich meine Religion wirklich verstanden habe bin Ich einfach um so glücklicher.

Es sind für mich keine "Verbote", sondern einfach Richtlinien um ein vernünftiges und Gott ergebenes Leben zu führen.

 

 

Noch eine letzte(?) von meiner Seite:

Kannst du (auf der Basis der geführten Diskussion) nachvollziehen, dass nicht-Muslime sowohl ein emotionales wie auch ein logisches Problem mit dem vorgelegten Himmel/Hölle Konstrukt haben könnten ?

 

Natürlich kann ich das verstehen Airmano, dass es für euch ein evtl nicht logisches oder nicht nachvollziehbares Thema ist.

Ihr seit mit dem ja nicht aufgewachsen (Paradies & Höllen Konzept von uns Muslimen) und habt natürlich auch Probleme mit dem Verständnis unserer Ansichten.

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- Schau mal Galama, aus deiner Sicht sind es alles Verbote und dinge, die zb dein Leben einschränken.

Aber du musst auch verstehen, dass ich mich für dieses Leben entschieden habe da es mich sehr glücklich macht.

Natürlich habe ich damals als ich noch unerfahren und "Jung" (16) war Partys gefeiert und solche dinge.

Aber seitdem ich meine Religion wirklich verstanden habe bin Ich einfach um so glücklicher.

Es sind für mich keine "Verbote", sondern einfach Richtlinien um ein vernünftiges und Gott ergebenes Leben zu führen.

 

 

 

 

Natürlich kann ich das verstehen Airmano, dass es für euch ein evtl nicht logisches oder nicht nachvollziehbares Thema ist.

Ihr seit mit dem ja nicht aufgewachsen (Paradies & Höllen Konzept von uns Muslimen) und habt natürlich auch Probleme mit dem Verständnis unserer Ansichten.

 

Hallo Nazli,

 

schön wenn du glücklich bist mit deiner Religion. Jeder sollte nach seiner façon glücklich werden. Aber das irdische Paradies besteht keineswegs nur aus Parties, ich glaube da hast du mich falsch verstanden, auch dafür muss man sich anstrengen.

Das islamische Paradies besteht ja auch nicht aus Party mit Weintrauben und Jungfrauen, oder?

 

Grüße

 

galama

 

ps.:

Ihr seit mit dem ja nicht aufgewachsen (Paradies & Höllen Konzept von uns Muslimen) und habt natürlich auch Probleme mit dem Verständnis unserer Ansichten.

 

Doch, bin ich. Hatte ich weiter oben geschrieben und es war ein Grund mich von der Religion abzuwenden, wenn auch nicht der größte. Auch wenn nicht muslimisch, die Angst wurde bei Kindern geschürt, egal ob christliches Fegefeuer oder muslimische Hölle, egal ob Teufel oder Shaitan. Im Grunde alles dasselbe.

Bearbeitet von galama
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Aber das irdische Paradies besteht keineswegs nur aus Parties, ich glaube da hast du mich falsch verstanden, auch dafür muss man sich anstrengen.

Das islamische Paradies besteht ja auch nicht aus Party mit Weintrauben und Jungfrauen, oder?

 

Ich habe ja auch niemals gesagt, dass das wie du sagst "Irdische Paradies" nur aus Partys etc besteht.

Aber ich rede davon, was den meisten Leuten " Wichtig ist" ( wenn auch nicht bei jedem).

Aber für mich gibt es so ein "Irdisches Paradies" nicht bzw meiner Ansicht nach kann man sich kein "Irdisches Paradies" schaffen,

Das sind einfach die Unterschiede zwischen unseren Ansichten oder Meinungen.

Es ist natürlich normal, dass man versucht aus seinem Leben das beste raus zu holen oder zu erreichen ( ich denke, dass ist es was du meinst, oder?)

 

Auch wenn nicht muslimisch, die Angst wurde bei Kindern geschürt, egal ob christliches Fegefeuer oder muslimische Hölle, egal ob Teufel oder Shaitan. Im Grunde alles dasselbe.

 

Nun ja, wenn ich überlege wie es für mich war als Kind als ich erfuhr dass es etwas wie "Hölle und Paradies" geben soll und das je nach seinen Taten die Menschen entweder ins eine oder andere eintreten werden habe ich es nie als Angst einflößend oder grausam bzw erschreckend empfunden.

Mir wurde mir mit der zeit nur bewusst, wonach ich streben werde...

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haha es tut mir furchtbar leid, dass liegt da dran das mein Bruder so heißt :D Ich bitte dich um Verzeihung :crying:

Es wird nie mehr vorkommen inshallah ( Aber ich werde hier auch öfter mit "s" anstatt "z" geschrieben hihihi)

 

Lieber Cemil ,

Darf Ich dich aus reiner Interesse und purer Neugierde *hihi* fragen, welcher Islamischer Glaubensrichtung du angehörst ?

 

Das mit dem Namen ist schon ok.

 

Meine Glaubensrichtung könnte man kurz wie folgt beschreiben: Islam -> Ehli Sunna -> Hanefi -> Mystik/Metaphysik.

 

 

ws

Cemil

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Hallo lieber airmano

Wenn ich auch nur auf 1m an selbige/s/n herankäme, gäb's von mir einen solchen Tritt in den Hintern, dass man es (Schuhgrösse 43-44) für den Rest der Ewigkeit auf seinem werten Hinterteil noch sehen könnte.
Das würde ich auch tun. dir ist in deiner Jugend ein falsches Gottesbild vermittelt worden. Gott verurteilt niemanden. Der Mensch wählt möglicherweise selber die Hölle (ist Gottesferne)

 

Halloo lieber Cemil

Ich bewundere dich. Du gehst sehr verständnisvoll um mit Nazli und auch mit allen anderen. In einem anderen Forum habe ich erlebt dass Muslime übereinander hergefallen sind.

 

Freundliche Grüße Nobaum

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Du gehst sehr verständnisvoll um mit Nazli

 

Wieso sollte Cemil nicht verständnisvoll mit mir umgehen? Nur wegen dieser "Himmel & Höllen" Diskussion?

Sry ich weis die aussage war nicht mich gerichtet :p

 

(Dem entsprechend werde ich mich jetzt mal von diesem Thema/Beitrag fernhalten... - Ist ja nun alles "geklärt")

 

Salam alaikum, Nazli

Bearbeitet von Mujahida Amatullah
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@Nazli

Soweit ich es aus der Ferne ersehen kann, hast du dir wirklich Mühe gegeben meine Fragen ehrlich zu beantworten, und denke dass hier so ziemlich die Endstation des Themas erreicht ist - auch wenn für mich ob der unbeantworteten Fragen ein gewisses Gefühl der Frustration übrigbleibt.

 

Hallo airmano! Deine Frustration ist verständlich. Du stellst Dir selbst die kompliziertesten Fragen und bekommst plausible Antworten, sogar mehr noch, Dir wird das schon erklärt wie einem Kind mit Gleichnissen und extra-Spezial für Dich vereinfacht...es nutzt Dir nicht.

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@Yilmaz:

Offensichtlich hast du die Antwort die ich suche:

Könntest du mir also sagen wie du dich fühlen würdest wenn du in den Himmel kämst und deine Kinder in der Hölle ?

 

Danke: Airmano

 

Lieber Airmano, deine Frage an Bruder Yilmaz ist eine allgemeine und betrifft die Fragen nach Himmel, Hölle, Jenseits, Geist, Seele, den sogenannten Seelenfamilien, ob es ein Leben oder mehrere (auf der Erde) gibt, ob die Hölle oder der höllische Zustand buchstäblich unendlich/ewig dauert usw. usf. Hierbei haben auch wir Muslime unterschiedliche Ansichten, weil viele quellenbezogene Informationen unter dem Licht komplexer Vergleiche und Analysen logisch-vernünftig interpretiert werden müssen.

 

 

MfG

Cemil

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Lieber Airmano, deine Frage an Bruder Yilmaz ist eine allgemeine und betrifft die Fragen nach Himmel, Hölle, Jenseits, Geist, Seele, den sogenannten Seelenfamilien, ob es ein Leben oder mehrere (auf der Erde) gibt, ob die Hölle oder der höllische Zustand buchstäblich unendlich/ewig dauert usw. usf. Hierbei haben auch wir Muslime unterschiedliche Ansichten

 

Tut mir leid, dass ich mich noch einmal einmische :(

Aber eins würde Ich noch gerne sagen :D

 

Wir Muslime haben natürlich oftmals verschiedene Ansichten subhanAllah

Aber es gibt den Edlen Qur'an (an den wir alle zusammen glauben) und der sagt ganz klar aus, wie es Mit dem Jennah und dem Dschahannam aussieht..

 

Weshalb immer diskutieren wir Muslime dann immer und ständig untereinander oder haben diesbezüglich Meinungsverschiedenheiten, wenn doch ganz klar gesagt ist wie es sein wird.

 

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B.

S.

 

Liebe Schwester Nazli, wie du selber sagst, haben wir Muslime "oftmals verschiedene Ansichten". Und diese Unterschiede zeigen sich eben auch in den oben angesprochenen Punkten d.h. in ihren einzelnen Interpretationen, weil der Qur'an oder die Ahadith sehr viele Symbole und Metapher enthalten, die richtig zu deuten sind. "Paradiesfrüchte" sind beispielsweise keine uns bekannten Früchte, womöglich nicht mal zu essenden Früchte, aber was sie genau sind, wird nicht erklärt, weil wir ihre Natur aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeit ohnehin nicht verstehen könnten/würden.

 

ws

Cemil

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@Yilmaz:

Offensichtlich hast du die Antwort die ich suche:

Könntest du mir also sagen wie du dich fühlen würdest wenn du in den Himmel kämst und deine Kinder in der Hölle ?

 

Danke: Airmano

 

Servus Airmano; Na klar habe ich die Antwort, die Frage hat sich mir gar nicht gestellt. Aber da Du so freundlich fragst bemühe ich mich gerne es Dir etwas näher zu bringen:

 

Ein Muslim, der ist ein Mensch dessen Religion sein gesamtes Leben und Wirken im Diesseits und im Jenseits umfasst. Geh´ruhig davon aus dass er auch sich Verantwortlich dafür zeichnet, wie und auf welche art und zu welchem Preis er, also der Nachkomme mit seinem Wirken einer Person, der Gesellschaft, Völker oder gar der Welt schadet. Mir sind grad nicht alle Eltern der Prominenten bekannt, wenn Du verstehst was ich meine...

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Grüäzi Yilmaz,

 

Interessanterweise antwortest du auf eine Frage die ich gar nicht gestellt hatte.

Könntest du mir also den Gefallen tun sie nochmals(?) zu lesen um dann wirklich darauf zu antworten ?

Ich weiss du hast nicht viel Zeit, zwei Sätze oder notfalls tut's auch nur einer.

 

Danke Airmano

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Hallo ihr Lieben

Ich habe vor längerer Zeit im Koran gelesen dass die Beschreibung von Himmel und Hölle Gleichnisse sind. Somit weiß man nicht was wirklich im Himmel und in der Hölle passiert. Leider kann ich die Stelle im Moment nicht finden.

Freundliche Grüße Nobaum

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[h=2]Islamischer Aufbruch: Jetzt fängt ein neues Leben an[/h]Von Kristina Maroldt

 

Was bewegt Deutsche, die zum Islam übertreten? Viele sehnen sich nach einem klaren Gottesbild und eindeutigen Regeln.

Es war das Ende einer jahrelangen Suche: Mit Anfang 40 wurde Sarah Lenkeit aus Braunschweig zur Dienerin Allahs. "Mich hatte immer die Frage gequält, warum ich auf der Welt bin", sagt sie. "Der Islam hat mir eine Antwort gegeben: um die Gesetze Allahs zu befolgen. Seit ich danach lebe, empfinde ich inneren Frieden."

 

Für Harald Dieter Schmidt aus Wesseling bei Köln war es eher ein Spiel. "Wie wird man eigentlich Muslim?", fragte der 16-Jährige seinen türkischen Kumpel. Der sprach ihm die Schahada vor, das muslimische Glaubensbekenntnis. Schmidt sprach die arabischen Worte nach, bis er sie fehlerfrei artikulieren konnte - und dachte sich nicht viel dabei. "An der orientalischen Kultur faszinierte mich damals so vieles", sagt er. "Die Schahada klang für mich wie ein exotisches Musikstück."

Als die Münchner Abiturientin Barbara Müller (Name geändert) Muslimin wurde, geschah es aus Protest. "Mich hat genervt, dass ständig alle auf dem Islam herumhackten", sagt sie. "Erst später merkte ich: Das ist ja wirklich eine faszinierende Religion, eine, die für den Menschen gemacht ist, nicht umgekehrt. Das finde ich gut."

Wenn Deutsche heute zum Islam übertreten, sind die Wege, die sie dorthin führen, genauso unterschiedlich wie die Konvertiten selbst. Dem Ruf des Korans folgen rebellische Teenager und Senioren auf Sinnsuche, wertkonservative Akademiker und spirituell interessierte Handwerker. Manchmal steckt eine Urlaubsliebe dahinter. Andere wollen ein multikulturelles Zeichen setzen. Natürlich gibt es nach wie vor Frauen und Männer, die vor allem deshalb die Religion wechseln, weil sie sich ein besseres Verhältnis zur Familie ihres türkischen oder nordafrikanischen Ehepartners erhoffen. Und immer wieder lassen sich junge Männer von Hasspredigern in islamistische Kreise ziehen. Konvertiten in Deutschland, sagt der Politikwissenschaftler Axel Kreienbrink, seien inzwischen "ein äußerst bunter Querschnitt durch die Bevölkerung".

Kreienbrink leitet das Referat Migrationsforschung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Für eine Studie über die Rolle deutscher Konvertiten bei der Integration von Muslimen, die in der zweiten Jahreshälfte erscheint, hat sein Forscherteam gerade sämtliche Quellen zum Thema ausgewertet. Auf viel fundiertes Material sind sie dabei nicht gestoßen. Denn obwohl das Thema seit der Verhaftung der auch aus Konvertiten bestehenden Sauerland-Gruppe im September 2007 aufgeregt diskutiert wird, ist die Faktenlage mager.

 

Vor allem wenn es um Zahlen geht. "Ob es 10.000 oder 100.000 Konvertiten in Deutschland gibt, weiß keiner genau", sagt Kreienbrink. In der amtlichen Statistik werde die Religionszugehörigkeit nicht erfasst. Und im Unterschied zu den christlichen Kirchen dokumentierten Moscheen und Verbände Konversionen selten schriftlich. Der Akt ist zudem so simpel, dass ihn viele einfach im eigenen Wohnzimmer vollziehen. Vor zwei männlichen Zeugen muss man die Schahada sprechen, die Glaubensformel: "Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Gott und dass Mohammed sein Gesandter ist." Danach ist man Muslim.

Einzig das Islam-Archiv in Soest erfasst bei seiner regelmäßigen Befragung von Gemeinden und Verbänden auch Konversionen. Repräsentativ sind die Angaben nicht, Tendenzen lassen sich dennoch erahnen. So schnellte die Anzahl der Übertritte nach den Anschlägen vom 11. September 2001 kurzfristig in die Höhe - "weil der Islam damals unter Druck stand und viele Solidarität zeigen wollten", vermutet Salim Abdullah, Direktor des Archivs. Inzwischen hat sich die Zahl auf etwa 2000 Übertritte pro Jahr eingependelt. Insgesamt geht Abdullah davon aus, dass derzeit rund 40.000 Konvertiten in Deutschland leben.

Gerade sein Exotenstatus macht den Islam attraktiv

Von einem dramatischen Anstieg der Konversionen, wie ihn manche Propagandavideos auf YouTube feiern, kann also keine Rede sein. Und auch wenn laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage heute jeder dritte Deutsche mit einem Muslim befreundet ist, der Islam in Deutschland also alltäglicher wird, hält die Leipziger Religionssoziologin Monika Wohlrab-Sahr die Konversion zu einer Minderheitenreligion wie dem Islam nach wie vor für eine "unwahrscheinliche Option".

Und doch: Gerade sein Exotenstatus macht den Islam auch attraktiv. "Wer zu einer Minderheitenreligion konvertiert, macht gegenüber der Mehrheitsgesellschaft deutlich: Schaut her, ich bin anders als ihr", sagt Wohlrab-Sahr. Neben der Sehnsucht nach klaren Regeln könne das durchaus ein starkes Motiv für eine Konversion sein.

Auf Harald Dieter Schmidt, in dessen Ohren die Schahada wie orientalische Musik klang, übte die Fremdartigkeit der islamischen Welt tatsächlich eine unwiderstehliche Faszination aus. Aufgewachsen in den siebziger Jahren in der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Wesseling, verschlingt der Sohn einer Krankenschwester und eines Sozialarbeiters bereits als Schüler Bücher über ferne Länder und fremde Religionen. Als er konfirmiert werden soll, weigert er sich: Bevor er sich für eine Religion entscheide, wolle er sich erst über alle informieren.

Auf der Berufsfachschule lernt Schmidt dann zum ersten Mal türkische und arabische Jugendliche kennen. Begierig saugt er auf, was sie ihm über ihre Kultur erzählen. Vor allem die orientalische Klangwelt fasziniert ihn. Schmidt, selbst leidenschaftlicher Gitarrenspieler, kauft sich eine türkische Langhalslaute, vertieft sich mit seinen Freunden in traditionelle türkische Musik. Als er irgendwann die Schahada spricht, weiß er zwar, dass er jetzt nach islamischer Vorstellung Muslim ist. "Ich habe mich aber nicht wirklich damit identifiziert. Viel wichtiger war mir damals die Kultur drum herum."

Das ändert sich, als er selbst in die Ferne aufbricht. In Deutschland hat er sich in eine Frau aus Simbabwe verliebt, 1990 folgt er ihr für drei Jahre in ihre Heimat. Auch dort leben Muslime, und in einer Township-Moschee beginnt Schmidt, Arabisch zu lernen. Von der offenen Atmosphäre ist er begeistert, er fühlt sich viel wohler als in den türkischen und arabischen Moscheen, die er in Deutschland kennengelernt hat. Afrikaner, Inder und Pakistaner diskutieren ungezwungen über ihren Glauben - auf Englisch, so dass auch der junge Deutsche mitreden kann. Bald lernt er die Eindeutigkeit der islamischen Glaubenslehre zu schätzen, vor allem der strenge Monotheismus gefällt ihm. "Dass es im Christentum neben Gott auch noch Jesus und den Heiligen Geist geben sollte, fand ich schon als Schüler verwirrend."

Das geht vielen Konvertiten so. Die Dreifaltigkeit des Christentums empfinden sie als unlogisch; einen Gottessohn, der zweifelt, als wenig respekteinflößend; die Diskursfreudigkeit der Kirchen als wankelmütig. Wie klar und entschieden wirkt dagegen der Islam: Allah - der Gott. Mohammed - der Prophet. Der Koran - das unanfechtbare Wort Gottes.

Und noch etwas weckt Schmidts Begeisterung: "Einen Moment nachzusinnen ist besser, als die ganze Nacht zu beten", liest er in einer Überlieferung vom Propheten Mohammed. Der Konvertit nimmt den Appell wörtlich: Nach der Rückkehr aus Afrika mit Frau und Kind absolviert er neben seinem Job diverse Fernstudiengänge, paukt sozialwissenschaftliche Theorien und macht sich schließlich als Referent in der Erwachsenenbildung selbständig, Schwerpunkt: muslimische Theologie. Als er in zweiter Ehe eine Marokkanerin heiratet, wird seine innere Wandlung auch im Namen sichtbar: Aus Schmidt wird Schmidt-El Khaldi.

Sehntsucht nach "Futter für die Seele"

Es ist eine Geschichte, die ein wenig an die unschuldigen Tage der deutschen Orientromantik erinnert. Damals, im 18. und 19. Jahrhundert, begegneten viele Intellektuelle dem Islam mit wohlwollender, fast schwärmerischer Neugier. Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Rückert fanden in der fremden Religion Inspiration für Leben und Werk, Forschungsreisende wie Eduard Schnitzer konvertierten.

Zum westlichen Feindbild wird der Islam erst, als nach dem Ende des Ost-West-Konflikts eine neue Phase der Globalisierung beginnt. Schmidts Eltern reagieren 1993 auf die Konversion des aus Afrika zurückgekehrten Sohnes noch gelassen. "Viel spannender fanden sie, dass ich Vater geworden war."

Als Sarah Lenkeit acht Jahre später ihren Lebenssinn im Islam findet, hat sich die Stimmung komplett gewendet. Es ist Oktober 2001. Nur wenige Wochen zuvor haben Qaida-Terroristen Flugzeuge ins World Trade Center und ins Pentagon gesteuert. Die USA bombardieren Taliban-Stellungen in Afghanistan. In Deutschland wird über eine militärische Unterstützung der Amerikaner diskutiert. Fast jeder dritte Deutsche gibt an, den Islam als Bedrohung zu empfinden.

Auch Lenkeit ist entsetzt, als sie von den Anschlägen hört. Viel mehr als der weltpolitische Aufruhr beschäftigt sie aber gerade die eigene Krise: Ihre Ehe mit einem wohlhabenden, aber alkoholkranken Mexikaner ist vor einigen Jahren gescheitert. Die Tochter studiert jetzt im Ausland, der Sohn lebt beim Vater. In ihrer Wohnung im mexikanischen Puebla nagen Selbstzweifel an ihr: War ihr bisheriges Leben nur eine sinnlose Jagd nach Spaß und Genuss?

Sie sehnt sich nach "Futter für die Seele" und beginnt, sich im Internet über alle möglichen Religionen zu informieren. Eigentlich ist sie konfirmiert; warum Gott seinen Sohn sterben lässt, will ihr aber nicht einleuchten. Der Buddhismus interessiert sie, doch eine Religion ohne Gott zum Anbeten? "Da fehlte mir was."

Irgendwann mailt ihr ein muslimischer Chatpartner Informationen über den Islam. Ein allmächtiger Gott und ein Bündel konkreter Regeln, die dem, der sie befolgt, Belohnung im Jenseits verheißen - Lenkeit merkt: Sobald sie sich in die Schriften vertieft, fühlt sie sich geborgen wie nie. Im virtuellen Beisein des Chatpartners spricht sie wenig später die Schahada. Danach bricht sie vor Erleichterung in Tränen aus: "Ich fühlte, jetzt fängt ein neues Leben an."

Reizthema Kopftuch

Ihre Kinder freuen sich, dass es ihr bessergeht. Den Eltern erzählt Lenkeit lieber nichts von der Konversion. "Sie wären schockiert gewesen. Nach dem 11. September war ihnen der Islam nicht geheuer."

Als sie Anfang 2002 nach Deutschland zurückkehrt, zieht sie vorübergehend bei den Eltern ein, in ein kleines Dorf bei Braunschweig. Zum Beten schließt sie ihre Zimmertür, eines Tages erwischt die Mutter sie trotzdem. Das Entsetzen ist groß. "Warum suchst du dir ausgerechnet die schlechteste aller Religionen aus?", schimpfen die Eltern. Lenkeit muss ausziehen, nach einigen Monaten verträgt man sich wieder. Doch als Lenkeit drei Jahre später beginnt, Kopftuch zu tragen, gibt es erneut Streit. Die Eltern verbieten ihr, sie zu besuchen: Was könnten die Nachbarn denken? Erst als der Bruder vermittelt, akzeptieren sie das neue Leben der Tochter.

Vor allem Frauen stoßen oft auf Unverständnis, wenn sie zum Islam konvertieren - besonders wenn sie sich entschließen, Kopftuch zu tragen. Schließlich verbinden 83 Prozent der Deutschen laut Allensbach-Umfrage den Islam mit der Benachteiligung von Frauen, 47 Prozent missfällt es, wenn sie hierzulande Frauen mit Kopftuch sehen. Auch um sich über solche Reaktionen auszutauschen, organisiert Sarah Lenkeit jeden Samstag zusammen mit einer anderen Konvertitin in den Räumen des Deutschsprachigen Muslimkreises Braunschweig e.V. eine Gesprächsrunde.

Nicht alle Frauen, die sich hier bei Streuselkuchen und Salzstangen treffen, sind Konvertitinnen, nicht alle tragen Kopftuch. Ihre Meinung dazu ist trotzdem einmütig: Keine dürfe zum Kopftuch gezwungen werden. Doch wenn sich eine dafür entscheide, solle ihr das keine Nachteile bringen. "Es geht um Toleranz", sagt Sarah Lenkeit. "Man kann Menschen doch nicht vorschreiben, wie sie sich kleiden sollen."

Brückenbauer zwischen den Religionen

Die meisten Konvertitinnen der Runde, die sich wie sie fürs Kopftuch entschieden haben, wollten damit ihren Glauben bewusst zeigen. "Für mich war es eine Art Demonstration", sagt Lenkeits Freundin Zeynep, die mit Mitte 20 konvertierte und sich sofort verhüllte. "Seht her, das ist mein Glaube, zu dem stehe ich!" Sie hat ihr Kopftuch seither nicht abgelegt, obwohl sie Job und Freunde verlor. "Das ist es wert, mein Glaube gibt mir so viel."

Dass Konvertiten den Regeln der neu entdeckten Religion besonders innig folgen, ist kein Phänomen, das nur frisch gebackene Muslime betrifft. Wer sich bewusst für einen Religionswechsel entscheidet, will vor allem in der ersten Zeit alles richtig machen, versucht vielleicht sogar, andere von der "wahren Lehre" zu überzeugen.

Die meisten Religionswechsler, das legen Studien nahe, finden ihren Seelenfrieden aber in der Mitte. Wie Barbara Müller, die Münchner Abiturientin, die mit ihrer Konversion im Frühjahr 2001 gegen die allgemeine islamkritische Stimmung protestierte. Einwänden ihrer Eltern zum Trotz heiratet sie schon wenig später einen tunesischen Muslim, legt zur Irritation des weltlich orientierten Gatten ein Kopftuch an, spielt mit dem Gedanken, islamische Religionslehrerin zu werden. Erst als es in der Ehe kriselt und die Beziehung zerbricht, überdenkt Müller ihren Glauben von Grund auf. Sie trägt ihr Kopftuch nur noch sehr bewusst zu bestimmten Anlässen und beginnt, die lebensnahen Aspekte des Islam zu schätzen. "Ich glaube heute, die Gesetze des Islam sollen uns das Leben vor allem erleichtern."

In einem muslimischen Blog versucht Müller seither, auch bei Nichtmuslimen um Verständnis für den Islam zu werben. Und kritisiert dabei durchaus die eigenen Glaubensbrüder und -schwestern. "Viele Muslime übernehmen ja selbst die Klischees der Islam-Kritiker und behaupten plötzlich, im Islam hätten zum Beispiel Frauen nichts zu melden", sagt sie. "Wenn man sie dann nach entsprechenden Belegen aus dem Koran fragt, müssen sie passen. Wir sollten alle versuchen, differenzierter zu diskutieren. Dann gäbe es nicht so viele Vorurteile."

Sind Konvertiten womöglich besonders geeignet als Brückenbauer zwischen den Religionen?

 

Samil Abdullah vom Islam-Archiv in Soest glaubt nicht so recht daran. "Gerade Konvertiten gehen mit ihrer Ursprungsreligion sehr hart ins Gericht", sagt er. "Dem interreligiösen Dialog ist das wenig zuträglich." Axel Kreienbrink vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sieht dagegen durchaus Potential - zumindest wenn es darum geht, zwischen der muslimischen Gemeinschaft und der christlichen Mehrheitsgesellschaft zu vermitteln. "In vielen Verbänden werden Konvertiten ja durchaus bewusst dafür eingesetzt. Nicht nur, weil sie im Unterschied zu manchen Muslimen mit Migrationshintergrund gerade der ersten Zuwanderergeneration die deutsche Sprache gut beherrschen, sondern auch, weil sie oft mit dem hiesigen Rechts- und Kultursystem besser vertraut sind."

Harald Dieter Schmidt-El Khaldi und Sarah Lenkeit zumindest sehen sich durchaus als Brückenbauer. Schmidt-El Khaldi durch seine Lehrtätigkeit, Lenkeit durch die Moscheeführungen und Tage der offenen Moschee, die sie mit ihrer Frauengruppe organisiert. "Ich denke schon, dass wir als Konvertiten viel bewirken können", sagt sie. "Wir kennen schließlich beide Welten."

Zumindest in ihrer eigenen Familie scheint der interreligiöse Dialog bereits zaghafte Fortschritte zu machen. Beim letzten Tag der offenen Moschee in Braunschweig standen vor Lenkeits Kuchenstand plötzlich drei Überraschungsgäste: Ihr Vater, ihre Mutter und ihre Großmutter. "Die wollten einfach mal gucken."

 

 

 

Spiegel, 07.05.2013

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@Yilmaz:

Offensichtlich hast du die Antwort die ich suche:

Könntest du mir also sagen wie du dich fühlen würdest wenn du in den Himmel kämst und deine Kinder in der Hölle ?

 

Danke: Airmano

 

Offensichtlich kannst Du Dir nicht vorstellen, Vater von Hitler od Stalin zu sein, richtig?

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Offensichtlich kannst Du Dir nicht vorstellen, Vater von Hitler od Stalin zu sein, richtig?

 

Offensichtlich fehlt dir ein angemessener Vergleich, dass du gleich solche Felsbrocken auffahren musst. Abkehr vom Islam ist kaum damit gleichzusetzen.

 

In so einem Fall (Hitler, Stalin) ist wohl die Hölle oder was auch immer noch zu gut.

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Salam Leute,

 

Offensichtlich fehlt dir ein angemessener Vergleich, dass du gleich solche Felsbrocken auffahren musst. Abkehr vom Islam ist kaum damit gleichzusetzen.

In so einem Fall (Hitler, Stalin) ist wohl die Hölle oder was auch immer noch zu gut.

 

Liebe Amira,

Ich glaube nicht, dass Yilmaz "keinen passenden Vergleich" hat.

Wenn ich es mir jetzt alles so durchlesen, kommt es eher so rüber als wollte er es etwas "verständlicher" machen.

(Ein Beispielt zu nennen, was ich denke mal jeder verstehen bzw nachvollziehen kann)

Hitler und Stalin kennt jeder und ich finde persönlich, dass es ein hervorragende Aussage/Frage ist, die er stellt.

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Ich finde den Vergleich einfach großartig, passend gut durchdacht. Etwa mehr Konsequenz könnte aber nicht schaden - so mal als kleiner Wehrmutstropfen.

 

Weil, ein paar Millionen Leute umbringen ist zwar wirklich nicht die feine Art und zeugt auch ein wenig von nicht ganz so feiner Kinderstube, aber im Vergleich mit dem Abfall vom Islam ist das doch nun wirklich nur ein Klacks.

 

Ich würde sagen, je 5 Euro Ordnungsstrafe für Adolf und Josef und ewiges Feuer, ständig nachwachsende Haut und Qualen, Qualen nochmals Qualen für den elenden Murtadd...

 

Da schmeckt dann auch die Zigarette danach.

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Zitat Yilmaz

hast Du die frage nicht gelesen? Ich habe sie auch schon vorher beantwortet, durch die Blume, hab schon gedacht das das nicht ge´checkt werden will, und ich habe mich leider nicht geirrt.

 

Also ich habe dich gefragt wie du dich fühlen würdest wenn du in den Himmel kämst und dein(e) Kind(er) in die Hölle.

Gefühle werden normalerweise mit Worten wie "wütend", "traurig", "verärgert", "glücklich" etc. beschrieben und nicht mit allgemeinen Aussagen zum Islam bzw. zu Stalin oder Hitler.

 

Also zum dritten Mal: wie fühlst du dich dann ?

 

 

Airmano

 

Ps: Könntest es sein, dass du Schwierigkeiten damit hast (deine) Gefühle auszudrücken ?

 

Ps2: Soweit ich den Islam richtig verstanden habe braucht's ja kein Vergehen à la Hitler um in die Hölle zu kommen. Ein Glas Wein zuviel - und schwupps werden deine Kinder geröstet - und darauf werd' ich jetzt einen trinken gehen...

Bearbeitet von airmano
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