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Qries Qries Qries Qries Qries Qries

Empfohlene Beiträge

Bitte unterstützt die Aktion EINE TASSE BLUT FÜR DIE BUNDESKANZLERIN.

 

Interessant ist, dass auch ein Palästinenser jüdischer Abstammung diesen Aufruf unterzeichnet hat; sein offener Brief (der dritte von oben) ist absolut lesenswert.

 

Ich selbst habe den Text des "Offenen Briefes" kopiert und mit einem persönlichen Unterstüzungsvermerk versehen, ausgedruckt,unterschrieben und direkt per Schneckenpost an die holde Lady geschickt.

 

Hier der Link:

 

http://blutfuerdiebundeskanzlerin.blogspot.com/

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Bisher haben die Palastineser 20 Menschen getötet, während die Israelis über 4.000 Menschen getötet haben und 90% waren Zivilisten. Und trotzdem können die europäer die Israelis bei den Anschlägen berechtigt finden! Man spricht davon dass Hamas mit Racketenangriffen zuerst angefangen hat. Keiner spricht aber davon, wie Israel schon vorher einige Zivilisten erbarmungslos ermordet hat.

 

Israel ist ein theologisches Republich mit imperialen Absichten. Laut jüdischer Auffasung gehört das Gebiet den Israelis und es darf mit niemanden geteilt werden. Demokratie, Gerechtigkeit und Rechte gibt es in der Hinsicht für andere auser den Israelis nicht. Deswegen haben sie Palastina belagert. Was die Palastiner tun ist eine berechtigte Verteidigung des eigenen Landes und jeder weis das.

 

 

Salam,

 

sowohl die Israelis als auch die Palästinenser tragen eine gewisse Teilschuld am Nahost-Konflikt und das wissen beide Seiten sehr genau. Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen zur Lösung des Problems nicht. Im Gegenteil es erwachen Rachegefühle. "Mancher vergrößert seine Schande, wenn er zu rächen glaubt." - besagt ein franzözisches Sprichwort.

 

In der Vergangenheit finden wir keine Lösung, sie liegt in der Zukunft. Und wir werden sie finden - je schneller desto besser.

 

Dauerhaften Frieden in Gaza und ein Ende des Morden im Nahost kann nur dann eintreten, wenn die Palästinenser ihren eigenen Staat, ihre eigene Heimat haben.

Die Hoffnung liegt nun auf Obama...I HAVE A DREAM....

 

Wassalam

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Roseanne Barr: Israel is a 'Nazi state'

 

Former television star Roseanne Barr has denounced Israel's military campaign against Hamas in Gaza, labeling Israel a "Nazi state."

A screen shot of Roseanne...

 

A screen shot of Roseanne Barr's personal blog.

Photo: www.roseanneworld.com/blog

 

In a post on her personal blog, which appears at her Web site, Roseanne World, the comedienne, who is Jewish, wrote on December 30 that she had planned to travel with pro-Palestinian activists on a protest boat sailing from Cyprus to Gaza.

 

After an encounter with an Israel Navy vessel, the boat was turned back and sailed into a Lebanese port on Tuesday.

 

"I said Israel will attack any boat carrying doctors and medical supplies," Barr wrote on her blog, adding that, "Israel is a NAZI state. The Jewish Soul is being tortured in Israel."

 

The Emmy-award winning actress, who has courted controversy in the past, also condemned Israel's counter-terror operation against Hamas, asserting that, "The destruction of the Jews in Israel has been assured with this inhuman attack on civilians in Gaza."

 

In her post, Barr likened Hamas to "street gangs" in the Los Angeles neighborhood of Watts, saying that Israel's military campaign is the "equivalent to Los Angeles attacking and launching war on the people of Watts to kill 'the Bloods' and 'the Crips.'"

 

Barr's comments were revealed by the Newsbusters Web site, which is a project of the conservative media watchdog group, the Media Research Center.

 

http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1230733139909&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

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Frau Merkel merkelt schon lang nix mehr... man kann doch einen Volk sein Land nicht wegnehmen, einen anderen Volk geben und dann erwarten dass das beraubte Volk brav die Klappe hält....

 

Also bitte!

 

Frau Merkel hin, Frau Merkel her...ausserdem ist sie ein Relikt des Kommunismus, oder?

Nach über 60 Jahren müssten wir doch, besonders hier im deutschsprachigen Raum (exkl. Schweiz) WISSEN, dass niemand seinen "Tahret-losen" Hintern auf einen Regierungssitz bequem machen kann, WENN der/diejenige nicht bereit ist, den Speichel des Yahoo.De vom Boden aufzulecken!

 

Allah hört die die Gebete der Waisen, des Jenseits ist INTENSIV und unendlich!

 

PS: Nichts anderes hätte ich mir in so eine Stunde von Schwester Anja gedacht. :daumhoch: Danke für Deine Andacht liebe Anja! Schliesslich sind wir alle Menschen, und wer ein menschliches Herz in seiner Brust trägt kann (selbst wenn er es wollte) nicht zum "Tagesprogramm" wechseln.

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:bism:

 

:selam:

 

Erklärung des UNO-Sonderberichterstatters über die Menschenrechte in den Besetzten Gebieten

 

Prof. Richard Falk

31.12.2008 — United Nations Human Rights Council

 

Die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen stellen einen massiven Verstoß gegen die internationalen Menschenrechte, gemäß Genfer Konvention, dar - sowohl, was die Verpflichtungen einer Besatzungsmacht angeht als auch, was die Kriegsregeln angeht.

 

Zu diesen Verstößen zählen:

 

Kollektive Bestrafung - Man bestraft die Gesamtbevölkerung des dichtbevölkerten Gazastreifens - 1,5 Millionen Menschen - für die Aktionen einiger weniger Militanter.

 

Angriffe auf Zivilisten - Die (israelischen) Luftangriffe zielen auf zivile Gebiete ab und das in einem der dicht bevölkertsten Orte der Welt. Es (Gaza) ist mit Sicherheit das dicht besiedeldste Gebiet im ganzen Nahen/Mittleren Osten.

 

Unverhältnismäßigkeit der militarischen Reaktion - Die Luftangriffe haben nicht nur jede Polizeistation und jedes Sicherheitsbüro der gewählten Regierung von Gaza zerstört, sie töteten und verwundeten auch Hunderte Zivilisten. Laut Berichten wurden mindestens durch einen Luftschlag mehrere Gruppen Studenten getroffen, die auf dem Heimweg von der Universität auf der Suche nach einem Transportmittel waren.

 

Schon in der Zeit davor hatten die Aktionen Israels - vor allem die komplette Abriegelung der Aus- und Einfuhr von und nach Gaza zu einer schwerwiegenden Verknappung von Medizin und Treibstoff (und Lebensmitteln) geführt. Die Folge ist, dass die Ambulanzen Verletzte nicht behandeln können. Die Kliniken sind unzureichend mit Medizin und den notwendigen Geräten ausgestattet, um Verletzte adäquat behandeln zu können. Gazas Ärzte und anderes medizinisches Personal stehen zudem unter Belagerung und können die Verletzten nicht ausreichend behandeln.

 

Sicherlich sind die Raketenangriffe auf zivile Ziele in Israel gesetzlich illegal. Aber diese illegalen Aktionen geben Israel in keinster Weise - weder als Besatzungsmacht, noch als souveräner Staat - das Recht, gegen internationale Menschenrechtsgesetzgebung zu verstoßen. Mir ist aufgefallen, dass die Eskalation der israelischen Militärschläge die Sicherheitslage der israelischen Zivilisten nicht verbessert hat, im Gegenteil, der erste Israeli, der heute - nachdem die israelische Gewalt zugenommen hat -, getötet wurde, war der erste (israelische) Tote seit mehr als einem Jahr.

 

Hinzu kommt, dass Israel die jüngsten diplomatischen Initiativen der Hamas zur Erneuerung des Waffenstillstands und der Waffenruhe, die am 26. Dezember auslief, ignoriert hat.

 

Die heutigen israelischen Luftangriffe und die katastrophalen Verluste an Menschenleben durch diese Angriffe sind eine Herausforderung für all jene Länder, die in direkter oder indirekter Weise Komplizen Israels bei dessen Verstößen gegen internationales Recht waren und sind. Zu diesen Komplizen gehören jene Länder, die wissentlich militärische Ausrüstung - wie Kampfflugzeuge oder Raketen, die bei diesen illegalen Angriffen eingesetzt werden - liefern sowie jene Länder, die die Belagerung Gazas unterstützen und sich daran beteiligen. Allein schon die Belagerung hat zu einer humanitären Katastrophe geführt.

 

Ich erinnere alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen daran, dass die UNO noch immer an ihre unabhängige Verpflichtung gebunden ist, jede Zivilbevölkerung zu schützen, die sich mit massiven Verstößen gegen die internationalen Menschenrechte konfrontiert sieht. Dabei spielt es keine Rolle, wer der Staat ist, der für die Verbrechen verantwortlich ist. Ich rufe jeden UN-Mitgliedsstaat, alle Offiziellen und jedes relevante Organ des Systems 'Vereinte Nationen' dazu auf, zu handeln, wie dies für den Notfall vorgesehen ist. Es geht nicht nur darum, Israels schwerwiegende Verstöße zu verurteilen, es geht darum, Ansätze zu finden, wie man das palästinensische Volk wirklich schützen kann.

 

Orginalartikel: Statement by Prof. Richard Falk, United Nations Special Rapporteur for Human Rights in the Occupied Territories

Übersetzt von: Andrea Noll

 

Link: http://zmag.de/artikel/erklaerung-des-uno-sonderberichterstatters-ueber-die-menschenrechte-in-den-besetzten-gebieten

 

ws

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"Sharon ist ein großer, arroganter Nationalist. Er leidet unter Megalomanie und es ist ihm gleichgültig, die Leben von anderen zu opfern, wie dies bei der Invasion in den Libanon geschehen ist", so Aloni.

 

"Sharon und die israelische Führung versuchen immer, die Israelis die Lüge glauben zu machen, daß die Palästinenser uns ins Meer treiben wollen", sagte sie.

 

"Tatsächlich sind wir diejenigen, die Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit begehen und ich hoffe, daß Sharon vor Gericht kommt."

>mach Dir keine Sorgen um den Sharon, er ist jetzt bei der obersten Instanz und wird GARANTIERT gerecht behandelt werden. Sein Gedächtnis dass nicht mehr so flüchtig sein kann wir vorher, steht ihm als "Verteidiger" zu Diensten

 

.....

 

"Ich sehe den Beweis hierfür in der Existenz einer Einheit der israelischen Armee, die aus radikal-religiösen Soldaten besteht, die in ihrem täglichen Verhalten Tieren in nichts nachstehen."

 

...

 

 

Sie zeigte sich außerdem überrascht, daß Israelis weiterhin die "Rolle von Opfern" spielten und daß dies von der US-Regierung akzeptiert würde, während sie "die Tatsache ignorieren, daß wir eine der mächtigsten Armeen im Mittleren Osten besitzen."

 

Sie ließ auch keinen Zweifel daran, daß sie für die Zukunft eines sich wie bisher weiterentwickelnden Israels mindestens ebenso schwarz sieht wie der israelische Menschenrechtler Uri Avnery in einem Artikel.

 

"Ich kann Ihnen Mussolinis Bücher über den Faschismus zeigen. Wenn Sie sie lesen, werden Sie unweigerlich zu dem Schluß kommen, daß sich Minister der gegenwärtigen israelischen Regierung auf dem gleichen Weg befinden."

 

Über den israelischen Verteidigungsminister Shaul Mofaz sagte sie:

"Nur in einem Land wie diesem kann ein Mörder ... den Posten des Verteidigungsministers erreichen.

Israel unterscheidet sich tatsächlich nicht vom rassistischen Südafrika, solange es sich als jüdischen Staat statt als Staat aller seiner Bürger darstellt."

 

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Gaza/Jerusalem (Reuters) - Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Montag rund ein Dutzend Zivilisten getötet worden - darunter mindestens drei Kinder.

 

Sie starben mit ihrer Mutter, als eine Panzergranate in ihr Haus in Gaza-Stadt einschlug. Die Notlage der Bevölkerung hat sich nach Angaben des Roten Kreuzes unterdessen weiter verschärft: Neben Wasser, Lebensmitteln und Medikamente würden inzwischen auch Leichensäcke knapp. Israel lehnte eine Waffenruhe auch am zehnten Tag seiner erklärten Offensive gegen Kämpfer der radikal-islamischen Hamas ab. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy versuchte mit Pendeldiplomatie, die internationalen Bemühungen um einen Waffenstillstand voranzubringen.

 

Bei dem Angriff in Gaza-Stadt seien mehrere weitere Palästinenser verletzt worden, berichteten palästinensische Ärzte. Im nahe gelegenen Flüchtlingslager Beach seien zudem sieben Angehörige einer Familie bei einer Explosion getötet worden. Das israelische Militär erklärte, seit Beginn der Bodenoffensive am Samstag seien "viele Dutzend" Hamas-Kämpfer getötet worden. Israel begründet den massiven Einsatz in dem dicht besiedelten Küstenstreifen am Mittelmeer damit, dass so die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen gestoppt werden sollen.

 

Seit Beginn der Bodenoffensive am Samstag sei die Lage im Gazastreifen chaotisch und sehr gefährlich geworden, erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Die Angriffe behinderten die Arbeit der Helfer. Die mitunter schon durch die Luftangriffe beschädigten Krankenhäuser seien mit der Zahl der Verletzten überfordert. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich besorgt über die Situation der Bevölkerung.

 

IRAN WILL NAHE GAZASTREIFEN FELDLAZARETT ERRICHTEN

 

Der Iran bot Ägypten Hilfe bei der Behandlung verletzter Palästinenser aus dem Gazastreifen an. Der iranische Außenminister Manuchehr Mottaki bat seinen ägyptischen Amtskollegen zudem um Erlaubnis, ein Feldlazarett nahe der Grenze zum Gazastreifen zu errichten. Die Hamas wird vom Iran unterstützt und soll schätzungsweise 25.000 Kämpfer haben.

 

"Die Hamas hat einen sehr harten Schlag durch uns erlitten, aber wir müssen unser Ziel noch erreichen", sagte Verteidigungsminister Ehud Barak am Montag im israelischen Rundfunk. "Deshalb geht die Operation weiter." Das vorrangige Ziel sei es, die Sicherheitslage für die israelische Bevölkerung im Süden zu verbessern.

 

Durch anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen starben seit Beginn der Offensive vor gut einer Woche vier Israelis. Die palästinensischen Extremisten haben mit ihren Geschossen aus dem Küstenstreifen zuletzt auch israelische Städte in einer Entfernung von 40 Kilometern getroffen. Seit Beginn der israelischen Offensive am 27. Dezember wurden nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) mehr als 520 Palästinenser getötet, mindestens ein Viertel von ihnen Zivilisten. Ein israelischer Soldat starb am Wochenende im Kampf.

 

Ein weiteres Ziel der Offensive ist Israel zufolge, eine Wiederbewaffnung der Hamas zu verhindern. Dazu müsste eine Lösung für die Grenze zu Ägypten gefunden werden, wo Extremisten Waffen durch Tunnel in das Palästinensergebiet schmuggeln. An einer Lösung müssten Israels internationalen Verbündete teilhaben, sagte ein Regierungssprecher.

 

Die USA, Israels engster Verbündeter, schienen hingegen vor der Amtseinführung des künftigen Präsidenten Barack Obama die diplomatische Bühne weitgehend Europa und vor allem Frankreich zu überlassen. Sarkozy sollte am Montag zunächst mit Ägyptens Staatspräsidenten Husni Mubarak (13:00 Uhr MEZ) zusammenkommen, dann im Westjordanland mit Palästinenser-Vertretern beraten (17:15 Uhr) und schließlich zu einem Arbeitsessen mit Israels Ministerpräsident Ehud Olmert (19:30 Uhr) reisen.

 

Die Hamas entsandte zum ersten Mal seit Beginn der Offensive eine Delegation zu Gesprächen nach Ägypten. Gleichzeitig verteidigte die Organisation aber Angriffe ihrer Kämpfer auf israelische Schulen und Synagogen als Antwort auf die israelischen Angriffe.

 

© Thomson Reuters 2009 Alle Rechte vorbehalten

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Israels fatale Strategie

 

Hamas hoch zehn

 

Israel begründet seinen Krieg im Gaza-Streifen mit dem Raketenbeschuss der Hamas. Doch Israel hat das Ende der Waffenpause bewusst provoziert.

VON URI AVNERY (Jüdischer Intellektueller)

 

 

Kurz nach Mitternacht berichtete der arabisch sprechende Al-Dschasira-Sender über das, was gerade im Gazastreifen geschieht. Plötzlich wurde die Kamera zum dunklen Himmel gedreht. Er war pechschwarz. Man konnte nichts sehen, doch ein Geräusch hören: das Geräusch von Flugzeugen, ein erschreckendes, entsetzliches Dröhnen. Es war unmöglich, nicht an die zehntausende Kinder im Gazastreifen zu denken, die dieses Geräusch auch hören und auf das Fallen der Bomben warten.

 

"Israel muss sich gegen die Raketen verteidigen, die unsere südlichen Städte terrorisieren", erklärten israelische Sprecher. "Die Palästinenser müssen auf das Töten unserer Kämpfer innerhalb des Gazastreifens reagieren", gaben Hamas-Sprecher bekannt.

 

Was den Zusammenbruch der Feuerpause betrifft, so gab es nie eine wirkliche Feuerpause. Das Wichtigste an der Feuerpause im Gazastreifen hätte die Öffnung der Grenzübergänge sein müssen. Die Blockade des Landes vom Meer her und dem Luftraum gegenüber einer Anderthalbmillionen-Bevölkerung ist ein Kriegsakt, genauso, wie wenn Bomben fallen und Raketen abgefeuert werden. Sie lähmt das Leben im Gazastreifen: Sie zerstört die Verdienstmöglichkeiten und bringt Hunderttausende an den Rand des Hungers; Krankenhäuser hören auf zu funktionieren; Strom und Wasserzufuhr sind unterbrochen.

 

Diejenigen, die die Schließung entschieden haben, wussten, dass es so keine wirkliche Feuerpause geben kann. Dann kamen die kleinen Provokationen. Nach mehreren Monaten, während deren kaum Kassam-Raketen abgefeuert worden waren, wurde eine israelische Armeeeinheit in den Gazastreifen gesandt, um einen Tunnel zu zerstören, der nah an den Grenzzaun herankam. Vom rein militärischen Standpunkt aus gesehen wäre es viel sinnvoller gewesen, auf der israelischen Seite des Zauns einen Hinterhalt zu legen. Aber das Ziel war, einen Vorwand für die Beendigung der Feuerpause zu finden, und zwar in einer Weise, die es ermöglichte, den Palästinensern die Schuld dafür zu geben. Und tatsächlich: Nach mehreren solchen kleinen Aktionen, bei denen Hamas-Kämpfer getötet wurden, rächte sich die Hamas mit einem massiven Raketenbeschuss, und - siehe da - die Feuerpause war beendet. Alle gaben der Hamas die Schuld.

 

Und was war das Ziel? Außenministerin Zipi Livni verkündete es offen: die Hamas-Herrschaft im Gazastreifen zu vernichten. Die Kassams dienten nur als Vorwand.

 

Es ist kein Geheimnis, dass es die israelische Regierung war, die die Hamas anfangs mit aufbaute. Als ich einmal einen früheren Schin-Bet-Chef, Yacob Peri, danach fragte, gab er eine seltsame Antwort: "Wir haben sie nicht geschaffen, aber wir behinderten auch nicht ihre Entstehung." Jahrelang wurde die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten von den israelischen Behörden begünstigt. Man kalkulierte einfach und naiv: Zu jener Zeit wurde die PLO als der Hauptfeind angesehen und Yassir Arafat als Satan. Die islamische Bewegung predigte gegen die PLO und gegen Arafat und wurde deshalb als Verbündeter betrachtet.

 

Mit dem Ausbruch der 1. Intifada 1987 nahm die islamische Bewegung offiziell den Namen Hamas an und schloss sich dem Kampf an. Selbst dann unternahm der Schin Bet fast ein Jahr lang nichts gegen sie, während Fatah-Mitglieder massenhaft exekutiert oder verhaftet wurden. Erst nach einem Jahr wurden auch Scheich Ahmed Jassin und seine Kollegen verhaftet.

 

Nun ist die Hamas der gegenwärtige Satan, und die PLO wird von vielen in Israel fast wie ein Ableger der zionistischen Organisation angesehen. Die logische Schlussfolgerung einer israelischen Regierung, die an Frieden interessiert ist, hätte weitreichende Konzessionen an die Fatah-Führung sein müssen: Ende der Besatzung, Unterzeichnung eines Friedensvertrages, die Gründung eines palästinensischen Staates, Rückzug zu den Grenzen von 1967, eine vernünftige Lösung des Flüchtlingsproblems, Entlassung der Gefangenen. Das hätte der Hamas sicher Einhalt geboten.

 

Doch nach dem Tod Arafats erklärte Ariel Scharon Mahmud Abbas, der Arafats Platz einnahm, zum "gerupften Huhn". Abbas wurde nicht die geringste politische Errungenschaft zugestanden. Anstelle einer großzügigen Gefangenenentlassung wurde Abbas systematisch gedemütigt. Und Hamas gewann einen überwältigenden Sieg bei den palästinensischen Wahlen - den demokratischsten Wahlen, die je in der arabischen Welt abgehalten worden waren. Israel boykottierte die gewählte Regierung. Beim folgenden internen Kampf gewann die Hamas die Macht im Gazastreifen.

 

Der offizielle Name des jetzigen Krieges ist "Gegossenes Blei", zwei Wörter aus einem Kinderlied über den Trendel, ein Chanukka-Spielzeug. Ihn "Wahlkampfkrieg" zu nennen wäre passender.

 

Nach Umfragen wuchsen Baraks vorausgesagte Wahlergebnisse innerhalb von 48 Stunden um fünf Knessetsitze - also etwa 80 tote Palästinenser pro Sitz. Aber es ist schwierig, über einen Stapel von Leichen zu gehen. Der Erfolg mag sich innerhalb einer Minute in Luft auflösen, wenn der Krieg von der israelischen Öffentlichkeit als Fehlschlag angesehen werden wird. Zum Beispiel wenn die Bodenoffensive zu vielen israelischen Gefallenen führt.

 

Der Zeitpunkt war sorgfältig ausgewählt worden. Der Krieg begann zwei Tage nach Weihnachten. Amerikanische und europäische Politiker pflegen bis über Neujahr in Ferien zu verweilen. Zudem: Es sind die letzten Tage von George Bush im Weißen Haus. Von diesem von Blut befleckten Schwachkopf konnte sogar eine Unterstützung des Krieges erwartet werden - und so kam es auch. Barack Obama sagte: "Es gibt nur einen Präsidenten." Das weitere Schweigen ist kein gutes Zeichen für seine Amtszeit.

 

Israels strategisches Konzept ist dasselbe wie im 2. Libanonkrieg: die zivile Bevölkerung durch unablässige Luftangriffe zu terrorisieren. Man rechnete damit: Wenn die ganze lebenserhaltende Infrastruktur des Gazastreifens zum größten Teil zerstört ist, wird sich die Bevölkerung erheben und das Hamas-Regime stürzen.

 

Im Libanon hat diese Rechnung auch nicht funktioniert. Die bombardierte Bevölkerung, einschließlich der Christen, hat sich hinter der Hisbollah zusammengeschlossen, und Hassan Nasrallah wurde der Held der arabischen Welt. Etwas Ähnliches wird auch hier geschehen.

 

Vor einiger Zeit schrieb ich, die Gazablockade sei eine Art wissenschaftliches Experiment, um herauszufinden, wie weit man eine Bevölkerung aushungern lassen und ihr Leben zur Hölle machen könne, bevor sie dem Druck nachgibt. Dieses Experiment wurde mit der großzügigen Hilfe Europas und der USA durchgeführt. Bis jetzt ist das Experiment nicht gelungen. Die Hamas wurde stärker und die Reichweite der Kassams länger. Der gegenwärtige Krieg ist eine Fortsetzung des Experiments mit anderen Mitteln.

 

Es könnte sein, dass die Armee "keine Alternative" haben wird, als den Gazastreifen zurückzuerobern, weil es keinen anderen Weg gibt, die Kassams zu stoppen - es sei denn, man würde mit der Hamas ein Abkommen schließen, das im Gegensatz zur Regierungspolitik steht.

 

Tag für Tag und Nacht für Nacht sendet der arabische Al-Dschasira-Kanal die grauenhaftesten Bilder: Berge von verstümmelten Leichen, weinende Verwandte, die unter den Dutzenden von Toten nach ihren Lieben suchen. Eine Frau zieht unter den Trümmern ihre junge Tochter hervor, Ärzte versuchen, ohne Medikamente das Leben der Verletzten zu retten.

 

Millionen sehen diese schrecklichen Bilder, ein Foto nach dem anderen, Tag für Tag. Diese Bilder werden sich ihnen für immer ins Gedächtnis einprägen: das schreckliche Israel, das abscheuliche Israel, das unmenschliche Israel. Eine ganze Generation von Hassenden wird nun heranwachsen. Das ist der schreckliche Preis, den wir werden zahlen müssen, wenn längst alle anderen Folgen des Krieges in Israel vergessen worden sind.

 

Aber da gibt es noch etwas, das sich in das Gedächtnis dieser Millionen Menschen einprägen wird: das Bild der erbärmlich korrupten, passiven arabischen Regime. Aus arabischer Sicht wird eine Tatsache oben anstehen: die Mauer der Schande. Für die anderthalb Millionen Araber im Gazastreifen, die so schrecklich leiden, ist die einzige Öffnung zur Welt, die nicht von Israelis beherrscht wird, die Grenze mit Ägypten. Nur von hier aus können Nahrungsmittel und Medikamente kommen, die das Leben der Verletzten retten können. Die Grenze blieb auch auf dem Höhepunkt des Schreckens geschlossen. Die ägyptische Armee hat den einzigen Weg für Nahrungsmittel und Medikamente geschlossen, während Chirurgen die Verwundeten ohne Betäubungsmittel operieren.

 

Durch die ganze arabische Welt schallen vom einen Ende zum anderen die Worte von Hassan Nasrallah: Die Herrscher Ägyptens sind Komplizen des Verbrechens. Sie arbeiten mit dem "zionistischen Feind" zusammen. Ich möchte vermuten, dass sie nicht nur Mubarak meinen, sondern auch die anderen Führer, vom saudi-arabischen König bis zum palästinensischen Präsidenten. Wenn man die Demonstrationen in der ganzen arabischen Welt sieht, dann erhält man den Eindruck, dass vielen Arabern ihre Führer als erbärmliche Kollaborateure erscheinen.

 

Dies wird historische Konsequenzen haben. Eine ganze Generation arabischer Führer, eine Generation, die von der Ideologie des säkularen arabischen Nationalismus erfüllt war, mag von der historischen Bühne weggefegt worden sein. Im arabischen Raum besteht aber nur eine Alternative: die des islamischen Fundamentalismus.

 

Dieser Krieg wird unser Land verändern. Israel versäumt die historische Chance, mit dem säkularen arabischen Nationalismus Frieden zu machen. Morgen wird es mit einer einförmigen fundamentalistischen arabischen Welt konfrontiert sein. Mit Hamas hoch zehn.

 

Aus dem Englischen von Ellen Rohlfs

 

 

05.01.2009, TAZ

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Hintergrundinformationen von der Hilfsorganisation Islamic Relief

 

Humanitäre Krise im Gaza-Streifen

 

(IR). Aufgrund der akuten Notlage wurde der Gaza-Spendenaufruf auf 7 Mio. € erhöht. In den ersten sechs Tagen seit Beginn der israelischen Luftangriffe starben 402 Menschen und 2.200 wurden verletzt. Seit dem Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen ist Islamic Relief Palästina den sechsten aufeinander folgenden Tag in höchster Alarmbereitschaft. Auf eine kurzfristig spürbare Kampfpause von wenigen Stunden aufgrund von Regen und bewölktem Himmel folgten noch heftigere Kampfhandlungen. Die Bombardierungen am Neujahrstag waren jedoch bisher die schlimmsten. Während die Welt den Beginn eines neuen Jahres mit einem grandiosen Feuerwerk feierte, beteten die Einwohner des Gazastreifens ums bloße Überleben.

 

Die Vereinten Nationen berichteten heute, dass ca. 25% der 402 bestätigten Opfer der letzten 6 Tage palästinensische Zivilisten sind. Darunter seien laut palästinensischen Quellen 42 Kinder, 13 Frauen und zwei Rettungssanitäter. Derzeit wurden 2.200 Verletzte gemeldet, darunter 220 Schwerverletzte.

 

Traurigerweise werden die Opferzahlen mit den anhaltenden Angriffen der israelischen Armee weiter ansteigen. Hinzu kommt die katastrophale Lage in den Krankenhäusern des Gazastreifens, die aufgrund mangelnder Kapazitäten nicht in der Lage sind, die vielen Opfer der Krise zu versorgen. Laut BBC gehören diese Angriffe zu den schwersten seit dem 6-Tage-Krieg 1967 in Bezug auf die Opferzahlen und dem Ausmaß der israelischen Bombenangriffe.

 

Lastwagen mit Hilfsgütern konnten die Grenzen zum Gazastreifen passieren, nur leider wurde seit Montag kein Treibstoff mehr geliefert. Das bedeutet, das die Bevölkerung teilweise 16 Stunden täglich ohne Strom auskommen muss. Schlimmer noch trifft es die Krankenhäuser, die von ihren wenigen Vorräten versuchen die Notgeneratoren zu speisen, um die Menschen am Leben zu halten und eine grundlegende Versorgung zu ermöglichen. Gestern erreichten erste Hilfsgüter der Weltgesundheitsorganisation den Gazastreifen, wovon Teile von Islamic Relief Palästina einige Tage zuvor angefragt wurden.

 

Islamic Relief Palästina arbeitet derzeit von einem relativ sicheren Hotel im Gazastreifen aus. Da akute Lebensgefahr für die Mitarbeiter bestand, musste das Büro im Bezirk Al-Rimal in Gaza-Stadt kurzzeitig verlegt werden. Auf diese Weise konnten die Mitarbeiter weiter täglich arbeiten und Hilfsgüter verteilen, so wie sie es seit dem Beginn der Krise bisher getan hatten.

 

Die anhaltende Blockade führt die 1,5 Mio. Einwohner des Gaza-Streifens in eine humanitäre Krise. Schätzungsweise 1,1 Mio. Menschen sind mittlerweile von humanitärer Hilfe abhängig. Zu den Folgen gehören vor allem steigende Unterernährung und Armut. „Was wir momentan im Gaza-Streifen beobachten ist unfassbar. Die Menschen brauchen dringend unsere Hilfe und als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation arbeiten wir unter lebensbedrohlichen Bedingungen. Unsere Bewegungsfreiheit wird durch die Bombardierungen extrem eingeschränkt und Stromausfälle behindern unsere Arbeit. Die Menschen im Gaza-Streifen sind traumatisiert und leiden unter enormen Stress“, beschreibt Hatem Shurrab die Lage.

 

Gesundheitswesen

 

Der Zustand der Krankenhäuser im Gazastreifen ist katastrophal. Der Mangel an wichtigen Instrumenten, Geräten und Medikamenten bestimmt nach wie vor den Tagesablauf der Mediziner. Die seit 19 Monaten bestehende Blockade reduzierte den Bestand in den Krankenhäusern auf ein Minimum. Auch an Fachpersonal fehlt es. Auf die aktuelle Flut an Verletzten sind die Krankenhäuser einfach nicht vorbereitet. Schmerzmittel gibt es kaum noch.

 

In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und anderen Hilfsorganisationen im Gazastreifen beobachtet Islamic Relief Palästina die Lage in den medizinischen Einrichtungen, um den Nothilfeeinsatz zu koordinieren.

 

* 50% der Rettungswagen sind wegen fehlender Ersatzteile nicht einsatzfähig

* 105 Medikamente sind nicht vorrätig

* Mangel an 225 verschiedenen Einwegartikeln

 

Der Bedarf an diesen Gütern ist jetzt noch dringender.

 

Elektrizität

 

Die Mehrheit der Familien benutzen während der täglichen Stromausfälle Kerzen, um Licht zu haben. Die fünfte Woche in Folge wurden Treibstofflieferungen in den Gazastreifen nicht erlaubt. Bis auf letzten Freitag verboten israelische Behörden seit der ersten Novemberwoche die Einfuhr von Benzin.

 

Wasser- und Abwasser

 

Diese Dienstleistungen sind in erheblichen Maße aufgrund des Mangels an Treibstoff, Sterilisationsmitteln und Ersatzteilen eingeschränkt. Folglich erhalten 1,25 Millionen Menschen weniger als ein Mal täglich Leitungswasser. Die Auswirkungen sind fatal, da sich auf diese Weise Krankheiten schnell verbreiten.

 

Medien

 

Die Presseabteilung von Islamic Relief Palästina dokumentierte die Hilfsmaßnahmen von Islamic Relief in einer 20-minütigen Dokumentation. Hatem Shurrab, Mitarbeiter von Islamic Relief Palästina, berichtet auf der BBC Nachrichten Webseite über seine Erlebnisse und die schrecklichen Ereignisse vor Ort. http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7802295.stm

 

Islamic Relief Hilfsmaßnahmen

 

* 6 Stunden nach den ersten Luftangriffen lieferte Islamic Relief Palästina 5 Lastwagen mit medizinischen Gütern im Wert von 91.000 € an die wichtigsten Krankenhäuser im Gazastreifen.

* Islamic Relief Palästina begann am Samstag mit dem Nothilfeeinsatz. Krankenhäuser wurden mit medizinischen Einwegartikeln, Instrumenten und Geräten beliefert.

* Islamic Relief Palästina arbeitet mit anderen nichtstaatlichen Organisation und den Vereinten Nationen zusammen. Israelische Behörden haben der Weltgesundheitsorganisation die Erlaubnis gegeben, im Namen aller Hilfsorganisationen im Gazastreifen den Zugang von Hilfsgütern zu organisieren. Das bedeutet, dass Islamic Relief Palästina Hilfsgüter außerhalb des Gazastreifens kaufen könnte und diese in Kürze erhalten wird.

* Die Menge an Lebensmittel, erhältlich auf dem lokalen Markt, wurde ermittelt.

* Islamic Relief Palästina kaufte bereits weitere medizinische Einwegartikel und Instrumente, Lebensmittel und andere Hilfsgüter ein, die auf dem Weg in die Lagerhäuser oder zu den Verteilungspunkten sind.

* Am 31.12.2008 verteilten Mitarbeiter 1000 Decken in Krankenhäusern.

 

 

 

IZ - 05.01.2009

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Gaza: TV-Bilder aus der Ferne: Es gibt keine unabhängige Berichterstattung im Fernsehen

 

Web vermittelt den Schrecken vor Ort

 

(dpa) Die Bilder der großen Nachrichtensender gleichen sich: Israelische Soldaten, die voll ausgerüstet mit Nachtsichtgeräten im Dunkeln ohne jegliche Gegenwehr in den Gazastreifen vordringen; weiße Rauchwolken am Himmel über Gazastadt. Den Schrecken des Krieges vermitteln diese Bilder nicht und sie können es auch nicht, da Israel den Gazastreifen für internationale Medienvertreter gesperrt hat. Eine unabhängige Berichterstattung wird damit massiv behindert. Doch über Blogs, Videos im Internet und über Anrufe vor Ort lässt sich der Schrecken zumindest erahnen. Ein wackliges Video auf der CNN-Bürgerjournalismus-Webseite ireport.com, auf der weitgehend ungeprüftes Material von Zuschauern oder Betroffenen einstellt wird, zeigt Tote und Verletzte nach einem angeblichen israelischen Angriff. Jugendliche liegen mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden neben verkohlten Leichen. Helfer versuchen, zwischen den Leichen noch Überlebende zu finden. Ein Vater mit seinen kleinen Kindern im Arm flüchtet vom Ort des Schreckens. Ob es sich dabei wirklich um einen aktuellen Angriff oder älteres Material handelt, lässt sich allerdings nicht feststellen.

 

Für viele der Verletzten bleibt angesichts der Lage in den Krankenhäusern, wie sie von Betroffenen geschildert wird, kaum Hoffnung. Auf der Mikroblog-Website Twitter schildert Scherine Tadros die verzweifelte Lage im Schifa-Krankenhaus, dem größten Hospital im Gazastreifen. Ärzte hätten keine Medikamente mehr, es herrsche Chaos. Patienten würden auf dem Boden behandelt.

 

Ähnlich Dramatisches schildert die palästinensische Helferin Fikr Shalltoot über Telefon: In ganz Gaza gebe es in den Krankenhäusern nur 2500 Betten. Sie seien hoffnungslos überfüllt, und wegen des Stromausfalls in der Stadt Gaza müsse das größte Krankenhaus nun mit Generatoren arbeiten. Sie habe so etwas noch nie erlebt, erklärte die Gaza-Koordinatorin der Hilfsorganisation Medical Aid for Palestinians (MAP). «Es ist Wahnsinn.»

 

Der örtliche BBC-Mitarbeiter Hamada Abu Kammar, der nicht ins Büro kann, weil Israelis alles abgesperrt haben, beschreibt im Web ebenfalls die Schrecken. «Ich habe versucht, meine weinenden Kinder zu trösten. Sie haben in der Nacht ein wenig geschlafen, aber der Lärm des Bombardements hat sie immer wieder geweckt. Ich habe ihnen erzählt, es ist weit weg - aber nun sagt mein Sohn gerade, er kann zwei Helikopter über uns sehen. Er ist sechs. Er kennt die verschiedenen Hubschrauber, er kennt Drohnen, F-16-Kampfflugzeuge, alles...»

 

IZ - 04.01.2009

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Rede des Bundestagsabgeordneten Norman Paech auf dem Hamburger Gänsemarkt am 2. Januar 2009

 

"Wer rechtswidrig besetzt, hat kein Recht auf Verteidigung"

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

ich kann mich kaum an einen derart schrecklichen Jahreswechsel wie diesen erinnern. Mit einem Krieg in Palästina, der ein Massaker unter der Bevölkerung des Gazastreifens angerichtet hat, ohne dass ein Ende dieses furchtbaren Gemetzels abzusehen ist. Schrecklich war dieser Jahreswechsel aber nicht nur für die Menschen im Gazastreifen. Er ist auch schrecklich und beschämend für Israel, die ganze arabische Welt, die Europäer und die US-Amerikaner, denn sie haben seit Jahren – seit Jahrzehnten – keine ernsthaften Bemühungen unternommen, einen dauernden Frieden zwischen den beiden Völkern im Nahen Osten zu sichern.

 

Die Regierungen können sich nicht länger etwas vormachen. Die Wahrheit ist, dass die sogenannten Friedenskonferenzen von Madrid über Oslo, Camp David, Taba bis Annapolis zu nichts anderem geführt haben, als zu immer gewalttätigeren Konfrontationen zwischen Juden und Arabern und schließlich auch zwischen den Arabern selbst.

 

Angriff von langer Hand vorbereitet

 

Der jüngste Luftkrieg gegen den Gazastreifen ist ein von langer Hand vorbereiteter Angriff, der nicht etwa eine spontane Reaktion auf die Raketen der Hamas ist. Der Zeitpunkt ist genau kalkuliert: es ist nicht das erste Mal, dass ein Krieg die Wahlchancen der härtesten Kriegstreiber verbessern soll – und in Israel stehen Neuwahlen unmittelbar bevor. In den USA ist der alte Präsident auf dem Rückzug aus dem Amt, und der neue Präsident Obama ist noch nicht im Amt. Der alte steht voll hinter dem israelischen Krieg, und der neue ist ganz offensichtlich unentschlossen. Er vermeidet es, sein Wahlversprechen zu bekräftigen, dem Völkerrecht wieder den ihm zukommenden Platz in der US-Außenpolitik einzuräumen. Das ist kein gutes Zeichen für die zukünftige Nah-Ost-Politik der Obama-Administration. Gerade jetzt ist es notwendig, das israelische Militär von weiteren massiven Völkerrechtsverstößen abzuhalten.

 

Kriegsverbrechen

 

Die Politik der letzten Jahre hat nie ein ernsthaftes Anzeichen für einen wirklichen Friedenswillen erkennen lassen. Ja, sie ist kriminell, wenn wir die Folgen der Luftangriffe sehen, die zu einem Massaker unter der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen geführt haben. Sie sind durch kein Recht auf Selbstverteidigung oder Notwehr legitimiert, wie es Noch-Präsident Bush und Bundeskanzlerin Merkel behaupten. Das sind eindeutige Kriegsverbrechen, eine vollkommen unverhältnismäßige Reaktion auf die Raketen der Hamas. Der Gazastreifen ist mit 365 km² kaum halb so groß wie Hamburg mit 755 km². Er hat aber mit 1,5 Millionen Menschen fast so viele Einwohner wie Hamburg mit 1,7 Millionen. Er ist das dichtestbesiedelte Land der Welt. Kein Luftangriff kann die von dem Kriegsvölkerrecht geforderte Unterscheidung zwischen geschützten Zivilisten und legitimen Kampfgegnern gewährleisten. Der Vorwurf der israelischen Armee, die Hamas-Kämpfer würden sich hinter den Zivilisten verstecken und diese als Schilde missbrauchen, ist angesichts der Bevölkerungsdichte und der Unmöglichkeit, sich durch Flucht den Angriffen zu entziehen, nur zynisch. Es ist schon eine Verhöhnung des Rechts, wenn die Unzahl der zivilen Toten und Verletzten, die Zerstörung der Wohnungen und zivilen Einrichtungen mit Selbstverteidigung gerechtfertigt werden. Und es ist eine zynische Haltung, gegen die Fortsetzung der Luftangriffe und die Weigerung der israelischen Regierung, mit der Hamas über einen Waffenstillstand zu sprechen, faktisch nichts zu unternehmen und statt dessen die Leistung von medizinischer und humanitärer Hilfe zu fordern.

 

Sie wollen nicht abziehen

 

Die Sicherheit Israels wird durch diesen barbarischen Akt der Bestrafung nicht gefördert, sondern weiter gefährdet. Er provoziert die Radikalität des Gegners und heizt die Eskalation der Gewalt an. Vieles spricht dafür, dass dies auch so gewollt ist, weil die politisch Verantwortlichen in Israel den von ihnen in Friedensverhandlungen geforderten Abzug aus den besetzten Gebieten nicht akzeptieren wollen.

 

Betrachten wir die Realität: Seit 1967 hält Israel das Westjordanland und den Gazastreifen besetzt. Es hat zwar vor drei Jahren seine Truppen und Siedler aus dem Gazastreifen zurückgezogen, hat aber die volle Kontrolle über das kleine Territorium zu Wasser, in der Luft und zu Land behalten. Seit dem Wahlsieg der Hamas im Januar 2006 bestraft Israel mit der Unterstützung der EU und der USA die Bevölkerung durch eine unmenschliche Abriegelung und wirtschaftliche Blockade des Gazastreifens. Die UNO spricht von einer „tiefen Krise der Menschenwürde“, und Uri Avneri bezeichnet die Blockade als einen Akt des Krieges, der das ganze Leben im Gazastreifen paralysiert hat: „Diejenigen, die die Grenzübergänge geschlossen haben – unter welchem Vorwand auch immer – wussten, dass es unter diesen Bedingungen keinen wirklichen Waffenstillstand geben kann.“ Seit dem Beginn der Blockade beklagt der UN-Menschenrechtsausschuss immer gravierendere Verstöße der Abriegelungspolitik gegen die Menschenrechte. Das sind schwerwiegende Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das haben im Dezember vergangenen Jahres US-amerikanische Anwälte Ministerpräsident Ehud Olmert zu Recht in einer Strafanzeige beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag vorgeworfen.

 

Recht der Besetzten auf Widerstand, kein Recht der Besatzer auf Verteidigung

 

Wie jedes Volk unter rechtswidriger Besatzung haben auch die Palästinenser ein Recht auf Widerstand. Für eine rechtswidrige Besatzung gibt es aber kein Recht auf Verteidigung, sondern nur die Verpflichtung, die Besatzung vollständig aufzuheben. Während der letzten sieben Jahre sind 14 Israelis zumeist durch Raketen vom Gazastreifen getötet worden. In der gleichen Zeit wurden mehr als 5000 Palästinenser mit Waffen getötet, die auch aus den modernsten Arsenalen der US-Armee stammen. Und während keine Raketen vom Westjordanland aus abgeschossen wurden, starben dort allein dieses Jahr 45 Palästinenser von israelischer Hand. Das ist die Realität der Besatzung, in der jede Art von Waffenstillstand nur dann einen Sinn hat, wenn die Besatzung selbst verschwindet.

 

Auch die EU für den militärischen Exzess verantwortlich

 

Wer hingegen eine Politik der Strangulierung und Entwürdigung verfolgt, darf sich nicht wundern, wenn aus der Verzweiflung und Ohnmacht der Opfer Terrorakte entstehen, die die israelische Bevölkerung in der Nachbarschaft des Gazastreifens treffen. Hamas hat das Ruhen der Waffen angeboten. Die israelische Führung ist jedoch dazu nicht bereit. Es nutzen daher auch keine abgewogenen Appelle an beide Seiten, die Waffen ruhen zu lassen. Denn der Kern des Konfliktes liegt in der Blockadepolitik, die das Ergebnis der freien und fairen Wahlen von 2006 nicht akzeptieren will. Diese unverantwortliche Politik haben auch die Regierungen der EU und der USA, im Widerspruch zu ihren eigenen Prinzipien, zu vertreten. Es ist eine Schande, dass sie diese Politik immer noch nicht revidiert haben, sondern die Weigerung Israels zu jeglichem politischen Kontakt mit Hamas auch noch unterstützen. Damit sind auch sie für den militärischen Exzess der vergangenen Tage verantwortlich.

 

Wir fordern daher:

Sofortiger Stopp der Luftangriffe auf den Gazastreifen.

Verhinderung der angekündigten Bodenoffensive.

Aufgabe der Blockade und Abriegelung des Gazastreifens.

Sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit Hamas, um den Raketenbeschuss einzustellen.

Beendigung der israelischen Besatzung.

 

Nur eine politische Lösung auf dem Weg der Verhandlungen vermag für beide Seiten die Sicherheit ihrer Existenz und einen dauerhaften Frieden zu schaffen.

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Wieso sollen alle muslimische Länder korrupt sein. Wieso soll Indonesien korrup sein oder Malaysia? Wieso soll die türkische Regierung korrupt sein. Die türkische Regierung hat sich durchgesetzt gegen die radikalen Laizisten und Kemalisten und haben eine sehr rationale und für die Muslime profitable Internationale Politik. Sie haben die grösste Reaktion unter muslimischen Länder gezeigt, sie haben sofort die Vermittlungsrolle zwischen Syrien und Israel abgebrochen, sie haben im Gegensatz zu anderen Islamischen Ländern Hamas in die Türkei eingeladen (trotz kritik Israels), laut israelischen Agenturen hat sogar Türkei die Absicht demnächst alle militäre Veträge einseitig abzubrechen.

 

Ich denke dass man nicht immer verallgemeinernd reagieren soll sondern mit Gerechtigkeit.

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Aha. die Araber sind korrupt aber nicht Araber sind korrekt???

 

Die Araber sind auch nicht korrupt. Sie haben auch getan, was sie können für die Sache Palistina. Mehr wie nicht-Araber. Das ist ein Fakt. ;)

 

Aber warum können sich die Muslime sich nicht einigen. In diese Sache sind sie doch alle korrupt.

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Aha. die Araber sind korrupt aber nicht Araber sind korrekt

 

Haa! Wo hab ich sowas gesagt?

 

Du sagst alle Muslimischen Länder sind korrupt und reagieren nicht auf Gassa.

 

Ich sage: Nein das stimmt nicht die Türkei hat stark reagiert und die türkische Regierung ist nicht korrupt, sogar alle wichtige arabische Kreise sagen das. die AKP hat die Türkei mit der arabischen Welt versöhnt und im Vergleich zu den alten Türkei die Beziehungen zwischen Türkei und arabischen Länder verstärkt. Welches muslimische Land hat es gewagt Hamas einzuladen?

 

Und ich hab nirgendwo gesagt dass die arabischen Länder korrupt sind, du hast es gesagt. Überträge bitte deine Vorwurfe nicht auf mich.

 

Sie haben auch getan, was sie können für die Sache Palistina.

 

Höööö! Also noch sinnloser gehts wohl nicht? Liest du Zeitungen, hast du Ahnung überhaupt was da abgeht? Was können sie dafür?

 

zB könnte Ägypten die Türe öffnen für Palastina damit die Menschen dort nicht verbluten und verhungern.

zB könnte Saudi Arabien ein Ultumaton verkünden gegen Israel.

zB könnte die arabische Union "sofort" eine Versammlung machen anstatt eine Woche zu warten damit mehr Menschen stärken.

 

 

Ich dachte du kennst dich mit der Sachen ein wenig aus?

 

Aber warum können sich die Muslime sich nicht einigen. In diese Sache sind sie doch alle korrupt.

 

Ach das sind so lose Behauptungen und keine Argumente. EIne Empfehlung: Lies viel und forsche nach.

 

Vesselam

 

Adem

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Die Araber, in Zeiten von Jassir Arafat (1993) haben viel erreicht für Frieden in Palästina und für einen palästinensischen Staat, aber kam dann Hamas und die Lage hat sich verschärft und die Konditionen verschlechtert. Und wie man weißt hamas gehört zu Muslimbruderschaft, die in Egypten ihre Wurzlen hat und wurde am Anfang von Israel selbst unterstützt. Hamas wird weiterhin von Iran unterstützt.

 

Fazit: Wunsch von Israel ist, dass alle Araber bzw. Muslime radikal werden, wie Hamas und gegen ihre eigenen Regierungen kämpfen, dann werden die Arabische Länder als leichte Beute für Israel.

 

lies dir den oberen Text durch.

 

Aber die Saudi-Araber sind Korrupt und vertraue Iran auch nicht, sie sind beide auch abtrünnige.

 

wassalam

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